KSK-Kommandofeldwebel wehrt sich in anonymem Brief: „Wir sind die Anständigen!“
In einem ausführlichen, wenn auch anonymen Schreiben hat sich ein – nach eigenen Angaben – Kommandofeldwebel des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr gegen den Vorwurf gewehrt, die Eliteeinheit sei von Rechtsextremisten durchsetzt. Wir sind die Anständigen! Wir sind nicht der Feind im Innern!, heißt es in dem 14-seitigen Brief mit Datum 25. Juli, der an die Spitze des Verteidigungsministeriums adressiert war.
Das Schreiben, über das am (heutigen) Donnerstag zuerst Business Insider berichtet hatte (Link aus bekannten Gründen nicht), leitete das Ministerium an die Obleute der Fraktionen im Verteidigungsausschuss weiter – und es war offensichtlich die Absicht des Verfassers, diesen Brief auch öffentlich möglichst bekannt zu machen:
Hauptgrund für dieses ausführliche Schreiben ist die gefühlte ungerechte Skandalisierung, die den Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des KSK aufgrund der Fehler einzelner – aber auch aufgrund vieler unwahrer Behauptungen und Vermutungen zur Zeit angediehen wird. … Ziel ist es daher auch, dass sich der geneigte Bürger und der nicht mit der Materie vertraute Politiker, Abgeordnete oder Soldat ein eigenes Urteil abseits der veröffentlichen Darstellungen bilden kann.
(Hervorhebungen in dieser und in den weiteren Passagen im Original)
Der Autor räumt ein, dass Vorfälle mit vermutlich rechtsextremistischem Hintergrund im KSK dem Ansehen der Truppe geschadet hätten – jeder dieser Vorfälle sei aber im Kreis der Kommandosoldaten kritisch kommentiert, missbilligt und als rufschädigend gewertet worden. Der Höhepunkt sei der Fund von Waffen, Munition und Sprengstoff bei einem langjährigen Kommandoangehörigen gewesen, der uns alle geschockt hat, weil offensichtlich sowohl das Vertrauen unter Kameraden als auch der Führung missbraucht worden seien. Allerdings wäre die Unterschlagung von Munition und Sprengstoff nicht nur beim KSK, sondern auch bei anderen Kampfeinheiten möglich gewesen und damit nicht spezifisch für die Spezialeinheit.
Organisierten Rechtsextremismus oder gar Netzwerke gebe es in der Eliteeinheit nicht, hebt der Autor hervor:
Unabhängig davon, dass Extremisten jeder Couleur ermittelt und aus dem Dienst entfernt werden müssen, sollte die Loyalität der Angehörigen des Verbandes zu unserem Land, zu unseren demokratischen Werten und zu unserer Verfassung – bis zum Beweis des Gegenteils – grundsätzlich vorausgesetzt werden.
„Rechte Netzwerke“ oder „rechtsextreme Umtriebe“ existieren aus meiner und querschnittlicher Sicht im Verband nicht. Die über die Jahrzehnte verteilten Einzelfälle und der eine jetzt im Zuge von intensiven Ermittlungen festgestellte wirklich kriminelle Fall, sowie weitere kritisch zu sehende, aber noch nicht ausermittelte Verdachtsfälle rechtfertigen keinesfalls den durch die Medien transportierten Generalverdacht. Wir sind keine Gegner unserer Demokratie – wir schützen sie!
Aufklärung der Vorfälle sei zwar erforderlich, heißt es in dem Schreiben. Dafür seien allerdings Augenmaß und gegenseitiger Respekt nötig. Vor allem dürfe keine Kultur des Misstrauens etabliert werden.
Ausführlich geht das Schreiben auf den Brief eines Hauptmanns ein, der seinerseits harte Vorwürfe gegen das KSK und vor allem gegen den Umgang in der Ausbildung erhoben hatte. Mit dem Brief seien der ganze Verband und seine Soldaten verunglimpft worden, schreibt der anonyme Kommandofeldwebel. Die Motivation des Hauptmanns sei hauptsächlich aus einem eigenen, unreflektierten Scheitern als Kommandoanwärter und Offizier zu erklären. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte dagegen auf dieses Schreiben mit den Worten reagiert: Endlich konnte die Mauer des Schweigens durchbrochen werden.
