Coronavirus-Pandemie und Bundeswehr – Sammler 23. März
Der Sammel-Thread zum Thema Bundeswehr und Coronavirus-Pandemie am 23. März 2020 (und wie üblich nur Meldungen mit Bezug zu den Streitkräften, keine generelle Debatte über die Pandemie und die Maßnahmen dagegen):
• Update: Erstmals ist in einer von der Bundeswehr geführten Auslandsmission eine Infektion bestätigt worden. Zwei Soldaten (neu: nicht eine) der multinationalen NATO-Battlegroup in Litauen seien positiv auf das Virus getestet worden, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Montag mit. Es handele sich nicht um deutsche Soldaten.
Von einer bestätigten Infektion hatte das Einsatzführungskommando bereits am späten Sonntagabend gesprochen. Die Kontaktpersonen seien identifiziert und Isolationsmaßnahmen getroffen worden.
Dem verstärkten Bataillon der so genannten enhanced Forward Presence in Rukla unter deutscher Führung gehören Soldaten aus mehreren NATO-Mitgliedsländern an, unter anderem den Niederlanden, Kroatien, Norwegen, Tschechien, Luxemburg und Belgien.
Im UN-Einsatz MINUSMA in Mali gibt es unter den deutschen Soldaten einen Verdachtsfall. Die betroffene Person habe derzeit keine Symptome und sei in der Hauptstadt Bamako in Quarantäne.
Bereits vor einer Woche hatte die Bundeswehr einen möglicherweise mit dem Virus Infizierten mit einem MedEvac-Flugzeug aus dem Einsatz in Afghanistan ausgeflogen. Zum Testergebnis für diese Person konnte das Einsatzführungskommando keine Angaben machen. Die Kontaktpersonen seien in Afghanistan isoliert worden und zeigten bislang keine Symptome.
• Die aktualisierten Verdachtsfälle und bestätigten Infektionen in der Bundeswehr mit Stand vom Sonntag (den letzten Stand zuvor hatte es am vergangenen Freitag gegeben):
– 536 begründete Verdachtsfälle
– 97 bestätigte Infektionen; davon sind vier Personen in zentraler Unterbringung, der Rest in häuslicher Quarantäne
Update am Montagnachmittag: jetzt sind es nach Angaben des Sanitätsdienstes 544 begründete Verdachtsfälle und 104 bestätigte Infektionen.
• Bereits am Sonntag übergaben Soldaten des Sanitätsdienstes als Amtshilfe der Bundeswehr medizinisches Material an den besonders betroffenen Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen (siehe Foto oben)
• Noch gibt’s da keine Gesamtübersicht aus der Rüstungsindustrie, aber das ist schon ein Anzeichen dessen, was noch kommen könnte – und dann auch für Streitkräfte zum Problem wird: Der Triebwerkshersteller MTU stellt nicht nur die Produktion, sondern auch die Wartungsarbeiten vorübergehend ein. Aus der Pressemitteilung:
Angesichts der Coronavirus-Pandemie (COVID-19) setzt die MTU Aero Engines AG einen Großteil ihrer Aktivitäten an mehreren Standorten in Europa vorübergehend aus. Damit trägt das Unternehmen den beginnenden Unterbrechungen in der Materialversorgung Rechnung. (…)
Die Unterbrechung betrifft zunächst die Produktionsstandorte in München und im polnischen Rzeszów, an denen das Unternehmen Triebwerke montiert und Komponenten für Triebwerke herstellt. Die dortigen Aktivitäten werden bis Ende dieser Woche koordiniert heruntergefahren, ab Montag, 30. März, ruht der Betrieb für voraussichtlich drei Wochen.
Mit einer Woche Versatz wird das Unternehmen den Betrieb an Standorten, die ausschließlich mit der Instandhaltung von Triebwerken befasst sind, ebenfalls unterbrechen. Dazu zählen Hannover und Ludwigsfelde. Dies ermöglicht den Abschluss laufender Triebwerksinstandhaltungen und stellt einen geordneten Einstieg in die Unterbrechung sicher. Auch diese Standorte stehen voraussichtlich für drei Wochen weitgehend still, bleiben aber für ihre Kunden erreichbar.
• Beim Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr haben sich bislang 4.600 Reservisten für eine freiwillige Reservistendienstleistung gemeldet (zusätzlich zu den medizinisch Ausgebildeten, die sich direkt beim Sanitätsdienst gemeldet haben).
• Die Zahl der Anfragen nach Amtshilfe der Bundeswehr nimmt zu. Bis zum heutigen Montag gingen 121 Anfragen ein. Fünf wurden zurückgezogen, 58 abgelehnt, 32 waren noch in Bearbeitung. 26 Hilfeleistungen wurden gebilligt, von denen acht liefen. Zwei sind bereits abgeschlossen.
• Mit dem vom Bundeskabinett beschlossenen Nachtragshaushalt sollen die Ausgaben für Sanitätsmaterial der Bundeswehr um 150 Millionen Euro aufgestockt werden.
(Voraussichtlich keine weiteren Updates am Montag)
(Foto: Soldaten übergeben Sanitätsmaterial an den Landrat des Kreises Heinsberg, Stephan Pusch – Rene Amende/Bundeswehr)
Es ist für mich nach wie vor unverständlich wieso die Bw an der Laufbahnausbildung festhält und man an den Truppenschulen mit bis zu 25 Personen eng in den Hörsälen sitzt. Warum werden die gestrigen Massnahmen in der Bw nicht konsequent umgesetzt? Morgen haben wir Zuschleusung von ca. 300 Lehrgangsteilnehmern aus ganz Deutschland weil die Lehrgänge nicht abgesagt werden. Bitte handeln!
„Es ist für mich nach wie vor unverständlich wieso die Bw an der Laufbahnausbildung festhält “
Ich denke mal, bei Verzögerung der Laufbahnausbildung sind die Kameraden auch verzögert auf Dienstposten einsetzbar und später befördert.
Zitat: „Bereits am Sonntag übergaben Soldaten des Sanitätsdienstes als Amtshilfe der Bundeswehr medizinisches Material an den besonders betroffenen Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen (siehe Foto oben)“
Was soll uns das Foto sagen? Hier wird die Bundeswehr bestenfalls als schlecht organisierter/geführter, aber keinesfalls als dem Coronarisiko bewusster Partner des zivilen Gesundheitswesens präsentiert. Keinerlei Schutzvorkehrungen bei einer abgebildeten Person erkennbar und wie so oft, zwei Personen „schaffen“ und eine untätige zusammenstehende Gruppe agiert als potenzielle „Virenschleuder“! Professionelles (auch journalistisches) Agieren sieht deutlich anders aus.
@Robert Löwenstein
was soll denn dieses Gemecker? Ich sehe auf dem Bild Sicherheitsabstände zwischen den Personen, der Soldat trägt zu dem Handschuhe. Einfach mal etwas beruhigen und sich freuen, dass die Amtshilfe wo möglich gut funktioniert.
Cheers
Flip
Danke @Robert Löwenstein
Das Foto zeigt Stephan Pusch, er ist Landrat des Kreises Heinsberg/NRW.
Ihre Bewertung teile ich.
Der Herr Landrat braucht ein Foto für sein Macher-Image? Offenbar, und will seine Verbundenheit zur Bw zeigen, die er in den Tagen zuvor heftig kritisierte, da seinen Hilfeersuchen nicht entsprochen wurde. Dazu sollte er sich allerdings Winterjacke und Schal entledigt und die umstehen Soldaten, offenbar ziemlich unbeschäftigt, in eine Förder-Kette einbezogen haben.
