Merkposten: Spannungen im östlichen Mittelmeer – und Frankreich verstärkt Militärpräsenz (Nachträge)
Im östlichen Mittelmeer nehmen die Spannungen zwischen Griechenland und Türkei, beide NATO-Mitglieder, zu – und Frankreich stellt sich demonstrativ an die Seite Griechenlands: Präsident Emmanuel Macron kündigte an, die militärische Präsenz in der Region zu verstärken.
Erst mal nur als knapper Merkposten, auch angesichts der Tageszeit: Via Twitter meldete sich Macron am späten Mittwochabend:
La situation en Méditerranée orientale est préoccupante. Les décisions unilatérales de la Turquie en matière d’exploration pétrolière provoquent des tensions. Celles-ci doivent cesser pour permettre un dialogue apaisé entre pays voisins et alliés au sein de l’OTAN.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) August 12, 2020
J’ai décidé de renforcer temporairement la présence militaire française en Méditerranée orientale dans les prochains jours, en coopération avec les partenaires européens dont la Grèce.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) August 12, 2020
Auf Deutsch:
Die Lage im östlichen Mittelmeerraum ist besorgniserregend. Die einseitigen Entscheidungen der Türkei zur Erdölförderung führen zu Spannungen. Diese müssen aufhören, um einen friedlichen Dialog zwischen Nachbarstaaten und NATO-Verbündeten zu ermöglichen.
Ich habe beschlossen, die französische Militärpräsenz im östlichen Mittelmeer in den kommenden Tagen in Zusammenarbeit mit europäischen Partnern, darunter Griechenland, vorübergehend zu verstärken.
Hintergrund ist die Entsendung eines türkischen Forschungsschiffes, das von Kriegsschiffen begleitet wird – und in der griechischen Wirtschaftszone im Mittelmeer aktiv ist. Zudem soll es Aufklärungsflüge türkischer Luftfahrzeuge bis an die Grenze oder sogar bis in den griechischen Luftraum gegeben haben.
Mit anderen Worten: eine explosive Situation an der Nahtstelle zweier NATO-Mitglieder, die ohnehin immer wieder Probleme miteinander haben. Und auch ein Problem zwischen der EU und der Türkei.
Macron hat sich mit seiner Anordnung klar positioniert – und das auch militärisch. Mal sehen, wie diese Entwicklung in den nächsten Tagen weitergeht.
Nachtrag: Interessanter Lesestoff zu dem Szenario einer möglichen türkisch-griechischen militärischen Auseinandersetzung:
Kastellorizo is the Key to Turkish & Greek Ambitions in the Eastern Mediterranean
Nachtrag 2: Das französische Verteidigungsministerium erläuterte am Donnerstag die ersten Planungen:
Comme annoncé par le Président de la République à la suite d’un entretien avec son homologue grec, les armées renforcent temporairement leur présence en Méditerranée orientale.
Dans l’immédiat, au plan aérien, ce renforcement temporaire s’appuiera d’abord sur une étape à La Sude, en Crète, le jeudi 13 août, de deux Rafale précédemment déployés à Chypre du 10 au 12 août pour un exercice.
Au plan naval ensuite, le Porte-hélicoptères amphibie (PHA) Tonnerre, en route pour porter assistance aux Libanais, a été rejoint cette nuit par la frégate Lafayette, qui a appareillé de Larnaca et a réalisé un exercice à la mer avec la marine grecque.
Cette présence militaire a pour but de renforcer l’appréciation autonome de la situation et d’affirmer l’attachement de la France à la libre circulation, à la sécurité de la navigation maritime en Méditerranée et au respect du droit international.
Auf Deutsch:
Wie der Präsident der Republik nach Kontakt mit seinem griechischen Amtskollegen ankündigte, verstärken die Streitkräfte vorübergehend ihre Präsenz im östlichen Mittelmeerraum.
Zunächst werden zwei Rafale-Flugzeuge, die zuvor vom 10. bis 12. August für eine Übung auf Zypern eingesetzt waren, eine Etappe in Suda auf Kreata einlegen.