Auch der nach offiziellen Angaben der Bundeswehr bislang in den Büchern erfasste Fehlbestand von 62 Kilogramm Sprengstoff und mehreren Tausend Schuss Munition ist nach Darstellung des Kommandofeldwebels erklärlich – und kein Hinweis auf kriminelle oder extremistische Vorgänge:
Dass unsere Kommandosoldaten ein weitaus höheres Übungs- und Ausbildungspensum absolvieren als Bundeswehrweit üblich, ist bekannt. … Während eines einwöchigen, intensiven Ausbildungs- u. Übungsvorhabens für ca. 16 Kommandosoldaten werden hierbei in der Spitze zum Teil bis zu 100.000 Schuss Munition verschiedenster Kaliber verübt. Für unsere Kommandokräfte ist der routinierte Umgang mit Waffen und Munition also tägliches Geschäft. Das hierbei für nicht in der Materie steckende Außenstehende der Eindruck des leichtfertigen Umgangs mit Waffen und Munition entstehen kann, ist nachvollziehbar, aber unbegründet. Ausbildungs- und Handhabungsmängel beim Umgang mit Munition in Übung, Ausbildung und Einsatz werden im Zuge der gegenseitigen Kontrolle grundsätzlich nicht hingenommen. … Das bei der Masse der Vorhaben dennoch auch hier Fehler in der bspw. als vereinfachungswürdig empfundenen Buch- und Nachweisführung passieren, ist ein reiner Ausbildungsmangel und aus meiner Sicht nur zu menschlich. Es wird aber stetig daran gearbeitet, besser zu werden. Zur Vermeidung von weiteren Fehlern wird hier empfohlen, analog zu anderen Nationen ein einfacheres, unkomplizierteres, modernes, digitales System zur Nachweisführung zu etablieren.
Die Konsequenzen, die eine hochrangige Arbeitsgruppe des Ministeriums aus den Vorfällen gezogen hatte, werden nach Angaben des Autors vom Verband auch als Chance betrachtet. Das Ministerium solle bei Veränderungen aber wissen, dass den Angehörigen des KSK der Ernst der Lage bewusst sei. Dringend nötig sei eine Phase der Stabilisierung, damit sich die Einheit wieder ihrem Auftrag widmen könne:
Wir werden aktuell zum „Aufstand der Anständigen“ aufgefordert. Ich bin felsenfest überzeugt: Wir sind die Anständigen! Wir sind nicht der Feind im Innern! Die Loyalität der Angehörigen des KSK zum Grundgesetz, der freiheitlichen-demokratischen Grundordnung und seinen demokratischen Institutionen stand nie außer Frage. Etwaige Extremisten haben bei uns keine Chance!
Da das Schreiben nicht eingestuft ist und der Autor ja ausdrücklich seine Information auch an den geneigten Bürger richtet, hier der Wortlaut:
(Mit dem nötigen Vorbehalt: Da es auch vom Ministerium an den Bundestag weitergeleitet wurde, gehe ich von einer gewissen Authentizität aus, ohne die überprüfen zu können – und ich weiß natürlich auch nicht, ob das Schreiben, wie es Einleitung und Grußformel Ein Staatsbürger in Uniform nahelegen, von einer Person oder von einer Gruppe verfasst wurde.)
@Felix2:
Meine Antwort bezog sich ausschließlich auf die Vermutung von @Georg, der ausdrücklich auf einen von ihm vermuteten Verstoß gegen den § 13 SG ausgeht.
Und sonst verweise ich auf den Post von @Hans Dampf.
@Thodan:
“ Wahrscheinlich erheblich mehr als Sie annehmen, die angemessene Form der Tapferkeitsauszeichnung wurde diskutiert auch unter Nerds. “
Reine Spekulation Ihrerseits. Fragen Sie doch einfach mal in Ihrem dienstlichen Umfeld nach, wer diese von mir zitierte Verleihung mitbekommen hat. Und dann mal in Ihrem zivilen Umfeld. P.S.: In der Woche dieser Verleihung fand übrigens der große Zapfenstreich für die scheidende Vtdg – Ministerin und ihrer Nachfolgerin statt. Das wäre z. B. eine passende Gelegenheit gewesen, dabei diesen Mann zu ehren. Und die Kanzlerin bemerkte in dieser Woche, dass sie “ Greta Thunberg für ein aussergewöhnliches Mädchen hält „. Zu dem Otl und seiner Auszeichnung habe ich dagegen von ihr nichts vernehmen können.