Schlecht gestellte (!) Szenerie.
@all
Ehe die OT-Debatte über den Landrat und das Foto voll ausbricht: Danke, die verschiedenen Ansichten sind geäußert und z.K. genommen worden.
Es wird allerhöchste Zeit, dass sich unsere Bundeswehr auf die wirklich wichtige Amtshilfe einstellt. Dass logistische Leistungen erforderlich werden können, hat die SKB ja schon bemerkt. Aber auch Krankentransporte werden — als Teil des angekündigten strategischen Patientenmanagements — mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nachgefragt werden. Mobile Sanitätseinrichtungen und Feldlagermaterial könnten benötigt werden. Demnach wären jetzt Vorkehrungen zu treffen, die wirklich wichtigen Systeme durchhaltefähig bereit stellen zu können. Statt dessen wird immer noch am Einsatzbereitschaftsbericht, am Rüstungsbericht und am Sofortprogramm Materielle Einsatzbereitschaft herumlaboriert. Ein besonnenes und vorausschauendes Krisenmanagement stelle ich mir anders vor. Wir. Werden. Gebraucht.
Na, ich warte mal bis morgen ab.
Dann kommen ja die RKI Zahlen inklusive aller Wochenendzahlen.
Aber bis jetzt schaut es nach einer erhöhten Infektionsrate in der Bundeswehr aus im Vergleich zu ganz Deutschland.
Wird dann morgen vielleicht Zeit bestimmte Maßnahmen zu überdenken oder eben einzuleiten in der Bundeswehr.
@T. Wiegold
Wissen Sie, ob die Infektionen und Verdachtsfälle auf die Soldaten oder auch auf die Zivilbeschätigten bezogen ist?
ich tippe mal auf alle bezogen, aber vielleicht wissen Sie es ja genau.
Mal von der Landratdiskussion abgesehen:
Was kann die Bundeswehr eigentlich an Unterstützung leisten?
Diese Frage zielt mehr auf die Kommentierenden ab.
Bei Schneekatastrophen helfen ja vor allem Geländefahrzeuge
Bei Hochwasser hat die Armee Hubschrauber um an wichtigen Stellen BigPacks in die Flüsse/Deiche abzuwerfen.
Sanität ist klar.
Logistik ist auch klar.
Personal ist auch klar, aber was würde denn zusätzlichen Nutzen bringen was die Armee so im Portfolio hat?
@Sehenden Auges:
Ich habe auch den Eindruck, dass die wirkliche Lage noch nicht wirklich verstanden ist bzw. das BMVg sich hier geschickt positioniert.
Die Lageverschärfung ist nur noch eine Frage von Tagen.
Der Apparat kümmerst sich aber weiter um die von ihnen erwähnten Themen, oder auch um die Feinplanung des Tags der Bundeswehr Mitte Juni (obwohl einzelne Allgemeinverfügungen die Durchführung untersagen).
Die sehenden Augen scheinen teilweise nur die nächsten Tage im Blick zu haben – wenn überhaupt.
Es muessten ja jetzt eigentlich Nienburg and andere mit ZMZ Inland ganz steil aus der Kurve kommen und irgendein Kommando muesste vielleicht die Operation fuehren…aehnlich wie bei einem Hochwasser. Vielleicht wird ja im Geheimen schon an dieser Op gearbeitet…lassen wir uns doch ganz einfach mal von unserer Fuehrung ueberraschen. Wir sind ja erst am Anfang….!!
Das „18-12-6 Dilemma“ (18000 Laptops – 12000 GeNu Cards – 6000 Netzzugaenge) macht eine solche Planung natuerlich nicht einfacher und fehlende Weisung von oben sicher auch nicht. Aber immerhin haben wir schon ein paar Kisten Hilfsgueter oeffentlichkeitswirksam uebergeben….ein paar Teddys finden sich sicher auch noch irgendwo. Und mit ein bisschen Glueck haben einige Verbaende funktionierende WhatsApp Gruppen etabliert. What can possibly go wrong….
@Tom Cruise sagt:23.03.2020 um 12:17 Uhr
„Sanität ist klar.
Logistik ist auch klar.
Personal ist auch klar, aber was würde denn zusätzlichen Nutzen bringen was die Armee so im Portfolio hat?“
Was könnten sie sich denn noch vorstellen in solch einem Szenario? Und wer hat denn Logistik und vor allem Sanität inkl. Lazaretten noch im Portfolio? Ich finde das schon ausreichend und ziemlich gut. Zudem gibt es ja noch andere Organisationen, die eigentlich dafür da sind, THW, DRK, Johanniter und Malteser. Die könnte man auch abfragen.
Aber das ist Sache der betroffenen Landkreise, genauso, wie Katastrophenschutz Aufgabe der Bundesländer ist. Und wie immer sind die Länder schlecht vorbereitet. Es wird sich auch nichts ändern, spätestens in zwei Jahren tritt Katastrophendemenz ein, mit der Folge, das sich nichts ändert.
@JohSte sagt:23.03.2020 um 13:06 Uhr
„Es muessten ja jetzt eigentlich Nienburg and andere mit ZMZ Inland ganz steil aus der Kurve kommen und irgendein Kommando muesste vielleicht die Operation fuehren…aehnlich wie bei einem Hochwasser.“
Welche Operation? Wer hat beim Hochwasser geführt? Die Bw führt ihre eingesetzten Kräfte durch KdoTA (Kommando Territoriale Aufgaben, die sind nämlich zuständig) und gibt diese auf Anforderung der Landkreise und Bewertung der Kreisverbindungskommandos/Landeskommandos frei. Allerdings nur dann, wenn diese auch den Katastrophenfall ausgerufen haben. Und die Aufträge bekommen die Kameraden vor Ort vom zivilen Katastrophenschutzstab des HVB.
Da ist nichts mit „steil aus der Kurve kommen“ oder anderen Ambitionen von irgendwelchen uniformierten Kameraden. Die Bundeswehr leistet Hilfe im Rahmen der angeforderten und zugesagten Fähigkeiten. Nicht mehr und nicht weniger. Alles andere käme einem politischen Erdbeben gleich.
@pio fritz Dass sehe ich ähnlich. Genau dafür sollte es den Katastrophenschutz eigendlich geben. Ich denke es wurde sich schlicht zu stark auf Dinge wie Hochwasser und ä. konzentriert. Biologische Gefahren hatte so niemand auf dem Schirm. Erst recht nicht in der Dynamik.
(Ohne spezifische „deutsche“ Kenntnisse), verlieren Sie nicht aus dem Blick das es einen Unterschied geben kann (sollte) zwischen „Katastrophen“ (Militär) Medizin und „konventionneller“ Medizin gibt. Wir sehen es gerade in Frankreich mit der „chlorhydrine“ Therapiedebatte.
– Kann funktionnieren, oder auch nicht ???
– Wenn ich keine andere Therapie für meine Patienten habe, versuche Ich es, oder auch nicht ?
– Welches Risiko gehe Ich (nachdem der Patient informiert wurde) ein ?
Je nach Ausbildung/Erfahrung kann die Antwort anders ausfallen, aber beide können gute Mediziner sein.
Die Problematik ist wahrscheinlich dem breiten Publikum nicht bekannt.
