DroneWatch: Minister-Diskussion im April, die deutsche Beschaffungs-Debatte, GlobalHawk vs. China
Nach einem faulen, erholsamen langen Osterwochenende (das hoffentlich meine Leser auch hatten) habe ich mir bei einem Kaffee aus der EuroHawk-Tasse (Foto oben, und nein, der Spruch bedeutet nicht Hol Dir Deine eigene Intelligenz) überlegt, dass sich eine eigene Rubrik zum Thema Drohnen hier anbietet – wie allein schon die inzwischen mehr als 200 Kommentare lange Diskussion über den EuroHawk belegt. Leider gibt es wohl niemanden, der ein in Deutschland eigentlich überfälliges Drohnen-Watchblog aufmachen möchte (und die Kapazitäten dafür habe ich einfach nicht zusätzlich), deswegen muss erst mal eine Rubrik DroneWatch hier ausreichen. Mit Nachrichten zu Unbemannten Luftfahrzeugen, Unmanned Aerial Systems (UAS) – und vor auch allem über die derzeitige Debatte hierzulande hinaus, die sich fast ausschließlich um die Art des Drohneneinsatzes der USA dreht.
Verteidigungsminister Thomas de Maizière will die Debatte über die Beschaffung neuer (bewaffneter) Drohnen für die Bundeswehr weiter vorantreiben. Für den 24. April ist eine Podiumsdiskussion mit den beiden Militärbischöfen, Martin Dutzmann von der evangelischen und Franz-Josef Overbeck von der katholischen Kirche, in Berlin geplant. Gemeinsam mit den beiden Militärbischöfen … möchte ich mit Ihnen über aktuelle Fragen der Schutzverantwortung und des Einsatzes von Drohnen ins Gespräch kommen. heißt es in der Ankündigung der Veranstaltung unter dem Titel Schutzverantwortung versus Schutz der Soldaten – Ethische Dimensionen aktueller sicherheitspolitischer Entwicklungen. Neben den beiden Geistlichen und dem Minister soll dabei Harald Müller, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), zur Responsibility to Protect und zum Drohneneinsatz sprechen.
Das dürfte eine interessante Debatte werden – schließlich haben die Kirchen mehrfach die ethische Diskussion über Kampfdrohnen verlangt, zum Beispiel in der gemeinsamen Erklärung zweier katholischer Bischöfe. De Maizière wiederum hatte zwar seine umstrittene Aussage zu ethisch neutralen Waffen (die ihm in Berichten immer noch vorgehalten wird) zurückgenommen, zugleich aber betont, dass sich aus seiner Sicht ein unbemanntes Flugzeug von einem klassischen Kampfflugzeug ethisch nicht unterscheidet.
Dazu am Rande: Die Diskussion, ob noch vor der Bundestagswahl eine Entscheidung über den Kauf neuer, und dann wohl auch bewaffneter Drohnen für die Bundeswehr getroffen wird, dürfte eine Scheindebatte sein. Wer einen Blick auf die Liste der so genannten 25-Millionen-Euro-Vorlagen wirft (die heißen so, weil Beschaffungen ab diesem Wert vom Haushaltsausschuss des Bundestages einzeln genehmigt werden müssen), findet schon genügend Projekte, um das Gremium in den wenigen verbleibenden Sitzungswochen bis zur Sommerpause zu beschäftigen. Eine Drohnen-Vorlage ist nicht darunter, aus recht simplen Gründen: Es gibt noch nicht mal im Ministerium eine Entscheidung, was denn nun beschafft werden soll. Nicht zuletzt deswegen, weil es auf die Anfrage an die USA nach einem möglichen Kauf von bewaffneten Predator- bzw. Reaper-Drohnen keine Antwort gibt – auch dort muss das Parlament über diesen Foreign Military Sale entscheiden, und das hat derzeit ein paar andere Probleme. Mit diesem Waffensystem dürfte sich also erst der nächste Bundestag nach der Wahl im September befassen.