Auf Seiten der Marine wurde der amphibische Hubschrauberträger Tonnerre, der auf dem Weg zu Hilfeleistungen im Libanon ist, von der Fregatte Lafayette begleitet. Die Fregatte ist von Larnaca auf Zypern ausgelaufen und hat mit der griechischen Marine eine Übung auf See durchgeführt.
Der Zweck dieser Militärpräsenz besteht darin, die eigenständige Beurteilung der Lage zu verstärken und das Engagement Frankreichs für die Freizügigkeit, die Sicherheit der Seeschifffahrt im Mittelmeer und die Achtung des Völkerrechts zu bekräftigen.
(Übersetzt mithilfe von deepl.com)
Viel hin und her, heute.
– @DiePressecom
GRE hat eine Dringlichkeitssitzung der EU-Außenminister gefordert. Athen wolle sich dabei auf Artikel 42 Absatz 7 des EU-Vertrags berufen, der einen Beistand unter den EU-Mitgliedern bei einem bewaffneten Angriff (hier der Türkei) vorsieht.
– https://mobile.twitter.com/hdevreij/status/1293519753441665025/photo/1
GRE Boarding Team im Rahmen @EUNAVFOR_MED an Bord eines Frachters (Containerschiff Victoria L) im zentralen Mittelmeer.
– NLD Marinefachzeitschrift
https://marineschepen.nl/nieuws/Aanvaring-Grieks-en-Turks-fregat-120820.html
„… griechische S-Fregatte kollidierte mit einer türkischen MEKO-Fregatte der Barbarossa-Klasse. Der Schaden wäre begrenzt. Das griechische Verteidigungsministerium bestreitet den Vorfall, Ankara schweigt“
Sicher dürfte sein, noch einmal lässt sich eine FRA Fregatte bei dieser ostentativen Präsenz durch aktiviertes TUR Feuerleitradar nicht abdrängen.
Griechenland ist EU-Mitglied und hat damit ANSPRUCH auf Schutz seiner Grenzen durch die Mitglieder der EU.
Griechenland ist ausserdem ernsthaft um gute Beziehungen zur EU bemüht. Wo es Differenzen gibt wird verhandelt.
Die Türkei ist „nur“ NATO-Mitglied und hat keinen ANSPRUCH auf Schutz durch die NATO.
Die Türkei ist ausserdem seit Jahren auf einem chauvinistischen Konfrontationskurs mit dem Westen.
Meiner Meinung nach will Erdogan zum einen von innenpolitischen Problemen ablenken und zum anderen die pro-westlichen Kräfte in seinem Land schwächen indem er den Westen in eine Konfrontation reinzieht.
Leider kann man da nichts machen ausser sein Lied mitzusingen, nur lauter. Je kleinlauter sich Erdogan zurückziehen muß um weniger geht sein Kalkül auf.
Dieser Konflikt ist so nötig wie ein Kropf…
Im Übrigen ist es bemerkenswert, dass der Kreml die Türkei zu unterstützen scheint, obgleich beide Länder einander ständig ins Gehege kommen und die „Rückeroberung“ der Hagia Sophia für den Islam bei russischen Nationalisten zu Wut und Hass geführt hat. Das Ziel ist dennoch klar. Gelänge es Putin, einen Bruch zwischen NATO und Turkei zu forcieren, hätte er einen Riesenerfolg eingefahren.
Da es hier vermutlich um die Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer geht: Bei einer dringend nötigen umgehenden Dekarbonisierung der globalen Wirtschaft und den beschlossenen Klimazielen der EU (0% CO2 bis 2050) – wer will/soll das Gas ab 2030 eigentlich kaufen? Passt das zu den in Paris beschlossenen Zielen – die ja wohl auch Israel, Ägypten und die Türkei unterschrieben haben?
Richtig so, Frankreich sollte hier Zuspruch erfahren!
Idealerweise mehr als nur Symbolik und diplomatische Noten. Die Türkei unter Erdogan versteht nur die harte Gangart (siehe RUS).Wenn der Schwanz mit dem Hund wackelt wird’s Zeit für Relaxantien.
