Mali: Mit dem A400M nach Bamako, mit zivilem Flieger nach Gao (Neufassung)
Die Bundeswehr hat am (heutigen) Freitag weitere Soldaten für den UN-Einsatz nach Mali geflogen – und dafür, wie es die Regeln der Luftwaffe vorsehen, ihr neues Transportflugzeug A400M aus dem niedersächsischen Wunstorf nur bis in die malische Hauptstadt Bamako geschickt. Die restliche Strecke an ihr Einsatzziel in Gao im gefährlichen Norden Malis mussten die Soldaten mit einer gecharterten Zivilmaschine zurücklegen.
Die 81 Soldaten verstärken das 40-köpfige Vorauskommando, das bereits am 3. Februar im niederländischen Camp Castor in Gao eingetroffen war, und weitere 19 Soldaten. Dass der A400M nur bis Bamako flog und nicht gleich an den Zielort, liegt nicht etwa daran, dass das Flugfeld am Einsatzort für diese Maschine nicht geeignet wäre: Die französischen Streitkräfte waren bereits 2013 mit ihrem ersten A400M, der ersten ausgelieferten Serienmaschine überhaupt, nach Gao geflogen.
Die Luftwaffe setzt jedoch, im Unterschied zu den Franzosen, dieses neue Flugzeug wegen der nach wie vor fehlenden Selbstschutzeinrichtungen gegen möglichen Raketenbeschuss nicht für den Flug in riskante, weil umkämpfte Gebiete ein. Allerdings sind die gecharterten Zivilmaschinen erst recht nicht gegen Beschuss vom Boden geschützt.
Der notwendige Umstieg in Bamako zeigt, dass der A400M doch nicht die eierlegende Wollmilchsau ist, für die eher immer verkauft wurde, kritisierte der Grünen-Verteidigungspolitiker Tobias Lindner, der auch im Haushaltsausschuss für den Verteidigungsetat zuständig ist. Es ist seltsam, dass für den Weiterflug nach Gao ein ziviles Flugzeug genutzt wurde und nicht eine geschützte Transall. Ich kann nur hoffen, dass dies nicht wegen es niedrigen Klarstands bei den geschützten C160 geschah.
Unterdessen erinnerte ein tödlicher Anschlag auf eine UN-Basis in Kidal im Norden Malis erneut daran, wie gefährlich die Lage in dem westafrikanischen Land ist. Bei dem Angriff auf das Camp der Blauhelme kamen drei Menschen ums Leben:
Suspected Islamist militants attacked a U.N. base in the northern Mali town of Kidal with mortars and a truck bomb on Friday, killing three peacekeepers from Guinea and wounding 30 others, authorities said.“ (…)
At about 7 a.m. the MINUSMA base in Kidal was the target of a complex attack which, according to provisional figures, caused the death of three blue helmets and around 30 wounded,“ Mahamat Saleh Annadif, the Mali representative of the U.N. secretary general, said in a statement. (…)
„This combination attack using rockets and a van bomb is the second of this type against soldiers from the Gangan battalion in this region,“ said a statement from Guinea’s government.
berichtet Reuters.
Am Freitag besuchte auch Bundespräsident Joachim Gauck Mali und traf dort mit deutschen Soldaten zusammen, allerdings bei der EU-Trainingsmission, deren Camp in Koulikoro ebenfalls im relativ friedlichen Süden des Landes liegt. Dennoch beschränkte sich Gauck auf einen Tagesbesuch im Land.
(Foto: A400M vor dem Abflug in Wunstorf – Bundeswehr/Katharina Kobienia)
Mangels militärischer Notwendigkeit, hätte man die Transportdienstleistung also auch mit einem gecharterten Airbus A 320 von Air Berlin abwickeln können.
Was wäre noch mal der Preisunterschied?
Der O-Ton von Lindner ist aber auch etwas kurz gesprungen.
