Kategorie: Afghanistan

Lufttransport geht immer

Wenn der deutsche Soldat in den Afghanistan-Einsatz fliegt, führt ihn seine Flugroute normalerweise zunächst nach Termes in Usbekistan. Dort steigt er nach einigen Stunden Aufenthalt um in eine Transall-Maschine der Bundeswehr, die ihn die restlichen 20 Minuten an sein Ziel Masar-i-Scharif in Nordafghanistan bringt. Der Grund für diese relativ umständliche Anreise: Im Gegensatz zu den Airbus-A310-Truppentransportern sind die Transall mit Selbstschutzeinrichtungen ausgestattet, die einen möglichen Angriff mit schultergestützten Flugabwehrraketen, so genannten MANPADS, abwehren sollen. Ein bisschen anders sieht es aus,

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Anschlag auf Restaurant in Kabul – Angeblich deutsche Diplomaten im Visier? (Update)

Auf ein bei Ausländern beliebtes Restaurant in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist am Freitagabend ein Anschlag verübt worden – und nach noch unbestätigten Meldungen sollen auch Ausländer unter den Opfern des Angriffs sein. Aus deutscher Sicht bemerkenswert: Angeblich gibt es eine Aussage der Taliban, sie hätten deutsche Diplomaten im Visier. Nach Angaben eines ARD-Korrespondenten sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes, sie hätten im Moment keine Erkenntnisse über deutsche Opfer in Kabul. Ergänzend dazu: Auf Anfrage von Augen geradeaus sagte ein

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RC N Watch: 2013 deutlich mehr Angriffe in Nord-Afghanistan

Nun gibt es doch eine Statistik für die Angriffe auf ISAF-Truppen in Afghanistan im vergangenen Jahr. Nachdem es zunächst geheißen hatte, diese Zahlen seien nicht verfügbar, meldet dpa vergangene Nacht: Die Gewalt im nordafghanischen Verantwortungsbereich der Bundeswehr hat dramatisch zugenommen. Im vergangenen Jahr wurden dort bis November 1660 „sicherheitsrelevante Zwischenfälle“ erfasst und damit bereits 35 Prozent mehr als im gesamten Vorjahr mit 1228. Das geht aus Zahlen des Einsatzführungskommando der Bundeswehr hervor. Die Statistik der internationalen Schutztruppe Isaf zeichnet sogar

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RC N Watch: Angriff auf deutsche Patrouillen-Begleitung in Baghlan

In der nordafghanischen Provinz Baghlan, südlich der Provinzhauptstadt Pul-e Khumri, ist am (heutigen) Montag eine gemischte afghanisch-deutsche Patrouille angegriffen worden. Verwundete gab es nicht. Die Meldung der Bundeswehr: Gegen 14.53 Uhr afghanischer Uhrzeit (11.23 Uhr Mitteleuropäischer Zeit) wurde eine von deutschen Kräften begleitete afghanische Patrouille in der Provinz Baghlan, Provinz Doshi, mit Handwaffen beschossen. Dabei wurde ein deutsches Fahrzeug vom Typ Enok leicht beschädigt. Luftnahunterstützung wurde angefordert und durch US-Streitkräfte in Form von zwei Flugzeugen vom Typ F-16 bereitgestellt. Diese

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Seit Monaten kein Geld für afghanische Polizisten – und keiner hat’s gemerkt?

Für die Zukunft Afghanistans nach dem geplanten Abzug der Kampftruppen bis Ende des Jahres ruhen die Hoffnungen der internationalen Gemeinschaft auf den afghanischen Sicherheitskräften. Sollen die doch nach einer Übergabe in Verantwortung dafür sorgen, dass das Land nicht in die Hände der Taliban fällt oder im Chaos versinkt. Da ist es dann bitter zu sehen, was die New York Times vom Hindukusch berichtet: Seit zwei Monaten oder mehr haben die Polizisten in Afghanistan kein Gehalt mehr bekommen. Nicht weil das

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RC N Watch: Patrouille bei Masar-i-Scharif mit Panzerfaust angegriffen

Relativ nah am Bundeswehr-Feldlager Camp Marmal bei Masar-i-Scharif in Nordafghanistan (und damit auch vergleichsweise nah am Flughafen) ist am (gestrigen) Freitagabend eine deutsche Aufklärungspatrouille der Northern Reaction Unit (NRU) angegriffen worden. Es gab keine Verwundeten. Die Bundeswehr-Meldung: Am 10. Januar 2014 gegen 19.50 Uhr mitteleuropäischer Zeit (22.20 Uhr Ortszeit) kam es 7 km nördlich vom Camp Marmal bei Masar-i Scharif zum Beschuss einer deutschen Aufklärungspatrouille. Die deutschen Soldaten wurden vermutlich mit Panzerabwehrhandwaffen beschossen. Die Soldaten haben das Feuer nicht erwidert.

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DroneWatch: Leasingvertrag für Heron-Drohnen verlängert

Es ist keine Überraschung, aber jetzt ist es vollzogen: Der Leasingvertrag für die israelischen Heron-Aufklärungsdrohnen (Foto oben), die die Bundeswehr in Afghanistan einsetzt, ist wie geplant bis April 2015 verlängert worden. Die Verlängerung hatte das Verteidigungsministerium bereits im April vergangenen Jahres angekündigt. Der bislang geltende Vertrag für die so genannte SAATEG-Zwischenlösung (System Abbildende Aufklärung in der Tiefe des Einsatzgebiets) wäre im Oktober dieses Jahres ausgelaufen. Mit der weiteren Nutzung soll zum einen die Überwachungsfähigkeit in Afghanistan zumindest bis zum Auslaufen

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Afghanistan: Weniger internationale Truppen, mehr Gewalt gegen Frauen

Nein, das – militärische – Ziel der internationalen Truppenpräsenz war es nicht in erster Linie, am Hindukusch Menschenrechte durchzusetzen und nicht zuletzt Frauen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen – auch wenn das Politiker oft genug so darstell(t)en. Dennoch ist es bitter, wenn offensichtlich dieses Neben-Ziel nicht erreicht wird, im Gegenteil: Mit dem zunehmenden Abzug der internationalen Truppen scheint die Situation der Frauen in Afghanistan deutlich schlechter zu werden, wie Reuters berichtet: Violent crime against women in Afghanistan hit record levels

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RC N Watch: Deutscher Kommandeur erwartet 2014 keine zunehmende Gewalt

Der deutsche ISAF-Kommandeur in Nordafghanistan, Generalleutnant Generalmajor Jörg Vollmer (Foto oben beim Besuch der Verteidigungsministerin in Masar-i-Scharif) erwartet für 2014 keine zunehmende Gewalt der Aufständischen am Hindukusch. Aus einem Interview Vollmers mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa): Ich gehe davon aus, dass sich das in etwa auf dem Niveau bewegt wie 2013 auch. Mehr wird es auf keinen Fall sein. Dazu ist der Gegner nicht mehr in der Lage. Allerdings rechnet der Kommandeur des Regionalkommandos Nord unverändert mit Anschlägen der Taliban

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