„Wenn sie ihr KSK erhalten wollen, müssen sie es besser machen“
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Generalinspekteur Eberhard Zorn haben die Pläne für die Umstrukturierung des Kommandos Spezialkräfte (KSK) öffentlich vorgestellt – und dabei deutlich gemacht, dass nach den rechtsextremistischen Vorfällen in dem Eliteverband die Verwantwortung jetzt bei den Soldaten des KSK selbst liegt. „Wenn sie ihr KSK erhalten wollen, müssen sie es besser machen“, sagte die Ministerin vor der Bundespressekonferenz.
Die komplette Pressekonferenz der Ministerin und des Generalinspekteurs, einschließlich der Fragen und Antworten, zum Nachhören:
Im wesentlichen nannten beide die bereits am (gestrigen) Dienstag bekannt gewordenen Planungen für Veränderungen in dem Spezialkräfteverband. Die Fähigkeiten der Bundeswehr zu Spezialoperationen müssten erhalten bleiben, aber Rechtsextremisten in dieser Einheit müssten möglichst schnell entfernt werden, sagte Kramp-Karrenbauer.
Dabei gehe es auch um die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass in einzelnen Bereichen wie zur Auflösung anstehenden 2. Kommandokompanie des KSK gehäuft rechtsextremistische Vorfälle passieren konnten, betonte die Ministerin: Was haben wir dort an Umgebung und an Rahmenbedingungen und was muss geändert werden? Auch Zorn verwies darauf, dass geklärt werden müsse, wie Soldaten offensichtlich während ihrer Dienstzeit im Kommando radikalisiert wurden und auf die schiefe Bahn geraten seien.
Ministerin und Generalinspekteur machten bei dieser Pressekonferenz auch erstmals Ernst mit dem als Teil der Strukturveränderungen im KSK geplanten offeneren Umgang mit Informationen: Bereitwillig erläuterte Zorn auf Fragen, derzeit seien rund 30 KSK-Soldaten als Teil der Taskforce 888 gemeinsam mit niederländischen Soldaten zur Ausbildung der afghanischen Spezialpolizei in Afghanistan im Einsatz – diese Mission werde auch fortgeführt. Weitere Auslandseinsätze des Verbandes gebe es derzeit nicht.
Kramp-Karrenbauer sagte dazu, in der Vergangenheit sei sehr pauschal alles zum Thema KSK geheimgehalten worden, auch wenn es nicht aus Gründen der operationellen Sicherheit nötig gewesen sei. Das solle künftig geändert werden, ohne Operationen zu gefährden – dieser Wunsch sei auch aus dem Kommando selbst gekommen.
Nachtrag: Wer das lieber im Video sehen möchte, Kollege Tilo Jung hat’s mitgeschnitten:
(Foto: Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer bei der Kabinettssitzung am 01.07.2020 – Felix Zahn/photothek.net)
„Funktionen für stellvertretende Bataillonskommandeure und Führungsfeldwebel“
Genau dazu führte der GI vor der BPK aus, dass gerade die Forderung des Führungsfeldwebels aus dem Kommando selbst heraus erhoben wurde.
Wohin es gehen wird, machte er mit dem Verweis auf die angelsächsische Funktion des „Command Sergeant Major“ deutlich.
„The leadership variation—command sergeant major (CSM)—is the senior enlisted advisor to the commanding officer“.
Es wird also je zwei stvBtlKdr und Führungsfeldwebel/Command Sergeant Major (CSM) bei den Btl geben, einen dritten CSM beim Kdr KSK unmittelbar.
Der genauen Dienstpostenbeschreibung sehe ich mit Neugier entgegen.
Zu „Gravierende Disziplinmängel“ im Tagesbefehl, die Aussage betrifft „Umgang mit Munition und Sprengstoff “ ausschließlich?
Die bereits bekannte Einführung der Ü4, aber ebenso der Beorderungsüberprüfung/Reservisten umfassen richtige Schritte.
Wichtige Stichtage im Gesamtprozess
– 30.10.20 Wirkung der eingeleiteten Schritte innerhalb des Kommandos
– Anfang Januar ’21 Aufarbeitung im Rahmen einer Generalinventur analog § 78 BHO des gesamten Material- und Munitionsbestandes durch DSK/SKB
– Juni ’21 will der GI mit allem durch sein, so in der BPK zu vernehmen.
Es wäre interessant zu wissen, ob die Prüfgrp MatBew das KSK als Verband überhaupt überprüft.
@KPK
Die Beorderungsüberprüfung ist eigentlich überflüssig, da beorderte Reservisten die SÜ des Dienstpostens, auf dem sie beordert werden / beordert sind, haben müssen bzw. wird dies angestrebt; Ausnahmen bestätigen die Regel, es ist z.T. auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit (wie lange übt der Reservist, welchen Zugang zu eingestuften Vorgängen kann er erhalten, welche Lehrgänge soll er besuchen (Konferenzbescheinigung, u.a.)). I.d.R. ist eine SÜ 2 VS (Geheimschutz) ausreichend.
Was will man denn bei der SÜ 4 noch draufsatteln? Warum erweitert man nicht die SÜ 3? Bzw., wenn Extremismus abgeprüft werden soll, dann müßte man dies doch bereits bei der Einstellungsüberprüfung verstärkt tun.
Ja, das kann man so sagen…..
Man kann auch sagen „Ist mir total egal, was für einen Mist die Bundeswehr da wieder gemacht hat…schaffen wir sie halt ab!“.
„Feingefühl“ hat AKK ja noch nie gehabt (da ist sie in dem politischen Theater ja nicht die Einzige).
Erinnert stark an Nahles „Jetzt kriegen sie in die Fresse“.
Unabhängig davon, ob die Massnahmen so richtig sind, oder zu kurz oder zu weit greifen-das ganze könnte man auch besser formulieren.
So, wie vdL seinerzeit mit ihrem „Generalverdacht“ und „Hausdurchsuchungen“ sehr viele Soldaten gegen sich aufgebracht hat, so ist dies AKK durch diesen einen Satz gelungen.
„Wenn sie ihr KSK erhalten wollen, müssen sie es besser machen“
Das ist aber eine interessante Formulierung mit der die Ministerium nach meinem Verständnis die Verantwortlichen in der Division und dem KSK selbst anspricht.
Das zeigt sehr deutlich wie die Politik zu den eigenen Werkzeugen steht….
Was für eine Veranstaltung, voll mit Überschriften und Unklarheiten.
Die erhoffte Verantwortungsübernahme? Wo denn? Denn durch wen?
„Die Dienstaufsicht aller Ebenen oberhalb der Kompanie hat in diesen Segmenten über einen längeren Zeitraum eine bedenkliche Entwicklung nicht erkannt oder unterschätzt.“ Im KSK gab es in einigen Bereichen „toxic leadership“ (!!!)
Und nun? Alles oberhalb der Kompanie, die BtlKdr’e, die Führung des KSK, der Kdr KSK, der Kdr DSK – alle haben (ministeriell bestätigt) ihre Pflicht nur eingeschränkt erfüllt. Ich weiß schon, „in diesen Bereichen“ – nur in „diesen Bereichen“ werden einige sagen. Doch: „NICHT ERKANNT“ und „UNTERSCHÄTZT“ (!!!)
Folgen für die Verantwortlichen selbst – keine!
„Daraus folgt, dass das Kommando Spezialkräfte nicht in seiner jetzigen Verfassung bestehen bleiben kann. Es muss von innen heraus verändert und wieder besser in die Bundeswehr integriert werden. Die Abschottung und ein in Teilen fehlgeleitetes Selbstverständnis müssen aufgebrochen werden.“
ABSCHOTTUNG(!!) in Teilen FEHL GELEITETES SELBSTVERSTÄNDNIS (!!!) Die, die das lange zugelassen haben, sollen jetzt „Klar Schiff“ machen? Verändern (?), helfen beim Verändern von „Innen heraus“, gestalten das um, was für sie selbst bis vor kurzem noch richtig war? Strukturen, Abläufe, Prozesse?
„Unser Blick richtet sich dabei besonders auf diejenigen im Kommando Spezialkräfte, die dazu beigetragen haben und weiter dazu beitragen, die Mauer des Schweigens zu brechen und aus dem Kommando Spezialkräfte selbst heraus eine Reinigung und Erneuerung von innen voranzutreiben.“
Ok, das reicht aber nicht! Führung ist angesagt. Besser nicht durch die Kdr’e, die zugelassen haben, dass die Karre jetzt im Dr*** ist. Verantwortliche welche die „SOF Truths“ nur bedingt umgesetzt haben. Erneuerung mit DIESEN Offizieren und Generalen?
„ein laxer Umgang mit Material und Munition entwickelten, die in keiner Weise mit den geltenden Vorschriften der Bundeswehr im Einklang stehen.“
Also, auch hier: Keiner verantwortlich ? Niemand war zuständig, Kdr’e, S- 4, auch die Fachaufsicht der DSK (G4) nicht?
Es gab Zeiten da sind schlechte Überprüfungen im Rahmen Bundeshaushaltsordnung oder TMP Anlass für ernste Konsequenzen gewesen. Doch wieder mal nicht beim KSK.
Man könnte es fortsetzen, ich finde es bitter, das nun die unteren Ebenen (meist unterhalb der Kompanie) den Karren aus dem Dreck ziehen und die bisher Verantwortlichen wedeln jetzt mit neuen Losungen und drehen ihr Fähnchen im Wind. Oder „Des Kaisers neue Kleider.“ Ich frage noch einmal: ERNEUERUNG mit DIESEN Offizieren und Generalen? In 4 Monaten sind das dann wohl sogar noch die Helden? Falls wenigstens Schadensbegrenzung gelingt. Dann folgt der steile Weg nach oben? Stimmt da etwas nicht? Oder ist mein Blick verengt?
