Korrektur und Abbitte: ABC-Schutzmaske im Jahresbericht 2022
Ich sollte nicht erkältungsbeschwert hier schreiben… In der Übersicht zum Jahresbericht der Wehrbeauftragten für 2023 ist mir ein ziemlich dummer Fehler passiert: Eine zitierte Passage zu ABC-Schutzmasken stand im Jahresbericht davor, also in dem für 2022 – nicht im aktuellen Bericht.
Es geht um diesen Eintrag
Zum Nachhören und -lesen: Bericht der Wehrbeauftragten
und darin habe ich eine Passage zum Mangel an ABC-Schutzmasken zitiert. Mein Irrtum: diese Passage stand nicht im aktuellen Jahresbericht, sondern in dem ein Jahr zuvor.
Die Aussage:
— schnipp —
Ich hab‘ inzwischen mal in dem Jahresbericht geblättert. Und wirklich zufällig, ich schwör‘, diese Passage entdeckt:
Auf vielen Truppenbesuchen der Wehrbeauftragten, unter anderem bei der Marine, beim Taktischen
Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“, beim Sanitätsregiment 1 Führungsbereich Berlin und der Sanitäts-
akademie der Bundeswehr in München, kritisierten Soldatinnen und Soldaten, es gebe nicht genügend
ABC-Schutzmasken, um jede und jeden Einzelnen damit auszurüsten. Häufig seien nicht die benötigten
Größen vorhanden, oder es fehle der Filter. Zum Teil müssten aus dem Dienst scheidende Soldatinnen und
Soldaten die Maske lange vor Dienstzeitende abgeben.
Das Verteidigungsministerium hat in diesem Zusammenhang angekündigt, den Bestand an ABC-Schutzmasken
um 95.000 Stück zu erhöhen, um Verluste durch Beschädigung und Verschleiß auszugleichen sowie bessere
Handlungs- und Verfügungsspielräume zu schaffen. Dieses Bemühen ist zu begrüßen. Wichtig ist, dass die
Masken nun auch in der Truppe ankommen.
Das Thema kam mir doch irgendwie bekannt vor. Und ja, das ist kein Wunder. Hatte ich doch im Sommer 2021 schon mal was über fehlende ABC-Schutzmasken geschrieben.
Nicht im Einsatz? Dann ABC-Schutzmaske bitte abliefern
Mangel an ABC-Schutzmasken bei der Bundeswehr – Aber Soldaten dürfen sie (vorerst) behalten
Maske raus, Maske rein, Maske weg
Die Ankündigung, den Bestand an ABC-Schutzmasken
um 95.000 Stück zu erhöhen, scheint also seit 2021 unverändert gültig.
— schnapp —
Das war also, zur Klarstellung, die Aussage vor einem Jahr.
Ich kann nur um Entschuldigung bitten.
Shit happens – nur wer nix arbeitet, macht keine Fehler. Danke für die unverzügliche Richtigstellung!
Uiuiui. Aber passiert. Was zählt, ist die prompte Richtigstellung. Fehlerkultur!
Mindestens genauso wichtig wie Fakten zu schildern ist die charakterliche Fähigkeit, sich Fehler einzugestehen.
Gerade bei Journalisten ist das oftmals selten der Fall – es werden Fehler immer angeprangert bei Politikern, gerade in Deutschland reflexhaft immer nach Schuldigen gesucht, und Fehlerkultur im politischen Betrieb nicht akzeptiert. Jüngstes Beispiel der Abhörskandal – da neigt man doch auch dazu, unbedingt ein politisches Opfer zu suchen und nicht nachzulassen bis einer bestraft wurde.
Von daher – Respekt für diese Richtigstellung, und ich würde mir allgemein etwas mehr Fehlertoleranz auch im politischen Betrieb wünschen.
[Danke für das Lob – aber, aus meiner Sicht: Ich bin da ziemlich old school und der Meinung, dass im Journalismus ganz selbstverständlich Fehler eingestanden und korrigiert werden müssen, auch dann wenn es peinlich ist. T.W.]