@Pio-Fritz
Hochwasser sind ja auch ganz selten ein deutschlandweites bzw globales Problem und da wird auch wegen nasser Fuesse keiner fuer 2 Wochen in Quarantaene geschickt und ist nicht mehr einsatzbereit. Diese Krise verhaelt sich dummerweise so ganz anders…. Rumgewurschtel auf lokaler oder Laenderebene waere zwar typisch deutsch, scheint mir aber im Augenblick wenig hilfreich. Es waere aber vielleicht gar nicht so schlecht (auch von einer STRATCOM Persepektive) wenn man sich oeffentlich klar positioniert und und den Menschen in Deutschland klar macht….WIR.DIENEN.DEUTSCHLAND und wenn ihr uns braucht sind wir da und zwar wie folgt… Wenn das zu einem politischen Erdbeben fuehrt, dann geht es uns noch zu gut die wir haben es hier lediglich mit einer vermeintlichen Krise zu tun. Das schlimmste was uns passieren kann ist, dass am Ende gefragt wird: „Wo wart ihr eigentlich als hier alles drunter und drueber ging? Im Home Office ohne Netzzugang und in AFG? Respekt…..“
Contingency Planning, so aehnlich wie bei einem richtigen Militaer, ist jetzt gefragt…..im Augenblick sehe ich da wenig!
@Pio-Fritz
>>Die Bw führt ihre eingesetzten Kräfte durch KdoTA (Kommando Territoriale Aufgaben, die sind nämlich zuständig) und gibt diese auf Anforderung der Landkreise und Bewertung der Kreisverbindungskommandos/Landeskommandos frei. Allerdings nur dann, wenn diese auch den Katastrophenfall ausgerufen haben. <<
Vielleicht bekomme ich was durcheinander, aber mW haben nur wenige Landkreise den Kat-Fall ausgelöst.
Und trotzdem gibts Unterstützung durch die Bw/KVK.
Womöglich wird es ernüchternd/erhellend sein, wenn man in Presse und bei den zuständigen Behörden merkt, dass die Bundeswehr im Jahr 2020 nicht mehr die ist, wie man sie aus den Jahren 1997 oder 2002 vor Augen hat – als aus dem Stegreif zehntausende Soldaten in Marsch gesetzt werden konnten und Dutzende Hubschrauber über dem Oderbruch kreisten. Wer das eine will, muss das andere mögen. C’est la vie.
Was möglich ist.
@bundeswehrInfo
Ein Team des Zentrums für Softwarekompetenz der #Bundeswehr hat in kürzester Zeit ein virtuelles Dashboard entwickelt, damit der Krisenstab im #COVID19-Lagezentrum im @BMVg_Bundeswehr stets auf die aktuelle Datenlage zugreifen kann.
Vom Zentrum für Softwarekompetenz der Bundeswehr (ZSwKBw) in 14 Tagen als Medical Intelligence & Information (MI2) Dashboard für den Krisenstab entwickelt.
https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/meldungen/neues-informationstool-fuer-das-corona-lagezentrum-225992
@JohSte:
„Contingency Planning, so aehnlich wie bei einem richtigen Militaer, ist jetzt gefragt…..im Augenblick sehe ich da wenig!“
Da ist die Bundeswehr nur ein sekundäres Thema. Es fehlt aus meiner Sicht insgesamt an einer Gesamtplanung für die nächsten Monate.
Wer macht das aktuell?
Ich habe eher den Eindruck jedes Ressort und jede Ebene möchte irgendwie dabei sein und mitentscheiden.
@Hans Dampf sagt:23.03.2020 um 15:34 Uhr
„Womöglich wird es ernüchternd/erhellend sein, wenn man in Presse und bei den zuständigen Behörden merkt, dass die Bundeswehr im Jahr 2020 nicht mehr die ist, wie man sie aus den Jahren 1997 oder 2002 vor Augen hat – als aus dem Stegreif zehntausende Soldaten in Marsch gesetzt werden konnten und Dutzende Hubschrauber über dem Oderbruch kreisten. Wer das eine will, muss das andere mögen. C’est la vie.“
Das ist doch völliger Quatsch. Das eine war ein Hochwasser und jetzt ist es eine Pandemie. Also Äpfel und Birnen. Was sollen die „zehntausende Soldaten“ denn auf ihrem Marsch machen? Den Virus wegschnüffeln? Oder haben Sie sinnvolle Aufgaben für die Kameraden. Und jetzt kommen Sie mir bitte nicht mit öffentlicher Ordnung. Wo, bitte schön, ist die denn gestört? Jetzt ist Hilfe von Spezialisten gefragt, und die gibt es eben auch bei der Bundeswehr nicht „zehntausendfach“.
@JohSte sagt:23.03.2020 um 14:56 Uhr
Auch ich mache die Gesetze nicht, ich weise nur darauf hin, wie derzeitige Rechtslage ist. Ich finde, unsere Ministerin hat großzügig Hilfe angeboten und auch hinreichend benannt, wie und in welchem Umfang das geschehen soll. Mehr können Sie nicht planen. Wenn die Länder und Landkreise da nicht abrufen, dann eben nicht. Die Bundeswehr hat keinen Einfluß darauf. Das ist eben Föderalismus und da muß dann eben der Gesetzgeber eingreifen, wenn etwas anderes gewollt wird.
@CRM-Moderator sagt: 23.03.2020 um 14:58 Uhr
„Vielleicht bekomme ich was durcheinander, aber mW haben nur wenige Landkreise den Kat-Fall ausgelöst.
Und trotzdem gibts Unterstützung durch die Bw/KVK.“
Das ist richtig, die bisherigen Unterstützungsleistungen, meiner Kenntnis nach überwiegend Materiallieferungen, laufen unter Amtshilfe. Und die KVK sind zumindest in Niedersachsen nicht im Einsatz, sie stehen auf Stand-by und die Leiter werden von den Landkreisen auf Stand gehalten. So richtig Schichtbetrieb ist noch nicht angelaufen.
Bei allem Verständnis für die mittlerweile übliche pauschale Kritik am Zustand und der Arbeitsweise der Bw, der ich mich selbst hin und wieder anschließe. Doch der notorischen Suche nach dem Haar in der Suppe möchte ich etwas entgegensetzen :
Im BMVg und in allen Ebenen darunter wurden Lagezentren eingerechnet. Die Führungsfähigkeit ist gegeben, die Führungsorganisation steht.
Die Weisungslage sieht vor, dass sich die SK auf einen langen Zeitraum beanspruchter Hilfeleistungen und Ressourcen einzustellen haben. Das tun sie und haben dabei die eigene Verwundbarkeit angesichts wahrscheinlicher Ansteckungen im eigenen Bereich im Blick.
Mit Material und Personal wird entsprechend gewirtschaftet.
Daneben sind die Aufgaben der nationalen Krisenvorsorge, Bündnispflichten, Einsätze etc. zu bedienen. Große Übungen sind weitgehend für dieses Jahr ausgesetzt, Lehrgänge reduziert usw. das alles wurde bislang in wenigen Tagen beurteilt und entschieden. Ich muss hier niemanden was von „dynamischer“ Entwicklung erzählen. -)
Das Vorhalten von Reserven ist richtig, die graduelle Vstk ziviler Behörden und Aufgabenbereiche ist im Blick, sollten zivile Ressourcen und Kapazitäten knapp werden.
Es ist richtig, dass die Amtshilfeersuchen aus allen Bundesländern, Gemeinden und Kreisen täglich zunehmen. Viele Anträge werden negativ beschieden, andere zurückgenommen, weil zumindest teilweise zivile Antragsteller den bequemen Weg gehen und an die Bw herantreten. Vielleicht auch, weil sie so beraten werden?
Das von einigen Foristen betriebene globale Bashing ist nicht angebracht, sondern falsch.
