Turbo-Beschaffung für die Bundeswehr: Bundestag sagt ja
Die erst vor wenigen Tagen vom Verteidigungsministerium – in Abstimmung mit dem Finanzressort – vorgeschlagene Turbo-Beschaffung von persönlicher Ausrüstung für die Truppe hat in Rekordzeit eine erste parlamentarische Hürde genommen: Der Haushaltsausschuss des Bundestages billigte das Vorhaben, bereits jetzt für fast 2,4 Milliarden Euro Schutzausstattung, Helme und Bekleidung zu bestellen – auch wenn formal noch gar kein gebilligter Verteidigungshaushalt für dieses Jahr vorliegt.
Die Planung hatte das Verteidigungsministerium erst am vergangenen Dienstag den Abgeordneten mitgeteilt, am (heutigen) Donnerstag gab es dafür grünes Licht, wie das Ressort mitteilte:
Der Haushaltsausschuss hat heute den Weg für eine kurzfristige Beschaffung weiterer Ausrüstung für die Soldatinnen und Soldaten geebnet. Nach einer Beratung im Ausschuss wurde dem Vorgehen zugestimmt. Noch ausstehende Formalitäten werden nachgezogen. (…)
Als erste Maßnahme wurde dabei die vorgezogene Beschaffung zusätzlicher Artikel für die aufgabenorientierte Ausstattung der Bundeswehr mit Bekleidung und persönlicher Ausrüstung identifiziert.
Bis Ende des Jahres 2025 könnten weitere 305.000 Schutzwestensysteme MOBAST (Modulare ballistische Schutz-und Trageausstattung), 150.000 Kampfbekleidungssätze Streitkräfte, 122.000 Gefechtshelme sowie 250.000 Rucksäcke 110 l geliefert werden.
Damit würde eine vorgezogene Vollausstattung der aktiven Truppe unter Einbeziehung von Regenerationsmengen erreicht.
Der Gesamtfinanzbedarf für diese Ausrüstung beläuft sich auf etwa 2,36 Mrd. Euro. Diese Beschaffungsverträge werden aus Gründen besonderer Dringlichkeit unmittelbar beauftragt. Aufgrund der aktuellen Bedrohungssituation sind solche Artikel verstärkt
nachgefragt. Um die begrenzten Produktionskapazitäten der Industrie für die Bundeswehr zu sichern, müssen die Bestellungen daher sehr kurzfristig erfolgen.
Bei den noch ausstehenden Formalitäten dürfte es um die nicht ganz unwesentliche Frage gehen, wie das Geld verbucht wird, obwohl bislang weder das geplante Sondervermögen Bundeswehr von 100 Milliarden Euro noch der Verteidigungshaushalt für dieses Jahr vom Parlament gebilligt wurden. Mit der Zustimmung des Haushaltsausschusses hat allerdings das Verteidigungsministerium die grundsätzliche Genehmigung für dieses beschleunigte Vorgehen bekommen.
Interessant ist in dem Zusammenhang übrigens, wie der für den Wehretat zuständige SPD-Haushälter Andreas Schwarz diese Genehmigung einschätzt:
Der heutige Beschluss ist ein weiterer Baustein in der Zeitenwende für unsere Bundeswehr. Über zwei Milliarden Euro investieren wir in die persönliche Schutzausrüstung unserer Soldatinnen und Soldaten. (…)
Allein bei den Schutzwesten verzehnfachen wir die alten Beschaffungspläne. Diese Prioritätensetzung auf den persönlichen Schutz unserer Soldatinnen und Soldaten hätte auch die Vorgängerministerin ohne Sondervermögen vollziehen können, hat sich aber anders entschieden. Als Zeichen einer neuen Wertschätzung sichert Verteidigungsministerin Christine Lambrecht den Schutz der Truppe.
