USA arbeiten an Ad-hoc-Koalition für Geleitschutz im Persischen Golf

Der Plan der USA, Handelsschiffe und vor allem Tanker westlicher Nationen im Persischen Golf mit Kriegsschiffen Geleitschutz zu geben, nimmt Form an. Inzwischen fragte die Regierung in Washington offiziell bei den Niederlanden an, ob eine Beteiligung ihrer Marine infrage komme.

Ein entsprechendes Schreiben sei in Den Haag bereits am 9. Juli eingegangen, teilten der niederländische Außenminister Stef Blok und seine Verteidigungskollegin Ank Bijleveld-Schouten am (heutigen) Montag dem Parlament mit. Die Anfrage werde jetzt geprüft.

Die Unterrichtung des Parlaments in deutscher Übersetzung:

Mitteilung eines Antrags auf einen Beitrag zur Seeverkehrssicherheit in der Golfregion
Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
Wie im Bericht an die Kammer über das Treffen der NATO-Verteidigungsminister vom 26. und 27. Juni in Brüssel erwähnt, hat der neue US-Verteidigungsminister Esper auf dem Treffen die Sicherheitslage in der Straße von Hormuz erörtert. Er erwähnte die jüngsten Angriffe auf Öltanker in den Hoheitsgewässern der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Er wies darauf hin, dass die USA prüfen, wie die internationale Gemeinschaft das Recht auf freien Transit und die Sicherheit im Seeverkehr in dieser Region fördern kann, und er richtete einen allgemeinen Antrag an die Verbündeten, dazu beizutragen.
Am 9. Juli erhielten die Niederlande daraufhin einen schriftlichen Antrag der USA, in dem sie um einen Beitrag zur Gewährleistung der freien und sicheren Durchfahrt in der Straße von Hormuz und im Golf von Oman mit geeigneten Mitteln baten.
Wir möchten Sie darüber informieren, dass das Kabinett in Anbetracht dessen und in Übereinstimmung mit dem Bewertungsrahmen 2014* prüft, ob es wünschenswert und machbar ist, diesem Antrag nachzukommen, um zu einer Erhöhung der Sicherheit im Seeverkehr in der Golfregion beizutragen. Sobald die Untersuchung Anlass dazu gibt, werden wir Sie weiter informieren.
(Übersetzt mithilfe von www.DeepL.com/Translator)

Eine solche Koalition zum Schutz der Handelsschiffe hatte Esper beim genannten Ministertreffen offensichtlich nicht nur in der Runde der NATO-Ressortchefs, sondern auch beim Treffen mit der niederländischen Verteidigungsministerin ins Gespräch gebracht.

In Deutschland ist bislang offensichtlich keine solche Anfrage eingegangen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums lag dort am Montagnachmittag dazu noch nichts vor.

Nachtrag: Aus dem Auswärtigen Amt hieß es am Dienstag, es habe dazu informatorische Gespräche gegeben, bislang aber keine konkreten förmlichen Anfragen an Deutschland.

Eine Beteiligung an den Eskorten mit Kriegsschiffen im Persischen Golf wird auch in Japan debattiert – unter anderem vor dem Hintergrund der Beschränkungen, die die Verfassung den Streitkräften auferlegt.

*Der Bewertungsrahmen 2014 (Toetsingskader 2014) ist eine Matrix mit Kriterien für Auslandseinsätze der niederländischen Streitkräfte

(Archivbild März 2019: Der US-Lenkwaffenzerstörer Chung-Hoon eskortiert das Containerschiff Maersk Chicago im Golf von Aden während der Übung Lucky Mariner – Navy Petty Officer 2nd Class Logan C. Kellums/U.S. Navy)