KSK-Kommandofeldwebel wehrt sich in anonymem Brief: „Wir sind die Anständigen!“
In einem ausführlichen, wenn auch anonymen Schreiben hat sich ein – nach eigenen Angaben – Kommandofeldwebel des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr gegen den Vorwurf gewehrt, die Eliteeinheit sei von Rechtsextremisten durchsetzt. Wir sind die Anständigen! Wir sind nicht der Feind im Innern!, heißt es in dem 14-seitigen Brief mit Datum 25. Juli, der an die Spitze des Verteidigungsministeriums adressiert war.
Das Schreiben, über das am (heutigen) Donnerstag zuerst Business Insider berichtet hatte (Link aus bekannten Gründen nicht), leitete das Ministerium an die Obleute der Fraktionen im Verteidigungsausschuss weiter – und es war offensichtlich die Absicht des Verfassers, diesen Brief auch öffentlich möglichst bekannt zu machen:
Hauptgrund für dieses ausführliche Schreiben ist die gefühlte ungerechte Skandalisierung, die den Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des KSK aufgrund der Fehler einzelner – aber auch aufgrund vieler unwahrer Behauptungen und Vermutungen zur Zeit angediehen wird. … Ziel ist es daher auch, dass sich der geneigte Bürger und der nicht mit der Materie vertraute Politiker, Abgeordnete oder Soldat ein eigenes Urteil abseits der veröffentlichen Darstellungen bilden kann.
(Hervorhebungen in dieser und in den weiteren Passagen im Original)
Der Autor räumt ein, dass Vorfälle mit vermutlich rechtsextremistischem Hintergrund im KSK dem Ansehen der Truppe geschadet hätten – jeder dieser Vorfälle sei aber im Kreis der Kommandosoldaten kritisch kommentiert, missbilligt und als rufschädigend gewertet worden. Der Höhepunkt sei der Fund von Waffen, Munition und Sprengstoff bei einem langjährigen Kommandoangehörigen gewesen, der uns alle geschockt hat, weil offensichtlich sowohl das Vertrauen unter Kameraden als auch der Führung missbraucht worden seien. Allerdings wäre die Unterschlagung von Munition und Sprengstoff nicht nur beim KSK, sondern auch bei anderen Kampfeinheiten möglich gewesen und damit nicht spezifisch für die Spezialeinheit.
Organisierten Rechtsextremismus oder gar Netzwerke gebe es in der Eliteeinheit nicht, hebt der Autor hervor:
Unabhängig davon, dass Extremisten jeder Couleur ermittelt und aus dem Dienst entfernt werden müssen, sollte die Loyalität der Angehörigen des Verbandes zu unserem Land, zu unseren demokratischen Werten und zu unserer Verfassung – bis zum Beweis des Gegenteils – grundsätzlich vorausgesetzt werden.
„Rechte Netzwerke“ oder „rechtsextreme Umtriebe“ existieren aus meiner und querschnittlicher Sicht im Verband nicht. Die über die Jahrzehnte verteilten Einzelfälle und der eine jetzt im Zuge von intensiven Ermittlungen festgestellte wirklich kriminelle Fall, sowie weitere kritisch zu sehende, aber noch nicht ausermittelte Verdachtsfälle rechtfertigen keinesfalls den durch die Medien transportierten Generalverdacht. Wir sind keine Gegner unserer Demokratie – wir schützen sie!
Aufklärung der Vorfälle sei zwar erforderlich, heißt es in dem Schreiben. Dafür seien allerdings Augenmaß und gegenseitiger Respekt nötig. Vor allem dürfe keine Kultur des Misstrauens etabliert werden.
Ausführlich geht das Schreiben auf den Brief eines Hauptmanns ein, der seinerseits harte Vorwürfe gegen das KSK und vor allem gegen den Umgang in der Ausbildung erhoben hatte. Mit dem Brief seien der ganze Verband und seine Soldaten verunglimpft worden, schreibt der anonyme Kommandofeldwebel. Die Motivation des Hauptmanns sei hauptsächlich aus einem eigenen, unreflektierten Scheitern als Kommandoanwärter und Offizier zu erklären. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte dagegen auf dieses Schreiben mit den Worten reagiert: Endlich konnte die Mauer des Schweigens durchbrochen werden.
Auch der nach offiziellen Angaben der Bundeswehr bislang in den Büchern erfasste Fehlbestand von 62 Kilogramm Sprengstoff und mehreren Tausend Schuss Munition ist nach Darstellung des Kommandofeldwebels erklärlich – und kein Hinweis auf kriminelle oder extremistische Vorgänge:
Dass unsere Kommandosoldaten ein weitaus höheres Übungs- und Ausbildungspensum absolvieren als Bundeswehrweit üblich, ist bekannt. … Während eines einwöchigen, intensiven Ausbildungs- u. Übungsvorhabens für ca. 16 Kommandosoldaten werden hierbei in der Spitze zum Teil bis zu 100.000 Schuss Munition verschiedenster Kaliber verübt. Für unsere Kommandokräfte ist der routinierte Umgang mit Waffen und Munition also tägliches Geschäft. Das hierbei für nicht in der Materie steckende Außenstehende der Eindruck des leichtfertigen Umgangs mit Waffen und Munition entstehen kann, ist nachvollziehbar, aber unbegründet. Ausbildungs- und Handhabungsmängel beim Umgang mit Munition in Übung, Ausbildung und Einsatz werden im Zuge der gegenseitigen Kontrolle grundsätzlich nicht hingenommen. … Das bei der Masse der Vorhaben dennoch auch hier Fehler in der bspw. als vereinfachungswürdig empfundenen Buch- und Nachweisführung passieren, ist ein reiner Ausbildungsmangel und aus meiner Sicht nur zu menschlich. Es wird aber stetig daran gearbeitet, besser zu werden. Zur Vermeidung von weiteren Fehlern wird hier empfohlen, analog zu anderen Nationen ein einfacheres, unkomplizierteres, modernes, digitales System zur Nachweisführung zu etablieren.
Die Konsequenzen, die eine hochrangige Arbeitsgruppe des Ministeriums aus den Vorfällen gezogen hatte, werden nach Angaben des Autors vom Verband auch als Chance betrachtet. Das Ministerium solle bei Veränderungen aber wissen, dass den Angehörigen des KSK der Ernst der Lage bewusst sei. Dringend nötig sei eine Phase der Stabilisierung, damit sich die Einheit wieder ihrem Auftrag widmen könne:
Wir werden aktuell zum „Aufstand der Anständigen“ aufgefordert. Ich bin felsenfest überzeugt: Wir sind die Anständigen! Wir sind nicht der Feind im Innern! Die Loyalität der Angehörigen des KSK zum Grundgesetz, der freiheitlichen-demokratischen Grundordnung und seinen demokratischen Institutionen stand nie außer Frage. Etwaige Extremisten haben bei uns keine Chance!
Da das Schreiben nicht eingestuft ist und der Autor ja ausdrücklich seine Information auch an den geneigten Bürger richtet, hier der Wortlaut:
(Mit dem nötigen Vorbehalt: Da es auch vom Ministerium an den Bundestag weitergeleitet wurde, gehe ich von einer gewissen Authentizität aus, ohne die überprüfen zu können – und ich weiß natürlich auch nicht, ob das Schreiben, wie es Einleitung und Grußformel Ein Staatsbürger in Uniform nahelegen, von einer Person oder von einer Gruppe verfasst wurde.)
@Beobachter: Der Brief des Hauptmann ist nie für die Öffentlichkeit gedacht gewesen, der des UmP durchaus.
Dass die FDP nach Thüringen und Einladung Palmers nach Eugenikkommentar jetzt da fischt ist klar. Bevor die AFD es tut. /SCNR
Denn Frau Strack-Zimmermann kennt die Liegenschaft in Calw? Sie weiß wer da mit wem verkehrt? Soweit mir bekannt ist schreibt der Haupmann eben über die Ausbildungs-kompanie, oder?
@All
Für die, welche meinen die Debatte würden als Pro-Contra ablaufen können verfehlen meines Erachtens das Klassenziel indem sie die organisationale Komplexität verkennen. Beide Briefe sind von großer Bedeutung für die Reform des SoF der Bundeswehr und auch wie unter @T.Ws Schirmherrschaft sollten die Debatte entsprechend führen.
Wer hier diffamiert und polarisiert ist sich der Komplexität und Bedeutung der Vorgänge im Sinne deutscher Wehrfähigkeit nicht im klaren.
Ich bin pro Hauptmann weil er seine Wahrheit sagt und ich bin pro UmP weil er auch seine Wahrheit sagt.
Wobei unter dem Strich hat sich der Haupmann professionell verhalten. Der UmP muss sich die @Koffersche Frage gefallen lassen, wer hier „menschlich, charakterlich und vom soldatischen Dienstverhältnis her scheitert“?
Es gilt hier auch die Analyse des Oberstabsartztes d. R (also Major für Ungediente)
In einer Ausbildung, wo in meinen Augen Grundwerte und die FDGO geschliffen werden, da wäre ich charakterlich auch „untauglich“.
@T.Wiegold, 10.08.2020 um 17:31 Uhr:
Ja, Herr Wiegold, wir sehen hier das sattsam bekannte und auch hier im Forum bei Einzelnen sichtbare, nahezu reflexhaft erfolgende Reaktionsmuster der ewig Gestrigen: Alle Anderdenkenden auf der persoenlichen Ebene diffamieren und delegitimieren, das dann noch unter dem Banner der Meinungsfreiheit fahren lassen und ansonsten die naive, verfolgte Unschuld vom Lande mimen, die zwar vom Gewicht der ganzen selbstverliehenen Tapferkeitsmedaillen kaum laufen kann, aber bei jedem argumentativen Gegenwind in die Opferrolle schluepft. Diese Mimosen sind zwar als Foristen anstrengend, geben aber doch unfreiwillig der Herausforderung Kontur, der viele nach den Grundsaetzen der Inneren Fuehrung handelnde Soldatinnen und Soldaten tagtaeglich im Dienstbetrieb gegenueber stehen und die auch die Mitlesenden dadurch nachvollziehen koennen: Ueber Minderheiten und bestimmte gesellschaftliche Gruppen oder Geschlechter, oder einfach Andersdenkende in herabsetzender Weise herziehen, jeden Einspruch dagegen aber als Einschraenkung der Meinungsfreiheit framen. So einfach, so bequem.
Da muessen viele aufrechte Kameradinnen und Kameraden viel Energie aufbringen, ihr Rueckgrat testen und tapfer die richtigen Werte lautstark vertreten, weil sonst die „fence sitter“ denken koennten, Militaerhandwerker-Quatsch sei die vorherrschende Meinung in der Truppe. Das ist auch einer der Gruende, warum ich mich hier zu Wort melde: Viele „Opa erzaehlt vom Krieg“ und die daraus abgeleiteten Folgerungen duerfen nicht unwidersprochen bleiben. Eigentlich muessten zwei Worte reichen, um jedes verlogene „Meinungsfreiheit!“-Gefasel zu beenden: Eidesformel und Grundgesetz. Alle, die in die Sk eintreten, sollten in Zukunft viel staerker / viel frueher auf diese Fail-Safe-Kombination geschult werden, nach der sie ihren Wertekodex auszurichten haben.
Den Mitforisten, die hier in diesem Sinne argumentieren, weiterhin eine gute Woche, und Ihnen, T.W., nochmals allen Respekt fuer Ihr Mass an Toleranz, welches Sie hier haeufig zur Anwendung bringen muessen.