Der Selbstschutz soll ja gem. dem letzten Änderungsvertrag erst Mitte 2016 zur Verfügung stehen. Das weiss sicher auch Herr Lindner.
Es wird also ab Sommer 2016 spannend.
Die logische Fragen bzgl. Mali sind ja eher:
Hat das zivile Flugzeug einen Selbstschutz?
Und wie verfahren (abgesehen vom A400M-Flug) die anderen Nationen?
Bei den wenigen C-160 mit ESS kann man ja auch mal auf andere Nationen zurückgreifen – bei den Vereinten Nationen.
Bei der BW geht es mal wieder um PR contra der Realität! Auf der BW-HP wird der Flug nach Mali mit dem A 400 M gefeiert! Vom umsteigen in ein Zivilflugzeug und fehlendem Selbstschutzsystemen ist dort keine Rede. Vielmehr erweckt der Artikel den Eindruck, die Soldaten seien direkt mit dem A 400 M abgesetzt worden ,wenn es dort heißt:
„Nonstop hat ein Transportflugzeug des neuen Typs A400M Soldaten und Fracht in den Einsatz nach Mali gebracht. “
Bestenfalls ist dies eine Halbwahrheit, wenn nicht sogar eine faustdicke Lüge!
Und das Flugzeug wird in dem ganzen Artikel gefeiert und das Fazit halte ich für frech, angesichts der fehlenden Fähigkeiten des A 400 M. Anständige Toiletten in einem Militärtransporter sind zwar nett, aber Selbstschutz, Kurzstartfähigkeit, Abwurffähigkeit von Lasten und die Fähigkeit Fallschirmjäger uneingeschränkt abzusetzen halte ich doch für wichtiger und meines Wissens fehlen die vorgenannten Fähigkeiten alle noch oder sind bisher nur eingeschränkt vorhanden.
„Fazit: Die Maschine ist richtig und gut. Punkt. Nur neue Prahlereien müssen wir uns wohl einfallen lassen. Aber irgendetwas geht ja bekanntlich immer.“
https://bw2.link/kzTjD
[Ich hab‘ mal einen lesefreundlichen Kurzlink draus gemacht. T.W.]
@Closius | 12. Februar 2016 – 18:05
Verdammt noch mal! Da haben sie das BMVg aber mal wieder richtig erwischt!
@Andreas Poggendorf | 12. Februar 2016 – 17:52
Ich weiß, das mit der Ironie im Internet ist immer schwierig. Aber ich gehe davon aus, dass ihr Kommentar ironisch gemeint ist.
Wenn nicht, frage ich mich, was hier los wäre, wenn das BMVg einen preiswerteren Transport mit einem zivilen Flug von Deutschland nach Bamako einem Flug mit der A 400 M
vorgezogen hätte.
Es wird sicher einen Haufen Gründe dafür geben dass man den Transport in das Einsatzgebiet genau so gemacht hat wie T.W. es berichtet. Aber man kann es kaum glauben. Da fehlen mir echt die Worte.
@ Patrick Horstmann | 12. Februar 2016 – 18:24
Mit einem kleinen Augenzwinkern war das durchaus ernst gemeint.
Die angegebenen Personenzahlen, Fracht und Strecke hätte man auch mit einem schnöden Touristen- A320 abwickeln können. Militärische Flugzeuge haben ja durchaus ihren Mehrwert, was Selbstschutz und schlechte Pisten angeht. All das war hier aber nicht vorhanden oder gebraucht.
Bleibt also nur: Einsatznahes Training/Erprobung für die neuen Flieger und ihre Besatzungen.
Ansonsten sollte man bei den paar „geländetauglichen“ Fliegern, die die BW bekommt, tatsächlich darüber nachdenken, inwieweit man für Basistransportaufgaben Transportdienstleistung bei privaten Fluggesellschaften einkauft. Die paar A400M-Lebenszeit-Flugstunden, die man für die nächsten Jahrzehnte mit der zulaufenden Flotte hat, sollte man schonend behandeln. Wir werden wohl noch viele davon in heißen Einsätzen brauchen.