Dazu passt die Meldung auf der Bundeswehr Startseite heute:
„Der Nahostbeauftragte des Auswärtigen Amts Christian Buck hat einen Einsatzflug bei EUNAVFOREuropean Union Naval Forces MEDMediterranean Irini über dem Mittelmeer mitgemacht. Der Diplomat erlebte live, wie die Marineflieger Daten sammeln, die der UN-Sicherheitsrat braucht“…
Nur vom „überwachen“ allein wird der Waffentransport nicht aufhören, das lässt sich im Libanon ja bereits seit Jahren besichtigen.
Es scheint sich ja eine Konfrontation anzubahnen, wo steht eigentlich Deutschland bei einem Angriff auf einen EU-Partner?
[Nein, dazu passt diese Meldung überhaupt nicht – und ich bitte sehr dringend darum, die beiden Komplexe türkisch-griechischer Streit wg. Bodenschätzen im östlichen Mittelmeer und die Frage Libyen und Embargoüberwachung hier nicht durcheinanderzuwerfen. Beides hat zwar mit der Türkei zu tun, beides ist zwar im Mittelmeer, aber es sind dennoch zwei unterschiedliche Dinge. Und auch wenn alles mit allem zusammenhängt: Eine Vermischung bringt keinem etwas. T.W.]
@muck: Exakt dies ist Putins Ziel, auch weil eine Türkei ohne NATO nicht gegen russische Interessen in Libyen und Syrien antreten kann. Dennoch befindet sich Erdogan in einem beinahe manischen Zustand und sieht nicht, dass sein Kartenhaus (Traumschloss) zusammenbricht. Wäre das so schlimm?
Gefühlt mag man @Wait&C zustimmen und daher meine Frage an die Kenner deutschen Rechts im speziellen und internationalen Rechts:
Was wiegt rein rechtlich höher, die Beistandsverpflichtung NATO und damit generelle Solidarität, oder die Solidarität zu Griechenland in Fragen der Sicherheit gemäß EU? Beides internationale Verträge ohne Verfassungscharakter.
@Klaus-Peter Kaikowsky (KPK)
Krieg beginnt bekanntlich im Kopf, mit Behauptungen zu verletzten Rechten.
Zu der Beistandspflicht nach Artikel 42 Absatz 7 EUV berufen, der einen Beistand unter den EU-Mitgliedern bei einem bewaffneten Angriff (hier der Türkei) vorsieht:
i) „bewaffneter Angriff“ (im Sinne der UN-Charta) bezieht sich auf das „Territorium“ eines Staates – die AWZ ist da nicht eingeschlossen. Ich empfehle sprachliche Abrüstung.
ii) Der Konflikt geht um vermutete Erdgasvorkommen. Geplant sei, die über die noch zu bauende Pipeline EuMed nach Italien zu befördern, also in der EU in Verkehr zu bringen. Die EU aber hat definierte Klimaziele. Dazu gehört, dass spätestens 2050 Erdgas im Volumen von Null abgesetzt wird, vorher proportional weniger. Das Erdgas im östlichen Mittelmeer ist somit kein Vermögenswert. Der Streit geht um nichts. Man kann den Griechen (und auch dem EEAS) nur raten, mal nüchtern zu kalkulieren, bevor man für wortwörtlich nichts an Werten Kriegsschiffe in Gang setzt.
@Muck: Sehr guter Beitrag. Man beachte den Zeitpunkt : Die Türkische Lira ist unter Druck, die Inflation hoch.
Was Deutschland angeht : Wir sind der wichtigste Handelspartner der Türkei.
Sanktionen unsererseits, und das war es.
Dann kann die Türkei nur auf einen kurzen Konflikt setzen, mangels Masse.
Es kann jedoch gut sein, daß Kurden, Syrer… die Situation nutzen, um alte Rechnungen zu begleichen.
Erdogan hat es sich ja mit jedem verscherzt.
Erdogans Problem ist doch, das es innenpolitisch und vor allem wirtschaftlich nicht läuft. Und das, obwohl schon nur noch geschönte (um nicht zu sagen getürkte) Zahlen veröffentlicht werden. Da muß man (Erdogan) doch wenigstens außenpolitisch den starken Mann markieren, um sein Volk von den anderen Miseren mit einer Portion Nationalismus abzulenken.