Fortführung der Diskussion um Munitionbewirtschaftung aus dem anderen Thread:
Thomas Melber:
„Ich meinte, daß man als Bestellberechtigter einen dienstlichen Zweck angeben könnte, die Sprengmittel aber nicht einbucht und „privat“ vereinnahmt, abgesehen von den Zahlungsmodalitäten.“
Muss der Verkäufer nicht auch Buch führen an wen abgegeben wird? Das würde ja schnell und direkt auffallen, wenn dort drin steht „Soldat X: in Empfang genommen 5 kg abc für KSK“ und diese 5 kg abc im KSK Buch nicht auftauchen.
@Alpha November
Vertauschen von Munition kann im Prinzip schon passieren, aber eigentlich sollte man alles überprüfen und dann fällt einem das auf.
Aber ich merke schon.
Entweder es läuft im KSK komplett anders ab, als in allen anderen Behörden oder da herrscht in diesem Bereich eine Disziplinlosigkeit, die ich einfach nicht für möglich gehalten habe.
@Insider
Natürlich beschafft KSK selbstständig. Darum geht es ja nicht.
Aber es beschafft trotzdem nach Buchführungsregeln oder werden Grundsätze (die für alle gelten – aus gutem Grund) beim KSK nicht beachtet?
Gerade das 4-Augen Prinzip, Buchführung und ähnliches hat ja schon seine Bewandtnis.
„Ich hatte über 15 Jahre, ggf.auch einzeln, Zugriff auf Bestände eines ganzen Munitionsdepots.“
Ja, innerhalb des Depots. Aber sie konnten doch nicht alleine die Bestände nehmen und legal aus der Kaserne schaffen und keiner hat es mitbekommen und niemand musste den Vorgang abnicken?
Wenn doch, dann geht es in diesem Bereich der Bundeswehr lockerer zu, als in jeder normalen Bank und da geht es „nur“ um Geld.
AKK:
„… pauschal alles zum Thema KSK geheimgehalten worden … Das solle künftig geändert werden, ohne Operationen zu gefährden – dieser Wunsch sei auch aus dem Kommando selbst gekommen.“
Finde ich gut, mir war das auch alles zu geheim für unsere Demokratie. Mag in anderen Staaten besser passen, aber es sind trotzdem noch deutsche Soldaten und ich möchte schon wissen was ungefähr mit meinen Steuergeldern gemacht wird. Die Stärke der Einheiten ist da nicht einmal nötig.
Extremismus muß in all seinen Formen im deutschen Militär Einhalt geboten werden.
Problematisch ist dies aber an dem Punkt, an dem politische Kampfbegriffe angewandt werden, um legitime Positionen, dazu gehören auch rechte Ansichten (solange dies eben im juristischen Sinne nicht extremistisch sind), zu verunglimpfen und sogar zu kriminalisieren.
Es beschleicht mich seit rund einem Jahr – begonnen mit den Vorwürfen gegen „Uniter“ – der Verdacht, es werden hier extremistische Einzelfälle hervorgeholt, um pauschal jedwede patriotische Anschauung zu verteufeln.
Am Ende leidet darunt einzig und allein die Kampfkraft der Bundeswehr – einmal mehr.
Diesen Beitrag halte ich für ausgesprochen bemerkenswert, da dieser das KSK nicht auf rechtsextreme Erscheinungen reduziert, sondern mal darstellt, was das Dienen als Soldat in einer Spezialeinheit ausmacht, welche besonderen Umstände dadurch für diese Soldaten entstehen und wie wir als Staat und Gesellschaft mit unseren Spezialkräften und deren Angehörigen umgehen.
[Zu diesem Blog gehören Regeln. Eine ist, dass i.d.R. deutsche Verlagswebseiten nicht verlinkt werden. Beschreiben Sie, welchen Beitrag Sie meinen. Link gelöscht. T.W.]
Und dieser hebt sich dazu wohltuend in seinem Tenor von der auch in diesem Bloq und schon typisch für die deutsche Gesellschaft festzustellende Hysterie bei bestimmten Themen ab. Und dazu ist ebenso anzumerken, dass bei der heutigen Pressekonferenz der IBuK die Besonderheiten des KSK im positiven Sinne und dessen bisher gezeigten hervorragenden militärischen Leistungen ausgesprochen hervor gehoben wurden. Die politische Führung hat wohl erkannt, dass die in den letzten Tagen entstandene Hysterie im Umgang mit dem KSK und seinen Soldaten eher suboptimal ist und der Situation damit nicht gerecht wird und daher zur eigentlichen Lösung des Problems nicht beiträgt, sondern lediglich der Gefühlslage bestimmter Kreise zuträglich ist, die grundsätzlich ein Problem mit Militär, Eliten usw. und sofort haben.
@Augustus
„Muss der Verkäufer nicht auch Buch führen an wen abgegeben wird? Das würde ja schnell und direkt auffallen, wenn dort drin steht „Soldat X: in Empfang genommen 5 kg abc für KSK“ und diese 5 kg abc im KSK Buch nicht auftauchen.“
Sicher, aber wird dies überhaupt geprüft? Zumal es zwei Bereiche – zivil und militärisch – ohne gemeinsame Kontrollinstanz – betrifft. Mglw. problematisch ist natürlich auch der rein zivile Bereich (Steinbruch, u.a.).
Menschenskind, wie mir der Begriff „toxisch“ auf den Keks geht. Auch dies ist wieder kritikwürdig. Die Politik meint vielleicht, sie drücke sich klar aus und zeige, wo der Hammer hängt; in Wahrheit indes ergeht sie sich in inhaltsleeren Ergüssen voller ideologischer Modewörter, die jeder mit der ihm genehmen Bedeutung füllen möge.
Ich kann beim besten Willen keinen qualitativen oder gar moralischen Unterschied zwischen den „Buzzwords“ der sogenannten Mitte und der politischen Ränder erkennen. Auch diese unerträgliche Beliebigkeit, dieser Kotau vor den Dauerempörten und „Wutbürgern“ nährt extremistische Einstellungen, weil sie potentiell angreifbare Gemüter ohne jedwede Orientierung zurücklassen.
„Wenn sie ihr KSK erhalten wollen, müssen sie es besser machen“ was glaubt Änne eigentlch wen sie damit anspricht?
Das KSK ist nicht Selbstzweck und auch kein Vergnügen das die BW sich leistet sondern die SOF-Komponente einer sog. ‚Parlamentsarmee‘. Die 598 (ach nee sind ja schon über 700) Volksvertreter (em/we/de) sind’s, die ‚ihr KSK erhalten wollen‘ müssen oder eben nicht.
[Lassen Sie uns teilhaben – der GI ist dann für Sie „Ebi“ oder wie handhaben Sie das mit den Spitznamen? T.W.]
@ Ex-S4
Da die Grundllage für die Materialüberprüfung die Bundeshaushaltsordnung ist, und Calw und das KSK kein exterritoriales Gebiet von Deutschland ist, denke muss auch in Calw, auch beim KSK das Einhalten der Bundeshaushaltsordnung wie in allen anderen Verbänden der Bw regelmäßgi überprüft werden .
@ Insider
Nachtrag zu meinem letzten Kommentar im alten Faden.
Auch dezentral beschaffte Ware, sogar auf dem Weg des Handkaufs beschaffte Ware muss beim S4 ordentlich verbucht werden, also 1 kg PETN Plastiksprengstoff dezentral im Handkauf beim Sprengstoffgroßhändler gekauft, event. Barzahlung gegen Quittung, Dezentraler Beschaffer erhält die Quittung und die Lieferbelege, der Nachschuboffz (ab A9) zeichnet „sachlich richtig“, die Nachschubbuchführung bucht das Material ein und gleichzeitig wieder aus an die Person, die anforderungsberechtigt war, ggf. die Person, die den Handkauf getätigt hat.
Also 1 kg Sprengstoff in den Bestand eingebucht, 1 kg Sprengstoff gleichzeitig wieder ausgegeben, die Lieferbelege des Handkaufs „sachlich richtig“ gezeichnet und die Anforderung über die dezentrale Sofortbeschaffung von 1kg Sprengstoff hat gemäß Unterschriftendelegierungsliste des Verbandes mindestens ein Disziplinarvorgesetzter unterschrieben.
So läuft dies (wenn überhaupt Sprengstoff dezentral beschafft werden sollte), regulär gemäß den Vorschriften bei der Bw ab. Ob sich das KSK auch an solche Vorschriften hält, weiß ich allerdings nicht.
Sehr geehrter Hr. Wiegold, dem kann ich nicht folgen, da der Beitrag im www. für jedermann frei zugänglich ist. Daher darf ich Sie bitten, mir die Gründe für Ihre Entscheidung zum besseren Verständnis meinerseits dafür kurz zu erläutern. Mit freundlichen Grüßen, C. Falk
[Sehr geehrter Herr Falk, dem kann ich nicht folgen, da diese Regel hier eigentlich bekannt ist. Daher darf ich Sie bitten, zum besseren Verständnis hier in die FAQ zu schauen:
https://augengeradeaus.net/faq/faq-sind-links-in-den-kommentaren-erlaubt/ ]
So, eine Bitte: die Details der Ein/Ausbuchung von Munition und Sprengstoff, die dafür geltenden Bestimmungen, mögliche Abweichungen beim KSK und so weiter sind jetzt hier ausreichend gewürdigt worden. Wir können ja weiter drüber reden, wenn Ende des Jahres die angekündigte Generalinventur vorliegt.
@Hagen Eichberger
Die Kampfkraft der Bundeswehr leidet darunter keinesfalls, es sei denn, im Zuge einer unbegrenzt aufgeheizten Atmosphäre anti Streitkräfte würden Finanzmittel erheblich gekürzt: Kampfkraft betrachtet, bewertet und misst sich an materieller Ausstattung und Ausrüstung und deren Qualität. Das Ergebnis ergibt das Leistungsvermögen der Truppe.
