Fast unverändert: Bundeswehr-Personalstärke im März 2017
Die militärische Personalstärke der Bundeswehr ist im März dieses Jahres im Vergleich zum Vormonat fast unverändert geblieben. Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten sank leicht von 178.334 auf 178.233; die Zahl der Zeit- und Berufssoldaten stieg ebenso leicht von 168.064 auf 168.287 – insgesamt also keine grundlegende Änderung auf dem Weg zum Ziel, die Stärke zu erhöhen.
Die aktuelle Übersicht für März, veröffentlicht am 24. April unter dem immer gleichbleibenden Link:
178.233 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 969
diesem unmittelbar nachgeordnete Dienststellen: 1.999
Streitkräftebasis: 40.398
Zentraler Sanitätsdienst: 19.795
Heer: 60.788
Luftwaffe: 28.332
Marine: 16.088
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 961
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.786
Bereich Personal: 7.117, davon 4.356 Studierende an den Bw-Universitäten
Die Bundeswehr umfasst aktuell 168.287 Berufs- und Zeitsoldaten und 9.946 Freiwillig Wehrdienstleistende (Durchschnitt Januar bis März: 10.065).
Zur Bundeswehr gehören 20.298 Soldatinnen.
Stand: 31. März 2017
Der übliche Service von Augen geradeaus! – die Vergleichszahlen, die die Bundeswehr ja immer löscht:
(Foto: Eine Offiziersanwärterin der Bundeswehr bei der 2017 Sandhurst Military Skills Competition im April an der US-Militärakademie West Point – U.S. Army photo by Staff Sgt. Vito T. Bryant)
@Hans Dampf
“ Diesen Gedanken nun mit dem Gehalt zu verknüpfen, läuft in meinen Augen jedoch ins Leere. Wäre (!) es so, dass es keinen AVZ gäbe, wenn man z.B. nach AFG in den Einsatz geht, dann hätten Sie vollkommen recht.“
Der AVZ ist eben nicht nur eine Gefahrenzulage und keine für einen Krieg und deshalb ist dieses Argument falsch.
„Einen Auslandsverwendungszuschlag erhalten Soldaten dann, wenn diese im Rahmen einer humanitären und unterstützenden Maßnahme eingesetzt werden. Die humanitäre und unterstützende Maßnahme muss sich aus einem Übereinkommen, einem Vertrag oder einer Vereinbarung entweder durch eine über- oder zwischenstaatlichen Einrichtung oder mit einem auswärtigen Staat aufgrund des Beschlusses der Bundesregierung im Ausland oder außerhalb des deutschen Hoheitsgebietes auf Schiffen oder in Luftfahrzeugen ergeben.
Zum Auslandsverwendungszuschlag gehören unter anderem:
•Mehraufwendungen, die sich aus besonders schwierigen Bedingungen ergeben
•Belastungen durch provisorische Unterkünfte
•Belastungen durch eine spezifische Bedrohung der Mission
Krieg und Wegfall von Grundrechten ist da nicht dabei.
Polizist ist Beamter, Soldat ist Soldat.
Soldat ist eine Profession mit Ausbildung und Verantwortung, da kommt die Tätigkeit (nicht Beruf) Kfz-Mech/Koch noch dazu.
@Hans Dampf
Ich verstehe ihren Vergleich mit den Polizisten, einzig es wird nicht einen neuen Soldaten gewinnen, wenn man denen und dem Bestandspersonal sagt: „Schaut es geht anderen schlechter also seid mit dem zufrieden was ihr habt.“ Denn das ist der Weg wie es im Moment praktiziert wird und ich denke wir sind uns alle einig, das die Ziele bei der Personalgewinnung nicht erreicht werden.
Und ja natürlich bekommen Polizisten, Krankenschwestern, Altenpfleger, Frisöre etc. zu Wenig für ihre Arbeit nur wie gesagt es lockt nicht einen mehr hinterm Zaun hervor das als Argument zu nehmen das Soldaten auch nicht mehr bekommen als jetzt, meine Güte ein jeder der arbeitet sollte gut von seiner Arbeit leben können das ist für mich ein Grundsatz für friedliches Zusammenleben.
@Hans Dampf
Hat all das der Mannschaftsdienstgrad zu verantworten? Haben die Köche in Uniform deswegen mit Streik gedroht wenn über s Wochenende geübt wird?
Ist das überhaupt eine Drohung?
Wie machen das eigentlich die Holländer?
Ich habe meinen Wehrdienst so ca 93 mit über 20 abgeleistet.