Einen bewaffneten Konflikt kann auch er sich nicht leisten, das würde auch den Rest der angeschlagenen Wirtschaft sofort abwürgen.
Beide Seiten spielen die Kollision herunter. Die Türkei, weil sie ihr Gesicht verloren hat, Griechenland, um türkische „Vergeltungsmaßnahmen“ zu vermeiden. In den sozialen Medien der Türkei wird das Thema mittels staatlicher Kontrolle unterdrückt, in Griechenland ist dafür die Debatte in den sozialen Medien um so heftiger. Die türkische Fregatte hat mehr als nur begrenzten Schaden genommen und wird für einige Zeit in die Werft gehen müssen: https://defpost.com/greek-navy-frigate-collides-with-turkish-navy-frigate-escorting-research-vessel-oruc-reis-reports/?amp
Wenn der Konflikt eskaliert, hat die Türkei gegenüber Griechenland den Vorteil der strategischen Tiefe, während praktisch alle griechischen Assets mehr oder minder in direkter Reichweite türkischer Waffen liegen. Allerdings hat Erdogan das bemerkenswerte Talent, alle möglichen Staaten gegen sich aufzubringen, was die Zahl türkischer Verbündeter sehr, sehr übersichtlich gemacht hat. Mal sehen, ob nach der Zyperninvasion mal wieder ein innerwesteuropäischer Schießkrieg ausbricht. Diesmal sogar zwischen zwei NATO-Staaten.
@ Wait%C
„Griechenland ist EU-Mitglied und hat damit ANSPRUCH auf Schutz seiner Grenzen durch die Mitglieder der EU.“
Das könnte der erste Konflikt sein, in dem die EU politisch Farbe bekennen muss und die Interessen eines EU-Staats über die der NATO stellt.
Hochbrisant…
Ich hoffe, dass die EU schnell reagiert und man die Franzosen unterstützt.
Wenn der POTUS im Falle weltweiter Konflikte fragt: „Wo ist unser nächster Träger?“ heißt es dann bei uns: Wo ist unser nächstes U-Boot…? ;-)
Die Frage ist vielleicht nicht opportun, aber wie ist denn die Haltung der türkischen bzw. türkischstämmigen deutschen Mitbürger zum Thema? Könnten diese die deutsche Politik (indirekt) beeinflussen?
Nota: es soll in Deutschland mehr als 18.000 Mitglieder der Grauen Wölfe geben, die in jedem Fall Erdogans Politik unterstützen, neben denen, die ihn gewählt haben.
[Es geht nicht darum, ob die Frage „opportun“ ist – sie gehört schlicht nicht in den Themenbereich hier. Es hat schon einen Grund, warum Augen geradeaus! auf die äußere Sicherheitspolitik beschränkt ist – das würde sonst schlicht den Rahmen sprengen. Danke. T.W.]
Ne Frage @all Was hat eigendlich Frankreich mit der ganzen Sache zu tun? Könnte es denen nicht genauso gleichgültig sein wie unseren?
„Unseren“, wer soll das sein? Falls BR, die hat die Hosen ziemlich voll. Erdogan hat die Flüchtlinge,gefährdet die EU.
Und Macron, der zeigt europäische Verantwortung!
@Dante: Die Antworten liegen hier in der Geoökonomie. Stichworte:
– Fra Energiekonzern
– Fra und EU Energiesicherheit
– Desertec
– Damalige Verbindung Paris – Gaddafi (Sarkozy)
Ich denke aber, ausführliche Ausführungen würde so sehr OT gehen, dass der Hausherr intervenierte.
Wäre das nicht ein Szenario für den Einsatz der EUBG? Eine präventive Stationierung der griechischen Inseln um einer türkischen Besetzung zuvor zu kommen, quasi als „trip wire“ wie im Baltikum – aber leider mit deutlich höherem Eskalationspotential?
@TW:
Sie sehen, die Trennschärfe innere/äußere Sicherheit ist heute leider nicht mehr existent.
