Personalstärke September 2023: Leichter Rückgang auf unter 181.000, Trend zu mehr Berufssoldaten fortgesetzt
Die Zahl der aktiven Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr ist im September dieses Jahres wieder leicht gefallen und erneut unter die Marke von 181.000 gefallen. Der Rückgang um knapp 600 auf nun 180.907 Soldat*innen ging zwar insgesamt überwiegend auf die geringere Zahl der Freiwillig Wehrdienst Leistenden (FWDL) zurück, zugleich setzte sich aber ein Trend fort: Die Zahl der Berufssoldaten stieg um mehr als 700, während die Zahl der Zeitsoldaten um mehr als 800 sank.
Die Personalstärke für September 2023, am (heutigen) Montag wie üblich unter dem immer gleichen Link veröffentlicht (seit der Statistik für den Monat März 2023 wurde das Format der Darstellung verändert; der Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit halber bleibt es hier bei der Art der Darstellung vor den März-Zahlen):
Insgesamt leisten 180.907 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.136
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 8.542
Streitkräftebasis 22.428
Zentraler Sanitätsdienst 20.023
Heer 61.919
Luftwaffe 26.631
Marine 15.526
Cyber- und Informationsraum 13.970
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 970
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.847
Bereich Personal 7.915
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
Berufssoldaten 57.863
Soldaten auf Zeit 114.827
Freiwillig Wehrdienstleistende 8.107
Freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz 110
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
24.130 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; mehr als 13 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.707
Luftwaffe 2.529
Marine 1.707
Streitkräftebasis 2.590
Sanitätsdienst 8.307
Cyber- und Informationsraum 1.433
Ministerium und andere Bereiche 2.857
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 6.935
Unteroffizierinnen mit Portepee 8.294
Unteroffizierinnen ohne Portepee 3.478
Mannschaften 5.423
Status
Berufssoldatin 5.017
Zeitsoldatin 17.552
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.553
Freiwillig Wehrdienstleistende Heimatschutz 8
Die wie immer von einem Leser erstellte tabellarische Übersicht (vielen Dank!):
September_2023_BWPers
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten (analog zu den Soldat*innen nach Teilstreitkräften und Organisationsbereichen aufgeschlüsselt; zusätzlich werden Militärseelsorge und Rechtspflege ausgewiesen):
Beschäftigt sind 81.501 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bundesministerium der Verteidigung 1.824
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 2.361
Streitkräftebasis 6.514
Zentraler Sanitätsdienst 4.351
Heer 2.507
Luftwaffe 4.793
Marine 1.827
Cyber- und Informationsraum 1.768
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 33.087
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 11.752
Bereich Personal 10.169
Militärseelsorge 458
Rechtspflege 90
Der Anteil von Frauen am zivilen Personal wird nur nach Statusgruppen ausgewiesen:
Von den insgesamt 81.501 zivilen Beschäftigten sind 31.550 Frauen (rund 39 Prozent), die in allen Bereichen der Bundeswehr tätig sind.
Beamtinnen insgesamt 9.930
im höheren Dienst 2.038
im gehobenen Dienst 4.047
im mittleren Dienst 3.821
im einfachen Dienst 24
Arbeitnehmerinnen 19.520
im Vorbereitungsdienst, in einem Ausbildungs- oder Praktikantenverhältnis 2.100
(Stand 30. September 2023)
Die frühere ausführliche Statistik der Personalstärke in den Auslandseinsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen wurde durch die Gesamtzahl nur in den Auslandseinsätzen ersetzt. Der Stand vom 30. Oktober:
Insgesamt sind 1.370 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unmittelbar bei Auslandseinsätzen eingesetzt.
Darüber hinaus gibt es noch die Anerkannten Missionen.
Den Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen, gibt es auf einer gesonderten Übersichtsseite.
(Archivbild: Feldjäger bei der Übung Orange Road II im Oktober 2023 – Ben Dibowski/Bundeswehr)
Die BW Stärke wird bald unter 180.000 Soldaten fallen, da der Verteidigungsminister nichts tut, um die Truppenstärke zu erhöhen.
@Closius
„da der Verteidigungsminister nichts tut, um die Truppenstärke zu erhöhen“.
Was bitte soll Herr Pistorius denn weltbewegendes tun, Vorschläge zur Güte bitte.
Streitkräfte bilden den wesentliche Teil der Verteidigungsfähigkeit des Staates.
Diese beschreibt sich national aber als Eigenschaft eines Staates eine Aggression abschrecken zu können.
Kern des Staates ist die Gemeinschaft der in ihm lebenden Bürger. Es ist also der Bürger, die durch ihn gebildete Gesellschaft, die sich um die zu ihrem Schutz benötigte Truppenstärke sorgen muss.
„Jeder Bürger eines Staates ist der geborene Verteidiger desselben“, Gerhard von Scharnhorst.
Jüngst bei einer Veranstaltung in einer Landeshauptstadt. Einziges Thema: Umsetzung Zeitenwende auf Landesebene. Sprecher der Ebenen B3 / B6 / B10+. Publikum im Schnitt A15/A16, Bundeswehr, Ministerien, Blaulicht-Org., Verbände, Landtag. Eindeutige Erkenntnis aus Fragerunde und anschließendem Umtrunk: Der öffentliche Dienst in diesem Bundesland wird der Bundeswehr bei Personalfragen keinen Millimeter entgegenkommen. Weder bei erkennbaren Einstellungsvorteilen bei der Übernahme von Zeitsoldaten, noch bei der Freistellung von Reservisten für Ausbildungen und Übungen. Nur für Einsätze. Derzeit sind laut Rundschreiben zur Urlaubsverordnung des Landes pro Jahr DREI Tage Freistellung für Zwecke der Landesverteidigung zulässig. Dazu klares Statement eines zivilen B6er: „Wenn wir z.B. im Schuldienst grundsätzlich Lehrkräfte eine Woche für einen Bundeswehr-Lehrgang freistellen lassen würden, dann kommen uns die Eltern aufs Dach. Wollen wir das?“. Meine Rückfrage: Sie haben also vor den Eltern mehr Angst, als vor den Russen? Die B6 – Antwort: Ja. … Das sind doch klare Prioritäten! Andererseits: Militär und Blaulicht-Org. im Saal eindeutig mit großer Mehrheit für eine allgemeine Dienstpflicht für Männer und Frauen.
nun ja vlt sollte man anfangen die Soldaten auf Zeit auch Mannschafter Laufbahn gute Leute zum Berufssoldaten zu ernennen .
lang gediente ab 12 Jahren viel Erfahrung konstante Leistung …..denen einfach zu zeigen hier danke für deinen Dienst Lust auf Berufssoldat ?!?!?!
