Nicht im Einsatz? Dann ABC-Schutzmaske bitte abliefern

Der Bundeswehr droht ein neuer Engpass bei einem wichtigen Ausrüstungsgegenstand, den jeder Soldat griffbereit haben sollte: Von den so genannten ABC-Schutzmasken des Typs M2000 sind derzeit zu wenig für die Truppe vorhanden. Deshalb sollen alle Soldaten, die nicht im Einsatz sind und bis März kommenden Jahres aus dem Dienst ausscheiden, ihre Schutzmasken abliefern.

Die ABC-Masken zum Schutz vor nuklearen Partikeln, biologischen und chemischen Kampfstoffen gehören zur Grundausstattung jedes Soldaten. Allerdings gibt es bereits seit einiger Zeit Lieferschwierigkeiten für weitere M2000-Masken. Nach Informationen von Augen geradeaus! wies das zuständige Referat U3.6 Nutzungsmanagement im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) deshalb jetzt das Einsammeln der Schutzausrüstung an – bei den Soldaten, die die Maske absehbar nicht benötigen werden.

Betroffen davon sind all die Soldatinnen und Soldaten, deren Dienstzeit bis zum (KORREKTUR: nicht am) 31. März 2022 endet und die bis dahin nicht in einen Auslandseinsatz oder eine so genannte einsatzgleiche Verpflichtung gehen, zum Beispiel im NATO-Bataillon in Litauen. Die Schutzmasken sollen bereits bis zum 15. Juni abgeliefert werden.

Im Februar hatte die Bundeswehr die Lieferung von 95.000 weiteren Schutzmasken dieses Typs ausgeschrieben. Sie sollten ab Juni dieses Jahres geliefert werden; diese Lieferung verzögert sich offensichtlich. Es gibt wohl noch ältere Masken des Typs M65 in den Depots; die Vorteile der M2000 erläuterte aber die Bundeswehr schon 2017 in einem Video:

(Ich bemühe mich um eine offizielle Stellungnahme zu den Gründen für die Abgabe-Weisung.)

(Archivbild März 2021: Soldaten des Objektschutzregiments der Luftwaffe  üŸben das AufspüŸren und Erkennen von Kampfmitteln im ehemaligen Chemiewerk RüŸdersdorf bei Berlin – Jane Schmidt/Bundeswehr)