von der Leyens Offener Brief zum ‚Haltungsproblem‘: Nicht mehr von Einzelfällen sprechen
Nach den Ereignissen der vergangenen Woche und ihrem Interview im ZDF am (gestrigen) Sonntag hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nachgelegt: Am (heutigen) 1. Mai wandte sich die CDU-Politikerin in einem Offenen Brief an die Truppe.
Zunächst mal nur zur Dokumentation* das Schreiben, wie es vom Ministerium im Internet veröffentlicht wurde – und dort auch als Offener Brief bezeichnet wird, obwohl solche Schreiben an die Truppe sonst eher als Tagesbefehl verbreitet werden:
Liebe Soldatinnen und Soldaten, liebe zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundeswehr,
Sie alle haben in der vergangenen Woche erfahren, dass unsere Bundeswehr nach den Vorfällen in Pfullendorf, Bad Reichenhall und Sondershausen erneut negativ in die Schlagzeilen geraten ist. Staatsanwaltschaft und MAD ermitteln gegen einen Oberleutnant aus unseren Reihen wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Noch ist nicht vollständig erwiesen, wie schwer das Fehlverhalten des Beschuldigten gemessen an den Normen des Strafrechts wiegt und es ist auch noch nicht abschließend geklärt, welche Rolle andere Beschäftigte der Bundeswehr in dieser ernsten Angelegenheit spielen. Ich habe darüber hinaus den Generalinspekteur angewiesen, das militärische Umfeld des Beschuldigten auf weitere extremistische und fremdenfeindliche Tendenzen auszuleuchten, aber auch intensiv der Frage nachzugehen, warum existierende Hinweise auf problematische Tendenzen über so lange Zeit in der Truppe folgenlos bleiben konnten. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich zum gegenwärtigen Stand der Ermittlungen auch nicht auf jedes bereits zu Tage geförderte Detail öffentlich eingehen kann und darf.
Ich möchte Sie heute um Ihr Vertrauen bitten und um Geduld. Ich weiß, dass es für alle Angehörigen der Bundeswehr augenblicklich sehr hart ist, die öffentliche Diskussion zu verfolgen. So manches verkürzte öffentliche Urteil über die Bundeswehr erscheint in seiner Pauschalität überzogen und ungerecht. Als Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt bin ich nach wie vor fest davon überzeugt, dass die übergroße Mehrheit von Ihnen ob in den Einsätzen oder im Grundbetrieb tagtäglich anständig und tadellos ihren wichtigen Dienst für unser Land leistet. Auch die große Mehrheit der Bundeswehrangehörigen, die Führungsaufgaben wahrnimmt, tut dies mit großem Verantwortungsgefühl für die ihnen anvertrauten Menschen und voller Respekt vor der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Dafür lege ich nach dreieinhalb Jahren Erfahrung mit der Truppe jederzeit meine Hand ins Feuer.
Wahr ist aber auch, dass wir nach allem, was wir inzwischen wissen, gegenüber der Öffentlichkeit und dem Parlament nicht mehr von Einzelfällen sprechen können. Zu groß ist die Zahl der Vorfälle, zu gravierend die zutage getretenen Fehlentscheidungen, wie zum Teil auf vorgesetzten Ebenen mit klaren Verfehlungen umgegangen wurde. Die Bundeswehr ist keine Institution und auch kein Arbeitgeber wie jeder andere. Die Bundeswehr ist existenziell darauf angewiesen, dass ihr guter Ruf in der Bevölkerung, aber auch im Parlament Bestand hat. Deswegen müssen wir Missstände offen aussprechen und diskutieren.
Es geht darum, welche Haltung wir als Angehörige der Bundeswehr repräsentieren und einnehmen. Welches Meinungsspektrum ist in einer demokratischen Institution wie unserer erlaubt und auszuhalten? Und wo ist die Grenze zum Extremismus überschritten, den wir in keiner Form in der Truppe dulden? Was ist angemessener militärischer Ausbildung und Erziehung geschuldet und wo überschreiten wir die Grenze zu überzogener Härte, Herabwürdigung und Schikane? Und ganz besonders wichtig: Welche Unregelmäßigkeiten und Missstände regeln wir kameradschaftlich untereinander und wo ist auch nach unserem Verständnis von soldatischer Führung die Grenze zu pflichtwidrigem Wegschauen aus falsch verstandenem Korpsgeist überschritten. Ob Pfullendorf, ob Sondershausen, Bad Reichenhall oder nun der Fall des Oberleutnants, für dessen fragwürdige Gesinnung es frühe Hinweise gab: Die Summe der in den vergangenen Wochen zutage getretenen Ereignisse zeigt dem Generalinspekteur und mir, dass es in zu vielen Bereichen der Bundeswehr keinen Konsens über diese wichtigen Punkte zu geben scheint. Deswegen müssen wir handeln. Wir müssen unsere Haltung klarer definieren, wir müssen unsere Ausbildungskonzepte hinterfragen – von den Mannschaften bis zu den Offizieren – und über Sicherungsmechanismen nachdenken, die Folgen gravierender Fehleinschätzungen wie im Fall der Masterarbeit oder unterbrochener Meldeketten wie in Pfullendorf ausgleichen.
Die Bundeswehr lebt davon, dass auf allen Ebenen Verantwortung übernommen wird in dem klaren Wissen, was von Führung erwartet wird. Wenn diese Führungsverantwortung nicht mehr ausgefüllt wird, dann funktioniert in unserer Bundeswehr etwas ganz Grundlegendes nicht mehr. Als Verteidigungsministerin, die jederzeit die Gesamtverantwortung für alles trägt, was in der Bundeswehr geschieht, möchte ich Sie deswegen von Herzen bitten, den schmerzhaften, aber notwendigen Prozess der schonungslosen Aufklärung und Diskussion zu unterstützen, der uns in den kommenden Wochen und Monaten bevorsteht. Die Sicherheitslage hat sich für alle wahrnehmbar verschärft. Deutschland braucht gerade jetzt seine Bundeswehr und ist auch nach langer Zeit wieder bereit, in die Modernisierung und Zukunftsfähigkeit seiner Streitkräfte zu investieren. Ich weiß, die Mehrheit von Ihnen leistet einen hervorragenden Dienst, aber in dieser Phase ist es wichtiger denn je, dass die Truppe nach innen und außen alles für ihre Glaubwürdigkeit tut.
Dr. Ursula von der Leyen
* Ich habe mich zur Dokumentation des vollständigen Wortlauts entschlossen, weil das Content Management System der Webseite des Verteidigungsministeriums in absehbarer Zeit umgestellt wird und ich sicherstellen wollte, dass dieser Offene Brief auch danach noch verfügbar ist.
(Vorerst stelle ich zu diesem Eintrag nicht alle Kommentare auf moderiert, ändere das aber ggf. kurzfristig.)
(Archivbild: von der Leyen in der Bundespressekonferenz in Berlin am 9. März 2017 – Thomas Trutschel/ photothek.net )
@GeMue
Das ist mal ne flotte Behauptung
die ich für ziemlich unsinnig halte. Und wenn sie tatsächlich stimmen sollte, dann ist die Ministerin ja noch zurückhaltend – zudem ist es auch eine kühne Aussage, dass die rechts Gepolten die besseren Soldaten seien. Was für einen rechten Laden hätten Sie denn gerne?
Auf dem Niveau debattieren wir hier bitte nicht weiter; dafür gibt’s dann doch die einschlägigen Foren und Webseiten.