Sehr geehrter Herr Wiegold, ich denke, dass es absolut legitim ist, das Schreiben sowie den Verfasser, sprich diesen Hptm, zu hinterfragen. Und Frau Strack – Zimmermann ist da z. B. für mich völlig Verdachts frei, einseitig Position zu beziehen, im Gegenteil. Und das hier in Ihrem Bloq eine Art Verschwörung gegen diesen Hptm statt finden soll, ich bitte Sie ! Seit wann gehören Sie zu diesem neuzeitlichen Genre der Verschwörungstheoretiker ? Es gilt auch nach wie vor, wer austeilt, muß auch einstecken können. Und für mich der beste Nachweis sind doch die hier vorgetragenen unterschiedlichen Auffassungen und Meinungen zu dem Thema. Ausserdem will ich stark bezweifeln, dass Angehörige des KSK hier mitlesen.
[Ich war ja geneigt, Ihnen ernsthaft zu antworten, bis ich las, dass Sie mich in die Ecke der Verschwörungsmystiker stellen wollen, weil ich nur mal sanft darauf hinweise, dass die Verächtlichungmachung dessen, der auf Missstände hinweist, nicht hier Stil der Debatte ist. Lesen können Sie auch nicht, sonst wäre Ihnen aufgefallen, dass ich keineswegs dagegen bin, diese Person zu hinterfragen – aber ich bin gegen die zunehmenden Diffamierungsversuche. Und hey, verarschen lasse ich mich nicht. Ich hoffe, das verstehen Sie. T.W.]
@Pio-Fritz sagt: 10.08.2020 um 10:05 Uhr
„Ja, ist klar. Sie hätten gerne jedes Mal die Aufzählung aller Vorkommnisse und dann Bezugnahme auf einen speziellen Vorfall.“
Nein. Muss nicht immer sein. Abhängig davon was Sie daraus ableiten sind Verallgemeinerungen bzw. Zusammenfassungen ja nicht unredlich.
Aber wenn Sie weitgehende Aussagen zu DEM KSK (also 1.000+) treffen, dann ist Ihr Schluss von den 20 beschuldigten auf DAS KSK halt nicht nur unwissenschaftlich und sondern eben auch unkameradschaftlich.
Deswegen mahne ich eine differenziertere Sprache an!
@Georg sagt: 10.08.2020 um 18:01 Uhr
„OTL und OStFw ! Komisch oder zufällige Koinzidenz ? Wohl eher nicht, alte Kameraden, die nicht mehr an der Front eingesetzt werden, aber den jungen Kdo-Soldaten zeigen müssen wo der Hammer hängt !“
Und wieder einmal schließen Sie aus ihrer eigenen dienstlichen Erfahrung auf das allgemeine.
Im KSK sind zahlreiche OStFw und Oberstlt sehr wohl „an der Front“ eingesetzt. Das ist anders als in anderen Truppenteilen.
@Georg: Sie spekulieren und biegen damit bekannte Tatsachen so hin, dass es in das von einer Richtung konstruierte Bild über die angeblichen Zustände im KSK passt. Dem kann man folgen, wenn man es so akzeptieren will. Ich persönlich warte da doch eher die irgend wann vorgelegten Ermittlungsergebnisse ab und nehme parallel zur Kenntnis, dass, wie der Brief des KSK und Kdo Fw es zeigt, auch eine andere Sicht der Dinge gibt. Und, um es auch deutlich zu machen, da halte ich es mit Frau Strack – Zimmermann, der ich da eine neutrale Position bei der Beurteilung des hier diskutierten Sachverhalts im positiven Sinne unterstelle.
@T.W.:
Es ist nun mal üblich im Rahmen der Glaubwürdigkeit, die bekannten Persönlichkeiten näher zu betrachten.
Der eine war Kickboxer, der andere hat bereits eine Ermittlung gegen sich laufen gehabt, wegen seines Schlagabtausches mit dem Vertreter des Darmstädter Signals. Und einer hat eben nach köperlicher/charakterlicher Nichteignung zum Kommandosoldaten einen Brief nach ganz oben geschrieben. Deshalb gibt es überhaupt diese Diskussionen.
Und logo, schaut man/frau/divers da als erstes hin.
Vor allem, weil die Beweislage noch diffus ist.
Ich persönlich interessiere mich viel mehr zu den Hintergründen der ausgefallenen Zeugin von Panorama. Da erwarte ich eigentlich viel mehr medialen Ermittlungseifer. Das waren ja keine Petitessen, die da im Raum standen. Und keine Beweise trotz omnipräsenter Smartphones.
@Christian Falk: Angst wohl dosiert hat etwas vernünftiges. Und klar, oft ist sie auch schlechter Ratgeber.
Die Angst vor Extremismus in der Truppe
Die Angst vor den Folgen des Klimawandels
Die Angst vor den Flüchtlingen
Die Angst vor dem Islam
Hysterie, ja. Angst ist aber im Kleinhirn verankert und fragt nicht nach Gründen, sie ist nicht rational.
Nein, die Bundeswehr wird keinen Staatssturtz anzetteln. Das objektive Problem sind terroristische Strukturen um Hannibal / Nordkreutz welche in selbige Richtung planten und gar Leichensäcke beschaffen. Und in und um diesen Strukturen sind KSKler aufgefallen/aufgedeckt worden, welche tatsächlich das Wissen hätten, um einen derartigen Sturz zu planen.
Die Terroristen haben hier schon einen Etappensieg errungen, denn das Vertrauen in das KSK und in die BW ist gesunken. Psychological Operation / Zersetzung…
Und jetzt stellt sich der deutsche Michel der Frage, was da unter dem Mantel „geheim“ so vor sich geht. Und da hat der MAD nun seine Arbeit gemacht und was wir sehen kann keinem gefallen. Im Gegenteil, es erschreckt zutiefst.
Und wir werden sicherlich nicht wie ein TRUMP weniger testen auf dass es weniger Coronainfizierte gibt./SCNR
Es liegt nun an uns Soldaten in Demut vor den Kaiser zu treten und darniederzuknien. Es geht darum, verlorenes Vertrauen wiederherzustellen.
Ja es geht evtl. auch darum, dass wir uns von Kameraden trennen, weil man uns daran erinnert, dass rechte und linke Grenzen des Soldaten enger gesetzt sind als die des Bürger im Hinblick auf Verfassungstreue.
Radikalismus wird im Zivilen vom VVS geahndet, Extremismus fällt über weite Strecken unter Meinungsfreiheit. In der BW sind sowohl Radikalismus wie Extremismus das Ende der Karriere – EdKa
P. S: Der von Ihnen beschriebene Fall ist von mir, aus Sicht einer jüngerer Generation als rundum ekelerregend zu beurteilen. Diskriminierung der übelsten Sorte.
Sehr geehrter Herr Wigold, wenn ich Sie “ verarschen “ wollte, müssten Sie mir dafür auch einen handfesten Grund liefern. Den sehe ich aber in keinster Weise. Ich war aber wirklich verwundert über die Argumentation Ihrerseits zu diesem Hptm und dem Umgang mit ihm hier in Ihrem Bloq und in diesem Thread. Das hörte sich schon für mich nach einer Verschwörungstheorie an, die ich Ihnen weder zutraue noch unterstellen will, Nur, ich war halt verwundert, daher mein entsprechender Einwurf. Und ich muß leider sagen ,dass ich Ihre Kritik an diesem Hptm und seinem Schreiben nicht so bewußt wahr genommen habe, wie Sie nun das mir gegenüber darstellen, was ich aber nun hiermit zur Kenntnis nehme. Mit meinem Lesen klappt es seit meiner Kindheit und dank der sehr frühen Zuführung zur Literatur jeglicher Art sehr gut gemäß eigener Beurteilung. Nichts desto trotz lasse ich mich gerne belehren, wenn ich objektiv falsch liegen sollte gemäß des Spruches der Professoren bei der Einführung in den von mir gewählten Studiengang “ Man lernt nie aus „. Ich hoffe, Sie verstehen das so wie ich Ihren Post, so, wie ich hoffe diesen richtig verstanden zu haben.
[Nun ja. Ich rufe auf, bei Kritik am Brief von Hauptmann J. nicht in die Diffamierung seiner Person zu verfallen, und Sie unterstellen mir, auf Verschwörungsmythen reinzufallen. Und jetzt legen Sie nach mit „dass ich Ihre Kritik an diesem Hptm und seinem Schreiben nicht so bewußt wahr genommen habe, wie Sie nun das mir gegenüber darstellen“. Lassen Sie’s einfach. Der Aspekt ist für mich beendet. T.W.]
@J10: Hey… Ich bin hier mit vielen Kommentarkameraden den weg durch Flüchtlingskriese, Arabischer Frühling/Winter und auch jetzt nach Vorn gegangen. Glauben sie mir, viele kommen und gehen und eine bestimmte Sorte ist geblieben.
Und wenn sie dann in den Tagesthemen hören, was Sicherheitsexperten angeblich meinen und an die Kommentare mancher denken, dann schmunzeln sie und denken sich ihren Teil. Hoffe immer @T.W kriegt dann was überwiesen.
Also ich würdige und genieße ihre Kommentare sehr, und würde ich mich von extremistischen Trollen reallife beeindrucken und einschüchtern lassen, dann säße ich heute nicht am Smartphone und hätte von manchen Zusammenhängen echt Ahnung. ;)
@ Georg sagt: 10.08.2020 um 14:41 Uhr
„ Es ist doch immer wieder schön, die gleichen Ausreden zu hören ! Es sind also nur mehr rechtsextreme Vorkommnisse beim KSK wie im Rest der Bw, weil der MAD genauer hinschaut?“
Das ist nicht meine Aussage. Sie sollten anfangen sauber zu arbeiten und nicht in jeder Aussage, egal ob durch offizielle Stellen oder Kommentatoren getätigt, nur das herauslesen, was Sie lesen möchten.
Egal ob der MAD beim KSK genau hinschaut oder nicht, davon ist sicherlich die Anzahl der dort begangenen Fälle nicht abhängig. Was aber davon abhängig ist, ist die Anzahl der aufgeklärten Fälle. Und das, und nichts anderes, habe ich geschrieben.
Wenn ich mich 24/7 direkt an den Flughafen setzte, dann kann ich auch ganz genau sagen wieviele und welche Maschinen gestartet sind. Deutlich mehr und besser, als wenn ich nur an und an in der Ferne an einem Flughafen vorbeifahre.
Wenn Sie also vergleichen, dann vergleichen Sie gefälligst gleiches mit gleichem, vor allem dann wenn Sie meinen dies als Fakt darstellen zu müssen.
@ Christian Falk
Zitat: „Ihr Kommentar zum von Ihnen angeblichen Verhalten der Soldaten der 2. Kp ist ebenso ein vermutlich vergeblicher Versuch der Diskreditierung. Mir ist trotz intensiver Suche nämlich nicht gelungen, einen handfesten Nachweis für Ihre aufgestellte Behauptung zu finden. Ich lasse mich aber gerne dies bezüglich belehren, wenn Sie mir dazu einen verifizierbaren Nachweis erbringen.“
Lesen Sie die Aussage der Ministerin an den entsprechenden Tagen der Veröffentlichung nach, war auch hier auf augengeradeaus zu lesen
Zitat: „Was 1989 passierte, dürfte ihnen bekannt sein, usw.“
Klar weiß ich das, was da war, ich war mittendrin in der Trabi-Kolonne bei den Heeresfliegern in Roth vor dem Kantinengebäude.