Wo war mein Vater wohl als die Startbahn West gebaut wurde?
Was glauben Sie, ist mir an der Überstunden Situation der Polizei, BePo etc. neu, unbekannt
?
@IstEgal
Offizielle Arbeitszeit oder reale?
Ich beziehe mich nicht auf Minister, sondern auf Aussagen von Soldaten.
@ThoDan | 25. April 2017 – 12:50
Die 13,50€ ? Die beziehen sich auf eine „normale“ 41h Woche, ich wollte mir die Depression ersparen wenn ich die im Grundgehalt beinhaltete übliche Mehrarbeit mit einrechne. Btw ich bin kein Minister ;-)
Es gibt Gesellen, die mehr Netto bekommen, beineiner 38, 5 h Woche ohne Mehrarbehit.
@ Zimdarsen/ThoDan:
Mir ist die Bedeutung des AVZ durchaus geläufig. Aber um es auf den Punkt zu bringen: Für den Polizisten, insbesondere, aber nicht nur, der Bereitschaftspolizei, ist der Dienstalltag der „Ernstfall“, für den Soldaten trifft das mitnichten zu. Am Rumgemoser über unser Gehalt – unter Verweis auf unsere besondere Rechtstellung und die Verpflichtungen, die sich dadurch ergeben – beteilige ich mich ausdrücklich nicht. Dieses Gejammere sehe ich als ehrenrührig an, zumal ich den Vergleich mit der Polizei nicht umsonst gewählt habe, weil ihnen alltäglich wesentlich mehr abverlangt wird als uns – In der Grundgesamtheit. Man sollte sich mal überlegen, welches Bild solche Forderungen nach außen abgeben – und das Bild der Bundeswehr hat ohnehin gelitten, Pleiten-Pech-und-Pannen-Armee, KiTa statt Panzer etc. pp.
@ IstEgal
Ich bin der Meinung: Wenn sich bei einer Bevölkerung von 82 Millionen Einwohnern nicht genügend (geeignete) Freiwillige finden, um 170.000 Soldaten zu unterhalten, dann sollte man sich überlegen, ob man das Geld des EP 14 nicht sinnvoller ausgeben könnte – oder mit dem Personal die Bundespolizei verstärkt, wie auch immer.
@Hans Dampf
Mir ist nicht ganz klar, was ihre Vergleiche mit der Polizei sollen!
Polizisten sind Polizisten und Beamte.
Ihre Tätigkeit ist Polizist und sie haben im Normalfall keine weitere berufliche Ausbildung.
Gerne können Polizisten mehr Geld bekommen und gerne auch noch bessere Lebensumstände.
Aber was hat das mit der Entscheidung den Beruf des Soldaten zu wählen (oder nicht) zu tun? Ich verstehe diese Neiddebatte nicht.
Sie werden immer Berufe finden die besser oder schlechter bezahlt der des Soldaten, bringt uns nicht eine Person mehr.
……und am Ende ist die Entscheidung gehen die Bw oft keine auf Grund der Alimentation, sondern der Gesamtumstände und da finden viele eben besser Erwerbsfelder.
Liegt das Problem bei den 80 Millionen?
Welchen 80 Millionen oder liegt es bei der BW?
@ Zimdarsen:
Ich habe versucht darzustellen, weshalb ich den Ruf nach einer besseren Bezahlung der Soldaten unter Hinweis auf ihre besondere Rechtstellung nicht nachvollziehen kann – weil diese sich derzeit, Gott sei Dank, (im Inland) in der Realität de facto kaum auswirkt. Es mag sein, dass mein Dienstalltag nicht repräsentativ war und ist, aber er sieht – von Studium, Übungen und dem Auslandseinsatz abgesehen, seit bald 15 Jahren so aus, dass ich Sonntag Abends/Montags Morgens zum Dienstort fahre und diesen Freitags Mittags verlasse. Das hat nichts mit einer Neiddebatte zu tun, sondern dies ist das genaue Gegenteil davon, ich wollte nicht mit einem Polizisten tauschen, weil ich dessen zeitliche Belastung und die Gefahr für die körperliche Unversehrtheit im „normalen“ Alltag als wesentlich höher als die meine einschätze. Wenn ich mir die Struktur dieser Streitkräfte anschaue, so müsste mein Dienstalltag für mindestens 50% der Soldaten grob betrachtet repräsentativ sein. Insofern finde ich den Ruf nach einer besseren Bezahlung für Soldaten – unter Verweis auf die besondere Rechtstellung – nicht überzeugend – und ich könnte mir vorstellen, dass dies für „Externe“ ebenfalls zutrifft.
