Bundeswehrverband übt harte Kritik an von der Leyen: „Brandbeschleuniger für Vertrauensverlust“
In diesen letzten Sitzungswochen des Bundestages vor der Sommerpause (und damit auch vor der Bundestagswahl) ballen sich im politischen Berlin die Sommerfeste und Empfänge. In der Regel mit mehr oder weniger guten Reden und vielen Grußworten. Deshalb waren am (gestrigen) Mittwochabend wohl auch die Gäste beim Jahresempfang des Wehrbeauftragten im Reichstag auf das übliche Programm eingestellt: Begrüßung vom Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels, Rede von Bundestagspräsident Norbert Lammert, Grußwort von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Dann, als letztes vor dem Büffet, eine Rede des Vorsitzenden des Bundeswehrverbandes, Oberstleutnant André Wüstner.
Und Wüstner erwischte dann alle kalt. Das war keines der üblichen Empfangs-Grußworte, das war eine deutliche Abrechnung mit dem Verhalten von Ministerin, Ministerium und Bundeswehr-Spitze in den vergangenen Wochen. Vertrauenskrise, falsche Kommunikationsstrategie, mangelhafter Umgang mit gefeuerten Offizieren – das waren so die Stichworte.
Weil niemand damit gerechnet hatte, hatte auch (von den Journalisten jedenfalls) niemand daran gedacht, die Reden mitzuschneiden – wozu auch bei einem der üblichen Empfänge. Und so detailliert mitgeschrieben, dass man Wüstner so korrekt wie möglich wiedergeben könnte, hatte auch keiner – oder erst zu spät. Und Wüstner hatte, so sagte er mir anschließend, kein ausgearbeitetes Redemanuskript. Sondern nur einen Zettel mit Stichworten.
Allerdings: Nachdem die Journalisten dann beim DBwV-Vorsitzenden Schlange standen und um die Rede baten, haben Wüstner und der Verband am Donnerstag nachgeliefert. Der – anhand der Stichworte entstandene, aber nicht komplett wortgleiche – Text steht auf der Seite des Verbandes, (zusammen mit einem einordnenden Text); zur Erleichterung der Debatte dokumentiere ich ihn hier auch:
Nun liegt es an mir, etwas zur Inneren Lage aus Sicht des Deutschen BundeswehrVerbandes (als institutionalisierter Staatsbürger in Uniform) zu sagen.
Ich habe erst heute wieder mit vielen Mandatsträgern unseres Verbandes gesprochen. Niemand spürt die interne Spannung, den Druck aus der gesamten Hierarchie, von Aktiven wie Ehemaligen, deutlicher als wir. Ja, die Bundeswehr befindet sich in einer Vertrauenskrise, auch verursacht durch unzählige Einschnitte seit 1990 bei gleichzeitig zunehmenden Aufgaben und den damit verbundenen Belastungen. Der Geist der Truppe hat dabei Schaden genommen. Und was die Auftragserfüllung trotz schwierigster Rahmenbedingungen betrifft – der Geist ist das „center of gravity“!
Schaden genommen hat dabei leider auch die politische und militärische Führung. Und nicht zu vergessen: Das gilt auch für die Bundeswehr als Ganzes durch eine teils undifferenzierte Berichterstattung (ggf. Einschub „öffentliche Sprengung“ / Bild „Lawine“). Der Imageschaden ist größer, als er hier in Berlin wahrgenommen wird.
Die Verfehlungen, soweit bekannt und mit Fakten unterlegt, streitet niemand ab. Und natürlich müssen entsprechende Konsequenzen folgen. Wir wissen, dass es bei rund 250.000 Menschen in der Bundeswehr täglich zu Fehlverhalten kommen kann. Die Frage ist, wie geht man damit um? Extern wie intern.
Ja, wie gehen wir eigentlich miteinander um? Das fragen sich Soldaten und Zivilbeschäftigte. Das ist seit Wochen Thema – überall (ggf. Verweis/Zitate aus Briefen) – und es hört nicht auf. Wo fängt Innere Führung an und wo hört sie auf, wenn Menschen wie Oberst Dr. Köster, Oberst Schmidt, Generalmajor Spindler oder auch Generalmajor Weisenburger und Direktor Hedrich aus den Medien erfahren, was auf sie zukommt – garniert mit keinesfalls ehrenvollen Begründungen.
Ich zitiere beispielsweise aus SPIEGEL ONLINE: Der Chef des Streitkräfteamts, Generalmajor Weisenburger, werde „seinen Posten wohl in keinem Fall behalten“ und auch sein damaliger Rechtsberater H. stehe „wegen der Affäre vor harten Zeiten.“
Im Weiteren wurde in anderen Medien bezüglich des Falls Franco A. von fehlender Sorgfalt oder Begünstigungsabsicht gesprochen. Ein böser Kommentar lautete sinngemäß: womöglich aufgrund vergleichbarer Geisteshaltung.
Können Sie sich vorstellen, was derartige Aussagen in der Dienststelle, am Standort, in der Familie, bei Freunden und Bekannten und erst recht beim Betroffenen selbst auslösen?
Wenn die mediale Berichterstattung sich dann im Nachhinein als teilweise falsch oder zumindest undifferenziert herausstellt, warum erfolgt dann keine Sprechererklärung, keine Richtigstellung, kein Gespräch, keine Einordnung? „Was sollen wir glauben, weitergeben oder erklären?“, fragen sich Vorgesetzte auf allen Ebenen. „Gibt es wirklich ein Muster des Wegsehens in der Truppe oder nicht eher einen Mangel an Kommunikation?“, fragen sich alle.
Fragen, auf die es eine Antwort geben muss, wenn Vertrauen wieder zurückgewonnen werden soll. Und übergreifend geht es um unsere Auffassung zum Rechtsstaat selbst, den wir zu verteidigen bereit sind! „Unschuldsvermutung“ sei als Stichwort genannt.
Nebenbei, weil auch das diskutiert wird: Wer möglicherweise rechtswidrig ein Verfahren einleitet, um anderen eine mängelbehaftete Ermittlung vorzuwerfen, macht sich unglaubwürdig. Dieser Hinweis sei mir gestattet.
