Fürs Protokoll: Maas strandet mit Flugbereitschaft in Afrika (m. Nachtrag)
Eine erneute Panne für einen hochrangigen deutschen Politiker bei einer Reise mit der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums: Außenminister Heiko Maas strandete am (heutigen) Donnerstag in Bamako, der Hauptstadt des westafrikanischen Mali. Der Airbus A319 sei von einem Hydraulikleck lahmgelegt worden, sagte ein Sprecher der Luftwaffe am Abend. Wie schnell der Schaden behoben werden könne, sei noch unklar.
Über den Ausfall der Maschine hatte zuerst der Spiegel-Kollege Christoph Schult via Twitter berichtet:
Nach mehr als 300.000 Flugkilometern ohne Panne, hat es jetzt auch Außenminister Maas erwischt: A319 der Flugbereitschaft ist kaputt, Maas muss mit seiner Delegation noch eine Nacht in Bamako bleiben.
— Christoph Schult (@schultchristoph) February 28, 2019
Es ist die vorerst letzte einer Serie von Pannen für die Flugbereitschaft. Ende November vergangenen Jahres hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Weg zu G20-Gipfel in Buenos Aires wegen eines Defekts am Airbus A340 umdrehen und dann mit Linie nach Argentinien fliegen müssen. Im Januar strandete Entwicklungsminister Gerd Müller mit einer Global 5000 bei einer Afrika-Reise und musste samt seiner Delegation ebenfalls per Linie zurückfliegen. Der Defekt an einem A340, der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Ende Januar ebenfalls in Afrika festhielt, konnte dagegen nach wenigen Stunden behoben werden.
Maas hatte bei seiner Reise durch mehrere westafrikanische Staaten auch die Bundeswehr in ihren Einsätzen in Mali besucht: In Gao besuchte er die deutschen Soldaten, die für die UN-Mission MINUSMA im Einsatz sind. Der Außenminister reiste anschließend nach Koulikoro, wo die EU-Ausbildungsmission in Mali mit ihren rund 160 deutschen Soldaten am vergangenen Sonntag von Selbstmordattentätern angegriffen worden war.
Nachtrag: Wie die Luftwaffe mitteilte, wird der Außenminister von einer anderen Maschine der Flugbereitschaft abgeholt:
Ein A 319 der #Flugbereitschaft mit Hydraulikleck in Bamako, #Mali ausgefallen. Morgen startet eine A 340 gegen 9 Uhr in Köln als Ersatz zur Abholung des #Außenministers und seiner Delegation. Flugzeit nach Bamako beträgt ca. sechs Stunden. #Luftwaffe
— Team_Luftwaffe (@Team_Luftwaffe) February 28, 2019
(Foto: Maas bei der Abreise nach Afrika auf dem Berliner Flughafen Tegel am 24.2.2019 – Xander Heinl/photothek.de )
Okay, so langsam kann man nicht einmal mehr darüber lachen! Das ist einfach nur noch peinlich!
„Once is happenstance. Twice is coincidence. The third time it’s enemy action.“ ^^
Ian Fleming, Goldfinger
Oh oh jetzt geht’s wieder los….eigentlich müsste man nur die anderen Kommentare der vorangegangen Meldungen lesen. Jetzt wird das ganze wieder von vorn los diskutiert. @TZ: das ist nicht peinlich, einfach nur langweilig. Ein Hydraulikleck, na und ….kann überall passieren auch an der neuesten Maschinen. Möchte nicht wissen wieviel Maschinen auf der Welt jetzt am Boden stehen wegen dem gleichen Fehler. Nur hier ist es leider wieder die Flugbereitschaft mit einem Politiker.
Worüber man sich aufregen könnte warum der Herr nicht commercial weiter reist? Man schickt nochmal einen A340 hinterher. Kann nur hoffen, das das im Rahmen eines In/Out Prozesses läuft, sonst wäre es noch schlechter.
Ich schäme mich als Deutscher und für meine Lw Uniform.
Ich werfe den Kameraden der Flugbereitschaft selbstverständlich nichts vor und empfinde Ihnen gegenüber Mitleid was über sie hereinbricht.
Ich frage mich wie lange unsere Bundesregierung uns noch im Ausland mit diesem Zustand der Luftwaffe blamieren will.
