Kategorie: Einsatz in aller Welt

Brieffreunde im OP North: Nichts Genaues weiß man nicht

Der Vorfall mit den geöffneten Briefen aus dem Afghanistan-Einsatz bleibt vorerst völlig ungeklärt. Die Aussagen des Verteidigungsministeriums heute sind noch sehr knapp: Außer den Hinweisen des Wehrbeauftragten gibt es noch keine weiteren Informationen, und die Ermittlungen stehen am Anfang. Klar ist allerdings: Das Postgeheimnis, sagt das Ministerium, gilt für die Feldpostbriefe in gleicher Weise wie für jeden Brief, der in Deutschland in die Post gegeben wird. Und das nicht erst, wenn das Feldpostamt den Brief übernimmt. Das G-10-Gesetz gilt auch

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Brieffreunde im OP North (2)

Nach den Meldungen über geöffnete Briefsendungen von Soldaten aus dem Afghanistan-Einsatz wirbeln Verteidigungsministerium, Bundeswehr und natürlich auch die Deutsche Post, die Hintergründe bleiben aber noch unklar. Heute hat die Bundeswehr offiziell die Deutsche Post um Unterstützung bei der Aufklärung gebeten. Aber, sagt mir ein Sprecher des Konzerns, das merkwürdige sei, dass bei der Post bislang keine Beschwerden oder Meldungen von Unregelmäßigkeiten bei der Feldpost eingegangen seien – hätte das nicht passieren müssen, wenn über Monate immer wieder geöffnete und/oder leere

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Brieffreunde im OP North

Das ist ein Hammer, was gerade unter Berufung auf einen Brief des Wehrbeauftragten durch die Medien läuft: Feldpostbriefe aus Afghanistan sollen systematisch geöffnet worden sein. Unklar ist, ob die Schreiben der Soldaten aus dem Einsatz zensiert wurden oder werden sollten – und wenn ja, durch wen und auf wessen Befehl. Und eins fällt noch auf: Es sollen ausschließlich Briefe aus dem OP North, dem Beobachtungspunkt im Norden der Provinz Baghlan, geöffnet worden sein. Wo Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg schon mal

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RC N Watch: Keine Taliban mehr in Char Darrah

Irgendwie klingt es zu gut, um wahr zu sein. In der Provinz Kundus seien die Distrikte Char Darrah, Aliabad und Gor Tepa in den vergangenen drei Wochen von Taliban befreit worden, sagte der Polizeichef von Kundus heute bei einer Pressekonferenz. In dieser Zeit hätten auch 60 Taliban-Kämpfer ihre Waffen niedergelegt und den Kampf aufgegeben, und in allen drei Distrikten herrsche nun die Regierung über eine friedliche Region. Übrigens soll es eine solche Clear-Operation wie in den drei Distrikten – über

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AWACS, ein deutsches Schicksal (2)

Der Vollständigkeit halber bleibt zu dem AWACS-Eintrag vom vergangenen Donnerstag noch nachzutragen: Die Bundeswehr lässt zwar ihre Soldaten nicht in den Überwachungsflugzeugen über Afghanistan mitfliegen. Indirekt aber, berichtet die Süddeutsche Zeitung, sind die Deutschen dennoch dabei: Mit Wartungstrupps der Bundeswehr auf der Basis Konya in der Türkei und in Masar-i-Scharif in Afghanistan. Und: Auswärtiges Amt und Verteidigungsministerium sind ganz offiziell unterschiedlicher Ansicht, ob die deutsche Nicht-Beteiligung am AWACS-Einsatz am Hindukusch nun mindestens für ein Jahr gilt oder nach 90 Tagen

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Ach, Kollegen.

Schön, dass es euch aufgefallen ist: Beim Bundeswehreinsatz in Afghanistan ist es zu einem teuren Zwischenfall gekommen. Nach in Informationen der BILD ist eine der drei deutschen Aufklärungsdrohnen (unbemannte Flugzeuge) nach einem Triebwerksschaden in der Nähe von Masar-i-Scharif abgestürzt. Es handelte sich dabei um eine über 30 Millionen Euro teure „Heron 1“. Der Versuch, das völlig zerstörte Wrack zu bergen, blieb ergebnislos. Die Bundeswehr hat die drei Drohnen  von der israelischen Luftwaffe geleast, für insgesamt 110 Millionen Euro. Das ergänze

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AWACS, ein deutsches Schicksal

Was ist wohl das umstrittenste Waffensystem der jüngeren deutschen Militärgeschichte? Welches System, an dem Bundeswehrsoldaten Dienst tun, führte in den vergangenen 20 Jahren zum heftigsten Streit bis hin zu mehrfachen Urteilen des Bundesverfassungsgerichts? Vielleicht Kanonen oder Raketen, weitreichende Artillerie oder sicherlich die Tornado-Jagdbomber der Luftwaffe mit der Ausrüstung zum Abwurf von (amerikanischen) Atombomben? Weit gefehlt. Den meisten Streit gab es um eine unbewaffnete Flugzeugflotte mit Luxemburger Zulassung, die nicht von der Luftwaffe betrieben wird und für das Soldaten (und Soldatinnen)

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RC N Watch: Arbaki – die falschen Freunde?

Die internationalen Truppen im Norden Afghanistans arbeiten zunehmend mit den Arbaki zusammen, Stammesmilizen – die Sicherheitsaufgaben übernehmen, gemeinsam mit U.S-Truppen und auch der Bundeswehr gegen Aufständische kämpfen und zum Teil wohl in die neue Afghan Local Police übernommen werden. Diese Kämpfer können allerdings ein Problem werden – oder sind es schon, wie ein Bericht über deren Vorgehen in den Nordprovinzen Baghlan und Kundus bei  Al-Jazeera zeigt: Rogue militias abuse rural Afghans Dieses Bild habe ich schon öfter hier gezeigt: Before

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Das neue ISAF-Mandat: Die Begründung

Das Bundeskabinett hat heute, wie erwartet, den Entwurf des Mandats für den weiteren Bundeswehreinsatz in Afghanistan gebilligt. Der Beschlussvorschlag geht jetzt in den Bundestag, die erste Lesung ist für den 21. Januar, die abschließende Entscheidung für den 28. Januar vorgesehen. Das eigentliche Mandat enthält wenig neues – wie bisher steht die Obergrenze der deutschen Truppen bei 5.350 Soldatinnen und Soldaten, von denen 350 als flexible Reserve vorgesehen sind. Die zusätzlichen Kosten – nicht etwa die Gesamtkosten, denn die Soldaten sind,

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