Seit Monaten kein Geld für afghanische Polizisten – und keiner hat’s gemerkt?

Für die Zukunft Afghanistans nach dem geplanten Abzug der Kampftruppen bis Ende des Jahres ruhen die Hoffnungen der internationalen Gemeinschaft auf den afghanischen Sicherheitskräften. Sollen die doch nach einer Übergabe in Verantwortung dafür sorgen, dass das Land nicht in die Hände der Taliban fällt oder im Chaos versinkt. Da ist es dann bitter zu sehen, was die New York Times vom Hindukusch berichtet: Seit zwei Monaten oder mehr haben die Polizisten in Afghanistan kein Gehalt mehr bekommen. Nicht weil das – überwiegend von den USA und anderen Staaten zur Verfügung gestellte – Geld fehlen würde. Sondern weil der Regierungsapparat in Kabul die Auszahlung nicht hinbekommt.

Das wäre schon schlecht genug. Richtig übel, aus Sicht der internationalen Gemeinschaft, ist aber das, was die NYT-Reporter bei ihren Recherchen noch feststellten:

Western officials, in this case, were caught off guard. Despite the billions of dollars their countries spend to pay the police, many American and European officials were not aware that the police had not been paid for nearly two months. They first heard about it when contacted by a reporter on Sunday.

Mit anderen Worten: Wenn die ganzen Nationen, die ISAF stellen und die afghanischen Sicherheitskräfte finanzieren, so was Simples nicht mitbekommen – was wissen die überhaupt von der Lage im Land?

Die ganze Geschichte hier: Afghan Police, Often Derided, Face Another Drawback: Missing Pay

(Archivbild: Newly recruited Afghan national police are put through drill paces at the ANP training camp, Camp Nathan Smith – 22nd Mobile Public Affairs Detachment Photo by Pfc. Casey Collier via ISAFmedia auf Flickr unter CC-BY-Lizenz)