Derweil gibt es Hinweise auf eine mögliche Renaissance der GlobalHawk-Drohnen in den USA (die gleiche fliegende Plattform wie der deutsche EuroHawk): Zwar wollte das Militär den Einsatz dieser Unmanned Aerial Systems einschränken, aber es gibt ein paar andere Überlegungen – ein Koalitions-Projekt gegen China, wie der amerikanische Blogger- und Journalistenkollege David Axe (War is boring) bei Reuters berichtet:
The Pentagon’s biggest, most high-tech spy drone aircraft — one of the hottest items on the international arms market — is the key to a burgeoning robotic alliance among the United States, Japan, South Korea and Australia.
The RQ-4 Global Hawk, a $215 million, airliner-size Unmanned Aerial Vehicle (UAV) built by Northrop Grumman, could help this four-nation coalition monitor both China, as it increasingly flexes its military muscles, and North Korea, as it develops ever more sophisticated nuclear weapons.
If, and when, Canberra, Tokyo and Seoul acquire their Global Hawks — all three sales negotiations are still at an early stage — they could all share intelligence with Washington and vice versa.
Das wäre dann wieder ein Aufschwung für dieses System. Im globalen Maßstab.
Und zur Abrundung noch: Dass es auch in den USA Proteste gegen Drohneneinsätze gibt, ist nichts Neues. Zu Ostern haben einige religöse Führer diesen Protest zusammengefasst:
Der US-Blogger Andrew Sullivan hat diesen Protest aufgegriffen – eine Kritik eines christlichen Geistlichen richtet sich vor allem gegen die gezielten Tötungen, für die die USA ihre bewaffneten Drohnen in Pakistan (und auch Afghanistan) einsetzen. Allerdings auch mit dem Vorwurf:
Our use of drones is not humane, because it totally objectifies the enemy by making them into a picture on a screen. There is not the faintest possibility, in the conduct of drone warfare by means of remote control, that you can regard the enemy as a fellow human citizen of the planet.
Das ist nicht falsch. Aber nicht nur bei Drohnen so. Der Pilot eines Kampfjets in seinem Cockpit sieht von seinem Ziel nicht viel mehr, sondern eher weniger. Das macht es nicht besser, aber eben nicht Drohnen-spezifisch.
Anscheinend werden heute mal wieder mit ihm Versuche durchgeführt.
P2591/13 – AD ETSI:EXPECT POSSIBLE DELAYS DUE TO OPERATION OF UAV (EUROHAWK. 09 APR 07:00 2013 UNTIL 09 APR 15:00 2013. CREATED: 08 APR 06:33 2013
M0592/13 – AD ETSI: CTR ETSI AIRSPACE CLASS D TEMPO RESTRICTED AIRSPACE FOR
UNMANNED AIRCRAFT SYSTEM OPERATIONS, TYPE OF RESTRICTION: ATC MAY
WITHHOLD ENTERING OR CROSSING CLEARANCES, CALL ETSI TWR/RADAR ON
PUBLISHED FREQUENCY ABOUT ACTUAL STATUS AND/OR ATC CLEARANCES. 09 APR 06:00
2013 UNTIL 09 APR 16:00 2013. CREATED: 08 APR 06:39 2013
@J.H.
Danke für die Info – nehme an, dass ist eine NOTAM (Notice to Airmen)? Für mich als Laien ist da nicht ersichtlich, für welches Gebiet das gilt; kann man das aus diesem Text entnehmen?
Ja das ist korrekt. Das Gebiet ist Ingolstadt / Manching (ETSI)
„da ESG nunmehr die Boden-Kontrollstation mit dem Assistenzsystem nachrüstet“
Bodenkontrollstation und T€uroHawk dürften ein geschlossenes System von NG. Assistenzsysteme oder ähnliches wird nur NG nachrüsten können. Die USAF wird an deren Block 20 GH nichts mehr verändern lassen. Den einen T€uroHawk Sense & Avoid-Assistenz nachzurüsten, dürfte Astronomisch teuer werden, und vor allem nicht ohne Genehmigung des Haushaltsausschusses beauftragt werden. Also keine Option fürs BMVg. Am Block 20 schrauben zu lassen, wenn die Industrie gerade Block 40 Einführt, macht auch keinen wirklichen Sinn.
Die US Navy hat erst 4 Triton fest bestellt. Wenn die auch so gut funktionieren, wie Block 30 und 40 GH, werden das bestimmt nicht viel mehr.
