Mali: Der Krieg geht weiter
Da in der bevorstehenden Woche der Bundestag über die beiden Mandate für den Bundeswehr-Einsatz in Mali abstimmen will, das Thema in Deutschland aber etwas an den Rand gerät, der Versuch eines groben Überblicks:
Die Auseinandersetzungen mit islamistischen Gruppierungen im Norden des westafrikanischen Landes gehen weiter – und es gibt Tote auf beiden Seiten. Allerdings bei den Interventionstruppen der Franzosen und mehrerer afrikanischer Staaten vor allem unter den Soldaten aus dem Tschad:Nach Medienberichten sollen bereits 23 Soldaten gefallen sein, die Verluste auf der Gegenseite werden bislang mit 93 angegeben – alle Zahlen vorläufig. Die Gefechte konzentrierten sich auf Rebellen-Stützpunkte im unzugänglichen Adrar des Ifoghas-Gebirge.
In der Stadt Gao, wo es in der zurückliegenden Woche heftige Kämpfe gab (siehe Foto oben), präsentierte die malische Armee sichergestellte Waffen der Islamisten. Genug, um eine Armee zu vernichten, berichtet AFP aus Gao: Nicht etwa überwiegend die allgegenwärtige Kalaschnikow, sondern deutlich modernere Waffen vom amerikanischen M-16-Sturmgewehr über tschechische Scharfschützengewehre bis zum Raketenwerfer. Und Uniformen der malischen Armee.
Um die unübersichtliche Lage noch ein wenig unübersichtlicher zu machen: Inzwischen soll es zudem Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Tuareg-Gruppierungen geben. Der Guerillakrieg mit einer Vielzahl von Akteuren ist in vollem Gange.
Nachtrag: Bei der Übersicht glatt vergessen: Die USA rüsten – auch, aber nicht nur – zur Unterstützung der Franzosen ihre Drohnen-Basis im benachbarten Niger auf. Präsident Barack Obama informierte am vergangenen Freitag offiziell beide Häuser des amerikanischen Parlaments:
On February 20, 2013, the last elements of a deployment of approximately 40 additional U.S. military personnel entered Niger with the consent of the Government of Niger. This deployment will provide support for intelligence collection and will also facilitate intelligence sharing with French forces conducting operations in Mali, and with other partners in the region. The total number of U.S. military personnel deployed to Niger is approximately 100. The recently deployed forces have deployed with weapons for the purpose of providing their own force protection and security.
(Foto: Französische Armee/EMA/ECPAD)
Gab es bei den Franzosen mehr als den bislang einen Gefallenen?
Ja, es sind inzwischen zwei tote Soldaten.
Ein Hubschrauberpilot, gefallen zu Beginn des Einsatzes.
Ein Fremdenlegionär, gefallen in den Ifoghas-Gebirge.
pi
„und es gibt Tote auf beiden Seiten.“
Sachen gibt’s.