Russland, die Ukraine und der Westen – Sammler 21. Dezember 2021
Im politischen Schlagabtausch zwischen Russland und dem Westen wird der Ton weiterhin schärfer – und es geht längst nicht mehr, oder nur am Rande, um die Ukraine. Russlands Präsident Wladimir Putin drohte erneut mit militärischen und technischen Maßnahmen als Antwort auf eine aus seiner Sicht eindeutig aggressive Linie des Westens – auf die Russland immer nur reagieren könne. Zur Dokumentation der Sammler am 21. Dezember:
Die wichtigsten Aussagen am (heutigen) Dienstag kamen von Putin bei einer Sitzung der erweiterten Führung des russischen Verteidigungsministeriums. Die wesentlichen Passagen der vom Kreml veröffentlichten Rede (maschinell übersetzt):
Die militärische und politische Lage in der Welt ist nach wie vor komplex; das Konfliktpotenzial hat sich in einer Reihe von Regionen erhöht, und es sind neue Spannungsherde entstanden. So sind wir zum Beispiel ernsthaft besorgt über den Aufbau der militärischen Verbände der USA und der NATO direkt an den Grenzen Russlands und die Durchführung von groß angelegten, auch ungeplanten Übungen.
Wir sind äußerst besorgt darüber, dass Elemente des globalen US-Raketenabwehrsystems in der Nähe Russlands stationiert werden. Die Mk 41-Werfer, die sich in Rumänien befinden und in Polen stationiert werden sollen, sind für den Einsatz von Tomahawk-Marschflugkörpern ausgelegt. Wenn diese Infrastruktur vorankommt, wenn US- und NATO-Raketensysteme in der Ukraine auftauchen, wird sich ihre Flugzeit nach Moskau auf sieben bis zehn Minuten verkürzen, und wenn Hyperschallwaffen eingesetzt werden, auf fünf Minuten. Dies ist eine ernste Herausforderung für uns – eine Herausforderung für unsere Sicherheit.
In diesem Zusammenhang habe ich, wie Sie wissen, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten vorgeschlagen, dass wir Verhandlungen über spezifische Abkommen aufnehmen. Im Laufe des Gesprächs schlug er sogar vor, dass wir Leute benennen sollten, die dafür zuständig sind. Wir reagierten auf seinen Vorschlag, indem wir unsere Entwürfe vorlegten, die eine weitere Osterweiterung der NATO und die Stationierung von offensiven Waffensystemen in unseren Nachbarländern ausschließen würden. Wie Sie wissen, wurden die entsprechenden Vertragsentwürfe unseren amerikanischen Kollegen und der NATO-Führung zugeleitet.
Wir brauchen langfristige, rechtsverbindliche Garantien. Nun, Sie und ich kennen sie sehr gut: Man kann sich nicht darauf verlassen, auch nicht auf rechtsverbindliche Garantien, denn die Vereinigten Staaten können sich leicht aus allen internationalen Abkommen zurückziehen, die sie aus dem einen oder anderen Grund nicht mehr interessieren.
Aber wenigstens das, wenigstens etwas, wenigstens rechtsverbindliche Vereinbarungen sollten vorhanden sein, nicht mündliche Zusicherungen. Der Preis solcher verbalen Zusicherungen, Worte und Versprechen ist uns wohlbekannt. Wir können auf die jüngste Geschichte zurückblicken, auf die Ereignisse der späten 1980er und frühen 1990er Jahre, als uns gesagt wurde, dass Ihre Sorgen über eine mögliche NATO-Osterweiterung unbegründet seien. Es folgten fünf Wellen der Osterweiterung der NATO. Und das geschah, erinnern Sie sich, wie? Alle Erwachsenen, die hier sitzen, sind erwachsen. Dies geschah zu einer Zeit, als die Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten sowie zwischen Russland und allen großen NATO-Ländern entspannt, ja geradezu verbündet waren. (…)
Warum war es notwendig, die NATO zu erweitern und aus den ABM-Verträgen auszusteigen?
Was jetzt geschieht, die Spannungen, die sich in Europa aufbauen, sind ihre Schuld. Bei jedem Schritt war Russland gezwungen, in irgendeiner Weise zu reagieren; bei jedem Schritt verschlechterte sich die Situation immer weiter, verschlechterte sich, verschlechterte sich – verschlechterte sich immer weiter. Und nun befinden wir uns heute in einer Situation, in der wir gezwungen sind, etwas zu entscheiden: Wir können nicht zulassen, dass sich die Situation so entwickelt, wie ich es gesagt habe. Ist das nicht jedem klar? Es sollte verständlich sein.
Manchmal fragt man sich: Warum haben sie das alles unter diesen Bedingungen getan? Das ist nicht klar. Ich denke, es liegt an der Euphorie über den Sieg im so genannten Kalten Krieg oder den so genannten Sieg im Kalten Krieg und an einer falschen, unzutreffenden Einschätzung der Situation zu diesem Zeitpunkt, an einer unklugen, fehlgeleiteten Analyse der möglichen Entwicklungen der Situation – daran. Es gibt einfach keine anderen Gründe.
Ich möchte noch einmal betonen: Wir fordern keine besonderen, exklusiven Bedingungen für uns. Russland steht für gleiche und unteilbare Sicherheit im gesamten eurasischen Raum.
Natürlich werden wir, wie ich bereits erwähnt habe, angemessene militärische und technische Maßnahmen ergreifen und auf unfreundliche Schritte mit einer harten Antwort reagieren, wenn unsere westlichen Kollegen ihre eindeutig aggressive Linie fortsetzen. Und ich möchte betonen, dass wir jedes Recht haben, dies zu tun, dass wir jedes Recht haben, zu handeln, um die Sicherheit und Souveränität Russlands zu gewährleisten.
Wir alle wissen sehr gut, dass sie unter verschiedenen Vorwänden, einschließlich derer, die ihre eigene Sicherheit gewährleisten sollen, Tausende von Kilometern entfernt von ihrem nationalen Territorium operieren, Tausende von Kilometern entfernt. Und wenn das Völkerrecht und die UN-Charta sie behindern, erklären sie alles für obsolet, für überflüssig, und wenn etwas ihren Interessen entspricht, berufen sie sich sofort auf die Normen des Völkerrechts, der UN-Charta, des humanitären Völkerrechts und so weiter. Diese Manipulationen sind ermüdend.
(Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator)
Auffällig an Putins Aussagen ist – neben der Bemühung, die russischen Handlungen nur als Reaktion darzustellen – das Ausklammern der europäischen Staaten: Offensichtlich, so klingt es in der Rede, geht es aus russischer Sicht ausschließlich um das Verhältnis Russlands zu den USA und die US-Aktivitäten, nie um die anderen NATO-Mitglieder. Dem setzen die USA die Zusicherung entgegen, dass es keine Gespräche über die europäische Sicherheit ohne die Europäer geben werde, wie die stellvertretende US-Außenministerin Karin Donfried in einem Briefing ebenfalls am Dienstag klar machte:
European solidarity is equally critical at this time as we stand together to show a united front across the Atlantic to any Russian aggression. We agree that diplomacy, especially through the Normandy format, is the only responsible way forward to resolve the conflict in Donbas by implementing the Minsk agreements.
