Kategorie: (Kriegs)Journalismus

„Die Lage ist explosiv“ (mit Updates)

Noch gibt es keine aktuellen Nachrichten aus dem Kosovo – vor allem dazu, wie sich die Lage angesichts der angekündigten Übernahme der Grenzübergänge zu Serbien durch EULEX und kosovarische Zöllner entwickelt. Als Nachtrag zur vergangenen Nacht noch aus New York von der Sitzung des UN-Sicherheitsrats, laut AFP: Edmond Mulet, UN assistant secretary general for peacekeeping, gave the Security Council details of the new border tensions. „Today we were informed that at 9:00 pm local time (Thursday night) gate one was

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Somalia: „Contractor’s paradise“

Es ist eine meiner skurrilsten Erinnerungen an das Mogadischu des Jahres 1993. Im Hotel am K4, dem Verkehrsknotenpunkt, wo sich die meisten internationalen Journalisten versammelt hatten (und an den Abenden, klischee-gerecht, auf der Dachterrasse Gin&Tonic aus dem französischen Container-Marketenderladen am Flughafen tranken), tauchten zwei Amerikaner auf. Sie sahen aus wie Trucker, wie Fernfahrer, und das waren sie auch: Für die Firma Brown&Root hatten sie zwei Lastwagen aus Kenia raufgefahren, bis in die somalische Hauptstadt. Ein Wunder, das sie durch das

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Zur falschen Zeit am falschen Ort?

Als Aufständische am 28. Juli Regierungsgebäude und den benachbarten Rundfunksender in Tarin Kowt, der Provinzhautpstadt der afghanischen Provinz Uruzgan, angriffen, reagierten die ISAF-Truppen. Es kam zu Gefechten mit Taliban-Selbstmordattentätern – und in den Wirren der Auseinandersetzung wurde auch der afghanische Journalist Omaid Khapalwak erschossen, der für die BBC und die afghanische Nachrichtenagentur Pahjwok arbeitete. Sechs Wochen später liegt der ISAF-Bericht zu diesem Todesfall vor (hier die veröffentliche executive summary). Kernaussage: Dem US-Soldaten, der den Journalisten erschoss, ist kein Vorwurf zu

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Afghanistan war/ist k/ein Irrtum?

Zum zehnten Jahrestag des 11. September 2001, am kommenden Sonntag, häufen sich die Interviews mit deutschen Politikern in allen Medien zu den Konsenzen der Anschläge von nine/eleven. Auffällig finde ich: Afghanistan und der internationale wie deutsche Militäreinsatz dort steht eigentlich immer im Mittelpunkt – weil es für Deutschland die scheinbar offensichtlichste Konsequenz ist. Vielleicht auch, weil die Kollegen danach am intensivsten fragen und/oder diesen Aspekt herausstellen…  (Obwohl es im Bereich der Innenpolitik, der Sicherheitsgesetze zum Beispiel, weit mehr Dinge gab

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Verdammte Statistik

Das Thema ist heikel, und ich hoffe, ich verletzte jetzt Niemandens Gefühle. Dennoch bin ich recht irritiert, wenn ich bei tagesschau.de lese Hohe Selbstmordrate bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr – Jeder fünfte Soldat nahm sich das Leben (Die Überschrift wurde nachträglich geändert und lautet jetzt 19 Soldaten nahmen sich das Leben – Hohe Selbstmordrate bei Auslandseinsätzen) unter Berufung auf diese Spiegel-Vorabmeldung Hohe Selbstmordrate bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr Schauen wir uns die Zahlen mal an. Zunächst mal stimmt natürlich nicht, dass sich

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Auf die Worte kommt es an

Manchmal muss man einfach nur das dementieren, was so nicht behauptet wurde, um die gewünschte Aussage in der Öffentlichkeit zu verankern. Das gehört zum Handwerkszeug der politischen Kommunikation, und auch das Bundesministerium der Verteidigung bildet da keine Ausnahme. Zum Beispiel heute, als der schleswig-holsteinische FDP-Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Jürgen Koppelin im Deutschlandfunk zum Thema Libyen sagte: Die NATO-Partner haben Erfolge gehabt, sie haben unterstützt. Deutschland hat allerdings auch unterstützt, das darf man ja wohl nicht verschweigen. Wir haben zwar im UN-Sicherheitsrat

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Erfolglose Jagd, Ziel erreicht?

Dieses Video, das der NATOChannel heute veröffentlicht hat, lässt mich bisschen ratlos zurück. Hunting a Taliban Commander klingt ja reißerisch genug, doch dann folgt die Anti-Klimax, bis zum kleinen technischen Problem. Ich weiß nicht so genau, was die NATO mir damit sagen will – vielleicht geht das Anderen nicht so: Und, damit es nicht untergeht: Dieser August war schon vor seinem Ende der bislang tödlichste Monat für die US-Truppen in Afghanistan.

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