Planung für deutsche Kampfbrigade in Litauen: Neuaufstellung aus bestehenden Einheiten
Die geplante deutsche Kampfbrigade in Litauen soll aus verschiedenen bereits bestehenden Einheiten neu aufgestellt und 2025 formal in Dienst gestellt werden. Die Verlegung einer bereits vorhandenen Brigade aus Deutschland sei nicht geplant, kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius an. Die Bundeswehr setzt zunächst darauf, für einen mehrjährigen Einsatz in dem baltischen Land vor allem Soldaten und Soldatinnen zu finden, die sich dafür freiwillig melden.
Pistorius und Generalinspekteur Carsten Breuer nannten am (heutigen) Mittwoch Details der Planung für den deutschen Kampfverband, dessen dauerhafte Stationierung in Litauen der Minister Ende Juni überraschend angekündigt hatte. Der Zeitplan sieht vor, im kommenden Jahr ein Vorkommando und bis zu Jahresende einen Aufstellungsstab in dem baltischen Land einzurichten. Mit der formalen Indienststellung im Jahr 2025 werde es allerdings noch keine komplette Brigade mit rund 3.500 Soldat*innen dort geben, räumte Pistorius ein.
Wesentliche Bedeutung für den Ablauf einer Stationierung habe der Aufbau der Infrastruktur, sagten Pistorius und Breuer. Neben der Unterbringung von Personal und Material seien dafür Schulen und Kindergärten für die Angehörigen deutscher Soldat*innen ebenso erforderlich wie Arbeitsmöglichkeiten für deren Partner*innen. Als mögliche Standorte seien die Umgebung der litauischen Hauptstadt Vilnius und der Großstadt Kaunas vorgesehen.
Die in Litauen geplante deutsche schwere Kampfbrigade mit Kampf- und Schützenpanzern wird Teil der so genannten Division 2025, die Deutschland der NATO zugesagt hat. Damit stehe sie auch für Einsätze im Rahmen der Allianz an anderen Orten zur Verfügung, sagte der Generalinspekteur. Die Truppenteile für die neue Brigade werden aus den bestehenden Brigaden des Deutschen Heeres herausgenommen, um daraus den neuen Kampfverband zu formieren. Ziel sollte sein, dass 2026 richtig viel sichtbar ist, sagte Pistorius. Bereits vorher würden aber die betroffenen Einheiten in Deutschland wissen, dass sie dieser Brigade zugeordnet werden.
Die rechtlichen und verwaltungsmäßigen Details für die Entsendung der Soldaten und Soldatinnen aus Deutschland werden nach den Worten von Minister und Generalinspekteur derzeit noch erarbeitet. Er gehe aber davon aus, dass sich Freiwillige für eine auch mehrjährige Stationierung in Litauen finden ließen, betonte Pistorius. Allerdings bleibe Freiwilligkeit ein Prinzip, aber am Ende zählt das Ergebnis, betonte der Minister. Dafür kämen auch Versetzungen wie bisher schon ohne die Zustimmung des Betroffenen infrage.
Zum Nachhören die Aussagen von Pistorius dazu nach der Sitzung des Bundestags-Verteidigungsausschusses:
(wird ggf. ergänzt)
(Archivbild: Nach der Ankündigung der dauerhaften Stationierung am 26. Juni 2023: NATO-Generalsekretär Stoltenberg, der litauische Präsident Gitanas Nausėda und Pistorius – Thomas Imo/photothek.net)
3.500 Freiwillige aus bestehenden Verbänden, sprich Soldaten die ihren Lebensmittelpunkt am oder in der Nähe ihres derzeitigen Standortes haben, viel Erfolg die 3.5k zu finden.
Es wird darauf hinauslaufen, das mindestens 50% durch Befehl und Gehorsam gefüllt werden. Nicht missverstehen ich habe da nichts gegen und als Soldat ist mir auch klar worauf ich mich einlasse, aber dann soll sich der Minister bitte ehrlich machen und sagen „Sie sind alle freiwillig Soldat, wenn wir sie irgendwo brauchen dann gehen sie da hin!“ Dieses halbgare, vermeintlich kumpelhafte mit Freiwilligkeit werben ist scheinheilig. Klare Ansage fertig. Dann hätte man bestenfalls 1 Jahr Zeit sich und Familie vorzubereiten. Ab wann soll denn befohlen werden wer geht, wenn sich nicht genug Freiwillige finden? Am 01.01.2025? Mit Abreise am 01.02.2025?
Na da bin ich mal gespannt, wie viele sich dafür freiwillig melden werden. Die Zahl dürfte äußerst gering sein, die Begeisterung hält sich zumindest in meinem weiteren Umfeld sehr stark in Grenzen. Diese unattraktive Verwendung wird nicht gerade zur dringend nötigen Personalsteigerung beitragen. Litauen ist zwar ein schönes Land, aber ich würde da mit meiner Familie nicht wohnen wollen und gute Arbeitsmöglichkeiten für Ehepartner zu schaffen halte ich auch für kaum erfüllbar.
Ich frage mich, wie man sich das im Ministerium weiter vorstellt, wenn es so weiter geht werde ich mit meinem Bereich in ein bis zwei Jahren meinen Auftrag nicht mehr sicher stellen können. Jeden Monat gehen Soldaten, aber es kommt keiner nach. Selbst FWDl kommen nur äußerst spärlich. Ich bin mittlerweile wirklich froh, dass meine Dienstzeit in zweianhalb Jahren endet und ich diese deprimierende Mischung aus Mangelwirtschaft und immer mehr meist blödsinnigen Aufträgen verlassen kann. Dem Großteil meines Offz Jahrganges geht es genau so. Von uns reicht so gut wie keiner BS ein. Mit der Litauen Brigade wird das nicht besser werden, ganz im Gegenteil.
Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung dass der Etat der Bundeswehr endlich, wie versprochen, deutlich erhöht wird. Die Kosten der Stationierung, die ich persönlich befürworte, wird mit Sicherheit durch Zulagen und Logistik steigen. Es darf aber nicht darauf hinlaufen, dass die Personalstärke oder Ausstattung der BW reduziert wird. Ich habe Vertrauen zu Herrn Pistorius, dies trifft allerdings nicht für alle Entscheidungsträger, egal welcher Parteizugehörigkeit, der Ampel zu. Die Regierungen der letzten Jahre haben Deutschland genug geschadet, falls jetzt Zusagen nicht, oder nur halbherzig erfüllt werden, dann ist der Schaden für für das Ansehen Deutschlands kaum noch zu benennen!
Sehe das mit der Gestellung der Brigade durch freiwillige Meldungen nicht so aussichtslos. Kann mir gerade für junge Soldaten vorstellen, die nicht verheiratet sind und noch keine eigene Familie haben, dass eine Verwendung von drei bis fünf Jahren in dieser Brigade reizvoll ist. Und am Ende, sind wir ehrlich, wird auch der finanzielle Aspekt bestimmt den einen oder anderen extrinsisch motivieren.
Jedenfalls halte ich es für verfrüht und nicht geboten, den Abgesang auf dieses langfristig ausgelegte Projekt jetzt schon hinter vorgehaltener Hand zu beginnen.
Werden diese Stellen dann in den verbliebenen Einheiten wieder aufgefüllt?
wird das Material (Kampfpanzer, Schützenpanzer,Artillerie,…) zusätzlich beschafft?
Wie „gut“ der Aufbau einer neuen Einheit unter Zuhilfenahme von Bestandspersonal funktioniert, kann man am ABCAbwRgt 1 sehen, das mit Personal der ABCAbwBtl 7 & 750 aufgebaut werden soll
@IstEgal Wenn ich weder Frau, Freundin, Freunde und Ähnliches habe und halbwegs Englisch sprechen kann, kann es mir doch schei*** egal sein wo auf der Welt ich mich befinde. Wäre ich 20j junger, würde ich mich sofort melden.
Wenn wir es wirklich ernst meinen, müssen wir wohl zunächst Bataillone aus bestehenden Verbänden schicken aber es muss doch Ziel sein, die in Deutschland verbleibenden Brigaden wieder aufzufüllen. Unterstellen wir mal 2 Panzer- und ein Panzergrenadierbataillion, ein Panzerartilleriebataillon etc.
Die Rahmenverträge dafür gibt es ja wohl weitgehend, sowohl für Leopard 2A8, Puma und Panzerhaubitzen.
Das Personal muss aus Verschlankung von Strukturen gewonnen werden. Daran führt kein Weg vorbei.
Typisch für deutsche Politiker: Viel Gelaber und Versprechungen ohne sinnvolle Lösungen.
Am Ende leidet die Truppe darunter, solange man für andere Nationen viel ’show of forces‘ betreiben kann. Es werden bestehende Einheiten ausgesaugt ohne vorher den nötigen Nachschub organisiert zu haben, sodass am Ende viele Soldaten in der Stammeinheit sitzen und wegen Materialmangel keinen Auftrag mehr haben (können). Ich bin auch mal gespannt, wie die Angehörigen mit Arbeit versorgt werden sollen – wird die Ehefrau, die Tourismuskauffrau gelernt hat plötzlich Hausmeister für das BwDLZ LTU? Es bleibt spannend.
Danke Politik für die Versprechungen, die ihr nicht einhalten musst!
Unter den Gesichtspunkten 3+5-Regelung bei Aslandsversetzungen, einer vernünftigen Bahn- oder Flugverbindung und den entsprechenden Auslandsdienstbezügen ist es nicht unmöglich das Personal auf freiwilliger Basis dorthin zu bekommen.
Eine Verwendung in WHV oder Flensburg ist vom Heimreiseaufwand für jemanden aus BaWü oder Bayern sicherlich unattraktiver.
Die wahre Herausforderung wird sein aus den zur Verfügung stehenden Freiwilligen kampffähige- und bereite Einheiten zu formen.
Ich hätte jedenfalls Interesse (erneut) eine Auslandsverwendung anzugehen.
Darauf muss man erstmal kommen. Wenn die bestehenden Verbände, die die Brigade in Litauen bilden sollen, aus ihren bisherigen Brigaden dazu herausgelöst werden, was passiert mit dieser Lücke? Tut man dann einfach so, als sei das Panzerbataillon, von dem die drei Kampfkompanien dauerhaft in Litauen sind, „noch da“, weil es am Heimatstandort in Deutschland noch leere Kompaniegebäude mit Türschildern gibt? Und die Brigaden hier, aus denen die Verbände stammen, können dann weiter „einsatzbereit“ gemeldet werden? Also entnimmt man den vermutlich 3 Brigaden voraussichtlich jeweils eines seiner drei Manöverelemente und tut so als wäre nix. Gut. Da das ein oder andere PzGrenBtl mit oder ohne rollendes Fabelwesen und sieben Zwerge, die von der Heckklappe purzeln, ohnehin nur auf dem Papier existiert, ändert sich ja tatsächlich nix…
Moin, man könnte auch gezielt für die Brigade junge Schulabgänger für den Zeitraum zwischen Schule und Studium als FWD/SaZ2 werben. Diese können ein finanzielles Polster und einen Auslandsaufenthalt im CV sicherlich gut gebrauchen.