Zeitliche Blockaden für Reservedienst Leistende abbauen und Dienstleistungzeiträume über 24, 36, 48 Monate anbieten. Wir haben hier viele RDL, die wollen, aber nicht dürfen, aber bestausgebildetes, motiviertes Personal sind, auf das tlw. gar nicht mehr verzichtet werden kann, um personelle Löcher bis zum Stehen des „Großheeres“ erstmal an den dringendsten Stellen zu stopfen. Nicht wenige RDL dienen nur kurz, andere wollen länger bleiben, bleiben aber fern, weil viele Arbeitgeber bei längeren Zeiträumen nicht mitspielen. Solchen Leuten könnte man damit Perspektiven geben, sich für eine längere Zeit aus der zivilen Berufswelt einmal auszuklinken, ohne dabei die Flexibilität einzubüßen, die ihnen eine Verpflichtung als SaZ nehmen würde. Bitte schön, gern geschehen.
Gutem Tag,würde mann den guten Zeitsoldaten Uffz mit Pl)
eine Chance geben Berufssoldat zu werden und nicht 80Prozent ablehnen hätten wir weniger Personal Probleme, aber das Auswahlverfahren ist schwierig und die bedarfsträgerforderung mit Englischunterricht Slp und Beurteilung von Alpha so gut wie fast unmöglich, so Bauen wir unsere besten Soldaten ab.dafür Offiziere mit 25 Hauptmann ohne Erfahrung. Wenn ihr was wissen wollt fragt die Truppe. MkG Armin
Man muss aber auch wirklich mal was machen um Personal zu locken.
wie machen es denn Partnerländer?
Vielleicht mal austauschen.
Einer der großen Probleme ist auch das Soldaten nach dem Dienst kaum eine Perspektive haben.
Der BfD ist auch Schwachsinn.
Machste eine Schulung um überqualifizierter unterbezahlter Kasernenwachmann zu sein.
Warum gibt man denn keinen Mannschaftern die Chance Berufssoldat zu werden?
Warum wird der Übergang in staatliche Berufe nicht einfach erleichtert?
Viele Soldaten können einfach nicht in Zivilen Berufen arbeiten und ich verstehe sie.
Schafft Perspektiven!
Schafft eine Wehrpflicht ein wie Norwegen.
Lockt Soldaten wie die USA mit Geld…
Macht es wie Soldaten wo Soldaten nachdem Mil Karriere direkt eine Karriere bei Polizei, Zoll etc beginnen können….
Bringt den Schülern das Militär nahe….
Jahrelang wurden Pazifisten herangezüchtet das ist auch ein Problem….
Warum hält man das Konstrukt „Freiwillig Wehrdienstleistender im Heimatschutz“ künstlich am Leben?
https://i.postimg.cc/bw0wnzKt/Screenshot-5.png
Und wo will man mit den vielen BS eigentlich hin? (Und was macht man, wenn diese alle Jahre früher in Ruhestand gehen, weil diese alle ein paar Jahre in Litauen waren?)
https://i.postimg.cc/FFgZRcKb/Screenshot-7.png
Btw.: Diesen Monat – Die kleinste Luftwaffe seit der Wende. Und die kleinste SKB jemals (Aufstellungsphase mal ausgenommen)
@Closius sagt: 06.11.2023 um 19:39 Uhr
Was soll Pistorius denn tun, um kurzfristige Effekte zu erzielen?
Das derzeitige Problem resultiert doch aus der mittlerweile jahrzehntelangen materiellen Mangelwirtschaft der Bw gepaart mit geflissentlichem Ignorieren der Demographie.
Selbst 2014 hat nicht als Weckruf gereicht, um materielle Lücken zu schließen und sich so als streitbare und potente Armee darzustellen. Völlige politische Ignoranz aller Parteien und somit aller Bürger (!) bei diesem Thema.
Und jetzt? Wird vorsichtig über eine allgemeine Dienstpflicht nachgedacht. Aber bitte, nicht zu konkret und bloß nicht bei Partnern hinschauen, die das gleiche Problem schon gelöst haben. Ich hatte dazu bei den Augustzahlen einen Vorschlag gemacht.
@Closius:
Ernst gemeinte Frage: was bitte soll Herr Pistorius im Alleingang machen um die Personalstärke zu erhöhen?
An Kanzler, Kabinett und Parlament vorbei die Wehrpflicht wieder einführen?
Im Finanzministerium Geld klauen und Söldner anheuern?
Künftige Soldaten selbst zeugen (würde aber auch erst in ein paar Jahren wirken)?
Verzeihen Sie den Anflug von Polemik, aber wenn Sie die komplett Debatte um die Personalprobleme und -gewinnung der Bundeswehr auf eine Person eindampfen fällt mir nicht mehr viel ein.
@Windlicht:
Sind auch meine Erfahrungen. Wobei man natürlich sagen muss: das der zivile Schulleiter oder Amtsleiter zuerst daran denkt wie er/sie den eigenen Auftrag vorrangig erfüllen kann ist ja auch nur logisch. Zumal unter Berücksichtigung des Unmutes in der Bevölkerung in Bezug auf öffentliche Verwaltung und Bildungssystem.
Ich bin derzeit dabei mich beruflich neu zu orientieren. Bei keinem Unternehmen steht eine Freistellung zu Wehrübungen (wobei der Begriff noch besser aufgefasst wird als Reservedienstleistung – aber das ist anekdotische Evidenz) auch nur zur Debatte. Tenor: kann ich ja in meinem Urlaub machen. Wäre ja mein „Hobby“.
Glückwunsch – so viel zur sicherheitspolitischen Bildung und Zeitenwende.
Generell ist ein Faktor für die Situation die wir bei der Bundeswehr sehen der deutsche Arbeitsmarkt, bzw. unsere Berufskultur. Wir leben in einem System von Sicherheiten und langen Kündigungsfristen. Wer einen Job hat macht den meist lange, häufige Arbeitgeber-, schlimmer noch Berufswechsel sind in der DNA der der alten Bundesrepublik nicht wirklich vorgesehen und nach wie vor wird skeptisch auf Lebensläufe mit zu vielen „Brüchen“ geschaut.
Dieses Problem haben Länder wie die USA zum Beispiel nicht. Höhere Jobflexibilität führt da auch zu mehr Leuten die zumindest mal für ein paar Jahre Soldat werden. Natürlich hat dieses System auch massive Nachteile, insbesondere für die soziale Absicherung.
Es muss nur klar sein, dass wir die Bundeswehr personalpolitisch nicht im Vakuum betrachten können.
Sie ist ein Produkt ihrer Zeit und des sie umgebenden Sozialsystems sowie des kulturellen Umfelds.
Problem ist, dass sich die bundesdeutsche Vollkasko- und Absicherungsmentalität (beide Begriffe durchaus nicht negativ gemeint) nur schwer mit dem Berufsbild des kriegsfähige Soldaten vereinbaren lassen.