[Ende der OT-Versuche, Weiteres dazu verdampft in der Hitze. Deutlich genug? T.W.]
@Felix2 (11.08.2020 um 15:09 Uhr)
>>Und für Zeugen gilt:
„Diese Personen sind grundsätzlich zur Aussage und in jedem Fall zur Wahrheit verpflichtet.
Ein Recht, die Aussage (umfassend) zu verweigern, steht ihnen nicht zu.“<<
Können Sie dieses Zitat belegen oder ist es auch nur eine Meinungsäußerung?
[Ach Leute, diese Anmache ist ziemlich kindisch. „auch nur eine Meinungsäußerung“ legt ja nahe, dass der Autor auch nur provozieren will… Außerdem macht es Ihre Meinung deutlich, dass Zeugen ruhig lügen können. Sagt ja auch einiges aus. T.W.]
@Ewop sagt:
„Das ist so nur die halbe Wahrheit. §17 SG ist der Maßstab der angelegt werden soll, ansonsten bleiben alle anderen staatsbürgerlichen Rechte uneingeschränkt gültig, so lange bis der militärische Dienst sie beschränkt (#StaatsbürgerinUniform) – §6 SG und natürlich ganz wichtig, man mit seinem Verhalten keine Zweifel an die Anerkennung der FDGO hat – § 8 SG.“
Genauso. Genau das ist der Maßstab. Immer. Egal ob MAD oder nicht.
Deswegen ging der Hinweis von @Ist bekannt ja auch komplett ins Leere…
„Man muss nicht immer zu 100% mit allem einverstanden sein und kann trotzdem Treu sein. Ansonsten müssten wir nach jeder Bundestagswahl das Personal in der Bundeswehr austauschen.“
Natürlich! Wo kämen wir denn da auch hin Gedankenpolizei spielen zu wollen? Alleine diese Idee wäre ja auch schon ein Verstoß gegen die FDGO im Wesenskern!
@Hans Dampf sagt: 11.08.2020 um 14:27 Uhr
„Es wäre mir neu, dass eine „Dienstliche Erklärung“ Vernehmungen im Disziplinarverfahren ersetzen bzw. an diese Stelle treten.“
+1
@ Hans Dampf
Streiche die Vokabel: „Dienstliche Erklärung“
Setze die Vokabel: „Dienstliche Meldung“
Dann sind wir beim SG § 13 der „Wahrheitspflicht des Soldaten“.
Zitat § 13 SG:
„(1) Der Soldat muss in dienstlichen Angelegenheiten die Wahrheit sagen.
(2) Eine Meldung darf nur gefordert werden, wenn der Dienst dies rechtfertigt.“
Die Soldaten der 2. Kompanie wurden sicherlich aufgefordert eine Meldung über die Vorkommnisse zu machen. Daraufhin erfolgte die „Mauer des Schweigens“.
Gemäß den Kommentaren zu § 13 SG, muss der Soldat in dienstlichen Dingen die Wahrheit sagen, auch wenn er sich damit selbst belasten würde. Ein Zeugnisverweigerungsrecht für eine „Dienstlich geforderte Meldung“, besteht ausdrücklich nicht, wenn nach § 13(2) die Meldung aus dienstlicher Notwendigkeit gefordert wird. Diese ist nach den Vorfällen in der 2. Kp zweifelsfrei für den Dienstherrn gegeben gewesen. Das man dann dieses Vergehen mit höherwertigen Fehlverhalten zusammen disziplinar bestraft hat, das kann schon sein. Es ändert aber nichts an der Pflicht zu einer dienstlichen Meldung, wenn man dazu berechtigterweise als Soldat aufgefordert wird.
[Danke, und die feinziselierte Auseinandersetzung, ob ein Soldat überhaupt die Wahrheit sagen muss, können wir damit beenden. T.W.]
Benjamin Alexander sagt 11.08.2020 um 14:54 Uhr:
Sehr zutreffend, auch die sachlichen Beiträge von:
@Christian Falk, @Georg, @ Klaus Knickel, @ AoR u.v.a.
Interessant finde ich im Kommentarfaden auch das (vermutlich auf der Aufregung basierende) Rechtsverständnis einzelner und deren Einstellung zur FDGO.