All das, was wir momentan erleben, stärkt jedenfalls noch nicht die Führungs- und Verantwortungskultur in der Bundeswehr.
Sicherlich kann man den Traditionserlass überarbeiten, sicherlich kann die Innere Führung weiter gestärkt werden. Aber ob dazu die Wehrdisziplinarordnung (WDO) angepasst werden muss, ist fraglich – wenngleich auch ich nichts gegen mehr Transparenz und Beschleunigung einzuwenden habe.
Wenn wir das alle tun und es ernst meinen, lautet mein Appell an alle, vor allem aber an die Bundesverteidigungsministerin und an das Parlament: alles mit mehr Ruhe und Gelassenheit! Wenn der Traditionserlass angepasst werden soll, der ja nicht nur eine militärische, sondern auch eine politische und gesellschaftliche Dimension hat, müssen wir uns mehr Zeit lassen. (über die Legislaturperiode hinaus).
Wenn die Innere Führung gestärkt werden soll, und da stimme ich mit unserer Ministerin überein, müssen wir in puncto „Gutes Führen“ zuerst die Führungserschwernisse feststellen und uns fragen, wie diese behoben werden können. Stichworte sind: Verantwortungsdiffusion, Bürokratie, Mangelverwaltung, Führungsspanne, Ausbildung, Zeit etc. Und wir müssen uns bei allem, was wir tun, stets die Frage stellen, ob dies tatsächlich auch der Einsatzbereitschaft dient.
Wir müssen auch das wieder diskutieren, was Militär ausmacht und was „Soldat sein“ heute bedeutet und identitätsstiftend wirkt.
In Sachen WDO bin ich skeptisch und will auch da eine klare Brandmauer ziehen. Die Wehrdisziplinarordnung, die immerhin auch einsatztauglich sein muss, manifestiert das Führen mit Auftrag auf der jeweiligen Ebene. Das gehört mit zum Kern unserer Führungsphilosophie.
Der begonnene Prozess der Untersuchung und gegebenenfalls auch der Anpassung der WDO ist jetzt noch in der Anfangsphase, aber ich mache keinen Hehl daraus, dass ich erschrocken über das bin, was ich einer ersten Zusammenstellung entnehmen konnte. Die Disziplinarebenen 1 und 2, also der Kompaniechef oder der Kommandeur, sind die Ebenen, die definitiv am scharfen Ende des Berufs agieren. Sie tragen enorme und vor allem unmittelbare Verantwortung. Und diesen Soldaten wollen einige in Disziplinarangelegenheiten Verantwortung und damit Vertrauen entziehen? Nun gut, wir sind erst am Anfang, aber dennoch muss ich auch aus Erfahrung schon zu Beginn aufzeigen, welches Gewicht dieses Thema für das Innere Gefüge hat.
Sollte der skizzierte Weg ernsthaft beschritten werden, wäre das ein weiterer und ungeheuer effektiver Brandbeschleuniger für den aktuellen Vertrauensverlust. Das dürfen wir nicht zulassen! (ggf. Hinweis auf Bild „Moorbrand“, welcher in der
Bundeswehr gerade vonstatten geht).
Eine abschließende Bemerkung: Wir alle machen Fehler, niemand ist frei davon! Ich mache Fehler – als Bundesvorsitzender, in meiner Funktion als Arbeitgeber, als Ehemann und Vater, als Sohn, Bruder und Freund. Fehler sind nicht das Problem, die Frage ist, wie wir mit Fehlern umgehen – Stichwort „Fehlerkultur“. Da können wir alle besser werden.
Gegenseitiger Respekt in der Diskussion ist dabei das A und O. Durch etwas mehr Ruhe und Gelassenheit, einen besseren Umgang miteinander, insbesondere eine verbesserte Kommunikation, kann Vertrauen wieder wachsen und die Bundeswehr schlicht besser werden. Daran sollten wir alle arbeiten.
(Ich lasse die Kommentare erst mal offen und bitte um sachliche Debatte; ggf. schalte ich auch auf moderiert.)
(Archivbild mit guter Laune: Wüstner und von der Leyen im November 2016 – Foto Deutscher Bundeswehr-Verband)
Ich habe mir eben auch mal das FAZ-Interview mit General Trull zu Gemüte geführt. Der General hat das Führungsproblem der Ministerin treffend analysiert. M.E. lesenswert.
Von Nicht-Abonnenten der Zeitung ist ein Tagesabo-Beitrag von 1,99 € zu leisten. Ein Obolus für journalistische Arbeit, der sich wirklich mal lohnt.
[Und nein, Herr Wiegold, damit will ich nicht sagen, dass meine Beiträge zur Finanzierung dieses Blogs nicht lohnenswert wären]
Hans Schommer
@ klanautermann: wenn es denn so ist. Auch da gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Die berühmte AG WDO hatte sich noch gar nicht zusammengefunden. Die besagte Liste war vom AG-Leiter nicht vertraulich o.Ä. eingestuft und somit offen. M.E. war es richtig, gleich zu Beginn bzw. vor der ersten Sitzung eine rote Linie zu ziehen, denn bekanntermaßen können sich die Dinge sonst anderweitig schnell falsch entwickeln. Wenn er die Konsequenz einer falschen Anpassung der WDO warnend und bewusst überzeichnend als Brandbeschleiniger bezeichnet, ist das m.E. richtig. Außerdem habe ich von einem Vertreter des vbb in der AG WDO erfahren, dass dies während der AG Sitzung am Freitag völlig unaufgeregt erörtert wurde und man auch aufgrund der klaren Ansage eine gute gemeinsame Linie im Sinne des DBwV entwickelt habe. Schade, dass die Kommunikation im BMVg so schwach ist, dass solche Briefe entstehen – wäre gem. Aussage des z.g. Teilnehmers bezgl. WDO unnötig gewesen. Aber vermutlich wusste STS Hoofe dies, musste aber im Auftrag tätig werden. Ob’s hilft, naja. Solange der DBwV keinen ‚offenen‘ Brief zurück schreibt, werden wir es nicht erfahren und somit kennen wir bezgl. des Briefes nur eine Seite, die von Hoofe.