EADS versucht aus den verwesenden T€uroHawk noch viel Geld zu machen. Mal sehen, wie das Enden wird…
@J.H., @all: Machen wir es doch korrekt:
AeroDrome ETSI (Manching/Ingolstadt): Es sind mögliche zeitliche Verzögerungen (bei den Freigaben) zu erwarten, aufgrund UAV-Flugbetriebs (T€uroHawk (*)) am 09. April 2013 in der Zeit von 07:00 Uhr (GMT) bis 09. April 2013, 5:00 Uhr (GMT). Verfasst am 08.April 2013, 06:33 Uhr (GMT).
AeroDrome ETSI (Manching/Ingolstadt): Kontrollzone ETSI Luftraum D ist zeitweise gesperrter Luftraum für UAS-Betrieb. Art der Sperrung: Die Luftraumüberwachung kann Einflug- oder Durchflugfreigaben aussetzen, rufen Sie Kontrollturm/Radar auf den veröffentlichten Frequenzen zum aktuellen Status und/oder zwecks Freigaben durch die Luftraumüberwachung im Zeitraum 09. April 2013, 06:00 Uhr (GMT) bis 09. April 2013, 16:00 (GMT). Verfaßt am 08.April 2013, 06:39 Uhr (GMT)
Und daß sich der normale Mensch was drunter vorstellen kann, lade man bitte http://www.fotos-hochladen.net/uploads/edsib28sru175o.jpg hoch. Unten links in der „Steigflug- und Sinkflug-Ellipse“ für den definitiven„Sense- & Avoid-Habe nicht (**)“ bis zum obersten Bereich des Luftraumes C erkennt man den betroffenen „blau-schraffierten“ Bereich des Luftraumes D, welcher über die weiteren „R = Sperrzonen“ bis zum Luftraum C stufenweise verbunden ist, so das der T€uroHawk zum „US- und T€uro-Überflieger“ über den Wolken grenzenlos in ex-Scharpings & ex-Kujats Freiheit finden kann (http://www.youtube.com/watch?v=oW5MCqUdalI)
Sorry, @J.H.: Glugscheiss-Modus „Roger-over-aus“ (da ging, wenn auch altersbedingt der exFI und exTraining-Captain mit mir durch und ich hoffe T.W. ist satisfiziert) O:-)
PS. 1: (*) Ich verwende den Begriff „T€uroHawk“ nicht zwecks „EASA-Bashing“, sondern stets ganz bwußt deshalb, weil „EuroHawk“ eben „“ ist. (*)
PS. 2: (**) Bei einem „High-Tech-Krücken-Systemhaus“ definitiv verifiziert!
PS. 3 : das komische Kästchen ist in „R“ in einem „Kreis“
@ben, @all: Man sollte sich vielleicht meinen Kommentar http://augengeradeaus.net/2013/04/dronewatch-minister-diskussion-im-april-die-deutsche-beschaffungs-debatte-globalhawk-vs-china/comment-page-2/#comment-60859 nochmals sehr genau durchlesen, denn jede Medaille hat zwei Seiten!
@Ben, @all: Global Hawk Block 30 wurde nach dem Bau von nur 4 Vorserienmaschinen „eingestampft“ bzw. eingelagert, nachdem sich mit dem ’Operational Test & Evaluation-Report’ (OT&E) vom 27. Mai 2011 bereits bewies, dass die Erfüllungs- bzw. Nutzwerte nur bei 27% liegen. Dieser Report müßte ja auch allen Deutschen Beteiligten vor dem Überführungsflug des T€uroHawk am 21./22. Juli 2011 einschlägig bekannt gewesen sein und ebenso der logische Fakt, daß die ältere T€uroHack-Block 20-Version nicht besser sein kann, als die Block-30-Version.
