Planung für deutsche Kampfbrigade in Litauen: Neuaufstellung aus bestehenden Einheiten
Die geplante deutsche Kampfbrigade in Litauen soll aus verschiedenen bereits bestehenden Einheiten neu aufgestellt und 2025 formal in Dienst gestellt werden. Die Verlegung einer bereits vorhandenen Brigade aus Deutschland sei nicht geplant, kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius an. Die Bundeswehr setzt zunächst darauf, für einen mehrjährigen Einsatz in dem baltischen Land vor allem Soldaten und Soldatinnen zu finden, die sich dafür freiwillig melden.
Pistorius und Generalinspekteur Carsten Breuer nannten am (heutigen) Mittwoch Details der Planung für den deutschen Kampfverband, dessen dauerhafte Stationierung in Litauen der Minister Ende Juni überraschend angekündigt hatte. Der Zeitplan sieht vor, im kommenden Jahr ein Vorkommando und bis zu Jahresende einen Aufstellungsstab in dem baltischen Land einzurichten. Mit der formalen Indienststellung im Jahr 2025 werde es allerdings noch keine komplette Brigade mit rund 3.500 Soldat*innen dort geben, räumte Pistorius ein.
Wesentliche Bedeutung für den Ablauf einer Stationierung habe der Aufbau der Infrastruktur, sagten Pistorius und Breuer. Neben der Unterbringung von Personal und Material seien dafür Schulen und Kindergärten für die Angehörigen deutscher Soldat*innen ebenso erforderlich wie Arbeitsmöglichkeiten für deren Partner*innen. Als mögliche Standorte seien die Umgebung der litauischen Hauptstadt Vilnius und der Großstadt Kaunas vorgesehen.
Die in Litauen geplante deutsche schwere Kampfbrigade mit Kampf- und Schützenpanzern wird Teil der so genannten Division 2025, die Deutschland der NATO zugesagt hat. Damit stehe sie auch für Einsätze im Rahmen der Allianz an anderen Orten zur Verfügung, sagte der Generalinspekteur. Die Truppenteile für die neue Brigade werden aus den bestehenden Brigaden des Deutschen Heeres herausgenommen, um daraus den neuen Kampfverband zu formieren. Ziel sollte sein, dass 2026 richtig viel sichtbar ist, sagte Pistorius. Bereits vorher würden aber die betroffenen Einheiten in Deutschland wissen, dass sie dieser Brigade zugeordnet werden.
Die rechtlichen und verwaltungsmäßigen Details für die Entsendung der Soldaten und Soldatinnen aus Deutschland werden nach den Worten von Minister und Generalinspekteur derzeit noch erarbeitet. Er gehe aber davon aus, dass sich Freiwillige für eine auch mehrjährige Stationierung in Litauen finden ließen, betonte Pistorius. Allerdings bleibe Freiwilligkeit ein Prinzip, aber am Ende zählt das Ergebnis, betonte der Minister. Dafür kämen auch Versetzungen wie bisher schon ohne die Zustimmung des Betroffenen infrage.
Zum Nachhören die Aussagen von Pistorius dazu nach der Sitzung des Bundestags-Verteidigungsausschusses:
(wird ggf. ergänzt)
(Archivbild: Nach der Ankündigung der dauerhaften Stationierung am 26. Juni 2023: NATO-Generalsekretär Stoltenberg, der litauische Präsident Gitanas Nausėda und Pistorius – Thomas Imo/photothek.net)
@DD sagt: 11.10.2023 um 18:25 Uhr
Vielen Dank für die Ergänzung. Ich entnehme daraus, das man es immer noch nicht geschafft hat, in Rukla vernünftige Bedingungen für die eFP zu schaffen. Das wird dann natürlich von den Kameraden als Maßstab für die dauerhafte Stationierung herangezogen und schon hat das Ganze einen Malus.
@TW
Das hat man wohl ausgeblendet bzw. verdrängt. Mir ist nicht bekannt in wie weit das Thema in der Truppe angekommen ist, da müssen ja auch Verbände assigniert und vorbereitet werden (Zertifizierung – ?). Material (Vollausstattung) sollte auch vorhanden sein.
Wird die LTU Brigade darauf angerechnet? Für mein Dafürhalten geht das nur eingeschränkt, da diese ja für das Baltikum vorgesehen ist während die 35k NATO-weit eingesetzt werden können.
Es ist ja nicht so, daß man man mit beiden Händen in die Grabbelkiste greift und sich dann einfach 35k PAX herauszieht.
Eine Verständnisfrage:
Derzeit sind in Litauen 1.700 Soldaten durch EFP stationiert. Davon sind ca 1.000 Soldaten aus Deutschland dabei.
EFP soll aber in der Brigade von 3.000/3.500/4.000 Soldaten aufgehen.
Das bedeutet doch, dass die Bundeswehr zusätzlich ca 2.000-2.300 Soldaten benötigt?
1.000 EFP + 2.000 – 2.300 + 700 EFP Internationale Länder (Norwegen und Niederlande…). =. 3.700 – 4.000.
Oder sehe ich das falsch?
@Nurso
Es hieß: eine deutsche (!) Brigade, nicht: zusammen mit Verbündeten stationieren wir eine Brigade. D.h. nach meinem Verständnis, daß wir 4k PAX (+/-), befähigt zum Kampf der verbundenen Waffen (wenn man das wieder sagen darf) stellen, zzgl. ggf. EloKa u.a. Enabler.