@Harry
Sehen Sie sich die Finanzen an und vergleichen Sie 2010/11 und 2016/17. Das Ziel von Schäuble war ein ausgeglicheren HH – Bis zum Eskalieren der Flüchtlingskrise und dem Öffnen der Grenzen, waren u.a. weder für Infrastruktur noch für Sicherheit Geldmittel vom Finanzminister vorgesehen. Jetzt einen höheren EP14 zu „schaffen“ ist fast ein Selbstläufer und dank Trump letzlich kein Verdienst von Frau vdL
Nun haben seit 1998 FÜNF männliche großkoalierte Verteidigungsminister (Scharping, Struck, Jung, KTzG, TdM) mit der BW strukturellen Schindluder getrieben – was mittlerweile fast schon eine „strategische“ Qualität erreicht hat – und nun versucht man UvdL den Schwarzen Peter zuzuschustern, dass sie diesen strukturellen Saustall nicht innerhalb von 3 Jahren nicht nur ausgemistet sondern sogar aufgeräumt hat. Die ist ja auch ganz tatkräftig besonders von ihren Herren GroKo-Kollegen und den Zöglingen dieser 5 Amtsvorgänger innerhalb des BMVg unterstützt worden und hat es trotzdem vermasselt.
Inkompetente Quotenministerin wird wohl als nächstes kommen……..lieber Himmel, was für eine macho-bigotte Schmierenkomödie.
@Harry
Was aber weniger an ihrer überzeugenden Art als einem Umschwung in der politischen Großwetterlage begründet war…
Mal von dere unteren Ebene, einem ehemaligem Uffz. aus einer durch den WB vorbelasteten Einheit der Marine:
Gute und weniger gute Kommentare aus Sicht aller Führungsebenen aber kommt mal bitte wieder runter!
Ändert das irgendetwas? Nein! Schon früher wurden die Prioritäten falsch/anders gesetzt in einer BW die nur“schön auszusehen“ hatte. Solange es irgendwie funktioniert wird sich keiner offen die Finger daran verbrennen!
Auch dieser „Skandal“ wird nichts daran ändern und interessieren tut es in diesem Land doch sowieso nur die Betroffenen!
@Hubi | 02. Mai 2017 – 12:42
Nach wie vor bin ich nach Lesen der Beiträge hier der Meinung, dass die Ministerin vollkommen Recht hat mit „Führungsschwächen auf verschiedenen Ebenen“.
Die Breite und Tiefe Ihrer empirischen Studien ist beeindruckend.
P.S.: Natürlich war Herr Wiegolds souveränes Statement in Ordnung!
@Harry | 02. Mai 2017 – 12:50
Mir ist das zu bigott – entweder alle regen sich stundenlang darüber auf, dass die BM’in die Bw mit Chancengerechtigkeit, SAVZ und Diversity verweichliche – wenn sie dann aber mal eine klare Ansage macht (à la: Freunde – bis hierhin und nicht weiter!) rufen alle nach Mutti (in diesem Fall Wüstner und Co).
Die unsachliche Antwort: Es ist gut, dass Sie erwähnten, dass Sie Stabsoffizier sind. Merkt man nämlich nicht.
Die sachliche Antwort: Bitte versuchen Sie zu differenzieren. Gerade bei „SAVZ und Diversity“ wurde die Ministerin seitens des DBwV unterstützt.
Ich bin klar für eine effektive Anwendung der SAZV. Es ist mir egal, welcher politischer Modebegriff für Gleichberechtigung nach Art 3 GG gerade en vogue ist: Verstöße dagegen sind nicht zu akzeptieren.
Mir ist Ihr Statement also zu undifferenziert und somit zu billig. Denn man kann beides haben: Streitkräfte mit einer gesetzestreuen und effektiven Führung, die in den Einsatz „will“ und kann, wenn sie dafür mandatiert wird.
Wir haben die Führung der Ebenen Gruppe/Zug/Kompanie u. vgl./Bataillon u. vgl. aber mit sovielen Dysfunktionalitäten ausgestattet und die Ebene B6 und B6+ soweit entferntorganisiert, dass ich Ihnen und der Frau Ministerin obgrund des Satzes:
Wenn diese Führungsverantwortung nicht mehr ausgefüllt wird, dann funktioniert in unserer Bundeswehr etwas ganz Grundlegendes nicht mehr.
nur lächelnd mitteile:
Herzlich Willkommen im Jahr 2017.
@Zimdarsen
Grade der Herr Arnold hat das in der Vergangenheit regelmäßig schon getan und sich fachlich ebenso regelmäßig dabei disqualifiziert. (Zum Beispiel mit der Forderung nach einer Änderung der Inneren Führung, ohne konkret (auf Nachfrage) benennen zu können, was daran jetzt eigentlich nicht richtig ist).
Jetzt haben wir den Spaß halt wieder.
Frau Ministerin macht halt lieber einen Kaffee zum Ruhestand, auf den nicht eingeladen worden ist zu einem Schwarzkreuzauftrag, als WDO/WBO Themen, die wirklich Relevanz haben. Der Petent muss halt nur an seine Parteikollegin schreiben..
Da hat man dann keine Fragen mehr. Das ist aber nichts neues, sondern die Verfahrensweise von Frau UvdL seit Jahren.
@Hans Dampf
Ich möchte daran erinnern, dass sowohl der Rechtsextremismus-Vorwurf gegen den Soldaten als auch der Terrorismusvorwurf unbestätigt bzw. reine Spekulation sind.
Die Fakten sind bisher:
– Er hat offenbar Sozialleistungen unter Angabe einer falschen Identität erschlichen;
– Er hat in privaten Äußerungen auf Facebook beleidigende Formulierungen gegenüber Asylsuchenden verwendet;
– Er hat sich in einer Abschlußarbeit von einem namentlich nicht genannten, möglicherweise kontroversen Philosophen nicht distanzierte;
– Er hat den Namen einer Politikerin der Partei „Die Linke“ in einem nicht bekannten Kontext und mit einem nicht bekannten Motiv aufgeschrieben;
– Er war im illegalen Besitz einer Sammlerwaffe die er aus unbekannten Gründen am Flughafen Wien deponiert und dort wieder abgeholt hat.
Aus diesen wenigen Fakten lassen sich sehr viele Hypothesen konstruieren, von denen die Terrorismushypothese bei weitem nicht die Stärkste ist. Der Auftritt der Ministerin erscheint mir vor diesem Hintergrund eine völlige Überreaktion auf zwei mutmaßliche Straftaten des Soldaten zu sein, die von einigen tausend Euro finanziellem Schaden abgesehen keine signifikanten Auswirkungen hatte.
klabautermann | 02. Mai 2017 – 13:45
Ich würde mich nicht wundern, wenn Frau Merkel bereits demoskopisch erheben lässt, wie groß der Vertrauensverlust beim Wähler ist.
Das Problem für Frau von der Leyen ist einfach, dass das Versagen, was ihr vorgeworfen wird, ausreichend einfach ist, dass es in unter einer Minute vom durchschnittlichen Wähler verstanden werden kann, im Sinne „Die Ministerin bemängelt Führungsschwäche? Dann sollte sie bei sich selbst anfangen, etwas zu ändern.“
Wenn dann noch jemand erklärt, dass die Dame seit fast vier Jahren an der Spitze der Behörde tätig ist, wird schnell gesagt: Chance gehabt, Chance vertan, der nächste bitte.