@Dante sagt: 13.08.2020 um 10:39 Uhr
Frankreich sieht die Levante und damit den östlichen Mittelmeerraum immer noch als sein Interessengebiet. Das fußt auf der kolonialen Vergangenheit. Ich erinnere nur an das Sykes-Picot-Abkommen von 1916.
@AoR,
EU geht vor/über NATO hinaus.
– Bei Angriff auf ein NATO Mitgleid reicht auch ein „Beileidstelegram“.
– EU/Mastricht sieht explizit militärischen Beistand vor.
@Ökonom, Nun ja ist/gilt ein Schiff unter Flagge eines Landes nicht Territorium des Landes und wäre ein Angiff auf ein solches dann nicht ein bewaffneter Angriff im Sinne der UN-Charta?
Auch kann sich das dort leider sehr schnell hochschaukeln, die Entfernung wie die Lunten sind leider sehr kurz
@Ex-Grenni,
s.O. Bei einem Angriff auf GR durch TR ergibt würden Sanktionen voll ausreichen um die NATO-Pflicht zu erfüllen. Die EU Beistandspflichten sind da durchaus robuster in den Anfroderungen.
@ex_inst: Danke.
Heißt @Thomas Melbers EUBG robust auf GR Inseln und VJTF überbringt das Beileidsschreiben.
Statt die Fregatte HAMBURG absehbar erfolglos bei IRINI rumdümpeln zu lassen, sollte sie sich den französischen Kriegsschiffen anschließen und ins GRI/TUR Konfliktgebiet verlegen.
So könnte sich auch DEU einen besseren Überblick über die Lage dort verschaffen und gleichzeitig ein Zeichen setzen, wo es in diesem Streit zwischen einem EU-Mitglied und der Türkei steht.
Allein, mir fehlt der Glaube, dass unsere BR dazu den Mumm hat!
Der FRA Einsatz bleibt dann doch mehrheitlich symbolisch mit 2 Jets und einer Fregatte, siehe auch oben.
Vorteil kann sein, weder Sea Guardian noch Irini haben Entscheidungsbefugnis.
https://mobile.reuters.com/article/amp/idUSKCN2590XZ?__twitter_impression=true
Wenigstens aber zeigt Macron Verantworungsbewusstsein und nimmt EUropäische Interessen wahr.
@Ökonom
Sprachlich abrüsten kann nur, wer zuvor Gegenteiliges praktizierte. Mein erster post entstammt der AUT Presse, wie Sie oben erkennen könnten.
Kriegsschiffe (Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats) eines Staates fallen unter Artikel 42 Absatz 7 des EU-Vertrages.
Bei den in Rede stehenden GRE Inseln geht’s bislang um das Küstenmeer, 12 sm, = Hoheitsgewässer. Die AWZ ist nach Art. 55 des Seerechtsübereinkommens (SRÜ/UNCLOS) der Vereinten Nationen das Meeresgebiet jenseits (!) des Küstenmeeres von 22 sm.
@Lucky.Sailor: Wenn ich die Karten richtig deute, schließt das Operationsgebiet von IRINI (südlich von Kreta) ja ziemlich direkt an die Krisenregion zwischen Kreta und Zypern an. Die Hamburg wird also schon einmal sehr dicht dran sein und über ihre leistungsfähigen Radare wohl auch einiges mitbekommen. Da ich davon ausgehe, dass die Türkei weiterhin „kritische“ Transporte mit Kriegsschiffen begleiten wird, wird die Hamburg meiner Ansicht nach sowieso nicht „rumdümpeln“.
Ich halte das Zeichen Frankreichs für extrem wichtig.
Es zeigt für mich das erste Mal, dass sich ein EU-Land auf die EU verlassen kann, wenn es einen Konflikt mit einem Nicht-EU-Land gibt.
Nun hoffen wir mal, dass die Türkei nicht ernsthaft in Erwägung zieht, diplomatische Schwierigkeiten mit der gesamten EU und danach auch mit den anderen NATO-Staaten zu bekommen.
Irgendwann muss doch auch ein Mensch wie Erdogan zur Erkenntnis gelangen, dass solche Aktionen relativ schnell zum Ausschluss aus der NATO führen werden und die EU-Mitgliedschaft damit unerreichbar wird.