Wer hat das Leck identifiziert? Reisen denn Techniker (externe?) mit? Sind Ersatzschläuche im Flugzeug oder vor Ort vorhanden? Wie lange dauert in der Regel die Reparatur? Warum wird eine Ersatzmachine losgeschickt?
Reiter | 28. Februar 2019 – 22:37 Worüber man sich aufregen könnte warum der Herr nicht commercial weiter reist? “
Ruhig Brauner
Das ist wirklich ein Trauerspiel aber die Lfz’ler o. ä haben da eher wenig Einfluss.. Die Flotte ist in die Jahre gekommen und könnte ein roleout gebrauchen. Germania hat noch paar Airbus auf dem Vorfeld stehen, die reichen allemal für unsere hochrangigen Politiker.
Und dabei stand noch ein Flieger, 1/4 voll heute in Bamako mit Ziel Köln. Aber wer fliegt schon gerne mit Soldaten, die Stellen nachher noch unangenehme Fragen.
Es ging am Donnerstag Abend übrigens auch ganz planmäßig ein gecharterter A330 für die Bundeswehr von Bamako nach Köln. Da war neben den ca. 70 PAX mit Sicherheit auch noch genug Platz für den Herrn Minister mitsamt Tross.
@KenAdams
Der Zustand der Luftwaffe ist nicht gut aber dies an dem geschilderten Umstand festzumachen ist falsch.
Das Gegenteil ist der Fall, was die Flugbereitschaft mit ihrem Personal unter Einhaltung der Flugsicherheit leistet ist enorm.
Die Bzu beförderten Personen sollten froh sein, dass die Besatzungen sich nicht vom Druck der Presse und Politiker beindrucken lassen und eine Maschiene am Boden lassen, wenn die Beanstandung ggf die Flugsicherheit gefährdet.
Alle sollte klar sein, dass evtl in Bamako der Service für einen Airbus nicht der gleiche ist als in Berlin.
Die Frage muss lauten, warum wundern sich angeblich Experten wenn ein Airbus A319 in Bamako mal eine Beanstandung hat.
Solch eine Beanstandung läßt sich NIE vermeiden.
@all
Die absehbaren Kommentare, die nur ausdrücken sollen, dass man den Minister, seine Partei oder Politiker ganz allgemein nicht mag, habe ich mal entsorgt; das trägt hier wenig zur Debatte bei.
Interessanter finde ich dagegen den Punkt mit der anderen Maschine, die nach Angaben einiger hier sozusagen schon da war… kläre ich doch mal.
@Ronny P.
“ Die Flotte ist in die Jahre gekommen und könnte ein roleout gebrauchen.“
Sie kennen also den Zustand der Luftfahrzeuge der Flugbereitschaft und können diesen bewerten!?
Dann kennen Sie auch sicher die Betriebsstunden, die durchschnittliche Belastung der Lfz in ihrer Verwenungsdauer und das sich daraus ergebende Lfz Alter.
Nochmal, die Luftfahrzeuge sind in einem Top Zustand und die Beanstandungen völlig normal (mit Ausnahme des Vorfalles der Kanzlerin zum Gipfel und da wurde die Ursache geklärt).
Einfach nur mehr Maschinen auf den Hof stellen brächte uns NICHTS.
@Zimdarsen
Danke, gut zu wissen.
@Zimdarsen
Ich stimme Ihnen zu, dass dieser Vorfall nicht am Zustand der Luftwaffe festzumachen ist.
Ein hydraulischer Defekt kann eigentlich immer passieren. Es ist aber zu klären, ob er vermeidbar gewesen wäre. Dies wird sicher auch passieren.
Dass diese Flugzeuge von einer Tochter der Lufthansa gewartet werden, ist ein weiterer Punkt, um an diesem Vorfall nicht am Zustand der Luftwaffe festzumachen.
Es war zwar eine unglückliche Häufung von Vorfällen in den letzten Wochen, aber daraus eine Tendenz abzuleiten fällt mir schwer.
Die Flugbereitschaft leistet im Rahmen Ihrer Möglichkeiten eine hervorragende und bisher auch fehlerfreie Arbeit. Die Piloten brachten bisher alle Maschinen sicher zum Boden zurück und keine Maschine hebt ab, wenn eine Beansandung besteht, die die Flugsicherheit gefährtet.
Ich sehe momentan eher Airbus, Lufthansa Technik und deren Zulieferer in der Pflicht.