Im Übrigen: Ich bin nicht dafür verantwortlich, dass wir einen beinahe aussichtslosen Kampf um „die besten Köpfe“ führen müssen, den haben uns andere eingebrockt. Ich bin schlichtweg nicht damit einverstanden, dass der Erfüllung von Rekrutierungszahlen alles andere untergeordnet wird. Die Richtigen werden verprellt und die Falschen gehalten, das kommt am Ende dabei raus, wenn man es konsequent zu Ende führt…
Woran liegt es?
Was müsste man wie ändern?
Die militärische Personalstärke der Bundeswehr ist im März 2017 dieses Jahres im Vergleich zum Vormonat fast unverändert geblieben.
Grundsätzlich muss man sich jedoch fragen, ist diese militärische Personalstärke für den Auftrag erforderlich? Oder hält man an alte Strukturen fest (zumindest in den Köpfen) und klammert sich an Sollzahlen, die in der jetzigen Zeit und Gesellschaft nicht zu erreichen sind? Nicht die Gesamtzahlen geben den Auftrag, sondern der Auftrag steht am Anfang und muss klar definiert werden. Und dann muss es heißen, wie viel Personal benötige ich dazu in welcher Struktur. Zum Schluss wird dies ausreichend finanziert. In Deutschland und in der Bundeswehr scheint diese Planung nicht (mehr) zugeben.
Ein deutliche Verschlankung der vielen Kommandobehörden, insbesondere die mit Soldatendienstposten, wäre möglich. In der Realität werden es aber, nicht nur prozentual zum Gesamtkörper der Streitkräfte, immer mehr – zuletzt Organisationsbereich Cyber.
@ ThoDan:
Wissen Sie, ich hatte erwartet, dass sich darüber diejenigen, die einige Besoldungsstufen über mir standen und stehen, Gedanken gemacht hätten, bevor sie hoppla hopp zu einem Radikalschritt wie der Aussetzung der Wehrpflicht oder der de facto Abschaffung der Reserve griffen. Diese meine Erwartungshaltung hat sich als töricht erwiesen. Man weiß ganz genau, dass sich an der Situation nichts ändern wird. „Die Politik“, sprich Bundesländer und Kommunen, wachen mit Argusaugen über den Proporz an Truppe im eigenen Bundesland, c’est tout. Ob das aus militärischen Gesichtspunkten sinnvoll ist, „Schlagkraft der Truppe“ etc., das beginnt erst dann eine Rolle zu spielen, wenn es um die Rüstungsindustrie im Wahlkreis geht. Das mag alles schon immer so gewesen sein, aber bei einer 495.000 Mann Bundeswehr in 10 Bundesländern wirkte sich das anders aus, als bei weniger als 170.000 in 16 Bundesländern.
Im Übrigen hat man de facto eine Politik der verbrannten Erde betrieben, was eine mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht anbelangt und so kann die die Bundeswehr nur noch darauf hoffen, dass möglichst bald die Rezession kommt, damit man durch die normative Kraft des Faktischen wieder mehr Zulauf erhält, der mangels Alternativen „zu’n Barras“ will/muss. Projekte wie der „Tag der Bundeswehr“ sind in meinen Augen hilflose Aktionen, die Ressourcen verschwenden und nahezu nichts einbringen. Ein „Tag der Bundeswehr“, der sich im Wesentlichen innerhalb weniger Kasernen abspielt, ist er ohnehin witzlos. „30 Jahre Bundeswehr“ war wenigstens ein Versuch, das ganze in die Öffentlich zu tragen, mit Fernsehübertragungen von Gefechtsschießen und Feldparade, immerhin von „fast ganz oben“ (Bundeskanzler) mitgetragen und gegen Widerstände durchgesetzt. In Österreich fuhr das Bundesheer beim 50-jährigen Jubiläum in Wien so ziemlich alles auf, was fahren, laufen und fliegen konnte. Und hier? Ein großer Zapfenstreich, von dem nur der Notiz nimmt, der sich über eine Absperrung ärgert, die seinen gewöhnlichen Weg versperrt – oder der beim Zappen glaubt, angesichts von Fackeln und Stahlhelmen bei einer Geschichtsdoku gelandet zu sein und hektisch wieder auf DSDS geht. Ich behaupte, die beste Werbung für die Truppe ist Truppe; aber da man aus der Fläche verschwunden ist und es große Landstriche gibt, in denen Soldaten in Uniform „besorgte Bürger“ auf den Plan rufen, kann davon keine Rede mehr sein. Man kann nur hoffen, dass uns das alles nicht eines Tages auf die Füße fällt – einen Ärmelkanal, der uns ein wenig Zeit verschaffen könnte, haben wir ja leider nicht.