Die eigentlich für den gestrigen Tag anberaumte Entscheidung vor dem OLG Düsseldorf in Bezug auf das neue Sturmgewehr ist laut „Soldat und Technik“ auf Ende April verschoben worden. Bin mal gespannt ob das nicht bald in den Fokus rückt da etwas zu beschleunigen.
[Die ist sogar laut Gericht verschoben worden, und die Verschiebung hat mit dem parallel laufenden Patentrechtsstreit zu tun, nicht mit Beschaffung, nicht mit Beschleunigung; und genau diese Art von Vermutungen bringt keinen hier weiter. T.W.]
Das beweist wieder:
Es ist keine Frage des Geldes sondern eine Frage des Wollens!
@ A-Darter:
Die Nachfolge G36 scheint mir ein eher nachrangiges Problem zu sein, nachdem Frau von der Leyen jetzt andere Aufgaben hat. Aber andere leichte Waffen und Munition werden bald Themen werden, entgegen den Haushaltsrechtsexperten hier.
Tja…
Und dringend notwendige Dienstreisen zur Ausbildung werden weiterhin abgesagt, bzw nicht genehmigt, da der genehmigende Oberst aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung sich für 480€ nicht traut zu unterschreiben…
Dass dadurch laufbahnnachteile entstehen? Geschenkt…
Dass man dadurch nato Forderungen nicht erfüllt – egal.
Schön, dass es ganz oben nun funktioniert.
Ganz unten hat es auch immer funktioniert.
Es hindert mal wieder die B3 Ebene…
„Es ist keine Frage des Geldes sondern eine Frage des Wollens!“
Es ist eine Frage des Geldes.
Immer!
Wie wird jetzt diese Aufrüstung/Nachrüstung finanziert?
Durch Schulden.
Ich persönlich habe damit kein Problem, aber das sollte man immer im Hinterkopf behalten.
Die Coronahilfen wurden auch durch Schulden finanziert. Auch hier kann man finden, dass dies gesamtwirtschaftlich der bessere Weg ist und war. (lieber 2-3 Jahre Unterstützung als 3-5 Jahre eine abgewürgte Wirtschaft durch Rezession)
Ein Krieg kostet natürlich auch immer Geld (Wiederaufbau) und eine gute Abschreckung (viel und teure Ausrüstung) kostet dann insgesamt weniger, selbst wenn man 30 Jahre lang diese Rüstung bezahlen muss. Von den Menschenleben noch gar nicht gesprochen.
Aber nur mit „Wollen“ ist es eben nicht getan.
Da gibt es auch andere schöne tolle Ideen in der Republik, die gerne umgesetzt (aka finanziert) werden wollen.
Aber irgendwo muss das alles finanziert werden und man darf auch nicht zu viel neue Schulden machen, sonst implodiert das System.
Beispiele in der Welt gibt es da leider auch aktuell genug.
Die schnellste Beschaffung in der BW Geschichte vermute ich mal. Insoweit mindestens der Anfang einer Zeitenwende. Allerdings nicht ohne Seitenhieb auf AKK. Wobei ich vermute, daß diese schnelle Beschaffung die Verteidigungsministerin politisch retten und aus der Schußlinie nehmen soll. Nach den Rücktrittsforderungen von Söder, dem Streit mit dem Ukrainischen Botschafter über die Waffenlieferungen in die Ukraine, Ex-Nato-Generälen und Medien, die sich auf die Ministerin eingeschossen haben.
Wenn die Ministerin mit diesem Beschaffungstempo weitermacht, dann werden die Kritiker verstummen und die BW wird wieder einsatzfähig.
Bei aller Meckerei: Hut ab und Dank an die beteiligten PolitikerInnen, ich hoffe, dass dieses Tempo beibehalten werden kann. Hatte schon fast nicht mehr daran geglaubt, dass die Lochkoppel querschnittlich vor ihrem 50-jährigen Geburtstag ausgemustert wird. Aber wer weiß, wir haben ja noch Reservetruppenteile… ;-)
Na also! Ich hatte ja bereits vermutet, dass kein Politiker – auch kein Haushaltspolitiker – gegen dieses Antrag und das Verfahren Widerstand organisieren würde.