@all
Ich habe mal nachgefragt: Für einen planmäßigen Truppentransport quasi zeitgleich am Donnerstag(abend) bekomme ich keine Bestätigung.
(Wer oben mit dem Kommentar ankam und evtl da andere Infos hat, bitte bei mir direkt melden.)
Die stetigen Empörungsrituale, wenn an irgendeinem Gerät der Bundeswehr mal irgendwo ein Verschleißteil nicht so ganz funktioniert, oder Beschaffungsprobleme auftreten, werden langsam aber auch ermüdend. Zumal mir auch der Nachrichtenwert eines solchen Vorkommnisses inzwischen auch signifikant hochgejazzt zu werden scheint. Aber auch das ist nichts neues. Interessierten sei der Spiegel-Artikel „Wie eine Lachtaube“ vom 20.11.1978 zur Lektüre empfohlen. Da wird über Alpha Jet und Tornado im Rahmen der Einführung bei der Truppe hergezogen. Komplett mit alles und scharf: Kostensteigerungen, Kinderkrankheiten, etc. Gähn. Nichts neues unter der Sonne, also. Den heutigen Hype und die Empörung nicht wert, zumal, wenn immer fast so getan wird, als ob es sowas in der „guten alten Zeit“ nicht gegeben hätte.
Wie viele von den hier auftretenden Experten warten denn bitteschön ihr Auto penibel so, dass sie von alltäglichen Pannen und Liegenbleiben stets verschont bleiben? Wäre mal interessant. Und wenn dann doch mal ein Reifen platzt oder eine Leitung porös geworden ist, bin ich auch gespannt wie ein Flitzebogen, was dann gegen hämische Kommentare erwidert werden würde…
zum „planmäßigen Truppentransport“:
Hier war vermutlich der Charter-Flug der Aigle Azur gemeint , Köln-Bamako AAF943, Bamako Köln AAF944.
[Ehe wir da weiter rumspekulieren, warten wir noch mal… Zumal dieser Flug um 17.06 Ortszeit Bamako gestartet ist – also so weit ich das sehe, bevor klar war, dass der Airbus der Flugbereitschaft defekt ist? T.W.]
@ Metallkopf: +1
Wäre dennoch interessant zu wissen, ob die Limits gleich oder ggfs. sogar restriktiver sind im Vergleich zu zivilen Airlines z.B. bei der Lufthansa. Weiterhin wäre interessant, ob rund um die Uhr Engineering-Unterstützung (sog. „Trouble-Shooting“) zur Verfügung steht, um Defekte besser beurteilen zu können und die Fliegbarkeit gemeinsam mit der Crew abzuschätzen.
@amsi:
Korrekt, genau der. Planmäßige Ankunft in Köln 00:50z, war dann sogar früher da.
Seit der Truppentransport an Kühne & Nagel abgegeben ist läuft das eigentlich problemlos…schade dass wir das nicht luftwaffenintern leisten können.
So, jetzt noch mal zu dem Thema parallele Maschine Truppentransport: Die ist 1806z in Bamako gestartet; die Meldung vom Defekt des A319 kam laut Luftwaffe später. Damit dürfte sich das erledigt haben?
https://www.radarbox24.com/data/flights/zi944#1225291872
Laut DLF wurde das vom Stab des Ministers intensiv geprüft und dann aufgrund mangelnder Verbindungen verworfen.
Problem ist nunmal, dass es hier eben nicht um das Privat-Kfz vom kleinen Obergefreiten Müller geht, sondern um einen ranghohen Minister auf repräsentativer Tour. Es hat schon seinen Grund, warum in Berlin die Zahl der Opel Corsa in der Fahrbereitschaft des Kabinetts erstaunlich gering ist (so es denn überhaupt einen gibt).
Ein fairer Vergleich wäre wohl indessen der Blick auf die Flugbereitschaften der anderen G-Länder. Eine Pannenquote könnte hier eine realistische Einordnung der eigenen Kompetenzen abbilden …
@Team_Luftwaffe
„Seit 9:35 Uhr ist der #A340 unterwegs nach #Mali um den #Außenminister abzuholen“.
@HeikoMaas bleibt gelassen: „Ich bin jetzt mehr als 300 000 Kilometer pannenfrei geflogen. Irgendwann erwischt es einen mal.“
Guten Flug!