Ich habe mir die Rede bekanntlich mit einigen Kameraden beim WB-Empfang anhören können. Alles eine Frage der sozialen Wahrnehmung und nach meiner, sprach Wüstner als Bundesvorsitzender nicht in erster Linie gegen vdL, sondern viel mehr für seine Mitglieder … oder diesen (und auch mir) aus den Herzen. Dass das BMVg nun mit einem Brief reagiert, der zufällig die Öffentlichkeit erreicht, ist nicht gerade souverän. Der DBwV sollte sich entspannt zurücklehnen. :-)
@ Jochen:
Es wird noch besser. Erst schreibt Staatssekretär Hoofe einen Brief mit riesigem Verteiler, der dann ZUFÄLLIG, an die Presse gerät und jetzt stellt er den Brief ins Intranet des BMVg.
@ Herr Staatssekretär:
Hier in meinem Umfeld (im BMVg) wir nur noch gelacht. Ich bin bei @ Jochen „souverän geht anders“. Das scheint eine neue Art von Kommunikation. Ich würde Sie bitten, auch die Spiegel-Geschichte über Sondershausen und Pfullendorf einzuordnen. Und ja, da im letzten Spiegel zu lesen war, dass in Sachen Versetzung von Oberst Dr. Köster „das BMVg streute“, wäre wir auch in diesem Zusammenhang über einen Artikel dankbar. Sicherlich sind Sie presserechtlich schon gegen den Spiegel vorgegangen und erwarten die Richtigstellung. Oder stimmt etwa, was der Spiegel schreibt?
@ all:
Das wird langsam peinlich.
@ DBwV:
Ruhe und Gelassenheit :-)))
@kabautermann
Immer im Kontext bleiben.
„In Sachen WDO bin ich skeptisch und will auch da eine klare Brandmauer ziehen. Die Wehrdisziplinarordnung, die immerhin auch einsatztauglich sein muss, manifestiert das Führen mit Auftrag auf der jeweiligen Ebene. Das gehört mit zum Kern unserer Führungsphilosophie.
Der begonnene Prozess der Untersuchung und gegebenenfalls auch der Anpassung der WDO ist jetzt noch in der Anfangsphase, aber ich mache keinen Hehl daraus, dass ich erschrocken über das bin, was ich einer ersten Zusammenstellung entnehmen konnte (…) “
Ja, es wäre ein Brandbeschleuniger und ich wüsste nicht warum man in diesem Kreis der Zuhörer (nicht öffentlich) das nicht hätte ansprechen können. Evtl ist ihne nicht bekannt was in der Truppe gerade los ist.
So erfährt der Verband wohl aus der Presse von dem Brief.
Passt zur neuen Trendwende Kommunikation ;-)
Ja, nur noch peinlich.
FK70 | 27. Juni 2017 – 16:28:
@ Herr Staatssekretär:
Hier in meinem Umfeld (im BMVg) wir[d] nur noch gelacht. …“
Ich denke, dass ich Ihre Botschaft verstehe. Aber ich glaub nicht, dass über diese Posse noch gelacht wird. Auch dies ginge der „Leitungsebene“ am Hintern vorbei.
In der Diskussion unter aktiven und ehemaligen Soldaten und Beamten meines Bekanntenkreises – wie auch bei mir selbst – zeichnet sich ein neues Bild, welches (vielleicht) den Kern und zugleich die Ursache der Probleme unser Streitkräfte darstellt. Um dies zu erfassen, genügt es, sich die Vitae der Führungsmannschaft anzuschauen: Von dem Quintett (Ministerin und Staatssekretäre) kann man keinem auch nur irgendeinen Bezug zur Bundeswehr zuordnen. 2013/2014 hat quasi die gesamte Führung gewechselt. Ein CDA (Club Der Ahnungslosen) hat die Führung der Streitkräfte übernommen – und spielt diese jetzt kaputt. Was mangels Generalität und Generalstab auch gelingen dürfte. Wenn nicht jetzt, dann bei auch nur annähernd gleicher oder gleichartiger Besetzung sicher in der kommenden Legislaturperiode.
Traurig.
Hans Schommer
@all
Damit sich alle mal ein Bild machen können vom Inhalt des Hoofe-Briefes:
http://augengeradeaus.net/2017/06/zur-dokumentation-bmvg-reaktion-auf-die-wuestner-rede/
Hoofe-Schreiben an Wüstner, 23. Juni 2016
Das ist in meinen Augen nichts anderes als eine Drohung.
Ich lese daraus:
„Nehmen Sie ihre Aussagen zurück, entschuldigen Sie sich, und geben Sie uns recht-sonst werden Sie und der DBWV künftig ausgeschlossen“.
Das ist alles andere als „Rechtsstaatlich“-aber passt zu der Selbstverherrlichung, welche im Bundestag und dem Verteidigungsministerium anzutreffen ist……
Das ist schon unverschämt, die Beteiligung des DBwV von dessen Wohlverhalten abhängig zu machen. Was mich aber darüber hinaus wirklich interessiert ist die Frage, was in aller Welt in einer AG WDO vertraulich sein soll. Da hört es wirklich langsam auf!!
Hat STS Hoofe in seinem Schreiben eigentlich General Spindler der Lüge bezichtigt?
Jetzt bin ich wirklich mal gespannt, wie in Deutschland die parlamentarische Kontrolle der Bundeswehr funktioniert. Kennt der Verteidigungsausschuss den Brief?
zu: Hoofe-Schreiben an Wüstner, 23. Juni 2016, http://augengeradeaus.net/2017/06/zur-dokumentation-bmvg-reaktion-auf-die-wuestner-rede/
Demokratie brauch transparente Debatten und btw gute Journalisten, die dieser Debatte Raum verschaffen. Meine Worte, um Ihnen Hr. Wiegold vielen Dank zu sagen.
Inhaltlich hatte ich mich bereits geäußert, hier: http://augengeradeaus.net/2017/06/bundeswehr-verband-leyen/comment-page-4/#comment-272806 , je länger ich über den Brief nachdenke, desto irritierter bin ich aber obgrund des Stils:
„Andersherum wird ein Schuh daraus.“ (Seite 2, mittlerer Absatz, dort ist dann auch ein Leerzeichen zuviel) und später „einen Bärendienst erwiesen hat“ (Seite 3, zweiter Absatz)…
Schreibt man jetzt so? Als Jurist und Staatssekretär?