@ Closius
Ich befürchte, dass Sie Recht behalten werden. Hoffentlich wacht der Minister bald auf und ändert wenigstens die unrealistische Zielgröße.
@GolfEcho83: Das Schlimme an der Aussage mit den Eltern ist, dass dieser politische Beamte „administrativer Vorgesetzter“ von rund 40.000 Lehrkräften und etwa 10.000 weiteren Mitarbeitern dieses Landes ist… also jemand mit enormer Reichweite….
@Merlin Bast: Ja – in deutschen Beamtenköpfen herrscht der Wahn von der Lebenszeitstellung und dem 100% Mitarbeiter. Alles andere ist igitt. In eigener Sache hatte ich mal versucht, eine 30% projektbezogene Abordnung / Kommandierung / Dauer – RDL vom Land zum Bund für 12 Monate zu schaffen. Um ein bestimmtes fachliches Projekt in Uniform voran zu bringen und dann auszurollen, weil die Bundeswehr niemanden mit dem Schnittstellenwissen hatte. Alle Beteiligten begeistert – aber personalwirtschaftlich keine Chance. Projekt tot.
@Jackson: Bereits 2002 (!!) hatte ich als Referent an dem Vorschlag mitgearbeitet, dass die Universitäten der Bundeswehr die Möglichkeit des Doppelabschlusses Magister/Master +1.Staatsexamen Lehramt anbieten. Problemlage: Bundeswehr erkannte plötzlich Bedarf an sicher bi- und trilingualen Offizieren gerade mit historisch-politischem-ökonomischem Fachwissen, zum Beispiel für MilNw oder VerbOffz in multinationalen Stäben / Einsätzen oder CIMIC. Gleichzeitig mussten – und müssen bis heute – SAZ mit Studium nach dem Ausscheiden nochmal an die Uni, um einen Lehramtsabschluss zu erwerben, weil ihnen ca. 25% der Studienleistungen fehlen. Habe einige davon als Dozent in meinen Seminaren sitzen gehabt. Es gab damals ein fertiges Papier, dass aus bestimmten bestehenden Studiengängen (Ge, WOW, Päd, MaschB), ergänzt z.B. um Französisch und Englisch, anerkannte Lehramtsabschlüsse zu machen, die nach dem Wehrdienst einen sofortigen Eintritt in den Vorbereitungsdienst Lehramt Gymnasien bzw. Berufsbildende Schule in allen Bundesländern garantiert hätten mit anschließender Übernahmegarantie bei Bestehen aller Prüfungen. Das Papier ging damals aus dem Bundestag an den Stv. GenInsp und dann war das tödliche Problem, dass eine BUNDES-Universität keine LANDES- Abschlüsse anbieten darf, denn Bildung ist Ländersache… Und wieder war ein kleiner, aber feiner, Mosaikstein einer personellen Modernisierung und Flexibilisierung erledigt.
@Charlie212 sagt:
06.11.2023 um 23:56 Uhr
…nun ja vlt sollte man anfangen die Soldaten auf Zeit auch Mannschafter Laufbahn gute Leute zum Berufssoldaten zu ernennen .
lang gediente ab 12 Jahren viel Erfahrung konstante Leistung …..denen einfach zu zeigen hier danke für deinen Dienst Lust auf Berufssoldat ?!?!?!…
Ohweh, da sind wir wieder beim BundesSozialwerk. Selbst die 12 oder 25 Jahre Verpflichtungszeit für Mannschaften ist viel zulange… länger als 6 oder 8 Jahre sollte man das eh nicht zulassen. Was will man denn mit einem 55 oder 60 Jahre alten Mannschaftssoldaten?? Genau nix mehr!! Die sind unfügrbar, weil sie eh alles besser wissen und respektieren sogut wie keinen Dienstgrad mehr und können eh nicht mehr körperlich anpacken.
Umgekehrt wird ein Schuh draus… es machen wie die Italiener. Mannschaften und Unteroffiziere dienen 1 bis 3 Jahre, Feldwebel und Offiziere sind Berufssoldaten und Vordienstzeit wird benötigt um in die BS Laufbahnen einsteigen zu können oder bei zivilen Behörden sich bewerben zu dürfen…. jeder Carabineri hat mindestens 12 Monate in den „Normalen“ Streitkräften gedient…. wir hätten keine Personalprobleme wenn wir jedem Bewerber für den mittleren und gehobenen Dienst bei Bundeswehr/Bundespolizei/Zoll erstmal mindestens als FWDL12 dienen lassen bevor die zur Bewerbung zugelassen werden.
JA JA ICH WEIẞ DAS, DASS NICHT PASSIEREN WIRD!
@O.Punkt sagt: 07.11.2023 um 8:10 Uhr
„Warum hält man das Konstrukt „Freiwillig Wehrdienstleistender im Heimatschutz“ künstlich am Leben?“
Weil es für Ungediente die Möglichkeit ist, neben dem zivilen Beruf in der Bundeswehr etwas für sein Land zu tun.
Und überhaupt, wo kommt denn diese Grafik her, die Sie verlinkt haben? Keine Quellenangabe, keine Erläuterungen. Wirkt nicht seriös.
@all
Wenn ich hier mal wieder lese, das der BS für Mannschafter und alle UoP und UmP gefordert wird, dann wird mir ganz blümerant. Was dabei heraus kommt, das haben wir zur Genüge gesehen, die Länder, die das hatten, haben das wieder abgeschafft.
Und wer sich beklagt, das der BfD überflüssig sei, aber gleichzeitig moniert, das ehemalige Soldaten keine Perspektive haben oder schlecht in zivilen Berufen fuß fassen, der hat das Prinzip nicht verstanden. Und auch den Übergang in staatliche Stellen gibt es schon laaange, man muss nur die entsprechenden Laufbahnlehrgänge bestehen. Ohne Flei… kein Prei…., bitte ergänzen.
Aber solche Aussagen kommen zustande, wenn der Vortrag des BFD-Menschen zum Nickerchen genutzt wird.
Nach meiner Erfahrung haben viele auch nicht die Lust, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Und dann macht man eben den Lehrgang zum Wachmann oder den Gabelstaplerführerschein.
@charlie212
Und was passiert mit den ganzen BS Manschaftern, wenn sie für die Erstverwendung nicht mehr fit sind? Genau, die Elefantenfriedhöfe werden noch größer. Das wäre reine Zahlenakrobatik mit wenig echtem Nutzen. Und natürlich müsste man direkt noch 2-3 Korporal-Stufen einbauen, denn sonst hängt der Stabskorporal ja 20 Jahre im Enddienstgrad.
@ Armin 07.11.2023 um 5:40 Uhr:
Tja, Ihr Beitrag (Sie scheinen sich ja zur Truppe zu zählen) scheint leider ein guter Beleg zu sein warum man die Truppe nicht fragen sollte. Weil die scheinbar nämlich ganz viele Dinge nicht (richtig) versteht.