Ach…hatte die gecharterten Zivilmaschine etwa eine Selbstschutzeinrichtung ??? Unglaublich sowas !!!
Andreas Poggendorf | 12. Februar 2016 – 17:52
Mangels militärischer Notwendigkeit, hätte man die Transportdienstleistung also auch mit einem gecharterten Airbus A 320 von Air Berlin abwickeln können.[…]
Es war keiner zu bekommen, auch andere nicht, alle besetzt,
Die Reststrecke war in einem unauffälligen zivilen Flieger sicherer.
Man gewinnt hier allerdings schon den Eindruck, als habe die Unversehrtheit des A400M eine deutlich höhere Priorität als die seiner Insassen.
Das erzeugt natürlich Risiken für die zivile Luftfahrt, wenn bekannt wird, dass zivile, nicht bzgl. der militärischen Verwendung gekennzeichnete Flüge für militärische Zwecke eingesetzt werden. Auch völkerrechtlich kann man das bedenklich finden.
@ Patrick Horstmann | 12. Februar 2016 – 18:24
„Wenn nicht, frage ich mich, was hier los wäre, wenn das BMVg einen preiswerteren Transport mit einem zivilen Flug von Deutschland nach Bamako einem Flug mit der A 400 M
vorgezogen hätte.“
Nichts , da dieses bereits in der Vergangenheit unzählige mal gemacht wurde.
Für diese Mission hätte eine unserer C-160D Transall völlig ausgereicht
oder einfach eine Maschine von EATC / Eindhoven abrufen.
@ Closius hatte es bereits auf den Punkt gebracht, eine PR Aktion !
@ Memoria | 12. Februar 2016 – 18:00
Vielleicht einfach die Selbstschutz Systeme des A400M streichen und es wie die Flugbereitschaft vor gemacht hat, passende Systeme von Northrop Grumman einbauen lassen.
Piloten der Bw brauchen Flugstunden, Erfahrung mit A400M, wohl auch deshalb kein Charterflug.
@Martin | 12. Februar 2016 – 20:10
„Auch völkerrechtlich kann man das bedenklich finden.“
Wo bitte soll das völkerrechtliche Problem sein?!?!
Jetzt kann ich noch meine eigene Frage beantworten, um welchen A 400 M der BW es sich handelt, denn nach der Auslieferungsliste handelt es sich bei der eingesetzten Maschine, der 54-02, um den dritten A 400 M, den die BW am 21. Dezember übernommen hat!
Dieser hat damit vermutlich seinen ersten Auslandseinsatz und es kann weiter vermutet werden, daß der 3. genommen wurde, und nicht der 2., weil der 2. ja zwei Triebwerke mit Mängeln haben soll und vermutlich sind die Mängel noch nicht behoben, weil sonst wäre es logisch gewesen, zuerst den 2. A 400 M auf einen Auslandseinsatz zu schicken.
@Koffer
Die Soldaten sind in einem bewaffneten Konflikt in zivilen Flugzeugen ohne Markierung unterwegs und somit nicht als Kombattanten erkennbar. Das ist zumindest arg in der völkerrechtlichen Grauzone, zumal man ja erklärtermaßen die Tarnung als ziviler Flug aus Sicherheitsgründen gezielt anstrebt und damit über die völkerrechtlichen Bedenken hinaus Zivilisten gefährdet. Bei solcher Praxis braucht man sich nicht zu wundern, wenn die andere Seite dann Angriffe auf zivile Flugzeuge verübt.
Leute, ehe wir jetzt die völkerrechtliche Sau weiter durchs Dorf treiben: Nein, es ist eine UN-Mission, bei der ständig diese gecharterten zivilen Flieger mit UN-Soldaten unterwegs sind. Und woher die Idee kommt, es werde „erklärtermaßen die Tarnung als ziviler Flug aus Sicherheitsgründen gezielt angestreibt“ (von wem erklärt?), wüsste ich auch gerne. Aber diesen unsinnigen OT lassen wir jetzt bitte. Danke.