Wenn man es ganz geschickt macht, könnte man für die anschließende Zeit des Studiums noch die Möglichkeit von RDLn ermöglichen und so auch eine Art QRF generieren.
Die für ein Fernstudium möglich Infrastruktur sollte man vor Ort ja etablieren können, zumal Teile der Studiengänge ja digital vorhanden sein dürften.
Wie schon im griephan aufgeworfen, vllt die Möglichkeit aus der Not eine Tugend zu machen und mal die Org unserer bisherigen Brigaden kritisch zu beäugen: Stäbe auf ein vernünftiges Maß verkleinern, nur 3 Manöverelemente, aus bisherigen Aufkl, Pi & VersBtl, Kp machen & schon schwitzt sich dort (demographiefest) Personal für wenigstens eine weitere Brigade heraus, die dann eben in Litauen verortet ist.
Was man so liest, liest sich echt gut.
Es fehlt nur die passende Infrastruktur.
Sollten nicht die Freiwilligen besser mal jetzt schon ausgehoben und geschult werden? Die Sprache lernen? Sich mit Gepflogenheiten vertraut machen?
Wenn Arbeitsplätze geschaffen werden sollen heisst es doch: Gas geben. Kaserne schnellstens nach Vorbild amerikanischer Standorte zu bauen. Mit eigenen Geschäften, Schulen, Bars, etc.
Wann soll denn damit begonnen werden? Am besten erst, wenn die Soldaten Marsch gesetzt werden? Dann mot sovielen Mängeln wie am BER? Truppen sind da, aber die Kaserne aufgrund baulicher-/ sicherheitstechnischer Mängel nicht abnahme-/ bezugsfertig?
Naja der Minister hat sich ja noch nicht dazu eingelassen in welcher Form bestehende Verbände herangezogen werden sollen… ganze Batalione wären ein Problem… da ja dann mit unter ganze Standorte obsolet würden… würde man hingegen nur z.b. einzelne Züge aus den Batalionen nehmen würden sich wahrscheinlich an jedem Standort dafür jeweils genug Soldaten finden… man würde dann auch nicht vor der Problematik stehen die „unwilligen“ dann mitunter quer durch die Republik versetzten zu müssen.
Dazu kommt das der Minister auch ganz klar gesagt hat eFP wird in dieser Brigade aufgehen… das schließt viele Verbündete ein. Klingt für mich ehr so das es eine Multinationale Brigade unter deutscher Führung wird.
Laut Umfrage sollen ja 20% der Truppe bereit sein nach Litauen zu gehen. Bei einem Grenadier-Bataillon mit etwa 500 Soldaten entspräche das etwa 100, braucht man jetzt nur einen Zug mit knapp 40 Soldaten hat man sogar mehr Bewerber als Stellen. Vorteil wäre das man die Lücke irgendwann wieder schließen könnte entweder durch Reservisten oder wenn es irgendwann doch gelingt mehr Personal zu werben.
@Niklot
„Wenn wir es wirklich ernst meinen, müssen wir wohl zunächst Bataillone aus bestehenden Verbänden schicken …“
Das wird es wohl sein, nur wie kann ich dann Übungen auf Brigade- oder Divisionsebene führen wenn meine unterstellten Truppenkörper bzw. deren Stäbe nicht da sind ?
Der Minister hat ja eingeräumt, dass die Ausstattung der Division 25 mit digitalen Funkgeräten gerade nicht rund läuft. Da frage ich mich wirklich, wie die Bundeswehr die anstehende Aufstellung dieser Brigade und die Ausrüstung der dort verwendeten Fahrzeuge mit neuen Funkgeräten koordinieren will. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann müssen die Fahrzeuge in der Regel doch zum Hersteller, um umgebaut zu werden. Hier wird durch politische Entscheidungen unnötig Sand ins Getriebe der Digitalisierung geworfen.
Schreibe ich schon seit Jahren … die Offenbarungseide häufen sich. Unter Merkel wurde 16 Jahre von der (nur noch spärlich vorhandenen) Substanz gelebt und wurden mindestens zwei katastrophale Strukturentscheidungen (darunter die de-facto Abschaffung der Wehrpflicht) durchgezogen. Ging ja alles und gefiel der linksgrünen Medienblase, weil die USA die Rechnung bezahlten. Und Scholz geht nur äußerst halbherzig an eine Kurskorrektur.
In der jetzigen Struktur, mit dem jetzigen Budgetansatz wird die Bw weder LV noch BV erfüllen können.
Wird spannend ab Dezember 2024.
@Dante „genau wäre ich 20 Jahre jünger….“
Wo sollen denn die geschätzt 1000 PX(sehr vorsichtige Schätzung denke eher es sind noch mehr) im Alter 35+ freiwillig herkommen, das Personal was meist Familie, Freunde etc. hat? Diejenigen die überwiegend die mittlere Führungsebene abbilden.
Familie/Partner auch gerne mal berufstätig, da in der mittleren Laufbahn ein Gehalt heute kaum für große Sprünge reicht.
Kinder in der Schule.
Eigenheim an der Backe.
Wie ist eigentlich die Regelung für unverheiratete Paare, schmeißt man dann 10 Jahre Beziehung weg weil die „NichtEHEfrau“ keine staatlich geförderte Arbeit in LTU erhält?
In ZWEI Jahren soll der Spaß dort starten, da glaubt doch niemand dran, im Jahr eins der Zeitenwende mit Schneckentempo.
Eine weitere Möglichkeit zur Sicherstellung der Personalverfügbarkeit in Litauen wäre, den Rückkehrern nur extrem unattraktive Inlands-Dienstposten anzubieten. Ein ausreichend weit entfernter Rückkehrerdienstposten in strukturarmen Gebieten ohne brauchbare Autobahnanbindung würde insbesondere beim (unerwünschten?) Verbleib der Familie im Inland für eine maximale extrinsische Motivation sorgen (kein Trennungsgeld, keine Unterkunft, …).