Was sicherlich erheblich litte, ist der Gefechtswert des Großverbandes. Dieser gründet sich u.a. in deren Eignung für einen unmittelbaren Auftrag. Wesentliche Größen sind dabei die persönliche Einstellung, Motivation und beiderseitiges Vertrauen von Führern und Geführten. Dass diese Werte aktuell im Kommando einer harten Prüfung unterzogen werden, liegt in der Natur der erforderlichen Untersuchungen.
Der Schritt, derzeit keine neuen Einsätze, ist daher goldrichtig. Das innere Gefüge, das Selbstvertrauen, das Ruhen in sich selbst, lassen fordernde und gefährliche Einsätze nicht zu.
Die Verfügung keine Übungstätigkeit bewerte ich hingegen als absolut falsch. Ganz im Gegenteil, Routinen müssen erhalten bleiben, Vertrauen in eigenes Können wird in kritischer Gesamtlage stabilisiert. Übung tut Not .
Sehr geehrter Herr Wiegold, danke für Ihren Hinweis und der für mich damit nachvollziehbaren Begründung für Ihre Maßnahme. Ich darf aber im Rahmen des Erlaubten auf den von mir erwähnten Artikel bzw. Kommentar von Pascal Kober, FDP – Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Militär – Seelsorger in der Bundeswehr in der FAZ zu dem KSK und den derzeitigen Ereignissen um diese hiermit nochmal hinweisen, da ich seinen Kommentar mit dem Titel “ Was die Gesellschaft ihren Soldaten schuldet “ aufgrund seines Inhaltes und Tenors für ausgezeichnet halte.
@Kurt Welger:
„Wenn sie ihr KSK erhalten wollen, müssen sie es besser machen“ was glaubt Änne eigentlch wen sie damit anspricht?
„Das KSK ist nicht Selbstzweck und auch kein Vergnügen das die BW sich leistet sondern die SOF-Komponente einer sog. ‚Parlamentsarmee‘. Die 598 (ach nee sind ja schon über 700) Volksvertreter (em/we/de) sind’s, die ‚ihr KSK erhalten wollen‘ müssen oder eben nicht.“
Einen ähnlichen Gedanken hatte ich auch:
Man könnte gerade auf die Idee kommen, das KSK muss sich für seine Existenz rechtfertigen und wird nur geduldet, der Gedanke, dass der Verband einen Auftrag hat und nicht zum Selbstzweck existiert wird ja geradezu in den Hintergrund gerückt. Die BMin hat gefälligst dafür zu sorgen, dass der Verband in der Spur läuft und die Einsatzbereitschaft sichergestellt ist
Tut mir Leid, dass ich nochmal zum Thema Munitionsbewirtschaftung nachhaken muss.
Nur mal zur Einordnung: Wir haben es mit einem Verband zu tun, der wahrscheinlich (Vermutung) die meisten Einsatztage, und die meisten Übungstage und den höchsten Munitionsverbrauch pro Kopf und Jahr hat. Zumindest was man so aus der Presse und ab und zu auf den Übungsplätzen erahnen kann.
Mich würde zum einen interessieren, wie der S4-Bereich der Einheit aufgestellt ist, um mal abschätzen zu können, ob hier tatsächlich Disziplinlosigkeit, oder einfach nur Überforderung Schuld ist.
Ebenfalls würde mich dahingehend interessieren, wie hoch der tatsächliche Munitionsverbrauch pro Jahr ist. Einfach nur um die Dimensionen abzuschätzen.
Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt:
01.07.2020 um 16:21 Uhr: die angelsächsische Funktion des „Command Sergeant Major“
Hätte vom GI mehr Trennschärfe erwartet. Der Command Sergeant Major(CSM) ist Teil der militärischen Kultur der US-Army und hat dort spezifische Aufgaben, die mit denen eines britischen (also explizit angelsächsischen) regimental sergeant major (RSM) nicht deckungsgleich sind. Der RSM ist ein konstitutiver Bestandteil des britischen regimental systems; er ist Führer des Unteroffizierkorps des Regiments und dem Commander für dessen Disziplin und fachlichem Können verantwortlich wie auch für zeremonielle Auftritte des Regiments (Paraden, Aufmärsche, traditionelle Anlässe). Er gehört zur Kommandeurgruppe und führt im Einsatz an der Seite des Kommandeurs die regimental colours; daneben regelt er die Versorgung der Verwundeten und deren Abtransport. Kann auch von Regiment zu Regiment differieren.
Mir sind die Gründe für die Einrichtung eines ähnlich gearteten Dienstposten nicht bekannt; daher auch gespannt auf die Dienstpostenbeschreibung. Die besten Federn sind gefordert.
Wenn in einer Einheit der Bundeswehr Ermittlungen aufgrund einer „Mauer des Schweigens“ nicht möglich sind, dann ist deren Auflösung zwingend. Hier ist der „Wertekompass“ der Mehrheit der Soldaten in nicht hinnehmbarer Weise „verrutscht“. Meines Erachtens kommt für die betroffenen Soldaten auch keine Verwendung an anderer Stelle im KSK mehr in Betracht.
Befremdlich finde ich, wenn mancher hier „Professionalität“ höher gewichtet als die Werte, die der „Profi“ vertritt und die sein Handeln bestimmen.
Das Handeln der Ministerin erscheint mir jedenfalls als angemessen.
Ich teile ja durchaus die aus dem von Hr. Falk angesprochenen Artikel hervorgehende Auffassung, dass wir in der BRD ein Wertschätzungsproblem haben.
Dies trifft jedoch neben dem Militär auf noch mehr Berufe der Daseinsvorsorge zu und kann m.E. auch nicht als Begründung einer Person herhalten, sich den „falschen Fans“ zuzuwenden. Denn wie der Autor selbst erkennt, weder für Z.B. die SEK-M gibt es eine regelmäßige öffentliche Würdigung, noch für die übrigen KSK-Kompanien. Dort ist das Problem jedoch wohl nicht oder deutlich geringer ausgeprägt, als in der aufzulösenden Kp.
Darüberhinaus sei die Bemerkung gestattet, dass es in der ersten Hälfte des vergangenen Jhdts. eine erhebliche, gar übersteigerte Wertschätzung des Militärs gab; das hat jetzt nicht unbedingt dafür gesorgt, dass man dort hochanständig geblieben ist.
Hagen Eichberger sagt: 01.07.2020 um 19:04 Uhr
“ Extremismus muß in all seinen Formen im deutschen Militär Einhalt geboten werden.
Problematisch ist dies aber an dem Punkt, an dem politische Kampfbegriffe angewandt werden, um legitime Positionen, dazu gehören auch rechte Ansichten (solange dies eben im juristischen Sinne nicht extremistisch sind), zu verunglimpfen und sogar zu kriminalisieren. “
Problematisch ist in meinen Augen allenfalls, dass es immer wieder Menschen gibt, die Rechtsextremisten argumentativ zur Seite springen.
Sie können davon ausgehen, dass der MAD und ähnliche Behörden Prüfschemata haben, mit denen sie Sachverhalte auf Extremismus abklopfen. Bei aller Unschärfe solcher Zuordnung wird man am Ende durch vielerlei zusammen getragene Fakten ein klares Bild gewinnen. Helfen sie mir auf die Sprünge, aber was sind für sie Hitlergrüße von Kommandosoldaten im Kameradenkreis die niemand zur Anzeige bringt oder gestohlene Munitions- und Sprengstoffbestände? Den Bereich „legitimer Positionen“ hat man damit wohl längst verlassen. Weiterhin gilt, dass auch noch legitime, weil noch nicht strafbare, Positionen durchaus Zweifel an der Eignung für besonders vertrauensvolle Positionen wecken können.
„Es beschleicht mich seit rund einem Jahr – begonnen mit den Vorwürfen gegen „Uniter“ – der Verdacht, es werden hier extremistische Einzelfälle hervorgeholt, um pauschal jedwede patriotische Anschauung zu verteufeln.“
Entschuldigung, aber wenn eine Organisation zum Prüffall des Verfassungsschutzes wird, dann kann man ihr attestieren, dass sie sich gewollt oder zufällig mit Teilen im extremistischen Grenzbereich oder satt darin aufhält. Wenn ich den Begriff „patriotisch“ in diesem Zusammenhang lese, dann muss ich immer lachen. Was soll denn bitte eine patriotische Anschauung sein? Das ist doch nur eine Worthülse. Patriotismus ohne Bindung an die Werte unseres Landes ist aus gutem Grund nichts wert. Warum kommen Neonazis die gegen die Werte unseres Landes offen agieren nur immer auf die Idee sie wären Patrioten? Aus meiner Sicht gehört da mehr dazu als „ole ole super Deutschland“ zu gröhlen und sich ansonsten nicht um die Gesetze dieses Landes zu kümmern.
„Am Ende leidet darunt einzig und allein die Kampfkraft der Bundeswehr – einmal mehr.“
Entschuldigung, aber die Kampfkraft der Bundeswehr ergibt sich aus ihrer Personalstärke, dem Ausbildungsstand, der Qualität und Zahl ihrer Waffensysteme und nicht zuletzt aus dem Rückhalt in der Bevölkerung. Mir wäre neu, dass die Entfernung von Menschen aus der Bundeswehr, die gegen die Ziele und Werte unseres Landes arbeiten, deren Kampfkraft schwächt.
Um es vorwegzunehmen , Rechtsradikale und Reichsbürger haben in der BW absolut nichts zu suchen. Also ist es richtig Untersuchungen anzustreben und diese Leute aus der BW zu entfernen. Was mir aber sauer aufstößt ist das hier eine ganze Einheit komplett unter Generalverdacht gestellt wird. Wäre ich Soldat dieser Einheit ich würde meine Versetzung beantragen , würde mir nicht vorwerfen lassen ich sei rechtsextrem.
