Nach Waffenfund bei KSK-Soldaten: Gericht erlässt Haftbefehl
Nachdem auf dem Privatgrundstück eines Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) Waffen, Munition und Sprengstoff gefunden wurden, ist gegen den 45-jährigen Oberstabsfeldwebel Haftbefehl erlassen worden. Die Durchsuchung des Grundstücks war nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Dresden auch am (heutigen) Donnerstag noch nicht abgeschlossen.
Das Landeskriminalamt Sachsen hatte am Mittwoch die Razzia bei dem Kommandosoldaten der Bundeswehr begonnen, nachdem der Militärische Abschirmdienst (MAD) Hinweise auf das Waffenversteck gegeben hatte. Der Oberstabsfeldwebel wohnt laut Staatsanwaltschaft im Landkreis Nordsachsen.
Der MAD ermittelte nach Angaben des Verteidigungsministeriums gegenüber dem Bundestag bereits seit April 2017 im Zusammenhang mit rechtsextremistischen Verdachtsfällen gegen den Soldaten. Hinweise auf ein Waffenversteck habe der Nachrichtendienst Anfang dieses Jahres erhalten und sofort an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet.
Die Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft im Wortlaut:
KSK-Soldat der Bundeswehr wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz u.a. in Untersuchungshaft
In dem Ermittlungsverfahren der Generalstaatsanwaltschaft Dresden, Zentralstelle Extremismus Sachsen, hat der zuständige Haftrichter des Amtsgerichts Dresden am 14. Mai 2020 Haftbefehl erlassen und diesen in Vollzug gesetzt. Gegen den tatverdächtigen KSK-Soldaten der Bundeswehr besteht der dringende Tatverdacht, gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Waffengesetz und das Sprengstoffgesetz verstoßen zu haben. Der Haftrichter ist der Auffassung der Generalstaatsanwaltschaft Dresden gefolgt, dass Flucht- und Verdunkelungsgefahr vorliegen.
Die Durchsuchungen des Wohnobjekts des Tatverdächtigen dauern nach wie vor an. Auch am heutigen Tag wurden weitere beweisrelevante Gegenstände aufgefunden.
(Archivbild: Scharfschützenausbildung des Kommandos Spezialkräfte (KSK) in der Schweiz im Juli 2018, (deshalb auch noch nicht in Multitarn) – Jana Neumann/Bundeswehr)
Ich hatte es ja schon im anderem Faden zum Thema geschrieben – viel interessanter als die eigentliche Meldung sind die Reaktionen hier. Sturmgewehr und Sprengstoff im Garten vergraben und MAD Ermittlungen seit mehreren Jahren aber der arme Mann ist nur missverstandener Kommandosoldat. Genauso missverstanden wie der Ex-Kommandeur der eigentlich nur das Klischee des zackigen Offiziers geben wollte als er auf Veranstaltungen von NPD-nahen Organisationen aufgetreten ist. Und überhaupt man kann ja jetzt nicht das ganze KSK in Verruf bringen durch Kommentierungen hier – sind ja alles nur Mutmaßungen. Das der MAD einen Schwerpunkt bei Extremismusermittlungen auf das Kommando gelegt hat scheint vielen Entgangen zu sein.
Auch finde ich es ganz interessant wie FDGO und Tradition auseinander dividiert werden sollen. Soweit mir bekannt ist in der höchstrichterlichen Rechtssprechung (namentlich das 2017 Urteil im NPD Verbotsverfahren ) die FDGO sehr knapp definiert worden wobei die in Art1 Abs 1 GG enthaltenen Achtung der Menschenwürde explizit als einer der drei wesentlichen Kernbestandsteile der juristischen Definition der FDGO gesehen wird. Wie man das dann davon trennen will sich in der Tradition eines Verbandes zu sehen der militärisch nicht nur auf politische Ziele hingewirkt hat die dem zuwider laufen, sondern der auch in seinem militärischen Handeln diese oft missachtet hat ist mir nicht ganz klar.
Es hatten ja andere auch schon geschrieben, aber ich finde es ganz interessant dass einige Kommentatoren versuch aber wirklich ganz ‚differenziert‘ zu sein wenn es um rechte Traditionen und radikalen Bestrebungen geht. Sind mitunter die selben Leute die Schaum vorm Mund hatten als UvdL das Wort Haltungsproblem benutzt hat.
Wie gesagt – die Reaktionen sind das eigentlich interessante.
@ tt. kreischwurst.
Also wenn hier einer Schaum vorm Mund hat dann erkenne ich das eher in ihren Beiträgen.Keiner versucht hier Dinge geschönt oder gar verharmlost darzustellen.Nirgends lese ich heraus das der Verhaftete Kdo.Soldat eigentlich missverstanden ist.
Der Empfänger macht in ihrem Fall die Botschaft.
Einige Kommentatoren, welche sonst u.a. immer die offizielle Haltung des BMVg, sicher auch oft zu Recht, ausführen, versuchen sich nun auf den sogenannten Einzelfall eines Oberstabsfeldwebels zu konzentrieren und bemühen die nur damit rein damit verbundene Faktenlage. Warum stellen sich einige gegen die aufkommenden Fragen und ja auch Sorgen, wenn man alle Vorfälle, die älteren und auch aktuell diesen, nebeneinander legt? Bei Fehlern in anderen Bereichen, hier im Blog diskutiert, werden unendliche Diskussionen geführt. Zum Bespiel Anzug oder Ausrüstung. Darf man, kann man. Gut, das auch das möglich ist. Ich finde es allerdings richtig und besonders wichtig, dass hier eine Diskussion zugelassen wird, die Ursachen und Wirkungen betrachtet und Zusammenhänge zu vermutlich rechtsradikalen Tendenzen herstellen läßt. Bleibt zu hoffen, dass, wie durch die BM’n angekündigt, richtig konsequent gehandelt wird. Wer unseren GI kennt, weiß, dass da überhaupt kein Platz für solche „Einzelfälle“ ist. Wie das beim Heer gehandhabt wird, kann man nur vermuten, hoffentlich als bedauerlicher Einzelfall.
@ P.L.
letzter Satz: Berichtigung: Hoffentlich nicht als bedauerlicher Einzelfall.
@ tt.kreischwurst
+1, Zustimmung, die Reaktion sind das Interessante und erstaunlicherweise sind es immer die gleichen Kommentatoren, die sich so zu einer differenzierten Haltung äußern.
@ B.Schroff
Zitat:
„Der von ihnen benannte Hauptmann ist mittlerweile Stabsoffizier und gegen ihn wird wohl erneut wegen Verdachtes möglicher rechtsextremistischer Bestrebungen ermittelt. Der Soldat steht vermutlich im Verdacht entsprechende Inhalte in sozialen Medien verbreitet zu haben. Die Ermittlungen führt u.a. der MAD.
Neben Kompaniechef Pascal D., ebenfalls ein Stabsoffzier, der zweite Falle bei Stabsoffizieren. Das Daniel K. zum zweiten Mal in diesem Umfeld auffällt (als Hauptmann und dann wieder als Stabsoffizier) und wir nun schon von zwei Stabsoffizieren, möglicherweise in Führungverwendungen sprechen, das sollte alle Alarmglocken klingeln lassen.“
Also der damalige Hptm Daniel K. (der meines Wissen Offz mil FD war), Angehöriger des KSK, macht einen offenen Brief an den damaligen OTL Rose (Mitglied des sehr linken „Darmstädter Signals“ ), indem er ihm ernste Konsequenzen angekündigt. Der Brief wurde als Morddrohung aufgefasst und mit einer einfachen Disziplinarmaßnahme abgehandelt. Eine einfache Disziplinarmaßnahme schützt aber auch den Delinquenten, denn er darf wegen der selben Sache nicht nochmal disziplinar gemaßregelt werden.
Und derselbe Hptm K. wird dann von seinen Vorgesetzen so hoch beurteilt, dass er die absolute Ausnahmelaufbahn von Offz mil FD zu Offz TrD in die Stabsoffizierebene schafft. Um diesen Vorgang richtig einzuorden, in der Lw wurden 4 Hauptleute (Offz mil FD) pro Geburtsjahrgang zum Stabsoffizier befördert (meist waren darunter die Staffelkapitäne der der Transall Transportflieger).
Also nach diesem Vorlauf ist der besagte Hptm Daniel K. in die StOffz-Laufbahn übernommen worden. Wer sollte da nicht vermuten, dass dies die Absicht der Vorgesetzten des KSK war um ein Gegengewicht zu dem linksradikalen „Darmstädter Signal“ zu setzen und das die Vorgesetzten das Gedankengut von Daniel K. klammheimlich teilten ?
siehe: https://www.heise.de/tp/features/Es-lebe-das-heilige-Deutschland-3417937.html
@ Wa-Ge
Zitat:
„Da ermittelt ein Geheimdienst, mit all seinen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln (V-Männer, Abhörmaßnahmen,…) seit drei Jahren mit einer eigens dafür aufgestellten Taskforce und unter höchster politischer Beobachtung. Und was ist das Resultat, man schafft es ein Verbrechen aufzudecken aber nicht einen Verdacht zu belegen, dass ein Soldat so weit rechts ist, dass er außerhalb des Verfassungsbogens steht (siehe SPON Artikel von gestern).
Wenn man sich das mal verinnerlicht, was da an Anstrengungen unternommen werden und am Ende kommt dieses Ergebnis bei raus, kann man da noch allen Ernstes irgendeinem Disziplinarvorgesetzten vorwerfen er hätte da seinen Laden nicht unter Kontrolle (wenn man sich im Vergleich anschaut welche Mittel Ihm zur Verfügung stehen (Zeit, Manpower und Rechte). Vielleicht sollte man also nicht vorschnell mit dem Finger auf Chefs und Kommandeure zeigen, wenn mal wieder irgendwo ein Fall auftaucht.“
Vielleicht sollte man gerade mit den Finger auf die Chefs und die Kommandeure zeigen, weil sie nicht geschafft haben in einem sehr kleinen Verband mit max. 1000 Angehörigen, stationiert in nur einer Kaserne, aufgrund der äußeren Abschottung in einem sehr homegenen, inneren Gefüge mit Sozialkontakten zu verhindern, dass fast jedes Jahr wieder ein hochrangiger KSK-Angehöriger oder ex-KSK-Angehöriger im rechtsradikalen Milieu auffällt.
Dazu gehört auch die Nachricht, dass erst ein OTL (ehemals KSK-Angehöriger) aus dem MAD enttarnt und entfernt werden musste, weil er einen HptFw vor einer anstehenden Durchsuchung der Staatsanwaltschaft gewarnt hatte.