Im Einzelnen:
Die Forderung „all die guten Unteroffiziere m.P.“ zum Berufssoldaten zu machen wirkt auf mich reichlich naiv. Erstens braucht es einen entsprechenden Bedarf an lebensälteren und dienstgradhöheren Feldwebeln, das Zauberwort heißt hier Personalstrukturmodell, sprich wie viele Soldaten in welchem Alter und Dienstgrad das Gesamtsystem benötigt. Wenn wir jetzt alle zum BS machen , um einen kurzfristigen Effekt beim Personal zu erzielen, erzielen wir vor allem eins, in 15 bis 20 Jahren haben wir Unmengen alter Feldwebel (oder Stabsoffiziere) die eben nicht mehr in einer Kompanie als Gruppen- oder Zugführer dienen können (insbesondere aus gesundheitlichen Gründen). Für die brauchen wir dann, außerhalb der Strukturplanungen, ganz viele zusätzliche Dienstposten in Stäben oder Ämtern als Elefantenfriedhof, denn wegen dem BS werden wir sie bis zur Pension ja nicht mehr ohne weiteres los. Nicht gut…
Soll das Satire von Ihnen sein, daß man „die besten“ Soldaten abbaut, weil man sie bei einer Bestenauswahl nach Eignung, Leistung und Befähigjung nicht zum BS gemacht hat? Vielleicht sind das gar nicht alles „die Besten“, zumindestens aus Sicht ihrer Vorgesetzten…
Ja ich weiß, das Leben kann so gemein sein, Niemand will erkennen, dass man doch der Geilste ist (oder es von sich selber glaubt), Beurteilungen sind immer unfair, Vorgesetzte fördern nach Nasenfaktor und das „System“ befördert immer die Falschen. Ich weine leise mit Ihnen…
Bitte keinen Feldwebel-Steiner-Stammtisch hier:
Der 25jährige Hauptmann ist nicht deshalb Hauptmann, weil er keine Erfahrung hat, sondern weil er seit 5,5 Jahren Offizier ist (und damit seit 8,5 Jahren Soldat). Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben, somit mit 16,5 Jahren(!) in die Bundeswehr eingetreten ist, um pünktlich an seinem 25. Geburtstag Hauptmann zu sein. Soll ich als Gegen(rechen)beispiele den 22 jährigen Oberfeldwebel (5 Jahre Dienstzeit als Soldat) benennen, ohne (bzw. mit 12 Monaten) Truppenerfahrung. oder den 25 jährigen Hauptfeldwebel (8 Jahre Dienstzeit als Soldat), der nie mehr als eine Gruppe geführt hat, wenn er überhaupt bisher in Führungsverantwortung eingesetzt wurde.
Wir können die Personalnot nicht ignorieren. Sie wird in den nächsten Jahr zunehmen, da geburtenstarke Jahrgänge ausscheiden. Das Problem hat die zivile Wirtschaft auch, was zu einem verstärkten Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt führt.
Das Aufzählen von Hindernissen hilft nur weiter, in dem wir daran gehen die Hindernisse abzubauen und den Dienst attaraktiv zu machen. Die Bundeswehr hat darauf gebaut Arbeitnehmer einzustellen. Das hatte nicht die erhoffte Wirkung. Die Soldaten brechen vorzeitig ab, weil es dann doch attraktivere zivile Angebote gibt und es sind immer noch zuwenige, um die selbst gesteckten Personalziele zu erreichen. Ein weiter so, wird also nicht helfen.
Die Bundeswehr kann z.B. die Ansprache von Reservisten und dienstwilligen Ungedienten verbessern. Die Einstellungsprozesse könnten vereinfacht und damit auch zeitlich verkürzt werden, denn häufig gibt es für die im Bewerbungsprozess Befindlichen geringe Transarenz über den Stand ihrer Bewerbung. Ein zu langer und bürokratischer Einstellungsprozess führt dazu, dass ein Bewerber sich anders orientiert. Die Bundeswehr hat gegenüber der Wirtschaft diesbezüglich selbst verursachte Nachteile.
Es ist Zeit für einen nüchternen Blick: Russland hat auf Kriegswirtschaft umgestellt. Sein wichtigen Lieferketten wurden auf China umgestellt. China ist im Begriff, eine Schlüsselrolle einzunehmen, mit der Kapazität, alle Hightech-Bedürfnisse der russischen Rüstungsindustrie zu erfüllen – von Rohstoffen bis hin zu hochmoderner Informationsverarbeitungs-, Kommunikations- und Raketentechnologie. Russlands Beziehungen zu Ländern wie Indien bleiben neutral,. Sollte Russland den Krieg in der Ukraine nicht verlieren oder es schaffen diesen „einzufrieren“, wird es über eine kampferprobte Armee und einen militärischen Komplex verfügen, der auf Kriegsführung ausgelegt ist Die Unruhen im Nahen Osten und die fragilen Zustände in Afrika sind alarmierend. China positioniert sich nahe an einer Großmacht und signalisiert offen die Möglichkeit eines Angriffs auf Taiwan. Eine Rückkehr Trumps könnte die EU in eine isolierte Position drängen. Angesichts dieser Zeichen eines aufkommenden neuen Kalten Krieges steht die Bundeswehr vor der Herausforderung, sich personell, materiell und finanziell anzupassen. Eine Verdoppelung der Streitkräfte könnte notwendig sein, um die maximale Verteidigungsbereitschaft sicherzustellen. In der aktuellen Lage verfügt die NATO über überlegene Streitkräfte und eine unbestreitbare wirtschaftliche Dominanz. Doch angesichts der sich rasch wandelnden geopolitischen Verhältnisse könnte auch dieser Vorteil gefährdet sein, wenn nicht umgehend und entschlossen gehandelt wird.Ja, die Anpassung an die neue Sicherheitslage erfordert Zeit, erhebliche finanzielle Investitionen und auch die Wiedereinführung der Wehrpflicht.
@GolfEcho83
„Ernst gemeinte Frage: was bitte soll Herr Pistorius im Alleingang machen um die Personalstärke zu erhöhen?“
Nix. Er ist ja nur Minister. Garnix. einfach irgendwas fordern oder bejammern. mehr geht nicht, oder?
Herrschaftszeiten!
Presse, TV, Mikro, Staatssekretär und alle Insp im Gruppenbild:
„Ich will, dass die Wehrpflicht wieder aktiviert wird. Zeitachse. Infra. Uswusf. Detailplanung folgt.“
Rumms.
Was ist daran kompliziert?
Seit wann sind hier alle so unglaublich kompliziert geworden?
