Nächste Panne der Flugbereitschaft: Bundespräsident strandet kurzzeitig in Äthiopien (Neufassung)
Die Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums muss erneut eine peinliche Panne bei der Beförderung von hochrangigen Politikern melden: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier konnte am (heutigen) Mittwoch zunächst nicht wie geplant von einer Afrika-Reise nach Deutschland zurückkehren, weil der Bundeswehr-Airbus Theodor Heuss defekt war.
Steinmeier und seine Delegation mussten ihren Rückflug aus der äthiopischen Hauptstadt Addis Abbeba für einige Stunden verschieben. Der VIP-Airbus A340 konnte aber dann am Mittwochnachmittag starten und wurde am späten Abend in Berlin erwartet.Nach Angaben der Luftwaffe hatte die Maschine Probleme beim Anlassen der Hilfsturbinen. Mitgereiste Techniker der Flugbereitschaft hätten mit externer Hilfe die Turbinen starten können, nachdem zunächst alle Systeme des Flugzeugs heruntergefahren werden mussten.
Über die technischen Probleme mit dem Flugzeug hatten zuerst dpa und die mitgereiste ARD-Kollegin Evi Seibert berichtet:
Der Regierungsflieger ist schon wieder kaputt. Präsident Steinmeier sitzt in Äthiopien fest. Wir auch . Druckluftprobleme.. Fortsetzung folgt
— Evi seibert (@EviSeibert) January 30, 2019
Es ist die dritte auffällige und bekannt gewordene Panne der Flugbereitschaft in jüngster Zeit. Im November vergangenen Jahres hatte der Airbus A430 Konrad Adenauer auf dem Weg zum G20-Gipfel in Buenos Aires nach dem Ausfall von Elektronik und Funkverbindung über der Nordsee umdrehen müssen; Bundeskanzlerin Angela Merkel reiste daraufhin per Linie verspätet nach Argentinien.
Vor gut zwei Wochen strandete Entwicklungsminister Gerd Müller im Süden Afrikas; seine Regierungsmaschine vom Typ Global 5000 war gleich zwei Mal defekt. Auch der CSU-Politiker musste am Schluss auf eine Linienmaschine umsteigen.
Die öffentliche Aufmerksamkeit für diesen Vorfall dürfte zusätzlich dadurch verstärkt werden, dass die Bundeswehr in vielen Berichen mit Materialproblemen zu kämpfen hat – und die Ereignisse um die immer teurer werdende Sanierung des Segelschulschiffes Gorch Fock, wie die Flugbereitschaft ein wahrnehmbares Aushängeschild der Streitkräfte, da geradezu symbolisch wirken.
(Archivbild: Airbus A340 Theodor Heuss mit dem taktischen Kennzeichen 16+02 auf dem Berliner Flughafen Tegel)
Was schreibt der Wehrbeaufragte so treffend in seinem gestern veröffentlichten Jahresbericht 2018 …
Warum soll es auch immer nur den Schützen Müller, den Hauptfeldwebel Meier und den Kapitänleutnant Schulze treffen? …
Alle Jahre wieder.
Passt ins gestrige Bild des WehrB-Berichtes.
Die Lächerlichkeiten setzen sich fort, sprachlos, bitte keine Erklärversuche, es reicht!
Muss erst ein Lfz abstürzen?
Erfolgsgeschichten sind die Gebrauchtflugzeug-Beschaffungen der Bundeswehr aus den 2000er Jahren mal definitiv nicht. Die A340 kann die 20 Jahre, die sie auf dem Buckel hat (darunter 10 Jahre im Lufthansa-Liniendienst), offenbar nicht leugnen.
Gar nicht zu sprechen von den P3C Orion Seefernaufklärern aus den 1980er Jahren, die von den Niederlanden erworben wurden und seit Jahren mit (erwartbar) miesen Klarstandsraten auf sich aufmerksam machen.
Hauptsache man lernt für die Zukunft daraus…
Was soll man sagen? Auch dieses Flugzeug wird von Lufthansa-Technik gewartet. man scheint ja Probleme erwartet zu haben, wenn man schon Techniker mitschickt.
