Militärische Stärke der Bundeswehr: Weiter keine Trendwende
Die militärische Stärke der Bundeswehr ist im Mai – erneut – im Vergleich zu den Vormonaten praktisch unverändert geblieben. Ein personeller Aufwuchs ist weiterhin nicht in Sicht: Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten betrug im vergangenen Monat 178.304 gegenüber 178.179 im April; die Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten stieg leicht von 168.047 auf 168.186.
Die aktuellen Zahlen, von der Bundeswehr am 13. Juni wie üblich unter dem immer gleichbleibenden Link veröffentlicht:
178.304 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 994
diesem unmittelbar nachgeordnete Dienststellen: 2.015
Streitkräftebasis: 40.662
Zentraler Sanitätsdienst: 19.814
Heer: 60.568
Luftwaffe: 28.271
Marine: 16.173
CIR: 197
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 964
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.563
Bereich Personal: 7.083, davon 4.276 Studierende an den Bw-Universitäten
Die Bundeswehr umfasst aktuell 168.186 Berufs- und Zeitsoldaten und 10.118 Freiwillig Wehrdienstleistende (Durchschnitt Januar bis Mai: 10.089).
Zur Bundeswehr gehören 20.423 Soldatinnen.
Stand: 31. Mai 2017
Der bekannte Service, nur bei Augen geradeaus!: Die Vergleichszahlen
(Foto: Deutsche und niederländische Fallschirmjäger landen im Rahmen der Übung Red Griffin/Colibri 50 am 10.05.2017 bei Bondelum in Schleswig-Holstein – Bundeswehr/Jane Schmidt)
klabautermann | 14. Juni 2017 – 9:26
„Ein Aspekt geht in der Diskussion in Sachen „TrendwendeN“ mAn nach völlig unter und das ist der organisatorische Widerspruch zwische Schlanker Staat/Kommerzieller Ansatz und „mehr Verantwortung“ übernehmen in der Welt mittels der Streitkräfte, …. Staatliche Ressourcen einsparen durch outsourcing einerseits und staatliche (Gewaltmonopol)Aufgaben andererseits anböschen passt nicht wirklich zusammen, oder ?
Folge sind dann auf der Zeitachse sich überlagernde/kreuzende, vielfältige Schweinezyklen in den Bereichen Personal und Material,….“
Unmittelbare Folge sind beim aufmerksamen Betrachter dieser Widersprüche vor allem:
1. eine kognitive Dissonanz wie aus dem Lehrbuch
und
2. ein massiver Vertrauensschwund hinsichtlich die Weitsicht und Weisheit des politisch/militärischen Führungspersonals.
Um Ihr Beispiel der Kreuzseen fortzusetzen: erwartbare Reaktion des Führungspersonal wird vermutlich nicht das seemännisch Gebotene sein. Erwartbar sind typischerweise Maßnahmen wie:
a) Ignorieren (es gibt keine Kreuzseen, jedenfalls nicht hier in meinem Büro im Bendlerblock/ Hardthöhe)
b) Fortbildung in Resilienz für die Besatzung (ich fühle mich glücklich, grade in Kreuzseen)
c) Finanzierung von Forschungsprojekten darüber, ob es Kreuzseen überhaupt gibt und wenn ja, wie diese sozialverträglich gestaltet werden können
Naja, und so weiter ….
@f228
Nicht schlecht ;-)
Aber so viel Mühe wird man sich gar nicht machen. Man wird meine Kreuzsee-Metapher einfach damit „abtun“ indem man behauptet, dass ein Supertanker wie die BW sehr seefest und stabil ist auch in Kreuzseen. Tja, allerdings ist dieser Supertanker BW auch eine Metapher, die nicht die reale „nautische“ Konstruktion der BW erfasst. Die BW ist imho ein loser Flottenverband/Konvoi, bestehend aus vielen, vielen größeren und kleineren Fähigkeits-Schiffen und -Booten, mit der die Flottenführung versucht eine Art konzertiertes Trendwendemanöver mitten in einer Kreuzsee durchzuführen. Vergessen wird dabei, dass diese Fähigkeitsschiffe und -boote alle unterschiedliche Manövriereigenschaften haben, unterschiedliche Rumpfformen (Verdränger, Halbgleiter, Gleiter, etc.) …und so weiter und so fort. Und vom Ausbildungsstand der Besatzungen wollen wir einmal ganz schweigen.
Na denn: Klaaaaar zur Wennnnnde !
;-)
klabautermann | 14. Juni 2017 – 13:17
@f228
„Nicht schlecht ;-). Aber so viel Mühe wird man sich gar nicht machen…. Na denn: Klaaaaar zur Wennnnnde !“
Reeeeeeeh!