Dass man das Kommunikationsverhalten der SK in die Bevölkerung hinein kritisieren kann, mag sein. Es gibt gute und legalistische Gründe, zurückhaltend zu bleiben. Aber es ist schlichtweg (noch) nicht der Zeitpunkt da, woraus sich hier eine stärkere Verpflichtung aus dem BMVg heraus ablesen liesse.
@Pio-Fritz:
Ja die Bundeswehr kann aktuell nur auf Anfragen reagieren. Da es n.m.V.an einer wirklich vorausschauenden Gesamtplanung mangelt (s.o.) wird (auch) die Bundeswehr bei einem weiteren Anstieg der Fallzahlen überrollt werden.
Aus meiner Sicht wird sich die Lage in ca einer Woche erheblich verschärfen:
https://augengeradeaus.net/2020/03/sicherheitshalber-der-podcast-folge-24-covid-19-pandemie-und-gesundheitssicherheit-huawei-und-5g/#comment-335814
Nun hätte man noch Zeit für die Vorbereitung, aber da die „Bedarfsträger“ (Städte, Landkreise, Bundesländer) offenbar nur noch sehr kurzfristig planen, werden die Anforderungen an Unterstützung auch eben erst dann erfolgen, wenn es akut wird.
Ein Blick nach Italien zeigt, wie umfangreich allein der Bereich Logistik bei den Fallzahlen sein wird.
Offenbar wird immernoch sehr stark im jeweils eigenen Saft gekocht. So wird aber eine gute Vorbereitung auf die absehbare (!) Entwicklung nicht möglich sein.
@Pio-Fritz
Ich verstehe Hans Dampf so, dass er auf die fehlenden Reserven aufmerksam machen möchte. In Anbetracht der Virus Pandemie würde mein Vergleich folgendermaßen aussehen: Reservelazarette 126000 Betten –> verscherbelt, Fehlanzeige, Großraumrettungshubschrauber –> zu wenig Klarstand, Bundeswehrapotheken –> Eigenproduktion eingestellt, San KFZ –> im Zulauf, ABC – Abwehrausstattung ( zur großflächigen Dekontamination) –> in homöopathischen Dosen, das BBK –> ein Papiertiger ( positiv die NINA Warnapp, sollte man sich herunterladen) klingelt grad häufig
Meine Hoffnung ist die, dass die Behörden was draus lernen und unberechenbare Effekte aus der Globalisierung zumindest andenken
@JohSte 23.03.2020 um 14:56 Uhr:
Ein STRATCOM-Wettstreit zwischen verschiedenen obersten Bundesoberbehörden, wer der geilste Macher ist, wäre momentan aber der Sache genau so wenig dienlich wie „rumgewurschtel“.
Und auch in den diversen Jahrhundert-Hochwassers führte weder die Bundeswehr die Operationen aller beteiligten Bundes-, Landes- oder kommunaler Behörden noch hat man dies beansprucht. Der Eindruck, nur die Bundeswehr wäre dort im Einsatz gewesen, ist falsch, aber bei oberflächlicher Beobachtung der Medien ggf. nachvollziehbar, weil diese „Krisen“ eben mit den, trotz zunehmender Transformation in eine Einsatzarmee, noch umfangreich vorhandenen Fähigkeiten der Bundeswehr, Pionier(groß)gerät und Expertise, Transporthubschrauber, geländegängige Transportkapazitäten und tausende von sofort verfügbaren Hilfsarbeitern (Sandsackschleppen) seht gut und schnell zu beantworten waren und entsprechende Bilder „Hubschrauber, Pionierpanzer, hunderte Soldaten am Deich“ eben anders in Erinnerung bleiben als ein blauer Radlader vom THW.
Bei COVID-19 sind vor allem andere Fähigkeiten gefragt, die die Bundeswehr kaum (noch) hat.
Die Bundeswehr unterstützt nun mal jetzt die Behörden die in diesem Fall verantwortlich sind und „vorne stehen“. Nennt sich Amtshilfe. Diese Unterstützungsleistung wird man sicherlich auch in der Öffentlichkeitsarbeit angemessen darstellen.
Aber Ihre Vorstellung ,die Bw müsste da jetzt irgendeinen Führungsanspruch bespruchen und „eigene Operationen“ führen, contigency planning durchführen „wie richtiges Militär“ (wissen sie was überhaupt was militärisches contingency planning ist?), um sich einen angemessen Platz in der öffentlichen Wahrnehmung und den Geschichtsbüchern zu verschaffen, ist bizarr.
Bei der nächsten größeren Krise im Ausland zur Abwendung eines „failed state“ (mit erforderlichen Anti-Terror-Operationen, Aufstandsbewältigung, Unterstützung von Regierungen beim Aufbau eigener Sicherheitskräfte) beansprucht dann das BMU für sich die Führungsrolle, damit niemand fragt „wo wart ihr da eigentlich…“…
@Pio-Fritz
Ja, das ist so ein skurriles „Zwischending“, was da passiert. Zeigt sich bspw. hier:
https://augengeradeaus.net/2020/03/coronavirus-pandemie-und-bundeswehr-sammler-21-maerz/#comment-335689
Da vermeldet der Flotillenchef mit dem Bürgermeister medial eine „freiwillige“ Aktion am Samstag.
Und offensichtlich Montags wird dann erstmal der dazugehörige Papierkram vom KVK erledigt. Die korrekte Vorgehensweise muss eben erst erlernt werden.
https://augengeradeaus.net/2020/03/coronavirus-pandemie-und-bundeswehr-sammler-21-maerz/#comment-335829
Davon geht die Welt nicht unter. Ich habe das auch mehr so unter dem Aspekt der Reservenbildung angesprochen, was ja im Forum teilweise sehr kritisch gesehen wird. Sprich: Setze ich meine Soldaten einem nicht notwendigen Risiko einer Infizierung aus oder halte ich mein Pulver trocken, bis wirklich Not am Mann ist. Machen wir uns nichts vor, diese Lebensmittelfahrdienste können auch andere machen. Die Taxi-Innungen klagen nicht umsonst ihr Leid und der Busverkehr wurde wohl auch ausgedünnt. Eigentlich „darf“ die Bw nur helfen, wenn ALLE Mittel ausgeschöpft sind. Aber so kann man eben kein/e Profil/Haltung zeigen.
@ASpooner sagt: 23.03.2020 um 3:42 Uhr
„Es ist für mich nach wie vor unverständlich wieso die Bw an der Laufbahnausbildung festhält“
Weil die Bundeswehr Vorgesetzte braucht, gerade in Zeiten der Krise. Und weil es die Kameraden verdient haben befördert zu werden.
Außerdem: Wo immer möglich werden Ausbildungsinhalte gekürzt, geschoben oder in anderer Form angeboten.
Also: Es wir gehandelt.
@JohSte sagt: 23.03.2020 um 13:06 Uhr
„und fehlende Weisung von oben sicher auch nicht.“
Es gibt eine gute und umfassende Weisungslage „von oben“. Jetzt liegt es daran umzusetzen.
@Eric Hagen sagt: 23.03.2020 um 17:29 Uhr
„Bei allem Verständnis für die mittlerweile übliche pauschale Kritik am Zustand und der Arbeitsweise der Bw, der ich mich selbst hin und wieder anschließe. Doch der notorischen Suche nach dem Haar in der Suppe möchte ich etwas entgegensetzen“
Danke. Zustimmung. +1
@ Tom Cruise
Zitat:
„Aber bis jetzt schaut es nach einer erhöhten Infektionsrate in der Bundeswehr aus im Vergleich zu ganz Deutschland.