Zum Glück gibt es in Deutschland Richter/(Truppendienst-) Gerichte die Recht sprechen und in bestimmten Fällen in denen es notwendig wird vorherige Rechtssprechungen zu korrigieren, das Bundesverwaltungsgericht.
@ T.W.
Aus meiner Sicht können wir die Auseinandersetzung über die Wahrheitspflicht des Soldaten gerne beenden, wenn das Interesse hinreichend befriedigt ist und vielleicht manche der Kommentatoren zur Kenntnis nehmen dass der § 13 SG mit dem Titel “ Wahrheit“ im Soldatengesetz tatsächlich existiert!
Danke
Nun, da die Debatte zum Thema dem Ende neigt, der höfliche Hinweis: Alles Spendenfinanziert, und wie das geht:
https://augengeradeaus.net/faq/faq-wer-steckt-dahinter-und-wer-finanziert-das/
@T.W: ist 205 Kommentare nicht rekordverdächtig?
@ThoDan:
„Es ist mMn relativ unbedeutend, wann jemand abbrechen musste, das sind ja weniger Umstände auf die jemand Einfluss hat“
Bitte?!
Haben Sie jemals einer Person einen negativen Bescheid ausstellen müssen?
Haben Sie jemals einen negativen Bescheid erhalten?
Kennen Sie Reaktionen von negativ Beschiedenen?
Da wird teilweise um ein komplettes jahrelanges Selbstverständnis-/bild gerungen. Da zerplatzen Träume, auf die viele Jahre hingearbeitet wurde.
Das geht ans Eingemachte. Das Innerste.
Das ist keine Führerscheinprüfung, die man dann eben wiederholt.
@AoR:
Die Debatte hat noch gar nicht richtig angefangen. Wenn nämlich Fakten , Ermitllungsergebnisse, Beweise auf dem Tisch liegen.
Aber da gibts dann wieder einen neuen Thread.
@ Ist bekannt 10.08.2020 um 23.05
Sollten tatsächlich MAD & Co. hier mitlesen, möchte ich das nutzen und diese Fragen stellen:
Haben Sie (MAD & Co.) nur alle Mitglieder des Verteidigungsausschusses informiert (was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann) und nicht die verantwortliche Ministerin und das BMVg, dass die Zeugin (Escort-Dame) ihre Aussagen zurückgezogen hat?
Diesen Eindruck habe ich jedenfalls bekommen, als ich mir die unerträgliche Pressekonferenz v. 1.7.2020 angesehen habe.
Denn das wäre m. E. ein richtiger Skandal, wenn die zuständige Ministerin auf dieser Pressekonferenz explizit Fragen zur Abschiedsfeier und zum Kompaniechef beantworten muss, aber die Öffentlichkeit nicht sofort darauf aufmerksam macht, dass es dafür keine Zeugen mehr gibt.
Eine Ministerin, die ihre Soldaten in der Öffentlichkeit also nur be- und nicht entlastet, sollte m. E. sofort abtreten.
[So, danke, Sie haben Ihre Fragen stellen und Ihren Punkt machen können, dass die Ministerin abtreten muss. Den Versuch, aus einer Nebenentwicklung – deren Faktengehalt ich wohl noch mal überprüfen muss, da wird hier bisweilen locker mit umgegangen – abzuleiten, dass beim KSK gar nix passiert ist, alle Vorwürfe erlogen sind und überhaupt den Helden bitter Unrecht getan wurde, beenden wir hiermit. Da gibt’s einschlägige Webseiten, auf denen das groß abgefeiert wird, hier ist der falsche Ort. T.W.]
@Christian Falk: Danke für die warmen Worte und ich für meinen Teil bedanke mich für den Austausch. Und vertrauen Sie darauf die Truppe hat ihre Resilienz und auch diesen Test wird sie bestehen. Ebenso dieses großartige Land, das die Prüfungen, welche Globalisierung, Klimawandel und die Folgen für SiPo und Gesellschaft bestehen wird.
@Georg: Nehmen Sie die Bundestagsdrucksache zur Kenntnis ;) Da geht es auch um die Wahrheitspflicht ganz in Linie mit dem Rittereid ❤️
https://augengeradeaus.net/2020/08/ksk-kommandofeldwebel-wehrt-sich-in-anonymem-brief-wir-sind-die-anstaendigen/comment-page-4/#comment-348687
Beahaupte da mal noch einer, wir hätten keine uralte Traditionslinie von Damals bis Heute. Und ganz vielleicht bekommen wir irgendwann bei allgemeinem Wohlverhalten das Ritterkreuz wieder…
@Beobachter: Das wird eine Entscheidung des BMVG gewesen sein, den Prozess transparent zu gestalten. Ist ja auch ein heißes Eisen.