Na ja und die Kindergarten-Küchenpsychologienummer im letzten Absatz („Ätsche-Bätsch, ich isolier Dich jetzt von der Gruppe…“) …, ähm: hätte er sich von Frau Dr. Suder lieber nochmal coachen lassen sollen, wie man das macht. Für mich unstrittig, dass sie souveräner und angemessener reagiert hätte.
Vielleicht ist es ja Bestandteil der Taktik des Spiels aus dem Frau Minister als Siegerin hervorgeht, weil sie das Schiff wieder in ruhigere Fahrwasser bringt…Spekulation und somit egal.
Sachlicher | 27. Juni 2017 – 18:24
„Vielleicht ist es ja Bestandteil der Taktik des Spiels aus dem Frau Minister als Siegerin hervorgeht, weil sie das Schiff wieder in ruhigere Fahrwasser bringt…“
Genau so wird es sein! Ich werde dann im TV umschalten.
@Verteidigungsausschuss: Merken Sie nicht, was so alles kaputt geht? Soll das noch bis zur Wahl so weitergehen?
@SPD: vergessen Sie mal das Thema „Kampfdrohnen“ für einen Augenblick – hier geht es um die Substanz vor allem der Streitkräfte.
Da hat der Herr Staatssekretär mit seinem Schreiben leider einen kapitalen Bock geschossen.
Leidtragender ist: Die Bundeswehr.
Nur noch zum Heulen, was da gerade mit unsern Streitkräften stattfindet.
Da sieht man mal wieder wie chaotisch es derzeit im Ministerium zugeht. Krisenkommunikation geht anders, vielleicht sollte der ein oder andere den Kurs beim ZInfoA mal belegen.
Es entsteht der Eindruck das man weder transparent noch ergebnisoffen an die derzeitigen Krisen ran gehen möchte, eher herrscht das Prinzip „ich war es nicht, der andere ist Schuld“. Man kann nur noch mit dem Kopfschütteln und es bleibt zu hoffen das sich im laufe des Jahres personell etwas ändert, ob in der Führungs-, in der Berater- oder in der Kommunikationsebene ist dabei eigentlich fast egal.
“ … Vertrauensvolle Zusammenarbeit…Klar- und Richtigstellung …“
Wegtreten, Herr Vorsitzender, das war’s!
Neuer Dienstposten bei…am…um!
Is klar- wenn hier einer lügt, dann auf jeden Fall der Sts…..
Sie erlauben aber schon, dass man auch die Spindler’sche Version zumindest kurz in Zweifel zieht, oder?
Oder: wie wäre es damit – der InspH hatte den Auftrag, Spindler zu informieren. Stattdessen hat aber jemand aus seinem Umfeld (durchaus ohne Wissen des Insp) es an die Öffentlichkeit gebracht….
Wieso gehen hier eigentlich alle davon aus, dass „die da oben“ alle lügen und betrügen und „die da unten“ immer die Wahrheit sagen ? – womit wir wieder bei Pfullendorf wären.
Wenn Unschuldsvermutungen gelten, dann ja wohl in alle Richtungen und dann steht Aussage gegen Aussage (wer wann warum wen informiert hat) und im Ergebnis müsste es ja – nach herrschender Meinung hier im Blog – dann zu einer Entlastung führen im Sinne von „die haben mich nicht informiert, sondern die Presse“ – „Nein, stimmt nicht!“ – also haben die „Nein, stimmt nicht“ recht – wie in Pfullendorf.
Man kann sich seine Wahrheit nicht immer so drehen wie man es braucht. Für mich ist der Verlauf also unklar und damit nicht zwingend der Leitung des BMVg anzulasten.
Und, dass man sich nicht freut, wenn Wüstner Material aus einem internen (!)Brainstorming verbunden mit massiven Vorwürfen an die Öffentlichkeit bringt und ihm jetzt auch öffentlich widerspricht (vor allem nach der daraus resultierenden medialen Welle), ist doch nur legitim.
Die Alternative ist nämlich, dass der Verband dann an den Tisch geholt wird, wenn die ressortinterne Meinungs- und Willensbildung abgeschlossen ist. Das ist der rechtliche Rahmen, in dem sich der DBwV bewegt. (und war die favorisierte TdM-Methode, weswegen er sich mit Kirsch auch so supergut verstanden hat).
Und es ist ein massiver Vertrauensverstoß, wenn also die freiwillig zugestandene Mitwirkung (die ich auch für absolut sinnvoll erachte) nun derart ausgenutzt wurde.
Definitiv kein Bienchen für Wüstner….
Die Vorwürfe in dem Hoofe – Brief scheinen mir doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Hat .nicht vdL selbst die Diskussion über die Frage der Unabhängigkeit der Disziplinarvorgesetzten eröffnet in ihrer Rede vor den Führungskräften der BW Anfang Mai? Da stellte sie doch schon die Vermutung an, daß die Vorgesetzten zu nah dran seien und die Menschen möglicherweise in der Doppelrolle aus Nähe und Vertrauensverhältnis gegenüber Vorgesetzten überfordert seien….
Warum glaubt hier die Mehrheit Herrn Wüstner?
Seine Rede,insbesondere derTeil zu der Art der Mitteilung der Ablösung der Generale, was ist wenn er hier die Unwahrheit sagt?
Fahrlässig oder bewusst, sei dahingestellt.
Inspekteure und der GI belügen nicht das Parlament.
@schleppi: „[…]was in aller Welt an einer AG WDO vertraulich sein soll“ +1
@all: Wenn ich mir vorstelle – und das unterstelle ich – , dass Sts Hoofe den Wortlaut seines Briefes zumindest mit der Bundesministerin und dem Generalinspekteur abgestimmt haben wird, wird mir ganz anders…
Gut, dass es eine Armee in der Demokratie mit – funktionierender InFü (?) – „auf den Kopf zu stellen gilt“: wenigstens, niemand steht an der Wand.
Zumindest das.
