Das erste Freiwilligen-Gelöbnis

Vor dem Berliner Reichstag, dem Sitz des Bundestages (ich finde, das sollte man dazusagen…) haben heute erstmals im feierlichen Rahmen ausschließlich freiwillige Soldaten das Gelöbnis abgelegt. Unter den Freiwillig Wehrdienstleistenden waren auch zwei Frauen, die allerdings in der Masse der Männer untergingen. Bei den Berichten über dieses feierliche Gelöbnis am 20. Juli wird bislang immer ein Absatz aus der Rede von Bundespräsident Christian Wulff zitiert:

Der Geist der Bundeswehr wird sich mit Aussetzung der Wehrpflicht nicht verändern. (…) Was sich aber auch nicht ändern darf, ist der Geist, in dem wir als Bürger der Bundeswehr gegenübertreten. Sie gehört in unsere Mitte, in unsere Schulen und Hochschulen, auf öffentliche Plätze. Ihre Freiwilligkeit darf nicht zu Gleichgültigkeit der Gesellschaft führen. Hier mache ich mir durchaus Sorgen, die hoffentlich unberechtigt sind.

Ich bin gespannt. Und ich vermute, dass Politiiker diese Sätze künftig gern immer wieder zitieren werden. Ich finde ja, dann sollten sie auch einen weiteren Absatz aus der Rede des Präsidenten immer wieder laut sagen:

Unsere Soldatinnen und Soldaten kennen aus eigener, manchmal auch bitterer Erfahrung die Grenzen militärischer Einsätze. Daher ist es so wichtig, dass die Politik auf ihren Rat besonders hört, bevor ein Einsatzbefehl ergeht. Allein militärisch ist nicht zu gewinnen – weder der Frieden, noch kann man damit stabile Demokratien schaffen. Im Zusammenwirken von Politik, zivilem Engagement, Entwicklungszusammenarbeit und dem Dialog der Kulturen liegt der Erfolg.

Ob die Politik dem folgt? Werden wir ja sehen.