Neue Hiobsbotschaft für die Truppe: Keine weitere A400M mehr in diesem Jahr?
Nachdem die Bundeswehr die erste Maschine des neuen Transportflugzeugs A400M im Dezember 2014 und damit später als erwartet erhalten hatte (je nach Sichtweise mit drei Jahren oder 18 Tagen Verzögerung), droht der Luftwaffe eine neue Hiobsbotschaft: An Stelle der bislang fünf vorgesehenen weiteren A400M-Maschinen könnte die Truppe in diesem Jahr nur zwei Flugzeuge erhalten – oder sogar keines. Das legen Informationen der Rüstungsagentur OCCAR nahe, die für sechs Nutzerstaaten das A400M-Programm managt, wie Augen geradeaus! erfuhr.
Die Herstellerfirma Airbus Defence&Space wollte zu den möglichen Verzögerungen nicht Stellung nehmen. Der detaillierte Auslieferungsplan für 2015 wird gerade finalisiert und in den nächsten Wochen vorgestellt, sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage von Augen geradeaus!
Im November vergangenen Jahres hatte sich das Unternehmen noch zuversichtlich gegeben und Journalisten bei einem Besuch am Fertigungsort Sevilla von detaillierten Lieferplänen berichtet, in denen die fünf Maschinen für Deutschland im Jahr 2015 fest markiert waren. Darüber hinaus war sogar davon die Rede, dass ab 2016 jeden Monat ein Flugzeug an die Luftwaffe übergeben werden sollte.
Grund für die Verzögerungen sollen Schwierigkeiten bei einzelnen Teilen der Flugzeuge sein, die in Sevilla aus den in verschiedenen europäischen Ländern gefertigten Komponenten zusammengebaut werden. Wenn sich die Verzögerung der weiteren Maschinen so bestätigt, hat die Bundeswehr vor allem ein Problem bei der Ausbildung der Crews für den neuen Transportflieger. Und die zusätzliche Frage ist, wie sich eine spätere Auslieferung auf die Nutzung der deutschen A400M in echten Einsätzen auswirkt. Denn schon nach der bisherigen Planung sollte erst Anfang 2016 das erste Flugzeug kommen, das mit einer Selbstschutzanlage ausgerüstet ist und damit auch in Regionen fliegen kann, in denen der Luftverkehr durch Boden-Luft-Raketen bedroht ist.
Update: Allerdings macht nicht nur die verzögerte Industrie-Auslieferung des A400M Probleme. Die Luftwaffe bestätigte auf Anfrage von Augen geradeaus!, dass der einzige Testpilot der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 61 in Manching, der bisher auf diesem Flugzeugmuster ausgebildet wurde, nicht mehr zur Verfügung steht. Allerdings: Die Abnahme weiterer A400M ist hiervon jedoch nicht negativ betroffen, da die Luftfahrzeugführer der Luftwaffe, die im Rahmen der erforderlichen Abnahme- und Überführungsflüge eingesetzt werden, keine Testpilotenlizenz benötigen. Die „normale“ Musterberechtigung A400M ist für diese Flüge vollkommen ausreichend.
Ein anderes Problem ist wohl keines – sagt die Luftwaffe jedenfalls. Auf die Nachfrage, ob es zutreffe, dass für die A400M qualifizierte Piloten nicht parallel weiterhin die Transall fliegen dürfen (und zunächst wohl auch sollten, weil es ja nur eine A400M gibt), war die Antwort: Doppellizensierungen von Luftfahrzeugführern der Luftwaffe auf mehreren Luftfahrzeugmustern sind grundsätzlich möglich. Über die Vergabe von Doppellizensierungen entscheidet im Einzelfall der jeweilige Verbandsführer auf Grundlage des operationellen Bedarfs und der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Meine Kenntnis von Behördendeutsch sagt mir: Grundsätzlich möglich ist ein anderes Wort für eigentlich nicht vorgesehen…
(Foto: Der erste deutsche A400M in Wunstorf am 19. Dezember 2014 – Bundeswehr/Döpke)
Was regt ihr auch auf EDAS bekommt zu Belohnung neue MEADS Entwicklung Aufträge
Man könnte die auch bestrafen mit Diehl Auftrag mit dem hinweis weil das System geht
und Sofort beschafft werden könnte
Aber so ist das für die Leute von EDAS doch richtig es sind ihre Posten die man so erhält , weil wenn alles trotzdem gekauft wird , warum sein Job gefährden
Man man man….
