Neue Beobachtungsliste: NATO-Nordostflanke
In diesen Zeiten richtet sich die öffentliche Aufmerksamkeit schnell auf immer wieder neue Punkte, und in der Sicherheitspolitik ist derzeit Syrien das Top-Thema – damit verbunden die Südostflanke der NATO. Aber es scheint mir sinnvoll, die für Deutschland bedeutsamere (Nord)Ostflanke der NATO im Blick zu behalten. Vor allem die baltischen Staaten und Polen.
Deshalb als neue Rubrik, mit gelegentlichen Sammelthreads: NATO Nordost (ergänzend zur Exercise Watch, wo diese Region ja auch im Mittelpunkt steht). Um auch mal all die teils kleineren Meldungen zu sammeln, die im Tagesgeschäft oft untergehen. (Mit der Bitte, das als Informationssammlung zu verstehen und weniger als Aufruf zur Meinungsäußerung nach dem Motto Oh Gott, die Amis oder Die Russen wieder!)
Zum Auftakt ein paar Meldungen aus den vergangenen Tagen – da wären natürlich noch mehr Infos über die russische Seite von Interesse, die zum Besipiel, siehe die Meldung unten, von einer angespannten Situation im Baltikum spricht. Da wird aber bestimmt noch was zusammenkommen.
• U.S. Army Europe: 5.000 Tonnen Munition für die US-Armee in Europa
In the largest single Europe-bound U.S. shipment of ammunition in 10 years, the 21st Theater Sustainment Command, with enterprise partner the 598th Transportation Brigade, transported over 5,000 tons of ammunition from the port of Nordenham to the Theater Logistics Support Center Europe’s ammunition depot in Miesau Feb. 17-18.
The ammunition, which required 415 shipping containers to transport overseas, will be stored at the Miesau depot where it will be available to various units and activities in support of operations like Atlantic Resolve and exercise Anakonda 2016.
Maintaining stockpiles of ammunition in the European theater means that U.S. and NATO forces can quickly draw ammunition in support of short notice NATO operations and other multinational efforts aimed at maintaining a strong alliance, according to the 21st TSC chief of staff, Col. Matthew Redding.
„This critical shipment will help us to continue to enable the NATO alliance, and the fact that it’s the largest single shipment in 10 years demonstrates our continued commitment to the defense of our allies,“ said Redding.
• TASS: Russia to continue drills near western borders over situation in the Baltics
Russia’s airborne troops will continue drills near Russia’s western borders over the tense situation in the Baltic republics, a top-ranking Russian military said on Friday. (…) He said that Russian airborne troops are acting „with due account of the tense situation in the Baltic Republics, which has a tendency towards aggravation.“ „For instance, a Stryker brigade combat team is being deployed in Lithuania,“ he said.
• DefenseNews: US Navy in Talks To Use Iceland’s Keflavik Air Base Again
The government of Iceland is engaged in a dialogue with the United States over the proposed future deployment of Navy P-8 Poseidon submarine „hunter“ aircraft from a renovated Keflavik Air Base.
The US Navy, which withdrew aircraft assets and personnel from the airport in 2006, plans to spend an initial $22 million to renew hangar facilities and restore infrastructure at Keflavik as part of a project to house P-8 Poseidon reconnaissance aircraft for maritime patrol operations in the North Atlantic. The capital investment plan is included in the US Defense Department’s 2017 fiscal budget.
• Gemeinsame Manöver des Nicht-NATO-Mitglieds Finnlands und der USA:
Joint military exercises conducted by Finland and the United States may be a new, but hardly unexpected, phenomenon, says Alexander Stubb (NCP), the Minister of Finance.
Stubb commented on a joint exercise hosted by the Karelian Air Command in Rissala, Northern Savonia, in a blog post on Monday by reminding that the Government of Prime Minister Juha Sipilä (Centre) has committed to increasing international co-operation in the domain of security policy.
“None of this should come as a surprise to anyone, for it has been written down crystal clearly in the government programme,” he stated.
The United States, he also estimated, is the most important bilateral partner for the Finnish Defence Forces.
Weiteres dazu gerne in den Kommentaren.
(Foto: “Operation Knightrider” – American Troops Meet Residents of Łódź, Poland. Feb. 23, 2016 – U.S. Embassy Warsaw)
Eigentlich ist das alles dominierende sicherheitspolitische Thema in allen damit praktisch befassten Bereichen schon seit Monaten das Thema der illegalen bzw. irregulären Migration, und dieses Thema wird aller Voraussicht nach weiterhin an Bedeutung zunehmen, nicht nur was die Innere Sicherheit angeht. Aber Sie erklären das Thema trotzdem beharrlich für irrelevant. Gibt es dafür (außer der Tatsache, dass Sie als autodidaktischer Laie keinerlei fachlichen Hintergrund im sicherheitspolitischen Bereich haben) eigentlich einen Grund? Man lernt ja gerne dazu und ist gespannt, dass Sie uns ggf. an Ihrer Expertise teilhaben lassen…
@Pol-2
Gibt es außer der Tatsache, dass Sie hier gleich bei Ihrem ersten Kommentar überhaupt als Troll auftreten, einen Grund, warum Sie intellektuell nicht in der Lage sind nachzuvollziehen, dass ich das Thema nicht für irrelevant erklärt habe, sondern deutlich darauf verweise, dass das Gesamtthema Migration weit über den sicherheitspolitischen Rahmen hinaus Bedeutung hat und die Grundsatzdebatte darüber den Rahmen dieses Blogs bei weitem sprengt?