Zitat: „Die zweite Conclusio die man aus diesem und ähnlich gelagerten Fällen der jüngsten Vergangenheit ziehen kann ist, dass rechts nicht gleich rechts ist, sprich dass man auch innerhalb der FDGO rechts sein kann. “
Das Problem ist nur, dann wird es schon sehr eng, siehe die Position der AFD. Die Abgrenzung ob man mit seinem Gedankengut eher zum „Flügel“ zu rechnen ist, oder zur konservativ-nationalen Seite ist oftmals nicht eindeutig und fließend.
@ Koffer
Zitat:
„@Georg sagt: 16.05.2020 um 9:05 Uhr
„ Egal wie, eine Häufung der Fälle des Rechtsradikalismus kann man rein objektiv (zahlenmäßig) beim KSK gegenüber der restlichen Bw feststellen !“
Da wäre ich sehr zurückhaltend mit diesen Folgerungen. Aufgrund der geringen Fallzahl des KSK und der möglicherweise hohen Dunkelziffer (in beiden Personengruppen) lassen sich statistische Ableitungen vermutlich nicht valide treffen.“
Aha, dann schauen Sie mal in die Archive der letzten Jahre, wo die rechtsradikalen bis rechtsextremen Vorkommnisse in der Bw stattgefunden haben !
Bei der Lw und der Marine ist mir kein Fall in der Öffentlichkeit bekannt. Beim Heer waren einige spezielle Vorkommnisse bei den Gebirgsjägern und den Fallschirmjägern aber die KSK war nahezu alle zwei Jahre mit einem großen Fall in den Schlagzeilen – und da ist die Dunkelziffer weder bei der einen Seite noch bei der anderen Seite erfasst.
Mal eine kleiner Hinweis.
Jeder darf sich mal in die eigene Lage versetzen, wie er selbst reagieren würde, wenn man selbst (die eigene Person):
– so stark vom Pfad der Rechtsschaffenheit abschweift, dass man illegal beschaffte Waffen im Garten vergräbt
– eine „leichte“ Abneigung gegen die bekannte Demokratie („rechtsextremistischer Verdachtsfall“) hat
– damit rechnen muss, dass man jederzeit abgehört/ausgespitzelt werden kann wegen obiger Aktionen und beruflicher Hintergründe.
Würde man dann jeden neuen Kameraden in seine Geheimnisse einweihen oder würde man versuchen diesen eingeweihten Kreis so klein wie möglich zu halten und die Kommunikation nicht über normale Smartphones zu gestalten?
Das ist auch ein Grund, warum der MAD so wenig Verdächtige, nach Jahren der Ermittlung, aufspüren kann.
Das sind eben nicht die dummen NPD Nazis, sondern Leute, die sich auch mal Gedanken machen was der „Gegner“ so für Spielräume in der Aufklärungsarbeit hat.
Ich hoffe das ist nicht OT
Aber wie sehr wird das ganze dadurch beeinflusst, das man nicht unbelastete bzw. belastete Wehrmachtssoldaten als Vorbilder verwendet bzw. verwenden will?
Vorbilder nicht Beispiele
Welcher Standard wird da gesetzt?
[Das führt uns sehr in den OT – und nein, dieser Thread ist keine Debatte über den Traditionserlass, auch wenn es an einigen Stellen ausufert. Aber da werden wir einfach mal ein bisschen zurückfahren… T.W.]
@ tt.kreischwurst sagt: 16.05.2020 um 12:15 Uhr
„ Auch finde ich es ganz interessant wie FDGO und Tradition auseinander dividiert werden sollen.“
Die Tatsache, dass ein Spruch wie bspw. „Treue um Treue“, zwar gegen den Traditionserlass verstoßen kann, sich aber gleichzeitig innerhalb der FDGO befindet, sollte Sie erkennen lassen, dass Sie da auf dem Holzweg sind.
Über das eine urteilen Richter, über das andere Historiker.
@ Wa-Ge sagt: 16.05.2020 um 11:14 Uhr
+1
@ tt.kreischwurst sagt: 16.05.2020 um 12:15 Uhr
„… aber der arme Mann ist nur missverstandener Kommandosoldat.“
Welcher Kommentar hat das geschrieben?
[Trennung Traditionspflege und FDGO]
„ Wie man das dann davon trennen will sich in der Tradition eines Verbandes zu sehen der militärisch nicht nur auf politische Ziele hingewirkt hat die dem zuwider laufen, sondern der auch in seinem militärischen Handeln diese oft missachtet hat ist mir nicht ganz klar.“
Ganz einfach. Das BVerfG hat klargestellt (sehr eng!) was zur FDGO gehört. Traditionspflege in den Streitkräften gehört nicht dazu.
Wenn es anders wäre, dann hätten die jeweiligen IBuK in den letzten 50 Jahren die Traditionspflege nicht dreimal durch Ministerentscheidung ändern können.
Aus guten Gründen genießt der Schutz der FDGO Verfassungsrang. Dies ist dann u.a. in der Treuepflicht der Beamten und Soldaten festgelegt.
Die vorschriftengemäße Traditionspflege hingegen hat nur Weisungscharakter auf der Basis einer Richtlinie.
A und B mit einander zu verbinden ist also schlicht am Thema vorbei.
„ Es hatten ja andere auch schon geschrieben, aber ich finde es ganz interessant dass einige Kommentatoren versuch aber wirklich ganz ‚differenziert‘ zu sein wenn es um rechte Traditionen und radikalen Bestrebungen geht. Sind mitunter die selben Leute die Schaum vorm Mund hatten als UvdL das Wort Haltungsproblem benutzt hat.
Wie gesagt – die Reaktionen sind das eigentlich interessante.“
Volle Zustimmung. Ich hätte es nicht besser schreiben können (außer vielleicht die Provokation mit dem „Schaum vorm Mund“).
Allerdings finde ich vermutlich andere Reaktionen „interessant“ als Sie ;)
Ein seltsames Empfinden ist es für mich, dass diese Fälle im Umfeld durchaus Auswirkungen zeigen. Personen sind plötzlich nicht mehr da und es werden viele oder gar keine Worte verloren darüber. Reine Sachinformationen werden verlautbart. Das ist auch rational einzusehen und vollkommen legitim. Natürlich ist ein Jeder neugierig und wüsste gerne mehr, aber man kann sich selbst ermahnen und disziplinieren.
Bei anderer Gelegenheit wird hingegen viel und reichlich berichtet und dann auch gerne sehr prominent, die Für und Wider werden an geeigneter Stelle (z.B. hier im Blog) ausgetauscht. Und trotzdem bleibt mein Gedanke und meine Einschätzung klar gefasst.
Es ist ein Fall.
Und zwar nicht mit Betonung auf ein, sondern auf Fall. Ermitteln, aufklären, abarbeiten und notwendige Konsequenzen festlegen. Fertig.
Beim möglicherweise nächsten Fall wird es genauso gemacht und wieder und wieder…
Eine Einheit ist ein Organisatorisches Konstrukt und von sich aus in keiner politischen Richtung zu verordnen. Anders hingegen die Personen in dieser Einheit. Wenn es einen entsprechenden Verdachtsfall gibt, dann werden die rechtsstaatlichen Prinzipien angewendet. Wer und warum ist für den einzelnen Fall bedeutend, weniger für die Gesamtheit der Fälle.
Es sei aber auch von mir nochmal deutlich gesagt, es bereitet mir Sorge, dass es Häufungen in manchen Einheiten zu geben scheint.
Wobei mir allerdings gleichzeitig die Tatsache bewußt ist, es ist eine Häufung von prominent in den Medien berichteten Fällen.
Im aktuellen Fall scheint mir eine einleuchtende Begründung schwer darzulegen zu sein. Aber das Urteil überlasse ich den zuständigen Stellen, die können das.
@ P.L. sagt: 16.05.2020 um 13:37 Uhr
„Einige Kommentatoren, welche sonst u.a. immer die offizielle Haltung des BMVg, sicher auch oft zu Recht, ausführen, versuchen sich nun auf den sogenannten Einzelfall eines Oberstabsfeldwebels zu konzentrieren und bemühen die nur damit rein damit verbundene Faktenlage. Warum stellen sich einige gegen die aufkommenden Fragen und ja auch Sorgen, wenn man alle Vorfälle, die älteren und auch aktuell diesen, nebeneinander legt? Bei Fehlern in anderen Bereichen, hier im Blog diskutiert, werden unendliche Diskussionen geführt. Zum Bespiel Anzug oder Ausrüstung.“
Der Unterschied zwischen dem einen und dem anderen ist, dass wir bei Anzug, Ausrüstung, Beschaffung, Vorschriften, Verlautbarungen, Haushalt, Strategie etc. etc. WISSEN haben.
Beim Fall des OStFw haben wir nur Teilwissen mit Blick auf ihn und aufgrund des Persönlichkeitsschutzes und der laufenden Verfahren auch hier nur sehr eingeschränkt.
Mit Blick auf die von vielen gewünschten Schlussfolgerungen haben wir dann noch weniger Fakten. Deswegen versuchen einige hier induktive Schlüsse vorzunehmen (weil zwei StOffz Probleme mit dem MAD/der FDGO haben, muss dass KSK als ganzes Probleme haben etc.).
Aber induktive Schlüsse sind nun mal nicht zulässig. Erst recht nicht auf so dünner Fallbasis.
Jeder Jurist, jeder aualifizierte Disziplinarvorgesetzte und jeder Wissenschaftler würde einen solchen induktiven Schluss als unzulässig verwerfen.
Zur Provokation hier im Blog eignet sich das vielleicht. Aber zu mehr halt auch nicht.
@Georg sagt: 16.05.2020 um 13:51 Uhr
„Bei der Lw und der Marine ist mir kein Fall in der Öffentlichkeit bekannt.“
Genau das ist es „in der ÖFFENTLICHKEIT“. Sprechen Sie einfach mal mit Kameraden die ein bißchen Ahnung von InFü und den Fallzahlen haben. Dann werden Sie erfahren, dass es auch bei Lw und Marine Fälle gibt.
Ob es allerdings statistische Auffälligkeiten im Heer ggü. Lw/M gibt, kann ich nicht sagen. Möglicherweise, möglicherweise aber eben auch nicht. Ich weiß es einfach nicht und habe keine Zahlen um das eine oder das andere zu behaupten. Ich könnte Vermutungen anstellen, aber das wären dann halt nur das.
Und mit Blick auf das KSK, scheint es in der Tat eine Häufung zu geben. ABER wir hier als Kommentatoren im Blog wissen einfach nicht, ob diese häufig 1. statistisch einschlägig ist oder lediglich in der +/- Abweichung liegt UND 2. ob diese „nur“ durch die höhere Aufmerksamkeit auftritt oder durch eine bereits vorher höhere Einschlägigkeit.
Der Punkt ist doch: Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Alles was ich bisher von Ihnen (und anderen) dazu lese sind Spekulationen.
Und von Spekulationen mit auf die Verfassungstreue ganzer Verbände und/oder ganzer Truppengattungen rate ich sowohl aus Kameradschaftsgründen, als auch aus Sachlichkeitsgründen ab.