Ich kann mich noch gut dran erinnern als ich bei der ILA 1998, ja 1998 !!!! war und dort die Antonov An-70 im Flug gesehen habe. Flugbereit. Fertig.
Es wurde groß verkündet, dass die Bundeswehr ihre Transall ersetzen will.
Und zwar mit dem A-400M, den es nur im Computer gab, schön auf nen Bildschirm in 3D und als Kleinstmodell in einer Halle. Und die Triebwerke der An-70 hörte man von draußen durch die Halle dröhnen, wie sie ihre Kurven flog. Schon damals unverständlich die Entscheidung. Aber heute 16 Jahre danach einfach pervers.
Ich kann ja verstehen, dass manche Dinge einfacher ausschauen als sie sind, aber das was Airbus die Jahre gemacht hat mit Vertrösten von Jahr zu Jahr war schon ein starkes Stück. Aber jetzt würde mir die Hutschnur platzen.
Wenn ich hier was zu sagen hätte, würde ich aber knallhart mal agieren. Ist mir egal ob die dann rumflennen, dass man dann ja 5.000 Arbeitsplätze wegrationalisieren muss.
Was da an Kohle den Bach runterging. Und Zeit. 16 Jahre und die haben immer noch Probleme. Und was noch viel schlimmer ist, es ist garantiert nicht einmal 100% Eigenschuld von Airbus. Wahrscheinlich wurden ständige Fähigkeitserweiterungen oder andere Änderungen vorgenommen, weil die Bundeswehr/Ministerium nicht klipp und klar am Anfang wusste was es will. Ich frage mich was schlimmer ist, unfähige Industrie oder unfähige Ministerien.
Und dann natürlich Gründe vorgeschoben, Zulassungsprobleme der An-70, Umschulung, bla bla bla…. Mag sein, aber danach trotzdem früher Einsatzbereit, günstiger und wahrscheinlich bessere Fähigkeiten (höhere Zuladung). Hätte man keine Probleme mit dem Puma.
Diese Rüstungsindustrie ist eine reine Subventionsmaschinerie. Und dann immer mit dem Argument der Arbeitsplätze. Als wenn diese paar Tausend oder paar Zehntausend in Deutschland die Mehrkosten rechtfertigen würden. Könntest wahrscheinlich etliche Tausend Brücken und Schulen infrastrukturell in Stand setzen für diese ganzen Fehlplanungen über die Jahre. Und das wäre auch schöne Arbeitsplätze aufn Bau.
Naja, alle Schuld kann man Airbus nun auch nicht in die Schuhe schieben, auch ohne ein Fan dieser Firma zu sein. Die angepriesene AN-70 war damals alles andere als fertig, sie ist es bis heute nicht. Ob wir mit einem ukrainischen Hersteller glücklich geworden wären, werden wir nun auch nie mehr erfahren. Das Gezerre um die Fähigkeiten der A400M liegt weniger im Ministerium begründet, als vielmehr in der Tatsache, daß sich wieder einmal mehrere Nationen auf einen gemeinsamen Nenner einigen mussten. Ein Ergebnis dessen war u.a. die fragwürdige Wahl des Triebwerks, welches durch ein multinationales Konsortium (da isses wieder…) völlig neu entwickelt werden musste und bis heute eines der Hauptprobleme der Maschine darstellt. Viele der eingetretenen Verzögerungen sind also hausgemacht durch die Betreibernationen. Daß Airbus den Finanzrahmen völlig falsch eingeschätzt, und anschließend die Auftraggeber zu Nachzahlungen schlichtweg erpresst hat, steht auf einem anderen Blatt. Der politische Hintergrund dieser Entscheidungen dürfte jedenfalls weniger der Erhalt von Arbeitsplätzen gewesen sein, sondern eher die Schaffung und Erhaltung von technischem Know-How in der Luftfahrtindustrie, um sich weniger abhängig von Dritten zu machen. In Punkto AN-70 war das angesichts der aktuellen Situation in der Ukraine offensichtlich keine wirklich schlechte Entscheidung. Nur deren Umsetzung verläuft leider nach wie vor katastrophal.