Wird dann morgen vielleicht Zeit bestimmte Maßnahmen zu überdenken oder eben einzuleiten in der Bundeswehr.“
So ist es !
Zumindestens ist die Neuinfektionsrate bei der Bw als momentan in der Gesamtgesellschaft in Deutschland
Lt. GI am Do. 19.03.21 : 397 Verdachtsfälle, 52 bestätigte Infizierte
Lt. Meldung oben: So. 22.03.21 : 536 Verdachtsfälle, 97 bestätigte Fälle
Die Anzahl der
Verdachtsfälle hat sich also in 3 Tagen um 139 Fälle erhöht, das macht bei einem exponentiellen Wachstum eine Steigerungsrate von ca. 10 % / Tag,
der Infizierten hat sich in 3 Tagen um 45 Fälle auf 97 Fälle erhöht, das macht eine tägliche Steigerungsrate von 23 %.
Dies zeigt, dass die Bw die Verdachtsfälle wohl gut ausgewählt hat, denn der prozentuale Anteil der Infizierten von den Verdachtsfällen hat sich wesentlich erhöht.
Was bedeutet es für die Einsatzbereitschaft der Bw wenn sich die 97 infizierten Fälle mit der gleich hohen Steigerungsrate von 23 % / Tag weiter erhöhen ?
In 30 Tagen würden rein rechnerisch ca. 48300 Infizierte in der Bw existieren (1,23^30 = 498 * 97 Infizierte gestern). Das dies den mehr oder weniger den Zusammenbruch der Bw bedeuten würde, muss ich nicht extra betonen.
Ich hoffe man entschließt sich noch rechtzeitig ein gesundes Kontingent an Soldaten vorbeugend in Quarantäne zu nehmen, sprich zu kasernieren, aber diese Diskussion haben wir durch und brauchen wir jetzt nicht nochmal führen !
@ Voyageur
Malariamedikamente (nicht vorbeugender Malariaschutz sondern Bekämpfung der Krankheit) sind „Hammermedikamente“ und haben sicherlich jede Menge Nebenwirkungen !
@ Memoria
Zitat:
„@Sehenden Auges:
Ich habe auch den Eindruck, dass die wirkliche Lage noch nicht wirklich verstanden ist bzw. das BMVg sich hier geschickt positioniert.
Die Lageverschärfung ist nur noch eine Frage von Tagen.“
Das sehe ich als Aussenstehender auch so. Ich bin mir nicht sicher ob sich die Zuständigen ein Szenario ausmalen, bei dem es in 30 Tagen zwischen 320 000 bis 4,2 Mio Infizierte in Deutschland geben wird. Dies würde sich aufgrund der aktuellen Fallzahlen ergeben, wenn die tägliche Steigerungsrate zwischen 10 – 20 % sich einpendelt. Momentan liegen wir eher bei 15 % / Tag gesamtgesellschaftlich. Wenn wir von 10 % der Infizierten als Krankenhaus behandlungsbedürftigten Patienten ausgehen, würden dies zwischen 32 000 bis 420 000 Krankenhausbetten in 30 Tagen bedeuten. Nun sind nicht alles Krankenhauspatienten beatmungsbedürftig, aber mit 25 000 vorhandenen Intensivbetten sieht man schon an welchen Ende der Zahlenabschätzung wir uns bewegen.
Sollte es so etwas wie Reservelazerettgruppen noch bei der Bw geben, wäre es jetzt an der Zeit diese (eingelagerten ?) Reservelazarette aufzubauen und zu aktivieren. Weiterhin kennen insbesonders Militärmediziner den Begriff der „Triage“, also die schnelle Beurteilung welcher Patient vieviel Überlebenschancen hat und sich auf die Patienten zu konzentrieren, die die größten Überlebenschancen haben.
Dies wird enorme ethische Probleme bereiten, denn wir sind ja nicht auf einem Hauptverbandsplatz während eines Krieges (vielleicht wird sich dieser Eindruck aber in 30 Tagen anhand der Realitäten aufdrängen, in Italien ist er heute Realität !).
Hier sind Seelsorger und Psychologen gefordert, dem medizinischen Personal tatkräftig beizustehen.
Vielleicht wird auch alles viel weniger schlimm, dann hat man halt in der Vorbereitung übertrieben, aber besser jetzt übertreiben, als in 30 Tagen einen hilfemäßigen Offenbarungseid leisten zu müssen !
@PIO-Fritz
„Auch ich mache die Gesetze nicht, ich weise nur darauf hin, wie derzeitige Rechtslage ist. Ich finde, unsere Ministerin hat großzügig Hilfe angeboten und auch hinreichend benannt, wie und in welchem Umfang das geschehen soll. Mehr können Sie nicht planen. Wenn die Länder und Landkreise da nicht abrufen, dann eben nicht. Die Bundeswehr hat keinen Einfluß darauf. Das ist eben Föderalismus und da muß dann eben der Gesetzgeber eingreifen, wenn etwas anderes gewollt wird.“
Die Rede war nicht nur nicht gut, sie war auch wenig konkret oder hinreichend. Was AKK und der GI da bezueglich der moeglichen Hilfeleistungen durch die Bw zugesagt haben, haette wahrscheinlich auch ein Abiturient mit gesundem Menschenverstand hinbekommen. Wenn diese Rede also das Beste ist was die Bw zusammen bekommt und wir darueberhinaus nicht mehr machen/planen koennen, dann ist es um unsere Firma noch schlimmer gestellt als ich vermutet habe.
Militaer zeichnet sich in der Planung dadurch aus, das verschiedene Lagen durchgespielt und entsprechende Courses of Action entwickelt werden, die man dann bei Bedarf ziehen und umsetzen kann. Die Haende in den Schoss zu legen und abzuwarten bringt uns nicht weiter. Denn wenn dann in 5 Tagen auf einmal alles was von der Bw wollen waere es schlecht zu sagen, das man mit so einer Nachfrage nicht gerechnet hat, nicht genau weiss wie man darauf reagieren soll und im Stillen darauf hofft das die Abteilung Recht mal wieder die Fuehrung uebernimmt und erstmal prueft was alles nicht geht. Damit haette man schon wieder Zeit gewonnen um die MInisterin auf die naechste Pressekonferenz vorzubereiten.
Mich würde mal interessieren, warum meine Posts, z. B. Antwort auf Pio-Fritz, nicht freigegeben wurden.
[Mich würde mal interessieren, warum meine wiederholte Bitte, hier nicht die generelle Debatte über den Umgang mit der Pandemie zu führen, schlicht ignoriert wird. Konkret: Die Situation von Reha-Kliniken und die Lage beim Robert-Koch-Institut sind hier kein Thema, weil das schlichtweg den Rahmen sprengt. Ich denke das beantwortet die Frage. T.W.]
@ASpooner
Vielleicht könnten Sie uns mitteilen wo am 24.03. 300 Soldaten ihre Laufbahnprüfung an einer Unteroffizierschule beginnen so wie sie es bereits letzte Woche hier gepostet haben.
Landrat Pusch hat die chinesische Regierung um Unterstützung gebeten, da die Vorräte an Schutzausrüstung maximal eine Woche lang halten.
Da kann sich jetzt jeder sein Bild von machen.
[Danke, genau das meinte ich… Diese Debatte jenseits des Themas Streitkräfte ist in dem Rahmen dieses Blogs weit jenseits des sinnvollen Rahmens. T.W.]