Selbst mit Familie, …
Das ist natürlich Alles freiwillig.
Ich hoffe nicht, dass es noch solche Personaler gibt, aber wer will solches ausschließen, wenn die Not im PersABw groß ist?
Als Soldat hat man sich vorher mit solchen möglichen Ereignissen auseinander zu setzen.
Aber dieses Vorhaben wirft zuviele offene Fragen auf.
z.B
Wenn sich höchstens 1000 Leute freiwillig melden und der Rest Befohlen wird. Was passiert nach den 3 Jahren mit der Inlandsstelle ist sie noch da oder wird man sonst wohin verstetzt?
Wie wollen die dort Arbeitsplätze für die Ehepartner schaffen?
Es wird kein Arbeitgeber sagen „oh toll wir warten 3 Jahre auf sie bis bald “
Was passiert mit Haus und Hof viele haben Tierhaltung?
Hauskredite die laufen bezahlen die das ?
Lehrkräfte/ Kindergärtner woher sollen die kommen ? Wir haben in Deutschland schon einen Mangel an Personal .
Was ist wenn man dort mit seinen Ehepartner ein Kind bekommt?
Hat es dann die Deutsche Litauische oder beide Staatsbürgerschaft?
Was soll mit deinem Auto/Autos passieren?
Zuviele offene Fragen wo ich sage das wird so nicht funktionieren.
Bin mal gespannt, wie viele „Kämpfer“ für diese Brigade am Ende tatsächlich „auf dem Hof stehen“.
In seiner Ankündigung im Juni sprach Pistorius von 4.000, Mittlerweile ist nur noch die Rede von 3.500 oder gar nur 3.000 – 4.000, was letztendlich ja auch die kleinere Zahl sein kann.
Hier werden wir interessierten Bürger genauso veräppelt, wie bei der Personalstärke von 203.000 bis 2031. Ursprünglich wollte man diese Sollstärke doch bis 2027 erreichen, was aber ohne Erklärungen wohl klammheimlich kassiert wurde.
Zum Glück für die „Zauberlehrlinge“ im BMVg haken unsere „kritischen“ Journalisten hier ja auch nicht nach.
@Klaus Körper
Wahrheit und Klarheit: früher hat man aus drei zerzausten Verbänden auch ‚mal einen neuen gemacht um in der Lage keine falschen Bilder zu stellen. Symbole nebeneinander von Brigaden (–) sind eben nicht sehr aussagefähig.
@Dante
Hätte ich aus familiären Gründen vor 20 Jahren nicht getan
@DD sagt: 11.10.2023 um 11:02 Uhr
„Die Zahl dürfte äußerst gering sein, die Begeisterung hält sich zumindest in meinem weiteren Umfeld sehr stark in Grenzen.“
Ihrem Post habe ich entnommen, das Sie als Offizier Zeitsoldat sind und Ihre Dienstzeit in 2,5 Jahren endet. Das heißt doch, Sie haben sich zu einer Zeit verpflichtet, bei der Auslandseinsätze an der Tagesordnung sind. Warum dann nicht Litauen? Westlicher Standard, schöne Ecke und in Vilnius tobt das Leben.
Das wäre mir doch allemal lieber, als die Einsätze in Afghanistan oder Mali, irgendwo im Nirgendwo mit ständiger heißer Bedrohungslage. Und das Camp kann man im Prinzip außer zur Patrouille auch nicht verlassen.
Wenn man das verstehend liest:
„… Die in Litauen geplante deutsche schwere Kampfbrigade mit Kampf- und Schützenpanzern wird Teil der so genannten Division 2025, …“
weiß man, wo die Unterstellung der Brigade „verplant“ wird. Da das Heer in Verbände leichter, mittlerer und schwerer Kräfte gegliedert werden soll sind in nächster Zeit etliche Umunterstellungen von Bataillonen absehbar. Für die PzGrenBrig 41 „Vorpommern“ hat deren Kommandeur das ja schon beim Rückkehrerappell deutlich angekündigt, einschließlich der Umunterstellung des Jägerbataillons 413 unter die Brigade 21. Beide Brigaden sollen den mittleren Kräften zugeordnet werden. (QUELLE: SVZ vom 04.10.23) In diesem Zusammenhang muss man auch das „… werden aus den bestehenden Brigaden des Deutschen Heeres herausgenommen …“ verstehen.
@Personaler sagt:
11.10.2023 um 12:30 Uhr
„Unter den Gesichtspunkten 3+5-Regelung bei Aslandsversetzungen, einer vernünftigen Bahn- oder Flugverbindung und den entsprechenden Auslandsdienstbezügen ist es nicht unmöglich das Personal auf freiwilliger Basis dorthin zu bekommen.“
Wenn es um 350 – 400 Dienstposten gehen würde… ggf. möglich.
Hier reden wir von 3500 – 4000 Dienstposten.
Aus langer Erfahrung im Bereich
Personalwesen… wenn 10 – 20 % über Freiwilligkeit abgedeckt werden können, wird es schon viel sein.
Die beste und ehrlichste Lösung wäre:
Geschlosse Verlegung einer bestehenden Brigade.
Denn schließlich reden wir ja nicht davon das diese Brigade erst mal viele Jahre Zeit hat „sich zu finden“ bzw. auszubilden.
Diese Brigade soll schnellstmöglich combat ready sein, in einem ggf. möglichen realen Kriegsszenario.