@ Karl_A
Zur Frage der Abhängigkeit von der Ukraine hat ja @ Wolfsmund schon etwas gesagt. Der industrielle Teil der Ukraine ist im Osten des Landes. Inwieweit die Flugzeugwerke durch den Krieg in der Ostukraine paralysiert sind, weiß ich nicht, aber ein verläßlicher Partner auf 40 Jahre zum logistischen Support für ein neues Transportflugzeuges sieht anders aus.
Abgesehen davon, hätte die AN-70 auf westliche Standards, inbesonder in der Avionik umgerüstet werden müssen, dass auch seine Zeit gedauert hätte.
Waurm die bisherige Pleite nicht allein die Schuld von Airbus ist hat sowohl @ Wolfsmund beschrieben, als auch ich selber im Drehflügler Thread. Zum Nachlesen hier:
http://augengeradeaus.net/2015/01/der-drehfluegler-zweite-januarhaelfte-2015/#comment-173750
Vergangenheitsbewältigung ist gut, doch wie geht es nun weiter?
Kann Bremen die Produktionsrate über 0,7 Rümpfe pro Monat heben?
Wenn nein, was ist der Plan B/C der Lw bezgl geschützter Transport?
Was ist der Plan für den nicht taktischen Flugbetrieb?
Was macht man mit den ausgebildeten Technikern? Wie hält man sie in der Übung?
Benötigt man den überhaupt den A400M für Transportaufgaben ohne taktischen Bezug?
Wäre eine Teilhabe am NATO Transportgeschwader in Ungarn eine Alternative?
Ist C160 ES versorgbar? Gibt es genügend Personal für C160ES über 2018 hinaus?
Was wären die erforderlichen Maßnahmen?
Alarich | 20. Januar 2015 – 12:20
„Man könnte die auch bestrafen mit Diehl Auftrag mit dem hinweis weil das System geht
und Sofort beschafft werden könnte“
Können Sie mir das erklären?
@Zimdarsen:
Momentan kann man als Außenstehender keinen Plan bei der Lw-Führung erkennen. Bis ein offizielles Statement seitens Airbus vorliegt, wird man nicht einmal anfangen sich einen Plan B auch nur zu überlegen, sondern wieder einmal stur darauf beharren dass man keine Erkentnisse darüber hat dass etwas nicht wie vereinbart läuft, um dann aus allen Wolken zu fallen weil dem nicht so ist.
Einen Plan für taktischen Transport gab es ohnehin nie, der soll einfach mit dem strategischen Transporter durchgeführt werden, der dann wohl meistens zu 75% leer unterwegs sein wird. Wirtschaftlichkeit a la Bw.
Dabei hätte man angesichts der beabsichtigten Abbestellung von Maschinen die allerbesten Karten, dies mit einer Bestellung von kleinerem Gerät für den taktischen Transport beim gleichen Hersteller zu kompensieren, und gleichzeitig Strafzahlungen zu vermeiden.