Sowas macht sich nicht gut im Bundestagswahlkampf. Also muss Merkel die Problemministerin loswerden, sonst wird das zu ihrem Problem. Wird von der Leyen jetzt gefeuert, ändert das zwar nicht viel am desolaten Zustand der Streitkräfte, Frau Merkel kann dann aber ihre innparteiliche Konkurrentin zum Buhmann machen und den Nachfolger dafür loben, was er nach drei Jahren Chaos doch schon alles wieder im Griff habe.
Eigentlich ist ein Ministerrücktritt hier wahlkampf- und machtpolitisch logisch. Politik ist halt kein Ponyhof.
@Piemont
Genau diese Versuche der Verharmlosung meine ich. Komischerweise scheint es in bestimmten Kreisen nicht besonders ehrenrührig, als Offizier kriminell zu werden…
Mal zu einigen Ihrer Behauptungen:
– Er hat offenbar Sozialleistungen unter Angabe einer falschen Identität erschlichen;
Nein, es handelt sich nicht nur um schlichten Sozialbetrug, er hat ja nicht falsche Angaben gemacht, um Hartz IV zu bekommen.
– Er hat sich in einer Abschlußarbeit von einem namentlich nicht genannten, möglicherweise kontroversen Philosophen nicht distanzierte;
Interessante Aussage, wo haben Sie die her? Die Vorwürfe waren durchaus andere als das verharmlosende „von einem möglicherweise kontroversen Philosophen nicht distanziert“.
– Er hat den Namen einer Politikerin der Partei „Die Linke“ in einem nicht bekannten Kontext und mit einem nicht bekannten Motiv aufgeschrieben;
Aha. Deshalb hat das Landeskriminalamt diese Politikerin auch gewarnt, wegen des nicht bekannten Kontextes.
– Er war im illegalen Besitz einer Sammlerwaffe die er aus unbekannten Gründen am Flughafen Wien deponiert und dort wieder abgeholt hat.
„Sammlerwaffe“ impliziert, es handele sich um ein nicht gebrauchsfähiges Museumsstück. Dafür haben Sie bestimmt Belege?
Auf diese billige Weise wird das nix. Ende der Durchsage.
@all
Es scheint mir erforderlich, auch hier alle Kommentare auf moderiert zu setzen.
@klabautermann | 02. Mai 2017 – 13:45
Inkompetente Quotenministerin wird wohl als nächstes kommen……..lieber Himmel, was für eine macho-bigotte Schmierenkomödie.
Die Schmierenkomödie findet unter ihren Politkollegen statt. Aus dem Bereich Bundeswehr vernehme ich eher ungespielten Frust oder, auch vollkommen okay, ungespielte Zustimmung. Das überrascht nicht. Zum Theater spielen ist der Personalkörper mittlerweile viel zu windelweich gespült.
Aus dem Bereich BMVg kommt nichts. Ist halt so.
@audio001 | 02. Mai 2017 – 13:08
: Unter „MedizinerIn“ verstehe ich schon etwas anderes!-
Bitte beschäftigen Sie sich mit diesem Betrachtungsgegenstand.
Es ist überhaupt nichts ungewöhnliches, dass sich ein Arzt in dieser Lebensphase für die Ausschließlichkeit der eigenen Tätigkeit in den kurativen oder administrativen Feldern des Berufes entscheidet.
übrigens unter PolitikerIn in einem Ministeramt, auch …
Das konnte man herauslesen. Das „warum“ leider nicht. Schade.
@Kerveros
UvdL ist doch nicht blöd. Ihr war doch ganz klar, dass sie als BMVg keinerlei Chancen hatte in der operativen Sicherheits-und Verteidigungspolitik irgendwelche politischen Duftmarken zu setzen. Gleichwohl wurde sie von Merkel natürlich weiterhin dringend benötigt in deren zweidimensionalen, innen- und parteipolitischen Balance-of-political-Power Strategie.
Von daher war UvdL klar, dass sie nur Ressort-strukturelle Duftmarken setzen konnte und fing also an mit dem Strukturbereich von dem sie glaubt Ahnung zu haben, und der leztendlich seit Beginn ihrer Minister-Karrierre ihr Kompetenzbereich war: Eltern, Kind, Beruf.
Als dann die Großwetterlage sich zu ändern begann, hat sie sehr schnell erkannt, dass das eine gute Chance war auch andere Strukturbereiche der BW „anzupacken“ und mit ihrer Duftmarke zu versehen: Mat, Pers, Org.
Nun diese Duftmerke ist nun sehr neo-liberal-unternehmerisch und die beleidigt natürlich die Nasen der „Traditionalisten“ des verteidigungspolitischen .(Alt)Herrenclubs von CDU/CSU/SPD. Nun scheinen einige Nasen nicht nur beleidigt, sondern sogar gereizt zu sein, und einige Herren haben Heuschnupfenanfälle. Anstatt zu lernen mit der UvdL-Polle zu leben oder sich immunisieren zu lassen, wollen sie nun also diese Polle aus ihren Clubräumen verbannen ….na, dann viel Spaß dabei ;-)
UvdL hat ja auch bei den vorherigen „Skandalen“ stets die Verantwortung auf Untergebene abgewälzt. Insofern ist ihre Fundamentalkritik nur die Steigerung angesichts der Häufung der Vorfälle. Wenn tatsächlich ein „falscher Geist“ in der Truppe herrschen sollte, muß man sich schon fragen, wieso sie daß erst nach 3 1/2 Jahren merkt. Ist ja auch nicht so als würde ihre Aussagen einen Aufklärungsbeitrag leisten. Bestenfalls dokumentiert sie das eigene Versagen.
Jetzt sind wir gelandet, wo niemand hin wollte, im Wahlkampf unter Missbrauch der Bundeswehr.
„Die Verteidigungsministerin muss den aktuellen Skandal rückhaltlos aufklären und sich zugleich vor die Truppe stellen“, sagte Schulz der Zeitungen Funke-Mediengruppe.
„Stattdessen lässt Frau von der Leyen die ihr anvertrauten Soldatinnen und Soldaten im Stich.“
Mit Eingreifen des Merkel-Konkurrenten ist die Kanzlerin gefordert. Sie wird um eine Stellungnahme nicht herumkommen, unter Ausschluss ihres Regierungssprechers.
Im Sinne der Truppe hat zu gelten, die mehr als unappetitliche Lage muss rasch beendet werden; Innere Führung in Form offener Briefe, womöglich in Biergarten-Athmosphäre in Wahlkampfauftritten des Sommers zelebriert, haben im Wahlkampf nichts verloren
Gerade geht die Meldung rum, dass Frau von der Leyen ihre USA-Reise ab Mittwoch abgesagt hat.
Das tut man nicht wegen eines schnöden Straftäters unter den Soldaten. Kriminalistische Ermittlungsarbeit gehört eigentlich auch eher weniger zu den Aufgaben der Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt. Oder macht das BMVg mal wieder Micro-Management?
@BlueLagoon:
alles ist eine Frage der Perspektive! Und ich bevorzuge regelmäßig eine „realistische“ – in den Jahren 2012 bis 2014 wäre die jetzige Entwicklung weder denkbar noch vorhersehbar gewesen.
@all:
Ganz sicher nicht werde ich nun dem amerikanischen Präsidenten mehr für die Erhöhung unseres Etats danken als unserer Verteidigungsministerin.