Hier sei an die Worte unseres GI vom Juli erinnert:
„Wir müssen kriegstüchtig werden. Wir müssen gewinnen wollen, weil wir es einfach müssen.“
https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/meldungen/generalinspekteur-zur-zukunft-der-bundeswehr-5661520
Selten wird so viel gelogen wie bei diesem Thema. Entstanden ist die die Idee nicht, wie man denken könnte, in Abstimmung mit dem Heer, sondern es wurde auf allen Ebenen überrascht. Bis hin zur Spitze. Außer dem BMVg selbst, hält sich die Begeisterung in Grenzen. Selbst aktive Generale des Heeres stellen die Sinnfrage, machen jedoch fleißig mit. Das PersAmt schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Macht aber fleißig mit. Die Aufstellung geht eindeutig zu Lasten bestehender Strukturen, bestehenden Materials. Es wird zusammengerafft was geht, Lücken werden entstehen und dann schön geredet. Man könnte ja auch mal Stäbe und Ämter schleifen, doch wer will die alten Männer und Frauen aus diesen Sesselverwendungen, oft noch sogar krank. Also wird man das Einsatz nennen, oder so ähnlich. Geld als Zugmittel, Geld was wir bald nicht mehr haben. Wie immer in Deutschland, man wird also versuchen, Fehler mit Geld zuzugleistern. Zulagen, Einsatzaufwendungen, egal wie man es nennt. Das Thema LITAUEN Brig ist ein Spiegel für schlechte Führung und Arroganz von oben. Über den tatsächlich operativ-taktischen Nutzen wird sowieso kaum gesprochen. Ist halt alles politisch, das auch noch so richtig schlecht gemacht. Halt ein noch beliebter, aber dann doch ein Ankündigungsminister. Der kann es wohl leider auch nicht besser, viel reden halt…..
Von der Trennung von der Familie als Auslandssoldat abgesehen: Litauen ist ein Land mit hoher Lebensqualität. Nicht nur Ostsee, viele Seen und Natur. Die Hauptstadt Vilnius ( 550.000 Einwohner) ist eine wunderschöne Stadt mit vielen historischen Baudenkmälern, gotischen und barocken Bauten ( “ Rom des Ostens“ ), aber auch lebhaftem Kulturleben.
woher sonst, als aus dem eigenen Bestand schöpfen. Nachwuchs zu generieren ist an sich schon ein Problem!
Wo ich tatsächlich Bauchschmerzen habe ist mir dem.Punkt, dass es nicht einfach sein wird, Soldaten(m/w/d) mit Familien dahingehend zu motivieren, ins Baltikum zu ziehen.
Die Infrastruktur an sich ist in ländlichen Gegenden ist teils weit weg vom Durchschnitt in Deutschland, Schule und Beruf für Kinder und Ehepartner, …
Viel wichtiger und schwerwiegender aus meiner Sicht ist aber die Frage, wer seine Familie mit Sack und Pack an die Ostflanke verlegt?!?
Bei aller Liebe sehe ich persönlich da die größte Baustelle, ich wollte es nicht für meine Familie!
Ich bin mir sicher, dass die Abfrage bei den Truppenteilen des Heeres durch den Insp. Heer auch bei dem Minister liegt (Interesse Litauen). Natürlich waren die Ergebnisse nicht gut, das liegt aber daran, dass eben die ganzen Parameter erstmal geklärt werden müssen. Und der Aufwuchsplan klingt gut, ich bin mir sicher, dass Litauen sehr stark in die Infrastruktur investieren wird. Vielleicht erbarmt sich auch eine Partnernation mit 1+x Elementen…
Viel bitterer sind die Forderungen der NATO im neuen OpPlan an Deutschland.
3 Divisionen, wobei die „leichte/spezielle“ ja keine Kampfdivision ist. Also fehlt eine Division.
Dafür haben wir aber ca. 24% Offiziere. Reserve? Nicht ausgeplant oder nur dummy Grundbeorderung. Feldersatz/Ausbildung? Gabs früher, ist Bäh.
Ich wünsche insb. dem stlv. GI hier viel Glück dabei, die Reserven zu schaffen, dass die Aufträge an der Ostflanke des Bündnisgebiets erfüllt werden können. Und uns allen, dass sich die aufkeienden Konflikte bitte nicht auf die NATO ausweiten. Sonst müssten wir schonmal weiße Flaggen bestellen.
Es wurde doch angekündigt, einen substantiellen Aufbau der Reserve zu betreiben. Würde man teil- oder ganz gekaderte Bataillione aufstellen, also Geräteeinheiten, würde das vielleicht ja noch gehen, aber so ‚?
Wenn die Litauenbrigade über 2 ! Pzbat. verfügen sollte, wäre das 1/3 !!! des Gesamtenheeresbestand (6 aktive plus das Geb.Pz.Bat.)
Also ich glaube schon dass man ausreichend Personal auf freiwilliger Basis gewinnen kann…
zum einen junge Leute, zum anderen auch die älteren wo die Kinder vllt schon aus dem gröbsten raus sind.
wichtig ist… wenn man das Thema Zeitenwende nur ansatzweise ernst meint, dann muss diese Brigade ZUSÄTZLICH aufgestellt werden!! Sowohl personell als auch materiell!
Die Mittel dafür MÜSSEN für den EPL14 eingeplant werden!
Die Lücke bei den Heimatverbänden muss geschlossen werden.
Alternativ:
Ggf macht es Sinn bei den schweren Brigaden jeweils ein zusätzliches Bataillon aufzustellen!? Dann könnte aus diesen Brigaden heraus ein Bataillon abwechselnd für 1 Jahr nach Litauen rotieren (also wäre man alle 3-4 Jahre nur im Ausland)
Das Material müsste dann trotzdem zusätzlich vor Ort vorgehalten wären!
