Einsparvorgabe: drei Milliarden Euro?

Wenn Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in der Serie Top-Ökonomen für die  Financal Times Deutschland einen Kommentar unter der Überschrift Der Schuldenberg Europas muss zum Hügel werden schreibt, ist das für mich, das gebe ich zu, erst mal kein Leseanreiz. Aber ich hätte es mir doch besser angeschaut, denn durch einen Leserhinweis (vielen Dank!) wurde ich auf einen interessanten Halbsatz aufmerksam gemacht (Hervorhebung von mir): Ob Sozialhilfeempfänger, staatlich gefördertes Unternehmen oder Beamter: Alle müssen Opfer bringen. Daher werden die deutschen Kapitalgesellschaften durch

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Ach, Kollegen.

Schön, dass es euch aufgefallen ist: Beim Bundeswehreinsatz in Afghanistan ist es zu einem teuren Zwischenfall gekommen. Nach in Informationen der BILD ist eine der drei deutschen Aufklärungsdrohnen (unbemannte Flugzeuge) nach einem Triebwerksschaden in der Nähe von Masar-i-Scharif abgestürzt. Es handelte sich dabei um eine über 30 Millionen Euro teure „Heron 1“. Der Versuch, das völlig zerstörte Wrack zu bergen, blieb ergebnislos. Die Bundeswehr hat die drei Drohnen  von der israelischen Luftwaffe geleast, für insgesamt 110 Millionen Euro. Das ergänze

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Piraten entführen sechs Seeleute und verzichten auf Waffenfrachter

Die – man muss es leider so sagen – Erfolgsgeschichte der Piraten vor Somalia ist um eine bizarre Wendung reicher. Inzwischen scheint festzustehen, dass die Seeräuber bereits am vergangenen Mittwoch den dänischen Frachter Leopard südöstlich des Hafens Salalah in Oman kaperten, dann aber das Schiff verließen. Die sechs Seeleute an Bord, zwei Dänen und vier Filippiner, nahmen sie aber offensichtlich mit auf das Piraten-Mutterschiff, ein ebenfalls gekapertes taiwanesisches Fischerboot. Die Ladung des Frachters, nach Annahme der EU-Anti-Pirateriemission Atalanta Waffen und

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Piraten vor der Küste von Oman

Mir stehen für die Piraten-Aktionen am Horn von Afrika natürlich viel, viel weniger Informationen zur Verfügung als den Seestreitkräften der Länder, die dort mit Kriegsschiffen gegen die Piraterie aktiv sind. Aber selbst mir fällt spätestens nach der Kaperung des dänischen Frachters Leopard was auf. Mal ein Blick auf die Karte, die die eingegebenen Daten bei somalipirates.crowdmap.com erzeugt: Das sind die erfolgreichen Kaperungen östlich und südöstlich des Hafens Salalah in Oman in den Monaten Dezember 2010 und Januar 2011. Im Einzelnen:

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Schiff gekapert, Crew entführt? (Update)

Eine etwas merkwürdige Meldung aus dem Piratengebiet vor Somalia: Der dänische Frachter Leopard soll im Golf von Aden von Piraten gekapert worden sein – und dann wurde, meldet AFP unter Berufung auf einen Schiffahrtsdienst, die Crew entführt, das Schiff aber zurückgelassen.Was das ganze noch mysteriöser macht: Die Leopard soll angeblich Waffen geladen haben. Die Mannschaft, zwei Dänen einschließlich des Kapitäns, seien auf ein taiwanesisches Fischerboot gebracht worden, das den Piraten als Mutterschiff dient. Dazu gab es – relativ unüblich –

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AWACS, ein deutsches Schicksal

Was ist wohl das umstrittenste Waffensystem der jüngeren deutschen Militärgeschichte? Welches System, an dem Bundeswehrsoldaten Dienst tun, führte in den vergangenen 20 Jahren zum heftigsten Streit bis hin zu mehrfachen Urteilen des Bundesverfassungsgerichts? Vielleicht Kanonen oder Raketen, weitreichende Artillerie oder sicherlich die Tornado-Jagdbomber der Luftwaffe mit der Ausrüstung zum Abwurf von (amerikanischen) Atombomben? Weit gefehlt. Den meisten Streit gab es um eine unbewaffnete Flugzeugflotte mit Luxemburger Zulassung, die nicht von der Luftwaffe betrieben wird und für das Soldaten (und Soldatinnen)

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Afghanistan: „Der Feind verliert“

Es klingt ein bisschen nach Wunschdenken. In Washington sagt U.S.-Stabschef Mike Mullen, die Taliban und andere Aufständische seien auf der Verliererstraße. The enemy in Afghanistan is losing, the U.S. military’s top officer declared Wednesday in an unusually upbeat assessment on the war. Mullens schlechte Nachricht: Das bedeutet noch lange nicht, dass die Gewalt zurückgeht. Und im Norden, in der Provinz Baghlan, verkündet ein afghanischer Fernsehsender die gute Nachricht der afghanischen Sicherheitskräfte: At present the “New Baghlan Operation” continues in some

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RC N Watch: Arbaki – die falschen Freunde?

Die internationalen Truppen im Norden Afghanistans arbeiten zunehmend mit den Arbaki zusammen, Stammesmilizen – die Sicherheitsaufgaben übernehmen, gemeinsam mit U.S-Truppen und auch der Bundeswehr gegen Aufständische kämpfen und zum Teil wohl in die neue Afghan Local Police übernommen werden. Diese Kämpfer können allerdings ein Problem werden – oder sind es schon, wie ein Bericht über deren Vorgehen in den Nordprovinzen Baghlan und Kundus bei  Al-Jazeera zeigt: Rogue militias abuse rural Afghans Dieses Bild habe ich schon öfter hier gezeigt: Before

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Das neue ISAF-Mandat: Die Begründung

Das Bundeskabinett hat heute, wie erwartet, den Entwurf des Mandats für den weiteren Bundeswehreinsatz in Afghanistan gebilligt. Der Beschlussvorschlag geht jetzt in den Bundestag, die erste Lesung ist für den 21. Januar, die abschließende Entscheidung für den 28. Januar vorgesehen. Das eigentliche Mandat enthält wenig neues – wie bisher steht die Obergrenze der deutschen Truppen bei 5.350 Soldatinnen und Soldaten, von denen 350 als flexible Reserve vorgesehen sind. Die zusätzlichen Kosten – nicht etwa die Gesamtkosten, denn die Soldaten sind,

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