@CRM-Moderator sagt: 07.11.2023 um 19:20 Uhr
Es ist gar nicht kompliziert, zumindest rechtlich nicht. Aber wieso sollte der Minister politischen Selbstmord begehen? Sehen Sie irgendwo oder irgendwie die Möglichkeit einer Bundestagsmehrheit dafür? Ich nicht, weder in der Regierungskoalition noch mit Unterstützung der Opposition. Es ist gesellschaftlich nicht opportun und somit für Politiker ein No-Go.
Es liegt auch viel an der Struktur der bearbeiteten Kräfte.
Vor geraumer Zeit habe ich mich selbst beworben, mit der Bitte um einen heimatnahen Standort.
Dies wäre auch mit acht Stellen gegeben gewesen für meine berufliche Qualifikation und Verwendung.
Auch einer Verwendung für Übungen die mal mehrere Wochen oder ein Auslandeinsatz wäre meinerseits nichts entgegen gestanden, solang ich zur eigentlichen normalen Dienstzeit im Inland am Wochenende Zuhause sein kann.
Doch schon beim Bewerbungsgespräch wurde mir mitgeteilt das man erstmal versuche die Stellen durch jüngere Bewerber zu besetzen, auch wenn man diesen die berufliche Qualifikation zahlen muss.
Da scheint die langjährige Berufserfahrung die man aus zwei Berufen mitbringt (20+/11Jahre) nebensächlich zu werden und man hat es mit knapp Ü40 schwerer einen Zugang zur Truppe zu finden.
Der Bescheid für ein Interesse an mir ging positiv aus, durch Köln.
Haken daran leider nur, es war kein Dienstposten der acht Verfügbaren aus der nähren Umgebung, die auch frei waren. Nein, der angedachte Dienstposten wäre ca. 180 km entfernt gewesen.
Nun kann sich selber sein Urteil bilden hier.
Es ist Schade, daß man mit knapp Ü40, halbwegs den Eindruck vermittelt bekommt zum alten Eisen zu gehören, auch wenn man langjährige Berufserfahrung mitbringt und gern wieder dazzgegangen wäre
Das Grundlegende Problem ist doch, dass die Bundeswehr kein attraktiver Arbeitgeber ist. Große Versprechungen in Werbevideos, auf der Website der Bundeswehr und beim Einplaner, sobald man dann in der Truppe ist, ist alles vergessen.
Familienfreundlicj heißt dann plötzlich 700 Km ist dann Heimatnah.
Weiterbildungen die nötig werden, werden nicht genehmigt.
Von der Personalplanung in Köln ganz zu schweigen, wichtigste Informationen bei Dienstpostenwechsel werden einfach verschwiegen, hauptsache die Zahlen stimmen.
Und vieles mehr.
@CRM-Moderator:
Pio-Fritz hat das Problem an ihrem Statement schon aufgezeigt. Nur um es nochmal konkret zu machen:
Auch dann hätte Herr Pistorius nicht mehr gemacht als er jetzt schon getan hat. Er hätte etwas gefordert.
Weil er nicht mehr machen kann.
Jede größere, strukturelle Änderung bedarf der Mitarbeit und Unterstützung von Kabinett und Parlament.
Alles was er hausintern ändern könnte – bewusst der Konjunktiv – wird ebenfalls nicht so einfach. Sie kennen das vermutlich mit den Krähen und den Augen?
Ich würde mir auch wünschen das es einfacher ist. Nur, das ist es nicht. Und das war es auch noch nie. Selbst in Kriegszeiten nicht. Wehr- und Verteidigungsministerien sind in den meisten Ländern ein Moloch. Einfach ist da nie irgendwas und von Einzelpersonen fast nicht zu bewerkstelligen.
Und zu ihrem Bild:
Fände ich super – aber selbst wenn Pistorius politischen Selbstmord begehen würde, glauben Sie ernsthaft die Inspekteure, die Staatssekretäre usw. wären ebenfalls willens ihre Karrieren weg zu werfen?
Wohl kaum.
Es ist wirklich interessant das zu beobachten.. War doch unter Frau v.d. Leien nicht noch das Ziel die Streitkräfte auf deutlich über 200000 Mann/Frau/Divers zu erhöhen? Und wenn wir uns so in der Welt umschauen, dann gibt es deutlich kleinere Länder als uns, die haben mindestens relativ aber auch absolut mehr Personal und Material als wir.. Und das wo wir doch (eigentlich) eine Nation mit traditionell stärker Rüstungsindustrie sind.. (warum kaufte Polen noch gleich Panzer in Korea? Nicht wegen dem Preis und auch nicht weil die bessere Panzer machen, einfach weil die liefern ohne Hickhack)… Oder Isreal 300.000!!! Reservisten Kampfbereit nach einer Woche.. Selbst mit Aktivierung unserer Reserve kommen wir weder auf die Zahl an Soldaten, noch haben wir die Ausrüstung dafür und schon gar nicht in einer Woche…
Wir brauchen dringend nicht nur das Wort Zeitenwende, sondern auch Taten.
Wenn wir eine kriegsfähige Armee haben wollen kommt man an einer Wehrpflicht nicht vorbei. Alleine schon um den nötigen Personalersatz im V-Fall stetig zuführen zu können und die aktuell eh schon wenigen Kampfverbände kampffähig zu halten. Die Ukraine zeigt recht deutlich, dass die alten berechneten täglichen Ausfallzahlen aus dem kalten Krieg immer noch aktuell sind. Zusätzlich wäre eine Option zum Anwachsen auf eine abschreckend wirkende Kriegsstärke auch zweckmäßig. Gab es ja schonmal alles, müsste man nur wieder einführen. Den dafür nötigen politischen Willen sehe ich allerdings nicht, das kann man aber weniger dem Minister ankreiden, sondern mehr der Regierung insgesamt.
Es kommen seit Jahren schon zu wenig neue Soldaten und in Zukunft werden es auch mit besserer Materiallage (wenn die sich überhaupt bessern wird) nicht viel mehr werden. Gleichzeitig explodiert aktuell die Auftragslage und man muss als Chef zusehen, wie man diese mit der langsam ausblutenden Einheit irgendwie halbwegs erfüllt bekommt, denn neue Soldaten kommen wenn überhaupt nur spärlich und weniger als man Abgänger hat.
Mannschaften zum BS zu machen ist allerdings keine sinnvolle Option, Unteroffiziere o.P. zum BS zu machen war schon ein Fehler, für die Masse an BS Stabsunteroffizieren gibt es einfach keine Verwendungsmöglichkeit, wenn die körperliche Verfassung es nicht mehr zulässt aus dem hinteren Kampfraum rauszufallen. Und bei den Feldwebeln m.P. gibt es meiner Meinung nach aus der Truppe heraus auch keinen Handlungsbedarf für mehr BS, eher im Gegenteil, ich habe viele Feldwebel, die ich gerne als BS gesehen hätte, es auch geworden wären aber dann die Übernahme abgelehnt haben.