Mehr aber auch nicht, das fast ultimative Bedrohungspotenzial eines Staatssekretärs einem Staatsbürger in Uniform gegenüber, zugleich führender Interessenvertreter der Soldaten, „… erwarte Klar- und Richtigstellung …“: ungeheuerlich.
@ Harry
Es wäre schön, wenn Sie meinen Kommentar lesen bevor Sie spekulieren. Ich fragte, ob der StS General Spindler der Lüge bezichtigt hat. Wo steht da etwas davon der StS habe gelogen??
@Karl Mohr
Sie wollen den Botschafter prügeln?
Was waren die Aussagen von Spindler, Köster, Schelzig uem zu ihrer Abberufung?
Wüstner sagte nur:
(…) Wo fängt Innere Führung an und wo hört sie auf, wenn Menschen wie Oberst Dr. Köster, Oberst Schmidt, Generalmajor Spindler oder auch Generalmajor Weisenburger und Direktor Hedrich aus den Medien erfahren, was auf sie zukommt – garniert mit keinesfalls ehrenvollen Begründungen (…)
Wo lügt da Wüstner?
Gibt es eine mehrdeutige Interpretation des Textabschnittes von StS Hoofe ?
Zitat:
„….halte ich fest, dass die Personen innerhalb der Bundeswehr auf dem dafür vorgesehenen geordneten Weg zeitgecht über geplante personelle bzw. disziplinare Maßnahmen informiert worden sind.“
Kann man diesen Passus so interpretieren, die betroffenen Personen oder deren Vorgesetzte erhalten einen Brief, eine Mail, einen Telefonanruf mit dem sinngemäßen Inhalt „es wird gegen sie oder gegen ihren unterstellten Soldaten, Mitarbeiter ermittelt, sie müssen damit rechnen, dass die Ermittlungsergebnisse dann personalrechtliche oder disziplinare Folgen haben können“.
Sollte dies das „Ankündigungskommando“ gewesen sein und das „Ausführungskommando“ wurde dann zeitgleich an die Presse durchgestochen ?
@Harry
(…) diesen Soldaten wollen einige in Disziplinarangelegenheiten Verantwortung und damit Vertrauen entziehen? Nun gut, wir sind erst am Anfang, aber dennoch muss ich auch aus Erfahrung schon zu Beginn aufzeigen, welches Gewicht dieses Thema für das Innere Gefüge hat.(…)
Was ist daran nicht zitierfähig?
Wir haben hier im Thread schon letzte Woche darüber geschrieben und wir werden hier noch mehr schreiben.
Hat nicht selbst die Ministerin öffentlich gesagt, dass die WDO dahingehend geändert werden soll?
Hoofe droht dem DBwV offen, doch die Zusammenarbeit mit den Interessenvertretungen sind im Eigeninteresse des Ministeriums. Der DBwV kann es bestimmt auch über die Politik und dann wird es für das BMVg bestimmt nicht einfacher.
@ Harry:
Warum geben Sie sich eigentlich einen männlichen Namen? ;-) Schon wieder zurück im BMVg? Diesmal nicht Leitungsebene, aber vielleicht gibt’s ja trotzdem Bienchen. Ach, ich vergaß, brauchen Sie ja nicht. Sorry, OT, aber erkannt ;-))
@ Schleppi:
Ja, bin bei Ihnen. Es wird bestimmt gegen Gen Spindler ermittel, da er öffentlich davon sprach, dass er aus den Medien von seiner „Ablösung“ erfuhr. Falls nicht, fällt es unter das Bedauern des Staatssekretärs ;-)
@ BMVg:
Ich bin in Rechtschreibung und co. nicht wirklich gut, daher gehe ich auf falsche Zitate, Rechtschreibung und Grammatik im Brief nicht ein – wundere mich aber, dass es doch unzähliger Prüfinstanzen auch im Büro eines Staatssekretärs Fehlerteufel gibt ;-) Wenn ich den Brief mit der Rede abgleiche, liegt da einiges im Bereich der sozialen Wahrnehmung. Nebenbei, wieso wurde der Brief veröffentlicht? Gutes und souveränes Krisenmanagement geht anders. Wie lautete ein Kommentar vom WE: „Wie würde die Leitung erst bei einer Art Luftschlag von Kundus reagieren?“ Ich will es mir nicht vorstellen.
@ Holzi: | 27. Juni 2017 – 15:47
Danke, damit haben Sie das Thema Vertraulichkeit in Sachen WDO eingeordnet. Ergebnis: es war nicht vertraulich.
@ Zimdarsen | 27. Juni 2017 – 16:36
Trendwende Kommunikatipn :-))) Der war gut.
@ Hans Schommer | 27. Juni 2017 – 17:20
Sie liegen richtig. Es ist eigentlich nicht mehr zum Lachen.
@ DBwV: Ruhe bewahren. Das BMVg beschädigt sich gerade selbst.
[Diese persönlichen Anwürfe lassen wir mal. Sie beschädigen sich gerade selbst. T.W.]
Zunächst mal etwas zum Trull-Interview in der FAZ:
Die Skandale, welche derzeit die Bundeswehr umtreiben, seien normal. Soldaten müssten halt so sein und bräuchten so was. Sind halt mit der freiheitlichen Gesellschaft nicht kompatibel, weil sie nach Werten handeln und erzogen würden, die in der Gesellschaft verloren gingen, da braucht man historische Vorbilder, und so weiter und so fort…
Immer die gleiche Leier! Zuviel 08/15 geguckt. Was daran lesenswert sein soll (gar € 1,99) verstehe ich nicht und Bemerkungen zu alten Männern in Tweed-Sakkos spare ich mir jetzt…
Zum Hoofe-Brief:
Offensichtlich möchte man sich von Herrn OTL nicht verkaspern lassen. Recht so!
Peinlich ist lediglich, dass derart viele Kommentatoren hier meinen, in der Ministeriumsspitze sei man blöd oder ahnungslos.
Wer glaubt denn bitte ernsthaft daran, im Ministerium würde man knapp drei Monate vor einer Wahl sich ohne Not mit dem Vorsitzenden des Bundeswehrverbandes anlegen, wenn die noch offenen Ermittlungen in den Angelegenheiten der Personen, die er benannt hat völlig substanzlos wären, soll heißen, wenn die Ministerin seit Monaten Probleme herbeigeredet hätte, die gar nicht existieren?