@SamWar sagt:
15.05.2020 um 12:46 Uhr
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Ja, in Ihrer kruden Weltsicht mag das vielleicht so sein, aber hier im Blog (der Haus, aber das Blog) kommen Sie damit nicht weiter.
Ich bin mir sicher, dass auch Herr Wiegold diese Meinung vertritt?
Vielen Dank an Georg und K.B. für die vertiefenden Links. Hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm, aber lässt mich frösteln.
Besonders nett der Seitenhieb im Brief K.s von den „impotenten instrumentalisierten Diensten“.
Da würde ich ja als Dienst schon aus sportlichen Gründen aktiv werden. Ist damals aber nicht passiert? Unsportlich?
Auch erschreckend: Das Licht, das auf Hans-Otto Budde fällt. Auf die Generalität als Ganzes.
Gleichzeitig bin ich mir aber sicher, dass die Bundesrepublik Deutschland und die Bundeswehr mit dem jetzigen GI General Zorn über einen „zornigen“ (im Sinne von „heftig“) Mann verfügt, der mit solchen Sachen aber so überhaupt gar nichts zu tun hat!
Da fühle ich mich schon wieder sicherer.
Viele Grüße an alle Demokraten/Antifaschisten
[Ja, angesichts der Spamfluten, die hier ankommen, kann schon mal ein Spam-Kommentar durchrutschen. Danke für den Hinweis. T.W.]
@ Koffer
Neben den in diesem Faden dargestellten zahlreichen Darstellungen möglicher rechtsradikaler Vorkommnisse im KSK:
Ende 2019: Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat nach den Ermittlungen wegen Verdachts auf einen neuen Fall von Rechtsextremismus im Kommando Spezialkräfte (KSK) ein hartes Vorgehen angekündigt. „Jeder, der in irgendeiner Art und Weise radikal bei der Bundeswehr auffällt, hat in dieser Bundeswehr keinen Platz“, sagte die CDU-Vorsitzende bei einem Besuch im Kosovo. Das gelte insbesondere für das Kommando Spezialkräfte, „denn das KSK ist ein Stück Aushängeschild“, sagte sie. „Es empfindet sich selbst als solches und deswegen hat es selbst eine besondere Verantwortung, jeder Tendenz zur Radikalität auch entgegenzutreten.“
Der MAD bearbeitete schon zu Beginn des Jahres 2020 beim KSK wohl ca 20. rechtsextreme Verdachtsfälle. Im Verhältnis zur Personalstärke gebe es in der Einheit damit etwa fünf Mal so viele Fälle wie im Rest der Bundeswehr, so MAD-Präsident Christof Gramm in der „Welt am Sonntag“.
Brigadegeneral Markus Kreitmayr, wollte beim Neujahrsempfang des KSK „klar zum Ausdruck bringen, dass derartige Verfehlungen im Kommando Spezialkräfte in keinem einzigen Fall toleriert werden“.
Mai 2020: Kramp-Karrenbauer äußert sich zu neuem KSK-Skandal – „Er wird keine Uniform mehr tragen…Für mich ist klar: Niemand, der in radikaler Art und Weise in unseren Streitkräften auffällt, hat in der Bundeswehr Platz“, Bei den weiteren Untersuchungen des Falls werde eng zusammengearbeitet. Sie nannte auch die „weitere Ermittlung möglicher Netzwerke“.
@ Koffer, was brauchen Sie noch? Niemand sagt, dass dieser Großverband rechtsradikale Tendenzen auf die leichte Schulter nimmt oder gar toleriert. Jedoch abzustreiten, dass es eine merkwürdige und nicht abreißende Häufung gibt, das sollten wir bitte nicht tun. Ich hoffe auf einen genauen Blick aller verantwortlichen Vorgesetzten, das Offenlegen von Fehlern und Versäumnissen im Rahmen der jeweiligen Verantwortlichkeiten. Das harte Vorgehen s.o., es sollte so wie angekündigt passieren. Gerade weil das KSK so wichtig ist und die Masse der Soldaten vorbildlich den Dienst für unser Land verrichtet.
@ Georg:
Danke für die Hinweise auf die Nachgeschichte des Falls Rose betr. Beförderung dieses Hptm K. – wusste ich noch nicht, das ist ja erschütternd.
@ Metallkopf:
Wieso sollten die Fallzahlen eh gleich bleiben? Ich glaube, wenn Führung KSK/DSK von FDGO abweichendem Verhalten knallhart entgegen treten würden, würden sich Radikale, Extremisten und Spinner vielleicht zweimal überlegen, ob sie da wirklich hin und bleiben wollen. Den anderen dort muss man aber unbedingt ein vernünftiges und positiv besetztes Rollenverständnis vermitteln, ich fürchte, da könnte vielleicht etwas im Argen liegen.
@T. Listner sagt: 16.05.2020 um 20:07 Uhr
„@ Koffer, was brauchen Sie noch? Niemand sagt, dass dieser Großverband rechtsradikale Tendenzen auf die leichte Schulter nimmt oder gar toleriert. Jedoch abzustreiten, dass es eine merkwürdige und nicht abreißende Häufung gibt, das sollten wir bitte nicht tun.“
Ich streite überhaupt nichts ab. Ich versuche differenziert, sachlich und an Fakten orientiert zu argumentieren. Ich zitiere mich hierzu gerne selbst:
Und mit Blick auf das KSK, scheint es in der Tat eine Häufung zu geben. ABER wir hier als Kommentatoren im Blog wissen einfach nicht, ob diese häufig 1. statistisch einschlägig ist oder lediglich in der +/- Abweichung liegt UND 2. ob diese „nur“ durch die höhere Aufmerksamkeit auftritt oder durch eine bereits vorher höhere Einschlägigkeit.
Der Punkt ist doch: Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Alles was ich bisher von Ihnen (und anderen) dazu lese sind Spekulationen.
Und von Spekulationen mit auf die Verfassungstreue ganzer Verbände und/oder ganzer Truppengattungen rate ich sowohl aus Kameradschaftsgründen, als auch aus Sachlichkeitsgründen ab.
Kein politisches, sondern reines Disziplinproblem
An alle die hier die FDGO in Gefahr sehen, rate ich mal dringend zum Faktencheck: ja, wir haben es hier mit einem eindeutigen Verstoss im Sinne des StGB zu tun, der auch dementsprechend verfolgt wird.
Ansonsten sehe ich hier nur jemanden, der in seiner Freizeit das macht, was er sonst auch beruflich macht: sich mit Waffen und Sprengstoff zu beschäftigen.
Die angeblich ‚rechten‘ Vorbilder der Truppe (im KSK und anderswo in der Bw) , wie ‚Brandenburger‘ etc. sind allerdings in keinster Weise politisch zu verstehen, sondern rein militärisch-fachlich. Die Truppe damals hat halt gut gekämpft.
Ich kann hier nur eines feststellen: Auf Intelligenz scheint beim KSK Auswahlverfahren kein besonders grosser Wert gelegt zu werden.
Ansonsten haben wir im KSK ein sehr stark ausgeprägtes Disziplinproblem, so wie es u.a. auch in den US Spezialkräften letztes Jahr festgestellt wurde. Dort hat man vor kurzem reagiert und alle informellen ‚Renegade‘-Abzeichen und nicht-korrektes Erscheinungsbild entsprechend verboten. In der Bw warte ich noch, dass entsprechend durchgegriffen wird.
Die Attitüde, fachlich-militärische Belange und gerade ‚Einsatz‘ über Gesetze und Regeln zu stellen ist mir hier in den Kommentaren bei TW auch schon entgegengeschlagen. Beispielsweise wollte mich neulich so ein Bürschchen bei meiner Anspielung auf die Bw in den 80er Jahren als ‚Trainingsweltmeister‘ abqualifizieren, der doch von ‚Einsätzen‘ keine Ahnung hätte. Nur weil dieses Bürschchen anscheinend mal ein paar Dosen Bier im Lager in Mazar-al-Sharif getrunken hatte, dachte er, er braucht sich deshalb an keine bewährten militärischen Einsatzgrundsätze mehr zu halten.
Die ‚Arroganz‘ sich nicht mehr an Regeln halten zu müssen, muss in einer Einheit wie dem KSK/KpfSchw natürlich umso deutlicher ausgeprägt sein.
Es ist dort also weniger politisch einzuschreiten, als viel mehr disziplinarisch: man müsste als allererstes dort mal das undisziplinierte Auftreten wie nicht-dienstliche Baseballmützen usw. verbieten. Einfach mal das Photo vom Besuch General Zorn bei den SpezKr in Mali angucken: https://www.bmvg.de/de/aktuelles/besucht-truppe-generalinspekteur-bundeswehr-afrika-niger-mali-211298
Das ist das eigentliche Problem unserer Spezialkräfte: dass sie denken, sie müssten sich an keine Regeln mehr halten. Und umso schlimmer, dass Vorgesetzte bis hinauf zum GI das durchgehen lassen.
@Koffer
„dünner Fallbasis“
„Jeder Jurist, jeder aualifizierte Disziplinarvorgesetzte und jeder Wissenschaftler würde einen solchen induktiven Schluss als unzulässig verwerfen.“
Das ist sooo nicht richtig.
Eine Tendenz kann man auch so ablesen und gerade die Auswertung „Fälle pro 1000 Mann“ sind auch ein wichtiges Indiz und sooo dünn ist die Fallbasis nun nicht.
Hier ist ihre Annahme mit der Marine eben vollkommen falsch, denn gerade im Heer gibt es viel mehr Fälle. Können Sie ja gerne im Bericht des MAD nachlesen.
Dass alle Soldaten im KSK ein Problem sind, hat auch niemand geschrieben, aber dass eben ein deutlicher Unterschied im Vergleich zu anderen Einheiten vorhanden ist, kann man nicht verleugnen. Dies wird aber kein Zufall sein, also muss es auch ein wenig am KSK an sich liegen.
Sei es, weil durch den Korpsgeist wenig nach außen dringt oder weil die Kameradschaft innerhalb dieser Einheit so stark ist, dass einzelne Soldaten sich nicht trauen Meldungen abzugeben oder (ganz schlimm) gelebtes falsches Denken (daran glaube ich aber auch nicht).
Dass das KSK an sich aber ein internes Problem hat, kann man nicht verleugnen.
Deshalb wurde das KSK auch Arbeitsschwerpunkt im MAD!
Ihre Punke 1. und 2. sind damit schon mal von der Hand zu weisen, denn auch im MAD bildet man nicht einfach aus Spaß Arbeitsschwerpunkte.
Ich weiss ja nicht: Vielleicht hat der MAD das KSK zum Schwerpunkt erklärt – vielleicht auch nicht. ;-)
[Das soll jetzt was? Die Aussagen von Präsident und auch BMVg sind da schon recht eindeutig. T.W.]
Zu lang als Zitat? Welt von heute zum bekannten Vorfall.
