Autor: T.Wiegold

RC N Watch: Afghanische Sicherheit in Char Darrah

Es ist nicht die große Transition, die Übergabe in Verantwortung, aber einer der vielen kleinen Schritte:Die Sicherheitsverantwortung für den südlichen Teil des Distrikts Char Darrah bei Kundus in Nordafghanistan wurde heute von ISAF an die afghanischen Sicherheitskräfte übertragen. Im Rahmen von taktischen Maßnahmen hätten die Afghanen die Raumverantwortung für dieses Gebiet übernommen, bestätigte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr. Solche Übergaben gab es in der Vergangenheit an anderen Stellen wohl schon öfter; die heutige ist dennoch aus zwei Gründen bemerkenswert: Zum einen

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RC N Watch: Feuergefecht und gestellter Selbstmordattentäter in Baghlan

Ach, manchmal wäre es schön, wenn die in Afghanistan aktiven Institutionen nicht nur sehr exakt aus ihrem Aufgabenbereich informieren würden. Wenn die Bundeswehr heute meldet Am 6. September um 5.41 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (8.11 Uhr Ortszeit) wurden deutsche ISAF-Kräfte nördlich von Pol-i Khomri (Provinz Baghlan, Afghanistan) in ein Feuergefecht verwickelt. Die feindlichen Kräfte wichen aus und wurden von der Afghan National Police (ANP) verfolgt. Die ANP untersuchte den Ereignisort mit Unterstützung deutscher ISAF-Kräfte. Es gab keine Verwundeten oder Schäden. und

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„Wir haben eine sehr gefährliche Zeit vor uns“

Gut einen Monat nach seiner Rückkehr nach Afghanistan hat der deutsche Kommandeur des ISAF-Regionalkommandos Nord, Markus Kneip, der Kollegin Simone Meyer von der Welt ein Interview gegeben – wenn ich nicht eines übersehen habe, ist es das erste Interview nach Kneips schwerer Verwundung bei dem Anschlag in Taloqan. „Soldaten sind meine Helden des Alltags“ lautet der Titel des Interviews, was schon klar macht: Der Generalmajor redet dort auch über seine persönlichen Empfindungen nach dem Attentat, das zwar in erster Linie

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Kein Mantis für Kundus

Das Gerücht kursierte schon länger, jetzt haben die Kollegen von Reuters dafür die Bestätigung gefunden (hier im Handelsblatt nachzulesen): Das Flugabwehrsystem MANTIS, gedacht für den Schutz von Bundeswehr-Feldlagern gegen Mörser- und Raketenangriffe, wird nicht wie geplant in Afghanistan zum Einsatz kommen. Und wird nicht das PRT Kundus vor solchen Angriffen schützen. Zwar ist die hauptsächliche Begründung, das System werde nicht mehr gebraucht, weil ja die Raketenangriffe auf das deutsche Camp in Kundus abgenommen hätten. Tatsächlich aber gaben wohl die technischen

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Vermisste Deutsche in Afghanistan tot aufgefunden

Noch kenne ich keine deutsche offizielle Bestätigung, aber Kollegen aus Kabul melden es unter Berufung auf die Provinzbehörden: Die beiden Deutschen, die seit etwa Mitte August in Afghanistan vermisst werden, sollen tot aufgefunden worden sein. Details liegen noch nicht vor. Vor allem ist noch nicht klar, ob es sich um einen Unfall oder, wie zeitweise vermutet, um eine Entführung handelt. Nachtrag: Das Auswärtige Amt konnte die Angaben bis zum Mittag nicht bestätigen. Weitere Meldungen dazu (danke für Leserhinweise; gerne auch

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Ein bisschen weniger Parlamentsarmee

Wenn der Unions-Sprecher im Verteidigungsausschuss, der baden-württembergische CDU-Bundestagsabgeordnete Ernst Reinhard Beck, sich Gedanken zum Thema parlamentarische Billigung von bewaffneten Auslandseinsätzen der Bundeswehr macht, sollte man genau hinhören. Beck äußerte sich im heutigen Sonntag aktuell (leider ist der Text nicht online, aber ich habe mir von einem Leser aus Baden-Württemberg die Zitate mal in die Tastatur diktieren lassen): Um die Funktionsfähigkeit von gemeinsamen Nato- und EU-Verbänden zu gewährleisten, könnte der Bundestag für bestimmte vertraglich festgelegte Aufgaben im Bündnis ein allgemeines Mandat

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Verdammte Statistik

Das Thema ist heikel, und ich hoffe, ich verletzte jetzt Niemandens Gefühle. Dennoch bin ich recht irritiert, wenn ich bei tagesschau.de lese Hohe Selbstmordrate bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr – Jeder fünfte Soldat nahm sich das Leben (Die Überschrift wurde nachträglich geändert und lautet jetzt 19 Soldaten nahmen sich das Leben – Hohe Selbstmordrate bei Auslandseinsätzen) unter Berufung auf diese Spiegel-Vorabmeldung Hohe Selbstmordrate bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr Schauen wir uns die Zahlen mal an. Zunächst mal stimmt natürlich nicht, dass sich

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Keine Soldaten, wo sie nicht nötig sind

Natürlich haben die Kollegen des Bonner General-Anzeigers ihr langes Interview mit Verteidigungsminister Thomas de Maizière in der Absicht geführt, herauszufinden, was denn nun mit Bonn und der Hardthöhe ist. Von diesem regionalen Interesse abgesehen, hat der Minister auch darüber hinaus Interessantes gesagt. Mir fiel auf: Oft war es sehr bequem, dass sich Soldaten an einem internationalen Einsatz beteiligt haben, der in Wahrheit nicht zum Kern eines militärischen Auftrags gehört. Ingenieure in Uniform sind hoch angesehen, vor allem aber entlasten sie

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