„Stationieren“ heißt auch: permanent vor Ort, keine Rotation, keine TrT abgesetzt in der Heimat. Würde man wirklich und durchhaltefähig wollen, so müßte man für LTU eine eigene zusätzliche und vollausgestattete Brigade aufstellen.
@Thomas Melber, ich meine hier gelesen zu haben das die Brigade in Litauen nicht exklusiv nur für Litauen gedacht sie nd sondern der NATO regulär als verfügbare Einheit der Bundeswehr gemeldet wird. Nur halt mit dem Unterschied das die nicht in D stationiert ist sondern aus Litauen anreist im Bedarfsfall.
@Nurso, zum einen werden die Anteile anderer Nationen an eFP nicht automatisch auch Teil der deutschen Brigade zum anderen ist es auch was anderes ob ich halbjährlich die komplette Einheit vor Ort tausche oder diese dort dauerhaft fest stationieren.
Aktuell dürften die Einheiten nämlich je nach Planung raus sein wenn es um die Erstverwendung von neuen Soldaten nach der Grundausbildung geht ( ne passt nicht, wir verlegen in 3 Monaten nach Litauen und brauchen dann den fertig ausgebildeten Fahrer für’n Puma). Künftig wird man dann auch von Litauen aus zu entsprechenden Lehrgängen reisen und die entsprechende Einheit auch dort damit klarkommen müssen das jemand auf einem Posten eingeplant ist aber dafür noch Lehrgänge ausstehen.
Hier kommen wieder die besten Beispiele was in der Bundeswehr angeblich alles nicht geht. Klar an erster Stelle steht die Freiwilligkeit und reicht die nicht wird es Befohlen… und wer sich dann doch herauswindet über Sozialpunkte und andere Hinderungsgründe… „aber ich bin doch in den Gemeinderat gewählt worden.“ der darf sich dann danach vortrefflich darüber aufregen warum er dann ans andere Ende von Deutschland versetzt wird und er nicht einen schönen z.b.V. Dienstposten Zuhause bekommt…. ist ja auch ein Mist System….
Manchmal Frage ich mich was Britische Soldaten in den 80’er sich gedacht haben… ein Drittel der British Army war in Deutschland stationiert oder man kam nach Ulster (Nordirland) oder bekam eine andere lustige Übersee Verwendung… Zuhause waren die Kasernen voll mit der TA (Reserve).
Vielleicht hilft es auch Mal sich die Jährliche Zeremonie der US Naval Academy anzuschauen (gibt’s bei YouTube) wo die Absolventen ihre erste Verwendung aussuchen dürfen…. das geht nach Besten Reihung… wer top Leistungen gebracht hat darf zu erst… Übersee Standorte wie Spanien oder Japan sind da ganz Flott weg.
Oder man sollte sich Mal mit US Soldaten unterhalten die für FÜNF JAHRE nach Deutschland geschickt werden und wenn über Nacht eine Kriese passiert ist, kann man sich auch fix innerhalb von 24 oder 72h in einer Kampfzone wiederfinden oder das Pentagon beschließt die gesamte Brigade an die Russische Grenze zu schicken… übermorgen ist Abmarsch. In Kampfzonen verlegen die Amis ja „nur“ 12 Monate lang… es gibt auch nicht wenige Berufssoldaten in den US Forces die in 22 Jahren Dienst nicht eineinziges mal auch nur in die nähe ihres Heimatstaates kommen.
Aber in Deutschland ist erstmal alles unmöglich… welche zwei Antworten bekommt man wenn man einen Deutschen etwas fragt…..
-Dafür bin ich nicht Zuständig!
-Das geht so nicht!
Wir haben Fachkräftemangel in diesem Land. Wem das beim Bund zuviel ist der findet in fünf Minuten nen neuen Job. Wenn der KdV oder Entlassungsantrag zulange dauert… einfach das Genital vor der Front präsentieren und man ist flott raus.
Beim THW finde ich das jedesmal erfrischend… alle haben Bock da zu sein, sonst würden sie einfach Zuhause bleiben. Man diskutiert darüber wer den Grill anwirft und nicht über Dienstzeitregelungen, im Einsatz kann auch die Zeltheizung versagen und trotzdem zieht jeder bis Ultimo durch.
Vor allen Dingen bedeutet das, wir müssen endlich mehr in die Beschaffung von Heeres-Großgerät investieren. Neben den Rahmenverträgen Puma/Leo 2A8/PHz 2000 sind das vor allen Dingen Boxer in diversen Ausstattungen (Waffenträger, Nachfolger Marder, RCH, Brückenleger, Pionier, Panzermörser).
Nichts geht voran, alles im alten Trott. Die deutsche Rüstungslobby hat ja scheinbar auch das Patria-Projekt erstmal eingefangen, obwohl da ja schon eine Lizenzfertigung in Deutschland angeboten war.
Wir brauchen deutlich mehr militärisches Großgerät im Heer, kann da nicht irgendwehr mal einen A… in der Hose haben und Entscheidungen auf den Weg bringen. Oder sind wir klammheimlich schon wieder beim Ende des Geldes angelangt?
@Flo
LTU wird nicht begeistert sein wenn man ihm den Schirm wegnimmt wenn es anfängt zu regnen. Ich meine, LTU geht davon aus, daß die Brigade „exklusiv“ für das Baltikum, SP LTU, vorgesehen ist.