@Hans Dampf
In der Realität ist es so, dass die Bw Nachwuchsprobleme hat und die Polizeien der Länder sich ihre Neuen noch aussuchen können. Evtl wollen sie ja nicht tauschen, viele Soldaten schon.
Wenn Polizisten schlecht bezahlt werden und es nicht genügend gibt, dann sind dies Probleme welche die Länder lösen müssen und können.
Das hat -NICHTS- mit dem Soldatenberuf zu tun.
Fragen sie einen SaZ (den es bei der Polizei nicht gibt) warum er nicht sich nicht weiter verpflichtet?
Hans Dampf 1+
Unabhängig unserer ganzen internen Probleme, ist es einfach die fehlende Akzeptanz.
In einem Land, in dem Schulen eine Auszeichnung erhalten, weil sie die Bundeswehr nicht herein lassen und in dem das Verteidigungsministerium, aus Angst vor schlechter Presse, die Waffen beim Tag der offenen Tür wegschliessen lässt, muss man sich nicht wundern.
Andererseits: ich kenne einige (gute) SaZ, die BS werden wollen, auch mit Mangel-ATN, und das ist „schwierig“.
@Hans Dampf
Kommt die Rezension wird das Geld fehlen.
Aber inwieweit liegt es an der BW selber, das sie unattraktiv ist und was kann Sie daran ändern?
@Zimdarsen | 25. April 2017 – 23:41
„In der Realität ist es so, dass die Bw Nachwuchsprobleme hat und die Polizeien der Länder sich ihre Neuen noch aussuchen können.“
„Nachwuchsprobleme“ ist mir zu pauschal. Wenn man sich die jährlichen (!) erfolgreichen Neueinstellungszahlen vom 25.000 Sdt vor Augen hält, dann sind es in der Masse gar nicht so schlecht aus für die Bw.
In Sonderverwendungen haben wir Probleme, aber das geht auch anderen so.
Und auch für die Polizei ist es nicht mehr Schlaraffenland, auch da muss man sich heutzutage durchaus anstrengen ;)
Unser Problem liegt derzeit eher bei der Binnenbindung der SaZ Fw zu SaZ 15+ und Landser zu SaZ 8-12. Da müssen wir besser werden.
@Thomas Melber | 26. April 2017 – 0:17
„Andererseits: ich kenne einige (gute) SaZ, die BS werden wollen, auch mit Mangel-ATN, und das ist „schwierig“.“
Das ist korrekt! Wir haben immer noch deutlich (!) ausreichend Und qualifizierte BS-Bewerber um eine echte Bestenauswahl durchführen zu können :)
@TheDan
Die Bw kann viel ändern, am Besten mit dem Ändern (Reformen) aufhören und die Bw entwickeln und für die Zukunft wappnen.
Nur es gibt eben nicht -DIE- Lösung.
Gut wäre die Betroffenen ( einschl Partner und Kinder) befragen.
Es gibt ja durchaus DP welche attraktiv sind und genügend Nachwuchs bekommen.
Und viel hat schon Insider | 24. April 2017 – 20:08 geschrieben, diese Liste kann man um viele Punkte ergänzen.
@Zimdarsen
Schlecht bezahlte Polizisten? Bei einer Einstellung mit A7/A9?
@Spike
Nun wird es lustig.
Mir ist die Entlohnung der Polizisten so wichtig wie die der Feuerwehrleute, aber sie sollte hier kein Thema sein.
Hier geht es um Soldaten und ein pauschaler Vergleich zur Herleitung der Alimentation ist m.E. nicht zielführend.
Soldaten sind keine Beamte
@ThoDan | 26. April 2017 – 2:30
Das Wort heisst „Nukluar“ Rezession.
