Personalstärke zum Jahresende 2024: Weniger als in Vorjahr und -monat
Die Zahl der aktiven Soldaten und Soldatinnen in der Bundeswehr lag zum Jahresende 2024 bei 181.150 – und damit sowohl niedriger als im November 2024 als auch zum Jahresende 2023. Die Zahl der Zeitsoldaten ging im Jahresvergleich zurück, die Zahl der Berufssoldaten stieg. Dieser Trend hatte sich bereits in den vergangenen Monaten abgezeichnet.
Die Teil-Statistik zum Dezember 2024 aus dem Verteidigungsministerium, über die zuvor bereits die dpa berichtet hatte, liegt Augen geradeaus! vor – und es ist noch die die übliche ausführliche Monatsstatistik, die es bislang nur für November 2024 gibt.
Die Zahlen zum Stichttag 31.12.2024, Zahlen gerundet:
Aktive Soldat*innen insgesamt 181.150
Berufssoldaten 57.800
Soldaten auf Zeit 113.000
Freiwillig Wehrdienst Leistende (FWDL) 10.350
(incl. Heimatschutz)
Frauen in den Streitkräften 24.700
Berufsssoldatinnen 5.400
Soldatinnen auf Zeit 17.450
FWDL 1.800
Die Vergleichszahlen vom 31.12.2023 hier; die Zahlen von Ende November 2024 hier (jeweils die zu dem Stichtag veröffentlichten exakten Zahlen, nicht gerundet).
Im Unterschied zu den monatlichen Statistiken nannte das Ministerium erstmals auch gerundete Zahlen zu den Reservist*innen:
Beorderter Reservist*innen rund 49.200
davon Frauen 4.200
(Vergleichszahlen 2023: 43.000, davon mehr als 2.300 Frauen)
Reservistendienstleistungen im Jahr 2024: rund 20.100 Reservisten und Reservistinnen, davon 1.700 Frauen
(Vergleichszahlen 2023: 19.100, davon mehr als 1.400 Frauen)
Weitere Vergleichszahlen gibt’s auf der Übersichtsseite.
(Archivbild: German and Latvian soldiers assigned to Regional Command East of the NATO-led KFOR mission conducted a routine patrol in the Mitrovica, Kosovo, Jan. 11, 2025 – U.S. Army National Guard photo by Staff Sgt. Mickey Miller)
@ Pio-Fritz (11.02.2025,21:24 Uhr)
„Ich glaube, in puncto Sozialabgaben haben Sie mich missverstanden. Ich fordere gar nicht, das Soldaten Sozialabgaben leisten sollen. Das kann gerne so bleiben wie es ist. Es würde jedoch nicht schaden, wenn der Staat Rücklagen für die Pensionen bildet.“
Grundsätzlich einverstanden, mit einer kleinen Einschränkung. Der Bund bildet bereits Versorgungsrücklagen gem. § 14 a Bundesbesoldungsgesetz (0,2% der Gehaltserhöhungen). Ob das ausreichend ist??? Ich hoffe der Bund legt diese Gelder gewinnbringend an.
Pio-Fritz sagt:
11.02.2025 um 21:24 Uhr
@ORR sagt 11.02.2025 um 19:49 Uhr
„Der Knackpunkt ist doch, daß Gehälter grundsätzlich Brutto angegeben werden. Egal, ob Sie in Tarifverträge oder Besoldungstabellen schauen. Das verzerrt natürlich das entstehende Bild in der Öffentlichkeit.
Um eine direkte Vergleichbarkeit herzustellen müsste man Netto-Gehälter von Menschen mit einem nahezu identische persönlichen Staus vergleichen.“
Das hat auch einen Grund, wieso alles in Bruttogehälter ausgegeben wird: Es gibt zu viele Fallunterscheidungen, die in unterschiedlichen Nettogehältern resultieren, die die Vergleichbarkeit erschweren oder sogar – bei wohl nicht wenigen Menschen – zu Verwirrungen führen. Das fängt bei den Lohnsteuerklassen (1 – 6) und der Kirchensteuer (ja/nein) an, geht über die Anzahl der Kinderfreibeträge (0,5, 1, 1,5, ….), zu speziellen Konstrukte wie eine erhöhte Werbungskostenpauschale weiter.
Jeder sollte selbst daraus sein Netto ableiten (können). Dafür gibt es wahrlich im Internet unzählige Rechner.
Ob das jetzt aber wirklich Bewerber abschreckt, weil die das nicht überblicken, bezweifel ich doch erheblich. Wenn der Schwerpunkt die lebensjüngeren Leute sind, werden die ohnehin nicht so viel verdienen, dass das eine Revelvanz spielt – vor allem unmittelbar direkt nach einer dualen Ausbildung bzw. vor dem Studium.