@Thomas Melber, das mag sein und da afair die Stationierung ja auch in Absprache mit der NATO erfolgt, dürfte man auch da auf solche lokalen Befindlichkeiten achten.
Zumal mir so spontan keine Szenarien einfallen bei der die NATO Bodentruppen schickt und man es sich erlauben kann die Begründung der Stationierung dort zu ignorieren.
@Küstengang01: Zur Haltung vieler Uniformträger: Vielleicht liegt es an der negativ – Auswahl hier im Forum oder an dem Bereich, in dem ich diene. Mein Eindruck ist, dass die überwältigende Mehrheit bei Feuerwehr und THW deutlich motivierter und problemlösender an die Arbeit geht, als sehr viele Uniformträger bei der Bundeswehr. Neulich sagt mir ein Stabsfeldwebel: „Ich habe ihre drei Anrufe am Freitag erst um 1205 Uhr gesehen, aber da es ja bereits FÜNF NACH ZWÖLF war, durfte ich wegen der Arbeitszeitregelung nicht mehr zurückrufen“. Ich glaube, dass der Mann nicht begriffen hat, welche Wahrheit er ausgesprochen hat…
@Windlicht: Was die Feuerwehr angeht, da gebe ich Ihnen recht, wenn Sie von der freiwilligen Feuerwehr sprechen.
Die darf aber auch fast alles selbst regeln, auch Gebäude teilweise in Eigenleistung bauen.
Nurso sagt:
12.10.2023 um 10:33 Uhr
Eine Verständnisfrage:
Derzeit sind in Litauen 1.700 Soldaten durch EFP stationiert. Davon sind ca 1.000 Soldaten aus Deutschland dabei.
Ja, aber die Kräfte von EFP rotieren auch halbjährlich und das soll ja eigentlich dann mit der (Voraus)Stationierung einer Brigade wegfallen.
Meiner Meinung nach müsste man JETZT im BMVg zusammen (!) mit dem Kommando Heer beginnen, die für Litauen vorgesehen Brigade
1 . zu identifizieren
2. ihr die vorgesehenen Truppenteile und Einheiten zu unterstellen
3. das fehlende Material zuzuführen
4. die Stellen intern und extern auszuschreiben, und zwar mit dem eindeutigen Hinweis, dass das bedeutet, X Jahre im Ausland stationiert ist zu sein.
Aber das wird wohl ein frommer Wunsch meinerseits sein.
@Thomas Melber : Dann verstehe ich nicht, warum Der Minister sagt, dass die EFP in der Brigade mittelfristig aufgehen wird.
Und auch nicht, warum man dann mit Norwegen und den Niederlanden spricht.
Ich denke, dass es weniger als 4.000 deutsche Soldaten werden.
Bei den Niederlanden kann ich mir deren mechanisierte Brigade und Leopard KPz als Ergänzung gut vorstellen.
@Küstengang01 und Windlicht
Wer sagt den, dass alles nicht geht?
Ja viele der Mitkommentatoren hier und auch Kameraden in der Truppe. Allerdings wird am Ende wie immer eine Möglichkeit des Handels da sei, die genommen wird. Von daher verstehe ich die Kritik eher als Begleiterscheinung, dass man Sache richtig angehen möge. Aufgrund der Vergangenheit ist es mir zumindest verständlich, warum man nicht begeistert „Auf gehts“ ruft.
Die Frage die sich stellt ist, ob die die abgehenden Einheiten zu 100% wieder aufgefüllt werden mit Personal und mit Material….
Kann man die Massnahmen nachvollziehen.
@Nurso
Die eFP BG untersteht der litauischen iron wolf Brigade, ich denke, dass das was der Minister meint ein Unterstellungsverhältniswechsel unter die deutsche Brigade ist. Das hat vor allem formale Gründe, ist aber auch allgemein viel zweckmäßiger insbesondere da die Litauer leider durch die US-Armee ausgebildet werden und damit auch deren starre Taktiken übernehmen und das mit einer deutsch dominierten und damit bis auf Einheitsebene deutlich flexibler und aggressiver kämpfenden eFP BG erfahrungsgemäß nur so halbgut funktioniert. Eine solche Änderung bedarf aber der Zustimmung aller an der eFP BG beteiligten Nationen. Gleichzeitig eröffnet das natürlich die charmante Möglichkeit die Brigade nicht mit drei (oder in der neuen Struktur vier) Kampfbattaillonen aufstellen zu müssen, sondern nur mit zwei (drei) richtigen Bataillonen und das dritte (vierte) ist dann die eFP BG und man spart sich über 1000 Dienstposten.
@tkyle, welche abgehenden Einheiten? Das Plansoll der Bundeswehr wächst nicht um eine Brigade sondern bestehende Einheiten werden verschoben. Sowohl auf dem Papier als auch real nach Litauen.
@DD 12.10.2023 um 14:48 Uhr:
Die Messe scheint gesungen. eFP zusätzlich zur Brigade ist dauerhaft nicht beabsichtigt.
Und eFP innerhalb der Brigade funktioniert auch nicht, aus diversen Gründen. Geht von unterschiedlichen nationalen truppendienstlichen bzw. multinationalen Unterstellungsverhältnissen bis zur Frage AVZ vs. Auslandsdienstbezüge, Punkte für Beförderungsreihungen etc. etc. bis Kohäsion, wenn ein Btl ständig rotiert.