Was mir nicht in den Kopf will, warum kauft man gebrauchte Maschinen und lässt diese aufwändig umbauen. Da kann man doch gleich neu kaufen und erspart sich ein paar Probleme.
Man sollte über eine Umbenennung des Verbandes nachdenken: „Bereitschaft“ ist da nicht mehr wirklich gegeben.
Das Problem ist doch, daß wir nicht mal sagen können, daß wir einen Montagsflieger unter den beiden A 340 Airbus der Flugbereitschaft haben, sondern die Theodor Heuss und die Konrad Adenauer wechseln sich schön mit ihren Pannen ab.
Und ich kann mir nicht vorstellen, daß diese ständigen Pannen nur an der Flugbereitschaft oder der Lufthansa Wartung liegen, da diese nach den letzten Pannen sicher alles versucht haben, um weitere Blamagen zu verhindern. Und wenn dies nicht geholfen hat, dann heißt dies, die beiden A 340 Maschinen sind einfach zu alt oder zu abgeflogen, um einen zuverlässigen Transport von Regierung und Bundespräsident zu gewährleisten.
Neu scheint zu sein, daß Techniker gleich an Bord mitgenommen worden sind oder ist dies ein Zufall???
Für das deutsche Ansehen in der Welt hilft her nur noch, nur noch neue Regierungsflieger zu kaufen und nie mehr nur gebraucht und so schnell wie möglich die beiden A 340 durch zwei neue A 350 zu ersetzen.
Das ist das Ergebnis einer kaputt gesparten Bundeswehr der Herrn Verteidigungsminister
der letzten Jahre.
@Closius
… oder A330 Neo, das Muster würde sich im Sinne einer halbwegs einheitlichen Flotte auch für die A310 MRTT (Tanker-)Nachfolge anbieten.
Der äthiopischen Präsidentin passiert so etwasnicht.
Aber Äthiopien ist ja nicht Deutschland.
Die beiden Air Force One sind deutlich älter. Am Alter kann es doch nicht liegen?
mein verdacht ist das es sich bei den grotesken Problemen bei der Flugbereitschaft eher um systemische als um rein technische Defizite handelt. Andere Institutionen fliegen auch deutlich älteres Fluggerät mit hoher zuverlässigkeit.
Der Bericht des WBA das offensichtliche ja gerade wieder deutlich gemacht.
Der Apparat BW scheitert zunehmend an normativer/bürokratischer/struktureller Selbstparalyse.
Warum sollte die Flugbereitschaft das eine Ausnahme machen
@ Closius | 30. Januar 2019 – 15:24
Die T.Heuss und die K. Adenauer repräsentieren Deutschland in der Welt.
Auch wenn solches Gerät in die Jahre kommt, scheint es ein bewährtes Verfahren für Wiederherstellung/Nutzungsdauerverlängerung zu geben.
Die Lw sollte hier von der Marine lernen (s. Gorch Fock)
@Escrimador | 30. Januar 2019 – 16:00
Was Repräsentation angeht bin ich bei Ihnen. Aber den Vergleich zur Gorch Fock finde ich sehr fragwürdig, Die Marine hat sich hier nicht mit Ruhm bekleckert.
Was war denn jetzt genau kaputt?
Der Text ist nicht ganz korrekt.
Der 343 hat wie jedes moderne Flugzeug eine APU, die benutzt wird, um am Boden Strom und Druckluft zu erzeugen und um die Triebwerke anzulassen.
Vermutlich war sie kaputt.
Das passiert in der zivilen Luftfahrt täglich. Dafür gibt es dann entsprechende Bodengeräte (GPU, ASU oder GSU).
Die waren anscheinend nicht verfügbar.
Denn ohne APU darf der 343 durch seine 4 Motoren fliegen.
Es lag wohl eher daran, dass der Flughafen die passenden Geräte nicht zur Verfügung hatte, um die Triebwerke anzulassen.
Ich kann es nicht mehr hören von einigen Kommentatoren ohne Hintergrundwissen hier.
Nur an dem Alter der Maschinen oder an dem „Gebrauchtkauf“ liegt es nicht!
Es gibt unzählige Beispiele von älteren und trotzdem zuverlässigeren Fliegern.
