RC N Watch: Angriff auf deutsche Patrouillen-Begleitung in Baghlan

Bundeswehr LAPV Enok

In der nordafghanischen Provinz Baghlan, südlich der Provinzhauptstadt Pul-e Khumri, ist am (heutigen) Montag eine gemischte afghanisch-deutsche Patrouille angegriffen worden. Verwundete gab es nicht. Die Meldung der Bundeswehr:

Gegen 14.53 Uhr afghanischer Uhrzeit (11.23 Uhr Mitteleuropäischer Zeit) wurde eine von deutschen Kräften begleitete afghanische Patrouille in der Provinz Baghlan, Provinz Doshi, mit Handwaffen beschossen. Dabei wurde ein deutsches Fahrzeug vom Typ Enok leicht beschädigt.
Luftnahunterstützung wurde angefordert und durch US-Streitkräfte in Form von zwei Flugzeugen vom Typ F-16 bereitgestellt.
Diese Unterstützung musste aber nicht eingesetzt werden. Bei dem Vorfall wurden weder deutsche noch afghanische Soldaten verwundet. Alle deutschen Soldaten befinden sich wieder in ihrem Feldlager.

(Gemeint ist vermutlich der Bezirk Doshi.)

Zum Enok siehe das Archivbild oben; dieser Fahrzeugtyp und der Angriffsort, also die Provinz Baghlan inzwischen ohne deutsche ISAF-Präsenz, lässt vermuten, dass es sich bei den Deutschen um Soldaten der Task Force 47, also des Kommandos Spezialkräfte, gehandelt hat. Denn normale Truppen sind nach Aufgabe der verschiedenen Outposts und Camps, zuletzt das PRT in Kundus, außerhalb von Masar-i-Scharif nicht mehr stationiert. (Mit einer kleinen Ausnahme in Kilagay in Baghlan.) Dazu passt auch, dass nur gemeldet wird, die Soldaten befänden sich wieder in ihrem Feldlager, ohne dass dies benannt wird.

Andererseits werden solche Incidents unter Beteiligung der TF47 normalerweise gar nicht gemeldet. Aber vielleicht wusste die Bundeswehr ja auch schon, dass Spiegel Online eine Meldung plante.

(Foto Thiemo Schuff via Wikimedia Commons unter CC-BY-SA-Lizenz)