Die Flugbereitschaft wird doch von der Lufthansa betreut ?
Wenn man dem Verteidigungsministerium also einen Vorwurf machen will, müsste man zunächst einmal klären, ob die Lufthansa zu wenig Geld von VtgM für den Unterhalt der Flugbereitschaft bekommt.
Ich kann mir vorstellen, dass der Unterhalt der LFZ für die Flugbereitschaft durch die Lufthansa ökonomisch effektiv ist. Aber eigentlich nur dann, wenn die Flugbereitschaft und Lufthansa beide gleichermaßen modernes und redundantes Gerät nutzen.
Grundsätzlich schein die LW in der Flugbereitschaft gebrauchte LFZ zu verwenden, allerdings scheinen solcher Art LFZ auch regulär bei der Lufthansa in Betrieb zu sein.
Die häufigen Zwischenfälle scheinen also nicht am vollkommen veraltetem Material zu liegen.
Grundsätzlich läuft bei der BW ja alles auf absoluter Sparflamme, warum sollte das bei der Flugbereitschaft und Ihren Verträgen mit Dienstleistern auch anders sein ?
Minimal kleine Flotte, minimal möglicher Service, minimaler Personalansatz, da ist dann halt kein Platz für geplatzte Hydraulikschläuche.
Der Genius der Bundeswehr :
Dynamisches Verfügbarkeitsmanagement at it´s glance !
Herr Maas´ Kopfkino in solchen Momenten ist sicher Gold wert. Gerade im Kontext der Geschehnisse der letzten paar Tage , und er darf noch nicht mal den Mund auf machen … hi hi … obwohl das Außwertige-Amt das Verteidigungsministerium ja üblicher Weise als eine Art untergeordneten Außenservice betrachtet.
@Thomas Melber|28.Februar2019-22:31″„Once is happenstance. Twice is coincidence. The third time it’s enemy action.“ ^^
Ian Fleming, Goldfinger“
Dann kann das nur der Putin persönlich gewesen sein! ;-D
Ernsthaft, was läuft da bei der Wartung schief? Die Häufung in letzter Zeit kann Zufall sein, aber sieht nicht gut aus. Zugegeben, zivile Fluglinien haben immer ein paar Vögel in Reserve, falls etwas passiert. Die Flugbereitschaft hat sowieso nur eine handvoll Flugzeuge und diese kleine Reserve steht in Deutschland und nicht in Übersee.
@Frank: Die Lufthansa Werften betreuen auch die Vögel vieler anderer Fluglinien und eigentlich fast alle üblichen Modelle. Nicht nur die Lufthansa eigenen. Von daher ist das nicht so wild, wenn es ein Flugzeug ist, daß die Lufthansa nicht selbst fliegt.
Wenn mir hier der Einwurf erlaubt sei, die Flugbereitschaft •wirkt• nur unzuverlässiger als beispielsweise die Lufthansa, da sie nur über eine Handvoll Maschinen verfügt. Wenn bei der Lufthansa in Frankfurt die A340-300 D-AIFC wegen eines Unklarstandes ausfällt, nimmt man eben D-AIFC. Oder FD. Oder FE. Oder eine der weiteren 11 A340-300. Oder ein anderes Muster. Der Kunde merkt das nicht mal. Wenn bei der Flugbereitschaft die interkontinentale 16+01 ausfällt, gibt es noch 16+02 und das war‘s (bei dem Maas-Flieger 15+01 oder 15+02 genauso, da kann man dann aber wenigstens noch die 16+0X einsetzen).
Und wer meint, in der Wirtschaft wäre der Klarstand grundsätzlich besser, kann sich gern bei http://avherald.com eines Besseren belehren lassen. Lufthansa hatte allein im Februar drei Zwischenfälle, die zu einem Abbruch des geplanten Fluges führten – und LH gilt zurecht als eine der sichersten und zuverlässigsten Gesellschaften weltweit.
Übrigens, die Maschine mit der der Außenminister jetzt strandete ist nicht nur eine der jüngsten der Flugbereitschaft, sondern wurde auch direkt vom Hersteller beschafft und flog nicht wie 16+01 und 16+02 jahrelang für die Lufthansa.
@edgarlefgrün: wieso „ruhig Brauner“? Die Frage ist berechtigt und wurde ja beantwortet,dass man die Alternative geprüft hat, diese war wohl nicht zielführend.