Ansonsten war ich 1989 Leutnant und Berufssoldat, Sie anscheinend nicht.
@ Koffer
Zitat: „Im KSK sind zahlreiche OStFw und Oberstlt sehr wohl „an der Front“ eingesetzt. Das ist anders als in anderen Truppenteilen.“
Und die restlichen OStFw und Oberstleutnante beim KSK, die nicht an der Front Dienst tuen, haben wo ihren Diensposten ?
Aufgeblähte Stabs-, Unterstützer- und Ausbildungsfunktionen ?
Besonders beliebt die „Gruppe Weiterentwicklung“, oder gibt es die beim KSK nicht ?
@AoR: Eine Antwort, die mir zeigt, dass Sie sich intensiv mit meiner Motivation und der daraus resultierenden Argumentation auseinandersetzen und weiter, dass Sie den hier diskutierten Sachverhalt mit großer Rationalität und damit Objektivität beurteilen und zugleich Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, die z. B. einen Gesichtsverlust von einzelnen Soldaten wie auch einer Einheit vermeiden soll, auch, weil Sie sich meiner Beurteilung nach der schon teilweise festzustellenden “ Hysterie “ im Umgang mit dem Thema verweigern.
Zum Thema “ Demut „: Für mich persönlich ein wirklich schwieriges Thema. Warum: Demut gegenüber einer Gesellschaft, die mir als Angehöriger und Ehemaliger ihrer Parlamentsarmee bis heute oft genug den Respekt verweigert hat, fällt mit persönlich schwer. Hinzu kommt, wenn ich weiterhin den Umgang mit im Einsatz um ihr Leben gekommenen und verwundeten Soldaten hier sehe. Da wurde Demut meiner Interpretation nach von Soldaten in seiner maximal möglichen Form gegenüber der Gesellschaft, für die sie dienen, gezeigt. Und das hebt für mich das Fehlverhalten weniger Fehlgeleiteter einfach auf, weil die Mehrheit und das nachweisbar sich anders verhält und damit gibt. Plakativ erwähne ich, das sich man über diese Schweinekopf – Weitwurf Party echauffiert, gleichzeitig aber fast jeden Abend auf privaten Fernsehsendern Formate mit den merkwürdigsten Inhalten goutieren kann, über die sich keiner aufregt, während z. B. in den USA im Einsatz verwundeten Soldaten das Purple Heart verliehen wird und es dazu jedes Jahr einen Erinnerungstag zur Ehren der Verwundeten gibt.
Wenn man sich mit der Geschichte der Bundeswehr beschäftigt, wird man erkennen, dass diese sich schon immer gegen extremistische Einstellungen jeglicher Art gewendet hat. Das ging schon bei ihrer Gründung los, wo man die einzustellenden Soldaten auf ihre Vergangenheit speziell bei ehemaliger Zugehörigkeit zur Wehrmacht gründlich untersuchte. Und wenn ich an die Gestaltung der Hörsäle an der KTS 2 in Munster zu meiner Zeit denke, da würden Einige in der Politik aber auch in der Bundeswehr heute bei Kenntnisnahme hyperventilieren, wenn die heute noch so wären. Und bei uns im Offz – Casino hingen ebenso diverse Ölgemälde, die wohl heute auch zu einer “ Meldung “ führen würden. Und von unserem Btl ´s – Wappen will ich erst gar nicht anfangen. Nur, rechtsradikal bzw. rechtsextrem als umfassendes Symptom konnte ich deswegen nicht feststellen. Und bei der Blockade unserer Kaserneneinfahrt durch heute so genannten Friedensaktivisten haben wie diese gewähren lassen und aufgrund der kalten Jahreszeit mit Tee aus unserer Trp- Küche versorgt.
Mein Fazit: Wehret der Hysterie und widmet Euch im Umgang solcher Erscheinungen einer entsprechend notwendigen Sachlichkeit wie auch Rationalität. Dann ist auch die Aufregung von ihrer Intensität mit Sicherheit deutlich geringer.
@Georg: Zitat: “ Lesen Sie die Aussage der Ministerin an den entsprechenden Tagen der Veröffentlichung nach, war auch hier auf augengeradeaus zu lesen „.
Nochmal: Liefern Sie einen verifizierbaren und auch justiziablen Nachweis für die von Ihnen getätigte Behauptung, dass die Soldaten der 2. Kp des KSK gemeinschaftlich die Aussage verweigert haben und damit gegen § 13 des SG `s verstoßen haben.
@ Pio-Fritz sagt: 10.08.2020 um 14:44 Uhr
„Dieser Ermittlungsschwerpunkt des MAD ist nun nicht zufällig gebildet oder beim Knobeln festgelegt worden. Einige Kameraden des KSK haben hart daran gearbeitet, bis es soweit kam. Und wie sich gezeigt hat, scheint das bitter nötig zu sein.“
Das habe ich auch nicht bestritten oder kritisiert. Ich kritisierte dir Relationssetzung dieser Ergebnisse mit dem Rest der Bundeswehr. Wir erinnern uns ja einfach mal an die Zeitlinie. Viele der Vorfälle, inklusive der Abschiedsfeier, waren bereits Historie und trotzdem war es niergends ein Thema. Erst nachdem die Dane aus Hamburg die Feier öffentlich gemacht hat, sind peu a peu die anderen Fälle publik geworden. Hätte die Dame geschwiegen wäre es nicht unwahrscheinlich, dass die Zweite Kompanie heute noch existent wäre. Aber wie Sie ja weiter schreiben, keiner weiß was passieren würde, wenn alle Verbände mit dem gleichen Fokus betrachtet werden würden. Genau deswegen finde ich es unsauber diese Fälle gegenseitig ins Verhältnis zu setzten.
Auch in meinen ehemaligen Verbänden und Schulen, selbst in der Offizierschule und dem Studium wurden immer wieder Extremisten, Straftäter, etc. enttarnt. Und im Zuge der dann folgenden Ermittlungen so mancher Beifang erwischt. Und wir reden da nicht über zwei Jahre Schwerpunktarbeit des MAD. Da wäre sicherlich noch das ein oder andere U-Boot aufgetaucht. Von daher ist es zwar Spekulation aber es ist zu erwarten, dass dann auch in der normalen Bundesweher noch manch zusätzlicher Dieb und Extremist enttarnt werden würde. Und dann ändert sich auch das Verhältnis. Es wird dann in Calw vielleicht immer noch durchschnittlich mehr Fälle geben als im Durchschnitt, aber dann halt nicht mehr 5:1 und vielleicht ist Calw dann noch nichtmal an der Spitze der „problematischen“ Verbände.
@Christian Falk:
Ich stimme ihnen in vielen Punkten zu und sie reflektieren die Haltung vieler Altgedienter denen ich gerne zuhöre.
Wir sind eine Armee im Wandel einer postmodernen Zivilisation welche sich hin zur Einsatzarmee entwickelt. Wir treffen auf mehr an Anforderung und mehr an individueller Meinung und Auseinandersetzung. Eine Zeit in der auf engstem Raum globale Perspektiven aufeinander treffen. Wen nich hier die Debatten zu Syrien, Flüchtlingskriese, Türkei, usw reflektiere, was da an politisch extremen Trollen teils ihren Senf abgegeben haben, versucht haben Spin und Meinung zu machen für ich muss heute sagen quasi Der Flügel und Al-Kaida unter den syrischen Rebellen, für Graue Wölfe unter Erdogan die Kurden massakrierten…
Da ist es manchmal schwer, das quadratische Fundament unter den Füßen zu empfinden und sich, gerade als Soldat, oder Exekutive/SiPo generell, auf seine Pflicht zu konzentrierten und zu besinnen, oder? Daher wiederholen wir es jeden Morgen und jeden Abend: Richt Euch! Die Augen Geradeaus! Die Augen Links! Und der EInsatz für Werte und die FDGO der entlohnt seelisch so sehr!
Warum beleidigt sein? Wie sie richtig schilderten: Gebt ihnen Tee und ganz ehrlich, wenn man sich solche Meinungen vor dem Tor leisten kann, dann weis ich doch als Wachhabender, wir machen nen verdammt guten Job.
Was gerade in dieser Zeit der Prüfung unserer Ordnung ganz wichtig ist, ist dass wir uns bei aller Aufregung und dem Zorn oder gar Verbitterung nicht von diesen Rattenfängern ala neurechten Nazis oder Linsextremisten (Im Parlament vertreten) oder gar Islamisten einfangen lassen.
Le Bon analysiert, wie diese charismatischen Führer Ängste der Menschen/Massen nutzen um brave Bürger zu irrationalem Verhalten zu bewegen und zu Verbrechern machten. Er schrieb das 1885 und die 70 Jahre darauf bewiesen seine Thesen mit einem historisch horrenden Blutzoll.
Ordo Ab Chao – Der Mensh lernt nur aus Schmerzen ist oft auch sein dunkles Mantra, welcher er uns Aufgeklärten hinterlässt. Wenn wir antreten, jeden Morgen und uns richten, da denke ich oft an seine Ausarbeitungen und an die Frage, können wir als Soldaten Kameraden dulden, welche womöglich deas Fundament verloren haben? Ich urteile nicht über Kameraden und ich nehme sie wie sie sind, denn sie sind meine Kameraden.
Aber wenn wir es mit Ordo Ab Chao ernst nehmen, dann dürfen wir extremistische Entgleisungen nicht dulden!? Meine Meinung.
Ich denke der Streit der Stabsoffiziere den ich hier beobachten durfte entbrannte doch über diese Frage. Man ist so erschrocken über die Enthüllungen durch den MAD das man da jetzt ganz hart durchgreifen will.
Ja es gibt Erklärungen für rechtes Gedankengut und Entgleisungen aller Art in der Truppe, die haben sie subsummiert. Manche mögen der Auffassung sein, der Auftrag und die Entbehrung legitimiert eine extreme Geisteshaltung.
Was aber doch ganz klar sein muss für uns Bürger in Uniform: Es wird nie legal sein und mit dem Wandel von zeitlich/historisch wehrmachtsnaher zur Wehpflichigen- zur Berufs- und Einsatz- BW wird die Strenge des Dienstherren multiplizieren. Gut SO!
Und da kan nich ihnen als „Junger“ (vielleicht auch naiver?) nur die Hand reichen: Wir schaffen das, weil Kameradschaft und weil wir dran glauben!
Spannender Brief mit bekannten Narrativen. Der Whistleblower Hauptmann J. ist natürlich eine gescheiterte Persönlichkeit. Der übliche Plot, der bei Kritikern und insbesondere wenn es um rechtsradikale Fälle geht immer wieder kommt. Dazu die professionelle Erhabenheit, die nur Portepee-Unteroffiziere ausstrahlen können. Selbstverständlich sind BMVg-Führung und die Arbeitsgruppe ahnungslos und sprechen mit den falschen Soldaten.
Mit ähnlich arrangierten Beschwichtigungen trat im Februar 2020 der Verein Uniter im T-Online-Interview auf. Grandios missverstanden. Alles nicht rechts. Lasst uns einfach das machen, was wir gerne machen wollen.