Die Beteiligung an einem Verband wo auch immer in Europa ist aus taktischer Sicht Nutzlos. Soll man z.B. abzusetzende Fallschirmjäger erst mit dem Bus nach Ungarn fahren ? Einen Flugplatz muss man hierfür so oder so betreiben, es sei denn man weicht auch hier wieder auf eine zivile Lösung aus. Aber dann kann man auch gleich den ganzen Laden privatisieren und das Land bei Bedarf von Söldnern verteidigen lassen.
Am Ende läuft es immer aufs Gleiche hinaus – Landesverteidigung und die Wahrung globalpolitischer Interessen kosten einfach Geld. Entweder ist man endlich bereit, dieses in die Hand zu nehmen, oder man muss sich endgültig auf dem internationalen Parkett in die zweite Liga verabschieden.
@Wolfsmond
Zustimmung, außer:
„Die Beteiligung an einem Verband wo auch immer in Europa ist aus taktischer Sicht Nutzlos. Soll man z.B. abzusetzende Fallschirmjäger erst mit dem Bus nach Ungarn fahren ? Einen Flugplatz muss man hierfür so oder so betreiben, es sei denn man weicht auch hier wieder auf eine zivile Lösung aus.“
Das ist nicht so und auch das versteht die Luftwaffenführung leider nicht.
Es ist total egal wo ein Lfz steht oder eingesetzt wird. Ziv Firmen und die USAF haben eine Homebase zur Inst und für Admin wo das Lfz dann steht oder fliegt ist doch egal. Eine CASA/Spartan kann auch von Altenstadt aus operieren und ob das Lfz von Hohn nach Lechfeld fliegt oder von Ungarn/Einhoven ist egal (evtl sogar kürzer).
Arbeitsflugplätze können mit wenig Aufwand in ganz Europa betrieben werden, auch ohne Kaserne und Sportplatz. Die Konzentration von Lfz auf einem Platz ist totaler Unsinn. Man denkt eben in 80Jahre alten Schubladen.
@Zimdarsen:
Wenn man den Schritt gehen würde, einen Platz wie Lechfeld mit diesen Vorgaben ohne eigenen Verband zu betreiben bzw. nur bei Bedarf ein bis zwei Maschinen dort abzustellen haben Sie recht. Ich fürchte nur, das wird nicht passieren. Der Buschfunk sagt, daß Lechfeld bald Geschichte ist.
Auch macht m.M.n. die strikte Trennung von Flugplätzen nach Jet/Prop/Heli heutzutage wenig Sinn. Mann könnte ohne weiteres z.B. in Lechfeld einen Mischverband aus Transportern und den Eurofightern aus Neuburg betreiben, hätte eine Basis die 24/7 verfügbar ist, und würde einen kompletten Platz einsparen.
Wie Spiegel online heute berichtet, hat sich die Ministerin in scharfem Ton mit Kritik an Airbus geäußert.
Sie erwarte, „dass der Konzern alle Hebel in Bewegung setzt, um die Auswirkungen der unternehmensinternen Probleme auf die Bundeswehr so gering wie möglich zu halten“ sagte sie laut Handelsblatt dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.
(Vermutlich hatte StS Suder Herrn Gewert schon mal vorher darüber informiert.)
Wie auch immer, jetzt werden wir bestimmt in diesem Jahr noch 5 A400M geliefert bekommen. Wenn die Ministerin soo feste schimpft !
Wie ist das mit den Auswirkungen der bundeswehrinternen Probleme auf die Einsatzbereitschaft der Nato…….?
Na, bei der Vorabmeldung in http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/von-der-leyen-rechnet-mit-airbus-ab-a-1014611.html bin ich mal auf die morgige Printausgabe gespannt. 875 Mängel ist wirklich ganz schon happig, auch wenn ursprünglich mal von über 1.000 Mängeln die Rede gewesen sein soll.
Und Airbus drängt auf Abschluss des Wartungsvertrages. Da wird Frau Suder sich wahrscheinlich lange mit dem Haushälter zusammen setzen müssen. Denn der wird richtig teuer.