@MA: Wo hatte ich den Rechtsprechung betrieben? Wollte mich da super raus halten da ich kein Jurist bin 🤔
@CRM- Moderator: Zustimmung, so soll auch von mir gemeint wesen sein. Sie meinten Qualität vor Quantität? Da kenne ich: Langsam ist sicher und sicher ist schnell. 😉
@Christian Falk
Ich bin seit über 25 Jahren Zivilist.
@CRM-Moderator
Entschuldigung, ich hatte abbrechen müssen nur auf die Beurteilung durch andere auf vom Aspiranten nicht zu verantwortende Umstände bezogen
@ Georg:
Von mir aus kann die Diskussion auch eingestellt werden – als Zeuge muss man in disziplinaren Ermittlungen aussagen – ich nehme an, dass Sie die Vernehmung als Zeuge meinten, denn auch die häufige Wiederholung macht es nicht korrekt, dienstliche Erklärungen/Meldungen von Soldaten einzufordern und an die Stelle von disziplinaren Ermittlungen durch den Disziplinarvorgesetzten und den dazu gehörigen Vernehmungen der/des Soldaten, der/des Zeugen sowie ergänzender Maßnahmen treten lassen zu können.
Insofern haben Sie Recht, wobei hier das Soldatengesetz schlichtweg der StPO folgt – für Zeugen in zivilen Verfahren gilt ja genau dasselbe, dass ausgesagt und die Wahrheit gesagt werden muss, sofern nicht Gefahr gelaufen wird, sich selbst oder Angehörige zu belasten.
[Uff. Diesen Aspekt haben wir jetzt wirklich genügend durchgehechelt, oder? Und sitzen nicht wieder der Behauptung auf, es sei nur eine private Meinung, dass Zeugen nicht lügen dürfen… Damit ist das beendet. T.W.]
@ AoR sagt 11.08.2020 um 18:44 Uhr
@MA: Wo hatte ich den Rechtsprechung betrieben? Wollte mich da super raus halten da ich kein Jurist bin 🤔
Sie waren mit dem Anteil meines Kommentars nicht gemeint (sondern mit dem positiven).
@all
Ich hatte schon mehrfach darauf hingewiesen, es scheint aber nicht bei allen angekommen: Die hier von Nicht-Juristen geführte juristische Debatte über Aussagepflichten, Zeugnisverweigerungsrechte, Soldatengesetz, Strafprozessordnung usw. haben wir bis an den Rand des Erträglichen hier geführt und setzen sie bitte nicht fort.
Die Diskussion um rechtliche Grundlagen oder nicht verstellt doch den Blick auf das Wesentliche.
Für den Ruf des KSK und die jetzige Situation, in der sich der Verband befindet, waren die fehlenden Aussagen und Meldungen vom Ergebnis her betrachtet verheerend.
Ob das nun die „Mauer des Schweigens“ war, wie die Ministerin das bezeichnet hat, oder völlig legitime Aussageverweigerung ist dabei schietegal, das Kind liegt im Brunnen und kann nicht schwimmen.
Im KSK nur Wunsch, im DEU_NLD PzBtl 414 Realität:
Command Sergeant Major. @Deutsches_Heer
Nur im gemischten Btl?
@Pio-Fritz:
Sehe ich anders.
Durch diesen „Mauer des Schweigens“-Spin wird insinuiert, dass vertuscht wird. Und damit sind die Schuldigen gefunden. Nämlich nicht die Dienstaufsicht sondern jene, die keine Aussage machen.
Übrigens: Einen „Ruf“ muss man sich erarbeiten. Auf der Zeitachse. Dauert also. Womit wir erneut bei der Dienstaufsicht sind.
Was macht ein Command Sergeant Major? Was wäre seine Aufgabe in einem deutschen Verband?
@KLAUS-PETER Kaikowsky KPK sagt: 12.08.2020 um 11:01 Uhr
„Im KSK nur Wunsch, im DEU_NLD PzBtl 414 Realität:
Command Sergeant Major. @Deutsches_Heer
Nur im gemischten Btl?“
Ja. Nur im gemischten Btl und (anteilig) zukünftig im KSK.