Geht es Ihnen wieder besser? Falls nicht, gute Besserung!
Ich stimme Michael S. da ohne Abweichung zu: Es ist heutzutage wohl eine charakterliche Stärke, aufrichtig mit eigenen Fehlern umzugehen und die haben Sie bewiesen. Ich wünsche mir, dass sich diese Stärke gerade im Journalismus aber auch in allen anderen Bereichen der Gesellschaft zu einer Selbstverständlichkeit entwickelt.
Ich für meinen Teil weiß, warum ich diesen Blog gerne ansteuere und unterstütze.
@TW
Bringen Sie doch zum Ausgleich was zur (angeblichen) „Strategie“ des BMVg von gestern Abend, zum Thema
„Verteidigung und Klimawandel“
„https://www.bmvg.de/resource/blob/5754084/4b425ad210bfc0ffe43537054d234cf2/download-strategie-verteidigung-und-klimawandel-data.pdf“,
Da kann man Schutzmasken gut gebrauchen.
[Hm, verstehe weder den Wunsch nach einem OT noch die Bezeichung als (angebliche) „Strategie“. Bitte nicht. T.W.]
Hätten wir eventuell auch selber drauf kommen können.
Allerdings ändert das ja nichts an den weiterführenden Schilderungen in den Kommentaren.
Also ich hatte weder in 2022, 2023 und bisher in 2024 eine aktuelle ABC-Schutzmaske und bezweifele ganz stark, das sich das im Restjahr 2024 noch ändert.
Von daher können Sie den Artikel jedes Jahr bringen :-)
ach was solls – es kann nur der mit Steinen werfen der noch nie Fehler gemacht hat und ich kenne keinen, auch mich nicht – also …. und es geht auch um allgemeines Fehl und lange Beschaffungszeiten
@ T.W.
Zitat:“Ich sollte nicht erkältungsbeschwert hier schreiben..“
Nehmen SIe es nicht so schwer. Gute Besserung.
Ich sollte nicht erkältungsbeschwert hier schreiben…
Dann abmarsch ins Bett, Kommentare übers Wochenende zu,auch wenn es schwer fällt!
Chapeau Herr Wiegold,
professionell wie immer.
Leider hat sich der Zustand nicht wirklich geändert.
Wir sind leider in einer Zeit von Ankündigungen uhd nicht von Berichten.
Schön wäre es wenn Beteiligten die Worte „Ich habe “ als „Ich werde“ zukünftig über die Lippen kommen .
Inbteressanterweise habe ich 2021 während meiner Beorderung eine ABC-Schutzmaske erhalten, und zwar mit verplompten Filter, s0was hatte ich nicht mal während meiner aktiven Dienstzeit.
Ich habe immer noch keine Maske. Es gibt auch keine Ankündigung, dass sich da was in naher Zukunft ändert.
Kopieren und einfügen. Es ist nur noch bitter. Fehlt nur noch, dass ich mein Gewehr selber mitbringen muss.
Guten Tag Hr. Wiegold,
Machen Sie sich keine Gedanken, bei den ganzen Mängeln der Bundeswehr, passt das in den Eindruck der letzten Jahre.
Ich bin mir sicher, dass es zu den Thema Schutzmasken genug Defizite gibt, auch wenn Sie nicht dediziert im Bericht der Wehrbeauftragten, in diesen Jahr, enthalten sind.
Werden Sie erstmal gesund, in Zukunft benötigen wir sicher Ihre Expertise, da die Welt sich doch scheinbar, zum negativen entwickelt.
Gute Besserung!
Vielen Dank für die Korrektur.
Ehrlichkeit anderen und sich selbst gegenüber, Fehler zugeben und dann korrigieren, ist ein erheblicher Beitrag zur Vertrauensbildung. Und da schließe ich mich selbst mit ein. Ich stelle mir gerade eine Politik und Leitmedien vor, die stets so handeln.