@Jörg Hoffmann
Ein guter Rat: sprechen Sie die Truppe direkt über den S1 Res an. Falls Interesse besteht wird man Sie zu einem Gespräch und dann zu einer „Schnupper-WÜ“ (RDL) einladen (1 Wo / 2 Wo).
Dann kann die Truppe ein Namensvorschlag für eine Beorderung eingereicht werden („den wollen wir haben“), also quasi eine Anforderung, wenn die Voraussetzungen der wehrrechtlichen Verfügbarkeit gegeben sind.
@Jörg Hoffmann sagt:
08.11.2023 um 6:49 Uhr
….Es ist Schade, daß man mit knapp Ü40, halbwegs den Eindruck vermittelt bekommt zum alten Eisen zu gehören, auch wenn man langjährige Berufserfahrung mitbringt und gern wieder dazzgegangen wäre….
Und da liegt doch mit eines der Probleme. In fast jeder anderen NATO Armee wäre man in dem Alter bereits auf Rente/Pension oder stünde kurz davor… bei den Amis gehört man mit Ende 40’ig zu den „Alten Weisen“ sofern man keinen Stern oder Adler auf der Schulter hat. Bei den Unteroffizieren und Fachoffizieren definitiv ein seltener Anblick und extrem selten.
Ich wurde damals noch mit der Juristischen Sekunde eingestellt weil mein Dienstantritt auf meinen 25. Geburtstag fiel… wäre ich 6 Stunden ehr zur Welt gekommen hätte ich kein SaZ werden können. Aber damals gab es auch noch den Sozial BS für alle die an ihrem 40. Geburtstag noch im Aktivendienst waren.
Also ja mit 40′ ig gehört man bei einer Armee zum alten Eisen.
@Küstengang01
„Da die zahlreichen Verluste die ukrainischen Streitkräfte geschwächt haben, liegt das Durchschnittsalter eines Soldaten in der Ukraine derzeit bei 43 Jahren, berichtete das „Time Magazine“ vergangene Woche.“ ( Business Insider über https://time.com/6329188/ukraine-volodymyr-zelensky-interview/?utm_source=substack&utm_medium=email )
Derzeit liegt das Einstellungslimit dort bei 60 Jahren, es gibt aber auch ältere Soldaten.
Ich glaube nicht das man mit 40 zum alten Eisen gehört, da muss viel gezielter auf die Verwendung geschaut werden.
Mehr Geld braucht es auch nicht, zumindest hab ich das von noch keinem Soldaten gehört.
Attraktiv muss es werden. Der Tag muss sinnvoll gefüllt sein.
Wenn ich sehe wie hier zig Puma’s durch zivile Speditionen transportiert werden während sich die nagelneuen Tieflader der BW sie Reifen platt stehen.
Jeder BW Tieflader 2 Mann Besatzung die nix oder sehr sehr wenig zu tun haben.
Wenn ich als junger Mensch Lust habe LKW zu fahren bei der BW und dann zum rumquanzen auf Stube verdonnert werde.
Als erlebtes Beispiel…
Moin, da man bei der Bw nahezu jeden Beruf erlernen kann und von Arzt über WTD bis Zivilangestellte zahlreiche interessante, oftmals auch einzigartige, Tätigkeiten vorhanden sind, könnte für alle beorderungswilligen Reservisten eine Art Praktikumsbörse eingerichtet werden, bei welcher die für Studium und Ausbildung benötigten Praktika als RDL abgeleistet werden können.
Dies hätte folgende Vorteile:
– Die Möglichkeit für bezahlte Praktika ziehen ambitioniertere Bewerber, welche sich nach der Dienstzeit in Ausbildung und Uni weiter entwickeln möchten, an.
– Die Bindung an die Bundeswehr geht nach dem Ausscheiden nicht verloren.
– Das Thema Bundeswehr würde an Unis präsenter werden.
– Umgekehrt würden aktuelle Erkenntnisse aus der Uni in die Bundeswehr getragen werden.
– Nach Abschluss der Bildungsmaßnahme stehen die nunmehr höher qualifizierten Absolventen als Wiedereinsteller, Zivilangestellter, Reservist, ggf. im höheren Dienstgrad, deutlich besser zur Verfügung.
Eine solche Praktikumsbörse sollte auch aktiven Soldaten in Ausbildung/Studium zur Verfügung stehen. Zudem dürften auch Dienstleister wie HIL, Fuhrparkservice, etc. gegenüber Praktikanten, welche die Bundeswehr bereits kennen, offen sein.
@RoterMilan
Das ist wirklich ein sehr guter Punkt.
Man will ja Soldat werden weil man Soldat werden will und nicht weil man auf Stube hocken will und Ps zocken will.
Davon habe ich leider viel zu viele Erfahrungsberichte.
Das zählt für alle Verwendungen.
Lasst Soldaten Soldatendinge tun.
Aber Outscouring ist leider auch wirklich ein großes Problem bei der Bundeswehr.
Wie erwähnt mit den Speditionen ( Oftmals wird der billigste Auftrag genommen und der Staat ist am Lohndumöing der Fahrer schuld).
Nur wegen des Geldes!
Wenn man Transporteinheiten hat, lasst sie auch arbeiten.
Das sollte aufs mindeste reduziert werden.
Wenn die Bundeswehr wieder selbst fahren würde, wäre sie für LKW Fahrer ein attraktiver Arbeitgeber.
Da könnte man auch Zivilisten einstellen.
So würde man gut bezahlte LKW Fahrer Jobs schaffen.
Schafft die Us Army in Kaiserslautern auch. Sie transportieren selbst mit zivilen deutschen LKW Fahrern.
Davon profitieren beide.