Die Tage der C-160 sind gezählt, die für die Einsatzfähigkeit der Selbstschutzanlage A400M nicht.
Langsam wird es eng und ggf benötigen wir schneller einen Nachfolger für die Trall im taktischen LuTrans als manche vermuten.
Auf der BW-HP steht der Flug dauert 8std, welche Route wird da geflogen??? Andere Frage, warum tragen die Soldaten Flecktarn obwohl es nach Mali geht und überhaupt hat der Flug auch tatsächlich stattgefunden!?
a400 im wird nur strategisch transportieren. neue flieger kommt sobald es kein pr desaster mehr ist ;) mark my words.
“ Andere Frage, warum tragen die Soldaten Flecktarn obwohl es nach Mali geht und überhaupt hat der Flug auch tatsächlich stattgefunden!?“
Für mich sieht das aus wie Wüstentarn (Abenddämmerung). Und kann es sein das die zweite Frage einfach nur zum „trollen“ ist ? Angekommen sind se jedenfalls offensichtlich also werden sie wohl geflogen sein oder ?
@Neymar,@Zimdarsen
Visionäre Äußerungen die Sie abgeben !
Hoffe nur Sie haben damit Recht.
Die gute alte Transall soll doch lt. Luftwaffe noch bis 2021 in Hohn im Einsatz sein.
Danach wäre eine kleinere taktische Transportmaschine wie z.B. die C-295 mehr als sinnvoll.
Eine Auswahl und Bestellung dieses “ Ergänzungstransporters “ müßte aber bei dem Berliner Tempo recht bald erfolgen.
Ich sehe gerade auf „Flightradar“ eine AN-124 aus Leipzig in Bamako (Mali) landen.
Eine Andere aus Richting Mali ? fliegt gerade nordwärts über Tunesien Richtung Leipzig?!
@Jens Schneider
So ist es, Ausschreibung, Standortentscheidung und Persausbildung am besten gestern.
Bei den Aufträgen durch UvdL würde ich nicht kleiner als Trall wählen.
@Milliway | 12. Februar 2016 – 20:11
„Für diese Mission hätte eine unserer C-160D Transall völlig ausgereicht
oder einfach eine Maschine von EATC / Eindhoven abrufen.“
Nun ist EATC eine Sache von Geben und Nehmen. Könnte denn dieser A400M-Flug, bzw. konkreter der genannte Rückflug von Dakar aus, der hoffentlich nicht leer geflogen wird, nicht tatsächlich auch im Rahmen von EATC stattfinden? (Aufgabe für recherchierenden Journalisten.) Das würde die Gesamtbilanz beeinflussen und wäre ein weiterer Grund, nicht zivil zu fliegen.
Dass eine Transall ebenso ausgereicht hätte, ist Unfug. Die kommt mit Maximalbeladung nicht weit, da wären zwei Flüge über jeweils mehrere Tage angefallen. Dementsprechend ist auch der Vorschlag, eine geschützte deutsche Transall für wenige Flüge in die Einsatzzone dort vorzuhalten, nur bedingt praktikabel. Ich nehme an, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der hier im Artikel aufgedeckten Transportlücke in Mali und der kürzlich bestätigten Hercules-Bestellung durch die Franzosen.
Neben der in den Kommentaren vor allem genannten Selbstbestätigung für die A400M und dem Sammeln von Erfahrung (man beachte: „neunköpfige Besatzung“ bei dreiköpfiger Mindestbesatzung) wird es bei dem Einsatz auch darum gehen, den Verbündeten und Gegnern gegenüber militärische Einsatzbereitschaft zu demonstrieren.
Wenn es umgekehrt einen Bericht über einen zivilen Flug nach Bamako gegeben hätte, wäre hier sicher sehr schnell die Frage aufgekommen, wofür man denn den schönen A400M gekauft hat, der doch extra für diese Entfernungen ausgelegt wurde.