@Sachlicher:
„Es ist gut, dass Sie erwähnten, dass Sie Stabsoffizier sind. Merkt man nämlich nicht.“ Danke für den Disclaimer davor…. sonst hätte ich Sie beim Nickname passen müssen.
Beim Thema SAZV sind wir völlig einer Meinung – da nervt mich der Sturm im Wasserglas mind. genau so (daher auch meine Anmerkung dazu)! Natürlich kann man Streitkräfte im Grundbetrieb arbeitszeitkonform betreiben.
„Wir haben die Führung der Ebenen Gruppe/Zug/Kompanie u. vgl./Bataillon u. vgl. aber mit sovielen Dysfunktionalitäten ausgestattet und die Ebene B6 und B6+ soweit entferntorganisiert,“
Das war aber nicht vDL, oder habe ich die jüngste Strukturreform verpasst?
Mal eine kurze Frage in die Runde: nehmen wir mal an, die BM’in würde vor der Wahl verkünden, dass die Umfänge der Bw nicht für die Aufgabenerfüllung ausreichen und wir eine neue Strukturreform brauchen… wie hoch wäre wohl die Eintrittswahrscheinlichkeit?
Wie gesagt: ein realistischer Blick auf die Dinge hilft manchmal weiter. Und da kann man immer den großen Wurf fordern und ihn nie bekommen und sich dann laut beklagen (übrigens eine Spezialität der Streitkräfte) oder man nimmt das Machbare in den Blick und holt das Beste raus – und da gibt es einige BM, die mit weniger abtreten – obwohl sie z.B. in der Dackelgarage gepennt haben (wie der Aussetzer der Wehrpflicht).
Statt Washington jetzt Illkirch, samt GI.
Ursula v.d. Leyen hat wegen der jüngsten Bundeswehr-Skandale ihre ab Mittwoch geplante USA-Reise abgesagt. Zudem, am Donnerstag, „Dienstbesprechung“ mit DEN zentralen Kommandeuren.
Hoffentlich erfolggekrönt.
Martin Schulz entdeckt die unerfreuliche Lage als Wahlkampfthema. Bei der Funke-Medien-Gruppe spricht er davon, dass „… Frau von der Leyen die ihr anvertrauten Soldatinnen und Soldaten im Stich“ lasse.
Als Wahlkampfthema sind Probleme gehandhabter Innerer Führung nun gar nicht geeignet. Da der „Kandidat“ das Thema nun aber aufgegriffen hat, kommt die Kanzlerin an einer Stellungnahme nicht mehr vorbei.
In die Sache scheint Fahrt zu kommen: „Nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland hat das Ministerium Hinweise auf ein kleines rechtsextremistisches Netzwerk in der Truppe mit bis zu fünf Mitgliedern gefunden.“
http://www.tagesschau.de/inland/vonderleyen-usareise-101.html
[Ich bin da auch dran, dauert aber noch einen Moment. Bin halt kein Redaktionsnetzwerk. T.W.]
@Frodo
Wenn sie sich da nicht täuschen. Haben sie z.Bsp die Zahlen über Frauen in der BW, Mitarbeiter/Soldaten mit Migrationshintergrund, bzw. nicht-chtistlicher Religionszugehörigkeit oder homosexueller Präferenz ? In einem Artikel aus Stuttgart stand vor kurzem zu lesen, dass man im Landeskommando ganz ertaunt war festzustellen, dass 24 % der Soldaten des Kommando Muslime sind. Nun, all diese „Randgruppen“ haben ein privates soziales Umfeld und wem vertrauen die wohl mehr und wo gehen deren Wählerstimme hin ? Zu einer UvdL mit ihrer Diversity-Agenda, oder einem TdM mit seiner Leitkultur. Man kann natürlich spekulieren ob hier nicht gerade in Sachen BW und BAMF eine Art good cop-bad cop-Spiel läuft zwischen TdM und UvdL, völlig egal, denn in jedem Fall sammelt die Merkel-Truppe die Stimmen „an den Rändern der neuen Mitte“ ein. Von daher wird Frau Merkel vielleicht etwas vorsichtig sein mit Demoskopie – die Erfahrung der letzten drei Jahre zeigt, dass sich Demoskopen in Sachen Wahlverhalten ganz schön vertun können. Also wird sie personal Kurs und Fahrt beibehalten. Ein Ministerwechsel wäre auch rein funktional eine Katastrophe: erst einmal müßte Frau Merkel einen Ersatz innerhalb der CDU finden. Freiwilliger vor ? Dann muß ein geordneter Amtswechsel erfolgen und dann bekommt der neue BM natürlich seine 100 Tage. Und nun schauen sie einmal auf den innen-und außenpolitischen Terminkalender in diesem Jahr. UvdL wegen dieses „Brandbrieses“ schassen ? Da unterschätzen sie aber Frau Merkel ganz gewaltig.
Nächste Lagefortentwicklung:
+++
Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat die Ermittlungen gegen einen terrorverdächtigen Bundeswehr-Offizier übernommen. Es bestehe der Anfangsverdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, sagte ein Sprecher am Dienstag.
+++
Vielleicht Flecktarn NSU?
Und die Bundesanwaltschaft übernimmt die Ermittlungen im Fall.
@Sachlicher | 02. Mai 2017 – 14:03
„Die Breite und Tiefe Ihrer empirischen Studien ist beeindruckend.
P.S.: Natürlich war Herr Wiegolds souveränes Statement in Ordnung!“
Für mich reicht die Fähigkeit zum Lesen!
Für nicht alle scheint das Statement den richtigen Nerv getroffen zu haben. – Leider!
@T.W.
Die Einschätzung von @Piemont teilt hoffentlich hier sonst niemand oder läuft der Beschuldigte frei rum?
Es gibt da doch wohl einige Anklagepunkte welche rechtfertigen, dass er auch ohne Urteil mit richterlichem Beschluss hinter Gitter ist.
@ KPK:
Nichts für ungut, aber der Zustand der Bundeswehr gehört in den Wahlkampf! Und zwar in allen Facetten, nicht nur auf den Fall OLt aus Offenbach/Illkirch bezogen, sondern auch bezüglich des Personals. Noch nach Aussetzung der Wehrpflicht brachte man uns z.B. auf dem SOL bei, ein integraler Bestandteil der „Inneren Führung“ sei der Aspekt der „Integration der Streitkräfte in die Gesellschaft“ (das „I“ von „LIMO“), klassisch durch die Wehrpflicht. Diese wurde ausgesetzt – und überraschend merkt man, dass 1. ein Fundus an potentiellen Bewerbern weggebrochen ist und 2., dass man sich womöglich vom Ideal des „Spiegelbildes der Gesellschaft“ immer weiter entfernt. Wer es ernst meint mit der Integration der Streitkräfte in die Gesellschaft, mit dem steten Austausch von Bundeswehr und Gesellschaft und dem gern zitierten Satz „Frage nicht, was Dein Land für Dicht tut, sondern, was Du für Dein Land tun kannst“, der kommt nur schwerlich am Themenblock „Allgemeine Dienstpflicht“ vorbei. Gäbe es hierüber eine ergebnisoffene/-orientierte Debatte, frei von Scheuklappen, wäre schon viel gewonnen.
Ich erkenne persönlich nicht den Punkt, an dem die Ministerin irgendjemandem zu nahe getreten sein soll. Fakt ist, das all diese Skandale in der Öffentlichkeit waren und dort müssen sie dann eben auch diskutiert werden. Das hinter verschlossenen Türen zu tun wäre fatal.
