NATO bestätigt erstmals öffentlich russische Anschlagspläne gegen Rheinmetall-Chef
Im Juli vergangenen Jahres hatte es Berichte über Pläne für einen russischen Anschlag gegen den Chef des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall gegeben. Offiziell bestätigt wurden sie bislang nicht; nun hat ein NATO-Vertreter in öffentlicher Sitzung von solchen Anschlagsplänen gesprochen.
Der US-Sender CNN hatte im vergangenen Jahr recht detailliert berichtet, dass aus Russland ein Mordkomplott gegen Armin Papperger geplant gewesen sei, den Vorstandsvorsitzenden von Rheinmetall. US-Nachrichtendienste hätten davon erfahren und die deutschen Sicherheitsbehörden rechtzeitig warnen können.
Am (heutigen) Dienstag erwähnte James Appathurai, in der NATO zuständig für Innovation, Hybride Kriegführung und Cyber, vor dem Verteidigungsausschuss des EU-Parlaments die Anschlagspläne gegen Papperger in öffentlicher Sitzung als einen von mehreren russischen Sabotageversuchen. Nun ist Appathurai nicht nur Deputy Assistant Secretary-General (etwa: stellvertretender beigeordneter Generalsekretär). Sondern auch ehemaliger Pressesprecher des Bündnisses. Er weiß also sehr genau, was er öffentlich sagt:
Spannend.
Ich frage mich nur, ob das was an der generell Wahrnehmung Russlands ändert. Vor allem was noch alles passieren muss, bis verstanden wird (gesellschaftlich und politisch), dass sich Russland als „im Krieg“ mit uns begreift.
Parallel ist heute zu lesen, dass wir immer mehr Flüssiggas aus Russland importieren.
What a time to be alive…
Hybride Kriegsführung eben. Ich würde mich selbst nicht in der Schwurbler Ecke verorten, aber ich frage mich schon seit längerem, wer wohl die ganzen psychisch gestörten Attentäter, „motiviert“?
Das gesellschaftliche Klima lässt sich wohl kaum effektiver und kostengünstiger vergiften.
Aus gegebenem Anlass: Netter Versuch, Mordpläne jetzt „Klimaaktivisten“ anzuhängen zu versuchen. Solche Kommentare sehe ich eher als Teil hybrider Kriegführung und schalte sie nicht frei.
@TW
Ich habe gesagt, daß man dies unter dem Deckmantel (sic !) „Klimaaktivismus“ und „Friedensbewegung“ durchführen kann. Oder glauben Sie, daß RUS eine solche Aktion offen durchführen würde ? Das ging ja bekanntlich bereits schief (Tiergarten und in GBR). Cui bono, klar, aber eine „smoking gun“ werden Sie eher nicht mehr finden.
Eine – ggf. durch agents provocateurs weiter radikalisierte – Bewegung wie Extinction Rebellion bietet sich doch für hybride Aktionen geradezu an, und die RAF hat ja bekanntermaßen Anschläge verübt und wurde zumindest niederschwellig von der DDR unterstützt (Kontakte in die Sowjetunion sind wohl nicht bewiesen).
Zu XR: https://de.wikipedia.org/wiki/Extinction_Rebellion#Aktionen_(Auswahl)
Dies alles mögen Sie nicht schön finden, aber solche Organisationen – wie ggf. auch die OK – bieten sich entweder als durchführendes Organ oder als Deckmantel geradezu an. ZT. werden in Ausbildungscamps durchaus militante Protestformen trainiert.
Schon älter:
https://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article107244104/Training-Taktik-Internet-So-bereiten-sich-die-Protestler-vor.html
Anschläge auf KRITIS gab es auch bereits (Bahn, Gasversorgung).
[Komisch, dass Sie rechten Terror vergessen, von dem es in diesem Land genug gab und gibt, und statt dessen lieber Protest-Vorbereitungen aus Heiligendamm vort fast 20 Jahren als Beispiel anführen… Schon sehr zielgerichtet, was Sie als „Deckmantel“ bezeichnen. T.W.]
Es ernüchtert sich anzuschauen, was z.B. die Tagesschau seinerzeit dazu dokumentiert hat (eine Anschlags-Serie sollte nicht nur Papperger treffen, sondern auch weitere Rüstungs-Führungskräfte in Europa). U.a. Kiesewetter forderte den Kanzler dazu auf, das Land offen über die russ. Bedrohung zu informieren. Wir wissen ja, was daraus geworden ist: Angstwahlkampf wegen vermeintlicher Eskalationen. Was wird Scholz aufgeatmet haben, als Merz in die Populismus-Falle getappt ist und endlich wieder in seine 90er CDU-Muster zurückgefallen ist.
@54er Ist das jetzt ein Kommentar im Sinne von: „Ich neble selbst!“ und sie haben auch wie im bekannten Video den Baum perfekt getroffen? Anders lässt sich das bei mir nicht auch nur irgendwie halbwegs verständlich erschließen. Davon ab kann man GolfEcho83 nur zustimmen. Man kann sich nur Fragen, wann Deutschland aus seinem Schlaf mal erwacht und wenigstens Dinge mal beim Namen nennt.
Da gibt es ja jetzt keinerlei Deniability mehr. Ich frage mich, was passiert, wenn ein neuerlicher Anschlagsplan erfolg hat. Dann ist ja absolut klar, dass Russland ein „militärisches Ziel“ auf deutschem Boden angegriffen hat.