Ich will aber meine Lochkoppel aber nicht hergeben. Die hat sich so gut bewährt in allen Einsätzen, genau so wie die Splitterschutzweste! Auch der Geliebte Rucksack, wir sind eins! Hoffentlich kann ich noch viele Jahre meine Dackelgarage nutzen und mit meinem Kameraden teilen. Aber geht wahrscheinlich auch nicht, weil wo sollen dann der Rucksack und dieses MOBAST den nachts hin. Verdammt!!!
Sarkasmus aus!!
Mal im ernst, hätte man immer ein bisschen was getan und wäre nicht endet der 80er mit allem stehen geblieben, dann müsste man jetzt nicht Hals über Kopf unter Druck beschaffen.
Schade das es hierfür einen Krieg in Europa gebraucht hat oder m die Augen zu öffnen.
Kleine Spitzfindigkeit dazu:
Hier werden wieder diese unabhängig, nicht abgestimmten Handlungs- und Ereignisstränge der Bundeswehr aufeinander treffen.
KEIN SOLDAT KRIEGT DEN GANZEN KRAM IM SPIND UNTER.
Und mehr Spinde sind nicht vorgesehen. Passen im „jeder muss ne Einzelbude mit Zimmer/Küche/Bad haben“ Unterbringungskonzept auch nicht mehr mit rein…
Das wird spannend.
werter Retro – will er nicht mal zufrieden sein mit dem lochkoppel – die ausgabe von koppel oliv und tragehilfe mit kleiner kampftasche wäre ja auch noch möglich – immer diese meckerer und das gehabe wollen mit gepolsterter hüftkoppel für die seitenwaffe, und dann bestimmt auch noch ein bajonett für die neue waffe haben wollen wie – wo doch schon für jeden auch die marine 110 l Rucksäcke – ich frage mich nur wo die im spind hin sollen oder kommen jetzt auch wieder ganz neue spindmodelle
Aus gegebenen Anlass: Es wundert mich immer wieder, wenn gestandene Soldaten von „der“ oder „die“ Koppel schreiben. Auf der Koppel stehen doch eigentlich die Kühe und Pferde.
Aber um den Bauch schnallt man sich wiederum „das“ Koppel.
Ich weiß, damit mache ich mich jetzt wohl nicht sonderlich beliebt, aber ich zucke in diesem Forum jedes Mal beim lesen schmerzerfüllt zusammen.
[Lassen Sie’s lieber, sonst fange ich die Diskussion an, warum es das und nicht der Blog heißt… T.W.]
Wenn man die Zahlen der bestellten, oder noch zu beauftragenden Gegenstände mit den aktuellen Zahlen der Stärke der Bundeswehr vergleicht, stellt man als Laie fest, das eine scheinbare Mengenverfehlung bei der geplanten Bestellung vorliegt.
Es werden mehr Helme und Westen bestellt, als überhaupt Soldaten vorhanden sind, und was sollen Militärangehörige, die ihren Dienst am Schreibtisch, in der Küche, oder in der Werkstatt verbringen, mit einem Helm?
Rund 12.500 Euro pro Kopf werden für jeden Soldaten veranschlagt, wie setzt sich dieser Betrag auch nur zusammen, wenn eine Schutzweste mit zwei Kevlarplatten(SK4) rund achthundert Euro kostet, und ein 110 Liter Rucksack eines bekannten Ausrüsters der BW rund 330 Euro von Konto abzwacken?
Für einen Helm der Schutzkasse 1 werden ebenfalls rund 330 Euro fällig, hier weiß ich allerdings nicht, ob sie als ausreichend betrachtet wird.