Der Minister nimmt es anscheinend gelassen.
Der Rest der Kommentare kopiert sich aus den bereits vorangegangen Pleiten Pech u. Pannen der Flugbereitschaft. Ist halt bei VIP- Transporten gleich in den Medien….
Ich hoffe das der A340 durchgekommen ist und der Herr Minister wieder sicher in Berlin angekommen ist.
Trotzdem würde auch mich interessieren ob nicht bereits ein Flugzeug in Bamako gewesen ist oder erwartet wurde.
Klar, man hätte warten müssen…kostbare Zeit die ein Politiker nicht hat. Platz für alle wäre bestimmt auch nicht gewesen, da hätte man bestimmt Prioritäten gesetzt. In Bamako am Flughafen gibt es ja Übernachtungsmöglichkeiten…..immerhin besser als im Camp Midgard.
Maas entert A340 in Bamako
https://twitter.com/i/status/1101520364121792513
Tja sowas passiert halt einfach, wenn man den Streitkräfte ständig veraltetes Material zur Verfügung stellt und nicht bereit ist, endlich das lang erforderliche Geld zur Verfügung zu stellen (auch wenn das System das Geld dann nicht zum Wohle der Soldaten umgesetzt bekommt). Zum Glück ist der Leidenssdruck im politisch-parlamentarischen Bereich ja mittlerweile groß genug, dass man im Eilverfahren einen neuen A350 für die betroffene Klientel durchgedrückt und entschieden hat. Wäre es etwas für die Truppe (und damit sind die Jet – Piloten der Lw ausdrücklich ausgenommen!) gewesen, hätte es Jahrzehnte gedauert.
@V-Mann | 01. März 2019 – 18:04
„Tja sowas passiert halt einfach, wenn man den Streitkräfte ständig veraltetes Material zur Verfügung stellt und nicht bereit ist, endlich das lang erforderliche Geld zur Verfügung zu stellen“
Es wurde in diesem Blog schon mehrfach darauf hingewiesen, dass hinsichtlich der Ausfälle in der Flugbereitschaft die Frage von vermeintlich veraltetem Material nicht oder zumindest nur nachrangig einschlägig ist (hierzu z.B. @EDHI | 01. März 2019 – 14:49).
Ja, wir haben (viel) zu wenig Geld für unsere Aufgaben und Strukturen. Aber nein, dass hat mit dem vorliegenden Fall nichts (oder zumindest sehr wenig) zu tun.
@Koffer die alten Flieger (wenn auch grunderneuert) sind häufig (wenn ggf auch nicht vorliegend) der Hauptgrund. Der Kern meines Beitrags war aber ja auch, dass es schon erstaunlich ist, wie schnell wir einen neuen A350 durch unser System prügeln, weil die politisch-parlamentarische Betroffenheit vorliegt.
Als „normaler“ Soldat kommt man sich da ziemlich vera…… vor. Leider trifft das ja auf eine Vielzahl von Themen gerade zu, siehe u.a. AG Attraktivität fliegerische Dienst.
Werter Zimdarsen et alia,
warum bleibt ein Präsident Trump nirgends liegen? Oder Putin, Macron?
Wenn solche Defekte normal sind, müsste das doch überall passieren.
Tut es aber nicht.
„Ihr Auftrag ist es, X von A nach B zu fliegen“
Einklang von Kräften, Zeit und Raum…..
Was es in den USA oder RUS auch nicht gibt, sind Personen wie der CSU-Politiker Müller wlcher sich lautstark in der Presse über die Pannen beschwert. Sie seien ein Debakel für Deutschlands Ruf als High-Tech-Land, schimpfte er. Das schade der Marke „Made in Germany“ und vergisst dabei, dass das Produkt mit welchem er unterwegs war von Bombardier stammte.
Der würde bei Putin nie mehr fliegen.
(Und selbst, wenn es ein deutscher Flieger wäre, könnte das immer geschehen)
Putin und Trump würden wohl nie mit einer Nr 01 nach Bamako fliegen.
@V-Mann
„die alten Flieger (wenn auch grunderneuert) sind häufig (wenn ggf auch nicht vorliegend) der Hauptgrund.“
Woher nehmen Sie die Grundlage für diese Aussage?
Fallen bei der Flugbereitschaft die älteren Flieger häufiger aus?