@Pham Nuwen
Die FRA Action Directe hatte als Ziele ja einige Angehörige des Militärs und der Rüstungsindustrie:
https://fr.wikipedia.org/wiki/Action_directe
Hybride Kriegsführung. Ich frage bei solchen Anschuldigungen gegen Vertreter von egal welcher Seite immer gern nach Beweisen. Solange die nicht präsentiert werden, fällt diese Geschichte für mich in die Rubrik der gegenseitigen Pöbeleien im Informationsraum.
@TW
Passend zu meinem ersten (leider nicht freigeschalteten) Kommentar von gestern kommt heute ein Artikel auf WELT Online zum Mord an Ernst Zimmermann, Chef des Triebwerkherstellers MTU, verübt 1985 von der RAF.
Ich verweise auch nochmals auf die FRA Action Directe, zu der es im Artikel heißt:
„Mit acht Kugeln im Kaliber .45 hatten Terroristen der Action Directe den 55-Jährigen [stellvertretenden Leiter der Rüstungsabteilung im französischen Verteidigungsministerium, René Audran] vor seinem Haus in einem Vorort von Paris ermordet.“ In FRA gab es weitere Attentate auf Vertreter der Rüstungsindustrie bzw. im militärischen Bereich.
Würde man solch eine Tat heute in Verbindung mit RUS bringen oder doch mit Terroristen (links / rechts / religiös) ?
[Ihr Beharren darauf, dem linksextremen Spektrum zugerechnete terroristische Akte der Vergangenheit als Blaupause für mögliche russische hybride Aktionen zu nehmen und das Terrain dafür zu bereiten, Klimaaktivisten solche Aktionen anzulasten, ist langsam ein bisschen irritierend. T.W.]
US Dienste haben…. Sollte da nicht eigentlich der BND und der MAD eher dran sein?
Es gab 2022 oder 2023 eine öffentliche Äußerung aus einer Verfassungsschutzbehörde, die darauf hinwies, dass hybride russische Angriffe auf Ziele in Deutschland mit einiger Wahrscheinlich damit verbunden sein würden, dass der Angreifer sich z.B. als Teil der Klimaschutzbewegung oder einer anderen politischen Bewegung jeglicher Richtung darstellen würde. Die russische Absicht sei es, dadurch zur Polarisierung der deutschen Gesellschaft beizutragen.
Es ist möglich, dass russische Stellen ein solches Vorgehen zuletzt z.B. nach den Wahlen in den USA praktiziert haben, als ein ressourcenmäßig sehr gut ausgestatteter Akteur rassistische Drohungen an Afroamerikaner verschickt hat. Mutmaßlich sollte dadurch die ohnehin angespannte Stimmung in den USA weiter verschärft werden.
@Felix: und @Schlammstapfer Das mag schon sein. Nur ist Russland ja bekannt dafür, selbst nachgewiesene Tatsachen einfach zu leugnen.
Selbst wenn man einen als Russen identifizierten Herrn mit russischer Militärausrüstung und russischen Befehlsdokumenten im Rucksack mit einem russischen Gewehr aus dem es noch raucht neben einem deutschen Rüstungsmanager festnehmen würde, und dieser sofort gesteht, dass er von russischen Stellen geschickt wurde, wäre der Kommentar aus dem Kreml vermutlich etwas in Richtung: „Wir widersprechen dem durchschaubaren Versuch, durch fadenscheinige Fälschungen und gestellte, angebliche ‚Beweise‘ falsche Schuldzuweisungen zu konstruieren. Bei der festgenommenen Person handelt es sich zwar um einen russischen Staatsbürger, der aber Russland aufgrund einer Urlaubsreise verlassen hat und in keinerlei Verbindung zu irgendwelchen staatlichen Stellen steht. Wir weisen ausdrücklich jegliche Verantwortung für das Verhalten dieser Person zurück und warnen die Bundesrepublik Deutschland nachdrücklich davor, weitere Lügen und Desinformation zu verbreiten, um den Ruf der russischen Föderation auf infame Weise in den Schmutz zu ziehen.“
Dass Erkenntnisse aus dem Bereich der Geheimdienste häufig nicht transparent dargelegt werden können, da ansonsten eine Gefahr für Quellen bestünde oder Informationen über Möglichkeiten und Arbeitsweise offengelegt werden müssten, macht das nicht einfacher. Selbst wenn man den amtierenden Bundeskanzler und weite Teile der Opposition überzeugen kann, gilt das für den Bürger noch lange nicht. Zumal nicht für den Typus, der ohnehin (aus welchen Gründen auch immer!) immer lustig „Frieden mit Russland! Die NATO ist schuld!“-Kommentare im Internet schreibt. Die Fähigkeit solcher Leute zur kognitiven Dissonanz, einerseits für Russland eine Unschuldsvermutung zu konstatieren und zugleich westlichen Staaten alle unlautere Schlechtigkeit der Welt zu unterstellen, ist gewaltig.
@Schlammstapfer: Die Kunst ist es den Graubereich zu beherrschen. Indizien, Muster – da spielt sich die Welt ab. Wer immer nach eindeutigen Beweisen fragt, hat entweder die Komplexität unserer Existenz nicht begriffen oder verfolgt mit bewusster Relativierung eine durchschaubare Absicht.
