Mali-Sammler: Deutsche Basis im Niger offiziell angekündigt; erstmals A400M nach Gao

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Zum Einsatz der Bundeswehr im westafrikanischen Staat Mali gibt es ein paar neue Meldungen, die einen Sammler zu diesem Thema sinnvoll erscheinen lassen… und sicherlich auch Ergänzungen vertragen könnten.

Die nicht unbedingt überraschende, aber jetzt offizielle Mitteilung: In der Hauptstadt des Niger, Niamey, wird die Bundeswehr einen Lufttransportstützpunkt für die Unterstützung des Mali-Einsatzes, vor allem der UN-Mission MINUSMA, einrichten. Das kündigte der deutsche Botschafter im Nachbarstaat Malis bei seiner Rede zum Tag der deutschen Einheit in Niamey an, wie AFP berichtet:

Zur Unterstützung der UNO-Blauhelmsoldaten in Mali wird Deutschland im Nachbarland Niger eine Militärbasis bauen. Mit der Einrichtung einer deutschen Basis für den Lufttransport nach Niamey werde ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit aufgeschlagen, sagte der deutsche Botschafter in Niger, Bernd von Münchow-Pohl, laut Redetext bei einer Veranstaltung zum Tag der deutschen Einheit.

Deutschland sei bereit, sich mehr in der Sahel-Region zu engagieren und noch mehr Verantwortung zu übernehmen, sagte der Botschafter. Dabei sei Niger ein zentraler Partner und ein Schlüsselland im Kampf gegen den Terrorismus sowie gegen irreguläre Migration aus Westafrika.

(Die französische Originalfassung von AFP findet sich unter anderem hier.)

Die geplante deutsche Basis in Niger ist schon lange im Gespräch, faktisch fliegen Transall der Luftwaffe schon einige Zeit von dort nach Gao im Norden Malis, dem Stationierungsort der Bundeswehr im MINUSMA-Einsatz. Denn die Strecke von Niamey nach Gao ist mit 384 Kilometern deutlich kürzer als der Flugweg aus Malis Hauptstadt Bamako dorthin – ein Argument gerade für zeitkritische MedEvac-Einsätze:

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(Ergänzung: Diese Rettungskette via Niamey ist jetzt schon Bestandteil der Bundeswehrplanungen und wurde im Juli bei der Evakuierung eines verwundeten niederländischen Soldaten auch schon genutzt.)

Dass der Botschafter den Ausbau des Stützpunkts – den Begriff Militärbasis zitiert AFP nach eigenen Angaben aus seinem Redemanuskript –  gerade jetzt ankündigt, hat natürlich einen (politischen) Grund: Bei ihrer Afrikareise in den nächsten Tagen wird Bundeskanzlerin Angela Merkel auch in Niger erwartet (und es ist eine interessante Frage, ob sie dann auch deutsche Soldaten im Nachbarland besucht?).

Die andere interessante Meldung betrifft ebenfalls die Luftwaffe: Zum ersten Mal ist ein Airbus A400M der Bundeswehr nach Gao geflogen:

Kürzlich ist erstmals ein Transportflugzeug des Typs A400M der Luftwaffe auf dem Flugplatz in Gao in Mali gelandet. Die Maschine hatte ein Spezialgerät an Bord, das benötigt wird, um die deutsche Aufklärungsdrohne Heron entladen und einsatzbereit machen zu können.

berichtete die Bundeswehr am (heutigen) Mittwoch auf ihrer Webseite, ohne das konkrete Datum zu nennen. Bisher hatte die Luftwaffe ihre neue Transportmaschine nicht für einen Flug nach Gao eingesetzt, im Gegenteil – noch im Februar dieses Jahres flog der deutsche Airbus seine Passagiere nur bis Bamako, weiter ging’s mit einer gecharterten Zivilmaschine. Denn Flugplätze unter möglicher Bedrohung, wie eben Gao im gefährlichen Norden Malis, sollten nur mit Maschinen mit Selbstschutzeinrichtung angeflogen werden.

Da hat sich offensichtlich was geändert. Entweder ist Gao nicht mehr so gefährlich, oder der A400M hat auf einmal doch schon eine Selbstschutzeinrichtung eingebaut. Oder die Luftwaffe hat einfach die Regeln geändert.

Nachtrag 6. Oktober: Diese Landung in Gao war ein Einzelfall. Inspekteur Karl Müllner hatte nach Angaben der Luftwaffe eine Ausnahmegenehmigung erteilt, weil das Gerät für die Heron aus Gewichtsgründen nicht mit den Transall nach Gao geflogen werden konnte. Das bedeute aber nicht, dass der A400M künftig regulär nach Gao fliegen werde – die oben genannten Regeln gelten weiterhin.

(Danke für die Leserhinweise!)

(Foto: A400M in Gao – Bundeswehr; Karte: OpenStreetMap)