Bartels: „Es wird auch besonders sorgfältig ausgewählt, aber dabei stand lange im Vordergrund: Wir suchen die Härtesten der Harten, die wir in der Ausbildung noch härter machen! Wenn das die Philosophie ist, dann kann das im Kopf von einigen Soldaten dazu führen, dass sie glauben, sie müssten auch politisch die Härtesten sein. Und dann kommen einige auf seltsame Bezüge zur deutschen Vergangenheit oder andere krude Theorien. Wohlgemerkt: Das gilt ganz bestimmt nicht für das ganze KSK, aber eben doch für zu viele, als dass man es als bedauerliche Einzelfälle abtun könnte. Da sind nun Sensibilisierung und Thematisierung im Kommando selbst die wichtigsten Maßnahmen. „.
Alles gesagt! Machen!
[Hm, ist von der Länge her an der Grenze, aber kaum kürzbar – habe den Schluss gestrichen und hoffe, das bewegt sich gerade noch in den Grenzen des Zitatrechts. Ansonsten sollte man vielleicht dazu sagen, dass es sich um ein Interview mit dem scheidenden Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels handelt. T.W.]
@ Koffer
Zitat: @T.Listner
„Der MAD bearbeitete schon zu Beginn des Jahres 2020 beim KSK wohl ca 20. rechtsextreme Verdachtsfälle. Im Verhältnis zur Personalstärke gebe es in der Einheit damit etwa fünf Mal so viele Fälle wie im Rest der Bundeswehr, so MAD-Präsident Christof Gramm in der „Welt am Sonntag“.“
Na mit dem Zitat und der Aussage des MAD-Präsidenten haben Sie den statistisch relevanten Beweis einer Häufung der rechtsextremen Fälle beim KSK und ihre Relativierungsstrategie und Abwiegelungsstrategie bezüglich rechtsradikaler Vorkommnisse in der Bw, besonders beim KSK, Fallschirmjäger usw. ist wieder mal am Ende angelangt.
@ Huegeliger sagt: 17.05.2020 um 14:39 Uhr
„Eine Tendenz kann man auch so ablesen und gerade die Auswertung „Fälle pro 1000 Mann“ sind auch ein wichtiges Indiz und sooo dünn ist die Fallbasis nun nicht.“
Fälle pro 1000 sind dann eine dünne Fallbasis, wenn der Verband selbst nicht viel mehr als 1000 Angehörige hat und die bekannten Fälle bisher nur Verdachts-/Beobachtungsfälle sind und wir hier im Forum nicht alle Informationen darüber haben.
Nochmals: ich sage nicht, dass es keine Häufung zu geben scheint. Ich sage nur, dass diese Wahrnehmung mangels Faktischer Aussagekraft kein Beleg für irgendetwas ist.
Aber auch kein Beleg gegen etwas.
„Deshalb wurde das KSK auch Arbeitsschwerpunkt im MAD!
Ihre Punke 1. und 2. sind damit schon mal von der Hand zu weisen, denn auch im MAD bildet man nicht einfach aus Spaß Arbeitsschwerpunkte.“
Auch hier spekulieren Sie. Wir wissen ja nicht, ob die anscheinend eingetretene Häufung im KSK tatsächlich eine höhere Anzahl darstellt als im Rest der Bundeswehr oder ob durch die Schwerpunktbildung des MAD lediglich mehr Fälle aufgedeckt wurden als man dies im Rest der Bundeswehr getan hat. Zudem sind noch nicht ausreichend dieser Fälle vor Gericht entschieden worden um bewerten zu können ob es sich auch tatsächlich um einen Verstoß gegen die Treuepflicht des Soldatengesetzes handelt.
Ehrlich gesagt sind mir diese ganzen Spekulationen zu wider. Hier werden mEn einfach zu häufig persönliche Abneigungen Und Vorurteile gegen gewissen Verbänden und Truppengattungen ausgelebt. Ein Beispiel hierzu s.u.
Die einzige Frage die zählt ist mEn, dass jeder Fall eines Soldaten mit mangelnder Verfassungstreue einer zu viel ist und das man gegen solche Fälle vorgehen muss.
@ Georg sagt: 17.05.2020 um 18:51 Uhr
„Na mit dem Zitat und der Aussage des MAD-Präsidenten haben Sie den statistisch relevanten Beweis einer Häufung der rechtsextremen Fälle beim KSK“
Wenn Sie glauben, dass das ein statistisch relevanter Beweis ist, dann muss ich Sie bitten sich mit Blick auf Statistik und mit Blick auf Verwaltungs- und Disziplinarrecht weiter zu bilden.
„und ihre Relativierungsstrategie und Abwiegelungsstrategie bezüglich rechtsradikaler Vorkommnisse in der Bw, besonders beim KSK, Fallschirmjäger usw. ist wieder mal am Ende angelangt.“
@Huegeliger
q.e.d.
@ Georg sagt: 17.05.2020 um 18:51 Uhr
Am Ende wird es nur von Belang sein, wie vielen der 20 der MAD was nachweisen kann. Und der Fall des OStFw deutet darauf hin, dass es nur sehr wenige sein werden. Und dann haben Sie am Ende eine Hand voll Soldaten aus einem 1.500 Soldaten starken Verband. Das sind immer noch eine Hand voll zu viel, geht in der Statistik der Bundeswehr dann aber trotzdem unter (wenn man bedenkt, dass die anderen Verbände nicht Schwerpunkte des MAD sind). Mir persönlich würde kein Heeresverband im Osten einfallen indem der MAD nicht 20 Verdachtsfälle finden würde, wenn er seinen Schwerpunkt darauf wechseln würde diese dort zu finden.
Ein Verdachtsfall sagt erstmal ja nur aus, dass da jemand an der Grenze agiert, solange die Person jedoch nicht darüber hinwegschreitet ist es vielleicht für den ein oder anderen politisch nicht angenehm, aber es ist vom Gesetzt gedeckt.
@Sindbad
1+
Diese Arroganz, sich über Regeln hinwegzusetzen ist mir auch schon häufig aufgestoßen. Aber nicht nur das KSK schafft es nicht, zB. das äußere Erscheinungsbild in Bezug auf diese unsäglichen Vollbärte um- bzw. durchzusetzen, da herrscht fast überall Nachholbedarf.
@TW: Das war eine Replik auf @Koffer mit „Der Punkt ist doch: Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.“, knapp über meiner Reaktion. Der Zwinkersmiley deutet hier Ironie an. ;-)
@Sindbad
„Ansonsten sehe ich hier nur jemanden, der in seiner Freizeit das macht, was er sonst auch beruflich macht: sich mit Waffen und Sprengstoff zu beschäftigen.“
Ist das wirklich ihre Antwort?
Sind Sie momentan Soldat?
Wäre es okay, wenn der Polizist mit Schwerpunkt Betäubungsmittel zuhause 500g Kokain und 200g Heroin hortet?
Wäre es okay, wenn der Rechtsmediziner heimlich auf den Friedhof geht und Leichen ausgräbt und in seinen Keller obduziert?
Wäre es okay, wenn der Sprengmeister (Bergwerk oder Hausabriss) zuhause im Keller 2000 kg TNT fachgerecht hortet?
Wäre es okay, wenn der Angestellte der Banknotendruckerei das Papier mit nach Hause nimmt und in seiner Garage Eurobanknoten druckt?
Für mich persönlich hat das nichts mehr mit Beruf und Hobby zu tun, sondern klingt für mich bei manchen nach Verrücktheit, bei manchen kommt mir der Verdacht auf, dass da mehr dahinterstecken könnte (vielleicht selbst abhängig oder man will damit was dazu verdienen).
„angeblich ‚rechten‘ Vorbilder der Truppe wie ‚Brandenburger‘ etc. sind allerdings in keinster Weise politisch zu verstehen, sondern rein militärisch-fachlich.“
Woher wollen Sie wissen, wie der einzelne Soldat diese Einheiten sieht.
Vielleicht bewundert der eine oder der andere (KSK) Soldat diese Einheiten auch politisch.
Um diese Fälle auszuschließen, sollte es keinen einzigen Wehrmachtsverband oder anderen Verband mit fragwürdiger Vergangenheit geben, auf den heutige Einheiten sich berufen (oder als Nachfolger sehen).
@Koffer
Ach wissen Sie, mir ist das mittlerweile zu blöd wie einfach Sie es sich machen.
Wenn der Militärische Abschirmdienst das KSK als Arbeitsschwerpunkt macht, dann wird es hinreichende Zahlen gegeben haben und keine „normalen“ durchschnittlichen Zahlen wie im Bundeswehrdurchschnitt.
Gleichzeitig kann man auch mal die Fälle näher betrachten und erkennen, das Fall nicht gleich Fall ist.
Wenn hier jemand behauptet, dass in jedem Ost-Heeresverband auch 20 Verdachtsfälle gefunden werden, wenn dieser Verband Arbeitsschwerpunkt ist, dann hoffe ich für uns alle, dass diese Fälle nur ein paar Facebookkommentare gegen Muslime sind und keine vergrabene Waffe im Garten.
Wenn Sie so toll mit der Interpretation von Zahlen sind, dann lesen Sie doch den MAD Bericht mal durch:
https://augengeradeaus.net/wp-content/uploads/2020/05/20200506_MAD-Report_2019.pdf
Die Grafiken auf Seite 13, 15, 16 reichen auch schon aus bei Zeitmangel.
@ Pio-Fritz
Mir hat’s spätestens mit dem Kommentar hier gereicht:
https://augengeradeaus.net/2020/04/verteidigungsministerin-erinnert-an-karfreitagsgefecht-2010-bereit-das-eigene-leben-einzusetzen/#comment-338302
„Wir Fallschirmjäger der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts hätten den Feind am Karfreitag 2010 in ISA KHEL geworfen! – Im Moleskinanzug und ohne SPz-Unterstützung.“
Es ist, wie viele andere Kommentatoren hier schon bemerkt haben: Viel Krawall, der jeden vielleicht berechtigten Einwand im Keim erstickt. Unprofessionell, und laut und eigentlich schon über die Grenzen der Kameradschaft hinaus. Keine (Gegen-)Argumente, sondern klassisches Derailing durch Abwertung des Gegenübers. Keine Ahnung, ob die Fallschirmjäger der 80er Jahre so drauf waren, aber ich schätze da eher die Bürschchen jüngeren Datums – als stille Profis, die erst nachdenken, bevor sie ihren Frust über was-auch-immer in den Äther pusten.
Ich freue mich immer über die steigende Reichweite von AG, aber man muss dann halt damit leben, dass das dann solche Charaktere anlockt.
Da wird das KSK per Action-Soap zur Werbung Personal herangezogen, und alles was die Jugendlichen Schulabgänger sehen, wenn sie die Truppe googeln, ist NAZIS…
Toll gemacht, Calw!
