Mali: Mit dem A400M nach Bamako, mit zivilem Flieger nach Gao (Neufassung)

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Die Bundeswehr hat am (heutigen) Freitag weitere Soldaten für den UN-Einsatz nach Mali geflogen – und dafür, wie es die Regeln der Luftwaffe vorsehen, ihr neues Transportflugzeug A400M aus dem niedersächsischen Wunstorf nur bis in die malische Hauptstadt Bamako geschickt. Die restliche Strecke an ihr Einsatzziel in Gao im gefährlichen Norden Malis mussten die Soldaten mit einer gecharterten Zivilmaschine zurücklegen.

Die 81 Soldaten  verstärken das 40-köpfige Vorauskommando, das  bereits am 3. Februar im niederländischen Camp Castor in Gao eingetroffen war, und weitere 19 Soldaten. Dass der A400M nur bis Bamako flog und nicht gleich an den Zielort, liegt nicht etwa daran, dass das Flugfeld am Einsatzort für diese Maschine nicht geeignet wäre: Die französischen Streitkräfte waren bereits 2013 mit ihrem ersten A400M, der ersten ausgelieferten Serienmaschine überhaupt,  nach Gao geflogen.

Die Luftwaffe setzt jedoch, im Unterschied zu den Franzosen, dieses neue Flugzeug wegen der nach wie vor fehlenden Selbstschutzeinrichtungen gegen möglichen Raketenbeschuss nicht für den Flug in riskante, weil umkämpfte Gebiete ein. Allerdings sind die gecharterten Zivilmaschinen erst recht nicht gegen Beschuss vom Boden geschützt.

Der notwendige Umstieg in Bamako zeigt, dass der A400M doch nicht die eierlegende Wollmilchsau ist, für die eher immer verkauft wurde, kritisierte der Grünen-Verteidigungspolitiker Tobias Lindner, der auch im Haushaltsausschuss für den Verteidigungsetat zuständig ist. Es ist seltsam, dass für den Weiterflug nach Gao ein ziviles Flugzeug genutzt wurde und nicht eine geschützte Transall. Ich kann nur hoffen, dass dies nicht wegen es niedrigen Klarstands bei den geschützten C160 geschah.

Unterdessen erinnerte ein tödlicher Anschlag auf eine UN-Basis in Kidal im Norden Malis erneut daran, wie gefährlich die Lage in dem westafrikanischen Land ist. Bei dem Angriff auf das Camp der Blauhelme kamen drei Menschen ums Leben:

Suspected Islamist militants attacked a U.N. base in the northern Mali town of Kidal with mortars and a truck bomb on Friday, killing three peacekeepers from Guinea and wounding 30 others, authorities said.“ (…)
At about 7 a.m.  the MINUSMA base in Kidal was the target of a complex attack which, according to provisional figures, caused the death of three blue helmets and around 30 wounded,“ Mahamat Saleh Annadif, the Mali representative of the U.N. secretary general, said in a statement.  (…)
„This combination attack using rockets and a van bomb is the second of this type against soldiers from the Gangan battalion in this region,“ said a statement from Guinea’s government.

berichtet Reuters.

Am Freitag besuchte auch Bundespräsident Joachim Gauck Mali und traf dort mit deutschen Soldaten zusammen, allerdings bei der EU-Trainingsmission, deren Camp in Koulikoro ebenfalls im relativ friedlichen Süden des Landes liegt. Dennoch beschränkte sich Gauck auf einen Tagesbesuch im Land.

(Foto: A400M vor dem Abflug in Wunstorf – Bundeswehr/Katharina Kobienia)