Bei den letzten Vorfällen, waren es eher die neuen Maschinen.
M.E. können Sie das nicht bewerten und sie haben auch keine Beispiele woran sie das festmachen können.
Warum die nicht liegenbleiben. Nun, anderes Budget andere Lobby und vielleicht interessiert es da auch keinen. Die hatten bestimmt schon defekte. Ich bin mir sicher, dass spätestens jetzt einer recherchiert um mir das Gegenteil zu beweisen. In unserem Fall ist das natürlich ein prima Aufmacher um die ganze Lage noch mehr zu dramatisieren.
Bei Spiegel online wird der gecharterte Airbus A 330 nicht als Rückflugmöglichkeit für den Außenminister aufgeführt. Da der Spiegel schreibt, daß man überlegt hat, den Außenminister mit einem Air France Flug zurück zu holen, der um Mitternacht geflogen ist, und dies nicht gemacht wurde, weil es zeitlich wohl schwierig gewesen wäre, spricht dies für die früheren obigen Ausführungen, daß die Abflugzeit des A 330 zu früh war, als daß dieser hätte genutzt werden können.
Interessant ist noch, daß die BW überlegt haben soll den Außenminister zurück zu holen mit einem A 400 M der in Niger unterwegs ist, was aber angeblich nicht möglich war, weil dieser dort gebraucht wurde. Da die BW keine Auslandseinsätze in Niger hat, frage ich mich natürlich, was macht ein A 400 M in NIger ? Entwicklungshilfe leisten oder transportieren oder unterstützen wir da einen französischen Militäreinsatz?
Ansonsten sollten wir überlegen, unsere Minister, bis der A 350 da ist, nur noch mit zwei Maschinen nach Afrika zu schicken, um uns die Blamagen in Afrika zu sparen und weil die Reparaturmöglichkeiten für Flugzeuge in Afrika immer schlechter sein dürften, als in Europa, Amerika oder Asien.
[Ehe wieder Spekulationen aufkommen bzgl. Niger und A400M: In Niger ist die Basis für die Flächenflieger A400M/Transall für den MINUSMA-Einsatz in Mali. T.W.]
@Auslandsdiener, weil die beiden genannten doppelt und dreifach abgesichert werden. Es fliegt nicht ein Flugzeug, sondern ein ganzer Tross. Allein für Obama in Dresden wurde eine Woche angeliefert, wenn ich mich richtig erinnere mehr als 250 Tonnen Luftfracht (3 Flüge mit C17). Mit der Präsidentenmaschine kam eine VC-32 (Boeing 757) als Ersatzmaschine. Dazu standen in Dresden 6 Blackhawks der Army, ein weiterer des Marine Corps, eine CH 47D der Army sowie bis zu 6 Hubschrauber der Bundespolizei plus eine Transall. Bei Putin ist es ähnlich. Wir können, wollen und sollten das nicht wollen…
@Auslandsdiener
Und noch ein Nachtrag zum Beitrag von EFW152 von 0857: Man stelle sich nur mal die Reaktion der geneigten Öffentlichkeit vor, wenn die Bundesrepublik einen ähnlichen Aufwand betreiben würde. Laut Trump-Tweet vom Dezember 2016 sollte das Budget für die VC-25B Beschaffung (neue „Air Force One“) bei vier Milliarden USD liegen. Da schreibt sich die Schlagzeile für den Boulevard doch fast von selbst:
Wie Abgehoben!
* Schulen marode!
* Straßen kaputt!
* Funklöcher!
* Aber MERKforce One für X Milliarden!
Oder so ähnlich.
V-Mann hat aber mit einem Teil seiner Kritik recht.
Hier wird wirklich sehr schnell ein A350 beschafft, aber Nachtsichtgeräte oder Westen oder oder oder dauern Jahre.
@Celsius
Das ist jetzt nicht Ihr Ernst?
Da die BW keine Auslandseinsätze in Niger hat, frage ich mich natürlich, was macht ein A 400 M in NIger ?
Mali-Einsatz: Der Lufttransportstützpunkt im benachbarten Niger.
Wir hatten auch keinen Einsatz in Usbekistan und dort einen Stützpunkt und über die Stützpunkte der USA in DEU schreib ich erst gar nicht ;-)
Danke @ JK, endlich liest mal einen bis zum Ende und versteht den Kern der Kritik.