Ich kann diese ständigen Verweise auf das EATC langsam nicht mehr hören. Auch wenn man das nicht gerne öffentlich verlauten lässt, sollte sich doch inzwischen herumgesprochen haben dass das Rückgrat der EATC-Flotte von den deutschen Transall gebildet wird, die momentan zwischen 80 und 90 Prozent aller anfallenden Transportaufträge übernehmen. Wer das nach 2021 machen soll, wissen die Götter. Vermutlich fliegt dann wieder jeder seine nationalen Aufträge selbst, und der Deutsche schaut in die Röhre. Jedenfalls wird es ein ziemlich böses Erwachen geben, wenn nach Außerdienststellung der C160 zur Abwechslung mal Deutschland nach Transportkapazitäten fragt, und dann mangels Masse die kalte Schulter gezeigt bekommt. Vermutlich wird man sich erst dann nach einem neuen Muster dieser Größenklasse umsehen. Die, die das zu verantworten haben (Müllner&Co.) sind dann natürlich schon lange weitergezogen.
@tluassa
Wenn sie sich da erste Bild hier anschauen https://bw2.link/kzTjD, für mich sieht das nach Flecktarn aus. Wegen dem Flug, hab einen Kameraden der meinte das der Flug wegen technischen Problemen ausgefallen ist.
Falls die Kameraden trotzdem geflogen sind frage ich mich trotzdem warum die 8 Std unterwegs waren.
Ein schönes Wochenende…
@ Alf | 13. Februar 2016 – 10:30
Die Luftwaffe gibt die Entfernung von Wunstorf bis Bamako Mali mit 4700 km an, daraus ergibt sich das die Maschine ungefähr Luftlinie geflogen ist.
Die Flugzeit betrug acht Stunden Flug bei einer Reisegeschwindigkeit von Mach 0,68.
Daraus ergibt sich aber eine Flugzeit von nur 5 ½ Stunden und nicht 8 Stunden.
Da der A400M überhaupt nicht in der Lage ist so schnell zufliegen wird die Reisegeschwindigkeit wohl bei nur ca. 590 km/h ( Mach 0,47 ) gelegen haben.
Mit eins haben die Autoren Norbert S. und Frank B. vollkommen recht: „ Mit der guten, alten Transall wäre das so nicht möglich gewesen.“
Mit der Transall wäre man bereits am Zielort und müsset jetzt nicht noch auf eine Chartermaschine umsteigen und die 7,5 Tonnen Fracht umladen.
Ferner wieso Besitzen wir für den A400M keine Passagier Module wie sie üblicherweise in der C-17 zum Einsatz kommen.
@ Jens Schneider | 13. Februar 2016 – 12:42
Warum sollen wir Airbus für schlechte Arbeit noch mit einen Auftrag aus der Airbus Familie belohnen ?
Die C-27J Spartan ist zwar in der Anschaffung 15 % teurer als dir C-295, hat aber wegen der robusteren Zelle und bessere Flugleistungen die Joint Cargo Aircraft Ausschreibung der US-Streitkräfte gewonnen.
Solche PR Aktionen dienen nur dazu das es beim A400M nicht zu einer Kurzschluß Reaktion kommt und der Stecker beim A400M gezogen wird.
@ Schnallendorf | 13. Februar 2016 – 15:56
„Nun ist EATC eine Sache von Geben und Nehmen.“
Richtig, eventuell hätte eine niederländische oder französische Maschine den Job gemacht.
„Dass eine Transall ebenso ausgereicht hätte, ist Unfug. Die kommt mit Maximalbeladung nicht weit, da wären zwei Flüge über jeweils mehrere Tage angefallen.“
Die Maximalbeladung der C-160D beträgt 16 Tonnen und unterbringen muß man 7,5 Tonnen Fracht und 81 Soldaten. Bei einer großzügigen Rechnung wiegen die 81 Man 6,9 Tonnen.