@T.W Kennen Sie den aktuellen Sachstand zu der Bw-Pharmazieproduktion ? Ich erinnere mich nur an den Bericht des Rechnungshofes (https://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/produkte/bemerkungen-jahresberichte/jahresberichte/1-archiv/2012/einzelplanbezogene-entwicklung-und-pruefungsergebnisse/bundesministerium-der-verteidigung/2012-bemerkungen-nr-64-herstellung-pharmazeutischer-produkte-durch-die-bundeswehr-zu-teuer)
Es zeichnet sich wohl ein erheblicher Engpass ab (grundsätzliche Abhängigkeit von China und Indien), weil wesentliche Produktionskapazitäten still stehen. Es stellt sich mir die Frage, ob das durch die Handarbeit von Apotheker-Reservisten abzuarbeiten ist oder man die Produktionsketten wieder anlaufen lässt/verstärkt?
Dass die Laufbahnausbildung nicht komplett abgebrochen werden sollte ist klar. Wir brauchen weiterhin den Nachwuchs, notfalls mit Einkasernierung und 14 Tage vorab Quarantäne.
Aber wieso werden Dienstposten Lehrgänge (ATN 6/7) im LFZ-Technik Bereich abgebrochen, LFZ-Grundlagen jedoch nicht? Die Begründung laut Führung, der eine Lehrgang sein laufbahnrelevant für die Beförderung zum Fw, der ATN Lehrgang jedoch nicht.
Welche der beiden Lehrgänge jedoch für die eigentliche Arbeit in den Verbänden von Relevanz haben würde sollte eigentlich jedem klar sein.
@Georg:
Die Anstiege bei den Infektionen werden sich auch in der nächsten Zeit bei ca. 20% pro Tag einpendeln.
Es ist also klar, dass auch in Deutschland der Verlauf sehr ähnlich ist wie in Italien – nur um ca. 10 Tage verzögert.
Aber wird diese Zeit wirklich genutzt?
Ich sehe dabei natürlich auch nicht die Bw in der Führung. Es scheint mir eher auf Bundes- und Landesebene keine wirklichen Planungen für die nächsten 4 Wochen zu geben.
Trotz aller Krisenstäbe und Lagezentren, etc.
Die Reservelazarettgruppen wurden übrigens im Rahmen der Transformation rundum 2006 aufgelöst.
@FlaOffz:
Aktuell gibt es dich sogar ein STRATCOM-Wettlauf der Leitung mehrerer Oberster Bundesbehörden (heute wieder PK von Spahn, Scholz/ Altmaier, Maas, Giffey).
Eine umfassende Planung kann ich hingegen nicht erkennen (s.o.).
@Georg: Bei Ihrer Berechnung sind Ihnen m. M. nach zwei Fehler unterlaufen.
1.) Die Zahl der Infizierten. Dabei müssen Sie diejenigen herausrechnen, die nach 14 Tagen gesund sind
2.) Es sind etwa 5% der Infizierten beatmungspflichtig. Nicht 10%.
@T.W. Danke für Ihre Erklärung. Dennoch wurde hier immer wieder auf die Personelle Knappheit verwiesen. Ich bin der Auffassung, dass es eben NICHT um zu wenig Personal geht (daher mein Verweis auf die ehemaligen Pfleger), sondern um zu wenig MATERIAL. Sprich: Schutzausrüstung und Beatmungsgeräte.
Beleg dafür : Die Bundesregierung hat 10.000 zusätzliche Beatmungsgeräte geordert-Lieferung dauert bis zum Jahresende.
Weiterhin geht es darum, die Infektionen zu verlangsamen, damit das Gesundheitswesen nicht zusammen bricht.
Dies war ein Grund dafür, dass Italien eine Sterberate von ca 7,7% hat, während Deutschland etwa 0,2% hat.
@FlaOffz
„Aber Ihre Vorstellung ,die Bw müsste da jetzt irgendeinen Führungsanspruch bespruchen und „eigene Operationen“ führen, contigency planning durchführen „wie richtiges Militär“ (wissen sie was überhaupt was militärisches contingency planning ist?), um sich einen angemessen Platz in der öffentlichen Wahrnehmung und den Geschichtsbüchern zu verschaffen, ist bizarr.“
Bizarr is hier in erster Linie die stramme Behauptung ich haette gefordert die Bw sollte eigene Operationen fuehren oder einer Fuehrungsanspruch fuer sich beanspruchen, oder einen STRATCOM Wettstreit beginnen …es geht auch nicht um einen Platz in der Geschichte…sondern um das Umsetzen miltaerischer Grundsaetze mit linken und rechten Nachbarn und einem dynamischen/hybriden Gegner…wenn das gemacht wird ist ja alles gut. Und wenn die Klatschhasen recht haben und unsere Fuehrung hat die Sache im Griff…super, ich freu mich drauf! Ich habe kein Interesse daran die Bw in dieser Sache scheitern zu sehen…aber warten wir doch einfach ab was in den naechsten Tagen und Wochen so passiert.
In der Zwischenzeit wuerde ich mal empfehlen den Begriff STRATCOM nachzuschlagen…mir scheint da gibt es noch Informationsbedarf!
@BG:
Sofern sich die Entwicklung der Neuinfizierten nicht grundlegend in den nächsten 2 Wochen ändert (Trendumkehr) – und das sieht auch das RKI nicht eintreten, dann sind ihre genannten Punkte zu Geheilten und dem Anteil der schwer erkrankten nicht mehr so entscheidend.
Das Grundproblem ist die große Zahl:
22800×1,2^14= 292.733 Infizierte in 2 Wochen
Bei etwas geringerem Wachstum in 3 Wochen
22800×1,1^21= 168.725 Infizierte
Die Dunkelzifferproblematik lasse ich mal beiseite.
Da ist dann auch 5% Intensivpatienten zuviel für das System. Und es folgen danach ja ähnliche Steigerungen.
Der Verlauf ist sehr ähnlich zu Italien bei den Infizierten (siehe oben mein Link mit Kommentar zur statistischen Auswertung).
Die weiterhin expotentielle Dynamik wurde auch in Italien lange unterschätzt.
Unser Gesundheitswesen wird sicher einiges besser abfedern können als in anderen Ländern. Das ändert aber nichts an einer sehr großen Welle, die früher oder später auf uns zu rollt.
Ein Chefarzt sagte heute Abend in der ARD:
Es ist wie ein Tsunami und aktuell zieht sich das Wasser zurück.
Wie bereiten sich darauf alle Beteiligten planmäßig vor?
Welche Rolle spielen BMG und BMI mit dem Krisenstab bei der Vorbereitung auf die Welle?
Gibt es wirklich realistische Planungen zur Bewältigung der Anstiege der Infizierten?
Wo kann die Bundeswehr da übergreifend unterstützen? Welchen Vorlauf braucht es hierfür?
Sind die normalen Verfahren der Amtshilfe hierfür ausreichend?
Diese Fragen werden aus meiner Sicht zu wenig gestellt. Expotentielles Wachstum ist eben schon immer etwas schwer Vorstellbares gewesen, vielleicht liegt es ja daran.
[Aaargh. Ich kann ja drum bitten und bitten und bitten und bitten, die Grundsatzdebatte über die Pandemie nicht hier zu führen, aber es nützt nix. Gut, ich schmeiße Kommentare künftig schneller raus. HIER MACHT ES KEINEN SINN, DIE GRUNDSATZDEBATTE ZU FÜHREN, DAFÜR GIBT ES ANDERE MÖGLICHKEITEN. sorry, aber das ist doch so für keinen hilfreich… T.W.]