@ Zimdarsen:
Nichts für ungut, aber das Themenfeld (schlechtes) Gehalt haben u.a. Sie hier eingeführt ;-). Es mag wiederum eine Besonderheit sein, aber ich habe noch keinen getroffen, der seine Unzufriedenheit auf sein Gehalt zurückführt; da spielen ganz andere Dinge eine Rolle. Es gibt sie noch, die „Überzeugungstäter“, für die ist der desolate Zustand der Truppe Grund für die Unzufriedenheit. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb ich niemandem mit gutem Gewissen zum Dienst raten würde; mit Soldatentum hat das ganze in wesentlichen Teilen nichts mehr zu tun. Versetzungen, Übungen, Einsatz etc. pp, das sind Aspekte, die für mich zum Berufsbild des Soldaten im allgemeinen und zu dem des Offiziers schlichtweg dazugehören – wie das frühe Aufstehen zum Bäckerberuf oder die Tatsache, dass jemand der bei der Deutschen Bahn arbeitet, mittelbar oder unmittelbar mit der Eisenbahn zu tun hat. Während letztgenannte offensiv damit wirbt und sogar betont, es sei kein Job wie jeder andere, tun wir seit Jahrzehnten so, als sei das Gegenteil zutreffend, was Kokolores war und ist. Und ja, je tiefer man die Anforderungen absenkt, desto größer wird auch der Bewerberpool; da hat man dann viel bei gewonnen…
Ich hoffe, es ist gestattet, diesen Link zu posten: https://netzpolitik.org/2017/fast-food-bundeswehrbung-auf-pizzapackungen-kostet-202-000-euro/ Er passt so schön ins Bild…
@Hans Dampf
„Nichts für ungut, aber das Themenfeld (schlechtes) Gehalt haben u.a. Sie hier eingeführt ;-).“
Das ist falsch.
Doch natürlich ist die Alimentation der Soldaten -Ein- Attraktivitätsmerkmal……….unter vielen.
Dem habe ich auch nie widersprochen – aber der These, dass das Gehalt zu niedrig sei. Aber nun drehen wir uns im Kreis – man muss ja auch nicht immer einer Meinung sein.
@ Zimdarsen:
„Evtl wollen sie ja nicht tauschen, viele Soldaten schon.“ Ist mir durchaus geläufig. Das sind dann oftmals diejenigen, die sich mit dem Streifenpolizisten der Landespolizei (!) und dessen vermeintlichen Vorzügen vergleichen – vor allem die hohen, jahrelange Bindung an seine Dienststelle hervorheben – und es gleichzeitig der Bundeswehr anlasten, dass es dort nicht so ist. Dass der Vergleich Landespolizei – Bundeswehr schon aufgrund der flächenmäßigen Verteilung aberwitzig ist – who cares? Die Laufbahnen bzw. die Beförderungs- und Förderungsmöglichkeiten sind ebenfalls andere. Wenn man sich mal anschaut, dass z.B. der SaZ-Offizier in der Regel mit A11 nach 12 bzw. 13 Jahren nach Hause geht, mit etwas Glück und Geschick mit A12, dann sind das Sphären, von denen der „normale“ Streifenpolizist des gehobenen Dienstes mit Anfang 30 in der Regel nur träumen kann. Insofern: Das eine geht zu Lasten des anderen, bzw. von nichts kommt nichts – es wäre schön, wenn das der ein oder andere im Hinterkopf behielte. Die ein oder andere Forderung, die man schon mal so mitbekommt, hat für mich den Charakter des Rosinenpickens.
„Fragen sie einen SaZ (den es bei der Polizei nicht gibt) warum er nicht sich nicht weiter verpflichtet?“ Jawoll, ich habe als ZgFhr und Chef einige solcher Gespräche geführt. Die breite Mehrheit wollte BS werden, konnte aber nicht, Bedarf, Altersgrenzen etc. pp. Wieder andere haben von Anfang an gesagt „nach 12 Jahren ist Schluss“, wieder andere hatten auf Umziehen, Pendeln etc. keine Lust mehr. Und wir reden von Feldwebeln, Stichwort Stellenbündelung und so. Da muss ich sagen: Ja, verstehe ich, aber dann ist es auch nichts für auf Lebenszeit.
@Hans Dampf
Ich halte das Gehalt -DER- Soldaten nicht für grundsätzlich zu gering.
Es gibt jedoch große Verwerfungen im Spannungsfeld von Mobilität-Belastung-Verfügbarkeit-Fähigkeit-Leistung – Attraktivität und Alimentierung.
Wie ist es mit anderen Dingen ausser Gehalt?
Mal so ganz spontan aus dem Kopf heraus:
Versetzung(Warum gehört das zum Kernbild dazu?)
Arztwahl
Life Work Balance
Arbeitsumfeld? mir faellt kein besseres Wort dafür ein.
Qualität von Ausrüstung und Ausbildung?
Fürsorge/Vertrauen
Ansehen/Wertschätzung
Unterbringung?