Die eigentlich der DEU Verbandsstruktur und Führungsverständnis fremde Funktion eines CMS ist nach meinem Kenntnisstand außerhalb dieser beiden Verbände kein Thema.
@Edgar Lefgrün sagt: 12.08.2020 um 14:09 Uhr
„Was macht ein Command Sergeant Major?“
Schwierige Frage, weil das Konzept in USA anders umgesetzt wird als in GBR und vom NLD Verständnis weiß ich nichts, aber ich vermute das dürfte näher am GBR sein.
„Was wäre seine Aufgabe in einem deutschen Verband?“
Keine. Ausgenommen die beiden Verbänden, die anders sind. Bei 414 braucht man ihn vermutlich, damit das Btl in den Beziehungsgeflechten der NLD Brigade nicht einen „blinden Fleck“ aufweist. Intern wäre er da vermutlich auch überflüssig. Im KSK ist es schon seit Jahren einigen Protagonisten ein Herzensanliegen um der besonderen Struktur mit weit überdurchschnittlich vielen dienstgradhohen und dienstalten UmP in den Einsatzkräften gerecht werden zu können. Für den Bereich der KdoFührung hatte man es wiederum ganz am Anfang etabliert (als rechte Hand des Kdr KSK bzw. des G3/ChdSt) um den anfänglichen Mangel an qualifizierten KdoStOffz bzw. GenStOffz mit Badge zu kompensieren.
Ob das im Falle des KSK aber heutzutage noch sinnvoll ist oder ob der Verband damit nicht eine führungstechnische „Schieflache“ bekommt, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen ;)
Auf jeden Fall ist es geschickt, von den Proponenten dieser Idee den aktuellen Schlamassel zu nutzen um diesem eigentlich ja schon mehrfach gescheiterten Herzensanliegen nochmals eine Chance zu geben ;)
@ Edgar Lefgrün
Für den Command Sergeant Major gibt es bei der Bw keine Entsprechung. Es ist der dienstgradhöchste Uffz im Verband und steht gewissermaßen außerhalb der „normalen“ Hierarchie, da er Berater des Kdr ist und, soweit ich weiss, nur diesem untersteht.
So recht nachvollziehbar ist es mir nicht, weshalb wir in der Bw so etwas auch brauchen.
PS Ich vergaß zu erwähnen, dass es neben dem anfänglichen Mangel an KdoStOffz natürlich noch einen 414 vergleichbaren Grund gab und auch heute noch gibt. Aufgrund der besonders intensiven Zusammenarbeit innerhalb der internationalen SpezKr, fällt man mit einem nicht vorhandenen CSM im bestimmten Gesprächsformaten und Gesprächskanälen hinten runter. Weil es eben etwas anderes ist den S1 oder S3 Fw zu entsenden oder die rechte Hand des Kdr…
@Hans Damp @koffer
Bei der inflationären Verwendung von OStFw in den Verbänden, kann ich mir „den letzten Herausgehobenen“ als CSM durchaus vorstellen.
Bisher kamen wir gut ohne aus, richtig.
Verflixte Gleichmacherei im Dienstgrad, jenseits von Dienststellung und Verwendung, es wird dem Heer künftig übel auf die Füße fallen. OT, höre schon auf.
Die Btl, in denen ich dienen durfte, hatten als quasi CSM den Spieß 1./- , in einem Fall den S3Fw, DER Macher im BtlStab.
Hm. Die ohnehin recht, äh, lebhafte Debatte müssen wir nicht noch mit einer Diskussion über den CSM in deutschen Verbänden an dieser Stelle zusätzlich komplizieren?
@T.W.
„Hm. Die ohnehin recht, äh, lebhafte Debatte müssen wir nicht noch mit einer Diskussion über den CSM in deutschen Verbänden an dieser Stelle zusätzlich komplizieren?“
Ist wirklich kein zentrales Handlungsfeld, aber ich empfand es nicht als OT, denn es ist ja eine der Maßnahmen gem. Maßnahmenkatalog Reform KSK…
@KPK
Und nein, der CSM im KSK hat nichts mit dem ehemaligen Spieß 1./- zu tun!
[„Wirklich kein zentrales Handlungsfeld“ trifft es sehr genau. Sollten wir an dieser Stelle nicht weiter auswalzen. T.W.]