Was mir auffällt das sich dieses Phänomen nur auf das KSK in Calw beschränkt . Auch Luftwaffe und insbesondere die Marine haben auch Spezialeinheiten aber da herrscht Ruhe , die sorgen dafür das sie nicht in negative Schlagzeilen verwickelt werden.
Vielleicht ist die Idee nicht schlecht die Ausbildung des KSK mit denen der Kampfschwimmer zu verbinden. Da im Einsatz wahrscheinlich eh beide Seiten zusammen arbeiten könnte man davon nur profitieren und die Kameraden der Marine würden Rechtsradikale Tendenzen der Heeressoldaten mit Sicherheit nicht tolerieren .
Nach dem Anhören der Pressekonferenz: Die Ministerin hat sich sehr moderat und sachlich ausgedrückt, bei diesen Hämmern!!! Gut war der Einstieg mit dem Hinweis über die Qualität und Notwendigkeit des KSK. Die Bemerkung über die Reservisten war gut und notwendig. Keine Strafe für das KSK!
Nach Lesen des Berichtes: Ja, viele Maßnahmen, die mit Masse Nachvollziehbar sind. Ob diese die Qualität des KSK mindern? Bei der Fremdenlegion gab es ein ähnliches „Aufmischen“ nach dem versuchten Putsch. Die Fremdenlegion hat weiterhin einen guten Ruf.
Im Bericht ist mir nur folgender Passus aufgefallen: „Die Dienstaufsicht aller Ebenen oberhalb der Kompanie hat im KSK über einen längeren Zeitraum eine bedenkliche Entwicklung nicht erkannt oder unterschätzt und ist daher durch alle Führungsebenen erheblich zu verstärken.“ Tja, das ist ein großer Teil „des Pudels Kern“. Wer muss sich da „an die Nase fassen“?
Ich finde es krass wie hier einige immernoch versuchen das Verhalten, die Werte und das Verschwinden von Kampfmitteln innerhalb des KSK zu verniedlichen.
Ich habe Wehrersatzdienst geleistet, verfüge daher über keinerlei Innenansichten. Aber was da im KSK passiert erchreckt mich heftig.
ich hoffe der Verband wird aufgelöst, mir macht das Angst.
Es wäre schön, wenn beim Austausch der Argumente Ursache und Wirkung klar abgegrenzt würden:
Politiker haben nicht die Kampfkraft des KSK mit zeitgeistigen Formulierungen zersetzt – das waren schon die vermeintlich traditionellen Patrioten selbst (mit entsprechend rückwärtsgewandter Folklore).
Journalisten haben nicht das im Felde unbesiegte Sahnestück der deutschen Streitkräfte in den Dreck gezogen – das waren schon die offenbar system-immanenten Fehler, vom notorischen Versagen der Staatsbürger in Uniform (falsche Kameradschaft) bis zum grob fahrlässigen Umgang mit Kriegsmitteln (Munition, Sprengstoff).
Und auch die kritischen Bürger sind froh, wenn sie aus einer feindlichen Umgebung gerettet werden. Das geht aber auch nachweislich mit Operateuren, die fest auf den Fundamenten westlicher Werte stehen.
Ein KSK um jeden Preis braucht es nicht. Das mag nicht zur Eitelkeit oder Wagenburg (Elfenbeinturm?) – Mentalität passen, ist aber so.
An der Stunde Null ist man vorbeigeschrammt, jetzt wie ein patziges Kind in der Ecke zu sitzen ist die denkbar schlechteste Option. Mit weißer Weste gibt es keinen Grund, vor der Zukunft Angst zu haben.
Diese Krise in und um das KSK offenbart in meiner altmodischen und konservativen Sichtweise auch gravierende Mängel in unseren Erziehungssystemen und Auswahlprozessen, v.a. von jungen Offz und Fw. Dies wird in meinen Augen besonders auffällig an einem der Protagonisten, des Ex- Chefs der 2./-.
Ich frage allen Ernstes, ob dessen Vorgesetzte jemals dessen moralisch- ethische Eignung, seine geistige Kompetenz und charakterliche Befähigung vor dem Massstab geistig-sittlicher Anforderungen des Offizierberufs.
Klingt von gestern? – Vielleicht.
Wo haben Chefs und Kdr‘e heute noch das Recht (die sog. Pflicht will ich ja gar nicht erst bemühen!), die Möglichkeiten ( Zeit, rechtl. Vorgaben) und die Örtlichkeiten ( Kasino, „Kellerbar“) auf ihre Leute einzuwirken, sie kennenzulernen, ihre Charaktere besser einschätzen zu können?
Wo wird noch erzogen ohne durch eilfertige Diszis junge Karrieren zu zerstören? Haben junge Soldaten überhaupt Gelegenheit, „erzogen“ und „geformt“ zu werden? Wo können Spiesse und alte Portepees noch auf Jüngere einwirken- wenn um 1600 h wie bei Schichtende jeder alles liegen und stehen lässt und nachhause geht?
Darauf wird meinen Beobachtungen zufolge in den SK insgesamt seit Jahren keinen Wert mehr gelegt. Wesentliche Instrumente einer am Erziehungsauftrag ausgerichteten Menschenführung wurden beschnitten und abgebaut. Dies ist inzwischen ein heeresweites Problem: es gibt ein (institutionalisiertes) Erziehungsvakuum. InFü-Lehrgänge bedingen weder Menschenkenntnis noch formen sie Menschenführer.
Nun, augenscheinlich ist besagte 2./- u.a. in solche Lücken gestossen und hat sich ein Eigenleben zugestanden, mit einer fatalen politischen Färbung, die grösste Zweifel an der Führungskompetenz desjenigen aufkommen lässt, der mehrfach Laufbahnwechsel hatte erzielen können.
An diesem Beispiel kritisiere ich die nicht mehr gewollte, daher verkümmerte Führungs- und Erziehungskompetenz ganzer Ebenen.
Der nach wie vor gültige Anspruch, der Offizierberuf sei ein geistiger, wurde hier mehrfach unterdrückt. Wer „muskelbepackte, tätowierte Kickboxer“ zum StOffz, KpChef und Erzieher ganzer Jahrgänge macht, hat selbst Zeugnis abgelegt, wie es um dessen Berufsverständnis aussieht – und das in voller Kenntnis der bereits begangenen Vergehen und politischer Desorientierung einer Hauptfigur.
Das ist nicht nur eine Affäre des KSK, in meinen Augen sollten wir uns als Vorgesetzte, Ausbilder und Erzieher auch um unser beschädigtes Berufsverständnis kümmern.
@brainstormer: Frankreich lud doch tatsächlich eines Tages militärische Einheiten des ehemaligen deutschen Erzfeindes zum Paradieren anläßlich des französischen Nationalfeiertages in Paris auf dem Champs de Elysee. Und diese wurden von der französischen Bevölkerung genauso gefeiert wie die eigene Truppe.Und ich habe es auch schon erwähnt, wie unsere Verbündeten mit ihren Spezialeinheiten wie z. B. die USA in den letzten Tagen mit gefallenen Soldaten der Navy Seals und denen der diese unterstützenden Einheiten anläßlich der Operation Red Wings umgehen. Und beide Länder haben meines Wissens keine Militärregierung, aber behandeln ihr Militär mit Respekt, hoher Anerkennung und sind Stolz auf dieses. Ihre Argumentation, die dazu wie so oft mal wieder mit einem Verweis auf das 3. Reich endet, ist schlicht und ergreifend, wenn man allein die von mir erwähnten Beispiele zur Kenntnis nimmt und diese dazu in Relation zu dem Kommentar von Hrn. Pascal Kober setzt, einfach nur noch obsolete. Tut mir leid, aber Ihre und nicht nur Ihre Argumentation und das sich daraus ableitende Verhalten ist genau das, was Hr. Kober aus meiner Sicht berechtigt kritisiert.
@Mediator
Sie schrieben: „Problematisch ist in meinen Augen allenfalls, dass es immer wieder Menschen gibt, die Rechtsextremisten argumentativ zur Seite springen.
Sie können davon ausgehen, dass der MAD und ähnliche Behörden Prüfschemata haben, mit denen sie Sachverhalte auf Extremismus abklopfen. Bei aller Unschärfe solcher Zuordnung wird man am Ende durch vielerlei zusammen getragene Fakten ein klares Bild gewinnen.“
— Nichts für ungut, aber Ihr geradezu preußisches Vertrauen in die Obrigkeit verwundert mich. Es geht hier übrigens nicht darum, Rechtsextremisten beizuspringen – und selbst wenn es so wäre, würde ich Ihnen dennoch Leo Strauss ans Herz legen: Ein Standpunkt ist nicht schon dadurch diskreditiert, dass er von Hitler geteilt wurde.
Wenn jemand, der wegen seines Glaubens vor den Nazis flüchten musste, einen solchen Liberalismus nicht fürchten zu müssen meinte, dürfen wir ihn uns heute umso mehr erlauben.
Vielmehr monieren Rechts- und Politwissenschaftler schon seit Jahrzehnten die Bindung der Inlandsgeheimdienste an die Regierung. Ein problematisches Abhängigkeits- und Weisungsverhältnis ist nicht von der Hand zu weisen, welches sich etwa darin widerspiegelt, dass die Linkspartei überall dort vom Verfassungsschutz beobachtet wird, wo die CDU regiert – nicht jedoch dort, wo SPD, Grüne oder Linkspartei selbst regieren.
Auslegen kann man das zu beiderseitigen Nachteil, und kein Demokrat bewertet anders als ergebnisoffen.