While we pursue diplomacy, we must also pursue deterrence, and we’re working on a coordinated and comprehensive approach, including sanctions options, with our allies and EU partners. We’ve seen Russia’s proposals and comments on their security demands. The United States is prepared to engage diplomatically through multiple channels, including bilateral engagement, the NATO-Russia Council, and the OSCE. We have made clear that any dialogue must be based on reciprocity, address our concerns about Russia’s actions, and take place in full coordination with our European allies and partners.
Let me be clear: There will be no talks on European security without Europe. Any dialogue with Russia must address NATO’s and others’ concerns about Russia’s continued threatening behavior and be based on the core principles and foundational documents of European security.
We will not compromise the key principles on which European security is built, including that all countries have the right to decide their own foreign and security policy course free from outside interference. We believe talks will be more productive if they happen in an environment of de-escalation instead of escalation. As President Biden said last week to many of the world’s leaders when he opened the Summit for Democracy, preserving and strengthening the world’s democracies is, quote, “the defining challenge of our time.” We must all push back against the rise of authoritarianism and those who seek to undermine the international rules-based order that we have all worked so hard to build and to protect.
Ergänzung: Neben diesen geostrategischen Fragen geht es natürlich auch weiterhin um die Ukraine selbst und den russischen Truppenaufmarsch in Nähe der Grenze. Da ließ heute eine Aussage des russischen Verteidigungsministers Sergej Shoigu aufhorchen, über die die russische Agentur Ria Nowosti berichtete:
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu bereiten private US-Militärfirmen mit Sitz in der Region Donezk eine Provokation mit chemischen Waffen in der Ostukraine vor.
„Panzer mit nicht näher bezeichneten chemischen Komponenten wurden in die Städte Awdejewka und Krasny Liman geliefert, um dort Provokationen durchzuführen“, sagte er bei einer erweiterten Sitzung des Vorstands des Verteidigungsministeriums mit Präsident Wladimir Putin.
(Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator)
Nachgetragen: Da von einigen die – maschinelle – Übersetzung aus dem Russischen ins Deutsche bemängelt wird, hier die vom Kreml selbst veröffentliche englische Fassung:
20211221_Putin_Rede_Verteidigungsministerium
(Foto: Putin bei der Sitzung des Verteidigungsministeriums – Foto Kreml)
Sicherheitspolitisch wird Europa in RU offensichtlich gar nicht wahrgenommen.
Warum nur?
Der letzte Absatz darf einem Schweißperlen auf die Stirn treiben: Was soll da als nächstes kommen? Ein Angriff auf einen „Radiosender“?
Ich finde es viel spannender das Schoigu von 120 amerikanischen Söldnern im Donezk Gebiet spricht. Da scheint eine entsprechende Drohkulisse in der russischen Bevölkerung aufgebaut zu werden. Meine Kontakte in die Donbass Region sprechen sowieso eher davon, dass es dort zu einer massiven Benachteiligung der russischsprachigen Bevölkerung gekommen ist. Spricht man mit der ukrainischen Seite, hört man das Gegenteil. Ich sehe nicht, dass diese Gräben irgendwann zu kitten sind. Die Gräben sind mindestens so tief, wie zwischen Serbien und dem Kosovo. Von daher stellt sich die Frage, was tun? Weiter eskalieren um eine Bevölkerung an die Ukraine anzuschließen, die das eventuell überhaupt nicht möchte? Mir fehlt eine wirkliche Perspektive.
Die Rede von Schoigu ist übrigens unter dem oben genannten Link ebenfalls zu lesen.
Habe jetzt mal „militärischen und technischen Maßnahmen “ von einem Spezialisten für die russische Sprache übersetzen lassen. Hier ist von Militärtechnik die Rede nicht von „militärischen und technischen Maßnahmen“.
[Danke – die nicht so treffende Übersetzung findet sich interessanterweise auch in den englischsprachigen Berichten über Putins Aussagen wieder. Ich hoffe, dass es absehbar eine englische Fassung des Kreml gibt und es da auch klarer formuliert ist. T.W.]
Besonders bei der Rhetorik von Minister Schoigu frage ich mich wohin diese Art der eskalativen Kommunikation führen soll.
Was will man damit erreichen?
Eine bessere Verhandlungsposition oder einen Kriegsgrund?
Meist werde ich hier in diesem Blog entweder nicht veröffentlicht oder als nicht „seriös“, manchmal auch als „Troll“ niedergeschrieben. Aber wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir nicht mehr dem reinen NATO- Narrativ folgen können, sondern nüchtern die Realität eines Krieges mit Russland analysieren müssen. Für Deutschland wäre das erneut verheerend. Im Kalten Krieg wussten wir das noch und zum Glück hatten wir damals Realpolitiker wie Schmidt und Kohl und Genscher, auch auf der 2, Ebene waren hoch qualifizierte Fachleute wie Wimmer und Bahr und als GI hatten wir Strategen wie Wellershoff. Heute sehe ich nur oberflächliches NATO- Narrativ. Das reicht nicht aus, aber ich werde mich hier nicht weiter auslassen, weil es vermutlich sowieso nicht gelesen werden will.
[Sie ernten hier oft Widerspruch, das ist richtig. Die Behauptung, Sie würden hier andauern „nicht veröffentlicht“, ist allerdings nicht nur falsch, sondern schon etwas dreist. Zumal Sie damit insinuieren wollen, ich würde Kommentare unterdrücken, die meiner Meinung nicht passen. Wenn Sie das tatsächlich so sehen, dann empfehle ich dringend, sich anderswo auszulassen. T.W.]
Das wird jetzt wohl etwas OT, aber ich freue mich immer wenn hier russische Reden wiedergegeben werden.
Die sind dann immer schon durch den Translator gejagt worden.
Gleichzeitig bin ich zutiefst darüber verwundert, wie wenige hier anscheinend fließend Russisch sprechen, dass dies nötig wird. 🙂
Die Tagungen und PK hiesiger Krisenstäbe sind vertraut geworden.
Ohne Zynismus, sitzt irgendwo ein deutscher SIPo/mil Stab regelmäßig beieinander und beurteilt die Lage, bereitet Entschlüsse vor, national und im Bündnisrrahmen?
Dass in der NATO dazu routiniert gearbeitet wird, dessen bin ich mir sicher.
Wer aber trägt dem Kanzler, dem Sicherheitskabinett vor? BND, GI? Die IBuK eher nicht, als Beisitzerin anwesend.
Was gedacht und gesprochen wird findet jedenfalls als Durchstechen nicht statt. Auch was Wert.
@Cybee
Ich habe Stelle mit den 120 amerikanischen Söldnern nicht gehört, aber das kann ggf. tatsächlich „wahr“ sein insofern als daß es sich ggf. um ukrainisch-stämmige Amerikaner handelt, die dort ihr „Vaterland“ verteidigen wollen – natürlich ohne von den USA entsandt worden zu sein (*).
Ich bin mir sicher, daß es entsprechende Privatinitiativen gibt.
(*)
USA ca. 1 Mio.
CAN ca. 1,35 Mio.
DEU ca. 130k (aber Zahl von 2014)
Sollten da irgendwelche PMC in der Ukraine sein, bitte die Tanks mit den Desinfektionsmitteln so erkenntlich machen, dass man das aus dem Weltall als solches erkennt! /SCNR
Hier z.B. aus 2015 – ein deutscher „Junge“, der sich freiwillig gemeldet hat:
https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/Ich-bin-bereit-fuer-die-Ukraine-zu-sterben-und-fuer-den-Donbass-fuer-Donezk,dimitri100.html
Ähnliches haben wir ja auch im Irak und in Syrien gesehen.