Wenn nicht geliefert wird, einfach von Kündigungsrecht Gebrauch machen, dass hätte auch Signalwirkung auf andere Projekte !
@ Zimdarsen
Es macht kein Sinn den SAC beizutreten, um C-17 von der Pápa Air Base zu mieten.
Wir haben schließlich schon Zugriff auf die SALIS An-124 am Flughafen Leipzig.
Allein für die 2014 Rate aus dem A400M Programm hätte uns Boeing 3,26 C-17 auf den Hof gestellt. Lockheed hätte sogar 9,3 C-130J geliefert. ( Der Rechnung liegt ein Wechselkurs von 1,1207 zugrunde / RDT&E wurde eingerechnet. )
@ Georg & Wolfsmond
Es ging zu keinen Zeitpunkt um den Kauf der An-70 sondern um eine Kooperation mit Antonov mit dem Ziel die An-70 zur AirTruck AN-7X Weiterzuentwickeln.
Die AN-7X wäre in Deutschland gebaut und mit einen Modernen Zwei-Mann-Glascockpit zur Truppe gekommen. Die aktuellen Situation in der Ukraine wäre mit dem Leuchtturm Projekt AN-7X sicherlich so nicht entstanden.
Die An-7X war / ist unter Berücksichtigung aller wesentlichen Kriterien
( sicherheitspolitisch und militärpolitisch, technisch-operativ, finanziell und Industriepolitisch ) eindeutig die bessere Alternative.
Das Delta bei den Beschaffungskosten betrug seinerzeit 3,5 Milliarden DM bei 75 Maschinen
– Günstige Life-Cycle-Kosten
– Entwicklungsvorsprung und frühere Einführung
– Qualitativ hochwertiger Work Share
– Leistungswerte oberhalb ESR
– Politische Signalwirkung ( Ende des Kalten Krieges ).
Eine Alternative zu den A400M bietet nur das wiederbeleben des AIRTRUCK AN-7X Projektes oder das verschmelzen beider Flugzeuge zu einen neuen Flugzeug.
Ferner ist die An-70 fertig, sie ist sogar noch verbessert worden, so bauen die Chinesen einen Ableger der An-70 unter der Bezeichnung Xian Y-20.
http://www.globalsecurity.org/military/world/ukraine/an-70-specs.htm
na die AN 70 Diskussion hatten wir schon vor Jahren und hat sich eh erübrigt, es gibt nun mal Dinge die nie passieren werden.
eine mögliche Zwischenlösung (und nicht nur das) wären ein paar 295 kurzfristig von AB auf den Hof gestellt zu bekommen……wenn man den nur wollte.
Aber das wird genau so wenig passieren
Wir.Träumen.Weiter
@gk jürgen:
Volle Zustimmung.
Anstatt sich jetzt wieder in der Presse aufzuplustern könnte man wirklich etwas erreichen. Z.B. Nutzung von CN-295 bis FOC A400M. Aber dafür müsste man eben nicht nur reden.
@Wolfsmond
Ja, in Lechfeld wäre alles und selbst Platz für Mun im Gegensatz zu Neuburg.
Auch Autobahn, Bahn, Wohnmöglichkeiten, Nähe zur Werft, zum Depot, zu Altenstadt und Laupheim.Depot
„Bei der Kontrolle der ersten A400M im November 2014 durch die Bundeswehr-Prüfer gab es nach SPIEGEL-Informationen 875 Mängel“
Ein Grund mehr weiterhin Nachprüfer bei der Bw auch bei der Übernahme von Lfz aus der Industrie einzusetzen.
@ gk jürgen
Richtig, solange das BMVg den Gordischen Knoten mit den Puppenspieler aus Toulouse nicht löst, wird es auch zu keine nachhaltigen Neuausrichtung der Bundeswehr kommen.
Falsch, keine Zwischenlösung da das Aufgabenspektrum der C-160D nicht erfüllt werden kann.