Besteht hier nicht die Gefahr, dass erhebliche Teile dieser Bestellungen in irgendwelchen Lagern ihre neue Heimat finden, zumal sicherlich auch noch ein Altbestand vorhanden ist, der entweder aktuell genutzt wird, sich ebenfalls noch in Reserve befindet, oder schon veraltet ist. Man konnte ja der Ukraine tausende Helme bereitstellen, die irgendwo herumlagen.
Dem Netz kann man entnehmen, das erst im April oder November 2020 ein Auftrag über 60 000 Rücksäcke( plus Optionen) mit 110 Litern Volumen an zwei Firmen vergeben wurde, die jetzt im Zulauf sein müssten. Was ist aus denen geworden, warum bedarf es noch einer weiteren Bestellung über eine Viertelmillion Exemplare?
Ist dies wirklich alles bedarfsgerecht, oder wird wieder einmal schamlos in den Beutel mit Steuergeldern gegriffen, weil die Situation jetzt besonders günstig erscheint?
@pirat77: Na, wenn ohnehin jeder eine Einzelbude hat, kann ja jeder einen Haken an die Wand dübeln und den 110l Rucksack da dran hängen. Rucksäcke in Spind sind eh nicht das wahre, auch im zivilen nicht. Manchmal wundere ich mich wirklich was überall an Problemen erzeugt werden kann… Würde mir erstmal Gedanken macht ob alles in das jeweilige Verbringungsmittel des jeweiligen Soldaten passt, werden wohl nicht alle bis Karelien zu Fuß gehen wollen. Wenn das geklärt ist kann man dann die Dübel und die Haken ausgeben.
Es mag ja schön sein, dass man jetzt einen Seitenhieb auf AKK loswerden kann. Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, aus welcher Partei die Politiker kamen, die sich jeglicher vernünftigen Ausstattung der Soldaten verweigert haben. Zwei dieser Politiker, die vor ein paar Monaten noch gegen eine angemessene Erhöhung des Einzelplans 14 waren machen jetzt einen auf Retter der Streitkräfte. Der ehemalige Finanzminister Scholz wollte in der mittelfristigen Finanzplanung den Verteidigungsetat kürzen und die Justizministerin Lambrecht war strickt gegen jegliche Bewaffnung von Drohnen, Selbst unser Bundespräsident hat ja zwischenzeitlich Fehler in seinem Verhalten gegenüber Rußland eingeräumt. Vom Kanzler und seiner Verteidigerin hört man da nix in Richtung der Bundeswehr. Schade, dass es erst Mord und Totschlag geben musste, bevor die SPD wach geworden ist. Jetzt fehlt nur noch einen Ministerin die dem Amt gewachsen ist und es könnte sich tatsächlich was zum positiven wenden.
Es geht weiter..:
Nach F35
Nach persönlicher Vollausstattung
Nach Bewaffnung Drohnen
https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/meldungen/tagesbefehl-persoenliche-vollausstattung-bis-2025-5390634
„Die Entscheidung für den STH wird in kürze erfolgen“
[Hatten wir hier doch schon heute, ist nix Neues, und bitte nicht alles doppelt… T.W.]
@ T.W.: Stimmt! Ich dachte ein, zwei mal ich umgehe die Sache der Festlegung mit „diesem“ Blog, aber dann müsste es ja auch eigentlich „dieses“ heißen. Schande über mich. 😉
Man musste einfach zu oft „Sidos“ „Mein Haus, mein Block“ hören.
„Die Botschaft hör‘ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“.
Dann kommen bestimmt, also ganz ganz ganz bestimmt, auch demnächst die Funktionssocken und das Schuhputzzeug für die leichten Einsatzstiefel 😂
@ Torsten Angerer
Erstens ist jeder Soldat bei der Bw in erster Linie Soldat. Egal ob In der Werkstadt, im “Büro“ ( sie meinen sicher Dienstzimmer) oder in der Küche dient. Jeder muss kämpfen können und gut ausgestattet wrden.
Zweitens wird jeder Soldat der für NRF/ VJTF eingeplant ist mit den Ausrüstungsgegenständen ausgestattet bzw. wird ausgestattet.