Zu den Amerikanern:
https://www.dw.com/de/us-s%C3%B6ldner-in-der-ukraine/a-17629736
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-krise-400-us-soeldner-von-academi-kaempfen-gegen-separatisten-a-968745.html
Beide Berichte fußen auf einem Artikel der BamS – zwar von 2014, aber als Ausbilder bzw. Enabler könnten sie immer noch vor Ort sein, vielleicht in geringerer Zahl.
@Scharlatan Das ist nicht verwunderlich, sondern es ist gefährlich. Es sind doch die Nuancen die den Inhalt bestimmen. Hier hilft aber auch kein Schulrussisch, sondern da braucht es Muttersprachler.
@Cybee:
Militärtechnische Maßnahmen wären dann ja eher neue Beschaffungen nach russischer Wortwahl, korrekt?
Wenn ich in dem obigen übersetzten russischen Text lese, daß man sich auf langfristige vertragliche Garantien der USA nicht verlassen könne, frage ich mich, warum man (RUS) unbedingt solche haben möchte. Als Muster ohne Wert?
@Scharlatan
Warum sollte Russisch sprechen für uns notwendig werden? Haben Sie noch nie von den zukünftigen finnisch-chinesischen Grenzstretigkeiten gehört? 😀
@TW
Die Ablehnung der am 17. Dezember allgemein verfügbar gemachten Abkommensentwürfe Russlands durch die NATO bereits am Tage zuvor
https://www.nato.int/cps/en/natohq/news_190373.htm?selectedLocale=en
gehört mit in einen der beiden Sammler. Ist, wenn ich es richtig sehe, bislang nicht der Fall.
Das muss in Blitzschnelle abgestimmt worden sein – unter Zustimmung der Ampelregierung.
[Welche „Ablehnung der am 17. Dezember allgemein verfügbar gemachten Abkommensentwürfe Russlands durch die NATO bereits am Tage zuvor“ meinen Sie? Es ist weder ein Beschluss des Nordatlantikrats noch bezieht sich die verlinkte Aussage auf die russischen Entwürfe, und die Aussage „We are aware of Russia’s recent European security proposals“ gilt offensichtlich vorangegangenen öffentlichen Aussagen. Also, Belege für Ihre Behauptung nachliefern. T.W.]
@T.W. „Sie würden hier andauern „nicht veröffentlicht“, ist allerdings nicht nur falsch, …“
Sehr geehrter Herr Wiegold,
Das habe ich doch nicht geschrieben. Mein wording war:
„Meist werde ich hier in diesem Blog entweder nicht veröffentlicht oder als nicht „seriös“, manchmal auch als „Troll“ niedergeschrieben.“
Das ist doch ein riesengroßer Unterschied zu dem, was Sie in meinen Beitrag interpretiert haben. Mir geht es nicht ums „Recht haben“ oder um „gut oder böse“, mir geht es darum, meine Position einzubringen, um den ein oder anderen zum Nachdenken anzuregen. Ich behaupte nicht, dass ich „Recht habe“, aber ich habe eine Position, basierend auf langen Erfahrungen im Bereich der Sicherheitspolitik. Damit will ich es auch bewenden lassen. Ich muß nicht Recht behalten, aus dem Alter bin ich raus. Ich mache mir allerdings große Sorgen um die deutsche Sicherheit. Das ist Alles, deswegen poste ich ab und zu bei Ihnen. Ich hoffe, dass ich Unrecht habe mit meinen Befürchtungen und lasse mich gerne argumentativ widerlegen. Ich will mich mit meinen Kritikern nicht emotional, sondern in der Sache, streiten. Wenn das geht freue ich mich, wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter.
So, für alle Russisch-Kenner: Jetzt liegt die offizielle englische Fassung des Kreml vor, und darin heißt es
we will take appropriate military-technical reciprocal measures
Ich weiß nicht, ob das einen so viel weiterbringt gegenüber der hier verschmähten maschinellen Übersetzung ins Deutsche?
Im Grunde müsste man mal von der Darstellung solcher Konflikte als „Rechtsstreit“ wegkommen, die immer nur einer Seite ein gutes Gefühl geben soll, die sich dann, bis auf’s Nasenhaare ausreißen, mit der andren fetzt:
– ihr habt angefangen – nein ihr !
– wir sind im Recht – nein wir !
– Ah ja ? Und die „Beweise“ ?
– usw. usf.
vgl. die Auseinanderfetzungen, die man sich zwischen den Trolltruppen dann wieder liefern wird, so noch Zeit ist. Z. B. auf telepolis, oder hier, oder in 542 andren Foren, die aber nirgendwo hinführen.
Es dürfte gar nicht so weit kommen.
Ist es schon schwierig, im bürgerlichen Rechtsstreit bisweilen „den Schuldigen“ auszumachen – da gibts wenigstens eine „höhere“ (entscheidende) Staatsgewalt am Ende.
Die geht aber zwischen „höchsten Souveränen“ bekanntlich ab, was derlei Auseinandersetzungen vollends zur Glaubensfrage macht !
Freilich, das liegt den ganzen Konstruktionen zugrunde:
– die jeweiligen Seiten werden sich im Zweifelsfalle sicher sein, mit einem guten Gefühl zu sterben, da axiomatisch klarsteht, dass „die anderen“ zuerst geschossen, angegriffen haben oder was auch immer.
Weshalb glaubensstarke Menschen immer gefragt sind, auf jeder Seite !
Was ein nüchterner Mensch feststellen kann, ist:
Solange Atomwaffen – zumal in rauhen Mengen sofort einsatzbereit – bereitstehen, ist die Möglichkeit, dass der Große Knall eines Tages eintritt = 1
Die Voraussetzung, so ein Ereignis zu verhindern (= 0) läge darin, die Mittel zu beseitigen, die es ermöglichen.
So wäre sich möglicherweise die gesamte Menschheit einig, dass gegen einen anfliegenden Meteoriten vorgegangen werden müsste, um das Schlimmste zu verhindern.
Also 0 statt 1, und alle sind zufrieden.
Die Lage bei der atomaren Abschreckung dagegen ist so:
– die Gläubigen glauben daran, dass div. hunderte oder tausende sofort schußbereite H-Bomben auf allen Seiten den Weltfrieden sichern (wg. MAD), und im Zweifelsfall verteidigt sich ihre Seite „nur“…
– (obwohl es natürlich wünschenswert wär, die andren würden morgen drauf verzichten und „wir“ stünden als Allein-Weltvernichtungsmächtige da)
– und im Stillen – ganz stillen – hoffen selbst die Gläubigsten dadrauf, bis auf die nicht völlig Verblödeten, dass der Krug an ihnen vorbeigehen möge und sie den ultimativen Hohn auf ihre gesamte Existenz, ihre schönen Vorstellungen, die sie wohl hegen usw., den Nuklearkrieg eben, nie erleben. Diese Erfahrung, und dauerte sie nur 3 Sekunden, Zeit ihres Lebens erspart bleiben möge
– im Fall des Falles – der wie gesagt eher auf 1 als auf 0 zu beziffern ist – die Versuchsanordnung klappt eines Tages zusammen
Da muß man sich nur mal „Murphys Gesetz“ in Erinnerung rufen.