Und warum sollte man sich den extremen Aufwand der Materialverlegung alle 6 Monate geben wenn man dauerhaft stationieren kann.
Und wie attraktiv das ist für 3+ Jahre versetzt zu werden, während im selben Land andere ne gut bezahlte 6-monats-Mission machen sollte man sich auch fragen…
@Flo: aber das hieße zugleich, dass das Standortkonzept im Bundesgebiet unmittelbar betroffen ist, wenn die betreffende Bataillon e „umziehen“ und die Kaserne im jeweiligen Bundesland leer steht. Dann haben wir im Ergebnis aber nur eine Verschiebung von Einheiten und kein „Herausschwitzen“. Wenn es keine Brigade on top sein soll, muss letztlich eine Brigade im Inland infolge der Verschiebung aufgelöst werden. Also im Ergebnis eine neue in Litauen stationierte Brigade zulasten einer Inlandsbrigade.
@Junker
Zumal es Standorte gibt an denen nur ein einzelnes Btl stationiert ist. Würden z.B. die Aufklärer aus Gotha den Weg ins Baltikum nehmen wäre die Kaserne leer und somit nicht zu halten.
@Junker, richtig man wird sich auch mit der Frage befassen müssen aus welcher Kaserne in Deutschland man welche Einheit abzieht mit allem was da dran hängt.
@Junker sagt:
12.10.2023 um 19:31 Uhr
Es ist ja eben noch total unklar in welcher Form die Abgabe von Einheiten stattfindet! Ob ganze Batalione oder halt viele viele Teileinheiten, ganze Kompanien oder nur Einzelne Züge…. das sagt ja noch keiner und da man derzeit noch mit den Niederlanden und Norwegen spricht kann es ja durchaus sein das die einen z.b. ein ganzes Panzerbataillon schicken und die anderen z.b. ein ganzes Aufklärungsbataillon oder ähnliches…. wir haben doch bereits gemischte Bataillone Zuhause wie das Deutsch/Britische Pionierbrückenbataillon 130 oder das Panzerbataillon 414…
Können wir nicht irgendein Amt nach Litauen verlegen. Da sind doch schon heute massig Dienstposten vorhanden. Und die Soldaten gehen auch zweimal im Jahr ins AGSHP und legen IGF/KLF ab (sind also voll kampftauglich).
„… Also im Ergebnis eine neue in Litauen stationierte Brigade zulasten einer Inlandsbrigade. …“
Ja, genau SO wird das passieren. Eine schwere Brigade der „Division 25“ (oder wie immer die heißen soll) wird nach Litauen verlegt. Welche Brigade mit welchen Truppenteilen/Einheiten das sein wird ist ja irgendwie noch in der Schwebe.
@Flo
Scheinbar wurde ich nicht verstanden.
Werden die Einheiten wieder aufgefüllt, an Personal und Material, die Einheiten abgeben werden?
Oder wird die Truppenstärke der Bundeswehr insgesamt reduziert?
Sollte die Bundeswehr nicht die grösste, stärkste, konventionellste Armee Europas werden?
Die Truppenstärke bleibt quasi gleich aber.
Die abgebenden Einheiten in Deutschland sind dann „geschwächt“.
Die Landesverteidigung sollte doch wieder eine grössere Rolle spielen.
Wie soll das Funktionieren gehen?
Wenn wir schon Kopfschmerzen haben 1 schwere Kampfbrigade dauerhaft (?) in Litauen zu stationieren.
Werden Kasernen in denen nur 1 Bataillon oder weniger Soldaten stationiert ist, dann Geschlossen und zum Flüchtlingslager umfunktioniert?
Oder wird die Kaserne für die Neuaufstellung eines Bataillons genutzt?
Wenn zb die Panzerbrigade 12, 1 Panzerbataillon zb aus dem bayerischen Wald abgeben muss nach Litauen.
Sehe ich die Panzerbrigade 12 geschwächt um ihren Auftrag der LV nachzukommen.
Erhält die Panzerbrigade 12 dann 1 neues Panzerbataillon?
Oder verbleibt das Panzerpionierbataillon 4 formal bei der Panzerbrigade. 12?
Und was macht dann das Panzerpionierbataillon 4 in Bogen/ Straubing?
Ginge es denn dann mit nach Litauen?
Was passiert dann mit dessen Kasernen in Deutschland? Die dann Leer sind?
Mögliche Stationierungs und Standortkonzepte, falls sie es denn gibt, sind dann Aktuell über den Haufen geworfen.
@ Junker und andere
Es gibt Brigaden, die haben vier Kampftruppenbataillone, könnten also jeweils eins abgeben.
Es gibt auch Standorte, bei denen die Abgabe eines Bataillons keineswegs eine Standortaufgabe bedeuten würde, zum Beispiel Munster oder Augustdorf.
Wenn man es clever anstellt, kann man sogar aus der Not eine Tugend machen und derzeit ganz offenkundig dysfunktionale (räumliche) Zuordnungen beseitigen, Stichwort PzGrenBtl 212 (Augustdorf) zu PzGrenBrig 37 in Frankenberg/Sachsen (nicht: Eder).