Eher ist es wohl die lange Verpflichtungsdauer. Es gibt keinen einzigen anderen Beruf (außer „Strafgefangener“), bei dem man sich als SaZ fix und ohne realistische Möglichkeit einer „Kündigung“ (Entlassung) sich an den Arbeitgeber für i.d.R. über eine Dekade bindet (KDV oder Härtfallregelung blende ich mal als vernachlässigbar aus). Das passt halt heute nicht mehr in die Generation (Work-Life Balance, GenZ).
Vielleicht sollte man die stufenweise Festsetzung so ausbauen, dass auch der Soldat/die Soldatin zustimmen muss. So haben beide einen klaren Exitpunkt. Natürlich muss dann der Soldat/die Soldatin die Kosten einer Ausbildung wie Studium oder ZAW (anteilig) zurückzahlen.
Zur Klarstellung: Ich rede hier vom Friendsbetrieb. Im V-/ggf. Bündnisfall sieht dies alles ganz anders aus.
@DrStoffz sagt: 12.02.2025 um 7:59 Uhr
„Eher ist es wohl die lange Verpflichtungsdauer. Es gibt keinen einzigen anderen Beruf (außer „Strafgefangener“), bei dem man sich als SaZ fix und ohne realistische Möglichkeit einer „Kündigung“ (Entlassung) sich an den Arbeitgeber für i.d.R. über eine Dekade bindet…“
Also „back to the roots“ Ihrer Meinung nach? Das gab es schon mal, bevor alles umgestrickt wurde. da waren die OA zunächst für 6 Jahre verpflichtet und die 12 Jahre zogen erst mit bestehen des Vordiploms. Und bei den Unteroffizieren wurden in den Schritten 4-8-12 Jahre und dann BS verpflichtet.
Ob das heute ratsam wäre? Da hat man die Damen und Herren Oberfeldwebel gerade fertig ausgebildet und die ziehen von dannen. Anders ist es heute ja nicht möglich, denn die müssen die Hühnerleiter nicht mehr hoch (Mannschafter-Uffz-Fw). Bei den Offizieranwärtern ist es ganz einfach, Bachelor nicht bestanden in drei Anläufen, dann Entlassung. Aber eigentlich braucht man die Leute. Schwierig zu realisieren.
@ORR
„Ich gebe zum Thema Geld @Pio-Fritz (04.02.2025 um 8:10 Uhr) uneingeschränkt Recht. Die „Geldnummer“ mit Prämien, schnellerem erreichen der höchsten Erfahrungsstufe, sensationell kurzen Beförderungszeiten usw. haben wir ja nun ausreichend probiert. Der Erfolg war eher mäßig. Noch mehr Geld ist -glaube ich- auch nicht wirklich erfolgversprechend. Das Gesamtpaket muss stimmen.“
Absolut falsch! Solange Soldaten exakt dass gleiche Geld bekommen wie Beamten mit der gleichen Laufbahn, muss man sich nicht wundern wenn keiner mehr die Unwägbarkeiten eines Soldatenberufes auf sich nimmt. Keine Planbarkeit, Versetzungen und ggf nicht Heimatnah, Chance auf BS erst nach mehreren Jahren, Einsätze und Übungen, gerade bei der Marine KEINE Planbarkeit und Abwesenheiten von mehr als 9 Monaten sind ehr normal, 2 bis 3 Nebenaufgaben usw. In jedem Bereich der BOS gibt es Zulagen: Feuerwehrzulage, Polizeizulage, etc. Warum gibt es keine Streitkräftezulage? Es ist der einzige Beruf wo man in letzter Instanz mit seinem Leben sich einsetzen MUSS. Gerade im Bereich der FW wo teilweise eine Fachausbildung zivil wie militärisch gefordert wird ist das Gehalt schon mehr als Mau und die fehlenden Benefits wie Dienstwagen oder Jobbike nenne ich mal nicht! Die mangelnde Entlohnung hatte sogar mal ein Verteidigungsminister de Maiziére bemängelt und der war sicherlich kein Soldatenfreund..
@DrStoffz sagt:
12.02.2025 um 7:59 Uhr
….Vielleicht sollte man die stufenweise Festsetzung so ausbauen, dass auch der Soldat/die Soldatin zustimmen muss. So haben beide einen klaren Exitpunkt. Natürlich muss dann der Soldat/die Soldatin die Kosten einer Ausbildung wie Studium oder ZAW (anteilig) zurückzahlen….
Genau aber dann auch 100% des Gehalts während der Ausbildung und nicht anteilig sondern 100% der Lehrgangskosten plus Schadensersatz dafür das der Dienstposten dann nicht besetzt werden kann.