Von weiteren „Ungerechtigkeiten“ mal ganz abgesehn: wie schätzen z. B. die Rechtgläubigen der Nuklearen Abschreckung auf allen Seiten die unabweisbare Tatsache ein, dass ein riesiger Teil der Menschheit z. B. am Streit US-vs. China / RF und umgekehrt gar nicht beteiligt, aber nichtdestotrotz im Falle des Scheiterns der großartigen rechtmässigen Konstruktion „Nukleare Abschreckung“ mit ins Verderben gerissen wird ?
Soviel zum Sinn der Einstufung des ganzen als „Rechtsstreit“.
@TW
die Entwürfe der Vorschläge Russlands wurden Karen Donfried am 14. oder 15.12. in Moskau übergeben. „Russia’s recent European security proposals“ beziehen sich darauf, für eine andere Interpretation sehe ich keinen guten Grund.
[„Sehe keinen guten Grund“ ist nicht wirklich ein Beleg. Aber für Ihre Behauptung, es wäre ein Beschluss des Nordatlantikrats, haben Sie doch sicherlich einen Beleg? T.W.]
Ok, eine Debatte scheint von etlichen nicht gewünscht, sondern eher die Darlegung von Grundsatzpositionen.
Ich schau‘ mir das noch ein bisschen an, und wenn das in dem Stil weitergeht, mache ich die Kommentare zu.
In der Rede von Putin wird für mich deutlich, dass er davon ausgeht, dass bald die USA Hyperschallraketen in der Ukraine stationieren könnte.
Damit wäre Russland in einem kaum mehr auflösbaren strategischen Nachteil (vergleichbar der Kuba-Krise für die USA).
Wenn er dies wirklich annimmt, dann hat er aus seiner Perzeption heraus Handlungsbedarf und wäre bereit hohe Kosten zu akzeptieren.
Dazu würden auch andere Aktivitäten und Aussagen passen.
Perzeption prägt Weltpolitik oftmals mehr als Realitäten.
@TW
verlinkt wurde von mir ein „Statement by the North Atlantic Council“ – das ist, sorry, in der Tat kein „Beschluss“. Rückfrage: Erfordert ein „Statement“ weniger an Abstimmung als eine ‚Decision‘? Gilt dann Mehrheitsprinzip?
@Memoria
Gibt es denn Hinweise darauf, daß die USA Hyperschallwaffen oder irgendetwas anderes in der UKR stationieren wollen?
Das Argument des Raketenabwehrsystems und seine mögliche Verwendung als Abschusrampe für Mittelstreckenraketen in ROM haben wir ja schon vor 2 oder 3 Jahren ausführlich diskutiert. Das lockt also auch nur ein müdes Lächeln hervor.
Was möchte also Putin oder vielmehr RUS? Ich gehe davon aus, die Anerkennung der Krim als russisches Staatsgebiet im Tausch gegen die dann nicht mehr existierende Unterstützung der Donbass-Rebellen.
„we will take appropriate military-technical reciprocal measures“
Für mich heißt das Umgruppierungen, Dislozierung, ggf. Wirkmittel (grenznahe Art / RakArt mit entsprechender Reichweite – Berlin (?) u.a.) aber ohne zunächst zu wirken, aber mit der Möglichkeit, den Gegner nicht letal zu lähmen (EloKa, Cyber ?).
Ich denke man kann die Lageentwicklung momentan nur mitplotten, interessante Perspektiven sammeln und in Kontext setzen. So im Stile @KPK. Grundsatzpositionen sind was tolles, momentan aber wenig hilfreich, da brennt gerade was an.
Ich habe mir Putin mehrfach durchgelesen, seine Perspektive, seine Beweggründe.
Er spannt den Bogen vom Ende des Kalten Krieges über verschiedene US-Intervention und die NATO Osterweiterung(en) bis heute und Projiziert daraus eine direkte Gefahr für Moskau.
Was sagt er? Das er sich von den USA verraten und hintergangen fühlt, dass er sie für Verbrecher hält deren „Satelliten“ (z.B wir) kläffend hinterherlaufen.
Er verachtet uns „Satteliten“ – spricht nicht mit, nur noch über uns- und hasst die USA, das sagt er, und er sagt im Endeffekt: Noch ein Schritt weiter, dann knallt es!
Und diesen einen Schritt weiter, sind das schon die Blackwatertypen am Donbass?
Für ihn stellt sich die Lage so dar, dass es keine Rückzugsräume mehr für Russland gibt, dass Russland mit dem Rücken zur Wand steht.
@ Memoria: Ja, diese Ansicht hat etwas. Und aus strategischer Sicht – grad was Hyperschall o.ä. als Option beinhaltet – ist die geringe Flugzeit bei ukrainischen Stützpunkten natürlich ein absoluter Gamechanger. Das Baltikum ist strategisch schon eine harte Nuss, aber die Ukraine ist halt einfach noch prägnanter.
Bei einer solchen Perzeption und dem kompletten Ausklammern der europäischen Akteure und der NATO machen die aktuellen Aktionen auch deutlich mehr Sinn. Corona gibt das zusätzliche Momentum, der Gasstreit erhöht den wirtschaftlichen Druck auf die schwächsten Glieder der NATO- bzw. EU-Kette und China flankiert die russischen Ambitionen in Europa (vgl. die Betonung der EU-China Politik in den letzten Gesprächen mit Xi).
@Memoria: Eine Teilung der Ukraine in Ost und West am Dnepr würde wohl kaum das Problem von Hyperschallraketen für Russland grundsätzlich lösen. Die gewonnen 200 bis 300 Kilometer Unterschied sind nicht signifikant bei einer Geschwindigkeit von 6000 km/h oder mehr – und von aus der Luft oder von See aus gestarteten Flugkörpern ist dabei noch gar nicht die Rede.
Nächster Punkt: Wann wird in dieser Argumentation das Wort Ukraine durch das Wort Lettland ersetzt und anstelle von Moskau die Stadt St. Peterburg betrachtet? Währenddessen sind Berlin und Warschau Stand bereits heute in direkter sehr kurzer Reichweite von Kaliningrad. Es bleibt mir weiterhin nur ein Schluß: Die präsentierte Argumentation ist entweder nicht rational (Stichwort Perzeption) oder nicht ehrlich/vorgeschoben.
@ Pio-Fritz: Was Putin operativ benötigt… nun eine Landverbindung zur Krim, deren völkerrechtliche Anerkennung und die Kontrolle über das Asowsche Meer.
Warum sich mit wenig begnügen?
Und ob es die Pläne für Hyperschall in der Ukraine wirklich gibt, oder es um Asset Denial geht … das werden wir nur erraten können. Einige Szenarien liegen ja auf dem Tisch, andere sind verdeckt.
„ Warum war es notwendig, …aus den ABM-Verträgen auszusteigen?“
Ah, hier hat RUS tatsächlich mal wieder einen deutlichen Punkt. Vielleicht geht es eher um die (wohl recht plausible) Befürchtung, eines weiteren Ausbaus des Aegis-BMD mit der Hyperschall SM-3. Die Kündigung des ABM-Vertrages haben die USA ja recht deutlich aus Position der Stärke damals gemacht, 9/11 war als Begründung wohl recht vorgeschoben.