Der F-35 Deal sollte doch Warnung genug gewesen sein, dass der Westen sich nicht an der Nase herumführen lässt.
Meiner Meinung nach kann der Konflikt nur vermieden werden, wenn die EU ein militärisches Potential in der Region aufbaut welches den Türken aufzeigt, daß militärische Aktionen unkalkulierbare Risiken darstellen. Leider gilt hier: Frieden schaffen durch Waffen.
@Nachhaltig
Mit Radar alleine und aus der Entfernung, mag es noch so leistungsfähig sein, gewinnt man kein Lagebild.
Dazu bedarf es letztendlich der eindeutigen optischen Identifizierung, heißt auf Sichtweite rangehen.
Glauben Sie ernsthaft, dass die HAMBURG sich mit den militärischen Begleitern der TUR Waffentransporter anlegt bzw. anlegen darf, um die Ablieferung in Libyen zu verhindern?
Also bleibt es in IRINI beim rumdümpeln und melden. Waste of effort and money!
„Greece has placed its military forces on high alert, recalling its naval and air force officers from holiday, as tensions with Turkey over exploration of potentially lucrative offshore energy reserves escalate in the eastern Mediterranean“.
https://www.theguardian.com/world/2020/aug/13/greek-military-put-on-high-alert-as-tensions-with-turkey-rise
Es schaukelt sich hoch.
Erdogan sucht seinen Platz im östlichen Mittelmeer nach dem China-Stil des Südchinesischen Meeres. Vergangenen Monat noch konnte die Kanzlerin Ankara zum Stopp der Bohruntersuchung mit dem Spezialschiff „Oruç Reis“ veranlassen.
Überraschend, dass sich Ägypten, Israel und Zypern bislang ruhig Verhalten, die früher bereits Ausbeuterechte beanspruchten.
Schöne Initiative von Frankreich. Noch schöner wäre es, wenn die Franzosen nicht die einzigen Truppensteller blieben.
Aktuell schein es ein „Tripwire“ nicht nur im Osten zu benötigen. Hoffen es werden sich hier und in weiteren Hauptsädten der EU ernsthafte Gedanken dazu gemacht.
Gäbe es auf Rhodos vielleicht einen flauschigen Truppenübungsplatz für die Deutsch-Französische Brigade, die jetzt eine „überraschende“ (Übungs-)Alarmierung samt Verlegung ASAP absolvieren möchte? ;)
https://channel16.dryadglobal.com/greece-moves-in-naval-fleet-to-mediterranean-over-turkish-encroachment?hs_amp=true&__twitter_impression=true
Griechen positionieren ihre gesamte Überwasser/Ubootflotte im Raum Rhodos.
Die BR hat die EU Ratspräsidentschaft inne, nimmt die wichtige Rolle des Vermittlers ein und schlägt sich deshalb nicht öffentlich auf eine Seite. Gut so! Noch mehr Kriegsschiffe weiterer Nationen würden der Situation schon mal gar nicht dienen. Militärisch ist die Türkei ein Schwergewicht, und derzeit ein Hitzköpfiges dazu. Aufklärung hilft natürlich immer.
Die EU Mitgliedschaft ist für beide Seiten wirklich kein Thema mehr. Was die NATO anbetrifft, so hat die NATO vielleicht noch immer mehr vom Mitglied Türkei als umgekehrt, dementsprechend muss man gut überlegen wer wem mit was drohen kann und sollte. Die Einbindung der Türkei in ein kollektives System mit etablierten Verfahren und Kommunikationspfaden hat einen Wert den man jedenfalls nicht unterschätzen sollte. Das gilt analog für Trump.
Vom link dryadglobal.com oben:
„The Turkish coastguard said a Greek vessel opened fire on a private Turkish boat. Two Turkish citizens and a Syrian were injured in the incident.“
Oruç Reis angegriffen?
@Conflicts
BREAKING: Erdogan claims that there has been an attack against the Turkish research ship Oruç Reis which has been carrying out work in what Greek claims as their EEZ.
Letzte Position
https://mobile.twitter.com/hdevreij/status/1293941543825551360/photo/1
https://mobile.twitter.com/hdevreij/status/1293941543825551360/photo/2
Reuters UK:
Die Kollision der zwei Fregatten soll sich weit entfernt bei Kastelorizo ereignet haben.