Die Herausforderung liegt eher in der Räumlichen Unterbringung der Nutzlast und in 3 Tank Stops.
„Wenn es umgekehrt einen Bericht über einen zivilen Flug nach Bamako gegeben hätte, wäre hier sicher sehr schnell die Frage aufgekommen, wofür man denn den schönen A400M gekauft hat..“
Die Frage wird vermutlich noch aufkommen, da ich davon ausgehe das der Bären Anteil der Fracht von den SALIS An-124 oder von Volga-Dnepr Airlines unter anderen gestemmt wird.
Siehe auch @ Observer | 13. Februar 2016 – 13:41
@Wolfsmond
Woher wissen sie, dass die Lw noch keinen Bedarf für einen tak LuTrans beim BMVg (Suder) angemeldet hat?
Übrigens berichtet der SPIEGEL in der heutigen Ausgabe, dass Airbus mit einem Schreiben vom 02. Februar diesen Jahres „hoheitliche Aufgaben“ bei der Zulassung kleiner Anderungsmaßnahmen übertragen wurden. Die Abgrenzung zu großen Maßnahmen obliegt ebenfalls Airbus.
Das ging ja schnell mit der Umsetzung von 30a LuftVG.
@Memoria
Kleines Missverständnis – der neue §30a ist noch gar nicht verabschiedet. Das muss dann also auf anderer rechtlicher Grundlage sein.
@T.W.:
Danke für den Hinweis.
Eigentlich ja noch interessanter.
@Zimderdarsen
in der vor kurzem erst veröffentlichten militärischen Luftfahrtstrategie wurde ein Festhalten an der Ein-Typen-Idee für Transportflugzeuge angekündigt. Da liegt es nahe dass wohl auch kein weiterer Bedarf für einen anderen Typen angemeldet wurde.
@T.W. & @Memoria: Zu der neue §30a ist noch gar nicht verabschiedet“:
Anerkennungsurkunde der spanisch militärischen Luftfahrtbehörde DGAM offiziell gezeichnet“: http://www.luftfahrtamt.bundeswehr.de/portal/a/lufabw/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9nNK0RCCVmF1SmpqTk1qsHw5Sm5Kql5yfl1oCIktS80oygWR6UWJJfpFeQX5RSQ5IprSoCCijl5miH2lg6OJkYGZsAAWGNY5mgU6-PibGhi6eTkH6Bbm5jgBI0nba/
Damit ist der Güteprüfdienst der Bundeswehr im Airbus A400M-Programm, was die Überwachung der Industrie im Rahmen der Endmontage des Transportflugzeuges A400M in Sevilla anbelangt, sprich der AMSL, völlig raus!! Das DGAM, mit seinem Hauptsitz in Madrid ist unter anderem auch für die Feststellung der Lufttüchtigkeit der A400M Luftfahrzeuge zuständig!!
Dies ist die Wahrnehmung von hoheitlichen Aufgaben auf dem Wege der „Beleihung“ ohne eine entsprechende Rechtsgrundlage im LuftVG! Das Sagen haben ab sofort im A400M-Programm nur noch die Militärs! „Die Rechtsgrundlage scheint offenbar die Abschaffung der Artikel 87a und 87b GG durch das LuABw zu sein?!
:-)
@Vtg-Amtmann:
Einen gegenseitige Güteprüfung bei multinationalen Vorhaben ist ja auch bisher üblich. Das neue sind wohl eher die EMAR-Regularien. Der SPIEGEL-Artikel bezieht sich wohl auch eher auf den Eurofighter. Die Absicht ist aber sicherlich die eigene Güteprüfung immer mehr auf die formale Anerkennung des Qualitätsmanagements des Herstellers zu reduzieren.
Die Stückprüfung soll immer mehr die Ausnahme werden.
Warum man damit aber ausgerechnet bei fliegenden Systemen anfängt ist nicht wirklich sachlich nachvollziehbar.