Immer wieder kommt auch diese unsinnige Implikation hoch, das Problem gäbe es nicht, wenn Vorgesetzte nach Dienst in der Kaserne wären, um die jungen Soldaten zu kontrollieren. Menschen, denen Waffen in die Hand gegeben werden sollen nach Dienst behandelt werden, wie eine Gruppe schwer erziehbarer Jugendliche? Wer diese Art der Aufsicht braucht ist nicht in der Lage für sich selbst Verantwortung zu übernehmen.
Aus meiner Dienstzeit kann ich nur sagen: die Charaktere an Ausbildern, die kein Leben außerhalb der Kaserne hatten, waren diejenigen, auf die am meisten geachtet werden musste. Vielleicht heißt die Lösung ja auch: keine Wohnungen mehr in den Kasernen, nur noch Heimschläfer-Stuben, wo die Spinde stehen und für Übungen mit längerer Präsenz in der Kaserne dann eben nur noch Zelte und Feldbetten auf dem Niveau „erstes Einsatzkontingent“.
Dringend beendet gehört meiner Meinung nach auch die Wehrmachsverliebtheit mancher Kampftruppen. Spätestens seit „Treue um Treue“ hätte mehr durchgegriffen werden müssen. Wo ist das Selbstbewusstsein dieser Leute, die sich an die Taten und den Gestus ihrer (Ur-)Großväter anlehnen müssen? Es ist nichts heroisches daran, mit der Waffe in der Hand im Dienst zu sterben. Trotzdem etablieren manche Gruppen selbst nach der Dienstzeit einen Kult um die Verstorbenen, statt mahnend vor das Parlament zu ziehen und die Regierung zu fragen: wozu das alles ? Was tut ihr politisch, außer Soldaten und Geld zu schicken.
Wirklich lustig wird es auch bei den Kommentatoren, die nun immer wieder darauf hinweisen, jedweder Extremismus in der Bundeswehr müsse bekämpft werden – auch der von rechts. Welcher linksextremistische Vorfall wurde denn in den letzten 20 Jahren öffentlich und wie soll dieser ausgesehen haben?
Die Bundeswehr muss von „Kameradschaft“ weg und auf „professionell“ umschalten. Professionelles Verhalten geht auch ohne Wehrmachtstümelei. Professionelles Verhalten heißt aber auch Missstände deutlich anzusprechen. Etwas, dass die Bundeswehrführung leider über die letzten Jahre nicht hinbekommt. Es sind Medien, die aufdecken, wo Ausrüstung und Ausbildung versagt. Ohne diese Medienberichte würde sich – so zumindest das Gefühl – nichts bewegen.
Vielleicht liegt die Lösung auch darin, dass sich Führungskräfte direkt mit den Parlamentariern treffen, statt alles durch den Filter des regierungsgeleiteten Ministeriums laufen zu lassen. Dann gäbe es vielleicht auch wieder eine sicherheitspolitische Debatte im Parlament, statt das regierungskonforme Durchwinken von Einsätzen.
@Hans Dampf
Entschuldigung, aber mit einer Neuauflage der Wehrpflicht gehen doch die Integrationsprobleme in Sachen BW und Gesellschaft nicht weg ? Im Gegenteil: glauben sie wirklich an eine Wehrpflicht ohne Frauen, ohne Mitbürger mit Migrationshintergrund, ohne homosexuelle…würde eine politische Mehrheit finden ? Also, das Problem wäre in verschärfter Form das gleiche: entweder passt sich die BW an die Gesellschaft an oder die Bw kann dicht machen. It’s the fuckin‘ demography, man !
Von einem Politologen und Offizier mal eine Replik auf diesen „offenen Brief“ als „offener Brief“:
Liebe Frau Ministerin,
sehr geehrte Frau Dr. von der Leyen,
in den vergangenen Wochen mussten wir alle erfahren, in wie weit Sie als höchste Vorgesetzte und Verteidigungsministerin zu und hinter den ihrer Verantwortung anvertrauten Soldaten (m/w) stehen.
Nach der vielfach vorverurteilenden Berichterstattung zu Vorkommnissen aus verschiedenen Standorten und zu dem laufenden Verfahren gegen einen Oberleutnant (mit einem nach wie vor offenbar ungeklärten Sachverhalt) stehen die Soldaten (m/w) nicht zum ersten Mal in der Geschichte der Bundeswehr im verstärkten Fokus einer kritischen Öffentlichkeit.
Sie bitten in einem offenen Brief um Vertrauen, welches Sie im Gegenzug hingegen nicht bereit sind, den Ihnen unterstellten Frauen und Männern entgegenzubringen.
Mit Recht weisen sie darauf hin, dass die Bundeswehr kein Arbeitgeber und keine Institution wie jeder/jede andere ist.
-Das gilt allerdings auch für Ihre Führungskräfte und insbesondere für die Spitzenebene!
Es gibt in den deutschen Streitkräften Führungsgrundsätze, welche sich über viele Jahre bewährt und in Krisensituationen als sinnvoll und zielführend erwiesen haben.
Dazu gehören die Grundsätze des „führen von Vorne“, des „führen durch Vorbild“ und nicht zuletzt, dass „Verantwortung nicht teilbar“ ist.
Mit der Feststellung, es handele sich nicht mehr nur um Einzelfälle und der verbalen Übernahme der Gesamtverantwortung umreißen Sie ja bereits selbst das einzig mögliche und geradlinige Szenario, welches mit den genannten Grundsätzen vereinbar wäre: Ihre sofortige Quittierung des Dienstes.
Jeder weitere Tag in nicht gelebter und lediglich verbal übernommener Verantwortung vertieft den Ihrerseits postulierten Mangel an Glaubwürdigkeit nach innen und außen.
Durch Ihre bisherigen Aktionen haben Sie zudem hinlänglich bewiesen, dass Sie nicht in der Lage oder nicht willens sind, zum Wohle der Ihnen anvertrauten und unterstellten Soldaten (m/w) zu Ihrer Gesamtverantwortung zu stehen:
Die veranlassten Entlassungen und Versetzungen in der Truppe kombiniert mit dem Bemühen, möglichst breitenwirksam extern statt zunächst intern (und vor allem mit den diversen Beschuldigten) zu kommunizieren, legt hier ein beredtes Zeugnis ab.
Nota bene: Der Begriff der Verantwortung ist militärisch ohne Zweifel weitgehender und differenzierter zu definieren, als dies politisch der Fall wäre.
Letzteren Hinweis erlaube ich mir an dieser Stelle als studierter Politikwissenschaftler und Offizier, der -ohne Zweifel- froh ist, nicht mehr unter Ihnen dienen zu müssen.
Sebastian Ellinghaus
Mal zurück zum Thema:
„Ich erwarte von den Vorgesetzten aller Ebenen präsente Dienstaufsicht, ein rasches
und konsequentes Vorgehen gegen jegliche Verletzung der Persönlichkeitsrechte
sowie vertrauensvolle Zusammenarbeit im Rahmen der Soldaten- und
Personalbeteiligung. Über Missstände hinwegzusehen ist falsch verstandener
Korpsgeist. Kameradschaft ist Verpflichtung, Kameradschaft ist unsere Bindung
untereinander. Verschweigen, Weghören, Wegschauen ist falsch verstandene
Kameradschaft. Eingreifen und Verhindern eine Frage der Ehre.“
InspH am 27.03.2017
„Ich appelliere an jeden Luftwaffenangehörigen, hierfür aktiv einzutreten und Missständen couragiert zu begegnen, wenn es zu verbalen oder sogar weitergehenden Diskriminierungen kommen sollte. Es erfordert dabei oftmals Mut, sich offen gegen derartige Diskriminierungen und deren Akteure zu wenden. Diesen Mut muss ich jedoch von den Angehörigen der Luftwaffe erwarten können.“
InspLw am 28.03.2017
InspSKB hat etwas ähnliches geschrieben, InspSan dito.