Air Force One der USA, Die E-4B der USA, viele viele Linienflieger in der ganzen Welt.
Die werden nämlich nicht alle verkauft, weil sie alt und anfällig sind.
Die alten Maschinen sind nicht so sparsam wie die neuen und Kersoin macht enorm viel aus.
Linienmaschinen fliegen sehr sehr viele Stunden pro Jahr und da kommen dann mal ganz schnell bei einem A340 pro Jahr 2000-3000 Flugstunden zusammen. Wenn jetzt ein neuer Airbus pro Sitz 10% weniger Kerosin verbraucht, dann sind das gute 1-2 Millionen Euro pro Jahr an Einsparungen. Und große Fluggesellschaften zahlen auch nicht den Listenpreis, da gibt es enorme Rabatte.
Bei der Lufthansa und Lufthansa Cityline fliegen ähnlich alte A340 und ältere A330. Jedes Flugzeug kann natürlich ausfallen, jederzeit.
Aber, dass die Lufthansa Maschinen so häufig auf die Flugstunde oder Einsätze heruntergerchnet ausfallen habe ich so noch nicht mitbekommen.
Eine Erklärung für die Ausfälle habe ich aber auch nicht.
P.S.
Selbstverständlich werden alte Maschinen wartungsanfälliger.
Aber 20 Jahre sind noch nicht so lange und die Flugstunden der Konrad Adenauer und der Theodor Heuss sind viel kleiner als Linienmaschinen.
Die 16+02 (T. H.) war auch nur wenig über 9 Jahre im Liniendienst bei der Lufthansa und jetzt leicht über 7 Jahre bei der Luftwaffe im Dienst.
Das ist nicht viel.
@bundeswehrInfo
„Nach kurzer Verzögerung aufgrund einer technischen Störung ist unser Bundespräsident jetzt mit der Flugbereitschaft auf dem Heimweg“.
Aus ehrlichem Herzen, Hals- und Beinbruch
Die Störungen haben nichts mit dem Alter der Luftfahrzeuge zu tun. Es macht durchaus Sinn gebrauchte Lfz zu kaufen und diese umzurüsten, da die Flugzeuge der Flugbereitschaft nie auf die Flugstunden kommen wie ein Linien Lfz.
@Der Realist: Danke für diese konstruktive Erklärung! Genau das wollte ich auch schreiben.
In der zivilen Luftfahrt gibt es auch mehr als genug Vorfälle, nur fallen sie in der Regel dem normalen Passagier nicht auf. Fluggesellschaften können meistens flexibler reagieren, da sie an ihren Stationen in der Regel Ersatzmaschinen, -crews und Techniker vorhalten oder darauf zugreifen können. Tritt ein Defekt an einer entlegenen Destination auf, dann zeichnet sich schnell ein ähnliches Bild wie bei unseren Regierungsfliegern.
Die Bw sollte sich zu ihrem bestehenden Flugpark einfach noch 20 maritime patrol aircraft (MPA) zulegen somit hat man für den Notfall ein paar Lfz für unsere VIPs und gleichzeitig hat die Bw was davon.
Das die Piloten der der Flugbereitschaft bei dem Ausfall der APU für einen Außenboardstart einen Techniker benötigen wirft bei mir ja Zweifel an der Qualifikation der Piloten oder an einem ausufernden Regulierungswahn bei der BW auf.
Jeder zugelassene Flughafen hat die entsprechende Stromaggregate parat und kassiert dafür gute $.
[Wie üblich wäre es besser, vor einem entsprechenden Urteil die Fakten etwas genauer zu kennen… T.W.]
Vergleichbares passiert in der zivilen Luftfahrt täglich. Bin kein ausgesprochener Vielflieger aber schon notgelandet, liegengeblieben und und und. Flugzeuge sind eben jene Autos und runterfallen ist ggf. ungemütlich
…noch mehr solcher Vorfälle und eine Debatte über neue Regierungsflieger dürfte unausweichlich werden. Das Ganze hat ja beim G36 auch halbwegs funktioniert.
Naja, aber das Geld für neue Lfz will dann wieder niemand ausgeben. Vielleicht sollte man tatsächlich in Zeiten von Energiewende auch mal bei der Bw über zeitgemäße Technik (z.B A330 NEO) und damit verbundenen deutlich geringeren Verbräuchen an Kraftstoff heute nachdecken…eine Beschaffung läuft ja bekanntlich nicht von heute auf morgen.