Der Güteprüfdienst ist übrigens sogar innerhalb des Rustungsbereiches erheblich überaltert. Die schon jetzt erheblichen personellen Lücken werden sich in den nächsten 5 Jahren nochmal erheblich verschärfen. So manche GPS ist – bei gleichbleibenden Neueinstellungen – dann eh leer.
Leider wird diese Entwicklung vom BMVg (siehe Task Forces) und sogar vom BAAINBw Abt. Q unterstützt.
Man wählt den Weg des geringeren Widerstandes.
@Zimdarsen:
Von Herrn General Müllner. Es sei denn, er hätte seine Meinung in den letzten 6 Monaten geändert, was ich nicht annehme.
@ Alf …
Naja falls der Flug nicht stattgefunden hat wird man das hier wohl als erstes erfahren. Jedenfalls weiß es eine Person, Frau Bienert, mit der ich leider nicht bekannt bin :)
@Wolfsmond
Das ist so eine Sache mit den Annahmen ;-)
@Zimdarsen:
In dem Fall würde ich mich freuen mich zu irren…
@Zimdarsen u. Wolfmond:
Mit dem IPP ist es aber nicht mehr entscheidend was ein Inspekteur überhaupt möchte.
Die frage ist wofür in der MFP noch Platz ist.
Und da sieht es schon jetzt sehr schlecht aus.
Noch ist nichtmal klar, ob man bis 2030 Geld für die bereits anerkannten Bedarfe bekommt.
Aber man kann natürlich alle paar Wochen – wie bisher beim JSS – über die Notwendigkeit und Dringlichkeit diskutieren.
Absolut unfassbar und nicht nachvollziehbar. Verarsche auf höchstem Niveau. ……..
Milliway | 13. Februar 2016 – 17:22
Widerlegt man eine Ihrer Milchmädchenrechnungen, reagieren Sie mit zwei neuen.
Der Luftwaffenartikel schreibt wörtlich „4.700 Kilometer von der Heimat entfernt“. Der Luftwaffenautor kann also wie Sie und ich in Google Earth die Luftlinie von Wunstorf nach Bamako nachmessen und diese in seinen Artikel schreiben. Und Sie phantasieren daraus nun die Aussage, dass die Maschine diese Luftlinie geflogen sein müsse und ermitteln aus dieser Fiktion die technischen Leistungsdaten der A400M. Großartig!
Dass mit einer Transall gerade einmal sechs Tonnen innerhalb von zwei Tagen über die analoge Strecke Paris-Dakar geflogen werden, ist eine häufig zu findende Angabe der französischen Luftwaffe. Von der deutschen Luftwaffe las man Ähnliches anlässlich der Berichterstattung zu ihren Afrikaflügen: http://bit.ly/1oBr612
Dass Sie den Franzosen, die wegen Überlastung ihrer eigenen Maschinen sogar amerikanische Hercules nachkaufen müssen, nun auch noch die deutschen Transporte aufbürden wollen, ist ebenfalls weit vom Boden der Realität entfernt. Zu Ihren Gunsten nehme ich inzwischen an, dass Sie nicht selbst glauben, was Sie da schreiben.
@Schnallendorf: Keine Milchmädchenrechnung, sondern eine Bratwurstrechnung:
Am Dienstag 09. Februar 2016 „turnte“ der A400M 54+02 der Lw auf dem Nürnberger Flughafen (EDDN) herum. Anbei Bilder von der Landung um 15:10 Uhr. (vgl. https://www.yumpu.com/en/document/view/55168008/airbus-a400m-54-02-eddn-15-10-loc). Was der A400M in Nürnberg zu suchen hatte, weiß man (leider noch) nicht.
EDDN liegt jedenfalls sehr weit ab von der Strecke. Die Orthodrome „Wunsdorf – Bamako“ geht an Saarbrücken vorbei (auch die Eisenbahn – IFR?, vgl. http://www.luftlinie.org/Wunsdorf/Bamako). Aber vieleicht haben die ja bei der Zwischenlandung in EDDN Nürnberger Rostbratwürste für die Truppe eingeladen und in St. Gallen Appenzeller Käse? Saarländer Merguez nach Mali wäre ja wie Gabuli Pulau nach AFG.