So manch einer hier sollte dringend seine Prämissen hinterfragen.
Zu dem Schreiben des Staatssekretärs Hofe :
Eine Unverschämtheit sondergleichen, die sich dieser Mensch erlaubt. Aber wie meinerseits schon an anderer Stelle bemerkt: Was will man von Leuten erwarten, die alleine ob ihrer Gefolgschaft als Subalterne in ein Amt berufen werden.
Man sollte diese Frechheit mangels anderer Handlungsalternativen (nein – ich denke da nicht an einen Putsch) einfach ignorieren. Dies deshalb, weil der StS sicher recht bald erkennen wird, dass er auf dem Holzweg ist.
Hans Schommer
@JPG
„(…) wenn die noch offenen Ermittlungen in den Angelegenheiten der Personen, die er benannt hat völlig substanzlos wären, soll heißen, wenn die Ministerin seit Monaten Probleme herbeigeredet hätte, die gar nicht existieren?“
Wer macht das? Wer behauptete, dass die Vorgänge substanzlos wären?
Es geht darum, dass man seit dem Woe vor dem Workshop zur sexuellen Orientierung interne, zum Teil alte und dem BMVg lange bekannte Vorfälle öffentlich instrumentalisiert und viele Unschuldige als Kollateralschäden in Kauf nimmt.
KEINER behauptet, dass es nichts gab und alles gut ist. Verstöße müssen geahndet werden, aber eben nach Vorschrift und Gesetz.
JPG | 27. Juni 2017 – 20:36
“ … und Bemerkungen zu alten Männern in Tweed-Sakkos spare ich mir jetzt…“
M.E. sehr befremdliche Bemerkung. Und unangemesen despektierlich gegenüber einem Soldaten, den Sie nicht kennen.
Hans Schommer
@Hans Schommer
Wenn ich Ihre letzten beiden Kommentare sehe, muss ich feststellen: Wenn Sie austeilen, sind Sie an Rücksichtslosigkeit nicht zu überbieten. Wenn Sie oder Personen, die Sie schätzen, in gleichem Maße einstecken müssen, sind Sie an Empfindlichkeit nicht zu überbieten.
Am besten, Sie lassen beides.
@ JPG
Wenn Sie schon dabei sind – Sie fügen sich nahtlos in das verworrene Gesamtbild ein, da Sie weiterhin munter alles durcheinanderwirbeln, was irgendwie zum Thema gesagt wurde. Leider gehen Sie nie auf Zimdarsens Nachfragen ein, schade…
Ferner kennen Sie Gen a.D. Trull offenbar nicht oder nicht ausreichend. Ihre Anwürfe sind daher ziemlich peinlich, aber Ihre Meinung – ich respektiere das. Trull war z.B. einer der wenigen, die 2008 mehrmals vor dem „Kästchenstreichen“, sprich der hemmungslosen Auflösung und „Vernichtung“ von Fachwissen widersprochen hat. Ferner pflegte er sehr offen über Krieg, Verwundung und Tod zu sprechen, noch bevor irgendein Minister dies gezwungenerweise nach AFG überhaupt auf die Tagesordnung setzte. Wenn er von Ihnen nun als verkalkter als „kalter Krieger“ belächelt wird, sei es drum. Er verstand es aber immerhin, junge Leute Anfang 20 zum Nachdenken zu bekommen…
Könnten Sie mir nochmal Ihren Hintergrund schildern? Aktiv oder nicht mehr, TSK ggf.? Ich versuche nämlich noch immer, Ihre Sichtweise zu verstehen.
@Georg | 27. Juni 2017 – 20:30
Es gab hinsichtlich der Personalmaßnahmen gegen GM Spindler und Weisenburger weder „Ankündigungs-“ noch „Ausführungskommando“. In beiden Fällen waren die Maßnahmen bzw. Vorwürfe in der Öffentlichkeit, bevor jemand mit Ihnen gesprochen , geschweige denn Ihnen geschrieben hätte.
Im Fall GM Spindler wurde die Ablösung vom DP im VgA diskutiert – und mit großer Wahrscheinlichkeit von dort an die Medien geleakt -, während der Betroffene von nichts wusste. Was „zeitgerecht“ im Schreiben des Sts an den Vors des DBV bedeuten soll, entzieht sich mir – vielleicht soll es heißen, dass die Information erfolgte, bevor die Maßnahmen wirksam wurden.
@Georg | 27. Juni 2017 – 20:30
Sorry, „Ihnen“ natürlich klein!
@JPG
Also, ehrlich gesagt, frage ich mich gerade, welches Interview Sie gelesen haben. Denn im Interview der FAZ mit Generalmajor a.D. Trull kann ich die von Ihnen kolportierten Aussagen und Ansichten nicht finden.
Im Gegenteil, seine Antwort auf die erwähnten Vorfälle sind die WDO und das WStG, durchgesetzt von einer mit diesen vertrauten Hierarchie. Ein „Soldaten müssten halt so sein und bräuchten so was“ zu unterstellen, ist aus meiner Sicht nicht nur grob sinnentstellend, sondern geradezu ehrabschneidend und der Qualität dieses Blogs nicht würdig.
Trull gesteht allerdings zu, dass sich Vorfälle/Auswüchse, wie wir sie an verschiedenen Standorten sehen mussten, in einer Armee nie vollends verhindern lassen werden. Ein Level Realismus, Ehrlichkeit und Geradlinigkeit, wie es auch die eine oder andere offizielle Verlautbarung gut vertragen könnte.
Das soll es von mir zu diesem leichten OT gewesen sein.
PS:Ich bereue die 1,99€ keineswegs.
Wo kommen wir her?
Ein Politiker profiliert sich auf Kosten anderer oder will sich – durchaus nachvollziehbar – vor weiterem Schaden bewahren. Das ist tragisch für die „anderen“, aber das Wesen der Demokratie und damit entschuldbar. Das BMVg ist ein Schleudersitz auf dem sich nur wenige für eine längere Dauer halten können. Alles nachvollziehbar.