(OT: Ich weiß nicht, ob es die Militärs hier tröstet, aber in der zivilen IT-Branche erlebe ich grade ganz Ähnliches: Riesen-Unternehmen kauft den größten Teil der IT aus Indien ein, macht gleichzeitig die Beschaffungsprozesse dafür noch schwerfälliger als ohnehin schon – und will gleichzeitig neuerdings agile Software-Entwicklung praktizieren. Ganz großes Kino. Aber nur für Kleingeister scheint das ein Widerspruch zu sein. Echte Strategen sehen hingegen die Lösung: die Flotte wendet zwar, fährt aber anschließend über den Achtersteven weiter auf altem Kurs – jedenfalls, soweit sie in der Wende nicht abgesoffen sind. Ende OT)
@Sachlicher
D.H. bei der BW kann ich „Haus“arzt wechseln, 2te Meinungen einholen etc?
De facto .
@Klauspeterkaikowsky
Die Probleme hat sich die BW selbst zum Teil mit geschaffen, in ihrem Umgang mit Wehrpflichtigen und ihrer Instutionellen Kompetenz.
Bei so einigem mag die BW sich zwar was gedacht haben, aber die Umsetzung trug ziemlich deutlich die Überschrift – Dummfick, Schikane und Vergeudung von Lebenszeit der Wehrpflichtigen.
Hosengummi und Co.
Mit so einem Blödsinn braucht man der heutigen Generation nicht mehr kommen, schon gar nicht wenn das länger als eine kurze Wehrdienstzeit ist.
Zu Jung sei gesagt, könnten wir ihn nur an Russland verschenken.
Allerdings hätte ich die Polizeiaktion Afghanistan auch nicht Krieg genannt, „Kampf“einsatz o.ä. mit den gleichen Ansprüchen wie im Krieg für Soldaten etc. für die Afghanen war es wohl ein Krieg – für uns nicht.
@ThoDan | 14. Juni 2017 – 17:07
„@Sachlicher
D.H. bei der BW kann ich „Haus“arzt wechseln, 2te Meinungen einholen etc?
De facto .“
Ja das können Sie, als Soldat haben Sie das Recht auf unentgeltliche Truppen-ärztliche Versorgung. Es besteht die Möglichkeit, sie ist aber nicht einfach und muss gut begründet werden, dem behandelnden Truppenarzt das Vertrauen abzusprechen. Dann wird man von einem anderen Truppenarzt behandelt. Wenn am Dienstort nur ein Truppenarzt vorhanden ist, muss eine Reise zu einem benachbarten Dienstort in Kauf genommen werden. Für die Kosten dieser Reise ist der Soldat dann aber selbst verantwortlich.
@ThoDan | 14. Juni 2017 – 17:07
„D.H. bei der BW kann ich „Haus“arzt wechseln, 2te Meinungen einholen etc?
De facto.“
Begründet jederzeit. Unbegründet (teilweise) auf eigene Kosten.
Es ist eine Güterabwägung. Aber normalerweise ist es beim ersten Ablehnen eines Arztes kein Problem und wird auch ohne Begründung akzeptiert.
„Bei so einigem mag die BW sich zwar was gedacht haben, aber die Umsetzung trug ziemlich deutlich die Überschrift – Dummfick, Schikane und Vergeudung von Lebenszeit der Wehrpflichtigen.“
Ja, das Leben ist hart, grausam und gemein…
„Hosengummi und Co. Mit so einem Blödsinn braucht man der heutigen Generation nicht mehr kommen, schon gar nicht wenn das länger als eine kurze Wehrdienstzeit ist.“
Ihr Meinung als Außenstehender. Interessant für Sie als Nicht-Fachmann aber ja vielleicht, dass fast alle Armeen dieser Welt ein Hosengummi oder einen Äquivalent haben… Denken Sie mal darüber nach ;)
@Koffer
Kein Vertrauen, 2te professionelle Meinung
Sie wissen doch, es gibt im Leben keine Chance für einen zweiten, schlechten Eindruck.
Gut gemeint ist nicht gut umgesetzt.
Interessant für sie als Soldat, es gibt eine Menge Outdoorhosen mit einem funktionalen und effizienten Hosengummiäquivalent und noch mehr, nur das Äquivalent zum BW Hosengummi suchen sie da vergeblich.
Das mag ja vor einem dreivierteljahrhundert technisch Sinn gemacht haben, aber das ist für die BW ja gar nicht so lange her
@ThoDan | 14. Juni 2017 – 17:07
D.H. bei der BW kann ich „Haus“arzt wechseln, 2te Meinungen einholen etc?
De facto .
De facto haben Sie schlicht keine Ahnung von der Materie. Andererseits lassen Sie sich auch nichts mitteilen. Das sei einfach festgestellt. Ich möchte Ihnen hier keinesfalls persönlich zu nahe treten.