Großlage:
– Die internationale Koalition möchte die militärische Zusammenarbeit mit den SDF (Nordostsyrien, kurdische und christliche Untergruppen, YPG) stärken.
– Zudem verurteilten sowohl Frankreich wie Ägypten Grenzverletzungen TY LuWa im Irak.
– Die USA verlangen bessere Koordinierung der Luftschläge gegen PKK Ziele im Nordirak.
Links: syria.liveuamap.com
– Die ägyptische Marine soll sich evtl. dem Verband aus Fra und GR Marine anschließen.
– Die USA verlangen bessere Koordinierung der Luftschläge gegen PKK Ziele im Nordirak.
Links: turkey.liveuamap.com
Meine Frage: Versucht die Erdgas-Koalition die Türkei auch an dieser Front unter Druck zu setzen?
Mein Eindruck war bisher, dass die Angriffe im Raum Nordsyrien und Nordirak international wenig kommentierter alltäglicher Wahnsinn waren.
Laut der griechischen Website Pronews.gr wurde gestern ein unbekanntes U-Boot von „Erkennungssystemen“ (vermutlich Unterwasser-Sonar-Kette) der griechischen Marine einige Meilen vor der Küste von Evia und Andros entdeckt. Diese Inseln liegen ostwärts Athen.
Zwei S-70B-6 Aegean Hawk und ein AB-212 U-Jagdhubschrauber wurden eingesetzt, um das U-Boot zu orten. Mit Hilfe des Tauchsonars gelang es der AB-212, das U-Boot zu finden, wonach Überwsserschiffe den Kontakt übernahmen und hielten
Dem Bericht zufolge war es ein türkisches U-Boot vom Typ 209. Sowohl die Türkei als auch Griechenland haben diese U-Boote von (jetzt) TKMS. Die griechischen 209 (Typ 209-1100 und 209-1200) stammen aus den 1970er Jahren, die Türkei arbeitet mit Typ 209-1200 aus den 1970er und 1980er Jahren, aber auch mit acht Typ 209-1400 aus dem Zeitraum 1994 – 2007.
Beide Länder kauften auch den neuen Typ 214, die griechischen Boote fahren bereits, die türkischen sind noch im Bau.
Aus: https://marineschepen.nl/nieuws/Weer-incidenten-tussen-Griekse-en-Turkse-marineschepen-140820.html#disqus_thread
Zum Verbleib des TUR Bootes gibt’s keine Angaben.
Die USA schalten sich in den Konflikt im östlichen Mittelmeer ein während die Türkei droht, pleite zu gehen. Und das alles, um Erdgas in eine EU zu verkaufen, die den Energieträger gar nicht mehr will?
Erklärt wohl, warum man in Berlin so gelassen auf Diplomatie setzt, während andere dringend Schlagzeilen suchen. Oder wie hätte Obelix gesagt: Die Spinnen, die Römer /SCNR
US supports Cyprus, wants closer east Med gas cooperation
https://apnews.com/95c9eca2ee2dc4dd66460ad7528e8e58
Time for Turkey to call in the IMF
https://thehill.com/opinion/finance/511933-time-for-turkey-to-call-in-the-imf
Erdgasversorgung: Weitere Ostsee-Pipeline ist überflüssig. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin, DIW Wochenbericht 27/2018, S. 589–597 https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.593445.de/18-27-1.pdf
Arabische F-16 auf Kreta/Soudabay, in NATO-Stützpunkt, dürften kaum zimperlich in der Interessenwahrung reagieren! Einschlägige Erfahrungen mitvTUR machen die VAE permanent in Libyen
Musste NATO der Stationierung zustimmen?
Die VAE nehmen TUR als Bedrohung wahr, stützen ISR UND (!) GRE? Als ein reiner Freundschaftsbesuch kann das nicht abgetan werden.
4 Emirati F-16s to arrive in Souda Air Base
https://ekathimerini.com/256085/article/ekathimerini/news/four-emirati-f-16s-to-arrive-in-souda-air-base