Wieder sind die rechtsradikalen Vorfälle nur Einzelfälle und selbstverständlich ist der Verband Opfer einer medialen Hetzkampagne. Eine Erklärung, warum nicht seit zwei Jahren Schreiben dieser Art von hochachtungsvollen KSK-Staatsbürgern in Uniform an die BMVg-FÜhrung gegangen sind, liefert dieser Staatsbürger in Uniform nun aber nicht.
Mich lässt dieser Brief vor allem mit der Frage zurück: Was machte der Kommandeur des KSK-Verbandes bisher eigentlich beruflich? Dienstaufsicht oder Gespräche mit seinen Kommandofeldwebeln können es schwerlich gewesen sein.
@ Georg sagt: 10.08.2020 um 18:01 Uhr
„Welche Situation wäre denn in DEU vorstellbar, dass 16 Länderpolizeien, die Bundespolizei und die Spezialtruppen der Länder und des Bundes wie SEKs und GSG 9 eine Situation in DEU nicht unter Kontrolle bringen könnten ?
Meiner Meinung gibt es keine solche Situation innerhalb von DEU wo man die Amtshilfe des KSK bräuchte. Sehr wohl macht dieser Aufsatz aber Sinn im Zusammenhang mit Nordkreuz, Uniter e.V. , Vorbereitung von Tag X, Festsetzen und Liquidierung von unliebsamen Politikern und Journalisten in DEU!“
Sie tappen aber auch immer wieder in die selbe Falle. Sie haben nur einen begrenzten Wissensschatz auf einem Gebiet und sind trotzdem der Meinung, dass Ihre Analyse fundiert und zutreffend sein muss. (Es gibt da einen berühmten preußischen Spruch mit den vier unterschiedlichen Arten von Offizieren, an den muss ich gerade sehr heftig denken).
Nun zu Ihrer These. Und bevor es falsch verstanden wird, ich bin kein Befürworten des Einsatzes von Soldaten als Hilfspolizisten. Ich bin sogar ehrlich gesagt dagegen. Kann mir aber durchaus Szenarien denken, wo ich weiß, dass die Polizei da mit Ihrem Latein am Ende wäre.
Der Amoklauf in München vor wenigen Jahren ist Ihnen sicherlich noch in Erinnerung. Da waren die Spezialeinheiten der deutschen Polizei sehr nah am Limit, die Kollegen einer Spezialeinheit aus Österreich haben ausgeholfen. Da hat in der Tat ein Einzeltäter in der Innenstadt und ein nicht im Zusammenhang stehender Vorfall auf dem Münchener Flughafen (ein Mann hat gedroht seine Frau umzubringen, wenn ich das noch richtig im Kopf habe) dafür ausgereicht, ein derart diffuses Lagebild zu erzeugen, dass alle Alarmglucken angegangen sind. Wären parallel noch ein zwei andere Vorfälle akut gewesen, hätte es schlichtweg nicht genug Einsatzkräfte samt der dazugehörigen Logistik gegeben um all diese Fälle in der selben, gebotenen Qualität lösen zu kennen. Die genau Leistungsgrenze in Deutschland ist nicht öffentlich und das ist auch gut so, aber es gibt diese definitiv und nicht umsonst wurde und wird die Polizei immer noch, mit Paris im Hinterkopf, technisch deutlich aufgerüstet. Man versucht mit allen Mitteln die angesprochene Grenze nach außen zu drücken.
Aber seien Sie gewiss, wenn ausgebildete und entsprechend ausgerüstete Terroristen/Extremisten/Was auch immer es drauf anlegen und in mehreren Städten gleichzeitig losschlagen, dann gerät jede Polizei an die Leistungsgrenze, nicht nur die Deutsche da braucht man nichtmal Phantasie.
[Ich empfehle mal, gelassen die Urteile des Bundesverfassungsgerichts dazu zu lesen und diese Versuche, das KSK als Hilfspolizei im Inneren zu instrumentalisieren, zu lassen. Ich wüsste auch nicht, dass das Thema dieses Threads wäre. T.W.]
@Aor:
„Ja es gibt Erklärungen für rechtes Gedankengut und Entgleisungen aller Art in der Truppe, “
Meinen Sie rechtsextremes oder rechtsradikales Gedankengut? Oder sehen Sie bei rechtem Gedankengut ein Problem?
Dann sollten Sie präzise formulieren.
@AoR: Ich war auch mal jung und vermutlich auch naiv. Und habe den Alten ebenso zugehört. Und wenn dann so ein Alter vor einem saß, und einem erklärte, dass man ihm die Jugend gestohlen hat und das dazu von Rattenfängern der übelsten Art unter der Ausnutzung der eigenen hehren Ziele und er dann weiter von seinen Fronterfahrungen als Panzersoldat erzählt und wie er im Einsatz Kameraden verloren hat und er selber nur mit Glück überlebt hat, da wird einem schon anders und man fängt an, über das eigene Handeln nach zu denken. Heute, als Älterer, bin ich dankbar dafür wie auch demütig darüber, als Soldat keinen Krieg erlebt zu haben, sondern im Gegenteil hier in diesem Land bisher in Frieden leben zu können und als politischen absoluten Höhepunkt als damaliger Soldat die friedliche Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten erleben zu dürfen, auch wenn es mich meinen damaligen Beruf gekostet hat, was es aber mir absolut wert war und ist bis heute. Worauf es mir ankommt, dass einerseits keine politischen Rattenfänger, egal welcher Art, jemals wieder an irgendeine Macht kommen und das unsere Soldaten auch diesen auf keinen Fall mehr auf den Leim gehen, egal, wie diese unsere Soldaten umschmeicheln. Und da sind unsere demokratischen Parteien gefordert, wobei ich und gelinde formuliert, durchaus Verbesserungspotential sehe. Das fängt damit an, dass man den Soldaten, die man in den Einsatz und ich meine speziell in den Kampf schickt, dies entsprechend respektvoll würdigt durch eine ehrlich dargebotene Anerkennung. Der falsche Weg ist mit Sicherheit der, wenn man den Soldaten subtil permanent unterstellt, “ Ihr seid potentiell nicht staatstreu, weil es da extremistische Auswüchse gibt “ und damit zu verstehen gibt, wir vertrauen euch nicht. Wenn es der Politik eines Tages gelingen würde, im Umgang mit der Streitkraft eine Kehrtwende durch zu führen, auch in dem Hinblick, dass sich Gesellschaften verändern, dann sehe ich diverse Lösungen für derzeit existierende Probleme wie z.B. auch bei der Nachwuchsgewinnung. Und in diesem Sinne, bleiben Sie sich selbst treu und treu gegenüber dem GG und unserer FdGO. Meiner Auffassung gibt es dazu nichts Besseres auf dieser Welt, und darum lohnt es sich, sich dafür als Soldat einzusetzen.
Es ist gut, dass dieser Brief geschrieben wurde und einen großen Verteiler gefunden hat. Die Demokratie der wir uns verpflichtet haben lebt von der Vielzahl unterschiedlicher Meinungen und Ansichten, auch wenn sie dem ein oder anderen manchmal etwas suspekt erscheint. Aber dank des neuen Briefes gibt es wieder Hinweise denen sachlich nachgegangen werden kann um den Ansatz einer Lösung für das Problem zu finden.
In einer gut funktionierenden Demokratie sollte die Parlamentsarmee der Querschnitt der Gesellschaft sein und eine Linke und Rechte Grenze haben die nicht überschritten werden darf. Das dies der Fall ist, da gibt es gar keine Diskussion, aber diese Grenzen sind bereits politisch durch Parteien überschritten worden und genau das spiegelt sich eben auch in der Parlamentsarmee wieder. Wie damit umgehen? Vielleicht ist es ein Ansatz nicht immer nur zu streichen, sondern mit etwas neuem zu ersetzen ohne vorher lange Lücken zu lassen – siehe Traditionserlass. Worauf fußt denn unsere Geschichte in der Bundeswehr? Und es ist heuchlerisch zu sagen, dass vorherige Armeen nicht ihren Teil beigetragen haben, aber dies wird konsequent verleumdet. Viel eher sollte das Motto – aus der Geschichte lernen – lauten, dann könnte man dem ein oder anderen zuvor kommen.
Was das Melden angeht bin ich persönlich ein Freund davon zuerst selbst das Gespräch mit dem Kameraden zu suchen. Sollte dies keine Früchte tragen, ist der Meldeweg die richtige Option.
Das Hauptproblem in vielem sind aber die Medien. Bevor etwas ermittelt werden konnte haben die Medien alles aufgegriffen und ihre Meinung dem Leser aufgedrängt. Natürlich gehören die Probleme der Bundeswehr in die Medienlandschaft, aber bitte doch erst, wenn man auch Tatsachen und nicht nur Halbwahrheiten berichten kann. Hier lassen sich dann auch mehrere Meinungen heranziehen, damit sich der geneigte Leser ein eigenes und gutes Bild machen kann. Leider ist der Großteil unserer Sensationspresse aber so geprägt nur eine Meinung heranzuholen und den Rest einfach nicht zu betrachten. Diese wird so lange ausgeschlachtet bis es uninteressant ist und kommt es dann irgendwann nach Wochen oder Monaten zur Gegendarstellung, verschwindet es im kleinsten Artikel irgendwo in der Rubrik sonstiges. Genauso wird es wahrscheinlich auch diesem Brief und seinen Inhalten ergehen.
Mein Großvater hat immer gesagt „der Fisch fängt am Kopf an zu stinken!“ und damit hat er Recht. Der Kopf der Parlamentsarmee ist das Parlament. Die Politik sollte ihren eigenen Laden aufräumen und für Ordnung sorgen und sich schützend und achtend vor ihre Organe stellen, dann wird es Probleme wie diese in Zukunft nicht mehr geben. Schließlich gibt es die gleichen Probleme auch bei der Polizei und anderen BOS.
@CRM-Moderator:
Rechts->Rechtsextrem->Rechtsradikal
Mit rechts habe ich angeregte Debatten, die manchmal nie enden wollen aber sehr informativ sind, mit rechtsextremen habe ich ein Problem, weil sie mich – vor dem Hintergrund meines Migrationshintergrundes- und andere Minderheiten teils offen beleidigen und herabwürdigen (und das teils nicht mal kapieren) und mit rechtsradikalen habe ich ein echtes Problem!
Habe ich ihre Frage beantwortet?
[Ich empfehle mal, gelassen die Urteile des Bundesverfassungsgerichts dazu zu lesen und diese Versuche, das KSK als Hilfspolizei im Inneren zu instrumentalisieren, zu lassen. Ich wüsste auch nicht, dass das Thema dieses Threads wäre. T.W.]
Mir wäre neu, dass das Bundesverfassungsgericht darüber geurteilt hat ob und wo die „Leistungsgrenze“ der deutschen Polizeikräfte liegt.
Ich weiß nicht ob Sie meinen Kommentar missverstanden haben oder nicht daher nochmal deutlich.
Ich argumentierte nicht die BW muss der Polizei im Inneren aushelfen, sondern dass es bereits akut Fälle gab, die die Leistungsgrenzen der deutschen polizeilichen Spezialkräfte gefordert haben und man braucht nicht viel Phantasie um sich realistische Szenarien auszudenken, die dazu führen würden, dass diese dann überschritten werden.
Meiner Meinung nach, ist die Gefahr auf jeden Fall da und meiner Meinung nach sollten die dafür zuständigen Organe (Innenresort und Parlamente) sich mit der Thematik auseinandersetzten.