Ferner hatten wir die C-295M Diskussion schon vor 10 Jahren. Damals ging es darum das Westfallen Geschwader ( Fluglehrzentrum F-4F ) durch schließen von Fähigkeitslücken zu erhalten. Das gleiche wird jetzt mit Lechfeld und Landsberg versucht !
Eine tatsächliche und in Gegensatz zur C-295M sofort verfügbare Zwischenlösung ist die Alenia C-27J Spartan. Von den Außerdienst gestellten amerikanischen C-27J sind vielleicht noch ein paar Maschinen abzugreifen. Ansonsten bestellen wir die „Baby Hercules“ bei Alenia Aermacchi.
http://www.amarcexperience.com/ui/index.php?option=com_content&view=article&id=5&catid=16&dbsource=typelist&dbtype=C027J&dbpage=1&dbletter=
Mhh der gesamte Artikel im SPIEGEL scheint hier ja bisher auf wenig Interesse zu stoßen.
Aus meiner Sicht sind darin bemerkenswert:
– Airbus DS bietet als Kompensation die Leihgabe von Tankflugzeugen und ein Entgegenkommen bei der EF Tranche 3B an.
– Sts Suder möchte hingegen als Kompensation Ersatzteile für die C160.
– Der Suder-Vertraute Scherf bespricht Probleme nun unmittelbar mit dem Projektleiter. Unklar bleibt wie die Zwischenebenen informiert werden.
– Die Zeitplanungen bei den Zusatzfunktionen sind wohl nicht mehr haltbar.
– Der Abg. Bartels gibt zu, dass man bei der Vertragsänderung massiv von Enders unter Druck gesetzt wurde.
– Beim Service-Vertrag war man wiedermal schwach aufgestellt.
Aus meiner Sicht zeigt der Artikel sehr gut wie man sich gemeinsam in eine Sackgasse manovriert hat. Nun scheint man nicht mehr so wirklich zu wissen wie man wieder heraus kommt.
Randbemerkung.
Wenn man es im BMVg mit der Transparenzoffensive ernst nehmen würde, dann könnte man ja auch mal so einen Bericht veröffentlichen:
http://www.dote.osd.mil/pub/reports/FY2014/pdf/other/2014DOTEAnnualReport.pdf
Key to weapons, that work…
Aber bei uns ist die Einsatzprüfung ja stets ein Staatsgeheimnis.
@ Memoria !7:28
Zum Suder/vdL/Bartels Problem – kein Kommentar, habe aber auch nichts besseres von denen erwartet.
Zum Weapons Dev Report, also ich wuerde den mindestens als ‚US secret‘ einstufen. Einer spionierenden Einheit kann mE keine bessere Vorlage ueber derzeitige und Beschaffungs – Probleme gegeben werden.
@MikeMolto:
Der DOT&E-Bericht ist teilweise sehr aussagekräftig (z.B. Treffgenauigkeit GMLRS AW).
Aber die Position des BMVg ist wohl auch nicht wirklich besser.
Wenn man die Probleme laufend als vertraulich einstuft, dann ist der Presseaufschrei eben noch größer.
Ähnliche Artikel z.B. zum SPz Puma sind sicher schon in Vorbereitung.
@mikemolto
Wenn eine „spionierende Einheit“ auf den Jahresbericht von DOTE angewiesen ist, mache ich mir nicht wirklich Sorgen :-)
@ memoria
Australien hatte seinerzeit einen MRH90 „kostenlos“ für die kleinen Unannehmlichkeiten bekommen. Weiß aber nicht, ob das glücklich gemacht hat.
@schleppi:
Natürlich ist ein Wechsel auf eine andere Plattform nicht ideal, aber schon vor 10 Jahren gab es sehr konkrete Überlegungen 130J zu leasen (kennen sie sicher). Bis zum FOC A400M wären das wohl dann 15 Jahre.
Aber das BMVg wollte und will nicht, denn es wird ja ganz bald alles gut. Schon vor 10 Jahren.