Die eindeutigen Beweise wird und kann es bei verdeckter Kriegsführung nie geben und das wissen Sie. Selbst, wenn es sie gäbe, streitet Russland alles ab und es gibt genug Leute, die – trotz erwiesener chronischer Lügen des russischen Regimes – das dann glücklich glauben.
@GolfEcho83
> dass sich Russland als „im Krieg“ mit uns begreift.
Zu simple (so beabsichtigte?) Darstellung. Hybride Kriegsführung bleibt ganz gezielt und (vorläufig) genau unterhalb von Merkmalen und Ausprägungen dessen, was einen herkömmlichen Krieg definiert.
@Schlammstapfer
Eigentlich sollten Sie es besser wissen, mit der Einforderung von Beweisen, denn das ist selten so simpel möglich, wie es gerne gefordert wird. Es sind gerade die beschuldigten Auftraggeber von Sabotage und Attentaten, die am lautesten nach Vorlage von „Beweisen“ schreien, weil sie glauben alles zur hinreichenden Verschleierung getan zu haben. Zudem kann es klug sein Beweise vorläufig unter Verschluss zu halten.
„Gegenseitige Pöbeleien im Informationsraum“ ist eine doch ziemlich verniedlichende Formulierung, die höchstens für ein wie auch immer motiviertes Grinsen taugt, inklusive von der falschen Seite.
@Beobachter
> Es gab 2022 oder 2023 eine öffentliche Äußerung aus einer Verfassungsschutzbehörde, die darauf hinwies, dass hybride russische Angriffe auf Ziele in Deutschland mit einiger Wahrscheinlich damit verbunden sein würden, dass der Angreifer sich z.B. als Teil der Klimaschutzbewegung oder einer anderen politischen Bewegung jeglicher Richtung darstellen würde.
Aus dem Zusammenhang gerissen und ohne Quellennachweis eine Behauptung um politische Gegner zu diffamieren. Warum wird selektiv auf „Klimaschutz“ hingewiesen und nicht auf das Thema „Mieten“?
Zitat Landesamt für Verfassungsschutz BW:
„Grundsätzlich ist festzustellen, dass Themen wie Mieten, Klimaschutz oder Rechtsextremismusbekämpfung auch im bürgerlichen Lager der Gesellschaft anschlussfähig sind.“
https://www.verfassungsschutz-bw.de/,Lde/Startseite/Arbeitsfelder/Linksextremismus+und+-terrorismus
@ StMarc und Sumo,
Habe ich sie beide richtig verstanden? Sind sie tatsächlich der Ansicht, dass erhobene Vorwürfe zur Verurteilung eines Angeklagten reichen sollen? Diese Rechtsauffassung war vielleicht zur Zeit der Hexenverbrennungen ‚modern‘ aber darüber sollten wir heute hinaus sein. Wir leben leider in einer Zeit und mit Konflikten, in denen sehr schnell Vorwürfe erhoben werden, die bei näherer Betrachtung jeder Wahrhaftigkeit entbehren. Regierungs- und Medienvertreter beider Seiten sind, in Sachen Glaubwürdigkeit, auch kaum noch von einander zu unterscheiden.
Ich vertraue dagegen noch eher auf die Arbeit der Justiz. Darauf zu verzichten, einfach, weil es „selten so simpel möglich“ ist, reicht nicht. Jedenfall nicht, wenn man sich von der Notwendigkeit der Rechtsstaatlichkeit noch nicht verabschiedet hat. Im Fall des Tiergartenmörders, was ja auch ein politisch motivierter Mord war, war der Täter eindeutig identifizierbar und auch seine Verbindungen nach Russland. Auch wenn letztendlich nicht 100 % geklärt werden konnte, welche Stelle in der russischen Führung für den Mordauftrag verantwortlich war. Auch bei davorliegenden politischen Morden gab es eindeutige Beweise, die auf die Auftraggeber in Russland hinwiesen.
Andere Fälle sind weniger eindeutig. Im Fall Skripal laufen die Ermittlungen seit 2018 und bis heute reichen die Informationen nicht für eine Anklage vor einem britischen Gericht.
All diesen belegbaren Attentaten ist gemeinsam, dass davon ehemalige Bürger der russischen Föderation betroffen waren.
Herr Pappberger passt nicht in dieses Schema. Er ist kein ehemaliger russischer Staatsbürger (bzw. Ex-Geheimdiensler) und, ich wiederhole dazu auch gern, was ich schon beim letzten Mal dazu gesagt habe, es fehlt ein Motiv. Herr Pappberger ist als Manager austauschbar. Seine Ermordung würde rein gar nichts an der Produktivität von Rheinmetall ändern und auch nichts an den Exporten in die Ukraine. Ich behaupte nicht, dass keine Pläne zur Ermordung Pappbergers gegeben haben könnte. Ich halte sie nur für unwahrscheinlich und gerade deshalb bin ich ja so neugierig, was die Beweislage anbetrifft.
Tatsache bleibt, dass im Krieg im Informationsraum beide Seiten falsche Informationen verbreiten. Das ist nicht anders zu erwarten und wäre vielleicht nicht so schlimm, wenn solche Fakenews nicht in der Vergangenheit schon als Begründung für Kriegerklärungen benutzt worden wären. Angesichts historischer Parallelen und im Zusammenhang mit den Anschuldigungen wegen beschädigter Seekabel bekomme ich den EIndruck, als wenn hier wieder an einer Legende gestrickt wird, um ein schärferes Vorgehen gegenüber Russland, bis hin zu einem militärischen Eingreifen zu rechtfertigen.