Diese Szenario fände ich sogar noch sinnvoller als die dauerhafte Stationierung einer fixen Brigade!
@Pio-Fritz, ja ich bin zur Bundeswehr gegangen, als sie noch eine Einsatzarmee war, ich war auch immer bereit in den Einsatz zu gehen und war auch 7 Monate in Litauen als Zugführer bei eFP trotz einjährigem Kind zuhause. Aber auf gar keinen Fall werde ich drei oder vier Jahre lang ins Ausland gehen, selbst wenn die Familie mitkommen kann und meine Frau dort utopischerweise Arbeit bekommen sollte. Dort ist der Lebensstandard deutlich geringer, dafür der Lebensunterhalt abgesehen von Miete teurer. Die Ärzte mögen dort vielleicht auf deutschem Niveau sein, die medizinische Ausrüstung und Ausstattung der Krankenhäuser und Arztpraxen stammt aber gem. eigener Erfahrung zu großen Teilen noch aus Sowjetzeiten. Man ist fernab der Familie, die dann nicht mal eben innerhalb von zwei Stunden da ist und unterstützen kann, wenn man selber auf Übung ist und das Kind krank wird o.ä. Der eigene und der Freundeskreis der Ehefrau wird auch zurück gelassen usw. Da schon fast alle Verbände mal eine Rotation eFP in Litauen mitgemacht haben ist in der Truppe auch bekannt wie es da wirklich aussieht und zugeht. Das ist nicht unbedingt gute Werbung für die Litauen Brigade.
Nachdem ich bei eFP die politischen Mauscheleien, die teilweise entgegen jeglicher militärischer Zweckmäßigkeiten im Hintergrund laufen mitbekommen habe ist mir das auch viel zu blöd mein Privatleben weiterhin dem Dienst zu opfern, solange nicht der V-Fall eintritt und da bin ich bei weitem kein Einzelfall. Es wurde ja nicht umsonst dieses Jahr die Bewerbungsfrist für Berufsoffiziere deutlich erweitert und (zumindest in meinem Bereich) Kommandeure angeschrieben sie mögen doch bitte ihre Offiziere motivieren sich zum BS zu bewerben.
Diese „Freiwilligen“, die dann sowieso befohlen werden müssen werden zu einer noch massiveren Unzufriedenheit in der Armee führen und die Personalnot zusätzlich vergrößern. Hier wird politisch immer mehr versprochen, die militärische Führung sagt mit Sicherheit der Politik auch vorher alles zu, aber auf der Truppenebene ist die Belastung sowieso schon enorm, weil es einfach zu wenig richtige Truppe gibt und die durch die Vielzahl an Aufträgen und immer weniger werdendem Personal aufgeraucht wird.
@FNU SNU
„Und der Aufwuchsplan klingt gut, …“
FOC ist ja eh erst für 2028 (sicher 12/2028) angepeilt. Davon ab gibt es auch ein „Nachgefragt“ YT Video mit dem IBUK zum Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=JXkr28BbOwM
Drei Fragen vorab:
1. Welcher Stab arbeitet an der Vorbereitung: KdoHeer, EinsFüKdoBw oder BMVg ?
2. Welche Ausrüstung nehmen diese Truppenteile denn auf/mit ? Aus den Beständen Bw ?
3. Welche Voraussetzungen schaffen die (freundlichen) Litauer ?
@ Pio-Fritz
Durch die häufige Wiederholung wird es doch nicht besser. Es gibt einen Unterschied zwischen einem Auslandseinsatz (Auslandsverwendungszuschlag) und einer Auslandsverwendung (Auslandsdienstbezüge). Wer für sich sagt „ich (!) bin bereit, für ein halbes Jahr in den Kosovo oder nach Afghanistan zu gehen“ MUSS nicht auch zwangsläufig bereit sein, mit seiner Familie für mehrere Jahre ins osteuropäische Ausland zu gehen – ohne verlässlich zu wissen, wohin es bei der Rückversetzung gehen wird.
Ihr Analogieschluss ist schlichtweg falsch und diese Stationierung für die Bundeswehr in der Tat Neuland.
Die Behauptung des Ministers, dies sei das größte Projekt in der Geschichte der Bundeswehr, ist indes ziemlich merkwürdig und klingt nach Klopfen der eigenen Schulter – die Bundeswehr mit hunderttausenden Soldaten binnen weniger Jahre quasi aus dem Nichts aufgebaut zu haben, das war die größte Leistung.
Die größte Leistung wird hier vermutlich von Seiten der Litauer gezeigt werden, Litauen-Takt. Die Gebäude werden dann vermutlich schon stehen, aber sie werden halb leer stehen.
@Stubenviech, ja den einen oder anderen Schützen Arsch wird man sicher motiviert bekommen statt FWDL12 SAZ4 zu machen und sich nicht im Schützenpanzer durch die Lüneburger Heide fahren zu lassen sondern durch Litauen. Ggf auch mit der Aussicht auch der zu werden der am Steuer sitzt und sieht wo die Fahrt hingeht und nicht nur hinten von den Bodenwellen überrascht zu werden.
Aber, sie brauchen auch eine Idee wie man dem mitte 30jährigen Oberfeldwebel Wieselflink schmackhaft macht das er seine letzten Jahre bis sein Zeit als SAZ endet nicht ruhig und entspannt in der Kantine eines Bundeswehrkrankenhauses kocht, sondern in der Versorgungseinheit in Litauen.