Die SENSE- & AVOID-ASSISTENZ-FUNKTION (SAAFU) des Hauses ESG bzw. das entsprechende Anzeige-System, welches nachträglich in der Bodenkontrollstation des T€uroHawk installiert wurde (vgl. http://www.esg.de/fileadmin/downloads/ESG-Spektrum11-1.pdf, Seiten 5 – 6) arbeitet völlig autark mit den Sekundär-Radardaten der Flugsicherung (DFS / EUROCONTROL) auf dem optimierten Prinzip von TCAS bzw. ACAS (vgl. http://www.eurocontrol.int/acas/) und hat derart keinerlei Daten-Schnittstellen zum Flugführungssystem (welches NG ohnehin dem BMVG / BAAIN Bw sowie der Zulsaaungsstelle WDT 61 nicht hardware- und softwareseitig offengelegt haben dürfte), denn dort können mangels SENSE- & AVIOD-SENSORIK der T€uroHawk-Block 20-Version sowieso keine SENSE – & AVIOD-DATEN vorliegen!
Auch würde nach der sich längst abgezeichneten Serie von „Pleiten, Pech und Pannen“ sehr das seinerzeitige „Vögeleingezwitscher“ interessieren, daß der damalige LBA Präsident (bis 01.04.2012) und alsdann Leiter der Außenstelle des BMVBS bei der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) in Montreal, als auch der OTL Peter S. (einer der beiden deutschen Bw-Verbindungsoffiziere bei der 9.RW in BEALE AFB, Kalifornien) unter den Aspekten permanente Kontroll-Redundanz (u.a. Einhalten und Korrektur von Kurs und Flughöhe), angeblich ob der Flugdaten des Überführungsfluges des T€uroHawks vom 21./22.07.2011 sehr hellhörig gewesen sein sollen?
Die Block 30 GH Sensoren haben keine genügend brauchbaren Daten geliefert, um die U2 zu ersetzen. Zu teuer war die Plattform auch noch. Daher wollte die USAF die Block 30 GH still legen. Wie viel GlobalHawk Block 20, 30 oder 40 noch fliegen, weiß wohl nur die USAF. Sicher ist wohl nur, dass die USA kein Geld mehr in die Block 20 u. 30 GH stecken werden.
Wenn die Cassidian Sensoren im T€uroHawk auch nicht so funktionieren wie geplant, dann dürfte dies beim EH auch nicht zu heilen sein. Halt über ne Mrd. wieder im EADS Sumpf versenkt. Dürfte auch das Ende von EADS Träume sein, groß ins Drohnengeschäft mitzumischen. Die EADS Lobbyisten werden für den T€uroHawk bis zu Letzt kämpfen.
Wenn man das Realistisch sieht, wird TdM es nicht wagen, das T€uroHawk Projekt einzustellen. Halt zuviel widerstand. Block 30 GHs sollten ja auch bis auf 4 Eingelagert werden. NG hat dieses Vorhaben mit Lobby Einsatz verhindert. Jetzt werden die halt nicht offiziell eingelagert, bloß wohl nicht geflogen. TdM können die Gewählten Bundestagsabgeordneten auch dazu zwingen, das T€uroProjekt nach einer Verkündung der Einstellung, wieder aufzunehmen. Die Regierung Merkel hat Konflikte immer so wie der Teufel das Weihwasser gemieden. Das höchste der Gefühle, dürfte ein Aussetzen des EH Programms bis nach der Wahl sein.
Nach vorliegenden Informationen (IMA GmbH – Gesellschaft zur zivilen Mitbenutzung des Flugplatzes Ingolstadt-Manching; http://www.etsi-airport.de/kontakte.shtml) ist der EuroHawk am 09.04.2013 definitiv geflogen. Die WTD 61 habe jedoch keine weiteren Informationen gegeben, insofern auch nirgendwo in den Medien berichtet wurde. Auch sind in den div. „Radar-Tracking-Systemen“ in den Aufzeichnungen vom 09.04.2013 im Luftraum über ETSI keine entsprechenden Boden- und Flugbewegungen auffindbar. Also wurden entweder „ATC-Signale in einen nichtöffentlichen Bereich“ verlagert, oder die Maschine wurde warscheinlich nur im Luftraum „CTR D + R“ mit einem „speziellen ATC-Transpondersetting“ operiert (vgl. http://www.fotos-hochladen.net/uploads/edsib28sru175o.jpg). Man gehe z.B. in >> flightradar24 <<, auf "playback" für den 09.04.2013, gebe als Zeitfenster ab 09:00 UTC ein, wähle max. die 36x-fache Wiedergabegeschwindigkeit und zoome ETSI (Manching Ingolstadt) herein. Da ist "Null" im Vergleich zu EDDM (Flughafen München „Franz Josef Strauß“), wo man bis zur einzelnen Taxi-, Start- und Lande-Bewegung zoomen kann.