@Bademeister
„Aus dem Zusammenhang gerissen und ohne Quellennachweis eine Behauptung um politische Gegner zu diffamieren. “
Woher wollen Sie wissen, dass hier etwas aus dem Zusammenhang gerissen wurde, wenn Sie die Quelle nicht kennen? Ihre Unterstellung ist zudem abwegig, da die Warnung der Behörde die entsprechenden Akteure ja gegen Diffamierungsversuche in Schutz nahm.
„Warum wird selektiv auf „Klimaschutz“ hingewiesen und nicht auf das Thema „Mieten“?“
Weil es offenbar konkrete Hinweise darauf gab, dass von russischer Seite in diese Richtung agiert wurde. Auf linksradikalen Szeneportalen seien Aufrufe zu Anschlägen auf LPG-Terminals veröffentlicht worden, bei denen ein russischer Hintergrund vermutet wurde. Die Anschläge wurden dann aber nicht ausgeführt. Eine Hypothese sei gewesen, dass die Russen nach den Anschlägen Klimaaktivisten dafür verantwortlich machen wollten, um von ihrer eigenen Täterschaft abzulenken und Spannungen in Deutschland zu verstärken.
Eine Vorgehensweise der hybriden Kriegführung Russlands sei es unabhängig davon, jeweils die extremsten politischen Kräfte zu unterstützen, um dadurch Polarisierung zu verstärken und möglichst aggressive Reaktionen der jeweils anderen Seite zu provozieren. In einem anderen Kontext hätten mutmaßliche russische Agenten etwa rechtsextreme Graffiti in einem besonders sensiblen Kontext angebracht, um entsprechende Reaktionen zu provozieren. Das Beispiel der rassistischen Drohnachrichten an Afroamerikaner fällt ebenfalls in diese Kategorie.
Schön wie sich hier in den Kommentaren exemplarisch die Wirkung klassischer Desinformation zeigt (Zweifel, Spaltung, Handlungsunfähigkeit). Eines der wenigen Felder, in denen Russland wirklich brilliert.
Nun würde es bezogen auf den Fall Papperger so oder so kein „tit for tat“ geben; eine Vergeltung dieser Art wären den USA oder Israel bei seinen Staatsbürgern vorbehalten. Nichtsdestotrotz hätte es einer roten Linie mit klaren Konsequenzen bedurft (noch so’n Ding, Augenring bzw NATO-Truppen in UKR). Vielleicht gab es das und wir erfahren es in ein paar Jahrzehnten. Vielleicht aber auch nicht und diese öffentlichen Auskünfte sollen jetzt nochmal ein Signal setzen (Welches? Warum jetzt? Signal an wen?). Der Ukrainekrieg scheint in der allgemeinen Aufmerksamkeit gefährlich nach hinten zu rücken – zum Vorteil Putins?
@Schlammstapfer 29.01.2025 um 15:19
Ihr Beitrag irritiert sehr.
Im Falle RUS sind Vorfälle, Hinweise, aber auch entsprechende Doktrin zu hybrider/ unkonventioneller Kriegführung hinreichend bekannt und benannt. Da gibt es nichts zu relativieren und erst recht nichts zu verleugnen. Im gesamten genannten Spektrum ist RUS – auch unter gelegentlicher Abstützung auf OK- äusserst aktiv. Es ist Rache/ Vergeltung ggü. den eigenen, vlt. abtrünnig und kritisch gewordenen Leuten, die reihenweise aus höheren Stockwerken fallen oder im Exil (so in ESP einem Deserteur/ Überläufer der SK passiert) ermordet werden. Seit Trotzki 1940, spätestens, ist die Ermordung pol. Gegner Bestandteil des operativen Auftrages russ. ND.
Solche hybriden Op laufen derzeit gg. den IntStGh in Den Haag- dort, wo gg Putin et al sehr konsequent ermittelt wird.
Die Mordpläne gg. Hr. Pappberger haben mindestens das Ziel, einzuschüchtern und die ganze Branche in Furcht zu setzen.
Wer als Staat Personen eines anderen Staates ganz ungeniert mit dem Tode bedroht ( und selbstverständlich davon nix wissen will) zeichnet doch selbst am besten ein Bild dessen, wie er selbst gesehen werden will.
Ich habe inzwischen genug von RUS und auch von russischen Soldaten in ihrer unsäglichen Rohheit gesehen um jegliche Morddrohung aus diesem finsteren Tal der Menschheit ernst nehmen zu können. Mir scheint jedoch, Putin und seine Schergen finden hierzulande so viele Sympathisanten, dass die Saat russ. Hybris aufgeht.
Ich bin darüber erschrocken und stinksauer zugleich.
Pham Nuwen sagt: 29.01.2025 um 15:40 Uhr
„Nichtsdestotrotz hätte es einer roten Linie mit klaren Konsequenzen bedurft (noch so’n Ding, Augenring bzw NATO-Truppen in UKR).“
Den Krieg im Informationsraum beherrscht man in der westlichen Welt auch ganz gut. Es gab da in der etwas ferneren Vergangenheit ein paar Beispiele (Tonking, Brutkasten, Chemiewaffen). Vielleicht war es ja Absicht, diese „klaren Konsequenzen“ herauszukitzeln. Wer Pipelines sprengt, denkt auch sonst einmal um die Ecke.