Doch verlangt der Umstand unser aller Aufmerksamkeit, dass es den Regierungen von Bund und Ländern prinzipiell möglich ist, die Grenzen zwischen legitimer sowie extremistischer Opposition zu ihrem eigenen Vorteil verwischen.
Allein schon die vielen Gerichtsurteile der letzten Jahre, in denen Maßnahmen der Verfassungsschutzbehörden gegen Benachteiligte jedweder Couleur kassiert wurden, rechtfertigen es, entsprechende Prozesse wie jetzt die Umstruktierung des KSK kritisch zu begleiten, ohne sich Ihre Unterstellungen gefallen lassen zu müssen.
Hinzutritt eine zusehends bedenkliche Verflechtung zwischen Regierungen und regierungsnahen Gruppen. In Mecklenburg-Vorpommern wurde die behördliche Definition des Rechtsextremismus von selbsternannten Experten der antifaschistischen Linken in „beratender Tätigkeit“ verfasst, federführend von einer bekennenden Kommunistin und ehemaligen Mitarbeiterin der Stasi – und da soll ich in die Objektivität der dortigen Verfassungsschützer Vertrauen setzen?
Ich habe mehrmals gesagt und sage es noch einmal: Die beim KSK beobachteten Vorfälle rechtfertigen und verlangen die getroffenen Maßnahmen, seit jener Brief auftauchte und ein Netzwerk offenbarte, ein verbindendes Element. Es ist gut und richtig, dass das Ministerium durchgreift.
Aber die Befürworter dieser Maßnahmen können doch bitte schön nicht jedwede Kritik, jeden Zweifel, jeden Klärungsbedarf mit gebetsmühlenartigen Anschuldigungen abfechten, dass wer diese Kritik, diese Zweifel teile und Klärungsbedarf empfinde, wohl mit Rechtsextremen sympathisiere.
[Nur zur Klärung: Der Regierungsinstitution KSK sollte man bitte glauben, weil Soldaten und ehrlich, den Landesregierungen und ihren Behörden bitte nicht unbedingt glauben, weil politisch motiviert? Das kann es wohl nicht sein… T.W.]
In der Aussage der Ministerin kommt wieder was zum Vorschein, was ich in der Bundeswehr seit Jahren bemängele, nämlich ein fehlendes Auftragsbewusstsein. Entweder ich brauch den KSK, dann stellt sich Frage nach der Existenz nicht oder ich brauche ihn nicht, dann lege ich die Verantwortung nicht in die Hände der Truppe mit den Worten: „ Wenn sie den KSK erhalten wollen, müssen sie es besser machen.“
Ich versteh auch die Auflösung der 2. Kompanie nicht. Nicht die 2. Kompanie hat Bockmist gebaut, sondern Angehörige der 2. Kompanie. Insofern muss ich gegen das Personal vorgehen und nicht gegen ein Wappen, oder reichen uns zukünftig drei Kommandokompanien? Interessant fand ich den Hinweis auf „toxic Leadership“. Ich hab mal ein Video gesehen mit dem Hinweis, dass die Navy Seals ihr Personal an zwei Maßstäben messen, Vertrauen und Leistung. Der Soldat dem man vertraut aber nicht die Hochleistung bringt ist aus deren Sicht wertvoller, als der Soldat der Hochleistung bringt aber dem man nicht vertraut. Dieser wurde als „toxic“ für die Einheit eingestuft. Danach hatte ich jede Menge an „toxic leaders“ in meiner bisherigen Dienstzeit. Insofern sollte man eher mal die Personalauswahl für den LGAN besser screenen.
@ brainstormer, Mediator, Pham Nuwen:
Zustimmung.
@Mediator
Sie schrieben: „Entschuldigung, aber wenn es bei diesen erwiesenen Vorwürfen um das Relativieren geht, dann ist die Taktik der Stunde das Zugeben von Fehlverhalten um überhaupt mit diskutieren zu können. Im Diskussionsverlauf wird dann dieses Fehlverhalten klein geredet was Inhalt und Umfang angeht.“
— Mit Diskussionskultur hat ein solches geradezu kafkaeskes Totschlagargument nichts mehr viel zu tun. Ich bin also gerade deswegen verdächtig, weil ich seit Wochen sage, dass beim KSK vieles im Argen liege? Genial!
Sie schrieben: „Sie erlauben mir zu sagen, dass unser Land weder auf das KSK und schon gar nicht auf eine einzelne seiner Kompanien angewiesen ist. Es gibt vieles was unser Land militärisch nicht leisten kann und im internationalen Verbund stellt jeder das, was er hat.“
— Sie müssen mich nicht um Erlaubnis bitten, lediglich mein absolutes Unverständnis hinnehmen. Mir ist unbegreiflich, wie man auch nur oberflächliches Interesse an sicherheitspolitischen Themen hegen und zu solchen Schlussfolgerungen gelangen kann. Ist Ihnen bewusst, dass das KSK überhaupt nur deshalb aufgestellt wurde, weil seinerzeit während des Völkermordes in Ruanda Deutschland nicht einmal seine eigenen Staatsbürger aus jenem Lande retten konnte? Wozu, wie das Bundesverfassungsgericht 2006 unzweideutig klar gestellt hat, die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet ist?
Sie schrieben: „Wo kommen wir hin, wenn wir uns als Land von einem Verband erpressen lassen, nur weil der besonders spezialisiert ist?“
— Und wieder verschieben Sie die Torpfosten, wie man so schön sagt. Ich habe nichts dergleichen geschrieben oder auch nur angedeutet. Nichts. Sie argumentieren nicht gegen andere Foristen, sondern unterstellen diesen Aussagen, um sich stattdessen daran zu reiben. Übrigens ist auch dies eine bekannte rhetorische Taktik.
@T.Wiegold
Sie schrieben: Nur zur Klärung: Der Regierungsinstitution KSK sollte man bitte glauben, weil Soldaten und ehrlich, den Landesregierungen und ihren Behörden bitte nicht unbedingt glauben, weil politisch motiviert? Das kann es wohl nicht sein…
— Das kann es in der Tat nicht sein und ich kann mich nicht entsinnen, dergleichen angedeutet zu haben. Was jedoch sein kann, ist, dass mehrere Dinge gleichzeitig zutreffen, gleichzeitig wahr sind.
Wahr ist, dass mindestens eine Kompanie des KSK das in das Kommando gesetzte Vertrauen schändlich missbraucht und den Rahmen der Legalität und Verfassungstreue verlassen zu haben scheint.
Wahr ist auch, dass jede behördliche Handlung, und mag sie noch so gerechtfertigt erscheinen – also auch die Reaktion auf diese unhaltbaren Zustände – kritisch begleitet werden muss. ‚Kritisch‘ im Sinne der eigentlichen Bedeutung von ‚Kritik‘, „Beurteilung“: Was ist gut, was ist schlecht, was ist nachzuholen, was nachzubessern, und wo wurde gegebenenfalls über das Ziel hinausgeschossen?
Jegliche staatliche Institution ist nur so gut wie die Menschen, die ihr angehören. Und diese Menschen sind nicht frei von Vorurteilen, Schwächen, Faulheit und Inkompetenz – dem ordinären menschlichen Makel eben, der auch das KSK hat entgleisen lassen. Jedenfalls verdient eine Behörde nicht schon deshalb, dass ich ihrem Urteil über das KSK vollumfänglich vertraue, weil sie mit dem Schutz der Verfassung beauftragt ist.
Keine staatliche Stelle verdient vollumfängliches Vertrauen. Wenn es so wäre, könnten wir auf Verwaltungs- und Verfassungsgerichte verzichten.
Mein letzter Satz zum Thema Munition. Warten wir einfach das Ergebnis ab. Wenn hier nicht erhebliche kriminelle Energie einzelner Soldaten vorlag, wird sich das meiste dieser Fehlbestände in Luft auflösen.
Zur 2. Kompanie
Ich frage mich warum man dafür ein ganze Kompanie auflöst? Was macht das effektiv für einen Sinn, außer das man es medienwirksam als „handeln“ verkaufen kann? Die Soldaten denen ein Fehlverhalten nachgewiesen wird, werden sowieso abgelöst und bestraft und der Rest wird weiter im KSK seinen Dienst versehen. Ob nun in der 1. Kompanie oder in der 3. Kompanie. Wenn es dort wirklich in größerem Umfang rechtsextreme Vorfälle und Netzwerke gab, ist aus meiner Sicht de Wahrscheinlichkeit hoch, dass es zumindest indirekt auch die anderen Kompanien betrifft.
Das Jägbataillion in Illkirch wurde wegen Franco A. und der Wandgemälde doch auch nicht aufgelöst.
@FlgStaKa
Zwar gebe ich Ihrer eingangs geäußerten Kritik Recht, dass der Bundeswehr ein Kompass, ein Ziel fehlt. Und natürlich brauchen wir Spezialkräfte, vor allem zum Schutze von Leib und Leben deutscher Staatsbürger im Ausland.
Aber diesen Auftrag kann auch eine andere Einheit mit anderem Personal übernehmen (nur eben leider nicht ohne zwischenzeitliche Brüche, ohne Fähigkeitsverlust, ohne das Risiko, genau dann mit runtergelassenen Hosen dazustehen, wenn Spezialkräfte bitter nötig wären).
Dennoch halte ich die Formulierung der Ministerin für klug. Sie ist psychologisch klug, weil sie den unbescholtenen Angehörigen des Kommandos ein Ziel gibt, eine Aufgabe, auf welche diese hinarbeiten können, statt vor sich hinzubrüten.
Sie ist auch deshalb nützlich, weil sie denjenigen Angehörigen des KSK, die sich rechtlich oder moralisch schuldig gemacht haben, eben diese Last aufbürdet, und zwar in einer Art und Weise, welche diese beschämen muss. Die Ministerin sagt eben nicht, was Presse und Opposition von ihr forderten: Ihr seid braune Schufte. Einem Rechtsextremisten ist es wohl doch egal, wenn man ihn so nennt, schließlich dünkt er sich im Recht.
