DroneWatch: Das Anti-Drohnen-Gewehr der Bundeswehr in Gao

Die Bundeswehr hat erstmals (wenn ich nicht was übersehen habe) Bilder ihrer Drohnenabwehr beim Einsatz in der UN-Mission MINUSMA in Mali veröffentlicht. Gegen kleinere unbemannte fliegende Systeme, die vor allem zur Ausspähung des Camps der UN-Truppen genutzt werden können, setzen die deutschen Streitkräfte einen Störsender ein.

Zuständig für die Drohnenabwehr im Camp Castor in Gao ist ein Counter-UAS-Feldwebel, dessen Gerät die Bundeswehr am (heutigen) Mittwoch auf ihrer Webseite und in einem Video auf Twitter zeigte:

Der Spezialist für die Abwehr der Kleindrohnen gehört zur Flugabwehrraketengruppe 61 aus Todendorf in Schleswig-Holstein. Die betreibt in Gao auch einen Teil des Systems Mantis, das grundsätzlich neben Raketen und Mörsergranaten auch anfliegende Kleindrohnen abwehren könnte – aber in Gao nur mit den Sensoren eingesetzt ist, nicht mit den Kanonen zur Bekämpfung.

Die Erfassung der anfliegenden Gefahr ist automatisiert, die Bekämpfung dagegen Handarbeit, wie der Hauptfeldwebel im Bundeswehr-Text erläutert:

Ich betreue beziehungsweise administriere ein System, das – sobald eine Drohnensignatur erkannt wird – einen Alarm ausgibt. Sobald das passiert, bin ich derjenige, der die Drohne stört. Dafür nutzen wir einen auf der Schulter aufgelegten Störsender, der per Knopfdruck Störsignale aussendet, um die Drohne am Weiterfliegen zu hindern.

Nach Angaben der Bundeswehr handelt es sich um ein System der 2014 in Deutschland gegründeten Firma Dedrone, die inzwischen allerdings ihren Hauptsitz nach San Francisco in den USA verlegt hat. Das Unternehmen hatte sich zunächst auf die Überwachung des Luftraums und die Erkennung von Kleindrohnen konzentriert, bietet aber inzwischen auch den Störsender als aktive Abwehrmaßnahme unter dem Namen DroneDefender an.

(Fotos: Anti-Drohnen-Störsender im Camp Castor in Gao/Mali – Johann Flaum/Bundeswehr)