M.E. sind es aber Überlegungen von gestern. Nicht umsonst ist wohl in der Washington Post ein Artikel erschienen, der die Kabel- und Leitungsschäden in der Ostsee der Schlamperei zuweist. Die US- Lesart ist aktuell immer die richtige.
@Beobachter
Ich habe bemängelt, dass es ohne Quellenangabe eine schnöde Behauptung bleibt.
Nun werfen Sie mir vor, ich würde die Quelle nicht kennen. Schon ganz schön frech, oder?
Wie wäre es, wenn sie mal das korrekte Zitieren üben, und eine hier eine Quellenangabe nachliefern?
@all
So, jetzt wird’s wirklich mal Zeit einzugreifen.
Das mit den persönlichen Anwürfen lassen wir hier.
Und wer die Washington Post nur vom Hörensagen kennt, („Nicht umsonst ist wohl in der Washington Post ein Artikel erschienen…“), der führt sie so nicht als Beleg an.
Alles so hübsche Beispiele für information warfare. Aber ich lass‘ mich nicht so vorführen.
Zurück zum ursprünglichen Titel, den russischen Attentatsplänen auf den Chef von Rheinmetall.
Ich würde meinen das ein Staat wie Russland mit all seinen Möglichkeiten bei gleichzeitig recht offenen Grenzen (was den Schmuggel von Waffen und Agenten betrifft) ein Attentat auch erfolgreich durchführen würde wenn es denn wollte.
Ich sehe das eher als Einschüchterungsversuch an alle Führungspersönlichkeiten die etwas mit Ukraine-Unterstützung zu tun haben.
Ich erinnere mich noch gut an das (leider erfolgreiche) Herrhausen-Attentat 1989 bei Frankfurt, ich stand damals im Fahndungs-Stau.
Und das war wohl „nur“ eine terroristische Zelle mit beschränkten Möglichkeiten. Zumindest im Vergleich zu einer Atommacht. Die genauen Urheber sind allerdings bis heute unbekannt…
Oh my, und das wollen erwachsene Männer, gar Soldaten oder Offiziere sein. James Appathurai sagt es doch deutlicher geht es nicht: Russland bedient sich eines jeden Milieus um uns zu Zersetzen. Und um des „Framing“ und des „Narrativ“ willen macht man sich zuderen „Stupid Idiot““.
Eingedenk aktueller Ereignisse hat das Grundgesetz wohl eher die Lebenserwartung des Duurchschnittsbürgers… und sowas schimpftsich auch noch Patriot. Sorry, kameradschaftlichst, musste so deutlich sein.
P.S: In Deutschland gibt es sehr viel zu holen. Ins besondere für sehr reiche ond/oder mächtige Menschen/Organisationen. Und wie perfekt die dafür sorgen, dass die Angst und der Neid auf die hilflosesten Begehrenden gelenkt wird.
Aber hauptsache der Frame sitzt.
@Eric Hagen
In der aktuellen Situation der Konfrontation zwischen dem globalen Westen und Russland ist es natürlich nicht ausgeschlossen, dass es von russischer Seite Anschlagspläne gegen Personen in Schlüsselpositionen von Wirtschaft und Verwaltung gibt. Allerdings wären solche Anschläge auch aggressive Handlungen, die einer Kriegserklärung gleichkommen. Das gleiche gilt für Anschläge auf Einrichtungen der kritischen Infrastruktur, der Rüstungsindustrie und der Verwaltung.
Ich würde es für plausibel halten, das solche Attentate in einer Phase der Eskalation verübt werden, in der der Ausbruch von Kampfhandlungen ohnehin unmittelbar bevorsteht.
Glauben Sie ernsthaft, dass wir bereits in dieser Phase angekommen sind?
@ Schlammstapfer 29.01.2025 um 20:47 Uhr
Klares Ja zu Ihrer Frage.
Russ. (Gerassimow-) Doktrin sieht in der Transformation auf dem Wege zum full-scale war u.a. den eskalatorischen Ansatz subversiver Op vor.
Dort sind wir jetzt.
Einschüchterung, Testen, wie weit man gehen kann, intensivierte Ausspähung, Diskreditierung von Entscheidungs-/Einflussträgern, Manipulation, Sabotage, Mord (in RUS ist das nach wie vor Liquidierung), Infiltration des Raumes durch Einbringung Kräfte besonderer Bestimmung (aka 5. Kolonne) usw. – alles aus russ. Sicht einleitende, aber integrierte Massnahmen unterhalb der Schwelle eines offenen Krieges.
Für westl. Dienste und Politiker ist es schwer zu erkennen bzw. politisch anzuerkennen, was RUS will, und wie es bereit ist zur Eskalation.
Das alleine ist schon ein Erfolgskriterium hybrider – ich sage subversiver- Kriegführung.
Wer also in Europa und DEU russ. Aggression verharmlost, Putin als Menschenfreund stilisiert, seiner geographischen Nachbarschaft das Existenzrecht widerspruchsfrei aberkennen lässt, die europäisch- amerikanische Kohesion durchaus geschickt zersetzt, indem sterotype Anti- Amerikanismen revitalisiert werden- der betreibt aktive Unterstützung russ. Grossmachtstrebens.
DEU verharmlost das, auch weil wir viel zu viele Russenfreunde haben.
RUS hat in vielen Bereichen ganz einfach ein grundsätzlich anderes Verständnis von Pol, Kultur, Freiheit, soz Verantwortung u.a.m.