Ich bin weiterhin der Meinung, dass ein Auszubildender Kommando keinen nennenswert wertvollen Beitrag in dieser Diskussion beitragen kann, da er sich zweckmäßigerweise mit anderen Dingen auseinandersetzten sollte.
[Nun ist gut. Das Bundesverfassungsgericht hat sich sehr eindeutig zum Einsatz der Bundeswehr im Inneren geäußert, und ob Sie meinen, dass die Leistungsgrenze der deutschen polizeilichen Spezialkräfte erreicht war, ist irrelevant. Mit anderen Worten: Die Versuche, diesen Thread zu missbrauchen, stoppe ich jetzt. T.W.]
Es sollte nun wirklich jedem klar sein, dass die Zeit der sorglosen impulsiven Kommentare auf diesem Blog und im Allgemeinen vorbei ist und Sie alle genausogut Ihre Meinung samt Dienstausweis direkt an MAD und Co. schicken können. Sicherlich ist die Wiegold’sche Hilfestellung zum Nachteil tatsächlicher Verfassungsfeinde lobenswert, aber zu viele von den „normalen“ Hitzköpfen scheinen sich nicht im Klaren über die Folgen die auch Ihnen ganz persönlich infolge der Offenheit in vermeintlicher Anonymität gewiss sind.
Gehen Sie in den Park stattdessen oder schreiben Sie Briefe. Per Post.
@Ist bekannt sagt: 10.08.2020 um 23:05 Uhr
Hier besteht vielleicht ein Missverständnis darüber wofür der MAD zuständig ist und welche Befugnisse er hat.
Ich vermute, dass der Hausherr zahlreiche Kommentare entsorgt, die jenseits der Grenze des zulässigen liegen, aber was ich hier lese, zumindest von den Langzeitkommentatoren liegt im Regelfall meilenweit (!) innerhalb der FDGO und des §8 SG.
Zu suggerieren, der MAD dürfte oder wollte auch nur Meinungskontrolle vornehmen, ist in sich selbst schon ein seltsames Verständnis der FDGO…
Vielleicht sollte der eine oder andere Hitzkopf deswegen dem Hausherren danken, dass er unangemessene Kommentare erst gar nicht freischaltet ;)
PS
„Es sollte nun wirklich jedem klar sein, dass die Zeit der sorglosen impulsiven Kommentare auf diesem Blog und im Allgemeinen vorbei ist und Sie alle genausogut Ihre Meinung samt Dienstausweis direkt an MAD und Co.“
Und ja, jeder aktive Soldat, sollte bei seinen Meinungsäußerungen immer diesen Maßstab anlegen. Denn die Treuepflicht des Soldaten gilt immer. Auch im Internet.
@AoR:
„Habe ich ihre Frage beantwortet?“
Ja und Nein.
Sie sehen also rechts zu sein als eine Form der Entgleisung?
Mit Rechtsradikalen haben Sie ein „echtes“ Problem.
Mit Rechtsextremen haben Sie hingegen „nur“ ein Problem.
Ich glaube Sie sollten sich mal mit den Begriffsdefinitionen auseinandersetzen.
Zunächst: Rechtsextrem ist schlimmer als Rechtsradikal.
Denn bei Rechtsradikal bewegt man sich noch im Rahmen des demokratischen Spektrums.
Bei Rechtsextrem bekämpfen sie die FDGO.
Beides abzulehnen. Sowohl links, rechts oder religiös.
Aber „rechts“ zu sein ist genausowenig verwerflich wie „links“ zu sein. Insofern ist beides keine „Entgleisung“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextremismus#Rechtsradikalismus
[Ich weiß, dass diese Detaildiskussion immer wieder gerne geführt wird – an dieser Stelle dürfte sie aber nun ausreichend geführt worden sein. T.W.]
Auch wenn ich mich nicht angesprochen fühle:
@ Ist bekannt
Wäre mir neu, dass der MAD an den Hausherren herantritt um eine erweiterte Personenfeststellung vorzunehmen um dann eine Emailadresse zu bekommen, welche nicht einmal verifiziert werden musste und genauso gut von einem Nachbarn hätte verwendet werden können.
Auch impulsive Kommentare gehören zu unserer Demokratie und machen sie zu dem was sie ist. Wichtig ist lediglich, und damit haben Sie recht, dass die Grenzen nicht überschritten werden. Ich kann mir aber nicht vorstellen das Herr Wiegold solche grenzüberschreitenden Kommentare zulässt.
@ Koffer
Das ist so nur die halbe Wahrheit. §17 SG ist der Maßstab der angelegt werden soll, ansonsten bleiben alle anderen staatsbürgerlichen Rechte uneingeschränkt gültig, so lange bis der militärische Dienst sie beschränkt (#StaatsbürgerinUniform) – §6 SG und natürlich ganz wichtig, man mit seinem Verhalten keine Zweifel an die Anerkennung der FDGO hat – § 8 SG.
Man muss nicht immer zu 100% mit allem einverstanden sein und kann trotzdem Treu sein. Ansonsten müssten wir nach jeder Bundestagswahl das Personal in der Bundeswehr austauschen. Interessanter Gedanke, aber Unzweckmäßig (#Sarkasmus)
Nach dem Lesen bzw. Überfliegen von 174 Kommentaren muss ich leider auch im Kameradenkreis 2 Dinge feststellen:
(1) Auch hier werden die Lücken durch fehlende Detailinformationen relativ schnell mit Annahmen gefüllt, und dass obwohl (zur Recht) der Einblick der meisten hier ins KSK hinein relativ überschaubar sein dürfte. Würde man die tatsächlichen Fakten nüchtern und mit Weitblick bewerten, so müsste man deutlich kritischer gegenüber dem Umgang der Presse und Politik mit dem KSK sein, und stärker hinterfragen welche Ziele sich wirklich hinter einem 60-Maßnahmen-Paketen und ob es dafür wirklich rechtsextreme Vorfälle als „Auslöser“ braucht.
(2) Grundsätzlich empfinde ich einen anonymen Brief auch als gewissermaßen „unmilitärisch“. Viel wichtiger ist aber, ich empfinde ihn auch als „Hilferuf“ eines UmP, der offensichtlich zum Entschluss kam, kein anderes Mittel zu haben um sein Umfeld und sich vor unrechtmäßigem Schaden zu bewahren. Gleichwohl muss man feststellen, dass das Motiv des „Hilferufs“ aus einem Verband heraus, wo weder die Soldaten noch der Verband selbst ein Sprachrohr in die Öffentlichkeit haben bzw. hat, von der Masse hier nicht erkannt oder anerkannt wird.
Beide Feststellungen als Tendenzen auf die Bundeswehr übertragen finde ich wesentlich gefährlicher, als alles was möglicherweise noch im KSK ermittelt wird.
@Christian Falk:
Wie @J10 es schon darstellte Leiden wir Kameraden unter dem fehlgesteuerten Verhalten weniger. Zudem konnte ich zentrale Aspekte politischer Agitation darlegen.
Auf der anderen Seite bemängeln sie eine Art Dauerstigmatisierung von Soldaten im Bezug auf mangelnde Verfassumgstreue.
Zudem fordern sie die intensivere Würdigung der Kameraden die Extremsituationen durchleben in Anlehnung an Purple Heart.
Nun diese Auszeichnungen existieren. Ein Blick in die Anzugordnung hilft. Zudem erinnern Sie mich an die Debatte um das Ritterkreuz als Auszeichnung hervorragender soldatischer Leistung im Gefecht und Einsatz also Ritterlichem verhalten?
Der Rittereid lautete:
Wehret den Stärken,
und verteidigt die Schwachen,
und sprechet immer die Wahrheit,
auch wenn es euren Tot bedeutet.
Dies ist euer Eid!
(schallende Backpfeife)
Und dies, dass ihr es nicht vergesset!
Die ersten beiden Zeilen sind die selbstverständlich im soldatischen Selbstverständnis, oder sollten es zumindest sein. Wo ich aber stutze vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse sind die letzten beiden Zeilen.
Scheibchenweise, so habe ich den Eindruck ziehr die IBuK und der GI Zusammenhänge mit rechtsextremismus beim KSK ans Licht. Der MAD beweist es und unverbesserliche behaupten, da war doch gar nichts.
Es kann doch nachvollziehbar sein, dass wenn der Eindruck entsteht, dass eine Mauer des Schweigens etabliert ist und ein Herr Generalinspekteur in der Pressekonferenz angibt, er kannte manchen der (ehemaligen) beschuldigen Kameraden und konnte ihm auch nicht hinter die Stirn sehen, dass man sich da angelogen fühlt. Vor allem nach soldatischem Selbstverständnis als General.
Zum einen fordert man hier gerade Auszeichnung und zum Anderen scheitern manche der Besten der Besten, so wie es sich heruaszukristallisieren scheint, an den Grundlagen der Ritterlichkeit.
Um nochmal Le Bon zu bemühen; hier treffen Massen aufeinander in Form der Institutionen Bundeswehr und übergeordnet der Bundestag. Eine Masse blickt auf eine weitere Masse.
Ich könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere, auch konservative MdB, z.Zt nicht weiß ob er lachen oder weinen soll, wenn er liest wie Vorgänge im KSK und bei der Truppe zu Verfassumgstreue Sporthallen an Akten füllen, auch hier bei den Kommentaren relativiert werden und im gleichen Atemzug Auszeichnung eingefordert wird.
Ja es fühlt sich an wie Verallgemeinerung ist aber konsequent und psychologisch nachvollziehbar, nicht?
Erinnert mich an meine Zeit als Schütze in der AGA, als schallender verbindlicher Befehl im Felde kam. Fragte ein Kamerad: MIMIMI, Warum?
TrpFhr: „Weil ichs kann, isso!“
Und so ist es doch auch mit dem Dienstherrn, und ich glaube die IBuK hat dem, dem das nicht gefällt Fremdenlegion angeraten… Im selben Atemzug kam viel Lob und Anerkennung und das Vertrauen, Truppe weiß wie sie das regeln muss.
@CRM – Moderator: Mir war es so geläufig, daß der extrem eine extreme Geisteshaltung besitzt und der radikale zudem zu Waffen greift um seine extreme Grundhaltung durchzusetzen. Ich korrigiere mich aber gerne.
Ist auch nicht wichtig in diesem Zusammenhang da ich weder links noch rechts weder extrem noch radikal in meinem Umfeld dulde.
Und als Soldat eh nicht, da beides die Grenzen des im Rahmen der Treuepflicht erlaubten überschreitet.
Nochmal zum Konzept Treue: Ein rationales Konzept das eingefordert werden kann und wird als eine Soldatenpflicht in und außer Dienst.
[So, noch mal: die hier gerne immer wieder erneut in vielen Facetten geführte Debatte über den Begriff „rechts“ und die Weiterungen dürften wir damit abgeschlossen haben. T.W.]
@Wa-Ge
Was Sie hier andeuten ist erschreckend, zwar wäre das KSK einer der kritischsten Punkte wo so etwas passiert, aber das es in der BW in anderen Verbänden ähnlich sein könnte und die Einheit in Calw nicht die Ausnahme wäre.
@Christian Falk
Ich verlange keine Demut.
Ich erwarte keine Demut.
Ich will keine Demut!
Ich will ethischen Mut und Respekt vor ehrenhaft Andersdenkenden, verlange legitime Loyalität zum Souverän.
@CRM-Moderator
Ich verstehe das Problem mit dem Kickboxen nicht so ganz!