Putin hat im Text noch andere Punkte. Alles nicht so einfach und schwarz-weiss.
Egon Bahr kann ja leider nicht mehr helfen.
@Beobachter und @Cybee
Sie liegen wahrscheinlich gar nicht so falsch mit Ihren Befürchtungen und Mutmassungen.
Aus ernsthaften Quellen von heute:
– es gibt wohl auch eine westlich- ukrainische hybride OpFü. Nicht nur Russen bedienen sich der Desinformation, Manipulation und- Provokation. Auf mehreren Ebenen, zu unterschiedlichen Zwecken.
– Dazu passend: Die von Shoigu erwähnten 120 Söldner sind mglw. unter Vertrag von Ademi-aka Blackwater. Deren Boss pflegt enge Kontakte in Kiew. Googeln hilft da einem auf die Spur. -)
– Diese 120 planen – angeblich und unbestätigt- einen Zwischenfall mit CW, der RUS zugeschrieben werden soll und weitere Eskalationsstufen begründen soll. (Analogie zu „Radiosender“)
2 Lesarten sind möglich:
– Entweder gibt es Kreise in der UKR und in deren Umfeld, die denken, sie könnten von einer weiteren Eskalation profitieren
( in wessen Auftrag und zu welchen Zwecken auch immer) oder
– das Ganze ist Teil einer systematischen Desinformations- und Maskirowkakampagne der Russen, die hier geschickt den schwarzen Peter rüberschieben bzw. ihr weiteres Narrativ ausformen.
Schwierig allemal, da inzwischen zu viele Protagonisten ihr Süppchen kochen. Beide Seiten suchen offenbar nach der politisch- moralischen Legitimität.
Bei den Russen liegen die Nerven blank.
Ich denke, das es egal ob nun objektiv gerechtfertigt, es angesagt wäre ein Entspannungssignal zu senden.
Die östlichen Verbündeten sorgen sich, das sie von russischer Seite überrollt werden könnten, die Russen sehen es als problematisch an, das Sankt Petersburg in Artilleriereichweite der NATO liegt.
Je nachdem von welcher Seite man die Karte betrachtet, es hat jeder so seine Bauchschmerzregionen.
Ein Krieg ausversehen wäre auch ein Krieg.
Es ist nun mal nicht erstrebenswert, einen kleinen taktischen Kernwaffenaustausch im Baltikum und an der polnischen Grenze zu riskieren.
Das will mit Sicherheit keine Seite aber je nach dem wer einen schlechten Verlauf der Kampagne hat und die Nerven verliert …. .
Früher wäre das in Deutschland der Fall gewesen jetzt hat sich das etwas nach Osten verlagert.
Die Situation ist recht verfahren und brandgefährlich.
Truppenverlegungen wird man den Russen auf deren eigenen Staatsgebiet kaum verbieten können.
Auf der anderen Seite hoffen die östlichen NATO Mitglieder auf die Beistandsgarantien.
Eventuell wäre ein vertraglich fixierter Verzicht auf eine weitere Bündnisausweitung zu überlegen aber zu betonen, das alle bisherigen Mitglieder frei in der Stationierung von Verbündeten sind, eventuell aber bestimmte Waffensysteme überprüfbar nicht stationiert werden. Dies natürlich nur, insoweit auch auf der anderen Seite ein Korridor geschaffen wird, wo dies ebenso geschieht.
Eventuell könnte man sich auch auf Truppenobergrenzen einigen.
Das wäre ja auch kein Novum in der Geschichte der NATO.
Grundsätzlich sollte man aber auch berücksichtigen, das es für eine gute Verhandlungsposition nicht schlecht ist Maximalforderungen aufzustellen, die man dann teilweise im Laufe der Verhandlungen anpasst.
Die russische Seite ist darin recht gut.
Ungleiche Bedrohungsperzeption.
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-konflikt-bulgarien-gegen-stationierung-von-nato-truppen-auf-staatsgebiet-a-ef549b7a-2114-4df6-88cd-63ca6d2a675a
BLR Verteidigungsminister Stefan Janew sieht keinen Grund für eine eFP Bulgarien.
Ist dies unzulässig?
Die Feststellung eines heimlichen slawischen Einverständnis über Sprache, Schrift, Religion, Oströmische Kultur Moskauer Art?
Die Feststellung der Wirkung des RUS Aufmarsches in BLR Regierungsführung schon einschüchternd erkennbar?
Die Erinnerung an Sofia als treuesten Verbündeten der UdSSR, auf Augenhöhe mit Pankow?
Kein gutes Zeichen, diese Ablehnung.
@Pio-Fritz u. Ottone:
Ich mache mir diese Sichtweise nicht zu eigen, mir geht es lediglich darum zu verstehen, was die Motive sein können.
Diese Motive können durchaus subjektiv und sogar emotionaler Art sein – die Weltgeschichte ist voll von solchen Beispielen.
Wenn Putin der Ansicht ist, dass es sich um eine Schicksalsentscheidung zur langfristigen Zukunft Russlands handelt (selbst wenn es objektiv anders sein mag), dann könnte er auch bereit sein mit hohem Einsatz (Sanktionen) zu spielen.
Hinzu kommt natürlich eine propagandistische Komponente.
Aber gerade bei Letzterem:
Wenn er einen realpolitischen Kompromiss suchen würde, welchen Sinn macht es dann rhetorisch immer mehr zu eskalieren, weit oberhalb einer sinnvollen Verhandlungsstrategie für einen Kompromiss (cordon sanitaire).
Er muss es ja auch daheim irgendwie verkaufen können.
Man sollte versuchen die Beweggründe der Gegenseite sehr genau zu verstehen, auch oder gerade wenn diese nicht wirklich rational sind. Oder steckt dahinter ein anderes realpolitisches Kalkül?
Der Blick in die Geschichte zeigt auch, dass es bei solchen Konflikten auch öfters eine Dynamik gibt an deren Ende eine Entscheidung steht, die am Anfang gar niemand wollte. Daher finde ich die immer mehr gewagten Vorwürfe (amerikanische PMC mit chemischen Kampfmitteln im Donbass) für besonders besorgniserregend.
Oder wie will Putin da noch als Gewinner hervorgehen?
Divide et Impere
Wären Putin die Europäischen Staaten egal dann wäre es ihm auch ob die Ukraine der EU beitritt.
Nein, der Grund für das Ignorieren der EU begründet sich darin dass es Putin primär darum geht die USA und die EU zu spalten. Das Spalten der EU läuft ja dank autoritärer Tendenzen in Polen und Ungarn ohnehin von selber.
Ansonsten muss man die Chuzpe von Herrn Putin schon bewundern… fährt hundertausende Soldaten und schweres Gerät auf und jammert über angebliche(!!!) 120 Mitarbieter von US-Sicherheitsfirmen. Beschwert sich über ein(!!!) unbewaffnetes und angekündigtes Aufklärungsflugzeit und schickt in den letzten fünf Jahren 1500 unangekündigte Kampfflugzeuge ohne Transponder an die EU-Grenzen.
Wenn seine nächste Rede mit „Seit Viertel vor wird zurückgeschossen.“ beginnt werde ich nicht überrascht sein. Kompromisse scheint es mit Rußland nicht zu geben, nur Maximalforderungen.