Um die Einsatzbereitschaft der „Weißen Flotte“ zu erhöhen und diese zu ergänzen, wurde ja schon Ende September letzten Jahres eine A321 vom BAAINBw übernommen. Die anschließenden Erprobungen sollten Mitte November beendet sein.
Wird der neue A321 eigentlich schon regulär auf Regierungsflügen eingesetzt?
ZDF
Am Samstag „soll“ die Kanzlerin mit der „Theodor Heuß“ nach Japan fliegen.
Guten Flug.
Ich stiege dort nicht mehr ein!
Ein befreundeter Pilot der LH teilte mir mit, dass er sich die vereinzelten Probleme bei der Flugbereitschaft A340 vor allem dadurch erklären könne, dass die Dinger so wenig bewegt werden. Die LH hat ihre A340 im Dauerbetrieb. Da werden die Systeme nur selten herunter gefahren. Gerade beim Neustart der Systeme könnten Schwierigkeiten auftreten.
@Klaus-Peter Kaikowsky:
Konsequenterweise dürften Sie dann in kein Flugzeug mehr steigen, es sei denn sie kennen die technische Historie zu einem Tailsign und können diese noch dazu entsprechend beurteilen bzw. einordnen…..
@Blaubarschbube
Irgendwas habe ICH (!) sicher nicht verstanden.
@Labacco | 30. Januar 2019 – 21:38
Die Maschine ist da und wohl auch erprobt, allerdings waren die letzten Tests wohl erst im Dezember, so ein Bericht auf Luftwaffe.de. Ansonsten Vorstellung der Maschine hier:
https://www.youtube.com/watch?v=dDtjmFSpI-E
Zunächst mal ist zu sagen, dass es normal ist das ein Techniker mit an Bord ist. Bei der BW sind immer Techniker mit an Bord, das ist nicht, wie oben vermutet, neu. Des Weiteren muss man sagen , dass man den Luxus hat nicht wirtschaftlich fliegen zu müssen. Und wenn die Kommandanten entscheiden, dass sie nicht fliegen, und lieber auf Sichegheit setzen, dann ist das gut so. Dieses sinnlose Kommentar „da steig ich bicht mehr ein“ ist ist wohl völlig gedankenlos geschrieben worden. Anscheindend hat keiner eine Ahnung mit wie vielen Fehlern die zivilen Airlinies abheben in die ihr euch immer reinsetzt und das täglich. Es gibt wohl keine sicherer Airline als die von der BW.
Pio-Fritz | 31. Januar 2019 – 15:45
Die neue Maschine ist eine 19 Jahre alt Lufthansa Kiste ex D-AISE, die wir so vor der Verschrottung gerettet haben.
Lösung aus den Dilemma ist: Einfach drei modifiziere Boeing 747-8I kaufen und gut ist es.
Letztendlich ist Germany Air Force One auch zu Repräsentation Zwecke da.
@ Highmile | 31. Januar 2019 – 16:23
Zitat: „Es gibt wohl keine sicherer Airline als die von der BW.“
Die Flugbereitschaft BMVg gilt nicht als die sicherst Fluggesellschaft der Welt !
In der Vergangenheit sind die 11+02, 71+00, 71+22 und CA+102 in Flugunfälle mit Personenschäden verwickelt gewesen.
@ Highmile
Zustimmung !
Das die Triebwerke mit Ground Power und externer Druckluft gestartet werden anstatt mit der bordeigenen Hilfsturbine, wäre bei einem regulären Flugbetrieb einer Airline keine Nachricht wert gewesen. Vermutlich hätten es die Passagiere auf einen hoch technisierten Flugplatz gar nicht bemerkt, also ca. 15 Min Startverzögerung o.ä.
Offensichtlich waren die Verhältnisse auf dem Flugplatz in Adis Abeba weniger gut entwickelt und die eigenen Techniker haben vielleicht eine Überprüfungsroutine mehr gemacht, als es eine zivile Airline gemacht hätte, was ja durchaus verständlich ist.