Unterschied zu Martial Arts, Military, Biathlon, Fechten…
Noch weniger das herumreiten darauf, das der Hauptmann es körperlich etc. nicht geschafft hat, genauso wie mind. 95% der Aspiranten.
Wichtig bei seinem Brief sind stimmt es und aus welchen Gründen und Motiven wurde dieser geschrieben.
@Ist bekannt
Das Problem darf nicht der MAD sein hier.
@ Wa-Ge
Zitat:
„Egal ob der MAD beim KSK genau hinschaut oder nicht, davon ist sicherlich die Anzahl der dort begangenen Fälle nicht abhängig. Was aber davon abhängig ist, ist die Anzahl der aufgeklärten Fälle. Und das, und nichts anderes, habe ich geschrieben.
Wenn ich mich 24/7 direkt an den Flughafen setzte, dann kann ich auch ganz genau sagen wieviele und welche Maschinen gestartet sind. Deutlich mehr und besser, als wenn ich nur an und an in der Ferne an einem Flughafen vorbeifahre.“
Das ändert aber immer noch nichts an der Aussage des MAD, das die Zahl der rechtsextremen Fälle (Verdachtsfälle oder nachgewiesene Fälle sei dahingestellt) beim KSK ca. fünfmal so hoch ist, wie in der restlichen Bw !
Was soll ihr Beispiel mit dem Flughafen ? Wenn ich mit ins Zentrum des Flugverkehrs setze (an den Flughafen) sehe ich mehr Flugzeuge als auf dem flachen Land ? Soll wohl übersetzt heißen, wenn ich mich ins Zentrum von rechtsextremen Fällen innerhalb der Bw setze (hier ist wohl das KSK gemeint, oder ?), dann sehe ich mehr rechtsxetreme Fälle als in der restlichen Bw ?
@ Christian Falk
Zitat aus dem Untersuchungsbericht des Ministeriums vom 30.06.2020:
https://augengeradeaus.net/wp-content/uploads/2020/06/20200630_Untersuchungsbericht_KSK.pdf
„Bei allen diesbezüglichen Ermittlungen stoßen die Ermittler im entsprechenden Umfeld auf eine „Mauer des Schweigens“. Spürbar ist ein offensichtlich fehlgeleitetes Eliteverständnis sowie ein interner Personenkult gegenüber Einzelnen, auch zurückzuführen auf die jahrelangen Kennverhältnisse.
Der betreffende Personenkreis inklusive des ehemaligen Kompaniechefs lässt sich der 2. Kompanie der Kommandokräfte KSK zuordnen. Einzelmaßnahmen
scheinen daher im Bereich dieser Kompanie nicht mehr ausreichend zu sein. Um die dort über Jahre gewachsene falsche Führungskultur sowie den Nährboden für extremistische Tendenzen zu beseitigen, bedarf es in Konsequenz der 8. Auflösung der 2. Kompanie. “
Das bedeutet die Soldaten haben die geforderte „Dienstliche Erklärung“, zu der sie nach § 13 SG verpflichtet sind wenn sie vom Vorgesetzten zu einem dienstlichen Zweck dazu aufgefordert werden, nicht geleistet. Dies gilt nach SG 13(2) ausdrücklich auch, wenn sie sich dabei selbst belasten müssten. Deshalb hat die Ministerin u.a. die 2. Kp zum 01. August aufgelöst.
@ThoDan
Ich reite nicht auf dem Kickboxen rum.
Ich weiss nicht in welcher Phase es der Hptm nicht geschafft hat. Deshalb können die 95% schlecht rangenommen werden. Es ist ein Unterschied, ob sie einen Marathon nach 3km abbrechen müssen oder 195m vor der Ziellinie. Da ist dann möglicherweise der Frust ein anderer.
Es ist keineswegs verwerflich, sich Persönlichkeiten und mögliche Motive zu betrachten. Natürlich mit gebotenem Respekt. Ggü. allen Personen.
@Icarus: Zustimmung zu den analysierten Punkte 1) und 2). Wir sehen, da kreist der Hammer und das während die Kameraden dort immer noch 24/7 voll Einsatzbereit sind
Dennoch, ich halte Radikalismus wie Extremismus unabhängigob linker-, rechter, oder religiös-, spiritueller Ideologie folgend (@CRM-Moderator: Zufrieden? ;)) für ein riesen Problem. Und dieses abzustellen sind wir dem Dienstherrn schuldig. Der Herr General war da sehr deutlich.
@ Icarus sagt 11.08.2020 um 7:47 Uhr
Danke!
@AoR:
“ Leiden unter dem fehlgesteuerten Verhalten weniger. “ Hier sehe ich nach wie vor das Problem, das hier zur Beurteilung lediglich dieses “ fehlgesteuerte Verhalten weniger “ heran gezogen und darüber das Ganze und damit vorwiegend Positive völlig ausser acht gelassen wird. Und da hilft auch kein eingestreuter Satz dazu in einer PK, wenn man vorher die alle vor dem Kopf stößt, die öffentlich oder innerlich am Umgang mit ihnen sich äußern bzw. Gedanken dazu machen und denen empfohlen wird, wenn es ihnen hier nicht passt, zur Fremdenlegion zu gehen. Ich empfand diese Aussage auch gegenüber der Fremdenlegion als einen Affront im Hinblick der Tatsache, welche Wertschätzung die Legion in Frankreich erfährt. Für mich war diese Aussage daher erneut der Nachweis dafür, dass die zivile Führung unserer Armee so gut wie keine Ahnung vom Militärischen hat.
Der von Ihnen zitierte Ritter Eid ist wohl eine verkürzte Form. Hier die deutsche Übersetzung aus dem Lateinischen:
Ich gelobe, alle Lehren der Kirche zu glauben und ihre Gebote zu halten.
Ich gelobe, die Kirche zu schützen.
Ich gelobe, die Schwachen zu verteidigen.
Ich gelobe, das Königreich meiner Geburt zu lieben.
Ich gelobe, nie vor einem Feind zu fliehen.
Ich gelobe, bis zum Tod gegen die Ungläubigen zu kämpfen.
Ich gelobe, meine Pflichten dem Lehnsherr gegenüber zu erfüllen solang sie nicht gegen Gottes Gebote sind
Ich gelobe, niemals zu lügen und zu meinem gegebenen Wort zu stehen
Ich gelobe, allen gegenüber freigebig und großherzig zu sein.
Ich gelobe, immer für das Recht und gegen Ungerechtigkeit und Böses zu kämpfen.
Der von Ihnen als besonderer Satz erwähnte ( s. schallende Ohrfeige ) stellt sich im Original doch etwas anders dar. Wer beim KSK tatsächlich gelogen hat, müssen die derzeit laufenden Ermittlungen beibringen. Und das gleiche gilt für das “ zu meinem gegebenen Wort zu stehen „. Und das hat das KSK in der absoluten Mehrheit bewiesen, nämlich “ das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen „. S. dazu auch weiter unten.
Um es daher nochmal deutlich zu machen: Mittlerweile zeigt sich doch immer mehr, wie die Schere zwischen der zivilen Führung der Bundeswehr, der mit ihr unmittelbar zusammenarbeitende Teil der Bundeswehr, sprich die militärische Führung in den höheren Stäben und der Truppe immer größer wird. Wie man das ändern kann, habe ich schon dargestellt.
Und zu den “ Orden und Auszeichnungen „: Hier das Beispiel mit dem Otl vom KSK, der als Führer der Einheit, die die deutsche Botschaft in Masar al Scharif freikämpft, und nach über 2 Jahren dann ausgezeichnet wird.
https://kommandosoldat.com/kommandosoldat-mit-ehrenkreuz-in-gold-ausgezeichnet/
Was denken Sie, wie viele Bundesbürger Kenntnis von diesem Orden und der im Artikel geschilderte Auszeichnung haben ? Und dazu im Vergleich , wie viele Amerikaner das “ Purple Heart “ und dessen Bedeutung kennen, abgesehen davon dann noch die “ Medal of Honor “ ?
Und dann googlen Sie mal Oberstleutnant und KSK und was Sie dann da finden ?
@Georg:
Das bedeutet die Soldaten haben die geforderte „Dienstliche Erklärung“, zu der sie nach § 13 SG verpflichtet sind wenn sie vom Vorgesetzten zu einem dienstlichen Zweck dazu aufgefordert werden, nicht geleistet. Dies gilt nach SG 13(2) ausdrücklich auch, wenn sie sich dabei selbst belasten müssten. Deshalb hat die Ministerin u.a. die 2. Kp zum 01. August aufgelöst.
Wieder mal eine Interpretation gemäß Ihrer Gedankenwelt.
1. Ich kann nicht erkennen, dass irgendwelche Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen den SG 13 (2) gegenüber einzelnen Soldaten und Angehörigen der 2. Kp eingeleitet wurden wären.
2. Eine “ Kollektiv- Bestrafung “ läßt das SG meiner Meinung nicht zu bzw. ist nicht vorgesehen.
3. Die Entscheidung der IBUK und der obersten militärischen Führung, die 2. Kp komplett aufzulösen, ist begründet wurden. Militärstrafrechtliche Gründe ( sprich Verstöße gegen das SG ) dafür sind explicit nicht genannt bzw. aufgeführt wurden. Als Begründung für die Auflösung sehe ich durch die IBUK und der militärischen Führung erkannten Probleme im Bereich der Führung der Kp und damit maximal im Disziplinarrecht.
Als andere ist Spekulation.
Und damit sind wir mal wieder beim Thema Dienstausicht angelangt, die wohl vorher so durch geführt wurde, dass a. sich so eine Struktur in der Kp entwickeln konnte und b. darum nicht rechtzeitig eingegriffen wurde. “ Führen “ bedeutet nicht, einfach alles “ Laufen zu lassen “ und sich damit auf der “ Auftragstaktik “ auszuruhen, sondern zu überwachen und gegebenfalls einzuschreiten.
@Christian Falk: Und daher würde das KSK auch nicht aufgelöst, es wird umstrukturiert. Einerseits im Hinblick auf die Vorfälle Extremismus udn ich meine darin auch Aspekte zu erkennen, welche eine Weiterentwicklung SoF-BW erlauben.
Ich bin mir auch ganz sicher, der Herr General hätte lieber eine Umstrukturierung SoF als Ausrichtung auf die Zukunft mit Verleihung Orden und evtl. Einführung neuer Auszeichnung im Lichte der Leistungen bei der Botschaftsbefreiung befohlen, als unter den gegebenen Umständen im Schatten derer er einen 2. Kompanie auflösen muss.
Und ja die Google Trefferliste ist vernichtend. Als gäbe es nur schwarze Schafe in der militärischen Exekutive. Rethorische Frage: Gibt es einen Präsidialen Orden der militärische Leistung honeriert?
Und ja, im Rahmen seiner militärischen Leistung ist der Herr OTL ein verdammter Held!
Kleiner Nachbrenner zu ihrem Faden mit @Georg: Disziplinare Ermittlungen werden in der Öffentlichkeit nicht breit getreten. Sie kratzen beide an der Oberfläche und was objektiv bekannt ist und publiziert wird ist zu 90% in @T.Ws Blog zu finden.
In Zeiten des Bällbads gab es unter der Rubrik noch eine Fundgrube (und nen halboffenen OvWa /SCNR)
Und ich bin überzeugt im Rahmen der BPK wird unter Anwesenheit @T.W fleißig gefragt. Vielleicht auch wie es mit der Würdigung kontemporärer militärischer und sicherheitspolitischen Exzellenzen ist?