Man sieht wieviel Sicherheit die NATO gibt, wäre die Ukraine rechtzeitig beigetreten wäre die Region ruhig geblieben.
Manches in Putins Denken scheint mir nicht mehr rational sondern eher in Richtung Verschwörungstheorien zu gehen.
In diesem Thread gibt es immerhin viele Stimmen, die versuchen, Putins Perspektive nachzuvollziehen, das ist gut. Für mich ist immer noch nicht klar, ob man seine Rhetorik nun eher als irrational oder eher als unehrlich einordnen muss. Aber so wie es sich im Moment darstellt, ist wohl die Auseinandersetzung über Gesprächsfotmate im Moment vordergründig, also zb: über Europas Sicherheit wird nicht ohne die Europäer geredet. Da bräuchte man eine transatlantische Linie. Bauchkraulende Spitzengespräche Putin-Biden sind keine dauerlösung. Da fällt mir ein: der Posten des Nato Generalsekretär wird doch demnächst vakant. Und hier in Berlin hat doch gerade eine allseits anerkannte Putin-Kennerin mit viel strategischer Geduld ihr Amt verlassen… Dr Merkel in die Notgesprächsaufnahme, Dr Merkel bitte
Nach wie vor bleibt die Frage unbeantwortet, warum Putin die Ukraine militärisch angreifen sollte? Was gewinnt er damit, außer den Folgen einer Besatzungsmacht (und die russische Bevölkerung erinnert sich immer noch ungerne an Afghanistan), die größere Nähe zu NATO-Mitgliedstaaten (die er ja vermeiden will), internationale Ächtung (die nicht im russischen Interesse sein kann) usw.?
Eine Landverbindung zur Krim braucht er nicht (und völkerrechtlich würde diese nach einem Krieg eh nicht anerkannt werden), die Kontrolle über das Asowsche Meer hat er de facto bereits. Sinn machen würde aus meiner Sicht lediglich die Vollendung der Abtrennung des Donbas von der Ukraine.
Gleichwohl zeigt das russische „Angebot“, dass offensichtlich auch auf dieser Seite der Wille zum „Reden“ nach wie vor Bestand hat. Nun wird es darauf ankommen, diese „Position“ in tatsächliche Verhandlungen zwischen der EU, den USA und Russland aufzunehmen und mit Russland zu reden. Denn die russische „Angst“ müssen auch wir berücksichtigen und nicht abtun.
Und auch die USA müssen für sich selber die Frage beantworten was sie tun würden, wenn russische Schiffe im Golf von Mexiko Einsätze durchführen oder Mexiko sich plötzlich Russland annähern würde – ich weiß, etwas weit hergeholt, aber vom Grundsatz her durchaus als Anregung zum Nachdenken geeignet.
Ich bin der Meinung, dass er hinsichtlich Luhansk und Donetsk Fakten schaffen will (oder sich darauf vorbereitet, dies zu tun), um
[Fortsetzung] … zumindest einem Teil der russischen Bevölkerung entgegenzukommen und sein Versprechen einzuhalten.
„dass es Putin primär darum geht die USA und die EU zu spalten.“
Was auch ein erklärtes Ziel der USA und von China ist.
Merke: Jeder Staat oder Staatenverband mag es überhaupt nicht gerne, wenn ein anderer Staat oder Staatenverband mächtiger wird oder sogar mächtiger wird als er selbst.
Völlig normale geostrategische Erwägungen.
„Gibt es denn Hinweise darauf, daß die USA Hyperschallwaffen oder irgendetwas anderes in der UKR stationieren wollen?“
Egal ob es die gibt, das ist einfache Logik.
Wenn ein Staat in einem Verteidigungsbündnis ist, kann ich diesen Staat an der Stationierung nicht hindern. Weil jede aktive Hinderung zieht ja den Bündnisfall nach sich.
Also muss ich VOR einer Mitgliedschaft handeln.
Die einzige Ausnahme ist, wenn der Staat zu mächtig ist oder unter meiner Kontrolle steht oder mir wohlgesonnen ist oder das Bündnis dem schon vor einer Verhandlung widerspricht.
Beispiel:
Würde morgen Lukaschenko sagen, dass er einen NATO-Beitritt ins Auge fasst oder sich dem Westen militärisch annähern will, wäre dort auch nur noch über Sturz der aktuellen Regierung oder ähnliches Vorgehen wie in der Ukraine sichergestellt, dass dieser Beitritt zumindest formalrechtlich verhindert wird.
Jeder Einzelstaat kann natürlich trotz russischer Truppen in der Ukraine und Ukrainekonflikt/-krieg einen bilaterale Beistandsverpflichtung unterschreiben.
Aber ein Bündnis hat halt eine ganz andere Bedeutung.
Grundsatz Nummer 1 in Geschichte: „Geschichte wiederholt sich“
auch wenn ich das nicht hoffe :-(
ich fühle mich hier an die ganze Vorgeschichte zum 2. Weltkrieg erinnert…
Russland in der Rolle des damaligen Deutschlands… zumindest versucht Putin hier diese Sichtweise zu konstruieren…
nach dem Zerfall der Sowjetunion (im Vergleich quasi Ende/Niederlage Deutschlands nach dem 1. WK) musste man viele Gebiete abtreten… die im russischen Verständnis zum eigenen Reich gehören.
Man fühlt sich von den Siegern (Sieger des kalten Krieges = Westmächte/NATO) gegängelt und unterdrückt.
Die alten Ländern schließen sich den Siegern an oder werden Teil dieser Länder/dieses Bündnisses (DDR = Wiedervereinigung mit Deutschland, Aufnahme Ostblockländer in die NATO)
Die eigene Wirtschaft liegt aufgrund unterschiedlicher Krisen komplett am Boden… was wiederum zu Armut/Hunger/Unzufriedenheit usw. in der eigenen Bevölkerung führt.
Ein neuer starker Mann=Putin verspricht Besserung und die Rückkehr zu alter Größe.
Dies soll dadurch gelingen dass man durch Propaganda und sonstige Hybride Kriegsführung die eigene Bevölkerung hinter sich eint, die Wirtschaft stärkt und durch Anschluss der verlorenen Gebiete wieder alte Größe erreicht.
Neue militärische Systeme werden in kleineren Konflikten im Vorfeld des einen großen Konfliktes erprobt und getestet (Legion Condor im spanischen Bürgerkrieg vs russische Einsätze in Syrien usw.).
Durch Propaganda und Desinformation werden Konflikte mit den Westmächten geschürt um eine massive Bedrohung des eigenen Landes hervorzuheben.
Die Einverleibung der Krim und quasi der östlichen Gebiete der Ukraine erinnert an die Sudetenkrise im Jahr 1938 und den Anschluss des Sudetengebietes ans deutsche Reich.
Die Westmächte versuchten damals durch Appeasement Politik das deutsche Reich zu beschwichtigen und einen Krieg zu verhindern…
letztendlich befinden wir uns jetzt im Jahr 1939…. und wir hoffen jetzt mal nicht, dass als nächstes ein „Angriff auf einen Radiosender“ oder etwas vergleichbares inszeniert wird… um Russland die scheinbare Rechtfertigung zu geben in die Ukraine einzumarschieren…
wenn es so weit kommen sollte (die Wahrscheinlichkeit hierfür steigt aktuell leider von Tag zu Tag) hoffe ich dass eine weitere Eskalationsspirale vermieden werden kann…
wie wird sich die NATO verhalten?