Ich werfe demnach mal PzLehrBtl 93 (Munster) und PzGrenBtl 212 (Augustdorf) in den Raum ;-) (wobei, für Ersteres müsste ein gewisser Herr MdB K. über seinen Schatten springen. Es wäre nicht das erste Projekt von nicht unwesentlicher überregionaler Bedeutung, das an gewissen Befindlichkeiten scheitert).
@tkyle, warum soll eine andere Verteilung der Kräfte der Bundeswehr ( eine Brigade in Litauen) diese schwächen?
Die Bundeswehr wird ja nicht kleiner dadurch und wie soll bitte ein Szenario aussehen in dem die Bundeswehr allein LV betreiben muss? Solange wir Mitglied der NATO sind ist LV immer auch BV und wer bitte soll uns auf dem Landweg direkt angreifen?
Wir sind nun mal nicht mehr DER Frontstaat der NATO , die Rolle haben andere unfreiwillig übernommen.
Sag‘ ich doch. Zusätzliche Brigade wird ohne Personal nicht klappen. Also aus dem Bestand. Wurde im Rahmen eines Lehrgangs durch die obligatorische allgemeine Unterweisung InspChef neulich sogar in den Grundzügen den Lehrgangsteilnehmern schon so vermittelt.
Die territoriale Verteidigung wird sich künftig wieder verstärkt aus Reservisten rekrutieren müssen. Wenn nicht sogar Teile der Unterstützungstruppen in Litauen auch nur mit Reserve funktionieren…
Mittel- bis langfristig wird an einer Reaktivierung der Wehrpflicht (ob im Rahmen einer allgemeinen Dienstpflicht oder nicht, ist dabei eine Frage der politischen Entscheidungen und ihrer verfassungsrechtlichen Bewertung) kein Weg vorbeiführen. Vermutlich bekommt man aus ganz Deutschland durchaus noch 4,000 Leute zzgl. Unterstützern und Fernmeldern zusammen, die Bock auf Litauen hätten. Aber den nötigen Ersatz für die am alten Standort kriegt man dann aus dem aktuellen Personalkörper und mit der derzeitigen Rekrutierungsmethode wohl nicht.
Aber da reden wir im Zeitansatz von ca. 10 Jahren ab Entscheidung, bis wir wieder in allen Bereichen funktionierende (lies: einigermaßen arbeitsfähige) zivile Einberufungs- und Musterungs- sowie militärische Ausbildungsstrukturen mit entsprechenden Kapazitäten aufgebaut haben – vorausgesetzt es gibt keine juristischen Hürden, die aus Bummeligkeit oder dem Willen dem politischen Willen zu entsprechen, gerissen werden. Ausgebildet werden muss dann ja auch noch, und darüber hinaus der Dauerbetrieb durch ausreichend Nachwuchs gesichert werden…Das dauert auch noch ein paar Jahre.
Das, was man sich mit der Neuaufstellung einer Brigade so erträumt, kann man also getrost mit ein wenig Puffer als „Neue Heeresbrigade 2035“ titulieren. Immerhin könnten dann auch Kasernen wieder vernünftig mit eigenem Sicherungspersonal bewacht und bestreift werden.
Diese ganze mit der sehr heißen Nadel gestrickte „Brigade“ ist sowohl nach außen für unsere Verbündeten als auch für die Bundeswehr selbst der Lackmus-Test für die Politik der „Zeitenwende“.
Und es zeichnet sich im Moment ab, dass es weder bei Personal noch bei Material einen ernsthaften, mit Geld hinterlegten politischen Willen gibt. Ich höre wieder wohlfeile Absichtserklärungen, politischen Füllfunk ohne Substanz und keiner kann erklären, wie die benötigten Milliarden für diese Aktion aufgebracht werden sollen. Es ist schlichtweg teuer, dort eine Kampftruppenbrigade hinzustellen, im derzeitigen EPL 14 ist dieses Geld nicht vorhanden, zumal man dann hier in Deutschland auf liebgewordene Stationierungsorte der „verlegten“ Bataillone verzichten müsste…Ob die jeweiligen Landesregierungen oder wie oben beschrieben, der MdB K. in MUNSTER, alle wollen „die Truppe“, zumal die wirtschaftliche Lage sich ja nicht zum Positiven entwickelt, Wobei anzumerken ist, dass auch teilweise die Zuständigkeiten nicht beim BMVg liegen: „Schulen und Kindergärten für die Angehörigen deutscher Soldat*innen ebenso erforderlich wie Arbeitsmöglichkeiten für deren Partner*innen“. Also ergibt sich aus dem obigen Text schon die Einbindung von zumindest Kultur und Arbeit in den jeweiligen Ministerien. Hier den Angriffsschwung zu entwickeln, um die gesamte Bundesregierung zu einem abgestimmten und letztlich ergebnisorientierten Handeln zu treiben, das traue ich selbst dem Minister Pistorius nicht zu. Lehrermangel, 16 unterschiedliche Schulsysteme…die Fehler der Vergangenheit lähmen Deutschland auch heute noch. Die Soldaten und deren Dienstort kann man befehlen, die Ausrüstung in bewährter Weise in ganz Deutschland zusammensuchen, da bin ich optimistischer als meine Vorredner. Notfalls wird es der spitze Bleistift für die NATO richten…aber damit fangen die richtigen Probleme erst an! Der Krieg wird von Taktikern geführt, aber von Logistikern gewonnen….