Was das "Vögeleingezwitscher" zum Überführungsflug des T€uroHawk vom 21./22.07.2011 anbetrifft, soll sich derzeit die "investigative mediale Aufbereitung" auf zwei Punkte konzentrieren: "Einhalten der Flughöhe" und "Ereignis vor oder nach Grönland", dem angeblichen Übergabepunkt von der US-Boden-Kontrollstation an die Deutsche Boden-Kontrollstation. Geheimhaltuing ist ja gut und selbstverständlich, allerdings spätestens dann nicht mehr, wenn diese zur Geheimnisskrämerei wird.
A-propos "Sense & Aovoid": Northrop-Grumman hat im Januar 2013 final den Zuschlag der US-Behörden erhalten, das derzeit in der Anpassungs- und Optimierungsentwicklung befindliche "Sense & Avoid-System" des TRITON (Global Hawk Block 40 für die US-NAVY) bis zur Serienreife durchzuentwickeln, um dieses System dann auch bei PREDATOR und REAPER einführen und einrüsten zu können. D.h.: Bis zu einem "SENSE & AVOID" bei den bewaffneten US-UAS-Systemen ist es noch sehr lange hin. Auch diese kleineren Systeme können bei einer Midair-Collision der Zivilbevölkerung auf den Kopf fallen, nur kommen dann noch ein paar Kilo Sprengstoff dazu.
Damit stehen für Deutschland bzw. Europa PREDATOR und REAPER vernünftigerweise nicht mehr zur Diskussion sowie Disposizion und die entsprechenden politischen Debatten sind obsolet. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Deutschland und Europa in Sachen "SENSE & AVOID" längst US-Standards erreicht haben (vgl. DGLR-, MIDCAS- & ISRI-Projekte). Nachdem sich die Amerikaner ohnehin nicht in ihre Flugführungssysteme reinschauen lassen, diese aber die primäre Schnittstelle für jegliche bord-autonomen SENSE & AVOID-Systeme sind, ist eigentlich bereits seit ca. 2005 absolut klar, dass es zwingend Europäischer Eigenentwicklungen im Bereich der Wirkmittel trageneden UAS bedarf. Alles andere ist nur ein extrem kostenintensives und mit ganz erheblichen Risiken behaftetes sowi höchst dillettantisches Herumlavieren, wie wir es gerade beim T€uroHawk Dank Politik und Lobby durchexerzieren sowie sehr teuer und schmerzlich bezahlen müssen!
Nachtrag: Man suche mal unter ”Deutscher Islamist durch Drohne in Pakistan getötet“ oder “König von Setterich“. Etwas Dümmeres hätte in der momentanen „Killer-Drohnen-Diskussion“ nicht passieren können. Das BMVg bzw. TdM sollte wirklich schleunigst die Diskussion von dem Komplex „Beschaffung: Ja oder Nein bzw. Für und Wider“ auf den Bereich „Beschaffungs- und Einsatzvoraussetzungen: SENSE & AVOID sowie Einsatzgrundsätze konform mit dem Kriegsvölkerecht, GG, EMRK und UN-Charta“ verlagern.
„Also wurden entweder “ATC-Signale in einen nichtöffentlichen Bereich” verlagert, oder die Maschine wurde warscheinlich nur im Luftraum “CTR D + R” mit einem “speziellen ATC-Transpondersetting” operiert.“
Der Luftraum wurde doch von 6 bis 7 Uhr und von 15 bis 16 Uhr für den T€uroHawk reserviert? Bei der zweiten Möglichkeit ist der T€uroHawk etwas nach 6 Uhr gestartet, hat ein paar Runden im reservierten Luftraum “CTR D + R” gedreht, und ist dann weit vor 7 Uhr wieder gelandet. Der EH wurde dann wohl nur per Funk gesteuert. Entweder war das ein Startabbruch, oder so geplant.