– nur Sanktionen?
– Sanktionen und Waffenlieferungen an die Ukraine?
– Sanktionen und Waffenlieferungen an die Ukraine und massive Stärkung der konventionellen Streitkräfte an der Ostgrenze?
was sind die Ziele Putins?
– die reine Ablenkung von innerpolitischen Problemen?
– hoher Druck aufbauen um Sicherheitsgarantien zu bekommen?
– die Einverleibung der Ostukraine?
– die Einverleibung der ganzen Ukraine?
– die Einverleibung der ganzen Ukraine + Baltikum?
– die Herstellung der Grenzen von 1989?
[Ich hab schon mehrfach darauf hingewiesen: Die Geschichtsaufsätze mit den Parallelen zu 1938ff sind inzwischen hier zur Genüge ausgebreitet worden. T.W.]
Soweit ich das ueberschauen kann, sieht der Mann im Kreml derzeit ein „window of opportunity“ in der aktuellen Konstellation von Biden + Macron&Scholz et al, und in deren aktueller Fokussierung auf Pandemie-Management und den damit verbundenen Verschleiss- sowie Ermuedungs-Erscheinungen, um Zugestaendnisse in Sachen NATO-„Erweiterung“ herauszupressen. Stets win-win-win, egal wie die Sache ausgeht: Er bleibt der Held vom Erdbeerfeld. Das „Othering“, der auessere Feind, ist bei einem Regime wie dem in Russland ein guter Stabilisator nach Innen. Dort droht schliesslich immer das Abgleiten in oesterreich-ungarische Verhaeltnisse…
Fuer den ein oder anderen Regierungschef in Nordamerika oder Europa koennte das durchaus verfuehrerisch sein: Eine Verhandlungsloesung, schoen mit Gipfel-Tammtamm, der Friedensnobelpreis koennte winken, nur ein paar kleine Zugestaendnisse („Ok, UKR & GEO bleiben neutral…“), die auch innenpolitisch nix kosten, im Gegenteil, der global-politische Gestaltungswille ist erlahmt, obwohl der in Pandemiezeiten gute Dienste leisten koenne. Aber Vorsicht: Ukraine und Georgien als „Pufferstaaten“? Da hilft auch kein Ausbau der konventionellen Abschreckungskulisse auf dem Territorium von europaeischen NATO-Staaten, schon in Finnland und Schweden werden die Alarmglocken schrillen: Sind die als naechstes dran, kleiner Finger, ganze Hand und so, dass deren „Neutralitaet“ zementiert/konditioniert werden soll? Aber wer wie DEU strategisch seit 2 Jahrzehnten gerne auf Sicht faehrt, und damit gefuehlt immer gut gefahren ist, wird wohl weiter Helvetia auf Koks spielen, also frenetisch Aktivitaet vorschuetzen, damit sich scheinbar garnichts aendert.
Der Ausspruch „Helvetia auf Koks“ hat wirklich seine Bewandnis :-). „Magna Helvetica“ kannte ich ja schon, aber der ist neu (und leider gut). Die grundlegende Frage ist doch, ob wir (also D) geopolitische Ambitionen haben oder ob wir alles auf die europäische Karte setzen (und damit Verantwortung wegdelegieren) und national unser eigenes Ding machen.
Die Frage dürfte sein, ob wir quasi das AA als treibende diplomatische Kraft haben oder ob das Kanzleramt viel Gestaltungsmacht in außenpolitischen Fragen beansprucht. Und zum eigentlichen Thema Russland-Ukraine … Deutschland gilt zumindest im osteuropäischen Ausland seit vielen Jahren als Putins bester Freund, der bei Sanktionen nur so weit geht wie er im Rahmen seiner Westbindung gehen muss, immer auf Verhandlungen setzt und ebenfalls das geschichtliche Narrativ nutzt. Auch setzt sich die deutsche Wirtschaft immer wieder im Rahmen der Möglichkeiten stark für Russland ein – heck … Russland ist ein wichtiger Handelsparter (Platz 15) und die Ukraine kommt mit *weitem* Abstand dahinter (Platz 44).
Nur mal für die Freunde von Zahlen der wirtschaftliche Stellenwert:
Russland ist in der Rangliste der Außenhandelspartner Deutschlands 2020 bei der deutschen Ausfuhr auf Platz 15 und der deutschen Einfuhr auf Platz 14. Die Ukraine auf Platz 41 bzw. 44 … bei den Importen sogar hinter Nord-Mazedonien und kurz vor Kasachstan.
Ich würde jeder/jedem empfeheln, bevor ich über Geopolitik rede auch mal über die Kosten eben dieser Geopolitik und die Realität der Handelsströme schauen. Die sind nicht so einfach in Slogans zu packen wie „Exportweltmeister“ oder „Made in Germany“, aber zeigen halt plastisch, dass Deutschland mit *jedem* handelt, nur mit manchen Staaten halt mehr und lieber (China und Russland als beste Beispiele, es gibt aber auch noch andere Handelslieblinge Deutschlands wie Südafrika, Vietnam und Malysia – die alle vor der Ukraine liegen und deren Innepolitik uns meist auch so viel interessiert wie der Sack Reis aus China).
In Deutschland ist das Pandemie-Management, Klimaschutz und wirtschaftliche Prosperität nunmal wichtiger als ein heißer werdender Konflikt im Donbass oder woanders an der Grenze, was für die meisten Deutschen eh „terra incognita“ ist. Und die Diskussion um North Stream II zeigt ja, dass große Teile aus Politik und Gesellschaft immer noch zwischen wirtschaftlichen Interessen und militärischen Fakten artifiziell trennen. Solange dies der Fall ist, werden sich Vorfälle wie in der Ukraine halten . Dabei ist zu beachten, dass die Ukraine unter allen Nachbarstaaten Russlands, die in die EU/NATO streben (oder drin sind) halt der schwerste Brocken (der es dank eigenem Nationalismus aber Russland auch leicht macht) ist.
@J10
„Das „Othering“, der auessere Feind, ist bei einem Regime wie dem in Russland ein guter Stabilisator nach Innen.“
Nun – jeder nach seiner Spielweise, wie bspw in diesem kleinen Artikel unter dem Motto: „Who is appeasing Putin now…“ – :) deutlich wird:
Biden war sich damals nicht zu schade, ein bisschen FakeNews um russianBounties in Afghanistan innenpolitisch zu folgender Breitseite gegen Trump zu verwandeln: „Trump’s entire presidency has been a gift to Putin…“
Nur paar Zeilen später kommen nicht näher bezeichnete Osteuropäer mit Blick auf uncleSam wegen gefühlter Untätigkeit zu ganz anderen Schlüssen: „A lot of this is revealing that much of the criticism of Russia from the Democratic side was because of Trump and doesn’t reflect policy…”
Jeder missbraucht Aussenpolitik halt so gut er kann :)…
Link: https://www.bloombergquint.com/gadfly/who-s-appeasing-putin-now-biden-policy-on-ukraine-shows-weakness
@Felix: „ Und hier in Berlin hat doch gerade eine allseits anerkannte Putin-Kennerin mit viel strategischer Geduld ihr Amt verlassen… Dr Merkel in die Notgesprächsaufnahme, Dr Merkel bitte.“
Der Gedanke kam mir auch…
In Berlin im KaDeWe ist ein Zitat Obamas in den Boden eingelassen welches die Fähigkeiten unserer Hauptstadt zur Konfliktbeilegung betont.