Ein Blick rückwärts zur 500.000-Mann Bundeswehr in den 1980-ger Jahren in der Endphase des Kalten Krieges:
Damals gab es etliche Vorneverteidigungs-Brigaden mit Standorten der Kampfverbände im 20-40 km Korridor an der deutsch-deutschen und tschechischen Grenze. Mit den PzAufklBtl der Divisionen meist ganz vorne unmittelbar 5-15 km hinter der Grenze, einzelne Standorte fast in Sichtweite der innerdeutschen Grenze.
Das war hinsichtlich Auftrag, Bereitschaftsgrad, Reaktionsgeschwindigkeit eine andere Liga wie die Divisionen im rückwärtigen Raum im Münsterland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, die dann die Auffanglinie besetzt hätten.
Zukünftig wird es diesen Typus mit der Litauen-Brigade genau ein Mal in der BW geben.
Anzunehmen, dass diese Brigade bei Ausstattung und Übungsintensität „in der ersten Reihe steht“.
Das dürfte attraktiv für einen Soldatentypus mit einem Mindset sein, der genau in einem solchen Umfeld Dienst tun will.
Mit dem Faktor zunächst primär auf Freiwilligkeit zu setzen (plus die finanziellen Anreize) dürfte sich als Grundstock ein leistungsorientierter Personalkorpus herausbilden.
Wenn die Erwartungshaltung dieser Klientel erfüllt wird, eine gute Infrastruktur aufgebaut, und dann sukzessive für Familien und Angehörige ein gutes Umfeld entsteht (am Anfang dürfte es vor allem attraktiv für Junge und Ungebundene sein), könnte die Litauen-Brigade im Laufe der Zeit ihre „Pull-Faktoren“ für permanente Personalgewinnung entwickeln.
Ich bin verhalten optimistisch.
@ Heiko Kania; 12091Boct23
Danke für die Klarstellung zum Thema BV/LV. Heutzutage wird dies, von zu vielen überhaupt nicht verstanden!
Es gibt immer noch zu viele Kommandeure die der Meinung sind die Bundeswehr bräuchte keine englische Begrifflichkeiten oder gar NATO-Standards in der Ausbildung des gemeinen DEU-Soldaten. Also lässt man „Dinge“ völlig Sinnfrei ins deutsche Übersetzen, weil ja nur LV wichtig sei. Kein Scherz übrigens!
Bei solchen Komikern in Führungsverantwortung verdreht sich mir der Magen…
Ich hoffe das diese nie Litauischen Boden betreten werden oder zukünftig irgendwelche Entscheidungen diesbezüglich zu treffen haben.
Kommen eigentlich die Unterstützer aus anderen Org Bereichen, ZSan oder CIR, auch mit nach Litauen oder machen die es sich zu Hause gemütlich? Eine Heeresbrigade ist doch gar nicht alleine lebensfähig, dank unserer prozessorientierten Struktur von Kräftebereitstellern.
@wetzelsgrün
Die LTU Brigade ist vielleicht auch eine Nebelkerze um vom Fiasko der der NATO zugesagten Division 2025 abzulenken. Letztere sehe ich überhaupt nicht oder sollen deren Kräfte auch ablauforganisatorisch aus den beiden bestehenden Divisionen generiert werden?
Hilfsweise könnte man die Divisionsebene auch komplett streichen und nur noch selbstständige Brigaden unterhalten.
@tkyle sagt: 12.10.2023 um 23:41 Uhr
„Die Landesverteidigung sollte doch wieder eine grössere Rolle spielen.“
Offenbar haben Sie da ein Verständnisproblem. Die Stationierung einer Brigade in Litauen ist auch LV/BV.
Es wird doch sowieso umstrukturiert in schwere/mittlere/leichte Brigaden mit entsprechenden Material. Dieser Zusammenhang wird gerne übersehen.
Litauen soll eine schwere Brigade bekommen, d.h doch, die Brigaden, die für mittlere Kräfte vorgesehen sind geben ihre schweren Einheiten ab. Und schon haben Sie die Einheiten, die nach Litauen gehen. Und in Deutschland gibt es eben eine aktive Brigade weniger.
Und Platz für Reservisteneinheiten, die es momentan nicht im größeren Umfang gibt, die wir aber dringend brauchen.
Eine zusätzliche aktive Brigade wird ein personeller Wunschtraum bleiben.
@ Pio-Fritz
Auch dies wird von der Wiederholung nicht richtiger.
Es wird keine Brigade weniger geben. Es wird Brigaden geben, die weniger Truppe haben werden als jetzt, ja, aber es wird keine Brigade „vom Netz gehen“.
Ich schrieb es bereits weiter oben: es gibt Brigaden, die haben z.B. vier statt drei Kampftruppenbataillone. Man muss kein Mathematikprofessor sein um darauf zu kommen, welche Brigaden dann wohl etwas abgeben werden müssen, damit an anderer Stelle etwas aufwachsen kann.
Wenn z.B. die PzLehrBrig 9 oder die PzBrig 21 perspektivisch wieder ein eigenes Artilleriebataillon bekommen sollen, dann wäre der Platz, der durch abzugebende Verbände entsteht, sinnig wieder gefüllt. Sinniger, als wenn das Artilleriebataillon für die PzBrig 21 in Augustdorf in Bergen läge.