Leider wieder ein weiterer Beweise dafür, dass wir eine schöne Känguruarmee geworden sind und seit langen sind. Große Sprünge, jedoch nichts im Sack! Derzeit bekommt man nicht mal Personal für die Vakanzen innerhalb Deutschland. Das tägliche Elend mit Material, will ich hier überhaupt nicht erwähnen. An Erbarmlichkeit nicht mehr zu überbieten. Die Bundeswehr hat von allem zu wenig und Verantwortung hat die Politik zu tragen. Minister Pisorius ist im Abwärtstrend und entwickelt sich ebenfalls und zunehmend zum Ankündigungsminister. Hier sollten sich mal endlich und dringlich ganz viele Ehrlich machen. Muss man aber garnicht wirklich tun, denn im Spätsommer/Herbst 2025 sind Bundestagswahlen und diese Wahl wird sehr wahrscheinlich ein Desaster für dieses Land, was wirklich nicht zu hoffen ist!!. Nach >27 Dienstjahren und dem täglichen Erleben, bin ich mir sehr sicher, dass diese Brigade aufgestellt wird, egal wie. Dieses „egal“ sind dann hinzunehmende Vakanzen im Grundbetrieb. Ich kann nur nach „oben“ sagen: Schlaft nur weiter, schlaft nur und zieht euch am Besten einen weiteren Schlafanzug an. Am Ende sitzen dann wieder die heute aktiven Generale in Talkshows und erklären wie man es hätte machen müssen.
Es kommt also so, wie ich es vermutet und gehofft habe: es wird in Litauen eine für diesen Ort maßgeschneiderte, eigenständig einsatzfähige Brigade zusammengestellt.
Diese Brigade kommt natürlich nicht on top sondern als Bestandteil einer der drei Divisionen. Das bedeutet, dass in Deutschland im Endeffekt eine Brigade weniger aufgestellt wird. Insofern bedarf es auch eher einer Umsortierung als eines Lückenfüllens. Es ist explizit nicht das Ziel in Deutschland drei Divisionen zu haben sondern insgesamt diese drei Divisionen zu haben.
In Medien ist zu lesen, dass der Rat des Heeres, der Streitkräfte durch die politische Leitung des Hauses BMVg und allerdings auch des GI geblockt wurde. Eine einsame Entscheidung, welche, wenn sie so schlecht umgesetzt wird, (Heldenklau, Materialklau bis hin zum „Truppenklau“) die Bundeswehr, insbesondere das Heer schwächt. Ein Großteil der Teilnehmer der Tagung des Heeres waren dann doch verblüffend „unkritisch“. Verteidigungsfähigkeit zu Land, auch der Unterstützungsanteile aus SKB und ZSan, ist auf absehbare Zeit nicht gegeben. Pistorius hat seinen persönlichen Leuchtturm, das hat einen bitteren Beigeschmack, denn es gab andere, bessere Lösungen. Doch der wird durch die militärische Führung des Heeres weggelächelt und wegggeredet. Einfach nur traurig! (Nachklapp, wer bezahlt die neue Infrastruktur in Litauen, offiziell und inoffiziell?)
Auf esut ist zu lesen, dass bereits mit Norwegen und den Niederlanden gesprochen wird, um Personal für diese Brigade zu stellen.
https://esut.de/2023/10/meldungen/44993/litauen-brigade-verband-wird-zusammengewuerfelt-und-neu-aufgestellt/
Es wäre wirklich hoch interessant, wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist.
Ich schließe mich einigen Vorrednern an. Wenn 2025 keine Brigade dauerhaft dort stationiert ist, ist das Ansehen endgültig dahin.
Am Anfang der Debatte wurde ja vehement verneint, dass es Pendler geben wird.
Mir erschließt sich sowieso nicht, wieso dort keine Rotation angewendet werden kann.
Seis drum.
Ich lass mich gerne überraschen und freue mich, wenn wir Wort halten können. Stand heute sieht es aber nicht danach aus.
Spricht leider Bände über den Zustand unserer Streitkräfte.
[Sie hätten sich ja auch das Statement des Ministers anhören können, dann hätten Sie schon gewusst, dass mit anderen Nationen über eine Beteiligung gesprochen wird – aber dann auch mit der Ansage, dass es eben keine internationale Brigade werden soll, sondern eine Brigade mit internationalen Bestandteilen. T.W.]
Für die, die nicht nur 6 Monate in Litauen dienen wurde gerade der Auslandszuschlag gekürzt. Ca 400 Eu weniger im Monat. Viele Ehefrauen können nicht arbeiten. Das wird schnell zum Zuschussgeschäft. Da muss man schon Spaß dran haben. Ob sich dann 400 finden? Am Ende wird viel Geld in die Runde geworfen und ich, der Jahre in Litauen war macht zurück in Deutschland ein langes Gesicht.
Ein weiteres Luftschloss aus dem BMVg das der Bundeswehr auf längere Sicht weiteres Personal kosten wird.
Aus meiner Sicht kann es nur dann überhaupt laufen wenn es wie ein Auslandseinsatz gehandhabt wird oder wer noch Shilo kannte, da gab es auch einen kleinen Kreis von versetzten Stammpersonal und die Truppe wurde dann eingeflogen.
In der Soldat und Technik gibt es auch einen schönen Kommentar dazu:
https://soldat-und-technik.de/2023/10/streitkraefte/35783/kommentar-operation-truppenklau-heer-soll-litauenbrigade-aus-bestehenden-truppenteilen-ausschwitzen/
[Ich verstehe ja schon, dass einigen der verlinkte Artikel super gefällt, aber einmal verlinken reicht; oder geht’s nur darum demonstrativ zu zeigen dass man andere Kommentare gar nicht erst liest? T.W.]