Aber NATO Generalsekretär? Ich hätte auf einen High Envoy der Westlichen Welt gerne mit UN-Credentials getippt.
Putin hat sich m.E. in eine ziemliche Sackgasse manövriert. Er tickt halt fundamental anders als Demokraten westlichen Zuschnitts.
Eigentlich braucht man eine gesichtswahrende Lösung, die Russland die langfristige Modernisierung des Landes und das Wegkommen von Ök und Gas ermöglicht. Dazu gehört eigentlich auch eine viel nähere Bindung an die EU.
Solange Russland aber aggressiv Krieg führt und in Machtsphären denkt, wird das schwer. Nach der Annexion der Krim kann sich der Westen kein weiteres Appeasement leisten.
Außenpolitik durch Erpressung mit dem Gashahn ist auch keine Lösung, die mittelfristig Russland hilft.
Eine Lösung habe ich leider auch nicht. Appeasement ist es aber definitiv nicht.
Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin aD, waere wohl tatsaechlich die einzige deutsche Spitzenpolitikerin, fuer die sich nach meinem Dafuerhalten unter den NATO-Staaten ein Konsens bilden liesse fuer die Besetzung des Top-Jobs in der Buendnis-Organisation.
Allein, es fehlt mir der Glaube, dass A. Merkel noch bereit waere, Sekretaerin mit internen Generalvollmachten fuer den Nordatlantik-Pakt bzw. seine Vertrags-Organisation zu werden. Fuer die Vereinten Nationen waere sie wohl eher zu haben, das Amt des UNO-Generalsekretaers hat ja was Pastorales an sich, wie ein saekulares Papsttum.
Selbst ein Stoltenberg wuerde offenkundig lieber was anderes machen, wo man mehr Selbstwirksamkeit verspuert als im NATO-HQ.
[Ich empfehle, den OT „Merkel wird Stoltenberg-Nachfolgerin!“ mit dem doch arg hohen Spekulationsgehalt jetzt doch mal zurückzustellen. T.W.]
Hier wird sehr viel konstruiert, damit die eigene Sichtweise bestätigt wird:
@obibiber
der gesamte Kommentar
@J10
„sieht der Mann im Kreml derzeit ein „window of opportunity““ …
„Fuer den ein oder anderen Regierungschef in Nordamerika oder Europa koennte das durchaus verfuehrerisch sein: Eine Verhandlungsloesung, schoen mit Gipfel-Tammtamm, der Friedensnobelpreis koennte winken, nur ein paar kleine Zugestaendnisse.
Als Trump noch Präsident war, gab es keinen besseren Zeitpunkt für Russland – denn genau solche Bilder hätte der Typ doch mit Kusshand angenommen und dafür Werte (eigene oder die der USA) verkauft.
@“schon in Finnland und Schweden werden die Alarmglocken schrillen“
Da ist der Zug doch schon abgefahren, die sind schon in einem Bündnis. Nennt sich EU und ja, das ist auch ein Verteidigungsbündnis, wenn auch nicht so bekannt. (P.S. Ich empfehle die Serie „Occupied“, dann weiß man auch welches skandinavische Land theoretisch in ihren Satz gepasst hätte)
ich möchte noch einen blickwinkel zur diskussion beitragen der mir hier gefühlt zu kurz kommt. und zwar das das leben in russland für viele menschen in den letzten jahren nicht leichter geworden ist! auch die perspektiven für viele menschen dort sind negativ. das kollediert nartürlich mit dem verlautbarungen aus dem kreml… meine vermutung ist daher eher das die fliehkräfte im russischen regierungs/sicherheitsapperat ein level erreicht haben die putin zum handeln zwingen. ja mein gefühl tediert dahin das wir auf ein russland schauen das innenpolitisch auf einem kritschen zustand zusteuert. vielleicht gibt es ja hier in den kommentaren jemanden der sich da besser auskennt ;-)
Carl Bildt verweist auch in Richtung behaupteter chemischer Bedrohung.
@carlbildt
(Here comes) the first fabrication that could be used to motivate a new RUS invasion of UKR, with the RUS DefMin saying that USA military contractors are preparing something with chemical weapons in Donbas.
Bildt darf ernst genommen werden.
Gleichzeitig wird heute ein Foto des RUS Eishockeyteams im Trikot der UdSSR (CCCP) gepostet in Vorbereitung auf ein Spiel am 26.12.21. https://twitter.com/i/status/1472713943705661440
Aber auch Lawrow: ‚Russia expects security talks right at start of next year’/Reuters
Die hybride Klaviatur wird beherrscht. Ein Lehrstück.
Fast unter geht, NATO hat Bereitschaftsstand der VJTF innerhalb NRF auf 5 Tage gesenkt, die D/F ist ab 01.01.22 betroffen, jedenfalls der FRA Anteil.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/nato-ukraine-russland-konflikt-einsatzbereitschaft-101.html
PzGrenBrig 37 stellt die Follow-on Forces Group/FFG mit bislang unveränderter Bereitschaft. Der NLD VerbStOffz bei X37 schrieb mit am Morgen, die längere NTM der „Sachsen“ wird nach Auftragsübernahme durch FRA auch „auslaufen“.
[Och nö. „fast unter geht“ empfinde ich jetzt schon als unfreundlichen Akt.
Siehe die Erläuterungen hier
https://augengeradeaus.net/2021/12/erster-auslands-truppenbesuch-der-neuen-verteidigungsministerin-litauen/
Das Foto der Eishockeymannschaft kursiert seit Tagen….
T.W.]
Weil ich es erst jetzt gelesen habe:
„Man fühlt sich von den Siegern (Sieger des kalten Krieges = Westmächte/NATO) gegängelt und unterdrückt.
Die alten Ländern schließen sich den Siegern an oder werden Teil dieser Länder/dieses Bündnisses (DDR = Wiedervereinigung mit Deutschland,“
Ganz genau, „gegängelt und unterdrückt“(smiley)!
Hat die DDR denn zu Polen gehört?
Fred Kaplan betrachtet den russischen Vorschlag, er hebt besonders auf Artikel 4 ab.
„ If this were true, the proposal should be “immediately dismissed,” as was the response from some NATO officials. However, this is not what the Russian document says at all. Rather, Article 4 of the proposed treaty, which presumably aims to establish “security guarantees” between the United States and Russia, states that the U.S. “shall not establish military bases” or engage in “military activities” on the territory of any former Soviet republics or allies “that are not members of the North Atlantic Treaty Organization” (italics mine„
Und „ But the critiques laid out thus far—portraying it as a throwback to the Cold War that would expel the U.S. from all of Eastern Europe—are simply wrong.“
WAR STORIES
No, We Are Not Headed Toward Another Cold War
What everyone is getting wrong about Putin’s security proposal to the U.S.
BY FRED KAPLAN
DEC 20, 20214:06 PM
https://slate.com/news-and-politics/2021/12/putin-russia-treaty-u-s-ukraine.html
Thomas Wiegold und Fred Kaplan haben beide recht. Je nachdem wie man es liest, bzw. die einzelnen Artikel nebeneinander stellt.