Von Absurditäten wie Unterstellung des PzGrenBtl 212 in Augustdorf unter die PzGrenBrig 37 in Frankenberg/Sachsen ganz zu schweigen.
@Pio-Fritz
Ich habe es nicht Falsch verstanden.
Sie haben es selbst in ihren Kommentar getippt.
Die Verbände sind dann in Litauen.
Wie lange werden diese Einheiten in Litauen verbleiben? 5 Jahre? 10 Jahre? 8 Jahre?
Die abgebenden Eknheiten werden dann wieder 1:1 aufgefüllt?
Ich möchte eine Planjng sehen.
Und das was ich sehe ist halbwegs bull-shit.
Meine Klare Vorstellung ist:
Truppenstärke wird angehoben auf 250.000.
Es wird eine weitere Panzerdivision aufgestellt. Jede Panzerdivision erhält 3 Panzerbataillone mit je 54 Kampfpanzer pro Bataillon.
Jede Panzerdivision hätte dann 162 Kampfpanzzer plus 1 Drittel als Reserve.
Mit solchen Mitteln kann Problemlos 1 schwere Brigade nach Litauen gebracht werden, 1 schwere Brigade wird nach Rumänien entsendet und 1 schwere Brigade wird in den Kosovo entsandt.
Falls der Bedarf besteht.
Aktuell haben wir grosse Kopfschmerzen überhaupt 1 schwere Brigade Zusammenzustellen.
Deswegen due Überschrift: Trupoenklau bei anderen Einheiten, die dadurch geschwächt sind!!
Wir in Deutschland haben für unsere „Rumpf“ Bundeswehr bereits „jetzt“ so wenig, einsatzbereites Gerät, das man nicht einmal alle Truppenteile vernünftig mit Fahrzeugen ausstatten kann. äGeschweige mit Hauptwaffensystemen.
Wieso, sehe ich kekne“Ausrüstungs-Offensive mit Zahlen die an die polnischen Ausrüstungszahlen herankommen?
Polen sagt, das die Trupoenstärke signifikant in den nächsten Jahren erhöht werden soll!
In Deutschland höre ich nur: Wehrpflicht Reaktivierung geht nicht.
Die Bundeswehr hat, abzüglich altersschwacher Generale und Offiziere, + Unbesetzter Stellen weit weniger aktive Soldaten als derzeit mit 181.000 Angegebener Zahl….
Sprich. Was ich möchte ist, Eine gleichbleibende Anzahl Soldaten die man Aktuell in Deutschland hat.
Ist es Angekommen?
@tkyle
Sosehr ich Ihr Ansinnen nachvollziehen kann, sosehr ist es derzeit und auch absehbar pure Illusion.
„Truppenstärke wird angehoben auf 250.000“. Ihnen wird klar sein, diese Marge kann mit aktuellem Personalverständnis nie erreicht werden können. Schon die jetzige Zielgröße (UvdL) 203.000 bleibt Wunschbild. Mit Ihrem Hinweis auf Polen und Wehrpflicht räumen Sie das auch ein. Die politischen Begründungen zum Festhalten an der Aussetzung der Wehrpflicht sind hinreichend ausdiskutiert, auch hier bei AG. Neues gibt’s nicht, die Wehrpflicht wird nicht reaktiviert, auch nicht über verschiedene „Dienstpflicht“modelle. Änderung träte nur bei Eintritt einer LV/BV-Lage und also Angriff auf das Bündnisgebiet ein. Dass dies dann zu spät wäre, wissen Beteiligte.
Damit ist weitere Erörterung Ihrer Anregung eigentlich nicht notwendig.
Zur Panzerfrage dennoch wenige Anmerkungen.
In jetziger Vorstellung „Zielbild Heer“ haben die beiden (der Bezeichnung folgend) PzDiv bereits je drei PzBtl, allerdings nicht in der 54er Grundgliederung. Diese entspräche der Heeresstruktur 3 mit 270 KPz in der Div, aufgeteilt auf 2 PzBrig und 1 PzGrenBrig. Es gab gute Gründe die 54er Gliederung zur Generierung eines weiteren Btl durch Reduzierung der KPz auf 41 aufzugeben, Heeresstruktur 4.
Allein sinnvoll ist aus 1. und 10. PzDiv vollwertige PANZERDIVISIONEN durch Hinzufügung von je zwei Btl zu bilden.
Kurz: Ihre Vorstellung „ist angekommen“, bleibt aber frommer Wunsch. Die Personalfrage lässt das nicht zu, ebenso nicht der absehbare EP 14. Die politische Führung, nicht nur der jetzigen Koalition, hat keinerlei Willen zum Wandel.
Ich glaube, ich wiederhole mich, aber ich glaube aus der Planung herauszulesen dass eine schwere Brigade der (geplanten) „Division 2025“ nach Litauen VERLEGT wird.
In den Tiefen dieses Blogs findet sich die geplante Heeresstruktur mit den Divisionen und Brigaden, die den leichten, mittleren und schweren Kräfte zugeordnet und entsprechend UMUNTERSTELLT werden sollen. Da könnte man schon etwas herauslesen, welche Brigade nach Osten marschieren könnte.
[Auch hier herrscht natürlich Glaubensfreiheit. Aber keine Beliebigkeit bei Fakten. Was an der Aussage des Ministers, die Brigade neu aufzustellen, ist mit Ihrem Glauben nicht vereinbar? T.W.]