@Daniel Lücking:
Sie als ehemaliger Hauptmann der Bundeswehr mit mehreren Einsätzen in AFG auf dem „Buckel“, können doch sicherlich etwas dazu beitragen in der Hinsicht, wie Sie die Kollegen des KSK z.B. In AFG wahrgenommen haben, das fände ich spannend.
Ihr obiges Posting erweckt demgegenüber eher den Eindruck, sie würden sich, nach negativen Erfahrungen mit Ihrem ehemaligen Arbeitgeber, an der BW „abarbeiten“.
Gerade als Journalist hat man doch eine gewisse Verantwortung und das obige Posting erscheint mir etwas zu kurz gesprungen, möchten Sie damit jemanden, der sicherheitspolitisch interessiert ist, erreichen.
@ Georg
Es wäre mir neu, dass eine „Dienstliche Erklärung“ Vernehmungen im Disziplinarverfahren ersetzen bzw. an diese Stelle treten.
Eine „Dienstliche Erklärung“ tritt an die Stelle z.B. (!) eines verloren gegangenen Dokumentes (z.B. nicht mehr auffindbares Lehrgangszeugnis) oder an die eines wie auch immer gearteten, nicht mehr vorhandenen Nachweises (z.B. ein AMilA-Marsch wurde durchgeführt, aber die Teilnehmerliste hat den langen Weg vom Leitenden zum Geschäftszimmer nicht überstanden) – außerhalb von Disziplinarverfahren.
Womöglich verwechseln Sie da etwas mit den Ermittlungen im Rahmen des einfachen (!) Disziplinarverfahrens.
Hier muss der Soldat, gegen den ermittelt wird, in dienstlichen Angelegenheiten die Wahrheit sagen, WENN er aussagt – er MUSS aber NICHT aussagen bzw. sich selbst belasten. Anwälte und anderweitig Sachkundige raten aus guten Gründen davon ab, bei einer Vernehmung als Soldat auszusagen. Aus eigenem Erleben kann ich nur bestätigen, dass unausgesprochen „Was Sie sagen, kann und wird gegen Sie verwendet werden“ gilt, insbesondere, wenn eine Art von Öffentlichkeit hergestellt ist.
Sofern ein gerichtliches Disziplinarverfahren angedacht ist, muss man als ermittelnder Vorgesetzter den entsprechenden Belehrungspassus streichen, denn eine mit dem Hinweis auf die Wahrheitspflicht bzw. Pflicht, sich selbst zu belasten, gemachte Aussage darf für ein gerichtliches (!) (Disziplinar-) Verfahren nicht genutzt werden, weil hier gilt, dass sich niemand selbst belasten muss und auch das Recht hat, als Angeklagter zu lügen. Das gebieten unsere rechtsstaatlichen Prinzipien; die Bw ist kein Staat im Staate.
Analog dazu muss der Zeuge in dienstlichen Angelegenheiten die Wahrheit sagen, sich dabei aber weder selbst, noch Verwandte/Verschwägerte im Sinne der einschlägigen Gesetze belasten.
Unabhängig davon, was im KSK vorgefallen ist: Ich würde auch keine Dienstliche Erklärung im Zusammenhang oder in thematischer Nähe mit disziplinaren Ermittlungen unterschreiben, selbst wenn ich ein reines Gewissen hätte. Entweder gibt es einen Anlass zu disziplinaren Ermittlungen gegen (einen) Soldaten, dann sind ebensolche zu führen, schon aus Fürsorge dem/den Soldaten gegenüber, damit der im Raume stehende Vorwurf einwandfrei ausgeräumt werden kann. Wenn es keinen Anlass gibt, dann ist auch nicht zu ermitteln bzw. dann sind diese mit einer Absehenserklärung ordentlich zu beenden.
@ AoR
Ich weiß nicht was Sie als Vorgesetzter oder gar als Disziplinarvorgesetzter gemacht hätten, wenn einer ihrer Soldaten eine geforderte Meldung zu den verschiedenen Vorfällen in der 2. Kp mit Schweigen und Aussageverweigerung beantwortet hätte.
Wie Sie richtig beschrieben haben, dient das Disziplinarrecht einem anderem Zweck als das Strafrecht. Es dient zur Aufrechterhaltung der Disziplin und der Funktionsfähigkeit von Streitkräften. Insofern ist es nicht weit hergeholt, dass der zuständige Disziplinarvorgesetzte, in diesem Fall wohl eher die 2. Ebene, also der Kommandeur, die Soldaten der 2. Kompanie aufgefordert hat eine dienstliche Meldung abzugeben. Die Verweigerung einer dienstlichen Meldung (wenn sie denn geboten ist), ist ein eklatanter Disziplinverstoß, weil sie die Führungsfähigkeit des Kdrs gegenüber den Kp-Soldaten beeinträchtigt. Also ist es auch nicht zu weit hergeholt, wenn die von der Ministerin beklagte „Mauer des Schweigens“ der Soldaten der 2. Kompanie mit disziplinaren Ermittlungen und disziplinare Folgen einherging. Das sieht das Soldatengesetz nun mal so vor. Das wir hierüber keine Bestätigung haben, liegt wiederum in der Natur der Sache des Disziplnarrechtes, dass grundsätzlich nichtöffentlich ausgetragen wird.
Aber aus dem Umstand das keine disziplinaren Konsequenzen veröffentlicht wurden zu schließen, dass es keine disziplinaren Konsequenzen für die verschiedenen Soldaten der 2. Kp gab, dies halte ich schon für verwegen und aufgrund der geballten Expertise hier in diesem Blog mit Kommentatoren, die in der Summe Hunderte von Dienstjahren geleistet haben, für abwegig.
@Christian Falk, @Georg, @ Daniel Lücking, @ Klaus Knickel uva.
Ich bin kein Kampftruppenangehöriger gewesen und kenne das KSK nur aus früherer Zusammenarbeit (Ausbildung, Übung, Einsatz). Doch ich bitte nun, meinen Beitrag anzunehmen.
Ich erkenne nach dem Lesen von fast 200 sehr kontroversen Beitragen, doch einen kleinsten gemeinsamen Nenner:
Christian Falk: „Und damit sind wir mal wieder beim Thema Dienstausicht angelangt, die wohl vorher so durch geführt wurde, dass a. sich so eine Struktur in der Kp entwickeln konnte und b. darum nicht rechtzeitig eingegriffen wurde. “ Führen “ bedeutet nicht, einfach alles “ Laufen zu lassen “ und sich damit auf der “ Auftragstaktik “ auszuruhen, sondern zu überwachen und gegebenfalls einzuschreiten“
Daniel Lücking: „Mich lässt dieser Brief vor allem mit der Frage zurück: Was machte der Kommandeur des KSK-Verbandes bisher eigentlich beruflich? Dienstaufsicht oder Gespräche mit seinen Kommandofeldwebeln können es schwerlich gewesen sein.“
Bis hin zu Klaus Knickel: „Ich finde, nachdem ich diesen umfangreichen Faden aber auch andere zum Thema KSK gelesen habe, dass die Frage nach Übernahme von Verantwortung von Führungskräften zu kurz gekommen ist. Stichworte gab es genug, wie z.B. Dienstaufsicht.
Wenn man also über Führung spricht, dann muss man auch über Führungsversagen sprechen.“
Ich finde, dass das BMVg offensichtliche Probleme im KSK zu lange heruntergespielt und die Enthüllungen leider immer nur als Einzelfälle verharmlost hat. Nun scheint die BM endlich den Ernst der Lage erkannt zu haben und hat lange überfällige Reformvorschläge vorgelegt, die nun die richtige Richtung gehen.
Jedoch vergessen wir nicht, das BMVg ist nicht für alles zuständig, es gab und gibt Vorgesetzte aller Ebenen, welche offensichtlich ihren Job nicht richtig gemacht haben. Siehe dazu die o.g. Zitate aber auch noch viele, viele weitere Anmerkungen.
Wie kann es also sein, dass in der Analyse der Kommission und den ca 60 Maßnahmen keine Betrachtung der Ebene Truppenführer aufwärts erfolgt? Also Kommandeure des KSK und höher. Gilt nicht gerade ab dieser Ebene: „Führung ist richtungsweisendes und steuerndes Einwirken auf das Verhalten anderer Menschen zur Erreichung eines Zieles!“
In der Folge muss also jeder militärische Führer wissen was die Absicht des Vorgesetzten ist was seine Aufgabe im Rahmen dieser Absicht ist. Früher sagten wir auch „linke und rechte Grenze“ und etwas einfacher: „pass auf, bestimmte Sachen gehen bei diesem Kommandeur gar nicht“ uvm.
Da bin ich wieder bei C. Falk: Der Vorgesetzte läßt es nicht “ laufen “ und ruht sich auf “ Auftragstaktik “ aus, sondern überwach und schreitet bei Abweichungen seiner Vorgaben aber auch übergeordneter Grundsätze, Regeln bis hin zu unseren Werten und Normen ein.
Doch darüber redet offiziell keiner, warum eigentlich?
Hier werden die Briefe des Kommandofeldwebels und des kritischen Hauptmanns kritisch betrachtet und man spricht darüber. Ist es nicht wichtig auch zu analysieren ob und warum es Führungsversagen an der Spitze gab?
In meinem jetzigen Unternehmen wurde mal gelehrt: Nur drei Dinge entstehen in Unternehmen von alleine:
Unstimmigkeiten,Verwirrung und unzureichende Leistung. Alles andere braucht Führung.
Oder auch: „Die Reform beginnt an der Spitze. Die Treppe muss von oben gekehrt werden.“ Da ja auch der Kommandeur des KSK nach mehrjähriger Amtszeit sich bei Briefeschreibern einordnet, noch so viel dazu: Beurteile einen Menschen lieber nach seinem Handeln als nach Worten; denn viele handeln schlecht und sprechen (schreiben) vortrefflich.
@AoR :
Sicherlich wird da das eine oder andere hinter “ verschlossenen Türen “ verhandelt, wobei ich mir sicher bin, dass dort die parlamentarische Aufsicht nichts desto trotz stattfinden wird. Wenn allerdings weitergehende Ermittlungen wegen Verstöße gegen das SG unter dem Verdachtsfall “ Rechtsextremismus “ stattfinden würden, hatte man das zu mindestens andeutungsweise erwähnt, um halt den politisch formulierten Duktus im Umgang mit Rechtsextremismus innerhalb der Bw weiterhin nachhaltig zu unterstreichen.
Für mich persönlich ist das Thema hier umfassend gemäß der bekannten Fakten diskutiert wurden. Auch stellt das hier zu findende Meinungsbild nur einen Bruchteil letztendlich aller Meinungen und Auffassungen zu diesem Thema dar. Trotzdem ist gerade dieser Bloq für die eigene Meinungsbildung zu gewissen Themen über das deutsche Militär, was allgemein Informationen betrifft, wichtig, unabhängig davon, ob man hier getätigte Aussagen zustimmt oder ablehnt. Darauf deuten Sie ja meiner Meinung nach auch richtigerweise hin.