Bei einigen Kommentaren habe ich den EIndruck die Apokalypse ist nah, die Zombies laufen über die Straße und die Bundeswehr soll jetzt die Menschheit retten. Betrachten wir die Lage mal in Ruhe: die Zahl der Infektionen steigt und wird noch weiter steigen; die Sterberate ist noch gering und bleibt es hoffentlich auch. Das medizinische Personal – auch das der Bundeswehr – kämpft an der Front. Andere Hilfskräfte (Feuerwehr, THW) sind bisher wenig gefordert, wenn kein San Personal. Das ist auch gut so, denn die vielen Ehrenamtler können diesen Job nicht so einfach wochenlang durchhalten.
Und das Zauberwort für die Bundeswehr bei ZMZ heißt seit Jahren: SUBSIDIARITÄT. Die zivile Seite sagt was zu tun ist, wo und wann sie Hilfe braucht und erst dann, wenn sie ihren Job nicht mehr selbst erledigen kann. Welchen Sinn macht es also, jetzt überall Sodaten einzusetzen? Die Gesundheitsämter machen ihren Job. Das Personal im Krankenhaus genauso. Wer soll diese Menschen unterstützen oder zeitweise ersetzen, wenn auch dort die Infektionsrate stark ansteigt? Warum soll die Bundeswehr Zelte aufbauen, wenn überall Hotels und Jugendherbergen leerstehen? Warum Schutzausstattung abgeben, wenn sie a) selbst zu wenig hat und b) die zivile Seite massiv nachbestellt hat bzw. Nachschub bekommt.
Woran es noch hapert ist die Kommunikation: Wann kommen Schutzmasken, wie werden sie verteilt (auch an die Bundeswehr oder nur an die Gesundheitsministerien)? Tauschen Landesregierung und Landeskommando alle relevanten Daten aus, haben sie ein (annähernd) gleiches Lagebild? Wie werden die unteren Ebenen informiert – die, die an vorserster Front stehen?
Noch ein Aspekt, aber eher für die höchsten Ebenen gedacht: Warum schaffen es Chinesen, Russen und Kubaner die von Corona gebeutelten Italiener direkt zu unterstützen, mit Mensch und Material? Warum kommt von uns nur ein bisschen Material? Warum schicken wir nicht sofort einen Airbus mit Bundeswehr-Sanitätspersonal und Material nach Mailand (und auch zusätzlich einen nach Madrid) um unseren europäischen Freunden zu helfen? Und wenn es nur für ein, zwei Wochen wäre, weil das Personal dann bei uns benötigt wird. Die Nachbarn von Grand Est bekommen das ja jetzt auch auf die Reihe (französische schwer erkrankte Patienten werden in den Nachbarländern versorgt). Hier könnte die Regierung mit Hilfe der Bundeswehr zeigen, wofür Europa steht: Humanität und Mitmenschlichkeit, auch und trotz geschlossener Grenzen.
@T.W.:
Mir ging es nicht darum über die allgemeine Krise zu diskutieren, sondern aufzuzeigen, dass die Lage sich weiter sehr schnell verschärfen wird und die Behörden sich hierauf derzeit nicht wirklich einstellen und somit die Bundeswehr sich nicht wirklich vorbereiten kann.
Aber sobald es zu spät ist, wird der Ruf nach der Bundeswehr sicher sehr schnell sehr laut sein.
@Klaus-Peter Kaikowsky
„Was möglich ist….Ein Team des Zentrums für Softwarekompetenz der #Bundeswehr hat in kürzester Zeit ein virtuelles Dashboard entwickelt.“
Mein Praktikant hat so etwas ebenfalls umgesetzt. Allerdings im Gegensatz zum softwarekompetenten Team der Bundeswehr ganz alleine und bis auf Landkreisebene heruntergebrochen. Für den Rest des Konzerns hatte das Business Continuity Management schon vor Wochen die Maßnahmen ergriffen, die dafür gesorgt haben, dass man weiter agieren konnte. Aber ausgerechnet die Institution, von der die Sicherheit des Industrielands Deutschland abhängen soll, ist offenbar selbst im Friedensbetrieb von etwas schwierigeren Bedingungen überfordert. Wenn man jetzt erst anfängt zu überlegen, ob z.B. Lehrgänge, bei denen Führungskräfte physisch zusammenkommen, wirklich eine gute Idee sind, bedeutet dies, dass die Führung dieser Truppe grundlegend versagt hat.
@ PioFritz
a) Spielt es eine Rolle, welche Art einer Katastrophe eintritt? Bei Ihrer engen Auslegung dürfte man per se nie zwei Dinge miteinander vergleichen, da nur die wenigsten zu 100% gleich gelagert bzw. identisch sind. Dass es in der derzeitigen Situation nicht aufs Sandsack-Schleppen ankommt, wäre mir ohne Ihre Einlassung gar nicht aufgefallen ;-).
b) Beim Hochwasser ist der Einsatz geographisch begrenzt – eben auf die Hochwassergebiete. Dem Vernehmen nach ist das Corona-Virus ein bundesweites Phänomen und irgendwann wird es dann die Masse an Anfragen – und seien sie auch jeweils klein – ausmachen. Die Bundeswehr war nie ein unbegrenztes Personal- und Materialreservoir, das auf Knopfdruck parat steht. Aber sie ist es heute sehr viel weniger als noch 2002 oder 1997. Ich glaube nicht, dass diese Erkenntnis schon überall angekommen ist.
c) Den Part „Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung“ habe ich mir nicht ausgedacht – den habe ich so aus dem Tagesbefehl der Ministerin übernommen. Es ist in meinen Augen fahrlässig, sich Denkverbote aufzuerlegen, nur weil einem ein Szenar jetzt gerade als unwahrscheinlich und/oder unbequem erscheint. Ich glaube, niemand wünscht sich einen solchen Einsatz herbei, doch wenn es notwendig werden sollte, dann wäre er auch rechtlich zulässig – daran gibt es seit 2012 keinen Zweifel mehr.
@ Zulu1975
Danke für Ihre Beispiele – in diese Richtung habe ich gedacht und habe mich hierbei nicht aufs Sandsack-Schleppen beschränkt.
@ MrDiversity
Es ist in meinen Augen besser, auf das schlimmste vorbereitet zu sein, dann aber die Pläne in der Schublade liegen lassen zu können, als sich von vornherein Scheuklappen aufzuerlegen und am Ende böse zu erwachen. Wer soll denn sonst eingesetzt werden, wenn es so richtig brenzlig werden sollte – was niemand hofft – wenn nicht die Streitkräfte?
Die Regionalverwaltung Hannover plant ein Behelfskrankenhaus zur Entlastung der normalen Krankenhäuser (ähnlicher Ansatz wie in Berlin). Nach Presseberichten („368 INFIZIERTE: ERRICHTUNG VON BEHELFSKRANKENHAUS DURCH BUNDESWEHR IN Planung“) wurde ein Amtshilfe-Antrag zum Aufbau und Betrieb (!) durch die Bundeswehr gestellt.
Wenn ich es richtig übersehe eine der umfangreichen Anträge auf Amtshilfe, die Umsetzbarkeit ist sehr wahrscheinlich nicht problemlos möglich.
Das Beispiel zeigt, dass so langsam die großen Fallzahlen in konkrete Planungen umgesetzt werden. Aber wohl regional sehr unterschiedlich.
Es ist mir ein absolutes Rätsel, dass hier manche immer noch keinen Handlungsbedarf sehen…die Bilder aus Italien sind ja wie ich finde eindrücklich genug.
