Pistorius peilt höhere Bundeswehr-Personalstärke von 230.000 an (Nachtrag)

Die offiziell von der Bundeswehr angestrebte Personalstärke zum Anfang des kommenden Jahrzehnts liegt bislang bei 203.000. Nun peilt Verteidigungsminister Boris Pistorius einen möglichen Aufwuchs auf 230.000 an, um die der NATO zugesagten Ziele erfüllen zu können.

Die Zahl 203.000, die noch von Pistorius Vor-Vor-Vorgängerin Ursula von der Leyen stammt, hatte der Minister zuletzt im Zusammenhang mit der Neustrukturierung der Streikräfte bekräftigt. Allerdings zeichnet sich bereits seit einiger Zeit ab, dass dieser Umfang nicht ausreichen dürfte, die sogenannten Minimum Capability Requirements für die künftige Planung der Allianz zu erfüllen.

In der Fragestunde des Bundestages am (heutigen) Mittwoch sprach der Minister nunmehr davon, nicht nur die 203.000, sondern die Zahl von wahrscheinlich eher 230.000 Soldaten und Soldatinnen anzustreben. Das hänge mit den Planungen des Bündnisses zusammen. Zu dieser aktiven Truppe kämen noch Reservisten hinzu.

Pistorius‘ Aussagen auf eine Frage vom BSW im Zusammenhang, die konkrete Aussage bei Minute 01:35 :

20241218 Pistorius Bundestag 230Tsd     

 

Allerdings liegt die aktuelle Personalstärke derzeit deutlich selbst unter 203.000. Nach der bislang letzten veröffentlichten Statistik dienten Ende Oktober 2024 genau 181.630 aktive Soldaten und Soldatinnen in der Bundeswehr.

Nachtrag: Das Verteidigungsministerium legt Wert darauf, dass der Minister sich mit seiner Aussage in der Regierungsbefragung eben nicht festgelegt habe – zumal die Minimum Capability Requirements erst noch unter den NATO-Mitgliedern abgestimmt werden: Es ist ein Beispiel, in welche Richtung es gehen könnte, sagte ein Ministeriumssprecher.