Ach, Kollegen.
Schön, dass es euch aufgefallen ist:
Beim Bundeswehreinsatz in Afghanistan ist es zu einem teuren Zwischenfall gekommen. Nach in Informationen der BILD ist eine der drei deutschen Aufklärungsdrohnen (unbemannte Flugzeuge) nach einem Triebwerksschaden in der Nähe von Masar-i-Scharif abgestürzt. Es handelte sich dabei um eine über 30 Millionen Euro teure „Heron 1“. Der Versuch, das völlig zerstörte Wrack zu bergen, blieb ergebnislos. Die Bundeswehr hat die drei Drohnen von der israelischen Luftwaffe geleast, für insgesamt 110 Millionen Euro.
Das ergänze ich doch gerne: Der Versuch, die Drohne zu bergen, war am 20. Dezember vergangenen Jahres. Fotos dazu sind hier und hier zu sehen. Und: es ist nicht eine von drei Drohnen abgestürzt, sondern, schlimmer, eine von zwei. Eine der Heron-Maschinen wurde nämlich schon nach dem Erstflug am 17. März vergangenen Jahres geschrottet.
A U.S. Army Soldier of 4th Combat Aviation Brigade, 4th Infantry Division listens as a German military servicemember shouts to him over the roaring CH-47 Chinook’s engines, Dec. 20. The German and U.S. forces combined efforts for an emergency unmanned aerial vehicle recovery in remote northern Afghanistan after it failed unexpectedly. (Photograph by U.S. Army Sgt. Sean Harriman, 4th CAB Public Affairs Office)
Na ja, Bild halt ;-)
Wie verhält sich das den mit den Zahlen ?
Stückpreis 30 Mio * 3 = 90 Mio
Geleast für 110 Mio ???
Schlechte Geschäft !
Warum hatte man sich damals noch gleich für Heron und gegen Predator entschieden?
Deswegen :
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/warum-heron-1-doch-gewann;2375043
Herr Wiegold, Sie sind sich sicher, dass diese Meldungen – vor allem in dieser Verknüpfung – alle stimmig sind?
Die Kollision am 17.03 muß kein totalschaden gewesen sein.
Ein solcher „Rollschaden“ (Wehrmachtsausdruck dafür, weiß nicht wie das heute heißt) läßt sich meistens beheben.
Aber warscheinlich mußte das Fluggerät zurück nach Israel zur Reparatur, aber die hat bestimmt kein Jahr gedauert.
Zudem war das Leasing nicht bei der israelischen Luftwaffe, sondern bei IAI direkt.
Hmmm die Heron sind anscheinend nicht unbedingt das Wunder der Zuverlässigkeit? Von den Drohnen welche an die Türkei gliefert wurden, hat auch keine überlebt.
Der Heronvertrag soll zudem für die gebotene Serviceleistung ziemlich überteuert sein. So war eigentlich ein rund herum wohlfühlservice geplant und von den Kosten veranschlagt. Am Ende wurde es ein „mach alles selber“ Vertrag zum gleichen Preis.
nur vom Hörensagen…kann mich auch täuschen.
@Beleuchter
Für die von Bild aufgemachte Rechnung kann ich nicht einstehen. Ansonsten: ja.
Weiß man denn, welche Folgen das jetzt für den Leasing-Vertrag hat? Fallen dafür wenigstens Zahlungen weg oder wird sogar Schadensersatz fällig? Und wurde irgendetwas bekannt, was die Ursache für das Ende der Drohne war? Interessiert den Bürger ja schon, auf welche Weise solche Millionensummen den Bach runterrauschen…
Bei Drohnenoperationen gibt es immer hohe Verluste, auch ohne Feindeinwirkung.
Die Technik ist da einfach noch nicht so weit.
Laut der damaligen Meldung war der „Rollschaden“ ein Totalverlust.
Es war auch nicht klart ob eine Ersatzdrohne geliefert werden kann.
Anscheinend kalkuliert man diese Verluste aber nicht ein.
Da ist es mit der eigenen Aufklärungsfähigkeit wohl bald vorbei.
@TW: Ich meinte nicht die Rechnung der Bild, sondern Ihre Aussage, dass der Absturz und die Bergung im Dezember gewesen wären. Diese Verknüpfung ist nicht korrekt.
Der Absturz / event. auch Abschuss der Heron 1 kann einen nicht wirklich überraschen
Die Heron 1 wird von einem Rotax 914 Motor angetrieben. Das gleiche Modell wird auch in UL-Flugzeugen oder in UL-Tragschrauber verwendet. Mit diesem Triebwerk ist die Heron 1 auch sehr langsam im Vergleich zur Predator.
So ein Motor ist in Punkto Zuverlässigkeit niemals mit einem Turboprob-Triebwerk (z.B. PT 6 ) der Predator zu vergleichen. Die Heron 1 wurde gegen den ausdrücklichen Willen des Inspekteurs Luftwaffe beschafft. Ein rüstungspolitisches Offsetgeschäft (kaufts Du mein U-Boot, dann lease ich dein UAV), zum Nachteil der Einsatzbereitschaft der Luftwaffe. Industriepolitische Erwägungen vor Effektivität im Einsatz – also so wie immer im deutschen Rüstungsgeschäft !
Gemeint war die Predator B, die später in MQ 9 Reaper umbenannt wurde.