Im Profisport muss auch Ablöse gezahlt werden um aus dem Vertrag raus zukommen.
DBl sagt:
12.02.2025 um 11:48 Uhr
„Absolut falsch! Solange Soldaten exakt dass gleiche Geld bekommen wie Beamten mit der gleichen Laufbahn,….“
Das tun sie ja nicht. Werfen Sie doch einfach mal einen Blick in den Zulagenkatalog (Erschwerniszulagenverordnung als Stichwort). Beispiel gefällig?
“ § 23e Zulage für Minentaucher
(1) Soldaten, die als Minentaucher verwendet werden oder sich in der Ausbildung zum Minentaucher befinden, erhalten eine Zulage (Minentaucherzulage) in Höhe von 550 Euro monatlich.“
Oder den Auslandsverwendungszuschlag bei Einsätzen. Ansonsten bitte hier schauen:
https://einstellungstest-bundeswehr.de/bundeswehr-gehalt/zulagen/
@ Pio-Fritz:
Ernsthaft? :-)))
Sie haben die Grundlegende problematik nicht verstanden! Ja es gibt neue ERSCHWERNISzulagen, also Zulagen für eine besondere Härte oder Anstrengung aber keine allgemeine Zulage nur weil man Soldat ist! Der A7 Soldat (Feldwebel) erhält exakt dasselbe wie der A7 (Regierungsobersekretär) welcher warm und trocken am immer gleichen Standort seinen Dienst verrichtet! Polizei und Feuerwehr gibt es direkt Zulagen für Feuerwehrdienst und Polizeivollzugdienst! PLUS dies Erschwerniszulagen, welche im großen Teil auch für Beamte gelten!
Als Beispiel dann noch eine Zulage zu benenne die Augenscheinlich hoch wirkt aber einen sehr kleinen Kreis nur zuteil wird ist ja schon sehr bezeichnend!
Ich bin seid fast 30 Jahren in der Firma und kann ihnen aus erster Hand verraten wo das Problem liegt…
Warum wohl haben viele Polizeien der Länder auf den gehobenen Dienst als Einstieg umgeschwenkt? Weil man nur so Leute findet und kann sie zügig befördern um entsprechend ein angemessenes Gehalt zu zahlen. Anders ist es mit der Ämterbindung innerhalb der A-Besoldung kaum möglich.
@DBl (12.02.2025, 16:53 Uhr):
Na da vergleichen Sie aber Äpfel mit Birnen. Die Feuerwehr oder Polizei im entsprechenden Vollzugsdienst erhalten die entsprechenden Zulagen, weil sie tagtäglich der Gefahr ausgesetzt sind. Wenn Sie als Soldat in gefährlichen Verwendungen sind, sei es im Ausland oder in Verwendungen, die besondere Erschwernisse beinhalten, so stehen Ihnen auch entsprechende Zulagen zu.
Sie erwarten also eine Zulage, dafür, dass sie potenziell bereit sind für die BRD eingesetzt zu werden, auch dann, wenn Sie warm und trocken im Büro sitzen?
Das sehe ich in keinster Weise. Einen Unterschied zum Finanzbeamten kann ich nicht erkennen.
Die Polizeien der Länder (zumindest die meisten) stellen im gehobenen Dienst ein, weil eine entsprechende Ausbildung durchzuführen ist (Ebene Verwaltungsfachhochschule). Also ein Polizeikommissar ist KEIN Mannschaftsdienstgrad (Gefreiter), sondern eher der Leutnant FD (der Vergleich hinkt etwas, zeigt aber modellhaft den wesentlichen Unterschied). Darüberhinaus ist eine Einstellung aller „Neukunden“ als Lt FD nur damit sie A9 bekommen vollkommen abwegig.
Schließlich und endlich ist Geld ein sehr guter, aber auch nur ein sehr kurz wirksamer Motivator, d.h. bereits nach kurzer Zeit ist der „Motivationseffekt“ verbraucht.
@DBl sagt: 12.02.2025 um 16:53 Uhr
Jaja, wer jammern will, der findet immer was….
„Warum wohl haben viele Polizeien der Länder auf den gehobenen Dienst als Einstieg umgeschwenkt? “
Sie verschweigen die wesentliche Voraussetzung für diese Länderpolizeien. Sie brauchen nämlich Abitur oder einen vergleichbaren Abschluss um Streifenwagen fahren zu dürfen. Sehr attraktiv….
Deswegen haben das auch nicht alle Landespolizeien.
Gibt hier gerade ne erstaunliche Zunahme an dumpfbackigen Pöblern.
Wer andere Kommentatoren mit den Worten angeht „Ich gehe sogar noch weiter sie sind das typische Beispiel warum es in Deutschland bergab geht“ fliegt halt sofort raus.