Es geht ja nicht um Kritik an der Flugbereitschaft, wenn der Staat aber seine eigene Airline haben will, muss er sie auch so ausstatten und nicht erst dann bemerkenswert schnell handeln, wenn der ein oder andere mal wieder liegen bleibt und der Druck der betroffenen hoch genug ist.
Man kann auch mit neuen Fliegern Pech haben aber dieses Märchen, dass man das Alter eines Flugzeuges nur in Flugstunden und Landungen misst und die Maschinen daher ja noch wie neu wären, macht mich wahnsinnig.
Das Flugstunden- bzw Start- und Landelimit ist erstmal sowas wie das Mindesthaltbarkeitsdatum, aber nur für die Flugzelle!
Auch deren Lebensdauer kann man verlängern. Bei einigen A320 dürfte es spannend werden ob diese jemals ihr Strukturlimit erreichen oder vorher alles andere auseinanderfällt.
Andere Systeme altern auch so. Gummiteile z.B. stellen ihren Alterungsprozess nicht ein wenn der Flieger steht.
Und unsere Flieger (A310 MRTT und Flugbereitschaft) stehen immer noch unter freiem Himmel. Ob die US Air Force One wohl einen Hangar hat?! Zigfache Redundanz hat sie jedenfalls.
Auch der A350 wird dann wohl wieder draußen stehen.
Das ist so pauschal falsch.
Es ist halt eine Frage, wie viel Geld man ausgeben will.
Jedes Flugzeug geht irgendwann kaputt.
Im Fall einer großen Airline an einem großen Drehkreuz ist das kein Problem, es gehen zig Flieger auf die man ausweichen oder umbuchen kann.
Passiert das selbe an einem weniger frequentierten Platz wird es schon schwieriger und an einem abgelegenen Außenposten ist es dann kompliziert. Wie gesagt, auch für große Airlines mit Spare-Fliegern und -Personal. 12-24h Delay hat man sich da schnell eingefangen. Muss man z.B. ein Ersatztriebwerk für eine B777 nach Nord-Kanada schaffen dauert es auch mal vier Wochen…
Es wäre interessant mal eine Recherche über die wirklichen Zustände der Flugbereitschaft zu lesen. Ohne Ressourcen ist auch der beste und motivierteste Laden schnell aufgeschmissen. Gibt es die oder herrscht auch da frustrierte Mangelwirtschaft? Wie ist der allgemeine Zustand der Flugzeuge und der Befüllungsgrad des Ersatzteillagers? Wird schon nach MEL losgeflogen oder ist die eigentlich sauber und man hat eben Pech? Wie groß ist das AoG-Kit im Flugzeug und fliegt ein Prüfer mit, der auch vor Ort klar schreiben kann? Was ist das??
Wieviele Crews sind verfügbar und haben die für VVIP und HOS-Flüge zwei komplette Crews für zwei Flugzeuge? Mit Crew-Rests und Standbys? Höre ich lachen??
Nach welchen Dienstzeitregeln fliegen andere Länder VVIP-Flüge? Strikt nach Vorschrift oder ’nur keine Blöße geben‘?
Und es gibt noch nicht mal annähernd genug Hangarfläche für alle Wartungsarbeiten, ein Verkehrsflugzeug steht in der Regel draußen. Immer.
Ein paar Abkürzungen:
AoG – Aircraft on Ground. Irgendwas ist kaputt und der Flieger darf nach MEL nicht fliegen.
MEL – Minimum Equipment List. Eine vom Hersteller erarbeitete und der Behörde bei der Zulassung genehmigte Liste was am Flugzeug kaputt sein darf um trotzdem fliegen zu können. Man hat dann weniger Redundanzen und sobald das nächste Teil kaputt geht steht man.
VVIP – Very Important Person
HOS – Head of State
Crew-Rest – Ruhemöglichkeit an Bord. Von Pilotensitz bis Bett in separatem Abteil
Standby – Ersatzcrews auf Abruf
[Danke ;-) T.W.]
Snapshot | 02. März 2019 – 15:17
„Das ist so pauschal falsch.“
Mögen sie mal ins Detail gehen welche der beiden zitierten Aussagen so pauschal falsch wäre und könnten sie diese dann verbessern oder ergänzen?
