Kategorie: Einsatz in aller Welt

RC N Watch: Erstmals seit fast einem Jahr wieder Raketenangriff auf PRT Kundus

Am (gestrigen) Freitagabend ist erstmals seit Oktober 2010 wieder ein Raketenangriff auf das deutsche Feldlager in Kundus verübt worden. Nach den Angaben auf bundeswehr.de registrierte das Überwachungssystem in einem Fesselballon zwei Abschüsse; allerdings gab es nur einen – folgenlosen – Einschlag in der Nähe des Lagers. (Auch wenn am Ende nichts passiert ist – stellt sich damit die Frage, ob Mantis nicht doch gebraucht würde?) Und als Nachtrag noch ein Ereignis in der Region: Ein Milizkommandeur, der in der Vergangenheit

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Deutscher Soldat bei Kundus verwundet

Bei einem Anschlag mit einer Sprengfalle ist am Freitag ein deutscher Soldat im Distrikt Char Darrah bei Kundus mittelschwer verwundet worden. Sein Zustand sei aber stabil; er befinde sich bereits im Feldlazarett in Masar-i-Scharif zur weiteren Behandlung, bestätigte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr. Der Soldat saß bei dem Anschlag in einem – geschützten – Fahrzeug vom Typ Enok, das schwer beschädigt wurde. Mehr Details kommen wohl noch. Die Infos auf bundeswehr.de: Sprengstoffanschlag auf deutsche Patrouille Foto: Thiemo Schuff (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0-de

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Übergabe ohne Verantwortung?

In einigen afghanischen Provinzen und Städten Afghanistans hat die internationale Schutztruppe ISAF die Übergabe von Festgenommenen an die afghanischen Behörden vorerst gestoppt. Grund ist nach Angaben der BBC ein noch unveröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen, in dem vor allem dem afghanischen Geheimdienst NDS (National Department of Security), aber auch der Polizei vorgeworfen wird, Gefangene zu foltern – unter anderem durch Schläge mit Gummischläuchen und mit Elektroschocks, aber auch mit sexueller Nötigung. Es geht dabei um Gefängnisse der beiden Sicherheitsbehörden im

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RC N Watch: „Die Falle von Badakshan“

Der Kampf gegen den Drogenanbau und -schmuggel in Afghanistan gehört ausdrücklich nicht zum Aufgabenbereich der Bundeswehr am Hindukusch. Dennoch wird sich natürlich demnächst die Frage stellen, wie das deutsch geführte ISAF-Regionalkommando Nord und das deutsche PRT in Faisabad sich verhalten, wenn in der entlegenen Provinz Badakshan der Kampf gegen die Drogenhändler massiv verstärkt wird. Eine gemeinsame Initiative in dieser Provinz hat nämlich der Chef der Föderalen Russischen Drogenaufsichtsbehörde, Viktor Iwanow, bei einem Treffen des zentralasiatischen Anti-Rauschgiftquartetts mit Vertretern Afghanistans, Pakistans,

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RC N Watch: Afghanische Sicherheit in Char Darrah

Es ist nicht die große Transition, die Übergabe in Verantwortung, aber einer der vielen kleinen Schritte:Die Sicherheitsverantwortung für den südlichen Teil des Distrikts Char Darrah bei Kundus in Nordafghanistan wurde heute von ISAF an die afghanischen Sicherheitskräfte übertragen. Im Rahmen von taktischen Maßnahmen hätten die Afghanen die Raumverantwortung für dieses Gebiet übernommen, bestätigte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr. Solche Übergaben gab es in der Vergangenheit an anderen Stellen wohl schon öfter; die heutige ist dennoch aus zwei Gründen bemerkenswert: Zum einen

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RC N Watch: Feuergefecht und gestellter Selbstmordattentäter in Baghlan

Ach, manchmal wäre es schön, wenn die in Afghanistan aktiven Institutionen nicht nur sehr exakt aus ihrem Aufgabenbereich informieren würden. Wenn die Bundeswehr heute meldet Am 6. September um 5.41 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (8.11 Uhr Ortszeit) wurden deutsche ISAF-Kräfte nördlich von Pol-i Khomri (Provinz Baghlan, Afghanistan) in ein Feuergefecht verwickelt. Die feindlichen Kräfte wichen aus und wurden von der Afghan National Police (ANP) verfolgt. Die ANP untersuchte den Ereignisort mit Unterstützung deutscher ISAF-Kräfte. Es gab keine Verwundeten oder Schäden. und

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„Wir haben eine sehr gefährliche Zeit vor uns“

Gut einen Monat nach seiner Rückkehr nach Afghanistan hat der deutsche Kommandeur des ISAF-Regionalkommandos Nord, Markus Kneip, der Kollegin Simone Meyer von der Welt ein Interview gegeben – wenn ich nicht eines übersehen habe, ist es das erste Interview nach Kneips schwerer Verwundung bei dem Anschlag in Taloqan. „Soldaten sind meine Helden des Alltags“ lautet der Titel des Interviews, was schon klar macht: Der Generalmajor redet dort auch über seine persönlichen Empfindungen nach dem Attentat, das zwar in erster Linie

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Kein Mantis für Kundus

Das Gerücht kursierte schon länger, jetzt haben die Kollegen von Reuters dafür die Bestätigung gefunden (hier im Handelsblatt nachzulesen): Das Flugabwehrsystem MANTIS, gedacht für den Schutz von Bundeswehr-Feldlagern gegen Mörser- und Raketenangriffe, wird nicht wie geplant in Afghanistan zum Einsatz kommen. Und wird nicht das PRT Kundus vor solchen Angriffen schützen. Zwar ist die hauptsächliche Begründung, das System werde nicht mehr gebraucht, weil ja die Raketenangriffe auf das deutsche Camp in Kundus abgenommen hätten. Tatsächlich aber gaben wohl die technischen

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Ein bisschen weniger Parlamentsarmee

Wenn der Unions-Sprecher im Verteidigungsausschuss, der baden-württembergische CDU-Bundestagsabgeordnete Ernst Reinhard Beck, sich Gedanken zum Thema parlamentarische Billigung von bewaffneten Auslandseinsätzen der Bundeswehr macht, sollte man genau hinhören. Beck äußerte sich im heutigen Sonntag aktuell (leider ist der Text nicht online, aber ich habe mir von einem Leser aus Baden-Württemberg die Zitate mal in die Tastatur diktieren lassen): Um die Funktionsfähigkeit von gemeinsamen Nato- und EU-Verbänden zu gewährleisten, könnte der Bundestag für bestimmte vertraglich festgelegte Aufgaben im Bündnis ein allgemeines Mandat

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