Stattdessen sagt sie: Ihr habt den Ansprüchen nicht genügt. Und wem sagt sie das? Einer Einheit, deren Motto lautet: „Der Wille entscheidet“, und deren Angehörige mindestens die Charaktereigenschaft einer geringen Verträglichkeit im Sinne der Big Five eint, die also wettbewerbsorientiert sind, an ihre Grenzen gehen wollen und den Ehrgeiz haben, Ansprüchen zu genügen.
Diese Formulierung ist nicht zufällig gewählt, das steht fest. Hut ab.
Nach all den angesammelten Vorfällen beim KSK ging eigentlich an der Auflösung kein Weg vorbei.
Die jetzt durch AKK getroffene Entscheidung, nur die hauptbetroffene Kompanie zu zerlegen und den Rest unter Bewährung zu stellen, ist nach meiner Auffassung ein sehr kluger Schritt, der sogar die Möglichkeit lässt, einen Teil der Fähigkeit für die Bundeswehr zu retten, ohne wieder bei Adam und Eva anzufangen. Ich bin sehr positiv überrascht.
Kritikwürdig halte ich die Ansätze, für den Teil der Fähigkeiten, die beibehalten werden, die Geheimhaltungsgrundsätze aufzuweichen. Dies könnte ein Eigentor werden. Da ja keine Details bekanntgegeben werden sollen, wird man sich auf bekanntes Politiker-/Juristen-/PrÖA-Deutsch beschränken müssen und damit bei jeder Veröffentlichung Spekulationen, Nachfragen, Vermutungen und Gerüchte provozieren. Wem hilft dies außer einer Bw-kritischen Opposition und Öffentlichkeit.
Den habe ich mal exemplarisch ausgewählt:
„9.8. Durchführung einer wissenschaftlichen Studie mit Unterstützung des Beirates für Fragen der Inneren Führung
Mit Blick auf das Fehlverhalten mehrerer Angehöriger des KSK und anderer Fälle von Rechtsextremismus in der Bundeswehr
52. wird das BMVg eine wissenschaftliche Studie in Auftrag geben.
Ziel der Beauftragung des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften (ZMSBw) ist es, den Einfluss des politischen Extremismus in der Bundeswehr vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungsprozesse zu untersuchen und dabei insbesondere auch zu analysieren, ob und in welchem Maße Angehörige der Bundeswehr bereits radikalisiert zur Bundeswehr kommen oder sich erst im Laufe ihres Dienstes in der Bundeswehr radikalisieren.“
Aha. Also nicht explizit auf KSK bezogen?
Und warum erst jetzt?
Radikale Soldaten: es gibt in der Bundeswehr viele Spezialisten, aber nur „die“ Spezialkäfte.
Verbirgt sich hier der Grund für tendenzielle Neigungen?
Keine andere spezialisierte Verwendung führt offensichtlich zu einer Glaubensgemeinschaft wie im KSK. Der Geist ist nachvollziehbar, aber Ähnliches haben Jetpiloten, Kampfschwimmer, EloKa und Feuerwerker/EOD doch auch, ohne massiv rechts zu wirken.
Wird die Studie hierzu Hinweise geben?
Spezial und speziell liegen eng beinander.
Eine namentlich geänderte Einheit „Kommando Einsatzkräfte“ klingt für mich bereits weniger martialisch.
Ich kommentiere erstmals, obgleich ich diese site regelmäßig lese. Mein eigener Hintergrund ist militärisch geprägt, aber das ist gut 20 Jahre her. Deswegen bemühe ich mich auch nicht um fachlich kompetent wirkende Abkürzungen. Seitdem war ich in anderen staatlichen Verwendungen tätig, wenn auch zum Teil mit Schnittstellen zur Bundeswehr im Auslandseinsatz:
Ich bin beeindruckt von dieser Ministerin, die es offensichtlich versteht, die insgesamt und auch politisch notwendigen „Aufräumarbeiten“ in Calw vorzunehmen, ohne dabei die Notwendigkeit von speziellen Kräften (zu meiner aktiven Zeit, wenn auch in Vergleich zu heute vielleicht weniger spezialisierten, Fernspähern, Fallschirm- und Gebirgsjägern sowie Kampfschwimmern) in Frage zu stellen! Andere MinisterInnen hätten mehr auf ihre eigen Karriere geachtet…
Ich glaube fest daran, dass Deutschland gerade in diesen Zeiten (Putin, Trump?) erst recht eigene Spezialkräfte in klassischer militärischer Rolle benötigt. Und ich bewege mich oft in Ländern und Umfeldern, in denen ich evtl. darauf angewiesen sein könnte, von deutschen oder alliierten Spezialkräften evakuiert zu werden. Aber falls das jemals notwendig werden sollte – dann sollte deutsche Spezialkräfte nicht nur mich als eindeutig „blonden, blauäugigen“ Deutschen, sondern auch meine Kollegen mit „Migrationshintergrund“ oder „nicht deutschem Aussehen“ sichern und evakuieren.
Ich bin stolz, in der Bundeswehr inkl. Reserve gedient zu haben. Und ich war lange im Kosovo. Und ich kann verstehen, dass junge Männer in einem extremen Umfeld wie dem KSK, und nach Einsätzen gegen muslimische Extremisten, radikalisiert werden könnten. Aber akzeptieren kann ich das nicht. Das KSK muss Deutschland, Europa und der Nato dienen. Und Deutschland, Europa oder die Nato sind inzwischen nicht mehr „allein arischer Lebensraum“. Und das ist auch gut so.
Das KSK muss die Speerspitze der Verteidigung einer Wertegemeinschaft sein, zu denen ein Hans genauso gehören kann wie ein Ahmed oder ein Goran oder ein Kemal. Wer das nicht verinnerlicht muss raus.
@muck:
„die Bindung der Inlandsgeheimdienste an die Regierung. Ein problematisches Abhängigkeits- und Weisungsverhältnis ist nicht von der Hand zu weisen“
Tja, aber die andere Möglichkeit ist auch nicht so ganz toll.
Inlandsgeheimdienste, die vollkommen losgelöst sind von der Regierung und null Weisungsverhalten haben, können auch zu einer Gefahr für die Gesellschaft werden. Es müssen dann nämlich nur über die Jahre die falschen Leute begünstigt und befördert werden und schon hat man einen sehr mächtigen Inlandsgeheimdienst, der seine eigene Agenda betreibt.
„die Grenzen zwischen legitimer sowie extremistischer Opposition zu ihrem eigenen Vorteil verwischen.“
Na zum Glück gibt es ja noch Gerichte, die am Ende das immer klären, ob man nun ein Prüffall oder Verdachtsfall oder anderes ist oder eben nicht.
@Christian Falk
Ihr ständiges Wiederholen von der ‚richtigen‘ Ehrerweisung ist doch mittlerweile angekommen.
Wieso muss die BRD und die deutsche Gesellschaft eigentlich alles so machen wie die USA oder Frankreich. Wieso können wir nicht unsere eigene Vorstellung haben von der richtigen Behandlung der Soldaten inklusive Anerkennung und Stolz. Wer bestimmt eigentlich wie stark diese Anerkennung sein soll. Doch nicht einzelne Personen, sondern die Gesellschaft insgesamt.
In Deutschland ist die Anerkennung dann nun mal eben weniger als z. B. in den USA (oder anders).
Weiß doch jeder, der in die Bundeswehr geht.
Wieso gibt es da auf einmal ein Problem oder ist das vielleicht nur ihre eigenes Problem und kein Problem von Deutschland.
Ich habe den Artikel in der FAZ gelesen und kann dazu nur sagen:
Kann man auch anders sehen. Wieso benötigt man überhaupt eine öffentliche Würdigung wie ein Spitzensportler (Beispiel aus dem Artikel). Ist das dann nicht der falsche Ansatz überhaupt in Spezialeinheiten Dienst zu tun? Gerade in Spezialeinheiten mit großer Geheimhaltung.
Man tut es für Deutschland.
Generäle und auch Politiker sind häufiger beim KSK als in anderen Einheiten. Natürlich auch um für ihre Person und Politik schöne Bilder für die Medien zu haben, aber es finden auch immer kurze Gespräche statt und es wird auch immer den Soldaten gedankt.
Reicht das nicht?
Muss es jetzt auch eine Parade geben oder was will der Autor?
Soll der Bundespräsident jedes Jahr eine Rede halten und allen extrem wichtigen Berufsgruppen, die sich in Gefahr begeben und Deutschland dienen im Namen der BRD danken?
Was ist denn mit den BND Mitarbeitern, mit den Mitarbeitern des Auswärtigen Dienstes in Krisenregionen, mit den Polizisten in Spezialeinheiten oder in Ausbildungsmissionen. Mit den Besatzungen der Seenotrettung, die auch bei Sturm rausfahren.
Wenn er allen danken soll, die es verdient hätten, wäre es doch eine sehr lange Aufzählung und schon wären die Spezialkräfte der Bundeswehr wieder nur unter vielen.
Wer in die Armee gehen will um Deutschland und seiner Bevölkerung zu dienen, der soll es tun.
Während der Dienstzeit gibt es regelmäßig Gehalt, eine anständige gesicherte ärztliche Versorgung, die eine oder andere Beförderung (Anerkennung und mehr Gehalt), den einen oder anderen Dank von Vorgesetzten und auch ausländischen Vertretern (Anerkennung).
Am Ende gibt es ein persönliches Dankesschreiben unterschrieben vom Bundespräsidenten und eine Pension.
Wem das reicht, der soll gerne in die Bundeswehr eintreten und auch gerne in den Spezialkräften sein Lebensglück suchen.
