Schlagwort: Piraterie

Atalanta ohne Vorbehalte

Zum auslaufenden Wochenende noch der Nachtrag: Am (gestrigen) Samstag hat Deutschland erstmals seit Bestehen der EU-Antipirateriemission Atalanta den Posten des Force Commanders übernommen. Flotillenadmiral Thomas Jugel wird bis Anfang Dezember von der deutschen Fregatte Bayern als Flaggschiff den Einsatz am Horn von Afrika kommandieren. Während die Deutsche Marine die Führung der Operation vor Ort innehat, wird das deutsche Atalanta-Kontingent ab Anfang September durch eine zweite Fregatte, die Köln, verstärkt. Flottillenadmiral Thomas Jugel übernimmt das Kommando vom amtierenden Befehlshaber, Commodore Alberto

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Was lange währt….

Dieses Foto vom deutschen Einsatz bei der Anti-Pirateriemission Atalanta hat was. Und ist eine beeindruckende Illustration. Schade, dass es ziemlich genau acht Monate gedauert hat, bis die Bundeswehr es veröffentlicht hat. (Oder hab ich das vorher übersehen?) Vor der Somalischen Küste patrouilliert die Fregatte HAMBURG die Gewässer. Dabei wurden zwei Boote, ein Skiff und ein Walfänger, entdeckt, die mit Kiel nach oben im Wasser schwammen. Der Kommandant der Fregatte HAMBURG entschied beide Boote zu zerstören, damit sie nicht von Piraten

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Piraten und die Bundeswehr-Reform

Das nenne ich kreativ: Im Streit, ob gegen die Piraterie vor Somalia nach deutscher Rechtslage die Bundeswehr oder die Polizei vorgehen soll, hat der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, sich mit einem salomonischen Vorschlag zu Wort gemeldet, der gleichzeitig die Reform der Streitkräfte berührt und angesichts der Verkleinerung der Truppe ausscheidenden Soldaten eine neue Perspektive bietet: Durch die Bundeswehrreform wird viel Personal abgebaut. Die Bundespolizei könnte kurzfristig bis zu 500 Zeitsoldaten übernehmen, sie für den Kampf gegen

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Italien und Somalias Piraten: Kein Lösegeld, aber Entwicklungshilfe

Es ist schon gut zwei Jahre her, und nur ein paar Interessierte erinnern sich noch, dass der italienische Schlepper Buccaneer im Jahr 2009 vier Monate lang in der Hand somalischer Piraten war. Die Freilassung des im April 2009 gekaperten Schiffes im August jenes Jahres war von widersprüchlichen Meldungen umrankt – mal hieß es, die Piraten hätten lediglich 270.000 US-Dollar für Auslagen und Verpflegung erhalten, mal war von vier Millionen US-Dollar Lösegeld die Rede. Die italienische Regierung beharrte immer darauf, dass

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Atalanta erklärt

Der Staatssekretär im Verteidigungsministerium Rüdiger Wolf hat heute morgen im ARD-Morgenmagazin mal sehr grundsätzlich erklärt, was eigentlich diese EU-Antipirateriemission Atalanta ist und was die Deutsche Marine dort kann und darf. Anlass war die Ankündigung, dass Deutschland Anfang September auch eine zweite Fregatte in diesen Einsatz schickt und damit die Zahl seiner eingesetzten Kräfte verdoppelt. Viel bedeutsamer ist allerdings, dass die Bundeswehr erstmals bei Atalanta demnächst das Kommando vor Ort übernimmt und Flotillenadmiral Thomas Jugel als Force Commander den Einsatz der

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Private gegen Piraten: „Wir stellen die Ampel von Rot auf Gelb“

Wie die deutschen Reeder will nun auch die Bundesregierung den Einsatz privater bewaffneter Sicherheitsdienste gegen die Piratengefahr am Horn von Afrika befürworten. Das ist im Kern das Ergebnis des Gesprächs, zu dem der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und Koordinator für die Maritime Wirtschaft, Hans-Joachim Otto, heute Vertreter von Bundesregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften zusammengeholt hatte. Weil weder die Bundespolizei noch die Bundeswehr den flächendeckenden Schutz vor Piraten in dem Seegebiet sicher stellen könnten, sei auch die Bundesregierung zu diesem Öffnungsprozess bereit:

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Deutsche Fregatte stoppt Piratenangriff im Golf von Aden

Eigentlich Alltagsgeschäft am Horn von Afrika, aber im Hinblick auf das morgige Anti-Piraterie-Treffen: Der Bordhubschrauber der deutschen Fregatte Niedersachsen hat am Wochenende mit Warnschüssen einen Piratenangriff auf den griechischen Frachter Elinakos im Golf von Aden gestoppt. Nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr reagierte die Fregatte auf einen Hilferuf der Mannschaft, die von acht bewaffneten somalischen Piraten angegriffen wurde. Die indische Fregatte Godavari, die näher an dem Frachter stand als das deutsche Kriegsschiff, übernahm dann die Festsetzung der Seeräuber. Nach Angaben

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Neues von den Piraten: Geiseln im TV, norddeutsche Küstenfront gegen die Bundesregierung

Die Piraten Somalias sind unverändert aktiv, erst am Wochenende wurde der voll beladene Öltanker Juba XX gekapert. Aber auch auf anderem Wege verstärken die Seeräuber den Druck auf die Heimatländer ihrer Geiseln, der Seeleute: In einer Videoaufzeichnung wurden die dänischen Seeleute des Frachters Leopard öffentlich vorgeführt, mit einem Appell an ihre Regierung. (Dass es Besatzungsmitglieder der Leopard sind, ist ein wenig bizarr: Die Piraten hatten den dänischen Frachter Mitte Januar gekapert, die Seeleute entführt – aber die Ladung des Schiffes,

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Und jetzt: Piraten verlangen Entschädigung

Und wieder eine neue Wendung in der Piraterieentwicklung am Horn von Afrika. Beim US-Auslandssender Voice of America meldete sich heute telefonisch ein koreanischer Kapitän, der in der Hand somalischer Seeräuber ist, und übermittelte eine Forderung: Südkorea solle Entschädigung zahlen für die Piraten, die bei einer Befreiungsaktion südkoreanischer Streitkräfte im Januar getötet wurden. Und festgenommene Komplizen freilassen. Pak Hyeon ist Kapitän des Chemikalientanker Gemini, der am 30. April vor der Küste Kenias gekapert wurde. Dass er Koreaner ist, ist für ihn

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