Ein nicht zu unterschätzender Beitrag zur Orientierung und Erziehung Minderjähriger, der da geleistet wird. Ein weiterer Grund warum sich Schulklassen über das Thema Verpflichtung ideologisch spalten und den BW-Gegnern Totschlagargumente an die Hand gegeben werden.
Ich schäme mich, mehr kann ich nicht sagen…
Schade, dass durch einige Kommentatoren die radikal rechten Umtriebe in den deutschen Streitkräften heruntergespielt werden. Verniedlichung, vermeintlich ‚nur‘ Disziplinarfälle, ‚nur‘ Einzelfälle, bagatellisieren, Gedächtnislücken uvm.
Mehrfach war die Bundeswehr-Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) in die Schlagzeilen geraten und hier werden Entschuldigungen gesucht und vermeintlich klug verpackt. Zum Teil haarsträubende rechtsradikale Vorkommnisse werden verteidigt und als Kritiker wird man versucht als naiv und kurzsichtig ausgegrenzt. Wenn ich das so lese, wird mir klar, dass in der Bundeswehr Rechtsradikalismus immer wieder Platz findet. Wenn Kameraden, Vorgesetzte und Ehemalige auf dem rechten Auge blind sind und dies auch noch schön reden wollen, dann kann man nur auf das Primat der Politik setzten und sich wünschen, dass dort veranlasst wird, dass endlich mal ein Zeichen gegen Rechts gesetzt wird. Wenn ich Beiträge wie u.a. von @ Koffer lese wird mir Angst um unsere Streitkräfte. Die Zunahme rechtsextremer Verdachtsfälle im KSK wirkt beunruhigend und wieder will es keiner sehen?
des Einhaltens allgemeingültiger Formen und Regeln in der Bundeswehr.
KSK besteht u.a aus hochqualifizierten und ausgewählten Einsatzkräften. Doch leider immer noch viel zu wenige. Man bräuchte mehr, doch es bestehen nur wenige, zu wenige die Auswahl. Die wenigen müssen gehalten werden, also wird viel geduldet, es wird einfach viel zugelassen. Ausrede ist immer, dass besondere Aufgaben, auch besondere Leute bräuchte. Disziplin, vor allem formale, das ist etwas für gewöhnliche Einheiten. Viel Kommandooffiziere haben durch langjährige gemeinsame Ausbildung eine Nähe zu Kommandofeldwebeln entwickelt, die sie oft nicht mehr als Offizier im ‚klassischen‘ Sinne handeln läßt. Vorgesetzte, welche nicht die Kommandoausbildung absolviert haben, bemühen sich durch besonders lockeres und kumpelhaftes Auftreten, dazuzugehören und lassen besonders viel durchgehen.
In der Bundeswehr gibt es viel zu viele, die glauben, weil sie speziell oder gar spezial sind, sich nicht mehr an gültige Verfahren und Vorschriften halten zu müssen. Anzugsfragen, lächerlich. Normale politische Bildung, nicht wir, höfliches und bescheidenes Auftreten, kann, muss aber nicht, entscheiden wir fallweise.
Diese verzweifelten Versuche die Vorkommnisse als statistisch normal zurecht zu biegen (mit mitunter haarsträubenden Aussagen die nicht gerade von ausgeprägter Ausbildung in dem Bereich zeugen) sind erhellend und fallen, leider, ins Bild. Die super-duper (ist ja wohl mittlerweile akzeptierter militärischer Jargon) Spezialeinheit rühmt sich zwar mit ihrer Auslese und nur die speziellsten der Spezialen zu nehmen, aber wenn es um Verfassungstreue geht reicht es wenn sie als Verband das statistische Mittel erfüllen auch nicht rechtsradikaler als ein anderer Verband sind? Da biegt man sich sein eigenes Eliten- und das immer hochgehaltene Anspruchsdenken aber ganz schön zurecht.
Das lustige ist dass die meisten dieser Kommentare dem Muster folgen à la: „Aber aber aber statistisch ist das ja alles noch normal. Natürlich ist jeder Fall einer zu viel, aber ist ganz normal“. Was da versteckt in der Mitte ist – jeder Fall einer zu viel – ist ja das eigentlich richtige und wichtige. Das gilt für die generelle Gesellschaft aber natürlich um so mehr für Soldaten. Und dann muss das natürlich auch im erhöhten Maße für diejenige gelten die gemeinhin als die Crème de la Crème der Soldaten gesehen werden und sich auch selbst als solche sehen. Wieso hat man dann also nicht die entsprechenden Ansprüche in derlei Hinsicht? Wieso hat man nich auch im erhöhten Maße Ansprüche an die Verfassungstreue dieser Soldaten? Da kann man doch ganz gut über die Motive hinter derlei Kommentaren spekulieren, wenn man genau in diesem Aspekt versucht maximal Durchschnitt zu sein (und sein zu müssen).
Bevor ich mich hier ausklinke möchte ich dann noch etwas anbringen was mittlerweile schon zur Binse geworden ist, aber wohl trotzdem noch nicht bei jedem angekommen ist. Probleme mit rechtsradikalen Bestrebungen entstehen vor allem dann wenn man sie gewähren lässt und verharmlost. Das trifft auf die generelle gesellschaftlich-politische Dimension zu und selbstverständlich auch auf die Bw mit all ihren Verbänden.
@ tt.kreischwurst sagt: 18.05.2020 um 11:24 Uhr
„Diese verzweifelten Versuche die Vorkommnisse als statistisch normal zurecht zu biegen (mit mitunter haarsträubenden Aussagen die nicht gerade von ausgeprägter Ausbildung in dem Bereich zeugen) sind erhellend und fallen, leider, ins Bild.“
Genau das Gegenteil passiert. Da wird von einer Seite versucht aufgrund von einer einstellig Anzahl nachgewiesener Fälle eine Diskreditierung von einer dreistelligen Anzahl an Soldaten herbeizureden. So nach dem Motto wenn in einem Zug ein Nazi ist, dann muss ja der ganze Zug automatisch voller Nazis sein. Und der Logik folgernd muss ja daher automatisch die ganze Kompanie und der ganze Verband vollgespickt mit Nazis sein.
Kennen die Kommentatoren hier überhaupt einen einzigen Soldaten der in diesem Verband dient? Oder werden die Infos nur aus der Presse entnommen? Vielleicht auch noch aus einem Artikel in dem der Autor nicht zwischen Kompaniechef und Kommandeur unterscheiden kann? Weiß hier überhaupt jemand welcher Anteil der Soldaten in Calw einen Migrationshintergrund hat? Hat sich mal jemand die Frage gestellt ob diese Soldaten sich sowas gefallen lassen würden? Weiß einer der hier kommentierenden überhaupt was es heißt über Jahre in der selben Kompanie und im selben Verband zu dienen? Glaubt da wirklich jemand dran, dass da nicht die üblichen „Feindlichkeiten“ auftauchen würden, die dann schnell dazu führen würden, dass der „Hammer“ kreisen würde (so wie es in zig Kompanien und Verbänden Tag täglich der Fall war, ist und immer sein wird)?
@Koffer hat ja genau das Gegenteil geschrieben, von dem was Sie behaupten. Er schreibt eindeutig, jeder Fall ist einer zu viel und soll rigoros aufgeklärt und geahndet werden. Aber weil 1, 10 oder auch 100 schwarze Schafe im Stall stehen, muss ich nicht den ganzen Stall in Sippenhaft nehmen.
Und nochmal, weil es einige hier anscheinend gerne überlesen. Da wird ein Soldat drei Jahre lang von einem Geheimdienst, samt der ganzen Klaviatur an technischen Mitteln, überwacht und es kann ihm immer noch nicht gerichtsfest nachgewiesen werden, dass er ein Nazi ist. Die Couchtischermittler aus dem Internet können das aber aus der Ferne sofort für den ganzen Verband erledigen.
Zum Schluss: Ja es gibt Vorfälle in dem Verband und es gibt den Verdacht, dass da noch mehr sein könnte. Das heißt aber nicht, dass ein großer Teil, der größte Teil oder der ganze Verband einem Spießrutenlauf unterzogen werden muss.
@Wa-Ge: Das geflügelte Wort besagt, bevor die Wahrheit die Stiefel an hat, ist die Lüge einmal um die Welt.
Und das Bild bleibt haften, das KSK hat nicht die Möglichkeit, eine Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Gerade die aus der Truppe kennen die Kameraden.
Und wenn der MAD schon Task-Forces einrichtet und derartige „Einzelfälle“ entstehen können, dann ist da was im Argen.
@Liniensoldat 1+*
Wa-Ge sagt: 18.05.2020 um 14:17 Uhr
„So nach dem Motto wenn in einem Zug ein Nazi ist, dann muss ja der ganze Zug automatisch voller Nazis sein.“
Wundert Sie diese Reaktion nach der Haltungsproblem-Rede von UvdL? Mich nicht, sie hat doch großflächigem Bundeswehr-Bashing Tür und Tor geöffnet. Egal, ob Pfullendorf, Calw oder Illkirch.
Die Frage mit dem Rechtsextremismus wird der Staatsschutz klären und wir werden davon erfahren, auch, ob in der Einheit des Oberstabsfeldwebels ein rechtes Netzwerk bestand oder nicht. Der Beschuldigte selber muss weg und wird wohl alleine schon wegen Verstößen gegen das Waffengesetz, Kriegswaffenkontrollgesetz und was weiß ich, entlassen werden. Das ist auch gut so.
Wenn man dem MAD folgt, muss man sich allerdings fragen, ob diese Kameraden, die da auffällig sind, vielleicht einen Sprung zu viel hatten. Denen fehlen doch 5 ct am Euro.
Und Otto-Normalverbraucher können Sie so eine Reaktion nicht verübeln. Bei ihm ist Bundeswehr negativ besetzt als problembehaftete Organisation. Wenn nicht Rechtsradikalismus gerade das Thema in den Medien ist, dann entweder Anschläge in Auslandseinsätzen oder Probleme in der Materialbeschaffung. Die paar guten Nachrichten (z.B. Corona-Hilfe) gehen da doch unter.
