Vermisste Deutsche in Afghanistan tot aufgefunden
Noch kenne ich keine deutsche offizielle Bestätigung, aber Kollegen aus Kabul melden es unter Berufung auf die Provinzbehörden: Die beiden Deutschen, die seit etwa Mitte August in Afghanistan vermisst werden, sollen tot aufgefunden worden sein.
Details liegen noch nicht vor. Vor allem ist noch nicht klar, ob es sich um einen Unfall oder, wie zeitweise vermutet, um eine Entführung handelt.
Nachtrag: Das Auswärtige Amt konnte die Angaben bis zum Mittag nicht bestätigen.
Weitere Meldungen dazu (danke für Leserhinweise; gerne auch weitere Links in den Kommentaren):
FAZ: Deutsche wurden wohl von „örtlichen Nomaden“ getötet
Reuters: Bodies of two missing Germans found in Afghanistan
BBC: One uncofirmed report suggests the men were killed by gunshot wounds
Und das jetzt (12.30 MESZ) von einem Kabuler Kollegen: Parwan governor Basir Salangi says the German hikers were murdered by nomads (Kochis)
„Von örtlichen Nomaden getötet“.
http://www.faz.net/artikel/C31325/afghanistan-deutsche-wurden-wohl-von-oertlichen-nomaden-getoetet-30497324.html
Abgesehen davon, dass es schon recht ungewöhnlich ist, wenn ein Mitarbeiter der GIZ quasi offiziell sich zum Wandern an den Salang begibt- die Sicherheitsbestimmungen der GIZ sind da sicher nicht eingehalten worden-, erscheint der Gesamtzusammenhang immer merkwürdiger. Man kann davon ausgehen, dass in den ländlichen Regionen Afghanistans nichts geschieht, was die Ältesten der Regionen nicht „abgenickt“ oder abgesegnet haben. Insofern sind solche Ereignisse sicher keine „Zufälle“; ob wir jemals genau erfahren, was die beiden Herren dort in der Einsamkeit ohne Führer wollten, es bleibt abzuwarten…
Bild berichtet ebenfalls mit Berufung auf DPA: http://www.bild.de/news/ausland/afghanistan/afghanistan-deutsche-entwicklungshelfer-tot-19768126.bild.html
USAtoday (AP): http://www.usatoday.com/news/world/story/2011-09-05/Afghan-governor-Bodies-of-missing-Germans-found/50260972/1
@Mustermann: Sehe ich ähnlich! Wer ohne Absichung in einem Land im „Kriegszustand“ unbewaffnet/ungeschützt wandern geht, geht dieses Risiko ein. Für die Angehörigen tut es mir Leid, aber die Beiden haben es auch nicht anders gewollt…
@Patrick/Mustermann
„Wer ohne Absichung in einem Land im “Kriegszustand” unbewaffnet/ungeschützt wandern geht, geht dieses Risiko ein. Für die Angehörigen tut es mir Leid, aber die Beiden haben es auch nicht anders gewollt…“
Die Gegend ist nicht gefährlicher als andere Dritte-Welt-Länder. Das Risiko, dort getötet zu werden, ist nicht wesentlich höher als in Touristenländern wie Südafrika.
Nur, dass es in den Touristen Regionen eine Staatsgewalt gibt, welche zumindest eine gewisse Präsenz hat. Und ausserhalb dieser Regionen würde ich mich auch nicht ungeschützt in Südafrika bewegen…
In einem Land eine „Wandertour“ zumachen, in dem Krieg herrscht, von dem man weiss, dass sich Fanatiker versteckt halten und es keinerlei funktionierende Staatsgewalt gibt und man als „Ungläubiger“ angesehen wird ist meiner Meinung nach schlicht Dumm.
@ Patrick
… keinerlei funktionierende Staatsgewalt gibt und man als “Ungläubiger” angesehen wird ist meiner Meinung nach schlicht Dumm.
SIC !
Auch die Tagesschau meldet es inzwischen:
http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan2488.html
@ Orontes
Ich glaube in Südafrika wäre ich grundsätzlich sogar noch mehr auf der Hut. ^^
Mein Beileid an die Familien, trotzdem ich die Opfer im vorherigen Thread auch nicht aus ihrer Eigenverantwortung genommen habe.
Was auch immer warum passiert ist, sollte einen Augenblick lang nicht im Vordergrund stehen. Ein Augenblick des Innehaltens sollte doch möglich sein. Sie mögen in Frieden ruhen und ihre Familie und Freunde die Kraft finden die nötig ist.