Brieffreunde im OP North

Das ist ein Hammer, was gerade unter Berufung auf einen Brief des Wehrbeauftragten durch die Medien läuft: Feldpostbriefe aus Afghanistan sollen systematisch geöffnet worden sein. Unklar ist, ob die Schreiben der Soldaten aus dem Einsatz zensiert wurden oder werden sollten – und wenn ja, durch wen und auf wessen Befehl.

Und eins fällt noch auf: Es sollen ausschließlich Briefe aus dem OP North, dem Beobachtungspunkt im Norden der Provinz Baghlan, geöffnet worden sein. Wo Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg schon mal demonstrativ einen Besuch im Kampfgebiet machte. Nach Angaben von Spiegel Online vermuteten Soldaten, damit sollte verhindert werden, dass taktische Details weitergegeben würden.

Kriminell ist eine solche Brieföffnung allemal.

Vielleicht kann einer meiner Leser, es gibt da ja ein paar Experten, mal was zum Weg der Feldpost aus dem Einsatz sagen – vor allem für Briefe von den Soldaten, die nicht im Camp Marmal sitzen, sondern irgendwo draußen im Einsatz stehen? Natürlich ohne taktische Details…

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Archiv- und Symbolbild: Feldpostamt im PRT Faisabad

Übrigens, in einem Bericht der Streitkräftebasis über die Feldpost steht: für jede Feldpostsendung gilt das Briefgeheimnis des Grundgesetzes.