Regen sich jetzt auch alle auf? Oder ist es etwas anderes, weil es die Generale schreiben (dürfen)?
Diese Stimme sollte mMn gehört werden:
http://www.deutschlandfunk.de/bundeswehr-kritik-an-von-der-leyen-aus-der-truppe.1939.de.html?drn:news_id=740109
###
….Ähnlich äußerte sich der Arbeitskreis Darmstädter Signal. Der Sprecher des Zusammenschlusses kritischer Bundeswehrsoldaten, Kling, sagte im Deutschlandfunk, das Verteidigungsministerium trage die Hauptschuld an den Problemen der Bundeswehr. Selbst Generäle trauten sich nicht mehr, Kritik zu üben, aus Angst davor, bei der Ministerin in Ungnade zu fallen. Probleme könnten in der Truppe nicht mehr aufgearbeitet werden, weil von der Leyen in den Medien vorpresche und vorverurteile. …
Zitat Ende
@TW Falls Post Problem gerne löschen…
@Zimdarsen
„Es gibt da doch wohl einige Anklagepunkte welche rechtfertigen, dass er auch ohne Urteil mit richterlichem Beschluss hinter Gitter ist.“
Ich habe nichts anderes behauptet sondern nur darauf hingewiesen, dass die bestätigten Fakten zum Vorfall sich etwas weniger eindeutig und klar darstellen als manche Interpretation es vermuten lässt.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es in immer mehr empörungsgesteuerten Diskussionen mittlerweile der Versuch der Sachlichkeit ist, der als unangemessene Provokation wahrgenommen wird…
@Piemont
Pardon, aber was Sie als „Versuch der Sachlichkeit“ bezeichnen, ist offensichtlich der Versuch, die bekannt gewordenen Fakten möglichst entlastend darzustellen. Wenn sich ein Bundeswehroffizier als Flüchtling ausgibt und registrieren lässt, von Sozialbetrug zu reden, zeigt sehr offensichtlich, wohin das geht. Damit ist für mich dieser Versuch beendet.
@Daniel Lücking
Zustimmung. Es ist Zeit für radikale Maßnahmen. Wenn sie nunmehr -zig Jahren die „Konzeption der Inneren Führung“ von Teilen der Truppe nicht vollumfänglich angenommen, verstanden und umgesetzt wird, man stattdessen mit verengter Sicht und verkürzter Darstellung wie „die“ InFü oder „die“ Auftragstaktik versucht einen anachronistischen „Heiligen Türkengral“ zu kolportieren und die zeitgemäße Umsetzung der Aktions-Felder dieser Konzeption zu unterlaufen, dann wird es Zeit für eine Radikalkur.
Die ungewichteten Aktiosfelder der Konzeption sind folgende:
Menschenführung
Politische Bildung
Recht und Soldatische Ordnung
Dienstgestaltung und Ausbildung
Informationsarbeit
Organisation und Personalführung
Fürsorge und Betreuung
Vereinbarkeit von Familie und Dienst
Seelsorge und Religionsausübung
Sanitätsdienstliche Versorgung
Ein DV, der im Dienst-und insbesondere im Ausbildungsbetrieb diese Aktionsfelder zwar in der Theorie herunterbeten kann und in der Praxis dann mit dem Argument „fordernde, einsatznahe Ausbildung“ diese Aktionsfelder mit den bestiefelten Füßen tritt, der ist kein Profi sondern ein anachronistischer Kommisskopf, der zumeist daran zu erkennen ist, dass er dieses sui-generis Geschwafel immer auf den Lippen trägt
Wenn dann solches unprofessionelles Führungsverhalten von“oben“ auch noch geduldet und gedeckelt wird, dann entstehen natürlich solche zersetzenden Subkulturen wie sie ab und zu in der Presse hochkommen. Die BW ist sicherlich kein Ponyhof, aber sie ist auch keine vorindustrielle Schleiferei.
Vielleicht sollte man einigen Schleifergesellen und -meistern mal die eigene Medizin verabreichen: mehr Härte.
Von anderen Dingen abgesehen, ist ein großes Problem, das ich mit dem Vorgehen der Ministerin sehe, die meiner Meinung nach unsachliche und provokante Verquirlung verschiedener Vorgänge zu einem Problem mit der „Haltung“.
„Sie alle haben in der vergangenen Woche erfahren, dass unsere Bundeswehr nach den Vorfällen in Pfullendorf, Bad Reichenhall und Sondershausen erneut negativ in die Schlagzeilen geraten ist.“
Da werden zwar in allen Fällen verwerfliche, deswegen aber nicht gleiche und auch nicht in gleicher Weise in der Truppe behandelte Fälle in einen Topf geworfen, um daraus eine Schnellschussanalyse herzuleiten. Das erwarte ich von den Medien, aber nicht von der Ministerin. Schlagzeilen können keine Grundlage für ein sachgemäßes Vorgehen bilden – und dass für Sexualstraftaten auf der einen Seite und mögliche rechtsextreme Zellen quasi die gleiche Ursachendiagnose passt, das scheint mir doch sehr zweifelhaft.
@Harry
Nein, da regt sich keiner auf, es ist jedoch was anderes als UvdL und Herr Pfeiffer von sich gaben. Das Eine ist präventiv, das Andere ist verurteilend und zwar pauschal
Luftwebel | 02. Mai 2017 – 13:03
Nur zur Sachlichkeit: Helmut Schmidt war mK OL in WWII und kam nach FJS – er war nach Ansichten vieler als BMVg ‚ein arroganter Hund‘ – aber er verstand seine Soldaten.
@Sebastian Ellinghaus“
Es gibt in den deutschen Streitkräften Führungsgrundsätze, welche sich über viele Jahre bewährt und in Krisensituationen als sinnvoll und zielführend erwiesen haben.
Dazu gehören die Grundsätze des „führen von Vorne“, des „führen durch Vorbild“ und nicht zuletzt, dass „Verantwortung nicht teilbar“ ist.“
Wie kann man sich nur so ein peinliches Eigentor schießen – lol
Was macht denn UvdL gerade ?
– sie führt von Vorne, und Vorne ist da irgendwo im deutsch-französischen Grenzgebiet
– sie führt durch Vorbild, indem sie den ganzen medialen Skandalrummel für die BW in die richtige Perspektive bringt, und das Krisenmanagement in ihre Hände genommen hat und nicht nach USA abtaucht
– sie teilt die Verantwortung nicht, sondern exekutiert persönlich ihre „Gesamtverantwortung“ auch indem sie so ca. 100 Generale/Admirale zum Rapport befiehlt und denen einen politischen Führungs-E…….. verpassen wird (hoffentlich)
Die kritischen Phrasenschwätzer blamieren sich zZt bis auf die Knochen.
@ Klabautermann:
Ich schrieb ja nicht ohne Grund „allgemeine Dienstpflicht“ und meinte damit
a) für Männlein und Weiblein und
b) Wehrpflicht als eine Möglichkeit, die Dienstpflicht abzuleisten, neben z.B. dem Zivildienst.