Sie hauen hier ohne Selbstzweifel raus, dass die Flieger der Flugbereitschaft alle ständig draußen stehen und ich soll das jetzt klarstellen? Dann lassen sie doch solche Behauptungen einfach sein. ;-)
Am fehlenden Hangar liegt es garantiert nicht.
Alle großen Fluggesellschaften der Erde haben keine Unterstellmöglichkeiten für ihre Flugzeuge, nur Wartungshangare.
Air Force One ist kein Vergleich, weil die einfach ein mit Sicherheit 5-10 faches Budget für ihre Regierungsfliegerei haben.
Wie schon geschrieben, allein der Tross (C-17 + C-5 beladen mit Fahrzeugen, Hubschraubern und Equipment) kostet schon mehr als der Betrieb aller unserer weißen Flieger.
Irgendwie ist der Wurm bei unserer Flugbereitschaft drin und wahrscheinlich ist dieser auch gar nicht zu leicht zu finden.
Denn wäre das alles so offensichtlich, hätte auch schon mal ein ehemaliger Bediensteter (Soldat, Zivilkraft) sich dem Spiegel oder anderen Zeitungen offenbart.
Wie es zum Beispiel bei Eurofighterpiloten schon passiert ist.
Vielleicht sind viele Stellschrauben über die Jahre nicht richtig gedreht worden (vielleicht Fachpersonal, Budget für Ersatzteile usw.) und nun laufen die Probleme auf.
Das passiert ja dann mit der Zeit.
Nur neue Flugzeuge reicht halt nicht. Stellschrauben müssen wieder in die richtige Position!
banthafood hat es ganz gut formuliert.
@SvD
Selbstverständlich altern Flugzeuge auch mit den Jahren, aber diese Dinge werden bei den Checks gewechselt.
Bestes Beispiel sind doch die AWACS der NATO.
@SvD
„Man kann auch mit neuen Fliegern Pech haben aber dieses Märchen, dass man das Alter eines Flugzeuges nur in Flugstunden und Landungen misst und die Maschinen daher ja noch wie neu wären, macht mich wahnsinnig.“
Ach, haben sie andere Parameter?
Ich könnte ihnen ein paar nennen Flughöhen-, mechanische-, Lastwechsel-, Temperaturwechsel-, Strahlung- (zB UV), und G- Belastung.
„Das Flugstunden- bzw Start- und Landelimit ist erstmal sowas wie das Mindesthaltbarkeitsdatum, aber nur für die Flugzelle!
Auch deren Lebensdauer kann man verlängern. Bei einigen A320 dürfte es spannend werden ob diese jemals ihr Strukturlimit erreichen oder vorher alles andere auseinanderfällt.
Andere Systeme altern auch so. Gummiteile z.B. stellen ihren Alterungsprozess nicht ein wenn der Flieger steht.“
Das stimmt und deshalb werden, Reifen gewechselt (auch wenn sie nur stehen), Kabelbäune getauscht uvm. Ich bin mir sicher, dass sie zB den Begriff TCI kennen. Alöes was einem Alterungsprozess unterliegt hat eine Verwendungsdauer und dabei ist die Zeit eben nur ein Parameter.
Ein Flugzeug mit dem Baujahr 1970 kann nach zehn Jahren Linie Zellenseitig durch sein oder noch bis 2050 fliegen.
Meines Wissens haben US Maschinen auch schon ein Paar Jahre auf dem Buckel.
„Und unsere Flieger (A310 MRTT und Flugbereitschaft) stehen immer noch unter freiem Himmel. Ob die US Air Force One wohl einen Hangar hat?! Zigfache Redundanz hat sie jedenfalls.“
Oh und die KC 135 und B52 der USA sind in Hangars?
Und was meinen Sie mit -zigfacher Redundanz-?
In den Bereichen, welche zuletzt die Ursache für die Beanstandung gab hätten diese angeblich fehlende Redundanz mit Sicherheit nicht geholfen.
Der Airbus hätte wohl auch mit dem HydLeck fliegen können, doch wir sind im Friedensflugbetrieb und gibt es eben allgemein anerkannte Toleranzen und die sind bei VIP eher noch kleiner als weiter!
„Auch der A350 wird dann wohl wieder draußen stehen“
Ja und wenn er das nicht aushält sollte man ihn nicht beschaffen.
P.S.: Empfindliche Bauteile kann man abdecken, geübte Praxis in der Lw.