Männer wie Hr. Papperger stehen dabei im Weg. Ich hoffe er und Andere lassen sich niemals einschüchtern.
@Apollo 111, Sie gehen davon aus, dass Russland in allem, was es tut, kompetent ist. Mit den üblichen absurden Begründungen („Atommacht“). Haben Sie die letzten 10 Jahre erlebt? Russland ist in weiten Teilen inkompetent. Aber das macht nichts, denn die schiere Masse, Schamlosigkeit und Grenzenlosigkeit der Maßnahmen erzielt eine Wirkung.
„Nichtsdestotrotz hätte es einer roten Linie mit klaren Konsequenzen bedurft (noch so’n Ding, Augenring bzw NATO-Truppen in UKR).“
Unvernünftig. Sowas verkündet man nicht öffentlich, außer man heißt Trump.
Klare Einladung für weitere Aktionen durch Akteure, die von solch einer Eskalation bzw NATO-Truppen in der Ukraine profitieren würden.
Wäre ich der ukrainische Präsident und so unterversorgt / in die Enge getrieben wie Selenski… ich würde schon ein, zwei Attentate mit meinem Gewissen vereinbaren können, wenn ich dafür mein Land und dessen Bevölkerung schützen kann.
China oder irgendwelche Oligarchen hätten zwar weniger hehre Ziele aber gleichwohl Motivation zur Disruption.
@Schlammstapfer sagt: 29.01.2025 um 20:47 Uhr
Ihre ständigen Relativierungen („nicht ausgeschlossen das“, „wären“ etc.) sind unerträglich. Gibt es für Sie nicht genug bewiesene russische Mordanschläge in Westeuropa, bei denen sogar die Mörder des russischen Staatsapparats namentlich bekannt sind? Z.B. Berliner Tiergarten als Stichwort?
Für einen hybriden Krieg braucht es keine konventionellen Kampfhandlungen. Und den haben wir bereits, spätestens seit 2014. Die Annexion der Krim durch RUS hat dem Ganzen noch mal einen Schub gegeben.
Man kann natürlich weiter die Augen verschließen und so tun, als seien die Morde x-beliebige Kapitalverbrechen, Fake-News gibt es nur von Trump und die Ostsee-Infrastruktur geht nur kaputt, weil der durchschnittliche Hochsee-Kapitän doof wie fünf Meter Feldweg ist und ständig vergisst den Anker zu lichten. Wenn man das so annimmt, dann lebt man auch in einer friedlichen Welt.
Das ist so der Tenor Ihrer Kommentare.
@Apollo11
„Ich würde meinen das ein Staat wie Russland mit all seinen Möglichkeiten bei gleichzeitig recht offenen Grenzen (was den Schmuggel von Waffen und Agenten betrifft) ein Attentat auch erfolgreich durchführen würde wenn es denn wollte.“
Sicherlich, aber vielleicht verzichtet man doch darauf, wenn es gar zu offensichtlich wird und man den Effekt der Angst auch erreicht, wenn man gar nichts tut.
Ansonsten gab es ja mal ein (informelles?) Abkommen aus dem kalten Krieg, dass beide Seiten verzichten, gezielte Attentate auf die Gegenseite zu machen. Also zumindest bei wichtigen US-Personen. Ein deutscher Rheinmetallchef gilt da vielleicht als legitime Ausnahme, so wie Castro Ausnahme war?
Ansonsten würde ich mal allgemein einwerfen, dass es auch nicht immer Russland braucht, wenn hier sich nicht alle einig sind. Spaltung und Zerwürfniss geht auch gut ganz ohne.
Und zur terroristischen Klimabewegung – also das wird schon sehr absurd, glauben zu wollen aus den Kreisen lassen sich Ernsthaft Leute für militärische Attentate rekrutieren. Maximal aus den radikalen Antikapitalisten, die sich auch dort finden lassen, aber da müsste man schon sehr suchen und sehr viel nachhelfen, dass es offensichtlich wäre (beim Thema reine materielle Sabotage wiederum, sähe es anders aus).
Es gibt ja eher immer noch seit Corona die radikale Reichsbürgernahe Schwurblerfraktion, die die Pandemie nicht hinter sich lassen konnten. Die sind maximal von jeder Realität entfernt, sehr frustriert und in Teilen Gewaltbereit. Und deren Telegramkanäle sind tatsächlich in Russischer Hand.
Dort wäre es leicht, Verrückte aufzustacheln und anzuleiten. Ich kann nur hoffen, dass die Dienste da wirklich drann sind, hab aber meine Zweifel.
(ich bin ein bisschen in alternativen Kreisen unterwegs und da kommt online immer regelmäíg mal jemand der seine Schwurblerwahrheitskanäle und Ansichten verbreiten will, darum habe ich etwas Einblick)
@Melber und @TW
TW: Ihre – in anderen Bereichen/Medien sattsam bekannte – Relativierung extremistischer Aktivitäten aus linkem und nahezu deckungsgleich klimaaktivistischen Kreisen durch Vorwürfe nicht im gleichen Atemzug auf ‚Rechte‘ zu verweisen ist „ein bisschen irritierend“, aber nicht überraschend.
Melber liefert EINE Sichtweise, die Sie mit ergänzenden Informationen ja einfach ‚kontern‘ können, anstatt mit den üblichen Wertungen zu diskreditieren.