Und drittens bezüglich der Anzahl die beschaft wird, schon mal an Verluste, Beschädigungen oder auch Zivilangestellte gedacht die mit in Einsätze gehen.
Just.my.two Cents.
Nur ein paar Gedanken zu dem ganzen Themenkomplex:
Sondervermögen und EP 14:
1.) 100 Mrd€ Sondervermögen hört sich viel an, aber was bleibt am Ende?
Gehen wir von folgenden Randbedingungen aus:
– Strecken auf 10 Jahre also 10 Mrd€ p.a.
– Abzüglich 19% MwSt = 81 Mrd€ oder 8,1 Mrd€ p.a.
– Inflationbereinungung (sagen wir mal 2% im Schnitt über 10 Jahre) bleiben ca. 6,5 Mrd€ p.a.
Das entspricht gerade mal dem Faktor 1,5 für den RüInvest-Anteil des EP 14.
Ein großer Wurf ist das nicht. Aber natürlich besser als der status quo.
2.) Es wird nicht das 2% Ziel und das Sondervermögen on top geben. Mit dem Sondervermögen und der Erhöhung es EP 14 soll das 2% Ziel erreicht werden.
Beschaffung:
Eine reine Betrachtung der materiellen Lösung greift zu kurz.
Für die F-35 benötigt die Bw:
Personal (Piloten, Bodenpersonal, Ausbildungspersonal (für Piloten und Bodenpersonal)
Ausbildungseinrichtungen und Simulatoren
Infrastruktur
…
All dies kostet erstens Geld und zweitens sind es Prozesse, die zeitlich völlig asynchron laufen und durch vielefältige Randbedingungen, die nicht durch Bw beeinflusst werden könnnen bedingt sind.
Ich persönliche halte es da mit Alphaville:
„Hoping for the best, but expecting the worst“
@Torsten Angerer:
Mit ein wenig Material über Soll kann man auch mal folgende Kunststücke versuchen (die bei anderen Nationen schon lange eingespielt sind):
– Train as you fight ohne dauerne Existenzangst, dass man bei nem verlorenen Schnallenstück nach Übungsende den halben verfluchen Truppenübungsplatz mit der Taschenlampe absuchen darf
– Einen Satz Helm, Weste, Waffe im Shelter und einen am Tagesarbeitsort (so haben das die Holländer in Mazar gehalten, während die Deutschen mit ihren Einzelstücken von Ort zu Ort zogen und zwischendrin in der Truppenküche oder beim Marketender oder beim Wäsche abholen für Erheiterung sorgten… Oder andernfalls bei Alarm meistens ohne Ausrüstung waren)
– Material für Übungspuppen etc… Damit auch der letzte Krieger mal kapiert, warum ein Gamstragegriff ohne Superkräfte bei nem 250 Pfund Gorilla in voller Montur einen Ausbildungsfehltritt darstellt…
– Ordentlich Reserven auch für Sondergrößen, damit man den jedes Mal „überraschend zahlreich“ auftretenden Mädels von der Sanität nicht nur Schutzwesten in L anbieten kann (sondern idealerweise jeder mit seinem angepassten Kram auf die Schießbahn kommt). Auch, wenn die eigentlich nur im Kassack im Lazarett stehen sollen.
Sollte man wirklich vorhaben, auch im Ernstfall alle Reservebeorderten der letzten Jahre einzuberufen, wäre das Motto „bring your own device“ vielleicht auch der Moral abträglich
@FormalScientist
Wenn Sie eine Haken in der Bude in die sauber Wand dübeln, werden Sie verhaftet. Da sitzt dann nämlich ein Spaß befreiten Zivilst und macht ein riesen Fass auf. Die Gebäude gehören nämlich nicht der Bundeswehr. Die zahlt da nur Miete.
Daher ist ja so Erfolg versprechend für das Problem eine kreative Lösung zu finden (ist im Unterkunftskonzept nicht vorgesehen, bla bla bla).