Das eigentlich Bedenkliche ist die Wahrnehmung und die Kommunikation im BMVg: Der Sts-Brief bestätigt die Vorwürfe Wüstners sogar in mehrfacher Hinsicht und ist gleichermaßen ein Beweis für den zunehmenden „Strömungsabriss“ dort.
Auf eine offensichtlich frei und vor allem emotional vorgetragene Rede antwortet man mit einem offenen Brief (so muss man das wohl wahrnehmen). Das ist eigentlich einfach, man hat Zeit zum Nachdenken. Solche Wüstner-Reden kommen vor, siehe auch Martin Schulz. Gelegentlich schießt einer übers Ziel hinaus. Wenn man es aber erst genommen hätte mit der Beruhigung der Lage, hätte man Wüstner eingeladen und drüber geredet – So machen das Erwachsene gewöhnlich.
Nein, es musste ein Brief sein. Sinnvoll, souverän, überlegt? Sicher nicht.
Aber der Gipfel ist die Androhung des Ausschlusses von Arbeitsgruppen. Der Bundeswehrverband ist die Interessenvertretung der Soldaten und die betrifft die WDO nun mal ganz massiv. Dies – zumal in einem offenen Brief – ist kaum entschuldbar. Mal ganz abgesehen von der Frage, warum die Arbeitsgruppe nicht-öffentlich arbeitet.
Die Berater im BMVg haben also zunehmend Probleme mit Eigen- und Fremdwahrnehmung. Und die Berater bleiben länger als ein Minister – nicht sehr vielversprechend.
Das BMVg erwartet von Wüstner eine Klar- und Richtigstellung!
Wie soll das gehen? Soll er noch deutlicher (klarer) werden?
Was soll er richtig stellen?
Setzt dies doch voraus, dass an seinen Aussagen etwas falsch war!
Wie will man auf das seltsame Geschwrubel auf Seite zwei mittlerer Absatz antworten?
Je öfter ich den Brief lese und mit der Rede von Wüstner vergleiche frage ich mich; was haben die miteinander zu tun?
Nach Fake News nun die Erfindung der Wahrheit (objektive Wahrheit :-))
Gab es sowas schon einmal? Wann hat Frau vdL eine ihrer Reden (nicht nur einzelne Aussagen wie die zum Haltungsproblem?) Klar- und Richtiggestellt, zB jene vom Workshop im Februar?
Wenn das die Trendwende der Kommunikation ist, dann wird es spannend ;-)
Kritischer Beobachter | 27. Juni 2017 – 21:49
“ … Im Fall GM Spindler wurde die Ablösung vom DP im VgA diskutiert – …“
Interessant – war das wirklich so?
Hans Schommer
@ Harry @ T.W.: Sorry
@ Zimdarsen: Richtigstellung erfolgt, wenn erforderlich, beim WB-Empfang 2018 ;-)
@ all: inhaltlicn bin ich durch. Brief hin oder her. Das BMVg hat sich m.E. selbst beschädigt.
@ Jochen
Das mit dem WB-Empfang 2018 hab ich gestern schon mal gelesen. Gute Idee.
Der DBwV auf der einen, die Leitung des BMVg auf der anderen Seite. Wo bitte soll das noch hinführen? ‚Einknicken‘ wird sicherlich keiner von beiden. Ich hoffe doch, das im Sinne der Bw asap die ‚Sache‘ wieder im Mittelpunkt steht.
Nachvollziehbar sind für mich beide Seiten. Ein André Wüstner will auch wiedergewählt werden und nutzte diese ‚Bühne‘ beim WB (auch) für seinen Wahlkampf. Warum ist er nicht -im Rahmen der vertrauensvollen Zusammenarbeit- vor dieser Eskalation auf die Leitung zugegangen?
Auf der anderen Seite hat man seitens des BMVg (der Ministerin) mehr als einmal in den vergangenen Wochen und Monaten äußerst unglücklich und öffentlichwirksam gehandelt (bewusst oder unbewusst sei mal dahingestellt). Das hat der Bw in der öffentlichen Wahrnehmung definitiv geschadet.
Am Ende des Tages sollte es um die Bundeswehr gehen und nicht um persönliche Befindlichkeiten
@Kritischer Beobachter: SPON hat in dem Moment, in dem der VtgA informiert war, einen vorproduzierten Artikel online gestellt, der mehr Informationen enthielt als die Unterrichtung im Ausschuss beinhaltete. Er war also vorproduziert und mit einer Sperrfrist versehen.
Das machen politische Akteure so mit Exklusivinformationen, wenn man Einfluss über den Tenor der Berichterstattung haben möchte. Der VtgA scheidet hier wegen des Herrschaftswissens des BMVg aus.
@Hans Schommer | 27. Juni 2017 – 22:18
„Kritischer Beobachter | 27. Juni 2017 – 21:49
“ … Im Fall GM Spindler wurde die Ablösung vom DP im VgA diskutiert – …“
Interessant – war das wirklich so?“
So wurde es mir von einem MdB, der an der Sitzung teilgenommen hat, kolportiert. Ich habe keinen Grund, an seiner Aussage zu zweifeln.
@tom_weinreich | 27. Juni 2017 – 22:58
Das eine muss das andere nicht ausschließen. Ich bin wie Sie davon überzeugt, dass SPON vorinformiert war. Wie die Sperrfrist definiert war, ist mir natürlich nicht bekannt.
@ Bärliner Bär
Ich stimme mit Ihnen überein, dass die Bundeswehr im Mittelpunkt stehen sollte. Das wünsche ich mir schon lange. Sehr lange.
Und jetzt etwas Hintergrundwissen für Sie:
Nehmen Sie die Anzahl der Gegenkandidaten von Andre Wüstner um den Vorsitz des Deutschen Bundeswehrverbandes multiplizieren Sie die Zahl mit 200000 Mitgliedern, dann ziehen Sie die Zahl von 200000 ab. Das Ergebnis mindern Sie um 2% ungültige Stimmen und Sie erhalten die Wählerzahl die Andre Wüstner bei der Wahl im November schon vor seiner Rede sicher war. Das dürften dann 98% für Wüstner werden. Seine Rede hatte auf seine schon lange sichere Wiederwahl keinen Einfluss. Wüstner ist mehr als eine Rede und die Mitglieder des DBwV schätzen seine kontinuierlich gute Arbeit seit Jahren.
