RC N Watch: „Taliban Influence grows in North“
Das Wall Street Journal hat die Entwicklung im Norden Afghanistans noch einmal recht lesbar nachgezeichnet, auch wenn es keine grundlegend neuen Informationen in diesem Stück gibt:Taliban Influence Grows in North – Insurgents Attack, Recruit, Adjudicate, Countering NATO’s Advance in South.
Darin erklärt der Brigadekommandeur der U.S. Mountain Division auch den für den Norden entscheidenden Begriff Economy of Force: „In order to deny that terrain to the enemy, you’d have to have people all over Afghanistan in combat outposts,“ said Army Col. Bill Burleson, commander of the 1st Brigade of the 10th Mountain Division, the main infantry contribution to the surge in the north. „You’ve got to pick and choose where to hold.“ Auf deutsch: Zu wenig Soldaten für zu viel Terrain – also kann ISAF nur an ausgewählten Orten präsent sein, und an anderen eben nicht.
Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass ISAF-Sprecher Josef Blotz das Problem der Steuern, die Aufständische von örtlichen Bauern erheben, am Beispiel der Provinz Kundus erläutert (wo doch die heftigsten Auseinandersetzungen mit den Aufständischen im Süden und Südwesten laufen): „One way insurgents are coping with deficiencies is by expanding illicit taxation on Afghans in villages around the country,“ he said, adding that insurgents were levying illegal taxes on farmers in Kunduz province in the north.
Das die Taliban Steuern (Usher) erheben ist ja nicht neu (Milizen der Regierung und die Polizei tun das auch). Ab das das im Vegleich zu Schutzgeldzahlungen für Versorgungskonvois signifikant ist ist zweifelhaft. Eine Schätzung die ich gestern gesehen habe behauptete das die Schutzgelder die zur Versorgung eines NATO Soldaten im Süden an „Taliban“ gezahlt werden im Schnitt ausreichen um 10 Talibankämpfer anzuheuern.
Das ist kein gutes Verhältnis.
Zwei heutige Meldungen die Afghanistan betreffen:
AP: In Afghan town, insurgents vanish after battles
Die „Clear“ Phase von Clear-Hold-Build in Marjah ist nach über einem halben Jahr immer noch erfolglos.
Afghan Officials Say U.S. Soldier Killed Detainee
EIn Gefangener kam um. Die Amis behaupten sie wissen nicht wodurch, mehrere Afghanen behaupten ein Amerikaner habe den Gefangenen bei einem Fluchtversuch erschossen.
Es sieht so aus als ob die Aussage der Afghanen die Richtige ist.
Die Amerikaner schaffen es aber immer wieder durch Leugnen irgendwelcher Kenntnisse von Kollateralschäden oder ungewöhnlichen Vorkommnissen als Erstreaktion sich gleich in die verlierende Ecke zu stellen. Warum nicht sofort offensiv verkünden das ein Ausbruch verhindert wurde?
So steht man wieder als Böser da. Idiots.