@Memoria, @schleppi: Von wegen C130 J leasen.:-)
Wenn man clever wäre, würde man sich gerade jetzt bei Antonov einkaufen. Die Vögelein zwitschern nämlich, daß es spätestens im nächsten halben Jahr bei der SALIS GmbH mit den angeblich längst knappen AN 124-Ersatzteilen endgültig zu Ende gehen soll.
Also könnte man gleich vier Fliegen mit einer Klappe schlagen:
1.) Sich SALIS als Interimslösung für die noch nicht vorhandenen taktischen Fähigkeiten des A400M sichern (man vgl. http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/a400mtakldgjs30uwvzxr.jpg),
2.) langfristig die beim A400M auch nicht vorhandenen strategischen Transportkapazitäten sichern (vgl. aus 2012 http://www.hardthoehenkurier.de/index.php/archiv/112-beitraege/schwerpunktthema/648-a400m-neue-faehigkeiten),
3.) die AN124-Betreiber halbwegs beherrschen und das sind bei derzeit noch in Bestand befindlichen 37 Maschinen, derer mindestens 14 der Russischen Luftstreitkräfte (davon sind ca. 50% still gelegt), 10 der russischen Volga-Dnepr Airlines und 5 der russischen Poljot als Dunkelziffer, also insgesamt 29 bzw. 74 % des Bestands (Rest = 7 x Antonov Airlines, 2 x Libyan Arab Air Cargo (stillgelegt seit Krise))
4.) und damit Putin zeigen, wo die wahren Sanktionen sind!
War alles schon mal im Gespräch, doch wir werden Airbus wohl keine Konkurrenz in Europa machen.
„Am Flughafen von Leipzig-Halle könnten künftig Nachfolgemodelle des legendären Transporters An-124-100 teilweise montiert werden. Der Standort sei doppelt so produktiv und etwa fünfzig Prozent günstiger bei den Grundkosten als vergleichbare Produktionsstätten für Flugzeuge in Russland, so die von Unternehmenschef Alexej Isaikin gegenüber Medienvertretern jetzt verkündete Botschaft.“
© AirTeamImages
31.01.2013
Wir benötigen keine eigenen Großraumtransporter, die kann man mieten oder beschlagnahmen. Wir benötigen taktische Transporter und da haben die Italiener uns Spanier tolle Flugzeuge.
„Wir benötigen keine eigenen Großraumtransporter, die kann man mieten oder beschlagnahmen. Wir benötigen taktische Transporter und da haben die Italiener uns Spanier tolle Flugzeuge.“
Wenn man das Schicksal des eigenen Landes komplett in fremde Hände zu legen bereit ist, dann ist das sicher eine tolle Idee.
Sich Transportkapazitäten mit befreundeten Nationen zu teilen ist eine Sache. Sich in völlige Abhängigkeit von ihnen zu begeben um Kosten einzusparen, eine ganz andere.
Mir ist klar, daß ich jetzt wieder Prügel beziehen werde, aber ich halte die EU für eine sehr brüchige und fragile Konstruktion, die nur so lange besteht wie der Finanzrahmen hält. Gibt es nichts mehr zu holen, geht jeder seinen eigenen Weg, und wer dann nicht fähig ist auf eigenen Füßen zu stehen bleibt auf der Strecke. Natürlich muß das nicht so kommen, aber sollen wir unsere Zukunft darauf verwetten ? Irgendjemand hat einmal gesagt Staaten haben keine Freunde, sondern Interessen. Das sollte man bei aller Europäisierungs-Euphorie nicht vergessen. Der nächste große Stresstest für das Bündnis wird ja in der Ägäis gerade vorbereitet.
@ Wolfsmond
Die Argumentation ist ja nachvollziehbar, aber geht es schlechter als jetzt?
Eigene Kapazitäten sind doch nur sinnvoll, wenn sie den Mindestanforderungen genügen, oder?