Autor: T.Wiegold

Malis Soldaten: „Wir sind die lebenden Toten“

Lesestoff für alle, die am deutschen (militärischen) Mali-Engagement interessiert sind, besonders an der EU-Trainingsmission (EUTM) für das westafrikanische Land: Wir sind die lebenden Toten, hat ein französisches NGO-Magazin seinen etwas näheren Blick auf die malischen Soldaten überschrieben: Chaos und Korruption, dazu interne Machtkämpfe. Das Original steht hier: Nous, les soldats maliens, sommes des morts-vivants (und hier die etwas krude, aber lesbare Google-Übersetzung). (Foto: Soldaten der Malischen Armee – Französische Armee/EMA)

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„Besonderes Vorkommnis“ bei UNIFIL – mit merkwürdigem Hintergrund

Im UNIFIL-Einsatz der Deutschen Marine vor dem Libanon hat sich Mitte Februar ein etwas merkwürdiges Ereignis zugetragen, das in einer Meldung über ein Besonderes Vorkommnis mündete – und heute Abend hat die Bundeswehr das auch von sich aus bekannt gemacht: Am 15. Februar nach 19 Uhr zogen mindestens vier Obermaate einen ihnen vorgesetzten Bootsmann aus seiner Koje auf dem Schnellboot Hermelin im Hafen von Beirut im Libanon. Der Bootsmann wurde mit Tape und einem Spanngurt auf einem Tisch fixiert und

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Übrigens: Djibouti.

Djibouti, dieser kleine Staat in Afrika, wird in Deutschland praktisch nicht wahrgenommen – im Unterschied zum benachbarten Somalia oder anderen – zugegeben: größeren und bedeutenderen – Ländern Afrikas. Das ist zwar nachvollziehbar, aber ein bisschen kurzsichtig: In dieser wichtigen Hafenstadt am Golf von Aden befinden sich die wichtigen Militär-Basen praktisch aller westlichen Nationen. Angefangen bei den Franzosen, die in ihrer früheren Kolonie eine sehr massive militärische Präsenz haben, und den USA, die vom Camp Lemonier aus Soldaten, Flugzeuge und Drohnen

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Falsche Zahlen aus Afghanistan

Das kommt nicht wirklich überraschend: Die Statistiken, auf die die internationale Afghanistan-Schutztruppe ISAF zum Teil ihre Meldungen über Fortschritte in Afghanistan aufgebaut hatte, stimmen nicht. Nachdem bereits die Bundeswehr Mitte Januar ihre Angaben über die Zahl und Entwicklung der sicherheitsrelevanten Zwischenfälle korrigiert hatte, zieht ISAF nun nach: Statt eines Rückgangs feindlicher Angriffe (Enemy Initiated Attacks, EIA) von 2011 zum Jahr 2012 um sieben Prozent gab es eine gleichbleibende Zahl dieser Incidents, wie Associated Press unter Berufung auf einen ISAF-Sprecher berichtet.

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De Maizière nennt Iran als Hauptgrund für Rüstungsexport an die Saudis

Bei geplanten, genehmigten und ziemlich umstrittenen deutschen Rüstungsexporten an Saudi-Arabien und andere arabische Staaten ist für die Bundesregierung das Problem Iran ausschlaggebend – und nicht die Menschenrechtssituation in diesen Ländern. Diese Erkenntnis ist nicht unbedingt neu, aber so deutlich wie sie Verteidigungsminister Thomas de Maizière am (gestrigen) Montagabend bei der Heinrich-Böll-Stiftung ausgesprochen hat, hört man das nicht alle Tage: In der Tat stellt sich bei Saudi-Arabien oder anderen VAE-Staaten (Vereinigte Arabische Emirate, T.W.) diese Stabilitätsfrage. Völlig klar. Und da ist

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Sicherheitspolitik in der Böll-Stiftung – Vortrag von de Maizière

Die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung hatte am Montagabend (25. Februar) zu einer Veranstaltung Sicherheitspolitik im Wandel –Deutschlands Rolle in der neuen Weltordnung eingeladen; Hauptredner war Verteidigungsminister Thomas de Maizière. Der Minister hat einen sehr grundsätzlichen Vortrag gehalten, der die meisten Leser hier kaum überraschen dürfte – deshalb (und angesichts der späten Stunde) verzichte ich mal darauf, alle seine Aussagen hier aufzublättern. In Details ist sicherlich noch manches Interessante dabei, zum Beispiel zum Thema Rüstungsexporte (in der Podiumsdiskussion), worauf ich bei Gelegenheit zurückkommen

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Aus der Nerd-Perspektive: „Google Glass for Combat“

  In den einschlägigen – deutschen – Soldatenforen im Internet kommt das neue Infanterist der Zukunft-System, vom Hersteller Rheinmetall unter dem Namen Gladius vermarktet, nicht durchgehend gut weg. Bei allem Lob für Einzelheiten des Systems scheint vor allem der elektronische Rücken und die daran hängende High-Tech-Ausstattung nicht auf Gegenliebe zu stoßen. Kurzer Blick in die USA: Da gibt es fast schon überschwängliche Begeisterung für Gladius – bei Computer- und IT-Freaks. Das Online-Magazin Slate widmete Gladius vergangene Woche eine Geschichte: Rheinmetall

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Karzai schmeisst US Special Forces aus afghanischer Provinz raus

Afghanistans Präsident Hamid Karzai zeigt zunehmend Härte gegenüber den internationalen Truppen im Land. Nachdem er erst vor kurzem afghanischen Sicherheitskräften untersagt hatte, Luftunterstützung von ISAF anzufordern, nimmt er es diesmal mit einem entscheidenden Pfeiler der US-Präsenz am Hindukusch auf: Aus mindestens einer Provinz werden Special Forces der amerikanischen Streitkräfte rausgeworfen – ihre Tätigkeit in der Provinz Wardak sollen sie sofort einstellen und binnen zwei Wochen  die Provinz verlassen. In der der Provinz Logar gibt es ebenfalls Probleme.

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Mali: Der Krieg geht weiter

Da in der bevorstehenden Woche der Bundestag über die beiden Mandate für den Bundeswehr-Einsatz in Mali abstimmen will, das Thema in Deutschland aber etwas an den Rand gerät, der Versuch eines groben Überblicks: Die Auseinandersetzungen mit islamistischen Gruppierungen im Norden des westafrikanischen Landes gehen weiter – und es gibt Tote auf beiden Seiten. Allerdings bei den Interventionstruppen der Franzosen und mehrerer afrikanischer Staaten vor allem unter den Soldaten aus dem Tschad:Nach Medienberichten sollen bereits 23 Soldaten gefallen sein, die Verluste

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