Ich denke schon, dass dies dem Ziel der Integration der Streitkräfte in die Gesellschaft und damit eines stetigen, gegenseigen „Austausches“ förderlich wäre. Ohne diesen Austausch läuft man Gefahr, dass man „unter sich“ bleibt – und dass man Verteidigung und die Bundeswehr als eine Sache derer sieht, die dafür bezahlt werden, aber nicht als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die sie ja nun mal ist – oder viel mehr sein sollte!
klabautermann | 02. Mai 2017 – 17:13
1+ ähnliches mußte ich denken, als ich gerade den neusten Beitrag von T.W. las.
@klabautermann:
Das nennt man wohl „Fanboy“.
Von vorne heisst an der Spitze der unterstellten Truppe mit und nicht gegen die Truppe.
Vorbild heisst hier auch unter möglicher Inkaufnahme eigener Nachteile zum Wohle der unterstellten Soldaten (m/w) zu handeln.
Über das militärische Verständnis von Verantwortung werde ich mir hier nicht streiten.
-Ohne Zweifel hat das auch etwas mit dem Selbstverständnis zu tun.
Wer natürlich den Schwerpunkt der Personalauswahl für die eigene Entourage auf die Fähigkeiten zur Entfaltung eines Teflonschirmes für die eigene Funktion/Person gelegt hat, ist für etwaige Unbillen stets gut gerüstet. Das wiederum konnte man nicht von vielen ihrer Vorgänger sagen….
@T.Wiegold | 02. Mai 2017 – 16:30
Das Strafgesetzbuch kennt keinen Unterschied bei Profession und Herkunft. Als Deutscher einen Asylantrag in Deutschland zu stellen ist gemäß Strafgesetzbuch Betrug und Urkundenfälschung (§§263 und 267). Lediglich Amtsträger werden dabei gesondert behandelt, Bundeswehrangehörige als solche aber nicht. Die Tat ist moralisch verwerflich, erst recht für einen Berufssoldaten, vor dem Gesetz aber unter Berücksichtigung der medial veröffentlichten Fakten „nur“ ein Vergehen, kein Verbrechen.
Der illegale Waffenbesitz wird gemäß Waffengesetz mit einer Mindeststrafe über einem Jahr sanktioniert und ist damit ein Verbrechen. Ein minderschwerer Fall (Vergehen) wird da wohl vor Gericht nicht geltend gemacht werden können.
Sollte sich allerdings der jetzt geäußerte Anfangsverdacht eines „Netzwerkes“, aka Bildung einer kriminellen (oder terroristischen) Vereinigung belegen lassen, wäre eine gerichtliche Würdigung des Betruges und der Urkundenfälschung als „schwerwiegend“ mit entsprechender Strafverschärfung und Einstufung als Verbrechen denkbar.
Ich teile Ihre berechtigte Empörung völlig, aber die Juristerei bewertet manche Dinge nun einmal erheblich anders als der Normalverbraucher.
@ klabautermann | 02. Mai 2017 – 17:13
„– sie teilt die Verantwortung nicht, sondern exekutiert persönlich ihre „Gesamtverantwortung“ auch indem sie so ca. 100 Generale/Admirale zum Rapport befiehlt und denen einen politischen Führungs-E…….. verpassen wird (hoffentlich “
Wetten dass keiner aufstehen wird um der IBUK einen Verallgemeinerungsorden wider die InFue zu ueberreichen?
@ TM
Waere sehr interessant von der Tagung einen Mitschnitt zu hoeren oder zu lesen…..
@Mitleser
Für die strafrechtliche Würdigung dieser Urkundenfälschung haben Sie zwar recht – aber mir scheint, dass niemand davon ausgeht, dass der Oberleutnant diese Urkundenfälschung begangen hat, um mit Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz seinen Sold aufzubessern? Der Diebstahl von Waffen und Munition, um ein anderes Beispiel zu nehmen, wäre ja auch nur einfacher Diebstahl und damit strafrechtlich nichts Besonderes…
@Heiko Kamann
Tja, besser nicht mit UvdL die politische Klinge kreuzen;
Parade, Gegenstoß und nun Angriff mit dem ganzen Fähnlein ;-)
@ Harry | 02. Mai 2017 – 15:13
Danke für Ihre sachliche und gekonnte Antwort. Was ich keineswegs ironisch, sondern aufrichtig meine.
Das war aber nicht vDL, oder habe ich die jüngste Strukturreform verpasst?…
Nein und ich wollte es Frau von der Leyen auch nicht in die Schuhe schieben. Sollte dies so klingen, so stelle ich das hiermit klar.
@ Hubi | 02. Mai 2017 – 15:45
Für nicht alle scheint das Statement den richtigen Nerv getroffen zu haben. – Leider!
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich habe Ihre Kommentare interessiert gelesen. Ich meine aber, wir müssen noch viel tiefer Informationen sammeln und auswerten, bevor wir zu solch absoluten Aussagen kommen.
@ Daniel Lücking | 02. Mai 2017 – 15:57
Es ist nichts heroisches daran, mit der Waffe in der Hand im Dienst zu sterben.
Abgesehen von der Frage, ob postheroische Gesellschaft existieren, gut/schlecht usw. sind und Helden benötigen oder nicht: Doch, es ist legitim, dass so zu sehen.
Ihr Kampftruppenbashing reiht sich ein in das unreflektierte Gerede über Frauen und Männer, die sich bei niemanden entschuldigen müssen, wenn sie um ihre Toten weinen. Bei niemanden!
Um das abzukürzen: Ich bin kein Kampftruppenmann.
Die Bundeswehr muss von „Kameradschaft“ weg und auf „professionell“ umschalten.
Kameradschaft ist professionell.
@klabautermann | 02. Mai 2017 – 16:10
…glauben sie wirklich an eine Wehrpflicht ohne Frauen, ohne Mitbürger mit Migrationshintergrund, ohne homosexuelle…würde eine politische Mehrheit finden ?
Wohl zu Recht nicht. Eine Bundeswehr ohne den von Ihnen benannten Personenkreis wird es nicht mehr geben: Gott sei es gedankt.
Ich vestehe jeden Vorgesetzten bis hin zur IBuK und Kameraden, die die Ärmel gerade jetzt hochkrempeln und daraufhin arbeiten, diese Personen in den Personalkörper zu integrieren, aus ihnen gute deutsche Soldaten machen und helfen diejenigen „auszuschleusen“, die durch unzeitgemäßes Verhalten dies zu verhindern drohen.
Sie haben einen umfangreichen Aufgabenkatalog lässig skizziert. Und Ihren sich anschließenden Aussagen kann ich viel abgewinnen, wie Sie wissen.
Es ist Zeit für radikale Maßnahmen.
Schauen Sie: Man kann mit einer Rekrutin/einem Rekruten natürlich auch heutzutage einen 100km Gefechtsmarsch zu Fuß im Rahmen einer spannend und methodisch geschickten Ausbildung durchführen. Aber eben erst, wenn man ihr/ihm alles Benötigte im Vorfeld beigebracht hat.
Unsere Ausbildung des Führernachwuchs` ist in den theoretisch sich zu erschließenden Lernfeldern überwiegend hervorragend. Aber in die Truppe bzw. in die Verantwortung versetzt, lassen wir die jungen Frauen und Männer zu häufig allein…sind ja fertig aus- und weitergebildet… Als wenn es sowas gäbe.