„– Ordentlich Reserven auch für Sondergrößen,“
Ich glaube bei Bekleidung mit Größen ist das wirklich ein wichtiger Posten.
Man muss das ja über die gesamte Republik verteilen und kann nicht einfach 1000 Stück in Übergröße XL in irgendwelchen Depots lagern, sonder muss in jeder Ausgabestelle 100 Stück in Übergröße XL lagern und das dann bei mehr als 10 Ausgabestellen.
Da kommt schon ordentlich was zusammen. Ich hoffe, ich habe mich verstädnlich ausgedrückt.
Aber natürlich gilt das nur bei Größengegenständen.
Einige Hersteller und Händler werden jetzt auch ordentlich Umsatz machen wollen.
Bei Kleinteilen (Rucksäcke, Helme usw.) sind das aber Peanuts im Vergleich zu den Großinvestitionen.
180000 Soldaten mal 2 (wegen unterschiedlicher Größen als Lagerhaltung) plus 5 % Reserve wegen Abnutzung macht 380.000 Sätze.
Wenn jetzt jeder Soldat rund 5.000 Euro an persönlicher Ausrüstung hat macht das 1,9 Milliarden Euro.
Bei kompletter neuer !!!! Vollausstattung, was ja im Leben nicht der Realität entspricht.
Dafür wäre dann aber jeder Soldat, egal ob Kranfahrer, Rechnungsfeldwebel oder Gebirgsjäger mit Zeug ausgestattet und man hätte noch Reserve (in Restgrößen) im gleichen Umfang für den unwahrscheinlichen V-Fall.
Das ist schon sehr sehr gut für die Kampfkraft der gesamten Bundeswehr.
Jetzt noch Munition und Handwaffen (Gewehre, Nachtsichtgeräte, Wärmebildgeräte, Panzerabwehrwaffen, Funkgeräte, ABC Ausrüstung) in ausreichender Zahl und die Bundeswehr wäre auf einen Schlag doppelt so schlagkräftig, wenn nicht sogar 3-fach wie momentan.
Das alles kostet aber keine 10 Milliarden Euro und dafür benötigt man keinen Soldaten zusätzlich und keine Fregatte zusätzlich
Die HSchKp’n sollen ja aufwachsen und auch mit Gerät voll ausgestattet werden, da schlagen u.a. die Fahrzeuge zu Buche. Im Vergleich zum Preis einer F-35 allerdings Peanuts.
@
pirat77 sagt:
08.04.2022 um 18:15 Uhr
“
@FormalScientist
Wenn Sie eine Haken in der Bude in die sauber Wand dübeln, werden Sie verhaftet. Da sitzt dann nämlich ein Spaß befreiten Zivilst und macht ein riesen Fass auf. Die Gebäude gehören nämlich nicht der Bundeswehr. Die zahlt da nur Miete.
“
Selbst zivile Mieter dürfen in ihren Wohnungen „machen was sie wollen“. Es muss bei Auszug nur der Ausgangszustand wieder vorhanden sein.
Da hier Vermieter und Mieter der gleichen obersten Instanz gehören, wird ein Haken in der Wand kein Problem sein.
[Ihr wollt jetzt nicht ernsthaft in diesem Zusammenhang über Mietrecht reden? Dieses dreiste Derailing wird jetzt einfach sofort beendet. T.W.]
Bei allem Respekt, aber im Ernst – diese ewige Rumheulerei kotzt nur noch an: Erst meckert man im Zuge ISAF (teilweise ausdrücklich berechtigt) darüber, dass man keine adäquate Ausrüstung hat (Helm zu schwer und nicht tacticool, Weste doof, Kapselgehörtschutz fehlt, IdZ-Bekleidung nicht für alle da etc.) – und nun bekommt man eigentlich genau das, was man wollte (nämlich eine geeignete Weste inkl. Chestrig, einen neuen Helm der auch Kapselgehörschutz verträgt ist usw.) und heult jetzt ernsthaft herum, dass das ja alles nicht in den Spind passt? Gehts noch?! Get your shit together – und wenns nicht geht, dann bitte kündigen und dahingehen, wo es gefühlt viel toller ist.