Sehr geehrter Herr Wiegold, es nötigt mir einigen Respekt ab, dass Sie den vorstehenden Beitrag nicht löschen, sondern kommentieren. Die Geduld hätte ich wohl nicht…
Aus eigener leidvoller Erfahrung, lieber Herr TW, der Rat: gleich löschen, nicht drüber nachdenken, keine grauen Haare wachsen lassen. As they say: don’t feed the trolls. ;-)
Wieso eigentlich „Flanke“? Weil das gefährlicher klingt (Flankenbedrohung) als „Flügel“?
@Pol-2
Zu Ihrem unprofessionellen Erstling wurde Nötiges gesagt. Seit Monaten weist @T.W. geduldig aber deutlich auf Unvereinbarkeit von AG und außenpolitischer Generaldebatte hin.
Halten wir uns alle dran. Wer diese Debatte sucht, was ich ohne wenn und aber nachvollziehen kann, deutsche überregionale Blätter bieten in jeweiligen online-Angeboten reichlich Gelegenheit.
Ein inhaltlicher Hinweis zu Ihrem Beitrag, es besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen „EXPERTISE“ und „KOMPETENZ“, hier lohnt sich googlen absolut, zur Fehlervermeidung.
5.000 Tonnen Munition. Aha……..hm, das sind 5 KT, brutto ? Dolle Abschreckungs-Wurst.
@Pol-2: Jetzt müssen Sie nur noch sagen, Sie sind vom Fach oder gar vermeintlicher Insider mit Ihren großko….en Sprüchen. Dann paßt das Gesamtbild!
Übrigens ist die gemeinsame Grenze NATO – RUS durchaus überschaubar. Bedenklich wird es erst, wenn Weißrußland einer Stationierung bedeutender RUS Kr zustimmen würde.
@Thomas Melber, es handelt sich schlicht um einen Wandel in der taktischen/operativen/strategischen Sprache im Laufe von 100 Jahren, so zumindest meine Erklärung.
– „Macht mir den rechten Flügel stark!“ So Alfred Graf von Schlieffen, Generalstabchef, im Jahre 1905 in seiner strategischen Denkschrift „Krieg gegen Frankreich“, die Grundlage des „Schlieffen-Plans“ zur Führung eines Zwei-Frontenkrieges gegen Frankreich und Russland war.
Das war 1905 die Begriffswelt: Flügel
– Donezbecken-Operation 1943.
„… Um den Druck der deutschen Angriffe im Raum Kursk zu mindern, begann die Rote Armee bereits im Juli 1943 drei Gegenoffensiven nahe Leningrad, gegen den Frontbogen bei Orjol (Orjoler Operation) und am Südflügel der Front (Donez-Mius-Offensive).
Das war auch 1943 die Begriffswelt: Flügel
– Heeresdeutsch ab 1955 kennt die Flanke(n), wie in der 100er-Reihe nachzulesen ist, z.B. bei „Einteilung des Kriegsschauplatzes“. Ursache mag die angelsächsische Begriffswelt sein, die mittels Standardisierung durchschlug, siehe: JCS Pub 1-02 (Joint Chiefs of Staff Publication).
@TW
Ich würde die alte Einteilung aufrechterhalten. ExWatch reicht aus. Ein Großteil der Übungen wird eh in NO des Bündnisses stattfinden. Konsequenterweise würde ja als nächstes Süd, Südosten und Mitte kommen. Das zerfasert nur unnötig.
Nur meine Meinung.
pi
@klabautermann:
Das ist garnicht so wenig, wenn man das mit den Beständen der Bundeswehr vergleicht.
@ Thomas Melber
Weissrussland und Russlands Streitkräfte sind doch verbündet. Man sollte also bei jedem Szenario davon ausgehen, dass die zum einem ihr Terretorium zur Verfügung stellen und zum anderen sich mit ihren Streitkräften beteiligen.
Hm, viel Meta-Kommentierung hier…
@pi: Ist halt ein Versuch. ExWatch erfasst manche Dinge nicht, z.B. die oben genannte Munitionslieferung oder die zitierte russische Aussage.
@klabautermann:
„5.000 Tonnen Munition. Aha……..hm, das sind 5 KT, brutto ? Dolle Abschreckungs-Wurst.“
Dachte ich mir auch erst. Dann aber kurz mal umgerechnet:
Das wären, nur als Vergleichswert, 20000Stk.(!) 250kg Bomben.
Ist dann doch ’ne Hausnummer.
@T.Wiegold: Lob und Anerkennung für die Reaktion auf Pol-2!
@Roman
Weißrußland ziert sich z.B. RUS Stützpunkte (Lw) anzubieten. Ganz ungetrübt ist das Verhältnis nicht, wiewohl es natürlich eine enge Kooperation gibt.