Die Schwere des Vorfalls ist in keiner Weise mit dem Ausfall der Stromgleichrichter und beider ECMU-Boxen beim Flug der Kanzlerin nach Südamerika vergleichbar – auch wenn die Presseabteilung des BMVg einen Monat später ein Ablenkungsmanöver gefahren hat indem man Lufthansa Technik beschuldigt hat eine Änderung des Flight Operational Manuals für die Piloten für die Audio Management Unit nicht entsprechend durchgeführt zu haben.
Die Ursache für den Flugabbruch im November hatte nur sekundär mit dem Ausfall der Funkverbindung zu tun, der andere Ausfall in der Stromerzeugung und Verteilung war wesentlich kritischer und wurde in der Öffentlichkeit in der Bedeutung heruntergespielt.
Lieber @kpk dann sollten Sie besser gar nicht mehr fliegen.
Länder US oder RUß reisen immer mit Ersatzflugzeug für die Presidents, ich bin mir aber nicht sicher ob unser Land diesen umweltpolitischen Wahnsinn mit machen sollte.
@Punschigel
Die Störungen haben NICHTS mit dem Alter der Lfz zu tun.
Die kommen vor und das ist normal, was uns fehlt ist der Ersatz und wenn man nur 1,5 Lfz pro Einsatz zur Vefügung hat, kann man eben eher selten einen Ersatz einsetzen.
Lufthansa tut sich bei seinem Bestand leicht, mal eine umzulenken.
Wer eine Air Force one will
Muss dann eben auch bereit sein die Kosten zu tragen und es ist eben ein Unterschied wenn ich 80% Verfügbarkeit haben möchte oder 99%.
Dabei ist nicht das Lfz ausschlaggebend, sondern die Logistik.
Man muss es endlich mal verstehen, dass die Verfügbarkeit bei Waffensystemen keine des Alters ist, sondern des Aufwandes, den ich betreiben möchte. Ein Flugzeug weltweit zu betreiben, ohne überall Log-Unterstützung zu haben ist eben teuer. Und wer schon mal gesehen und erlebt hat, wass die USA aufwenden um ihren Präsident von Anach B zu bringen der weiß was das bedeutet und auch da sind die unglaublichen Kosten für die Flugstunde des Lfz nur ein Teil der Kosten.
@Pio-Fritz
Danke!
@Jan | 31. Januar 2019 – 7:16
Die Maschinen altern auch wenn sie rumstehen. Einige wollen das einfach nicht wahrhaben. Von den Flugstunden her sind die E-8 Joint Stars der USAF auch noch jung, die Realität sieht anders aus, die Flotte ist am Ende. Wenn man hunderte gleiche Flieger hat, wie bei den Tankern, ist das kein Problem einen Ausfall zu kompensieren.
Diese 707 basierten fliegenden Gurken sollten noch 20 oder 30 Jahre fliegen.
Wohin das führt kann man an den E-8 und der OC-135B sehen…
2016 musste bereits ein Open Skies Aufklärer in Russland notlanden.
https://www.defensenews.com/air/2016/07/28/us-monitoring-plane-makes-emergency-landing-in-russia/
Die Missionsprofile beider Flieger wurden einfach als obsolet abgetan, ist also alles nicht so schlimm. Warum die obsoleten Flieger dann ihre eng gesteckten Aufklärungsflüge verpassen, darüber massive Beschwerden eingehen und ob man diese ersetzen kann, darauf hatte niemand eine Antwort ;-)
Die Republikaner wollen das Open Skies abkommen jetzt aufkündigen, weil das eh alles doof und unfair ist.
–
Für die Langzeitlagerung von Material benutzt in der Regel temperierte Hallen mit einer Anlage zur Regelung der Luftfeuchte. Die Maschinen der Flugbereitschaft in Köln stehen nicht einmal in einem einfachen Hangar, nein, die stehen unter freiem Himmel.
