Coronavirus: US-Streitkräfte wollen Truppen bei ‚Defender Europe 20‘ reduzieren

Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wird nun voraussichtlich Auswirkungen auf die Großübung Defender Europe 20 haben, zu der 20.000 US-Soldaten nach Europa verlegt werden sollten. Die Zahl der beteiligten Truppen werde reduziert, teilte das US-Europakommando am (heutigen) Mittwochabend mit. Einzelheiten nannte das Kommando in Stuttgart zunächst nicht.

Die Mitteilung des U.S. European Command:

After careful review of the ongoing Defender-Europe 20 exercise activities and in light of the current Coronavirus outbreak, we will modify the exercise by reducing the number of U.S. participants. Activities associated with the exercise will be adjusted accordingly and we’ll work closely with Allies and partners to meet our highest priority training objectives.
The health protection of our force, and that of our Allies and partners, is a top concern. We take the Coronavirus outbreak seriously and are confident that by making this important decision we’ll continue to do our part to prevent the further spread of the virus, while still maximizing our efforts to advance our alliances and partnerships and enhancing our comprehensive readiness to address any crisis or contingency.
As we work through the arrangements with our Allies and partners, we’ll provide additional updates.

Damit bleibt vorerst unklar, in welcher Größenordnung Defender Europe 20 weiter stattfindet und ob es bei der geplanten Zahl von 17.000 Soldaten aus anderen NATO-Ländern bleibt, die ebenfalls an der Übung teilnehmen sollten.

Die Verlegeübung, von Nordseehäfen in Deutschland, den Niederlanden und Belgien an die Nordostflanke, sollte die größte Übung der US-Streitkräfte seit 25 Jahren werden und die Fähigkeit der USA unter Beweis stellen, im Krisenfall Truppen und teilweise auch Material aus den USA quer durch Europa zu verlegen. Deutschland kommt dabei als Drehscheibe für die Verlegung eine zentrale Bedeutung zu.

Das SARS-CoV-2-Virus hatte mittelbar als Folge der Übung zu Infektionen geführt: Bei einer Konferenz der U.S. Army Europe in der vergangenen Woche in Wiesbaden waren zwei Generale, der Italiener Salvatore Farina und der Pole Jaroslaw Mika, anwesend, die später positiv auf das Virus getestet worden. Der Befehlshaber der U.S. Army Europe, Generalleutnant Christopher Cavoli, und der deutsche Heeresinspekteur Generalleutnant Alfons Mais hatten sich daraufhin vorsorglich in häusliche Isolation begeben.

(Foto: 16th Sustainment Brigade Task Force Knight advance team Soldier ground guides vehicles to conduct refuel-on-move operations at Barton Barracks, Ansbach, Germany, Feb. 9 in route to Zagan, Poland as part of DEFENDER-Europe 20 – Dani Johnson, U.S. Army Garrison Ansbach)