Wem das nicht reicht, der darf sich gerne einen anderen Beruf in der Welt suchen.
FAZ:
„Eine regelmäßige öffentliche Würdigung der Spezialkräfte der Bundeswehr durch den Bundespräsidenten, den Bundestag oder die Bundeskanzlerin hat es bisher nie gegeben.“
@T. Wiegold:
Ist wahrscheinlich unmöglich, aber vielleicht kommen Sie mal an einen Ex KSK-Soldaten für ein Interview ran und können ihm diese Fragen stellen.
Wieso er in das KSK gegangen ist und ob er und seine Kameraden sich zu wenig gewürdigt fühlen und sie mehr Anerkennung von der Gesellschaft benötigen.
Ich glaube die Antwort ist – nein.
@ muck sagt: 01.07.2020 um 22:45 Uhr
„Nichts für ungut, aber Ihr geradezu preußisches Vertrauen in die Obrigkeit verwundert mich.“
Warum wundert es sie, wenn ein Soldat der Regierung und ihren Institutionen erst einmal Vertrauen entgegenbringt?
Es macht übrigens einen Unterschied, ob man jemand durch Argumente berechtigte Kritik vorbringt oder nur das glaubt was ihm selbst ins Weltbild passt.
„Es geht hier übrigens nicht darum, Rechtsextremisten beizuspringen – und selbst wenn es so wäre, würde ich Ihnen dennoch Leo Strauss ans Herz legen: Ein Standpunkt ist nicht schon dadurch diskreditiert, dass er von Hitler geteilt wurde. “
Warum springen sie dann bis auf einen obligatorischen einleitenden Satz, in ihrer Argumentation Rechtsextremisten bei? Im Grunde stellen sie doch die Behauptung auf, dass noch lange nicht heraus ist, was Rechtsextremismus den nun genau sei. Es wirkt geradezu lächerlich, wenn sie bei einer Diskussion um Rechtsextremismus in der Bundeswehr und Ermittlungsergebnisse des MAD pauschal in den Raum stellen, dass es irgendwelche „bösen Linken“ im BMVg seien, die aus einem generellen Hass auf alles militärische heraus brave deutsche Kommandosoldaten diskreditieren. Betrachtet man, welche Parteien die letzten Jahre die Minister gestellt haben, dann wird ihre Argumentationslinie zunehmend lächerlich. Eigentlich macht ihr Standpunkt nur Sinn, wenn man annimmt, dass sie die Positionen einer Partei teilen, die sich selbst als „bürgerlich konservativ“ sieht, sich aber in weiten Bereichen nur taktisch vom Rechtsextremismus abgrenzt.
Die Soldaten im KSK haben es sich selbst zuzuschreiben, wenn breite Teile der Öffentlichkeit bei der Nennung ihres Verbandes zuallererst an Rechtsextremismus denken. Zu lange hat es der Verband nicht geschafft sich glaubhaft und aus eigener Initiative heraus von rechtsextremistischen Einzelfällen zu trennen, so dass nach Berichten des MAD nun bereits so etwas wie rechtsextreme Netzwerke im Verband existieren. Rechtsextremismus ist nichts, wogegen höhere Dienstgrade per se immun sind. Normalerweise sollte das Beurteilungssystem und Dienstaufsicht solche Leute identifizieren und von Führungspositionen ausschließen. Das scheint beim KSK nicht funktioniert zu haben, so dass man wohl bei der 2. Kompanie keinerlei Hoffnung in eine Reform aus sich selbst heraus sieht.
Es würde der Diskussion gut tun, wenn man als Diskussionsgrundlage akzeptiert, dass der MAD und das BMVg mit einer tauglichen Definition von Rechtsextremismus agiert. Tut man dies nicht, dann macht eine Diskussion eigentlich keinen Sinn.
PS: Welchen Standpunkt könnte man als Demokrat der heutigen Zeit denn beziehen, den auch Hitler bereits geteilt hat? Da kann es sich ja wohl nur um Allgemeinplätze handeln und man muss sich dann schon fragen, warum man dann gerade eine Aussage Hitlers und nicht von Bismarck zitiert.
@ Eric Hagen, 01.07.2020 um 22:11 Uhr
Inhaltlich volle Zustimmung. Hinsichtlich der dramatis personae müssen wir jedoch genauer trennen:
1. Laufbahnwechsler, Briefeschreiber, Identitärer – Angehöriger des Bereichs Ausbildung des KSK, entlassen 2019: OTL K.
2. Partylöwe, MMA-Kämpfer – Ex-Chef 2./-, versetzt 2017: OTL D.
Besonders bemerkenswert erscheint mir die Einführung des Dienstpostens „Führungsfeldwebel“. Mehrere Jahre lang versuchten Unteroffiziere bei der Führung (jedenfalls des Heeres) einen ähnlichen Dienstposten ab Bataillonsebene zu schaffen; beim letzten Versuch „Erster Unteroffizier“ genannt. Diese Versuche endeten mit: „nein, brauchen wir nicht.“ Ich bin nicht der Meinung, wir müssten alles abkupfern, was andere Streitkräfte tun, aber ein Blick über den Tellerrand hilft manchmal. Jetzt hegen Teile der Führung im BMVg offenbar die Hoffnung, dass die Einführung dieses Dienstpostens eben doch nötig ist. Ich bin gespannt, ob dies ein Signal für die Weiterentwicklung der Unteroffiziere des gesamten Heeres sein wird.
Vermutlich bin ich zu einfach strukturiert und erkenne deswegen die „Komplexität“ des Vorgangs nicht.
Nachdem ich mir die Pressekonferenz angehört habe scheint die Arbeitsgruppe folgende Erkenntnisse gewonnen zu haben:
– Nach Aussage der Ministerin ist die überwiegende Mehrheit der Angehörigen des KSK „ohne Zweifel verfassungstreu“. Auf Rückfrage konnte die Ministerin in der Pressekonferenz „keine Zahl des Problems nennen“.
– Es gibt im KSK eine erschreckende Disziplinlosigkeit im Umgang mit Waffen, Munition und Sprengstoff.
– Das KSK hat sich „in Teilbereichen verselbständigt“.
– Im Schwerpunkt scheint es „Probleme“ in einer Kompanie zu geben. Die konkreten Probleme, bis auf eine näher beschriebene Feier in 2017, wurden in der PK nicht bekannt gegeben.
– Unter dem Strich scheint mir das Kernproblem weniger bei der „Arbeitsebene“ zu liegen, sondern vielmehr ein langjähriges Problem bei der Dienstaufsicht zu sein. Diese liegt bei den truppendienstlichen Vorgesetzten.
– Ich wundere ich mich daher darüber, dass die „Arbeitsgruppe“, aus den truppendienstlichen Vorgesetzten des KSK bestand, die ja für die Dienstaufsicht zuständig sind. Die Ministerin hat sich sogar für die Arbeit der Arbeitsgruppe bedankt. Nun gut.
– Irgendetwas passt da nicht zusammen. Wenn denn die mangelnde Dienstaufsicht tatsächlich das Problem ist, wie die Ergebnisse eindeutig aufzeugen, dann müßte doch eigentlich eine „unabhängige“ Arbeitsgruppe aufklären und die truppendienstlichen Vorgesetzten müßten auch ihr eigenes Handeln selbstkritisch hinterfragen.
– Wenn denn tatsächlich die Probleme sich auf eine Kompanie zurückverfolgen lassen, dann frage ich mich ernsthaft warum der GI zwei Studien und einen „Inspizienten“ – was ist das eigentlich?- benötigt, um diese Probleme aus der Welt zu schaffen?
Wie soll man erwarten können, dass die Bundeswehr als Ganzes souverän und mit sachlicher Gelassenheit geführt werden kann, wenn bereits für die Lösung der erkannten Probleme in einer Kompanie neben den bereits vorhandenen Strukturen und Prozessen noch zusätzlich zwei Studien und ein „Inspizient“ benötigt werden?
Ich finde die Pressekonferenz bemerkenswert, auch deswegen, weil hier das Versagen der Führung, insbesondere bei der Dienstaufsicht, klar benannt wird. Nur scheint das für die betroffenen keine Konsequenzen zu haben, viele die seit ca. 2016 in Führungsverwendungen beim KSK waren, haben mittlerweile im Gegenteil sogar Karriere gemacht, bis zum General.
Den „Munitionsfehl“ kann ich mir noch weniger erklären. Ich weiß das zumindest in anderen Fachbereichen das KSK von externen Prüfteams und/oder Prüfteams der truppendienstlichen vorgesetzten Dienststellen geprüft werden, genaus wie hjeded andere Einheit/Verband der Bundeswehr. Ausserdem weiß ich, das gerade im Unterstützungsbereich, wo u.a. die „Logistik“ verortet ist, eben keine „Eigengewächse“ tätig sind, sondern die meistens Kameraden von außen zuversetzt wurden. Also wurde da entweder nur im G4-Bereiche geschlampt, oder die Schuldigen(also die Diebe) haben mit beträchtlicher krimineller Energie gehandelt.
Meiner bescheidenen Meinung nach braucht es keine neuen Vorschriften, Prozesse , Strukturen, sondern nur eine konsequente Umsetzung der bestehenden Regeln. Das ist Aufgabe der Mil. Führung (von Kompanie über Verband bis zur DSK), die bisher nur „suboptimal“ gearbeitet hat. (der Fisch stinkt immer vom Kopf her). Die „Einzigartigkeit “ des KSK liegt m.E. in den Kommandotrupps, also im operativen, das ist das Kerngeschäft., so etwas gibt es in keiner anderen Einheit. Alles andere ist wie im Rest der Bundeswehr, also z.B. die Beschaffung. Auch in anderen Einheiten wird dezentral beschafft (als Beispiel), und das wird dann wieder weiter oben beschrieben eingebucht, und wieder ausgegeben, Warum beim KSK nicht? Weil die Führung schlecht gearbeitet hat.