Interessant finde ich auch, dass der gesamte Focus auf dem militärischen bzw. uniformierten Bereich liegt. Inwiefern werden auch Beamte bzw. zivile Angestellte und Arbeiter z.b. im Bereich Logistik oder Personal benötigt? Auch hier hat die Bundeswehr enorme Personalprobleme, siehe die Neuaufstellung oder Wiederinbetriebnahme der Materiallager.
Die zivile Seite wird vollkommen außer Acht gelassen. Kann ich als ziviler Mitarbeiter im Bereich Logistik auch dort hin beordert werden? Oder wird alles auf der militärischen Schiene abgehandelt?
@KPK: Die Panzerstärke pro Bataillon wurde bei der Heerestruktur 4 von 54 auf 44 Kampfpanzer reduziert(nicht 41).
Die bisherigen Pläne sind ein Ausverkauf des Heeres. Die einfache Lösung wäre gewesen, weiterhin 1.000 Soldaen rotieren zu lassen und nur 3.000 Soldaten in Litauen zu staionieren. Und diese 3.000 Soldaten hätte man neu anwerben und aufstellen müssen. Die Litauer haben nicht mehr als 3.000 Soldaten fest stationiert gefordert. In einer einsame Entscheidung von Minister und GI, wurde ohne Rücksprache mit dem Heer, die alte Planung von höchstens 3.000 Soldaten stationiert und 1.000 Sodaten rotierend aufgegeben und daraus 4.000 fest stationierte Soldaten gemacht. Ohne zu klären, woher die 4.000 Soldaten kommen sollen.
Jetzt soll nur der Brigadestabe der neuen Brigde(möglicherweise mit der alten Nr. 42) neu aufgestellt werden. Die 4.000 Soldaten der Brigade sollen nicht tatsächlich neu aufgestellt werden, auch nicht bestehende Bataillone verlegt werden, sondern die anderen 6 1/2 mechanisierten Brigaden sollen die 4.000 Soldaten „ausschwitzen“. Wir haben dann also eine einzige, kleine kampffähige mechanisierte Brigade in Litauen, die restlichen 6 1/2 mechanisierten Brigaden werden nicht nur personell dafür ausgeblutet, sondern die neue Brigead(was das schlimmste ist) soll auch kein neues Material erhalten, sondern das Material soll den anderen Brigaden gestohlen werden! 6 1/2 Brigaden der BW werden dann also kampfunfähig sein, weil es ihnen an Panzern, Fahrzeugen, Ausrüstung und Personal fehlt!
In Zeiten der Zeitenwende und immer mehr Kriegen und Krisen ein völlig unverantwortliche Planung. Wenn man schon Personal klaut statt neues Personal einzustellen/aufzustellen, dann wäre materielle Vollausstattung durch neues Material wohl das allermindeste für die neue Brigade.
Der größte Witz ist aber, daß die BW der Nato gerade erst 35.000 Soldaten versprochen hat!!! Sollen diese wieder mit Besenstielen kämpfen?
Was erwarten den die Verbündeten in der NATO oder an der „Ostflanke“ ?
Vilnius weiß das genaue. – DEU Glaubwürdigkeit geht verloren…
@Closius
„@KPK: Die Panzerstärke pro Bataillon wurde bei der Heerestruktur 4 von 54 auf 44 Kampfpanzer reduziert(nicht 41).“
Das ist leider falsch.
PzBtl HStr IV, StAN 322 2393.
41 KPz in in drei PzKp à 13 KPz und 2 KPz (KdrGrp) in StVersKp macht 41 KPz.
Üblich war in der Praxis, dass die beiden KPz BtlFüGrp und einer PzKp des jeweiligen „1er Btl teilaktiv (ta)“, (1) in den aktiven Btl genutzt wurden, wodurch rechnerisch 44 Wagen auf dem Hof standen. Diese DREI im Plus gingen aber bei Übung Alarmierung, LV/BV in die Mobilmachung des (ta) gem PzBtl, das eine eigene StAN Nr hatte: 322 2493
Sofern Sie obigen StAN Nr nicht vertrauen, glauben Sie mir. Ich war über 8 Jahre Kampfchef, Chef 1./-, stvBtlKdr in unterschiedlich Brig während HStr IV. Mehr als 41 KPz waren es leider nicht.
Btw, im TerrH verhielt es sich ähnlich, mit anderer Nummerierung.
(1) Bsp: für L 9, PzBtl 93 und 94, (ta) PzBtl 91 oder X 21, PzBtl 213 und 214, (ta) PzBtl 211.
@Klaus-Peter-Kaikowsky(KPK): PzBtl HStr IV – StAN 322 2393…41 Kpz
Sie haben absolut recht! Kleine historische Ergänzung: Nach Abschluß der Grundlagenarbeit zur Realisierung der HS IV im FüH wurde ab dem 01. Oktober 1980 mit der Umgliederung der PzTr begonnen. Zur Aufnahme der jeweils 41 KPz Leopard 2 wurde die Umgliederung der PzLehrBtl 93 und 94 auf den 01. April 1980 vorgezogen. Als erstes PzBtl mit gemischter Gliederung (Pz/PzGren) wurde das PzLehrBtl 91 ab dem 01.Januar 1980 in Munster aufgestellt. (3./L91 zu L93 und 4./L91 zu L94)