Das mit SENSE & AVOID ist noch ein langer Weg, bis man den blind Vertraut.
@Ben; @all: „Der Luftraum wurde doch von 6 bis 7 Uhr und von 15 bis 16 Uhr für den T€uroHawk reserviert?“
Wie bitte, jetzt komme ich irgendwie mit dem NOTAM vom 08.04.0013 und dem dort veröffentlichten Zeitfenster von 09:00 UTC) bis 15:00 (UTC) nicht mehr klar. Aber vielleicht kann man auch darüber die Wahrheiten am kommenden Sonntag in der Zeitung lesen?
Ich dachte der Luftraum würde nur für eine Stunde gesperrt. Sieht jetzt so aus, als wenn die USA die Produktion der GlobalHawk auslaufen lassen oder aufs Minimum begrenzen. Die USAF hat keinen Bedarf mehr und die US Navy plant mit 68 Tritons, aber wirklich wichtig scheint dort nur das P8 Programm zu sein.
Ob die Springer Presse ein EADS Produkt zerreißen wird, wage ich zu bezweifeln. Da wurde Major Tom als Übermanager dargestellt. Da gibt es ein paar mehr Hintergründe, und das wars dann wieder.
Egal, welches Verlagshaus den Fall T€uroHawk aufgreifen wird, es wird dessen Redaktion m.M.n. bei sorgfältiger Recherche nicht nur das bis 2000 zurückgehende Beschaffungsvorhaben zerreißen, d.h. das Produkt, sondern auch die Beschaffer (d.h. das BMVg, BMVg-Abt. AIN und BAAINBw). Und wenn sich bezüglich EADS und Northrop-Grumman samt deren Lobby – die dabei kräftig die Finger mit im Spiel hatten -, sich beweißt, daß Verträge eingegangen wurden, die von Anfang an absehbar (zeitlich, technisch und kostenmäßig) absolut nicht erfüllbar waren, bekommen die auch gleich Einen mit weg, bevor das ein Konkurrenzverlagshaus als „die echte Wahrheit“ verkauft. Das hat mit Major Tom zunächst mal unmittelbar nichts zutun.
Aber die Medien werden dann eine Aussage bzw. Stellungnahme von Major Tom provozieren und diesem überlassen, wie er der vermeintliche „Saubermann“ bleibt und mit dem Partner Northrop-Grumman, seinen nachgeordneten Firmenchefs sowie deren Lobby umgeht. Das war bei Cassidian auch schon einmal so (Trennung von Dr. Stefan Zoller und fast der gesamten Führungsspitze, wie Rani Karmi, Bernd Wenzler, Bruno Ramboud und Gerlinde Honold).
Auch die Diehl BGT Defence dürfte als deutscher Kooperationspartner der General Atomics Aeronautical Systems für die Produktion und Vermarktung des Predator B da ganz hellhörig werden, denn der Fakten wie in http://augengeradeaus.net/2013/04/dronewatch-von-wegen-ruckzieher/#comment-61434 benannt ist man sich dort längst bewußt. Auch beim Predator wird man bezüglich „Sense & Avoid“ und damit einer Zulassungsfähigkeit vor dem Jahre 2018 nicht zaubern können!
Die Navy hat mit ihrer GlobalHawk Triton auch Software Probleme mit den Sensoren:
„Same goes for the Navy’s aforementioned Broad Area Maritime Surveillance robot, now called the Triton. The Navy won’t buy any of the revamped Global Hawks this year: there’s a hiccup with the software package for the maritime-specific sensors, explained Rear Adm. Joe Malloy, a Navy budget official.“
http://www.wired.com/dangerroom/2013/04/drone-budget/
Von Block 30 bis zum Triton ist das scheinbar überall das gleiche Trauerspiel mit den Sensoren und der Software beim GlobalHawk. Dem T€uroHawk dürfte es sicherlich nicht besser ergehen. Mal sehen, ob die US Navy überhaupt noch mehr Triton bestellt. Bei den USAF GH Block 30 u. 40 wurden die Probleme mit den Sensoren ja niemals richtig gelöst.