@ Luftwebel | 02. Mai 2017 – 13:03
Und der letzte der noch selbst gekämpft hat war Franz Josef Strauß.
und
@MikeMolto | 02. Mai 2017 – 17:11
Georg Leber folgte auf Helmuth Schmidt und diente im Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 als Funker bei der Luftwaffe, zuletzt als Unteroffizier.
Gerhard Stoltenberg folgte auf Manfred Wörner und diente 16jährig 1944 -1945 als Marinehelfer bei der Kriegsmarine, gefolgt von einer Kriegsgefangenenschaft. Er war der letzte kriegsgediente Bundesminister für Verteidigung.
@Daniel Lücking | 02. Mai 2017 – 15:57
„Ich erkenne persönlich nicht den Punkt, an dem die Ministerin irgendjemandem zu nahe getreten sein soll.“
Indem Sie zunächst pauschal alle Vorgesetzten unter Generalverdacht gestellt hat und danach nur halb zurück gerudert ist.
„Immer wieder kommt auch diese unsinnige Implikation hoch, das Problem gäbe es nicht, wenn Vorgesetzte nach Dienst in der Kaserne wären, um die jungen Soldaten zu kontrollieren. Menschen, denen Waffen in die Hand gegeben werden sollen nach Dienst behandelt werden, wie eine Gruppe schwer erziehbarer Jugendliche?“
Na, wenn Sie menschen sich selbst überlassen wollen, dann ist natürlich auch Schluss mit dem Erziehungsauftrag und wir müssen am Ende mit den „normalen“ Quoten gesellschaftlichen Probleme leben.
Wollen Sie das wirklich? Ich nicht…
„Es ist nichts heroisches daran, mit der Waffe in der Hand im Dienst zu sterben. Trotzdem etablieren manche Gruppen selbst nach der Dienstzeit einen Kult um die Verstorbenen,“
Kult ist nie gut, aber den Toten die Ehre zu erweisen und Vorbilder als eben dieses zu nutzen ist mehr als nur angemessen. Es ist vielmehr geboten…
„Die Bundeswehr muss von „Kameradschaft“ weg und auf „professionell“ umschalten.“
Eine Armee ohne Kameradschaft? Na, da wären wir vermutlich die erste und einzige in der Menschheitsgeschichte. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zudem noch eine katastrophal schlechte…
Von „Professionalität“ wäre dann sicher keine Rede mehr :(
„Vielleicht liegt die Lösung auch darin, dass sich Führungskräfte direkt mit den Parlamentariern treffen, statt alles durch den Filter des regierungsgeleiteten Ministeriums laufen zu lassen.“
Als hätten wir nicht genügend Besuche, Gesprächsforen, Beiträte etc. etc. etc.
Also mal ehrlich!
@TobyR | 02. Mai 2017 – 16:52
V“on anderen Dingen abgesehen, ist ein großes Problem, das ich mit dem Vorgehen der Ministerin sehe, die meiner Meinung nach unsachliche und provokante Verquirlung verschiedener Vorgänge zu einem Problem mit der „Haltung“.“
+1
„Da werden zwar in allen Fällen verwerfliche,“
+1
„deswegen aber nicht gleiche und auch nicht in gleicher Weise in der Truppe behandelte Fälle in einen Topf geworfen, um daraus eine Schnellschussanalyse herzuleiten.“
Ja, aber in allen Fällen hätte es halt das Potenzial gehabt die IBuK schlecht dastehen zu lassen…
@klabautermann | 02. Mai 2017 – 17:13
„Was macht denn UvdL gerade ?
– sie führt von Vorne, und Vorne ist da irgendwo im deutsch-französischen Grenzgebiet“
Sorry, das tut sie eben nicht. Sie führt von HINTEN. Den sie steht GANZ weit HINTER ihren Untergebenen…
„– sie teilt die Verantwortung nicht, sondern exekutiert persönlich ihre „Gesamtverantwortung“ auch indem sie so ca. 100 Generale/Admirale zum Rapport befiehlt und denen einen politischen Führungs-E…….. verpassen wird (hoffentlich)“
In der Tat, sie „exekutiert“ ihre Verantwortung :(
@ T. Wiegold
Nachdem ich lange Zeit nicht auf dieser Seite war, habe ich es heute mal wieder geschafft. Was mir auffällt, ist die aggressive und ebenfalls pauschalisierende Art und Weise, wie Sie, Herr Wiegold, manchen hier angehen, der „rechts“ nicht sofort mit verfassungsfeindlichen NS-Anhänger gelcihsetzt und daran erinnert, daß idie in der Öffentlichkeit bekannten Fakten noch interpretierbar sind. Nachdem was z.B. ein Generalbundesanwalt mit dem Justizminister dieser Regierung erlebt hat und vieler anderer Beispiele von mißlungener Vorverurteilung, ist ein wenig Skepsis sicher nicht schädlich. Und somancher kann heir ein Lied davon singen, wie die „Unabhängigkeit“ des Disziplinarvorgesetzten wirklich aussieht.
Ich gehe davon aus, daß der junge Offizier tatsächlich abgedriftet ist. Man wird sehen wie weit und mit welchem Motiv. Frau vdL Art geht mir mit Ihren offenen Briefen aber auch etschieden zu weit. Das geht anders! Und wo ist eigentlich der GI?
Daniel Lücking | 02. Mai 2017 – 15:57
Die Bundeswehr muss von „Kameradschaft“ weg und auf „professionell“ umschalten. Professionelles Verhalten geht auch ohne Wehrmachtstümelei*
*Auszug des Kommentars
Entschuldigung, aber die Bundeswehr leistet, jedenfalls im Rahmen der den Soldaten zur Verfügung gestellten Mittel, höchstprofessionell Dienst und leidet zunehmend (aus verschiedensten Gründen) unter fehlender Kameradschaft. Zudem hat die überwältigende Mehrheit ein besseres Hobby , als Wehrmachtsmumpitz.
Oder übersehe ich die Ironie in diesem Teil des Beitrages nur?
@Jan Hoffmann
Wenn Sie jemanden besuchen, legen Sie dort dann auch gleich die Füße auf den Tisch?
Der Hausherr hat das ganze Wochenende sehr umsichtig agiert, und uns vor den schlimmsten „Highlights“ noch bewahrt.
T.Wiegold | 02. Mai 2017 – 17:50
Daß jeder von uns sich seine Gedanken macht, Sie und mich eingeschlossen, ist naheliegend. Einer der großen Vorzüge Ihres Blogs ist die klare Trennung der Fakten von Vermutungen und Meinungen. Viel gibt die Faktenlage momentan leider nicht her; die Ermittlungen schreiten aber weiter voran. Entscheidend wird das Auffinden von weiteren Beweisen sein, oder das Fehlen weiterer Beweise über die bisher bekannten hinaus. Wenn es keine weiteren Beweise gibt, wird ein Prozeß über Betrug und Waffenbesitz hinaus womöglich so enden wie heute der Koblenzer Großprozeß um das „Braune Haus“ gegen 26 Neonazis: 5 Jahre Prozeß, ohne daß der Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung belegt werden konnte. Mit der heute erfolgten vorläufigen Einstellung des Prozesses wird es für die Angeklagten wohl auf Einstellungen oder geringfügige Geld- bzw. Bewährungsstrafen hinauslaufen. Davon sind vor 5 Jahren wohl weder die Ermittlungsbehörden, noch die Staatsanwaltschaft und die Medien ausgegangen…
Wir werden sehen, was da noch kommt. Und am liebsten bei Ihnen lesen.