@ThoDan | 26. April 2017 – 13:30
Den Soldatenberuf wieder zu dem machen (und ihn auch so „vermarkten“) was er ist: ein ungewöhnlicher Beruf?!
Wer versucht das Soldatsein zu „zivilisieren“ wird scheitern und dadurch im Ergebnis weniger attraktiv sein als, wenn man es von Anfang an „richtig“ machen würde…
Wie müsste man es machen?
Zumindest müsste die Personalführung Mal flexibel werden.
Ich (Wochenendpendler/UmP/BS) wurde heute vom BAPers angerufen und gefragt ob ich meine Dienstzeit nicht um zwei Jahre verlängern möchte?
Das Telefonat war sehr kurz.
1.Frage: Habe ich dadurch noch eine Chance auf Förderung? Antwort: Nein
2.Frage: Habe ich eine Möglichkeit der heimatnahen Verwendung? Antwort: Nein
3.Frage: Habe ich die Chance aus meiner jetzigen Tätigkeit in eine andere Verwendung zu kommen um dann heimatnah versetzt zu werden? Antwort: Nein
Ergebnis: Danke fürs Gespräch. So gewinnt man motiviertes Personal.
Bevor jetzt welche meckern, ja ich weiß das ich keinen Anspruch auf irgendwas habe.
Der Witz ist, wenn ich nach Hause gehe und dann Reserveübungen machen würde, dann bekäme ich zumindest eine heimatnahe Verwendung und vielleicht auch noch die Förderung.
ich denke auch, dass die mangelnde Flexibilität das derzeit grösste Hindernis ist. Schlußendlich iat es für die dortigen Sachbearbeiter – insbesondere im Sanitätsdienst nunmal ein notwedniges Übel in der weiteren Laufbahn eben auch evtl. mal bei P gewesen zu sein. Und da sitzen dann Ärzte in der Funktion eines Personalers. Und das mit dem Hintergedanken der eigenen Karriereplanung. Ich selber habe als SanStOffz mind . 6 oder 7 Personalsachbearbeiter kennengelernt die letztendlich lediglich Persoinalverwaltung und nicht Personalentwicklung Kopf hatten.
Welches Interesse sollte ich da als gut ausgebildeter und auf dem zivilen Markt mehr als gefragter Arzt haben, mich mit einer suboptimalen Laufbahnentwicklung seitens meines Arbeitgebers Bw herumzuschlagen und mir mehr als einmal anhörenb: Sie haben keinen Anspruch. Doch – ich habe einen Anspruch. Und solange das die Bundeswehr nicht lernt, wird sie auch nur anspruchslose Mitarbeiter halten. Ob das die Zukunft sein wird?
@Insider | 26. April 2017 – 19:32
„Der Witz ist, wenn ich nach Hause gehe und dann Reserveübungen machen würde, dann bekäme ich zumindest eine heimatnahe Verwendung und vielleicht auch noch die Förderung“
und nebenbei auch unerhört mehr Geld!
Ich kenne da Typen (weil als Soldaten diese m.E. nicht mehr zu benennen sind), die schimpfend und motzend mit 50 Lenzen gegangen sind.
Und Schwups, tauchen die Typen dann nach Ablauf der Schutzfrist als RDL wieder auf.
Hier gehört auch ein „dicker Riegel“ vor die Tür!
Solange die Herren Personalwerber, nebst dem Kölner Institut es sich erlauben können, trotz erheblichen Bedarf, fertig ausgebildete (25 Jahre alte) Spezialisten aus dem Bereich Luftfahrzeugtechnik abzulehnen, wundert mich nichts. Man wollte ihn lieber zum GeZi Soldaten bei XYZ-Verband einplanen. Vmtl. hätte er bessere Chancen gehabt wenn er eine mehrfach abgebrochene Lehre, gepaart mit halbseitiger Blindheit und Adipositas gehabt hätte! Von dem anderen Irrsinn (und den hoffentlich ausbleibenden Spätschäden) will ich gar nicht reden..
Mir stellen sich regelmässig die Nackenhaare auf wenn ich sehe, mit welchen „Leckerli´s“ die jungen Menschen geworben werden. Die Wahrheit sieht oft (nicht immer) eher unzureichend aus.
Und zur Debatte Besoldung oder Lohn sag ich nur soviel… Würde der ein oder andere für seine tatsächlich geleistete Arbeit (Dienste) bezahlt, müssten einige draufzahlen!
@Koffer | 26. April 2017 – 18:20
+1