@Stubenviech: So ewtas ähnliches gibt es in Schweden und Großbritannien im Rahmen der üblichen Reserveoffizierprogramme für ausgewählte Studiengänge. In Deutschland sind solche Programme aber nicht gewünscht. An vielen Universitäten gibt es Zivilklauseln, die auf Druck linker Gruppen eine Zusammenarbeit mit der Bundeswehr unmöglich machen sollen. 2004/2005 habe ich in meiner damaligen Funktion Gespräche mit dem damaligen Stv. GenInst, GenLt. Hans Heinrich Dieter geführt, ob und wie an einzelnen deutschen Univ. ein ROTC, also ein Reserve Officer Training Corps eingeführt werden könnte. Stipendien und Praktika im Gegenzug zu Reservedienst in den Semesterferien und einem gewissen Zeitraum Wehrdienst im Anschluss an den Studienabschluss, je nachdem, wie intensiv das Studium bezuschußt wurde. Anknüpfungsfähige Strukturen gäbe es bereits, denn die an zivilen Universitäten studierenden Sanitätsoffizieranwärter sind auch truppendienstlich´ irgendwo an den Studienstandorten angeflanscht. Heute 2023 ließe sich das entweder über die Landeskommandos und/oder über die fachlich passenden Verbände lösen. Was hier als Programm skizziert ist, haben einige meiner Studienfreunde und ich damals privat organisiert: Ziviles Studium, genau passend zur militärischen Beorderung. Nahezu alle Semesterferien z.T. in Uniform verbracht und damit enormer Praxis und Fachwissensvorsprung und gleichzeitig eine gute Geldquelle… Ich kenne Fälle in den Kombinationen Jura/Rechtsberatung, Chemie/ABCAbwTr, Geschichte/MilNw, PoWi/OpInfo, etc.. Aber alle diese Fälle wurden individuell erkämpft, teilweise gegen die Vorstellungen der höheren Personalführung. Ich hatte zum Glück echt gute Vorgesetzte! Mein krassestes Negativbeispiel: Jurastudent in der Begabtenförderung, Leistungssportler, als Wehrpflichtiger der Feldjägertruppe auf ReserveUNTERoffizierlehrgang, weil die Truppe ihn gedrängt hatte. Im Studium merkt er, dass er eigentlich Reserveoffizier sein möchte und den Schwerpunkt Strafrecht machen will. Typus charismatischer Leistungsträger. Laufbahnwechsel trotz freier Stellen mehrfach abgelehnt, weil der Bedarf in der ResUffz Laufbahn viel größer als in der ResOffz Laufbahn Feldjäger sei… Der Mann war dann für die Bundeswehr verloren… und wieder ein später promovierter Jurist und Reserveoffizier, den es aus Gründen der Systemlogik nie gegeben hat…
Ich hab es erlebt das Munition 30km via ziviler Spedition vom MunLgr auf den TrÜbPl verbracht wird, während MunGrp mit gesamten Geschirr vor Ort auf dem TrÜbPl ist. Kein Einzelfall, die Regel.
Da werden so viele eigene Ressourcen nicht genutzt. Darunter leidet ja auch die Fähigkeit den Transport selbständig routiniert durchzuführen.
Weil bezahlt werden muss das Fahrzeig, der Betriebsstoff und die 2(!) Kraftfahrer ja eh. Dann lasst sie doch auch rollen!
Und nur so schafft man Attraktivität.
Aus gegebenem Anlass der Hinweis: Das Narrativ von interessierter Seite, es gäbe ja nur „medial erlaubte Sprachregelungen“, verbunden mit dem Versuch, ganz andere Themen wie die Migrationsdebatte hier reinzudrücken, mache ich auch bei mehrfachen beharrlichen Versuchen nicht mit.
@Thomas Melber sagt:
08.11.2023 um 15:29 Uhr
….„Da die zahlreichen Verluste die ukrainischen Streitkräfte geschwächt haben, liegt das Durchschnittsalter eines Soldaten in der Ukraine derzeit bei 43 Jahren, berichtete das „Time Magazine“ vergangene Woche.“ ( Business Insider über https://time.com/6329188/ukraine-volodymyr-zelensky-interview/?utm_source=substack&utm_medium=email )
Derzeit liegt das Einstellungslimit dort bei 60 Jahren, es gibt aber auch ältere Soldaten….
Ist auch nicht verwunderlich, wenn die an die Front werfen müssen was geht. Aber die befinden sich auch in der Gesamtverteidigung… da würden bei uns auch die 60. Jährigen eingezogen wie es im Gesetzestext steht.
Mein Großvater war ein 11’er Jahrgang, dass war ein sogenannter „Weißer Jahrgang“, er wurde dann im Frühjahr 1941 mit 30’ig eingezogen weil die Wehrmacht knapp 5 Millionen neue Soldaten für Babarossa brauchte. Aber bis zu diesem Zeitpunkt war niemand auf die Idee gekommen solche Alterskohorten zuziehen.
@RoterMilan sagt:
08.11.2023 um 16:11 Uhr
…Ich glaube nicht das man mit 40 zum alten Eisen gehört, da muss viel gezielter auf die Verwendung geschaut werden….
Wenn dem so ist warum stellt die Bundespolizei niemanden im mittleren Dienst ein der seinen 35. Geburtstag gefeiert hat?
Weil das ein Alter ist in dem die ersten langsam aus dem harten Einsatzdienst aussteigen und sich versuchen in Innendienstposten zu versetzen lassen.
Militär ist halt kein Job wie jeder andere…
@PzH2000: „Und natürlich müsste man direkt noch 2-3 Korporal-Stufen einbauen, denn sonst hängt der Stabskorporal ja 20 Jahre im Enddienstgrad.“
Genau darin liegt aber auch eine seltsame Sichtweise. Natürlich kann jemand 20 Jahre in seinem Enddienstgrad hängen. Schauen Sie sich in der Wirtschaft oder auch in der Administration um: es gibt dort viele, viele, die ihr Leben lang Facharbeiter oder Sacharbeiter gewesen sind und nie eine Beförderung bekommen haben. Aus meiner Sicht gibt es keine zwingende Notwendigkeit, unbedingt jemanden alle paar Jahre befördern zu müssen.
Bei uns im Ort und insgesamt auch im Kreis haben wir inzwischen eine sehr erfolgreiche Nachwuchsarbeit bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren als Teil der Personalgewinnung für die späteren Dienste. Wesentlicher Faktor ist, dass auch tatsächlich interessante und sinnvolle Inhalte angeboten werden. Die Betonung liegt hier auf sinnvoll – wenn die Außenwahrnehmung der Bundeswehr weiterhin bei „schlecht ausgestattet“ gepaart mit „sinnfreien Aufträgen“ verbleibt, dann wird man aus dem Personalloch nicht rauskommen.
Der wesentliche Schlüssel zur Lösung liegt m.E. bei der Politik. Diese muss eine angemessene und in der Bevölkerung auch als solche wahrgenomme Ausstattung realisieren (und die Medien sollten ggfs. nicht bei jedem kleinen Manko massiv draufhauen… hat dann auch was mit Außenwirkung zu tun). Und die Politik muss tatsächlich überlegen, ob sie bei jedem möglichen (Auslands-)Auftrag tatsächlich hier schreit, oder doch ggfs. ersthaft bewertet, ob dieser sinnvoll ist. Die gute Nachricht: man kann m.E. das Problem lösen. Die schlechte: das wird dauern… Eine Dienstpflicht kann den Personalaufwuchs beschleunigen, setzt aber zumindest den Aspekt „gute Ausrüstung“ voraus, um nicht das Gegenteil zu bewirken.