@ Wa-Ge sagt: „Zum Schluss: Ja es gibt Vorfälle in dem Verband und es gibt den Verdacht, dass da noch mehr sein könnte.“ Nun lassen sie uns mal konsequent reinschauen, Zusammenhänge offenlegen oder gar herstellen. Da gibt es wirklich viel zu tun. Ich rege z.B. mal an das Thema einer intensiven politischenund ethischen Bildung für das KSK zu überprüfen. Nicht Papierlage, sondern was tatsächlich geschieht. Nicht nur Reisen nach Berlin, verbunden mit einem Besuch des Bundestages und ansonsten viel Freizeit im Berliner Nachtleben. Es geht um eine Ausbildung, um Bildung, welche nicht der Einsatzausbildung nachgeordnet ist odr gar informell als Belastung empfunden wird. Das sagt jemand, der zur politischen Bildung und Inneren Führung valide Informationen nicht nur aus dem Blog und aus der Zeitung kennt. Kritik ist oftmals negativ konnotiert, man spürt immer wieder die Auswirkungen bei einigen Vorgesetzten, entgegen offiziller Fehlerkultur und Auffordern zur Kritik. Kritik hat doch zum Ziel, eine Verbesserung herbeizuführen. Wir wollen alle kein KSK mit zunehmenden oder andauernden rechtsradikalen Tendenzen, weder bei Unteroffizieren noch bei Stabsoffizieren. Ausgerechnet das Kommando Spezialkräfte (KSK) wird von so vielen Fällen erschüttert, in denen sich Vorgesetzte offenbar rechtsextrem verhalten haben. Rechtsextremismus ist eine Schande für die Bundeswehr – wer dies verniedlichen oder nicht verstehen will, gehört nicht in unsere Bundeswehr. Doch ich habe die Hoffnung, dass nun endlich wirksame Maßnahmen ergriffen werden. Nicht nur Bauernopfer, sondern auch die Frageb nach Führung und Führungsverhalten der Vorgesetzten. Egal ob eine zunehmende Anzahl von Einzelfällen oder gar ein strukturelles Problem. Wir wissen, wenn man im BMVg etwas will, dann greift es auch, bei aller Kritik. Was sagen wir beim nächsten, hoffentlich nicht eintretendem Fall? Nicht aufregen, kann passieren, Statistik ist ja (noch) nicht so schlimm?
@Tom Cruise sagt: 17.05.2020 um 23:54 Uhr
„Ach wissen Sie, mir ist das mittlerweile zu blöd wie einfach Sie es sich machen.“
Einfach mache ich es mir sicherlich nicht. Differenziert und ausgewogene zu argumentieren ist angesichts so hoch emotionaler Themen schwierig und in jedem neuen Fall eine Herausforderung. Gleiches gilt für die schwierige Gratwanderung zwischen der Unschuldsvermutung/der freien Meinung und der Gefährdung der Treuepflicht des einzelnen Staatsdieners ggü. dem Dienstherrn. Gleiches gilt auch für die Gratwanderung zwischen dem Schutz der FDGO als Ganzes und dem Schutz der Rechte des Einzelnen im Rahmen der FDGO. Gleiches gilt auch für den Schutz des Ansehens der Bundeswehr nach Außen durch zu viel oder durch zu wenig (öffentlichkeitswirksames) Vorgehen.
Schwierige Fragen. Keine einfachen Antworten. Zumindest behaupte ich nicht solche einfachen Antworten zu haben.
Ich für meinen Teil halte es daher für viel „einfacher“ alle über einen Kamm zu scheren, zu pauschalisieren und sich nicht an Fakten zu orientieren, sondern an Meinungen :(
@ Wa-Ge
Unterstellen Sie bitte den hier schreibenden Kommentatoren nicht, dass sie keine Ahnung von der Bw haben. Nur weil Sie mal gerade 12 oder 13 Dienstjahre abgeleistet haben, bedeutet das nicht, dass Sie den totalen Überblick über die Bw haben und andere keinen Einblick haben.
Zur Info, ich habe 35 Jahre in der Bw gedient, davon als Maximum 12,5 Jahre in einer Einheit und dort in der Zeit als stellvertretender Stff-Chef. Deshalb habe ich auch eine dezidierte Meinung zu dem öminösen Begriff der „Dienstaufsicht“. Mein Credo war immer „persönlich“ und „vor Ort“ am Arbeitsplatz des Mitarbeiters / Untergebenen. Und ich lasse mir weder von Ihnen noch von sonst jemanden einreden, dass wenn man über eine lange Zeit, viele Jahre, täglich mit seinen Soldaten und zivilen Mitarbeitern unterwegs ist, vor Ort ist, dass man dann nichts merkt wie bei dem Einen oder Anderen der Hase läuft, sprich in welchen politischen Kategorien er oder sie denkt.
Wenn es so stimmt, dass der damalige (2007) Hptm Daniel K. als Fachoffizier beim KSK war, er später zum Trd Offz übernommen wurde und wieder beim KSK Dienst tat bis hin zu seinem Dienstgrad OTL, dann kommt der besagte Offizier auf weit über 10 Dienstjahre beim KSK. In dieser Zeit würde man so ziemlich alles merken und mitkriegen bei seinen unterstellten Soldaten, Eheprobleme, besondere Aggresivität, Unterordnungsprobleme, Disziplinlosigkeit, Rassismus, negatives Elitedenken und radikale und extreme politische Einstellungen.
Wenn man aber als Kompaniechef oder als StOffz im Offz-Korps des KSK selber das größte Rechtsextremismus-Problem innerhalb des Verbandes darstellt, dann kann man Nachahmer bei den Untergebenen finden und sich so verhalten, dass der MAD geheimdienstliche Mittel benötigt um etwas heraus zu bekommen. Idealerweise hat man dann noch einen Spion beim MAD (OTL und ehemaliger Angehöriger des KSK), der einen rechtzeitig vor Auffälligkeiten und anstehenden Durchsuchungen warnt, dann braucht es allerdings tatsächlich 3 Jahre bis etwas faktenhaftes herauskommt.
Das Problem ist aus meiner Sicht, dass der Korpsgeist und die Kameradschaft beim KSK, vielleicht auch naturbedingt vom Auftrag her, höher bewertet wird, als das Verhältnis zur Freiheitlichen Demokratischen Grundordnung und solange das so ist, wird man dieses Spannungsverhältnis bezüglich extremistischer Soldaten in einer weitgehend geheimen Einheit, in einem abgeschotteten Verband nicht lösen können.
@ Wa-Ge sagt:
18.05.2020 um 14:17 Uhr
Soweit ich das überblicke hat doch keiner der Kommentatoren hier – und auch keines der relevanten Presseorgane – das ganze KSK in Sippenhaft genommen oder behauptet dass ganze Züge/Kompanien aus Nazis bestehen würden, wie kommen Sie denn darauf???
Sie finden allerdings viele Stimmen, die eine bedenkliche Häufung diese Vorfälle beim KSK verorten und den Umgang des KSK damit kritisieren.
Verstehen Sie den Unterschied dabei?
Es geht daneben auch gar nicht immer um die Kategorie „Nazi“. Auch ich kann eine Lektüre des MAD-Reports 2019, der wirklich gut lesbar ist, wärmstens dazu empfehlen, besonders dort ab Seite 12. Es reicht die fehlende Verfassungstreue.
@Wa-Ge
„Aber weil 1, 10 oder auch 100 schwarze Schafe im Stall stehen, muss ich nicht den ganzen Stall in Sippenhaft nehmen.“
Das tut ja niemand, aber wenn im Stall beim Nachbarn proportional viel (!) weniger Fälle auftreten MUSS irgendwas im Argen liegen.
Es könnte auch der Hüter daran schuld sein oder das allgemeine Hüterwesen in diesem Stall. Zufall ist das aber nicht mehr.
Den ganzen Stall mit allen Schafen hat niemand in Sippenhaft genommen, denn das macht man ja auch nicht bei anderen Bereichen (Demos, Parteien, Vereinen).
Zu dem Absatz mit den 3 Jahren Kompanie:
Das ist mir zu leichtfertig gedacht. Als wenn jeder Soldat jeden anderen Soldaten so genau kennen würde. Selbst nach vielen Jahren gibt es immer noch private Geheimnisse untereinander und die erzählt man nicht einfach mal so jedem.
Gerade wenn es um solche starken Geheimnisse wie politische Richtung geht.
Es liegt ja gerade beim KSK die Vermutung im Raum, dass Soldaten leichte Verdächtigungen gegenüber anderen Soldaten hatten, diese aber nicht gemeldet wurden – Kameradschaft/Nestbeschmutzer etc.
Eben weil die KSK noch eingeschworener sind als andere Einheiten.
Das wäre dann eine plausible Begründung für die so hohe Zahl an Verdachtsfällen.
@ Georg sagt: 18.05.2020 um 17:47 Uhr
„Das Problem ist aus meiner Sicht, dass der Korpsgeist und die Kameradschaft beim KSK, vielleicht auch naturbedingt vom Auftrag her, höher bewertet wird, als das Verhältnis zur Freiheitlichen Demokratischen Grundordnung und solange das so ist, wird man dieses Spannungsverhältnis bezüglich extremistischer Soldaten in einer weitgehend geheimen Einheit, in einem abgeschotteten Verband nicht lösen können.“
Und hier wäre es wieder das von mir so vehement abgelehnte Schema in der Argumentation einiger Kommentatoren: die Sippenhaft auf der Basis von Vermutungen auf der Basis von öffentlich bekannt gewordenen (Teil)-Informationen.
@ Georg sagt:
18.05.2020 um 17:47 Uhr “ …Das Problem ist aus meiner Sicht, dass der Korpsgeist und die Kameradschaft beim KSK, vielleicht auch naturbedingt vom Auftrag her, höher bewertet wird, als das Verhältnis zur Freiheitlichen Demokratischen Grundordnung …“
Diese Sicht können Sie haben und äußern. Wir sind ja ein freies Land, und halten die Meinungsfreiheit hoch.
Unverändert halte ich es für wenig anständig, so diffamierend und pauschalisierend über die Angehörigen eines Verbandes zu urteilen, in dessen inneres Gefüge Sie ebenso wenig Einblick haben wie ich. Habe ich schon einmal geschrieben, und die geschätzt 50 Kommentare seitdem haben keine Fakten belegt, die dem widersprechen.
Bitte denken Sie Ihren Vorwurf einmal zu Ende und bedenken Sie auch, dass Angehörige des KSK hier sicherlich mitlesen. Als (meistenteils) aktive und ehemalige Angehörige der Bundeswehr sollten wir uns ein bisschen die Antennen dafür bewahren, wie unsere Soldaten von der Gesellschaft angesprochen und unterstützt werden. „Unter den Teppich“ darf nichts gekehrt werden, aber unter Generalverdacht darf auch kein Verband gestellt werden. Das ist nicht angemessen den Opfern, die speziell bei den Spezialkräften für unser Land gebracht werden. Jede Woche.
Deswegen schreibe ich meinen Kommentar. Ich werde Ihnen Ihre Meinung nicht nehmen können, aber ich möchte Sie sensibilisieren dafür, wie solche Kommentare bei denen ankommen über die Sie schreiben, ohne sie zu kennen.