[Wenn Ihnen das woke Gewäsch hier nicht passt, müssen Sie nicht mitlesen – und diese Art des direkten Angangs zeigt ja schon, worum es Ihnen geht. Sollte ich jetzt, um in Ihrem Sprachgebrauch zu bleiben, von „Ihrer sattsam bekannten Art der Relativierung rechter und nahezudeckungsgleich faschistischen Kreisen“ sprechen? Wir lassen das mal. T.W.]
@Eric Hagen sagt: 30.01.2025 um 7:28 Uhr
„… alles aus russ. Sicht einleitende, aber integrierte Massnahmen unterhalb der Schwelle eines offenen Krieges.“
Sie sind nur einer von vielen Kommentatoren, die diese hybride Kriegsführung Russlands in der Wertigkeit unterhalb eines offenen konventionellen Krieges einordnen. Bei mir stellt sich die Frage, ob das in der Wertung so richtig ist.
Schlussendlich ist ein Krieg ein Krieg. Und wir erleben hier jeden Tag einen hybriden Krieg, der mit Fake-News, Anschlägen auf Infrastruktur, Morden und dem Spielen mit Ängsten der Bevölkerung geführt wird. Nicht umsonst ist das Thema Migration seit Monaten omnipräsent, obwohl die Zahl der Asylsuchenden in 2024 gesunken ist.
Ohne die ständige Arbeit der russischen Trollfabriken in den letzten 10 Jahren wäre das ein untergeordnetes Thema geblieben. Mit der Angst vor Überfremdung oder allem Fremden im allgemeinen lässt sich gut spielen. Offensichtlich funktioniert diese schleichende Aushöhlung der Demokratie ganz gut, wie die Umfragewerte zeigen.
Für mich sind diese gezielten Desinformationen und Panikmache schlimmer als gepanzerte Feindkräfte an der Grenze. Die kann ich einfach bekämpfen und vernichten, Falschinformationen und Gerüchte halten sich dagegen hartnäckig.
@ Eric Hagen
@ Schlammstapfer 29.01.2025 um 20:47 Uhr
Klares Ja zu Ihrer Frage.
Sicher nicht. Zweifellos haben Sie recht: Diese Art der hybriden „Kriegführung“ würden wir auch in der Vorbereitung eines Krieges sehen. Angesichts des Zustands der RUS Streitkräfte wäre das dann aber als „erweiteter Suizid“ einzuordnen. So irrational ist Putin nicht. Putin ist überhaupt nicht irrational; er hat nur seine eigene Ratio …. und in einer direkten Auseinandersetzung mit dem Westen nichts zu gewinnen.
Deshalb müsste Ihre Antwort heißen: Klares Nein.
RUS nutzt diese „hybride Kriegführung“, um ganz konkret unsere Bereitschaft und Entschlossenheit zur Unterstützung der UKR noch ein wenig schneller erodieren zu lassen. Wenn Sie all dies einstufen als „Vorstufe zum Krieg RUS mit uns“, dann helfen Sie paradoxerweise Putin. Denn das verunsichert, und das sollte es nicht.
Pio-Fritz sagt: 30.01.2025 um 9:27 Uhr
„Man kann natürlich weiter die Augen verschließen und so tun, als seien die Morde x-beliebige Kapitalverbrechen, Fake-News gibt es nur von Trump und die Ostsee-Infrastruktur geht nur kaputt, weil der durchschnittliche Hochsee-Kapitän doof wie fünf Meter Feldweg ist und ständig vergisst den Anker zu lichten. Wenn man das so annimmt, dann lebt man auch in einer friedlichen Welt.
Das ist so der Tenor Ihrer Kommentare.“
Mich erinnert die vorherrschende Argumentationslinie eher an das Mittelalter. Alles Negative, was wir uns nicht erklären können, ist das Werk des Teufels. Und wer das Wirken des Teufels leugnet, beweist damit nur, dass er vom Teufel besessen ist. Ich hatte gehofft, wir sind etwas weiter und urteilen nach Fakten. Nun ist die Faktenlage meistens am Anfang eines Ereignisses dünn. Da hilft aber die Frage cui bono, siehe auch Beitrag von Stöber 30.01.2025 9:04 Uhr.
@ Thomas Becker 30.01.2025, 12:52 Uhr
Gehen Sie noch einen Schritt in Ihrer Argumentation weiter und wir haben ein gleiches Verständnis:
Wenn Putin seine augenscheinliche, konventionelle, ökonomische, demoskopische Unterlegenheit ausgleichen will/ muss- um ggf. gg. den Westen Krieg zu führen, ( soweit Ihre Argumentation) –
dann ist der erlebbare hybride Ansatz in seiner ganzen Pracht genau das geeignete Mittel um durch Erosion der Wehrfähigkeit und – willigkeit (=strategisches Ziel der hybriden Op) die Unterlegenheit auszugleichen oder daraus sogar einen echten strategischen Vorteil zu generieren.
D. h., wenn Sie Ihrer Argumentation diese Logik hinzufügen haben wir mglw. eine echte Hypothese gefunden um russ. Handlungen besser einordnen zu können.
Alles, was die Standfestigkeit erschüttert, die Entschlossenheit sich nicht zu beugen aushöhlt und das Narrativ nährt, die Amis seien doch viel schlimmer als die „Kulturnation“ RUS – das beschädigt unseren Wehrwillen.