„So recht nachvollziehbar ist es mir nicht, weshalb wir in der Bw so etwas auch brauchen.“
@HansDampf: Brauchen wir nicht. Es gibt immer wieder die Ansätze und den Ruf nach einer Anschlussverwendung für den Spieß (OSF) nach seiner Spießzeit…
Es geht also gar nicht um die Aufgabe, es geht darum was macht der früh-geförderte Spieß im DstGrd OSF wenn er mit der Spieß-Verwendung durch ist und die Pension noch ein paar Jahre in der Ferne liegt.
[Können wir das Thema in diesem Thread bitte mal zurückstellen? Es hat mit dem eigentlichen Thema dieses Threads ziemlich wenig zu tun. T.W.]
@T.W.
Okay, meine letzten beiden Beiträge möchten Sie also nicht veröffentlichen, wollen Sie die Leser damit in eine (Ihre?) Richtung lenken? Schade nur, dass ich mir die Mühe gemacht habe, die einzelnen Kommentare zu lesen, wenn diese möglicherweise herausgefiltert werden, oder verstehe ich das falsch? Wenn eine derartige Herausfilterung von Beiträgen zutreffen würde, könnte man das nicht auch Manipulation nennen?
Frage: Wie werden Journalisten eigentlich ausgebildet, sind Manipulationen erlaubt oder vielleicht sogar erwünscht, wird den Journalisten z. B. beigebracht:
Sollte die einzige Zeugin ihre Aussage widerrufen, teilen sie das niemals der Öffentlichkeit mit, berichten sie weiter wie bisher, als wenn es einen Widerruf nie gegeben hätte?
Wer könnte dann aber noch erstaunt sein, wenn in der Öffentlichkeit beispielsweise das Wort „Lügenpresse“ benutzt wird?
Herr Wiegold, Sie haben mir jedenfalls in wenigen Tagen gezeigt, welche Aufgabe „Augen geradeaus!“ übernommen hat, ich werde es berücksichtigen und auch gerne auf Ihre Arbeitsweise hinweisen.
[Ah, Sie lassen die Maske fallen. Weil ich nicht Ihre x-te Wiederholung von „aber die Zeugin“ als Kommentar durchgehen lasse, bin ich der Manipulator, und Sie werden „gerne auf meine Arbeitsweise hinweisen“. Ich lasse diesen Kommentar mal durchgehen als beredtes Beispiel für die Dreistigkeit mancher Gruppen, die glauben, alle und jede müssten ihre Meinung immer und überall und wiederholt transportieren. Gehen Sie mit Ihren Gesinnungsgenossen spielen und lassen Sie das hier einfach sein. T.W.]
@T.W.
Versuchen Sie nicht abermals, die Leser zu beeinflussen?
In den beiden nicht gezeigten Beiträgen beschäftigte sich lediglich einer nur mit der „Zeugin“ und mit der Frage, warum der Großteil der Presse (außer Berliner Zeitung und ZDF) der Öffentlichkeit nicht mitteilen will, dass die „Zeugin“ die Aussagen zurückgezogen haben soll, würde dann evtl. das künstlich aufgebaute Kartenhaus einstürzen?
Der zweite Beitrag verwies (mit Link) lediglich auf die Regierungspressekonferenz v. 15.6.2020, die bestätigte, dass der 1. Briefschreiber (Hauptmann) offenbar schon vor dem 15.6.2020 „befördert“ wurde, wobei die erste Antwort „zum Chef des Stabes“ etwas irreführend war und deshalb noch die Klarstellung kam, er ist in den Bereich des Chefs des Stabes versetzt worden. Also auch nicht ansatzweise ein Hinweis auf eine „Zeugin“!
Ich erwarte also von Ihnen, dass Sie Ihre Aussage öffentlich korrigieren, ich bin kein Soldat, der sich in der Öffentlichkeit vorführen lassen muss.
[Jetzt ist endgültig Schluss. Dass Sie sich auf einen Off Topic bezogen, der hier schon vor Wochen Thema war, und es als Manipulation bezeichnen, dass Ihr irrelevanter Kommentar dazu nicht freigeschaltet wurde, ist noch mal eine Stufe drauf. Sie lassen es künftig mit dem Kommentieren und leben Ihre Komplexe woanders aus. Ich bin nicht der Idiot, für den Sie mich zu halten scheinen und der sich vorführen lassen muss. T.W.]