@Leichte Infanterie
was passiert wenn man aus Aufkl, Pi & VersBtl, Kp macht, können Sie sich bald bei der GebJgBrig anschauen. Ich verrate glaube ich kein Geheimnis, wenn ich sage, das wird keine Erfolgsgeschichte. Sie haben für ne vernünftige Gefechtsführung einfach nicht genügen Fähigkeiten. Stellen Sie mal aus einer VersKp 3 BrigVersPkt wenn Sie viele Fähigkeiten nur einmal abgebildet haben.
Trennung
Ich habe Haus und Familie, ich bin in D stationiert, jedes Wochenende in Summe 10h auf der Straße. Würde ich die Bahn nehmen wäre ich 14h unterwegs, sofern kein Zug ausfällt oder sich verspätet. Von Litauen aus brauch ich nicht wirklich viel mehr Zeit heim. Wenn ich meine Frau davon überzeugt bekomme mitzugehen, sich die Bundeswehr wirklich um Schule und das Drumherum kümmert, dann sehe ich mal 2 Jahre meine Familie täglich bei wenig Aufwand, das bekomme ich bei keiner Stationierung in Deutschland hin.
Zu dem Thema „die Jungen“, ich glaube Sie unterschätzen alle wie unselbstständig viele junge Sdt sind, jeder der Sdt führt wird feststellen, dass Heimatnähe für junge Sdt in der Zwischenzeit deutlich wichtiger ist als für ältere Sdt. Die sind daheim verwurzelt und haben zum Teil auch Angst vor so einem großen Umzug und das schon innerhalb D, da kann man aber mit Hilfe und gutem Vorbild sicher was tun. Abgesehen davon, wie kann man denn sowas von „jungen“ erwarten und sich selbst raus nehmen weil „man hätte das ja als Junger auch gemacht“….
Ich kann mich nur allen Kritikern als ehemals Gedienter anschließen. Das ganze ist unnötiger unüberlegter Aktionismus. Um eine glaubwürdige Abschreckung bezgl. Suvalki Lücke zu erzeugen reicht es eine der Polnischen Brigaden die bereits in diesen Bereichen auf polnischem Boden stationiert sind zusammen mit der BW Gruppe aus Litauen zusammen grenzübergreifende Übungen dort durchzuführen zu lassen.
Entscheidungsfindung aber auch Umsetzung durch KdoH ist ein Armutszeugnis einer kriegsuntauglichen Verwaltungsarmee und eines der Realität entrückten BMVg . Fehlende Abstimmung zwischen Politik und Bundeswehr. Arroganz von oben, dazu fehlende Planung und Synchronisierung. Flickschusterei von Beginn an. Die Stimmung in diesem Faden (und im Alltag des Heeres) lässt erkennen, viele verlieren Vertrauen in die Führung. Von guter Führung gar nicht mal zu reden. Mit riesigem Finanzaufwand, mit Vertrauensverlust wird etwas durchgedrückt, was militärisch (operativ – taktisch) nur bedingt Sinn macht. Truppe merkt das, Truppe spürt Arroganz von oben wird zum Problem. Das Theme „Grün melden“ und schön reden, eigentlich sollte es besser werden, nimmt ungeahnte Dimensionen an. Das zeigen die sogenannten „Meilenstein“ LVU beim GenInsp durch das mit der Umsetzung (FF) beauftragte Heer. Man schwindelt sich mit powerpoint in die Tasche. Wieder einmal. Hoffentlich schwächen unsere ukrainischen Freunde den Russen so sehr, das er für immer so geschwächt ist, um erneut Kriege zu beginnen. Darauf hoffen wahrscheinlich auch die Planer, die zwar von kriegstauglichkeit reden aber zum Gegenteil beitragen.
Der ESUT Artikel ist ja inhaltlich das Pistorius Statement.
Eine Brigade mit internationalen Bestandteilen, keine deutsche Brigade und keine internationale Brigade.
D.h., D ist nicht in der Lage, den Verband alleine zu stellen.
VG
@Nachhaltig: Vollstes Zustimmung. BV ist der Auftrag der BW, wodurch gleichzeitig LV realisiert wird. Anders als bis 1989 steht der potentielle Gegner mehr als 1000 km ostwärts (wenn ich von der Exklave des nördlichen Ostpreußen absehe). Also findet dort die reale BV/LV statt. Die Truppeneinteilung einer vorgeschoben Brigade der Bundeswehr als „Schwächung“ zu bezeichnen, ist eingeschränktes GDP-Denken. Das seinerzeitige perlenartige nebeneinder erfolgte statische Aufstellen von Großverbänden am VRV hat unsere Bereitschaft und Fähigkeit für flexible Operationsführung offensichtlich sehr stark verkümmert.
Hinzu kommt (zusätzlich – ?)
„Deutschland stellt 35.000 Soldaten für Nato-Bereitschaft ab
„Wir gehen de facto all in“: Boris Pistorius hat Deutschlands Beteiligung an der neuen Nato-Strategie skizziert. Zehntausende Soldaten sind ab 2025 in hoher Bereitschaft.“ (ZEIT Online)
Wie dienstrechtlich die „hohe Bereitschaft“ abgedeckt wird interessiert mich – alle im Ausnahmetatbestand? Und: wo sollen die Kameraden, alle mit 90/5 Ausland, ELUSA und Impfstatus, herkommen?
[Bin etwas überrascht – das ist die bekannte Planung seit Monaten, aber alle tun so, als käme das jetzt out of the blue?
/edit
siehe https://augengeradeaus.net/2022/06/nato-plant-verachtfachung-schnell-einsatzbereiter-truppen-neufassung/
und https://www.bmvg.de/de/aktuelles/new-force-model-wie-deutschland-sich-ab-2025-in-nato-engagiert-5465714
T.W.]