Und darin sind die Russen und ihre Höflinge hierzulande gar nicht so erfolglos.
@Segestes
Genauso kann man andersherum auch argumentieren. Wenn ich alles andere herbeirede außer dem, was ich nicht hören will, kann ich mir meine Welt genauso schön machen wie ich will. Alles,. was ich nicht hören will, weil es nicht mit meinem Bild übereinstimmt, ist der Teufel. Ich bin an sich bei ihnen. Nur passiert das von mir skizzierte ebenso häufig.
Ich kann ja mal zum Besten geben, was man so aktuell an Desinformation in seinem Postfach vorfinden kann Mir ist dabei bewusst, dass die Adressen vermutlich gespoofed sein dürften, schließlich ist ja auch meine Adresse nicht korrekt angegeben, aber die Headeranalyse läuft schon:
Der Hinweis auf eine (Amerikanische Familien)-Stiftung ergibt sich aus dem entfernten Teil der „Antworten an:“-Adresse, allerdings eher plump gemacht, mit vertauschter Reihenfolge im Vergleich zur tatsächlichen Stiftungsbezeichnung. Dazu dann die offenbar russisch transliterierte und angeblich von einem Usbekischen Provider verschickte Adresse…
Sieht aus wie enorm schlecht gemachter Spam, und ist es auch, aber die gegenüber nigerianischen Prinzen oder ehemaligen Offizieren von Gaddafi abweichende Offerte von mildtätigen „Spenden“ habe ich zuvor noch nicht gesehen. Geldprobleme habe ich akut auch keine, und ich setze mir den Hut auch nicht mit dem Hammer auf, also bin ich wohl nicht die originäre Zielgruppe; aber man wird schon hellhörig, und ganz abgesehen von der Frage, wer da vielleicht unter wessen falscher Flagge agiert, würde ich als feindlicher Dienst Anbahnungsversuche vielleicht genau so tarnen. Erstens erwischt man damit prinzipiell eher die ganz Doofen oder Verzweifelten und zweitens kann man mit dieser Methode prima Kleinkriminelle dazwischenschalten, die als nichtsahnende Bauernopfer eine Brandmauer gegen die Aufdeckung des eigenen Engagements darstellen, falls sich Leute von der Konterspionage damit befassen sollten. Und drittens verdient man damit sogar ein bißchen Kohle, weil an jedem Tag drei Deppen aufstehen…
Und es werden sich jede Menge Leute finden, die das für eine so grotesk unprofessionelle Masche befinden, dass sie jeden Verdacht, dass dahinter ein Nachrichtendienst stecken könnte, sofort verwerfen. Dabei ist vielen spektakulären Spionagefällen der Vergangenheit gemein, dass einzelne, wenn nicht viele Umstände in der Genese, hätte man sie in ein Drehbuch geschrieben und einem Produzenten angeboten, samt und sonders als „völlig unrealistisch und unglaubwürdig“ abgelehnt worden wären.
Der einigen hier vielleicht noch als „Mosel“ oder „Topas“ bekannte „Kundschafter des Friedens“ für die HVA des MfS, Rainer Rupp, erhielt offenbar erst 2023 den Orden „Für die Offiziersehre“ von der Organisation „Offiziere Russlands“. Sein immer noch großes Engagement für Moskau, u.a. in Sachen „Dialog statt Waffen“ (als Hrsg. einer Schriftensammlung) dürfte damit mutmaßlich in Verbindung gebracht werden dürfen. Und das ist nur ein Beispiel von Leuten, die mehr oder minder auf freier Bildfläche das Geschäft des Kreml in Deutschland betreiben.
Russische Stellen stehen offenbar hinter aktuellen Angriffen in Deutschland, bei denen die Täter sich als Klimaschützer ausgaben:
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/hunderte-autos-beschaedigt-deutschlandweite-sabotageserie-offenbar-aus-russland-gesteuert-a-7625e908-2f28-4ef8-bb69-35e5bacd6125
Vielleicht passend zu russischen Aktivitäten, dass der Spiegel berichtet, dass hinter Bauschaum im Auspuff garniert mit Habeck Stickern keine „Ökofaschisten“ (Zitat unnekannter Stammtisch) stecken sonder Russland. nunja zumindest Faschisten….
So doof könnten auch nichtmal linksradikale sein, um nicht zu wissen wem das schadet.
@Beobachter und Dominik
Ich kenne die veröffentlichten Fakten so, dass die gefassten Kleinkriminellen angeben, ihr Auftraggeber sei ein serbischer Staatsbürger russischer Nationalität.
Kennen Sie weitere Hinweise auf „russische Faschisten“?
Es ist wieder einmal der Teufel am Werk.
Hier ein kurzes Video aus der UKR, Thema „RUS Undercoveraktionen“
https://www.youtube.com/watch?v=1TLPncMe2Sk
Brauchen wir auch eine entsprechende Sensibilisierung ? Anschläge auf Fahrzeuge gab es ja bereits. Ich erinnere mich noch als vor einigen Jahren „Lockerung von Radmuttern“ im Focus war:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-soll-radmuttern-wegen-anschlagsgefahr-kontrollieren-a-1201562.html
Und dann noch:
https://taz.de/18-Bundeswehr-Fahrzeuge-abgefackelt/!5348163/
Soweit ich mich erinnere wurden sogar auf dem gelände der OSH in DRESDEN Fahrzeuge beschädigt.