@ Thomas Becker
Zitat:
„Bitte denken Sie Ihren Vorwurf einmal zu Ende und bedenken Sie auch, dass Angehörige des KSK hier sicherlich mitlesen. Als (meistenteils) aktive und ehemalige Angehörige der Bundeswehr sollten wir uns ein bisschen die Antennen dafür bewahren, wie unsere Soldaten von der Gesellschaft angesprochen und unterstützt werden. „Unter den Teppich“ darf nichts gekehrt werden, aber unter Generalverdacht darf auch kein Verband gestellt werden. Das ist nicht angemessen den Opfern, die speziell bei den Spezialkräften für unser Land gebracht werden.“
Sie unterstellen mir, dass ich alle KSK-Angehörige als Rechtsextremisten einstufe. Das tue ich doch gar nicht. Ich sage lediglich, dass die Mitglieder des KSK Verdachtsmomente, die sie bei Kameraden feststellen nicht melden. Und das tun sie aus einem falsch verstandenen Kameradschaftsbegriff.
Das es beim KSK statistisch mehr rechtsextreme Verdachtsfälle gibt als in anderen Einheiten, das steht amtlich bestätigt im MAD-Jahresbericht. Darüber brauchen wir nicht streiten. Die Frage ist nur, warum ist dies so und warum gibt es keine Meldungen von den anständigen Soldaten im KSK, dass solche Vorgänge aufgedeckt werden ?
Machen wir mal ein kleines Gedankenexperiment. Vielleicht wissen Sie, das eine relativ einfache Straftat, nämlich der einfache Diebstahl unter Kameraden besonders ehrenrührig ist und als extrem unkameradschaftlich bewertet wird. Nun stellt man plötzlich fest, dass in einer Kaserne, in einem Verband sich die Kameradendiebstähle häufen, also das Geldbörsen in der Umkleidekabine von der Sporthalle gestohlen werden, das Handys, die auf einem Tisch liegen im Kaffeeshop plötzlich verschwunden sind, oder das in der Umkleide, wo der Flecktarn gegen den Blaumann Werkstattanzug getauscht wird, plötzlich Wertgegenstände fehlen.
Glauben Sie, dass es dann nach 3 Jahren auch keine Hinweise von Soldaten in der Kaserne geben würde, die nichts gesehen, nichts gehört haben und denen auch sonst nichts aufgefallen ist ?
Ich glaube dies nach 35 Jahren Truppenerfahrung nicht, einer plaudert immer, irgendwann ist jeder Dieb mal unvorsichtig und wenn man am Wochende günstig in der Disko ein Apple iphone angeboten kriegt und unter der Woche ist einem Soldaten in der Kaserne zufällig so ein Handy geklaut worden, dann kommt dies früher oder später raus !
So und jetzt frage ich Sie, warum kommt aus der Garnision in Calw nicht entsprechende Hinweise auf rechtsradikale Gesinnungen von Kameraden ?
Sagen Sie jetzt bitte nicht, weil keine vorhanden sind. Der MAD-Jahresbericht beweist das Gegenteil !
Werter Koffer, aufhören ständig von Sippenhaft zu schreiben.
Wenn man das KSK als Problem sieht, meint man damit doch nicht die (alle) Soldaten an sich, sondern die „Institution KSK“.
Wie bei der Kirche.
Wenn innerhalb der Kirsche Missbräuche stattfinden und ich „die Kirche“ als Problem sehe (mangelnder oder zaghafter Aufklärungswille usw.), dann nehme ich doch mit der Kritik nicht alle Kirchenmitglieder in Sippenhaft.
Diesen Unterschied
Kritik KSK Sippenhaft für alle Soldaten im KSK
bitte erkennen!
Niemand hier will alle Soldaten im KSK in Sippenhaft nehmen für Verfehlungen einzelner Soldaten im KSK.
Aber viele hier sehen ein Problem im KSK im Umgang mit diesen Verfehlungen. Entweder wurden diese heruntergespielt, totgeschwiegen oder sogar ignoriert und im schlimmsten Fall sogar gefördert (höchst unwahrscheinlich).
Fakt ist doch, dass es im KSK überproportional viele Fälle gibt und höchstwahrscheinlich die starke Verbundenheit innerhalb der Truppe (und vielleicht auch die Geheimhaltung) diese Fälle nicht vorher, durch die vielen normalen anständigen KSK Kameraden, anderen Soldaten aufgefallen oder öffentlich geworden sind (oder zumindest den offiziellen Stellen übermittelt worden sind).
[Dieser Art von Kommentar widme ich eine gesonderte Erwiderung – hier wird klar, wo das Grundproblem des KSK ist: seine verfassungsfeindlichen Fans. T.W.]
Das Problem der KSK ist, dass Sie gar keine „echten“ Einsätze (a la Navy Seals, SAS etc) hat und die dort Dienenden sich
bei Ihren garantiert abendlichen Bierchen Treffen die Frage stellen, wofür Sie überhaupt da sind.
Terroristen im Inland einkassieren? Nein, macht wenn überhaupt die GSG9.
Terroristen im Ausland erledigen, die die Bedrohung der deutschen und westliche Zivilisation dort jeden Tag planen?
Nein. Schwarz rot grüne Gutmenschen Moral verbietet ja proaktiv die Eliminierung von perversen Mördern (Ich will hier ausdrücklich die USA, UK, ISR etc.
loben, die diesem, man verzeihe mir die offenen Worte, „Pack“ das geben, was sie verdienen)
Sonst was zu tun? Jaaa, Brunnen – und Schulenbauern und „Ausbildern“ in Mali Bier und den neuesten „Kicker“ vorbeibringen bzw. diesen Transport beschützen.
Kurz gesagt: Eine knallharte Elite Einheit, die nichts aber auch gar nichts von dem im realen Einsatz tun kann, wofür sie ausgebildet wird (wird sie das eigentlich?) wird irgendwann den Langeweile Suff Tod sterben.
Oder, wie hier vermutlich, Waffen Andenken mit nach Hause nehmen und darin „Thrill“ suchen.
Es bleibt doch festzustellen, dass unsere veweichlichte Bevölkerung und deren „Volksvertreter“ alles Ungediente sind, mit Null Ahnung, 100% Schiss vor allem (insbesondere ihr Mandat und ihre sichere großzügige Pension zu verlieren) es in Kauf nimmt, Sondereinheiten nicht adequater zu „beschäftigen“ (wie es in den USA und ISR etc. der Fall ist)
Man soll es nicht beschreien, aber Links grüne Subjekte werden jetzt wieder die Auflösung des KSK fordern…. Wie immer!
Leider töten ZB Islamisten niemals gutbewachte „Spitzenpolitiker“, die bei Lanz ständig ihren feministische pazifistischen Schwachsinn von sich geben dürfen.
Nein, die töten UNS, wenn sie hier sind und sie vorher keiner aufhält:
Auf Weihnachtsmarkten, in Einkaufszentren etc…. Wenn auch nur ein einziger davon proaktiv durch Spezialkommandos in deren Lagern im Osten eliminiert würden, würden DEUTSCHE hier sicherer leben.
Die KSK verkommt zum Nichtstun Haufen, der seine verbliebenen 2 Helis und 3 Mototorräder einmal im Jahr am Tag der BW den Bürgern zeigen kann.
Ständig und täglich in Ihrem Tun beleidigt von Rot rot grünen (und auch mal schwarzen) Spitzenpolitikern
und ihren medialen Vasallen in den ÖR Medien.
Ich möchte in einer wieder Corona freien Welt mit Ihren dann wieder „üblichen Krisen Problemen“ mal gerne folgende Schlagzeile lesen: „KSK befreit erfolgreich alle deutschen Geiseln in xyz-Land aus Terroristenhand … Alle Terroristen getötet, Geiseln sind Ihren Retter dankbar“
1977 wären mit heutigen Politikern an der Macht jedenfalls alle Mogadischu Geiseln tot….
Btw: Wer hier Ulrich Wegener (R.I.P) Nazis gleichstellt (zumindest indirekt) und seine international anerkannten Taten für die Verteidigung von Demokratie und Freiheit wegen eines fragwürdigen Zitats der Linkspresse in den Dreck zieht, der hat keinen Respekt vor wahrlich im realen tödlichen Einsatz gedienten Soldaten (auch wenn Wegener kein Soldat sondern Polizist war)
Der hier themaitisierte OFW der KSK wird hoffentlich weiterhin rechtsstaatlich behandelt, und solange er nicht rechtskräftig verurteilt ist, gilt die Unschuldsvermutung für alle ihm vorgeworfenen Straftatbestände.
Die vorverurteilende Aussage von Frau AKK ist daher in meinen Augen eine rechtsstaatliche Frechheit und ein weiterer Beweis des rechtlichen und politischen Versagens der Polit-Führungs Clique der Merkel Regierung.
Das beschämt mich, macht mich traurig und wütend.
Mich befremdet, warum sich die Kommentatorenschaft aufs Unproduktivste über der Frage zerlegt, ob für eine so gesonderte und abgesonderte, eben Spezial-Einheit ebensolche besonderen Beurteilungsmaßstäbe existieren können-dürfen-sollen. Damit ist der Fall nicht aus der Welt, ganz gleich, ob man nun alle SoldatInnen mit Dienstort Calw unter Generalverdacht stellt oder nicht.
Die Blamage für das KSK halte ich noch für das geringere Problem. Schwerer wiegt: wie konnte so ein Fall im KSK passieren? Was sind Personalgewinnung, Auswahlverfahren (formell wie informell), Grundsatz, Innere Führung, Dienstaufsicht, Wehrüberwachung etc. pp. wert, wenn jemandem mit derart fehlgeleitetem politisch-weltanschaulichem Kompass eine KSK-Laufbahn möglich ist? Dass damit eben nicht nur Calw ein Problem hat, ist leider noch nicht überall angekommen. Ich habe allerdings – abseits des mutig zulangenden MADBw – wenig Optimismus, dass sich dieser Missstände in so integrierter Weise angenommen wird.
@ Liniensoldat sagt:
18.05.2020 um 8:10 Uhr
1+
Ihre Bewertung des inneren Gefüges des KSK und die beschriebene ‚Hofierung/Anbiederung‘ von höheren Nicht-Kommandooffizieren mit der damit verbundenen ‚Narrenfreiheit‘ des KSK ist ’spot-on‘ .
Das bereits in meinem ersten Kommentar verlinkte Foto des GI bei den SpezKr in Mali ist hierfür der beste Beweis: wie soll ein vernünftiger Vorgesetzter in der Bw seinen Soldaten gegenüber denn noch die Anzugsordnung durchsetzen, wenn der GI grinsend neben diesen Baseballtypen steht.
Das Schlimme dabei ist, dass es mir ja völlig wurscht ist, wie die da unten in der Wüste rumlaufen, aber wenn man ein Pressefoto mit dem GI macht, dann muss man sich nicht wie ‚Outlaws‘ produzieren. Der GI auf dem Foto segnet dieses unkorrekte Auftreten dann quasi offiziell ab.
Kein Wunder dass unsere jungen Soldaten alle diesen ‚Vorbildern‘ nacheifern, sich wilde ‚Einsatzbärte‘ wachsen lassen und die Bundeswehr heute daherkommt wie die Hottentotten.