„Kriegstauglich“ fängt zuvorderst im eigenen Kopf an, also bitte mal die Ansprüche sortieren, die Tränen trocknen und mit Eifer an die Sache herangehen. Und bevor wir darüber reden: Meine Wurzeln liegen auch in der Kampftruppe und gerade deshalb ist das ewige Gejammer einfach unerträglich.
Es ist schön wenn man uns zügig mit der notwendigen Ausrüstung, Auststattung versorgt.
Nur müssen wir dann unsere eigenen verbeamteten Bremser berücksichtigen.
Im Rahmen einer Neubeschaffung von Säulenbohrmaschinen mussten diese am Werkstattboden befestigt werden.
Da sind wir wieder bei den Dübeln.
Die Bereitstellung wurde aktuell von einem Objektmanager eines Bundeswehrdienstleistungszentrums, auf Grund fehlender Zuständigkeit, verweigert.
Wir als Truppe mussten in Beschaffung gehen, Nach erfolgreicher Beschaffung wurde das Befestigungsmaterial an die Handwerker des BwDlZ übergeben, damit diese dann die Bohrmaschine montieren. Denn wir Soldaten dürfen ja in einer Bundeswehrliegenschaft keine Löcher in einen Fussboden bohren.
Ergebnis: Neues Material auf dem Hof, welches dann 8 Wochen nicht genutzt werden kann.
Wenn Turbo, dann müssen alle produktiv mitwirken!
Eine Frage in die Runde: Was ist eigentlich der aktuelle Stand bei der Nutzungsdauerverlängerung vom Wiesel, speziell in der Panzerabwehrversion? Vor über einen Jahr wurde auf https://www.bundeswehr.de/de/organisation/heer/aktuelles/abschied-mit-rumms-und-rauch-5034422
vom Letzen Schuss mit TOW und den Umstieg auf MELLS berichtet.
Mal eine schöne Nachricht, sehe auch wenig Grund nach einem Haar in der Suppe zu suchen.
Gibt es aber nähere Informationen, welcher Helm und Rucksack genau beschafft werden sollen? Der aktuelle Kampfrucksack hat m.W.n. nur 90l, und auch die Menge spricht deutlich für eine Neubeschaffung die querschnittlich ausgegeben wird.
Umgekehrt kommt mir die Stückzahl beim Kampfhelm zu hoch vor, um nur eine nachbeschaffung des aktuellen „Kampfhelm, allgemein“ für die nächsten Jahre zu sein (und analog zur „Koppel“ würde ich auf modernisierung und „ankommen im neuen Jahrtausend“ hoffen), andererseits wäre die Menge für ein querschnittliches neues Modell aber doch sehr gering, selbst ohne Lagerhaltung würde die Menge ja bedeuten dass ein Drittel der Soldaten gegenwärtig mit anderem/keinem Helm ausgestattet wäre. Das wiederum kann ich mir erst recht nicht vorstellen, die einzigen Tr die meines Wissens nach nicht mit dem Gefechtshelm allgemein ausgestattet sind, sind springende Kräfte. Selbst Piloten müssten ihren Kampfhelm im Spind liegen haben, soweit ich weiß.
@ Joker
Auch mir ist seit der Ankündigung nichts Neues zu Gesicht gekommen. Da warten wir wohl alle auf die ersten Sichtungen. 😶
@ GefechtNachDstPlan
Beim Helm wird es laut „Soldat und Technik“ wohl weiter der Gefechtshelm Zwischenlösung, der „Batlskin Viper“ von Galvion. Davon gab es ja bereits Bestellungen und er ist auch für Springer qualifiziert.
Der 110l Rucksack kommt von SnigelDesign.