Ich kann Sie nur bitten, wenn Sie noch aktiv sind, behalten Sie sich Ihre Kritikfähigkeit in jeglicher Hinsicht bei. Die Bundeswehr der Zukunft braucht aufgrund unserer gesellschaftlichen Entwicklung unbedingt Menschen und damit Soldaten, die dieser Entwicklung Rechnung tragen, aber die sich auch einer Weiterentwicklung der Bundeswehr als Einsatzarmee stellen wollen und können. Und zu dem von Ihnen erwähnten Migrationshintergrund: Meine Meinung dazu ist, wer bereit ist, die Uniform der Bundeswehr zu tragen mit dem Abzeichen der Bundesdienstflagge darauf und dazu schwört, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, der ist so deutsch, das ein mehr nicht geht. Und das ist für mich die Zukunft, die mir es erlaubt, so hoffe ich, bis zu dem Ende meines Daseins hier in Frieden leben kann.
AoR sagt: 10.08.2020 um 18:33 Uhr
„@Beobachter: Der Brief des Hauptmann ist nie für die Öffentlichkeit gedacht gewesen, der des UmP durchaus. “
Und weshalb lag der Brief z. B. auch dem ARD-Hauptstadtstudio vor? (Quelle: tagesschau.de) Meines Erachtens war das eine gezielte Aktion.
@T.W.
Ihre eine Anmerkung zu meinen Ausführungen (10.8.2020 um 16:57) ist interessant, sind Sie vielleicht der Meinung, erst kam der Brief und dann die Kommission, dass der Hauptmann vorher evtl. seine „Fühler“ ausgestreckt haben könnte, ziehen Sie nicht in Erwägung?
Ich nehme Ihre Sichtweise zur Kenntnis und denke noch einmal darüber nach, wie es möglich sein kann, dass < zwei Wochen eine gut begründete Entlassung für nichtig erklärt und der Hauptmann als bestätigtes Kommissionsmitglied vom Verteidigungsministerium vorgestellt werden kann, wenn die Kommission noch gar nicht existierte. Allein eine Kommissionsgründung nimmt doch viel Zeit in Anspruch, das ist doch keine Nacht-und-Nebel-Aktion.
@ Georg: Wenn und was ich wäre-würde, würde ich im Rahmen Social Media Guidelines in der Öffentlichkeit aus Gründen des Dienstgeheimnisses nicht breit treten. Weder hier noch sonstwo in welcher Form auch immer. Sie merken, sie sind der erfahrener Soldat von uns beiden.
Teil der Treue. Ich schreibe hier von Privatperson zu Privatperson und halte es da wie @Koffer. Also, bei aller Freundschaft nach fast Jahren gemeinsamen Kommentieren verzeihen sie mir bitte die Antwort.
Wir sind hier im Bereich des Spekulativen aufgrund der Kohäsion und der Integrität und diese begleitenden Grundsätze der Bundeswehr und da beteilige ich mich ungern.
Alles Weitere erfahren wir über die BPK und die Arbeit des Bundestages.
P. S: Was Themen Geopolitics und verwandte Tags angeht können wir in vertrauter Manier wieder gemeinsam z. B Assad, Erdogan und andere Trolle und Spindoktoren entlarven.
@Georg:
>>Das bedeutet die Soldaten haben die geforderte „Dienstliche Erklärung“, zu der sie nach § 13 SG verpflichtet sind wenn sie vom Vorgesetzten zu einem dienstlichen Zweck dazu aufgefordert werden, nicht geleistet. Dies gilt nach SG 13(2) ausdrücklich auch, wenn sie sich dabei selbst belasten müssten.<<
Ähm; schon mal was von "Auskunftsverweigerungsrecht" nach § 55 StPO (s.a. A-2160/6; Ziff. 3104.) gehört?
Ich fürchte das bei einer Vernehmung zu einem Dienstvergehen SG 13(2) nicht greift.
Ein RB kann dies sicher gut begründen; m.E. fehlt der "dienstliche Zweck".
@Georg: Sie verrennen sich zusehends hier. S. den Post von @Hans Dampf.
@CRM-Moderator
Es ist mMn relativ unbedeutend, wann jemand abbrechen musste, das sind ja weniger Umstände auf die jemand Einfluss hat
@Christian Falk
Wahrscheinlich erheblich mehr als Sie annehmen, die angemessene Form der Tapferkeitsauszeichnung wurde diskutiert auch unter Nerds.
Betreffs der Ermittlung: kann den Ermittlern oder dem Verantwortlich nicht vertraut worden sein?
Christian Falk sagt:
11.08.2020 um 13:14 Uhr
„Wieder mal eine Interpretation gemäß Ihrer Gedankenwelt.
1. Ich kann nicht erkennen, dass irgendwelche Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen den SG 13 (2) gegenüber einzelnen Soldaten und Angehörigen der 2. Kp eingeleitet wurden wären……“
Es geht hier nicht um den § 13 SG.
Es geht um das Verhalten der Soldaten im Rahmen der disziplinaren Ermittlungen.
Diese hatten im Februar 2019 folgenden Stand erreicht:
„16.
Wie ist der Stand der strafrechtlichen Ermittlungen im Fall mehrerer KSK-Soldatinnen und KSK-Soldaten, die bei einer am 27. April 2017 auf der
Schießanlage „im Bernet“ zwischen Stuttgart-Vaihingen und Sindelfingen stattgefundenen sogenannten „dienstliche Veranstaltung geselliger Art“
(Zitat der Bundesregierung in ihrer Antwort auf Bundestagsdrucksache 19/3003) den Hitlergruß zeigten?
Nach Kenntnis der Bundesregierung ist im Zusammenhang mit dem Vorfall vom 27. April 2017 gegen einen Soldaten ein Strafbefehl ergangen,
der seit dem 21. Januar 2019 rechtskräftig ist. Das Strafverfahren gegen einen weiteren Soldaten ist noch nicht abgeschlossen.
17.
Wie ist der Stand der internen disziplinarischen (Vor-)ermittlungen in diesem Fall?
Welche Disziplinarmaßnahmen wurden bislang verhängt?
Wann rechnet die Bundesregierung mit einem Abschluss der disziplinarischen Ermittlungen in diesem Fall?
Im Zusammenhang mit dem Vorfall vom 27. April 2017 geführte disziplinare Ermittlungen sind noch nicht in allen Fällen abgeschlossen.
Im Einzelnen ergibt sich der folgende Sachstand:
+ Gegen einen Soldaten wurde ein gerichtliches Disziplinarverfahren eingeleitet.
+ Gegen zwei weitere Soldaten werden Vorermittlungen geführt.
+ Gegen einen dieser beiden Soldaten wurde darüber hinaus eine Disziplinarbuße verhängt.
+ Gegen einen weiteren dritten Soldaten erging zunächst durch den zuständigen Disziplinarvorgesetzten eine Absehensverfügung unter Feststellung eines Dienstvergehens. Wegen weiterer im Zuge der Ermittlungen bekannt gewordener Pflichtverletzungen wurde gegen diesen Soldaten jedoch ein gerichtliches Disziplinarverfahren eingeleitet.
+ Gegen einen weiteren vierten Soldaten wurde eine Disziplinarbuße verhängt.
Derzeit kann keine Aussage darüber getroffen werden, wann die noch offenen Verfahren zu einem Abschluss gebracht werden.
18.
Wie viele Soldatinnen und Soldaten, gegen die in dieser Sache ermittelt wird, verrichten weiterhin ihren Dienst für die Bundeswehr?
Gegenüber einem Soldaten wurde nach Einleitung eines gerichtlichen Disziplinarverfahrens wegen weiterer Erkenntnisse ein Verbot der Ausübung des Dienstes ausgesprochen und zugleich das Tragen der Uniform untersagt. Alle übrigen vier Soldaten verrichten weiterhin ihren Dienst in unterschiedlichen Dienststellen der Bundeswehr.“
(BT-Drs 19/7513)
Im Rahmen dieser disziplinaren Ermittlungen wurden einige Soldaten als Beschuldigte vernommen.
Die MASSE aber als Zeuge.
Und für Zeugen gilt:
„Diese Personen sind grundsätzlich zur Aussage und in jedem Fall zur Wahrheit verpflichtet.
Ein Recht, die Aussage (umfassend) zu verweigern, steht ihnen nicht zu.“
D.h. wenn wir davon ausgehen, dass in der 2. die Masse „die Guten“ sind, also selbst sich
keines Dienstvergehens schuldig gemacht haben … hätten sie vollumfänglich und ohne
jede Einschränkung aussagen müssen (!!) – und zwar die Wahrheit (!!) .
Dies haben sie aber in der Masse bis in dieses Jahr hinein nicht getan.
Deshalb hat die VM’in ausgeführt:
„Diese Vorfälle werden noch einmal untersucht. Bisher waren wir auf eine Mauer des Schweigens gestoßen, bei manchen aus Zustimmung, bei anderen aus Angst. Diese Mauer des Schweigens hat Risse bekommen, und jeder muss verstehen, dass das jetzt die Chance ist, sein Verhalten zu überdenken. Was Selbstkritik angeht, gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Kompanien.
In der 2. Kompanie, die jetzt aufgelöst wird, ist es nie gelungen, Verantwortliche zu benennen und aufzuklären. Diese Leute hatten ihre Chance.“
@AoR sagt: 11.08.2020 um 9:04 Uhr
„Scheibchenweise, so habe ich den Eindruck ziehr die IBuK und der GI Zusammenhänge mit rechtsextremismus beim KSK ans Licht. Der MAD beweist es und unverbesserliche behaupten, da war doch gar nichts.
Es kann doch nachvollziehbar sein, dass wenn der Eindruck entsteht, dass eine Mauer des Schweigens etabliert ist und ein Herr Generalinspekteur in der Pressekonferenz angibt, er kannte manchen der (ehemaligen) beschuldigen Kameraden und konnte ihm auch nicht hinter die Stirn sehen, dass man sich da angelogen fühlt. Vor allem nach soldatischem Selbstverständnis als General.“
Absolut richtig +1. Sowohl der Umgang der politischen und militärischen Führung mit den Vorfällen als auch die Reaktionen aus dem Verband heraus sind unsäglich schlecht. Da lässt sich das BMVg treiben durch Pressemeldungen über Vorfälle im KSK, weil alle anderen Ebenen der Dienstaufsicht kläglich versagt haben.
Nunmehr haben wir zwei schriftliche Äußerungen, einmal die des Hptm J., der als Kommandoanwärter nicht genommen wurde, was nun keine Schande ist. Und das anonyme Schreiben eines KdoFw als Äußerung aus dem Verband heraus. Beide Schreiben bestätigen rechte Vorfälle innerhalb des Verbandes. Einige, wie z.B. die Ergebnisse der MAD-Ermittlungen werden nicht explizit genannt bzw. fehlen.
Daraus ergeben sich für mich zwei Fragen, die selbst nach über 180 Kommentaren irgendwie noch nicht befriedigend beantwortet werden konnten.
1. Wie konnte sich unbemerkt über Jahre ( oder sogar Jahrzehnte) hinweg eine derartige Kultur innerhalb des KSK entwickeln?
2. Gibt es tatsächlich die vielzitierte „Mauer des Schweigens“ unter den Soldaten des KSK, oder wurden Meldungen über rechte Vorkommnisse einfach von Vorgesetzten „unter den Tisch“ fallen gelassen?
Antworten darauf sind unbefriedigend, die von @AoR angemerkte Antwort des GI ist bezeichnend. Vielsagend und weichgespült, aber wenig konkret.
Ich gehe davon aus, der Fall KSK wird uns alle noch eine ganze Weile beschäftigen.