Einem intellektuell nicht ganz hochfliegenden Kommandosoldat kann das dann schon zu Kopf steigen und er denkt sich: was geht mich das StGB an, für mich gelten diese Regeln nicht.
Der Kommentar von P.G. verdient eine gesonderte Erwiderung – und er macht das Grundproblem deutlich: Das KSK hat zu viele Fans, die in dieser Einheit eine Todesschwadron sehen, die als reisendes Exkutionskommando unterwegs sein sollte.
Terroristen im Ausland erledigen, die die Bedrohung der deutschen und westliche Zivilisation dort jeden Tag planen?
Nein. Schwarz rot grüne Gutmenschen Moral verbietet ja proaktiv die Eliminierung von perversen Mördern (Ich will hier ausdrücklich die USA, UK, ISR etc. loben, die diesem, man verzeihe mir die offenen Worte, „Pack“ das geben, was sie verdienen)
Sonst was zu tun? Jaaa, Brunnen – und Schulenbauern und „Ausbildern“ in Mali Bier und den neuesten „Kicker“ vorbeibringen bzw. diesen Transport beschützen.
Kurz gesagt: Eine knallharte Elite Einheit, die nichts aber auch gar nichts von dem im realen Einsatz tun kann, wofür sie ausgebildet wird (wird sie das eigentlich?) wird irgendwann den Langeweile Suff Tod sterben.
Oder, wie hier vermutlich, Waffen Andenken mit nach Hause nehmen und darin „Thrill“ suchen.
Es bleibt doch festzustellen, dass unsere veweichlichte Bevölkerung und deren „Volksvertreter“ alles Ungediente sind, mit Null Ahnung, 100% Schiss vor allem (insbesondere ihr Mandat und ihre sichere großzügige Pension zu verlieren) es in Kauf nimmt, Sondereinheiten nicht adequater zu „beschäftigen“ (wie es in den USA und ISR etc. der Fall ist)
Man soll es nicht beschreien, aber Links grüne Subjekte werden jetzt wieder die Auflösung des KSK fordern…. Wie immer!
Leider töten ZB Islamisten niemals gutbewachte „Spitzenpolitiker“, die bei Lanz ständig ihren feministische pazifistischen Schwachsinn von sich geben dürfen.
Nicht Schwarz rot grüne Gutmenschen Moral verbietet ja proaktiv die Eliminierung von perversen Mördern. Sondern es gibt, dass muss für manche Menschen sehr hart sein, so was wie das Grundgesetz, das eben die extralegale Hinrichtung nach Gutdünken untersagt.
Es gibt zu viele, die glauben, in Calw würde dafür trainiert, ihr perverses Verständnis von Staatsfunktion umzusetzen. Die das KSK gerne als eine Art moderne Waffen-SS hätten, mit aller Härte und Verachtung des Rechtsstaats. So weit das Soldaten sind, übrigens alles Eidbrüchige – die ihren Eid, das Recht (!) und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, mal eben über Bord werfen.
Ich rate dringend dazu, von solchen perversen Äußerungen hier Abstand zu nehmen.
@P. G. sagt:19.05.2020 um 0:15 Uhr
„Der hier themaitisierte OFW der KSK wird hoffentlich weiterhin rechtsstaatlich behandelt, und solange er nicht rechtskräftig verurteilt ist, gilt die Unschuldsvermutung für alle ihm vorgeworfenen Straftatbestände.“
Oh, das wird er, schließlich hat die zuständige Staatsanwaltschaft übernommen. Aber Ihr OFW (richtig OFw = Oberfeldwebel) ist ein OSF (Oberstabsfeldwebel), wenn schon Abkürzungen, dann bitte richtig.
Und zur Unschuldsvermutung. Meinen Sie, der böse. böse Nachbar des OSF, dieser Pursche (zu Poden mit ihm), hat dem Verdächtigen die Waffen und Sprengstoff in seinen Garten vergraben? ROFLMAO! Das ist an Naivität oder Ignoranz nicht zu überbieten.
Der Rest Ihres Posts zeigt nur, das Sie ein verwirrtes Demokratieverständnis haben. Und von der KSK keine Ahnung.
@ T. Wiegold
Der Kommentar von P.G. „macht das Grundproblem deutlich: Das KSK hat zu viele Fans, die in dieser Einheit eine Todesschwadron sehen, die als reisendes Exkutionskommando unterwegs sein sollte.“ Da hat P.G. unter dem Schutz von „P.G.“ seine bizzare Denke ausgesprochen.
Wir sollten uns ehrlich machen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass neben den zahlreichen Soldaten, welche eine solche „Denke“ ablehnen es auch eine bestimmte Anzahl gibt, welche beim Bier, in diversen Kompanieclubs in Calw oder Eckernförde, genau so reden. Die so denkenden Kommandosoldaten sind oft so intelligent, dies in offiziellen Veranstaltungen zu verschleiern. Ich vermute da müssen die Vorgesetzten und der MAD ran. Was wird offiziell gesagt und was wird gesagt oder auch getan, wenn man unter sich ist? Ich erinnere daran, dass niemand bei der Verabschiedung von Pascal D. Rechtsradikale Symbole gesehen haben will. Der Verdacht, dass sich eine Gemeinschaft abgesprochen hat, schwebte im Raum. Glauben wir, das Daniel K. nur einsam im Zimmer, vor dem PC saß, mit seinen Gedanken? Gerade die bei P.G. angesprochene Verachtung gegenüber Politikern, vor allem linker und grüner, ist ganz sicher keine Ausnahme. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Vorgesetzte, welche lange im KSK Dienst tuen, dies nicht mitbekommen. Sich weiß das auch der MAD. Doch machen können sie nichts. Ist das nicht ein Problem? Die nicht greifbare Grauzone einer Demokratieverachtung und deren geschickte Verschleierung? Eine gewisse Machtlosigkeit, zu wissen, dass es diese Grauzone gibt?
@ Georg sagt: 18.05.2020 um 17:47 Uhr
„Unterstellen Sie bitte den hier schreibenden Kommentatoren nicht, dass sie keine Ahnung von der Bw haben.“
Wo habe ich das getan? Was ich getan habe ist die Kommentatoren zu Fragen ob diese den Verband überhaupt aus eigener Erfahrung kennen oder nur aus der Presse. Als langjähriger Angehöriger der deutschen Streitkräfte sollte Ihnen der Begriffsunterschied zwischen Verband und Bundeswehr ja bekannt sein.
„Zur Info, ich habe 35 Jahre in der Bw gedient, davon als Maximum 12,5 Jahre in einer Einheit und dort in der Zeit als stellvertretender Stff-Chef. Deshalb habe ich auch eine dezidierte Meinung zu dem öminösen Begriff der „Dienstaufsicht“.“
Mit Verlaub Ihre persönliche Erfahrung mit Dienstaufsicht aus einem bestimmten Bereich auf die komplette Bundeswehr zu projizieren ist wenig zielführend. Je „spezieller“ der Verband oder die Einheit, desto schwieriger ist die Dienstaufsicht, aus einem bestimmten Grund, der zeitlichen und örtlichen Dislozierung. Die Kommandosoldaten, egal ob Eckernförde oder Calw, sind den geringsten Teil des Jahres im Standort. Die überwiegende Mehrheit der Zeit ist man auf Lehrgängen und Übungen (man braucht immer neue Übungsobjekte) im In- und Ausland oder im Einsatz (gewürzt mit Urlaub und Abbau Dienstausgleich). Und das ganze nicht im Kompanierrahmen, sondern sehr häufig im Trupprahmen oder aufgrund der Spezialisierung (Funker, Breecher,…) als Einzelschütze. Die Zugriffszeit des Disziplinarvorgesetzten auf seine „Schäfchen“ ist da deutlich (mit sehr viel Betonung auf deutlich) eingeschränkter als in der Linie. Auch nach Dienst ist es deutlich schwieriger, da, zumindest die Kommandosoldaten, alle Feldwebel aufwärts sind und somit nicht mehr Truppenunterkunftspflichtig sind. Macht das Dienstaufsicht unmöglich? Nein, aber deutlich schwieriger, da auch die Disziplinarvorgesetzten aktive Kommandos sind und genau so ihre Scheine erhalten müssen (und somit sehr häufig um sich selbst kümmern müssen) wie der Rest der Truppe.
Daher auch meine Eingangsfrage ob man den Verband (das gilt analog für die Kampfschwimmer) bzw. dessen Herausforderungen aus eigener Erfahrung kennt oder das eigene Bild ausschließlich aus der Tagespresse stammt.
@Tom Cruis sagt: 18.05.2020 um 18:20 Uhr
“ „Aber weil 1, 10 oder auch 100 schwarze Schafe im Stall stehen, muss ich nicht den ganzen Stall in Sippenhaft nehmen.“
Das tut ja niemand, aber wenn im Stall beim Nachbarn proportional viel (!) weniger Fälle auftreten MUSS irgendwas im Argen liegen.“
Doch genau das wird durch Kommentatoren (nicht alle) hier bzw. im Vorgängerthread getan. Es wird teilweise sogar angesprochen, dass der ganze Verband aufgelöst werden muss, da man ja offenkundig die Probleme nicht in den Griff bekommt. Ein weiteres Beispiel ist der Kommentar von @Georg, der hier schwarz auf weiß in den Raum, stellt, dass im gesamten KSK der Korpsgeist und Kammeradschaft (wobei vermutlich Kammeraderie gemeint ist) über die FDGO gestellt wird. Siehe hier: @ Georg sagt: 18.05.2020 um 17:47 Uhr
„Das Problem ist aus meiner Sicht, dass der Korpsgeist und die Kameradschaft beim KSK, vielleicht auch naturbedingt vom Auftrag her, höher bewertet wird, als das Verhältnis zur Freiheitlichen Demokratischen Grundordnung und solange das so ist, wird man dieses Spannungsverhältnis bezüglich extremistischer Soldaten in einer weitgehend geheimen Einheit, in einem abgeschotteten Verband nicht lösen können.“
Da wird ei
Wa-Ge: 19.05.2020 10:35 Uhr
Die von ihnen beschriebene Komplexität ist sicher richtig. Aber beschreiben sie bitte nicht (nur), was unmöglich und schwierig ist. Auch in Spezialkräfteeinheiten muß Dienstaufsicht möglich sein. Dienstaufsicht im Sinne der Sache. Kein Abspeisen mit Shows oder durch kumpelhafte Integration. Sie beschreiben, was nicht geht. Doch ist es nicht Aufgabe, gerade in solchen Einheiten ein System des Vertrauens aber auch der Kontrolle zu schaffen? Warum gilt im KSK nicht, was für die Bundeswehr Gültigkeit hat? Schwierig oder komplex, sicher. Dann sollte man halt Vorgesetzte dort in Führungsverantwortung einsetzten, die dies können, wollen und sich Herausforderungen stellen. Dazu gehört auch, dass diese sich selbst einem System der Deinstaufsichts stellen.