@ Aspelund
„..aber das Wesen der Demokratie und damit entschuldbar“
Echt so? Ich hätte Demokratie gerade bei uns lieber anders.
Ich habe nun wirklich keinerlei Kennntnis, wer was wann von wem erfahren hat. Ich weiß aber sicher, dass wenn sich z.B. im Einsatz ein Todesfall ereignet, dann gibt es eine Nachrichtensperre und das wird durchgezogen, bis die Angehörigen sicher die Information haben. Das sollte bei der Ablösung eines Generals auch möglich sein.
Ich halte es für unüblich, dass solche Personalmaßnahmen im VtgA diskutiert werden. Aber selbst wenn, wie weit ist danach das nächste Telefon vom GI und der Ministerin entfernt? Vielleicht sollte der VtgA das mal zeitlich nachvollziehen, denn der Vorwurf von StS Hoofe ist schwerwiegend.
[Leider stimmt schon Ihre Grundannahme nicht – es gab Todesfälle im Einsatz, da war nicht die Information der Angehörigen entscheidend, sondern die persönliche Information der Obleute im Verteidigungsausschuss durch den jeweiligen Minister, und wenn der unterwegs war, da dauerte es länger. Behauptet wurde immer und dann bisweilen vorsätzlich falsch, die Information der Angehörigen dauere noch. Deshalb sind dann auch Ihre Schlussfolgerungen diesem Verfahren anzupassen… T.W.]
@BärlinerBär
“ -im Rahmen der vertrauensvollen Zusammenarbeit- vor dieser Eskalation auf die Leitung zugegangen.“
Hat er doch, siehe „Die Bundeswehr“ doch UvdL hat immer in vielen Reden Fehler eingestanden und Besserung gelobt und parallel dazu hat das BMVg immer wieder weiter Meldungen über die Presse veröffentlicht (sie Spiegel Fall Köster und Bild am Woe).
@ closius | 27. Juni 2017 – 1:41
Der Artikel macht den Eindruck, als habe der Ersteller hier auf ag quergelesen und dann einfach tendenziös losgeschrieben. Ein paar Zitate:
(Über die Kampfretterausbildung in Pfullendorf)
„Üblicherweise wird die Erstversorgung an Puppen geübt oder an Soldaten oder Soldatinnen simuliert, die noch ihre Unterwäsche tragen.“
„In der Truppe macht sich eine Geisteshaltung breit, die mit jenem Leitbild nichts mehr anfangen kann, das das Selbstverständnis und Selbstbild der Bundeswehr mehr als sechs Jahrzehnte lang geprägt hat: das vom Staatsbürger in Uniform. Für immer mehr Soldaten hat er ausgedient. Als Gegenbild wird der professionelle Krieger aufgebaut.“
(Über die „Kampfverbände“)
„Von ihnen wurden jüngst beim geistigen Großreinemachen in den Kasernen die meisten Wehrmachtdevotionalien eingesammelt. Und wer zu ihnen zählen möchte, muss sich oft brutalen Ritualen unterziehen.“
“ Im westfälischen Coesfeld wurden bei einem Geisel- und Verhörtraining Rekruten getreten, geschlagen und mit Stromstößen traktiert.“
„. In dieser Logik des „train as you fight“ wird jeder brutal ausgegrenzt, der die Homogenität der Gruppe gefährdet.“
Und zum Schluss noch eine „Statistik“, wie viel mehr Beschwerden / Meldungen („sexuelle und rechtsextreme Übergriffe“) es gibt. Natürlich ohne Information, ob die berechtigt sind oder nicht.
Inhaltlich muss man da eigentlich nichts zu sagen. Was die Medienkritik angeht… formuliere ich die gern als Lob: Wir brauchen in Deutschland mehr Journalisten mit Ahnung. Herr Dausend gehört, im Gegensatz zu Ihnen Herr Wiegold, offensichtlich nicht dazu.
@Schleppi
„……..aus den Medien erfahren, was auf sie zukommt – garniert mit keinesfalls ehrenvollen Begründungen“
Mit keinem Satz hat Wüstner behauptet, dass unsere Kameraden aus den Medien als erster erfahren hätten, dass sie abgelöst werden.
Doch der Brief von Hoofe tut so als ob.
Rekom | 28. Juni 2017 – 0:00
“ … Herr Dausend gehört, im Gegensatz zu Ihnen Herr Wiegold, offensichtlich nicht dazu. …“
Eben das meinte ich – irgendwann da oben. Hab mich aber wohl nicht klar genug ausgedrückt. So, das muste jetzt mal sein. HS
Hallo, ich hab mir mal wieder die Nachrichtenartikel von heute durch gelesen und ausser der Bild zeitung keine Erwähung über den brief des Staatssekretärs gefunden. Auch für Wüstner’s rede musste ich ziemlich tief stöbern. Hauptsächlich waren die heutigen Nachrichten damit beschäftigt den „ausrüstungdschungel VonDerLeyens“, „Killerdrohnen“, „minderjährige Soldtan“ und „führungsproblem und neue missbrauchsfälle“ wieder einmal durch zu kauen. Deswegen frage ich mich ob der Brief des Staatssekretärs überhaupt die große runde machen wird, da die Medien offensichtlich andere prioritäten haben (die selben themen von morgens bis abends zu wiederholen, was relativ häufig vorkommt.).
@schleppi: ich habe nicht auf Ihren Post unmittelbar geantwortet- sondern nur die Mehrheitsmeinung hier zusammengefasst, dass das BMVg oder besser die Leitung des BMVg habe die Presse vor den Betroffenen informiert hat. Dem widerspricht der Sts- und da hier niemand in Erwägung zieht, dass das stimmen könnte, bedeutet das doch im Umkehrschluss, dass der Sts lügt, oder?
@Jochen: Schwamm drüber ;-) Sie sind aber nicht der Erste- also auch kein Bienchen. Nun würde ich mich aber auch freuen, den Rest Ihres Namens zu erfahren…. Gerne per LoNo, dann können wir uns auch über Pseudonyme austauschen.