Mir drängt sich auf, daß die innere Führung im KSK oder in Teilen dessen nicht o. nur unzureichend funktioniert hat, wenn es zur Bildung eines extremistischen Netzwerks gekommen ist und keiner es bemerkt haben will.
Ich erinnere mich an einen Vorfall aus meiner aktiven Zeit (, der in seiner Intensität nicht an das herankam, um was heute zu gehen scheint). Das Verhalten wurde durch BttrChef und BttlKdr. innerhalb von zwei Tagen (u. a.) mit politischer Bildung unter klarer Ansprache des Vorgangs beantwortet. Der Missetäter wurde hierbei intelligent eingebunden.
Heute schreibt man Brandbriefe, richtet ein advisory board ein uvm. Redet denn mit den Soldaten des KSK niemand mehr? Anlässe gab es doch genügend.
Abseits des (unstrittigen) Problems fällt mir im Zuge dieser PK einmal mehr etwas auf, was ich schade und bedenklich finde – nämlich die Formulierungen der ministeriellen Führung. Ein Satz wie „Wenn sie ihr KSK erhalten wollen, müssen sie es besser machen“ ist ein wahrer Bärendienst, denn er spielt eben genau jenen in die Karten, die gerade den Dolchstoß 2.0 konstruieren. AKK ist Ministerin und IBUK, weswegen es zuallererst IHR KSK ist – Verantwortung ist nicht teilbar und Warnzeichen gab es zuhauf und schon länger. Damit will ich der amtierenden Ministerin nicht die Verantwortung für die Vorfälle zuschustern, aber etwas mehr Demut wäre schon angebracht; denn nun greift wieder das polemische aber wirkmächtige Narrativ der PolitikerInnen, die nur ihre eigene Haut retten wollen.
Schön wäre es daher gewesen, hätte der Satz gelautet: „Wenn WIR UNSER KSK erhalten wollen, müssen WIR es besser machen.“ Das KSK ist in erster Linie nun einmal ein politisches Instrument innerhalb der Streitkräfte und ist (gemäß dem Wesen von Spezialkräften) der Regierung damit näher als ein durchschnittliches Wald- und Wiesenbataillon. Hier wurde, auf Kosten der redlichen Soldaten innerhalb des Kommandos, unnötig Porzellan zerschlagen, finde ich.
Eric Hagen sagt: 01.07.2020 um 22:11 Uhr
Herrgott, als ich Ihren zweiten Absatz las, da kullerte mir fast eine Träne des Wehmutes über meine Wange. Waren das nicht märchenhafte Zeiten damals? Als der Chef einfach „auf ein Bier“ in die Kellerbar kam und seine Leute unverstellt erleben konnte, um sich ein authentisches Bild seiner Mannen zu machen. Wenn Pascal und Daniel dort den Hitlergruß gezeigt hätten, hätte ihnen die Ausrede: „das sollte doch nur nen „highfive“ werden“ auf keine Fall etwas genützt.
Unter der kompaniecheflichen Erziehungsknute, wäre gesinnungsideologische Besserung einfach anerzogen, wenn nicht gar befohlen worden! Es gibt für alles perfekte Lösungen.
Aber dann hab ich mir gedacht. Nein, das war schon immer ein Märchen, dass sie nur aufwärmen, um von den wirklichen Verantwortungsträgern abzulenken.
@ nolixo3556, Pete, Eisensoldat
Sie und einige andere sprechen das Kernproblem mangelnde Dienstaufsicht und „Versagen der Führung“ in Verbindung mit persönlichen Konsequenzen an.
Das dies nicht konsequent und vor allem konkreter angesprochen wurde und auch „persönliche Verantwortungsübernahme“ nicht erfolgt ist, zeigt die zunehmende Schwäche der Führungskultur der Bundeswehr bei Spitzendienstgraden, dies insbesondere nun bei den Spezialkräften und den dazugehörigen truppendienstlichen Vorgesetzten, alos in der Spitze des KSK aber auch darüber (DSK, Heer) „Kleine“ werden erfahrungsgemäß schnell mal, auch exemplarisch, zur Verantwortung gezogen. Da ist man bei Verstößen konsequent. Je höher die Dienstgrade, insbesondere in der Generalsebene wird gekonnt, u.a. Ausnutzung von Netzwerken, „Bekanntschaften“ und anderer Verbindungen, vom eigenen Fehlverhalten abgesehen. Man ist im Club der „Auserwählten“ mit dem dazugehörigen eigenen Verhaltenskodex. Man könnte jetzt denken, ich meine KSK, nein, nein. Auch ab B6 ticken die Uhren offenbar anders. Bauernopfer werden allerdings gern bereitgestellt.
ecki272 sagt am 01.07.2020 um 21:57 Uhr im Nachbarfaden (Gegen Rechtsextremismus: Kommando Spezialkräfte bekommt Umstrukturierung auf Bewährung (Nachtrag: Bericht)…):
„Der derzeitige Kdr AJFC Brunsssum war von 2011-2014 Kdr der DSO und später Inspekteur Heer, der derzeitige GI von 2014-2015 Kdr DSK und beide demnach truppendienstlich Dem KSK vorgesetzt. Beide inzwischen 4 Sterner. Nix mitbekommen???
Der aktuelle Kdr Eloka und vorletzte Kdr KSK war neben kurzen Referenten-, Abteilungsleiter- und Verbindungsoffiziertätigkeiten von 1996-2013 im KSK.
Der derzeitige Kdr LLBrig 1 war von 1998-2011 neben 2 Referententätigkeiten und dem Generalstabslehrgang auch nur im KSK … Und …???
Sogar der aktuelle Kdr KSK war von 2007-2009 CdS KSK …
Wollte man manche unappetitliche Sachen gar nicht wissen…“
Doch das eigentliche Problem ist meines Erachtens, dass der Kommandeur, der seit 2 Jahren im Amt ist und somit wesentlichen Anteil am Führungsversagen hat, nun der Saubermann ist.
Glauben wir eigentlich nicht, dass unsere jungen, intelligenten und kritischen Offiziere und auch viele der erfahrenen Unteroffiziere, beide Gruppen aus dem anständigen Anteil des KSK aber auch darüber hinaus, dies nicht erkennen? Ok, Frau Ministerin hat sich recht gut geschlagen, doch wenn man genau hinschaut, nur auf den ersten Blick. Mit dem Wissen über Vorgänge in der Bundeswehr der letzten Zeit, Schwerpunkt KSK (und BAMAD) kommen noch mehr Zweifel auf. Stichwort aus meinem neuen beruflichen Umfeld: Vertrauenswürdigkeit des Führenden. Dabei: Integrität (Verantwortungsübernahme, Gerechtigkeit, Authentizität, Standhaftigkeit)
@ augustus:
“ Wer in die Armee gehen will um Deutschland und seiner Bevölkerung zu dienen, der soll es tun.
Während der Dienstzeit gibt es regelmäßig Gehalt, eine anständige gesicherte ärztliche Versorgung, die eine oder andere Beförderung (Anerkennung und mehr Gehalt), den einen oder anderen Dank von Vorgesetzten und auch ausländischen Vertretern (Anerkennung).
Am Ende gibt es ein persönliches Dankesschreiben unterschrieben vom Bundespräsidenten und eine Pension.
Wem das reicht, der soll gerne in die Bundeswehr eintreten und auch gerne in den Spezialkräften sein Lebensglück suchen.
Wem das nicht reicht, der darf sich gerne einen anderen Beruf in der Welt suchen.“ …. Ich bitte um Vorschläge: Polizist, Krankenpfleger, Müllmann … man könnte die Liste beliebig fortsetzen, aber darum geht es nicht. Es geht – insbesondere auch in dem mehrfach erwähnten Artikel von Herrn Kober um allgemeine Wertschätzung. Und hier gibt es zumindest gefühlt die Tendenz, dass eine Mehrheit in Deutschland lieber heute als morgen auf die Bundeswehr verzichten möchte … Ereignisse wie in Calw aber auch die „Bruchlandungen“ in der Beschaffung sind ein Motor, der diese Haltung weiter befeuert. Streitkräfte kosten nur Geld, sind Verschwendung, braucht keiner … aber wehe wenn doch, dann wird erwartet, das sie da sind.
Vielleicht ist es einfach nur menschlich, wenn das ungeliebte, von den Eltern nicht wahrgenommene Kind zu dem Onkel rennt, der ihm ein Bonbon unter die Nase hält, weil es Zucker mit Liebe verwechselt …
@Pete
@Eisensoldat
Die unteilbare Verantwortung aller Führungsebenen Kp-Btl-Brig/KSK-Div/DSK-KdoH kommt in der Diskussion wirklich zu kurz.
Ist das wirklich eine überraschende kurzfristige Entwicklung in einer Kompanie?
Was haben denn die ganzen Vorgesetzten im Rahmen der Dienstaufsicht in den letzten Jahren beim KSK so gemacht?
Zumindest die Qualität der Dienstaufsicht müsste mal hinterfragt werden.
Ich habe mir mal bei Wikipedia die Namen der Generalität aller genannten Ebenen angesehen (unterhalb wird aus gutem Grund nur wenig bekannt).
Sind diese Herren alle als Soldat oder als Zeuge vernommen oder zumindest befragt worden? Sind die wirklich alle ahnungslos?
Gibt es jetzt weitere Ermittlungen?
Es kann doch nicht sein, dass die personellen Konsequenzen auf der Kompanieebene enden!!!
Zu dem CSM oder CSEL (Comman Senior Enlisted Leader): Da bin ich wirklich mal auf die Aufgabenbeschreibung gespannt.