Auch wenn ich natürlich nicht hoffe, dass wir hier ähnliche Zustände bekomme, Vorbereitung hat noch niemandem geschadet. Wäre auch einfach umzusetzen (und wird ja auch in Teilen so gemacht):
– Vorbereitung aller Transportfähigen LKWs/Tonner/etc. (inklusive Fristen)
– Identifizierung der entsprechenden Fahrer (Einweisung/Überprüfung) und die Einteilung in „Schicht“pläne (um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, also einen Wechsel im Dienst bspw. alle 14 Tage)
– Aussetzung der nötigen Überprüfungsfahrten für „handelsübliche“ Klein-KFZ (z.B. Widder) ab Eintritt des Krisenfalls
– Reduzierung der Stammbesatzung auf das nötige Minimum
– Absage aller Lehrgänge (außer evtl. SAN). Das Argument, dass Führungskräfte gebraucht werden ist in meinen Augen völligst daneben. Auch Zivilisten würden ihre Ausbildung gerne abschließen (und die verdienen dann sogar mehr). Ja, man braucht Führungskräfte, aber die braucht man jetzt und nicht erst in 3 Wochen oder, je nach Ausbildung, nach 3 Jahren. Ja, die betreffenden Kameraden haben auch finanzielle Einbußen, das steht doch aber in keinem Verhältnis zur Ansteckungsgefahr!
-Vorbereiten der Marschgepäcke (Daypack, große Tasche für längere „Einsätze“)
Würde keinem Weh tun, sind einfache Maßnahmen und jederzeit umsetzbar. Damit sind die Soldaten „zufrieden“ und beruhigt, weil sie tun was, man könnte das prima in die Öffentlichkeit tragen („Seht her, wir tun was, wir stehen bereit wenn ihr uns braucht!) und man braucht auch nicht auf Anfragen aus dem Zivilen warten.
Wenn die BW dann nicht gebraucht wird hat es trotzdem nicht geschadet.
Da es aber noch nicht mal innerhalb meiner Brigade einheitliche Regelungen gibt, seh ich da schwarz, dass da „von Oben“ was produktiv umzusetzendes kommt…
Mir wird von verschiedener Seite berichtet, dass am WE Feldjäger die Polizei bei den Zutrittskontrollen nach Schleswig Holstein unterstützt haben. Kann das sein ?
[Wohl nicht – ich habe mal rumtelefoniert und dafür gibt es keine Bestätigung, es gibt auch keinen entsprechenden Antrag des Landes Schleswig-Holstein an die Bundeswehr. Allerdings: Es gibt wohl derzeit weiterhin Material-Rücktransporte im Rahmen der abgebrochenen Übung Defender Europe 20, die z.T. von Feldjägern begleitet werden – vielleicht ist das damit zu erklären? T.W.]
@ Flegrom 23.03.2020 um 19:05 Uhr
Zitat:
„Aber wieso werden Dienstposten Lehrgänge (ATN 6/7) im LFZ-Technik Bereich abgebrochen, LFZ-Grundlagen jedoch nicht? Die Begründung laut Führung, der eine Lehrgang sein laufbahnrelevant für die Beförderung zum Fw, der ATN Lehrgang jedoch nicht.“
Wenn dies wirklich so ist, dann wäre dies aus meiner Sicht grob fahrlässig. Der Grundlagenlehrgang ist ein reiner Theorielehrgang, bei dem bis zu 24 Soldaten relativ dicht gedrängt im Hörsaal sitzen. Er dauert ca. 10 Wochen. Genug Zeit um sich anzustecken, wenn einer der Lehrgangsteilnehmer den Virus von seiner Wochenendheimfahrt quer durch die Republik mit in das Klassenzimmer am Montag bringt.
Die Fachlehrgänge (ATN 6/7) finden normalerweise in einer Hörsaalstärke von 3 – 6 Lehrgangsteilnehmern (in SAP-Zeiten Trainingsteilnehmer) statt. Die wechseln zwischen Hörsaal und Praxis am Lfz in der Halle. Im Hörsaal haben die normalerweise viel mehr Platz als der Grundlagenlehrgang. Allerdings ist es eben auch so, dass bei Arbeiten am Flugzeug, z.B. Fahrwerksausbau u. ä. vieles nur als Teamarbeit geht und da kann man keine Abstandsregelungen einhalten.
Vom Einsatzwert her haben sie jedoch vollkommen recht. Der Grundlagenlehrgang dient nur zur Beförderung zum Feldwebel. Damit hat der Anwärter noch keinen Fachlehrgang und kann am Lfz rein gar nichts machen ! Lediglich die Mindestbeförderungszeit von 3 Dienstjahren zum Fw wird eingehalten !
@ ITFw -SK 24.03.2020 um 7:34 Uhr
Der Großteil der von Ihnen geforderten Maßnahmen wird und wurde bereits umgesetzt. Von Ihren sechs Strichaufzählungen allein fünf an meinem Standort. Nur weil man es nicht in die Öffentlichkeit trägt, heißt es nicht ,dass nichts vorbereitet wird.
@all
Jetzt gibt’s den täglichen neuen Sammelthread zum Thema, bitte bei Bedarf die Debatte dort fortsetzen.
Bezüglich MTU vermute ich, dass hier vor allem die zivile Instandsetzung heruntergefahren wird. Immerhin fliegen die Airlines aktuell so gut wie gar nicht mehr. Das Zivilgeschäft hat bei der MTU ein deutlich größeres Volumen als die militärische Instandsetzung.
@ Koffer sagt 23.03.2020 18:06
„Weil die Bundeswehr Vorgesetzte braucht, gerade in Zeiten der Krise. Und weil es die Kameraden verdient haben befördert zu werden.
Außerdem: Wo immer möglich werden Ausbildungsinhalte gekürzt, geschoben oder in anderer Form angeboten.“
Das ist ja wirklich schlüssig, da sitze ich dann lieber mit 25 LT in einem Mini Hörsaal, damit alle pünktlich befördert werden und man kann die Uhr stellen, bis der erste bestätigte Verdachtsfall auftritt und sowieso alles geschlossen wird.
Und das bei Laufbahnlehrgängen mit einer Pseudoprüfung und 99,9 % Bestehungsquote. Rechtsanspruch auf Beförderung gibt es nicht. Abiturprüfungen werden auch verschoben oder man findet praktikable, der Lage angepasste Lösungen. Bei uns nicht möglich? Mir scheint , das was am Sonntag von der BK und den 16 MP´s beschlossen würde ist für die Bw nicht gültig, oder warum verstoßen wir weiterhin fleißig dagegen. In mir bekannten zivilen größeren Firmen sind sämtliche Besprechungen untersagt und man trifft sich online per Facetime o.ä. Aber auch das setzen wir nicht konsequent um und besprechen uns weiter fleißig.
@ASpooner sagt: 24.03.2020 um 13:05 Uhr
„Das ist ja wirklich schlüssig, da sitze ich dann lieber mit 25 LT in einem Mini Hörsaal,“
Hat niemand gesagt. Nur weil ein inhaltlich wichtiger und/oder laufbahnrechtlich geforderter Lehrgang durchgeführt wird, heisst das nicht, dass man nicht die Umsetzung anpassen kann. Das ist ja das schöne an der Auftragstaktik :)
„Mir scheint , das was am Sonntag von der BK und den 16 MP´s beschlossen würde ist für die Bw nicht gültig, oder warum verstoßen wir weiterhin fleißig dagegen“
Böse Polemik. Tun wir nicht.