@Windlicht: Danke für die Rückmeldung. Bezüglich der Zivilklausel bin ich mit dem Argument, dass wenn an einer Universität keine militärische Forschung mehr stattfinden kann, das Themenfeld der Sicherheits- und Rüstungspolitik mangels Notwendigkeit aus der hochschulpolitischen Öffentlichkeit verschwindet. Des Weiteren würden die ohnehin im Verteidigungshaushalt veranschlagten Mittel sich von der Bildungseinrichtung Universität zur intransparenteren Rüstungsindustrie verlagern.
Man könnte auch allen in den letzten Jahren ausgemusterten Reservisten die Möglichkeit zur erneuten Musterung geben. Die Ausmusterungsquoten waren ja oftmals nicht nachvollziehbar und gingen so weit, dass Beorderungen aus Angst vor der Musterung ausblieben. Hier könnte man auch von höchster Stelle eine Ansprache machen, welche das Wort „Entschuldigung“ enthält.
@Flying-Tiger sagt: 09.11.2023 um 1:26 Uhr
Ich bin da völlig bei Ihnen. Irgendwann ist ein Enddienstgrad erreicht. Dieses Anspruchsdenken kommt allerdings auch daher, das der Dienstherr viele Beförderungen als Regelbeförderungen ausschließlich an die Zeit geknüpft hat. Und das in relativ kurzen Zeiträumen, gerade bei den Mannschaften. Und das hat natürlich gerade dort für eine Dienstgradflut gesorgt. Immerhin kommt niemand in die Verlegenheit, das seine Gefreiten- oder Hauptgefreitenschulterklappen verwaschen, dafür hat man sie nicht lange genug.
@Stubenviech sagt: 09.11.2023 um 9:40 Uhr
„Man könnte auch allen in den letzten Jahren ausgemusterten Reservisten die Möglichkeit zur erneuten Musterung geben.“
Das kommt ja auf die Verwendung an. Bei Stabsverwendungen gibt es die Möglichkeit, auf Antrag dafür eine Ausnahme zu bekommen. Aber den Reservisten mit „Rücken“ etc. für ein Heimatschutzregiment mit positiven Ergebnis zu mustern, sehe ich kritisch. Wenn ich körperlich nicht dazu in der lage bin, dann ist das so. Und den Anspruch bei Wehrdienstbeschädigung schieben Sie nicht mit irgendwelchen Unterschriften auf irgendwelchen Einverständniserklärungen weg.
@Pio-Fritz: Natürlich muss der Soldat/Reservist für seinen Dienstposten physisch und psychisch geeignet sein. Für einen längeren Zeitraum wurde aber überaus streng gesiebt, so dass in den damaligen RSUKr kaum jemand tauglich war. Die bürokratischen Hindernisse für eine erneute Musterung sollten entfernt und dieses auch kommuniziert werden.
Ein anderer Punkt ist, dass man für die Litauen-Brigade gezielt FWDler anwerben könnte, welche sich ein finanzielles Polster für ein Studium aufbauen möchten und auch in der Reserve betrachtet werden könnten. Eine Struktur, wie in der dienstfreien Zeit vor Ort -ggf. digital- erste akademische Leistungen erbracht werden können, sollte ja machbar sein.
@Flying Tiger und Pio-Fritz
Da wurde der Sarkasmus wohl nicht deutlich genug. Ich hielt schon den Korporal für unnötig.
Stubenviech sagt: 09.11.2023 um 12:13 Uhr
„Für einen längeren Zeitraum wurde aber überaus streng gesiebt,…“
Kann ich nicht bestätigen. Ich musste für meine Beorderung in ein dauerndes Wehrdienstverhältnis mit 49 Jahren noch mal zur Musterung ins Karrierecenter. War problemlos, Tauglichkeitsgrad 2 wie mit 18 auch, für 1 bin ich zu lang geraten. Ich fand das genauso streng wie seinerzeit im Kreiswehrersatzamt.
@Küstengang01:
Vergessen wir bitte nicht das ca. 200.000 ukrainische Männer im wehrdienstfähigen Alter mittlerweile in Deutschland leben. Die dürften mittlerweile schwer an der Front fehlen. Altersband für mich jetzt aktuell unbekannt aber man sieht genug junge Kerle…(warum die nicht wenigstens bei Rheinmetall am Band stehen und wenigstens so etwas für ihr Land tun…)
Entschuldigung für den Off Topic.
Diese „Militär ist kein Job wie andere“ Metapher lutscht sich auch von Tag zu Tag mehr ab umso mehr man mit den Militärs zu tun hat.
Zumindest sehe ich genügend Frauen die auch gerne breit wie hoch sind und auch BS werden.
Und natürlich ist diese Dienstgrad Inflation Irrsinn.
Da sollte man lieber an den Erfahrungsstufen drehen wenn es denn unbedingt mehr Geld sein soll.
Aber mittlerweile ist ja überall Krieg der Sterne… Einhergehend mit mangelnden Respekt vor diesen Dienstgraden.
@RoterMilan sagt: 09.11.2023 um 19:30 Uhr
„Aber mittlerweile ist ja überall Krieg der Sterne… Einhergehend mit mangelnden Respekt vor diesen Dienstgraden.“
Ja, das ist leider so gewollt.
Bei den Mannschaften der reine Irrsinn mit 7 Dienstgraden, und das für einen angelernten Arbeiter (wenn man den Vergleich zur Wirtschaft ziehen möchte). Bei den UmP mit dem EInstiegsdienstgrad Oberfeldwebel. Und bei den Offizieren ist der KpChef mittlerweile Major, weil die jungen Hauptleute mangelnde Erfahrung haben seit Umstellung der Offiziersausbildung und Einführung des Bachelor/Master-Studiums.
Aber die Stehzeiten für die einzelnen Dienstgrade wurden nicht angepasst, und das ist die Krux. Da hätte man zwischen Oberleutnant und Hauptmann mindestens ein Jahr draufgeben sollen und bei den Feldwebeln für die Beförderung zum Hauptfeldwebel eine gewisse Anzahl von Jahren nach Beendigung der Ausbildung. Wer nicht fertig wird, der wird eben auch nicht befördert.
Gestern Abend hörte ich auf Info-Radio, dass Herr Pistorius vorhat 200 Personalstellen vom Verteidigungsministerium in die Bundeswehr zu verlagern.
Vor meinem geistigen Auge entstand dann spontan das Bild, wie Herr Pistorius jene 200 Beamten aus seinem Haus, die für die teuersten Beschaffungsfehlentscheidungen der letzten Jahre verantwortlich waren, bei sich antreten lässt, ihnen persönlich die Uniform und Gewehr überreicht und sie nach Litauen schickt.
Vom Beschaffer zum Tester, sozusagen.
Schön wäre es nun, wenn die Kabinetskollegen aus Solidarität nachziehen würden und ebenfalls jeweils 200 Personalstellen zur Landesverteidigung zur Verfügung stellen würden. Das würde den Personalbestand der Bundeswehr wieder oberhalb von 181000 Mann stabilisieren.