@T.W.:
In der WELT wird u.a. unter Verweis auf diesen Thread die Lage der Bundeswehr beschrieben („So schwach ist Deutschlands Rolle in der Welt“). Sehr treffender Artikel.
Und noch eine Quelle zum A400M 54+02 am 09.02.2016 in Nürnberg: http://www.flugzeugbilder.de/show.php?id=1412507
Bezüglich EDDN macht man sich vielleicht schonmal mit den Örtlichkeiten vertraut. In naher Zukunft steht im Süden ja zumindest an Wochenenden und Feiertagen kein militärischer Platz mehr zur Verfügung. Armes Deutschland.
Das heißt, in Neuburg ist keine QRA mehr? Oder nur an Werktagen?
@Memoria
„Mit dem IPP ist es aber nicht mehr entscheidend was ein Inspekteur überhaupt möchte.“
Stimmt und wenn die Trall nicht mehr zur Verfügung steht, ist hat auch nicht der InspLw ein Problem, denn der ist bis dann in Pension. Aber evtl gibt es Sachzwänge welche so langsam deutlich werden und Beratung, Entscheidung und Handlung erfordern, von wem auch immer ;-)
Der A400M hat am 09.02.2016 Soldaten aus dem Einsatz nach hause geflogen.
Die Masse der Soldaten war aus der Gegend und es ist selten genug das man in „Stationierungsnähe“ geflogen wird, Regelfall ist sonst Köln.
@alf und @tluassa
Der Bericht von Frau B. bezieht sich allgemein auf nen A400 Flug.
Das angesprochene Foto in Flecktarn stammt von der Verlegung der ersten
Soldaten nach Incirlik, die ebenfalls per A400M erfolgte.
Und wie der Zufall es will, erscheint das Ding am Tag des Bamako-Flugs……
Und ja, der Bericht auf Lw.de erzählt nicht die ganze Wahrheit. Doch alle, die
sich jetzt so aufregen, hätten schon zucken können, als am 4.2. die Ankunkft der
ersten 40 in Gao vermeldet wurde- mit einem Foto, dass sie beim Besteigen einer SAS Maschine zeigt. Und das sind nicht die Schweden, die da von Bamako nach Gao fliegen:
http://t1p.de/eg1m
@ Schnallendorf | 14. Februar 2016 – 17:32
Erst einmal C-160D vs A400M war ein Hypothetischer Vergleich und weiter die C-160D kann tatsächlich 16 Tonnen transportieren wenn es gefordert wird.
Habe nur die Milchmädchenrechnungen der Bundeswehr nachgerechnet / verbessert.
Ihr Link verweist auf einen Artikel aus gleicher Quelle mit der gleichen Problematik.
Startgewicht, maximale Zuladung und Reichweite stehen in Widerspruch, bis nach Dakar hätte es der A400M so nicht geschafft. ( Überprüfe bitte selbst )
http://militaryaircraft-airbusds.com/aircraft/a400m/a400mabout.aspx
Die Angaben zu unser Transall sind so nicht richtig, 6 bis 9 Transall Flüge für ein paar simple Wasseraufbereitungsanlagen ( 11 Tonnen ) ist doch mehr als Unglaubwürdig.
Ferner war der A400M nicht vollgeladen sondern nur mit 11 Tonnen beladen !
Schon eigenartig dieser Artikel kommt auch von der Luftwaffe ist aber nicht so A400M PR lastig und die Transall wird auch nicht runter gemacht !
http://www.idlw.de/a400m-auf-dem-weg-nach-afrika/
Es ist schade das der BMVg nicht korrekt und transparent seinen Sponsoren Bericht erstattet, ein A400M gehört letztendlich den Steuerzahler und nicht der Luftwaffe.