Die Luftwaffe parkt an der südwestlichen Ecke des Flughafens Köln Bonn. Da geht ein Abzeig von der kleinen Ost-West Landebahn ab. Genau da stehen die A310 MRTT und die A340. Die kleineren Maschinen stehen auf den Parkflächen direkt östlich davon, welche an die andere kleine Landebahn angrenzen. Dort ist bis 2015 auch Schrott gelagert worden…
Die Flächen sind wohl zu nah an den Landebahnen um dort einen Hangar bauen zu können. Die Flieger stehen da also bei Wind und Wetter, Feuchtigkeit kann schön rein kriechen und durch die wenigen Flugbewegungen bleibt sie wohl auch längere Zeit drin als in den Linienfliegern, von denen viele nur am Wochenende mal flugfreie Tage haben.
Niemand würde behaupten, dass ein über 20 Jahre altes Auto noch top in Schuss wäre, wenn es 20 Jahre lang draußen stand aber durch die wenige Nutzung des 2. Besitzers nur relativ wenige Kilometer gelaufen hat.
Würden wir A330MRTT als Regierungsflieger einsetzen, könnten die zumindest mal für Luftbetankungsmanöver abheben.
Für die kleineren Flieger bräuchte man auch mehr Nutzer um sie wirtschaftlich zu betreiben und um zu verhindern, dass diese sich kaputt stehen.
Schön, dass hier wenigstens einige gute Richtig- und Klarstellungen zu lesen sind!
Spiegel Online meldet „Bundeswehr will drei neue Regierungsflieger kaufen“. Erster A350, soll ggf. schon 2020 zulaufen.
@ Zimdarsen | 31. Januar 2019 – 19:35
Verwenden Sie den Begriff Verfügbarkeit „frei“ oder wollen Sie ihn definitionsgemäß verwenden?
Instandhaltung geht in der Regel zu Lasten der Verfügbarkeit, denn was in der Werkstatt steht ist nicht verfügbar (zumindest nicht unter Zugrundelegung der hier anzuwendenden Definitionen der Verfügbarkeit. Die inhärente können Sie nicht meinen, denn die hängt nur von der Technik des Gerätes selbst ab).
@ Escrimador
Den Begriff „Verfügbarkeit“ kann man in diesem Zusammenhang auch mit „Zuverlässigkeit“ umschreiben.
Wenn Sie etwas mit 99,5 % Zuverlässigkeit garantieren wollen, dann brauchen sie eben eine größere Lfz-Flotte, müssen mehr vorbeugende Wartung machen, die Flugzeuge in klimatisierten Hallen unterbringen, die Triebwerke und Systeme jeden Tag, auch wenn kein Flug ansteht“, hochfahren, warm laufen lassen, abstellen, Nachfluginspektion machen usw.
Es ist eben eine Frage des Aufwandes um die Verfügbarkeit zu garantieren.
Analoges Beispiel „Bundesbahn“ versus „Deutsche Bahn“.
Bundesbahn: „Die Bahn fährt immer“
Deutsche Bahn: „Eine 95 % Zuverlässigkeit der Züge ist ausreichend, sonst wird der Betrieb zu teuer“
Dann funktionieren eben die Klimaanlagen nur bis +33 Grad Celsius und an den wenigen Tagen über 33 Grad Celsius fallen sie eben aus. Betriebswirtschaftliche Kalkulation !
3x A-350, kommendes Jahr. (Mehrere Medien)
@KPK
Ja, aber das werden dann nicht 3 mehr, da zwei abgegeben werden.
«Irgendwann kommt der Punkt, wo man zwar so gute Pflege wie nur irgendmöglich machen kann, aber an die Grenze des Alters des Materials gerät», sagte von der Leyen am Freitag. «Es ist die allgemeine Bereitschaft im Kabinett hergestellt, und wir arbeiten jetzt mit Hochdruck daran, diese neuen Flieger zu bekommen.» (die Welt)
Das Problem ist aber nicht das Alter, sondern die Verfügbarkeit.
Eine Maschiene zusätzlich ohne mehr Piloten und mehr Invest in die Logistik wird die Verfügbarkeit nicht wirklich erhöhen.
@Zimdarsen
„«Irgendwann kommt der Punkt, wo man zwar so gute Pflege wie nur irgendmöglich machen kann, aber an die Grenze des Alters des Materials gerät», sagte von der Leyen am Freitag.“
Merke; das gilt u.a. für Fluggerät, nicht aber für Großsegler …