Zweiter A400M an die Luftwaffe übergeben
2nd @Luftwaffe #A400M delivered in Seville. 3rd close behind. pic.twitter.com/LVplZ7LRmr
— Airbus Defence&Space (@AirbusDS) December 2, 2015
Die Bundeswehr hat am (heutigen) Mittwoch ihr zweites Frachtflugzeug vom Typ Airbus A400M erhalten. Die Maschine sei am Produktionsstandort Sevilla übergeben worden, teilte die Herstellerfirma Airbus Defence&Space mit (siehe Tweet oben). Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte die Übergabe.
Die Auslieferung der Maschine erfolgt gut ein Jahr, nachdem die Luftwaffe das erste Flugzeug erhalten hatte – und deutlich später als geplant. Zwischenzeitlich war sogar fraglich gewesen, ob Deutschland, die größte Bestellernation, in diesem Jahr überhaupt noch eine weitere Maschine erhalten würde.
Eine dritte Maschine dieses Typs wird derzeit für die Übergabe an die Luftwaffe vorbereitet. Die Übernahme ist nach Informationen von Augen geradeaus! für die letzten Arbeitstage dieses Jahres geplant – sicherlich auch, um die psychologisch wichtige Frist ’noch in diesem Jahr geliefert‘ einzuhalten.
Dafür, dass es hier um ein Militärflugzeug geht, denken hier einige zu friedensmäßig. Was nützt es, sich auf alternative Transportkapazitäten zu verlassen, die im Ernstfall vielleicht nicht verfügbar oder anderweitig belegt sind? Ein Flugzeug zu besitzen, das eine der wichtigsten Waffen transportieren kann, schafft einsatztaktische Möglichkeiten, auch wenn man diese in jahrelangem Normalbetrieb nicht nutzt.
Und wer sagt eigentlich, dass die Verantwortlichen der Eintypenstrategie die Frage nach den Kosten pro Flugstunde eines Einzeltyps im Vergleich zu den Kosten fürs Vorhalten mehrerer Typen, inklusive Ersatzteilen, Wartung, Liegenschaften und Ausbildung der Besatzungen und Techniker, nicht bereits für sich beantwortet haben?
@schnallendorf
falls es mal wirklich drauf ankommt schnell ernsthafte kräfte zu verlegen ist der A400m aber einfach zu schwach.
Bei unserer geringen Menge an SPz können wir es uns nicht leisten die in Minimalrüstsatz und einzeln nach vorne zu bringen und welche zu verlieren. Die Verlegung ist mit A400m eigentlich nur für lange geplante Einzelfahrzeuge wie Afghanistan geeignet, was wir aber über die zivilen Flugzeuge ohnehin schon können.
Man braucht 6 Flüge A400m um einen nutzbaren PzGren zu zu transportieren und da hat man noch kein Bergegerät oder Treibstoffversorgung. 3 C17 könnten das leisten.
Die ehemaligen BWL-Studenten in Bundestag und BMVg müssen sich auch irgendwann mit der einfachen Realität befassen, dass eine Armee nicht wie ein gewinnoptimiertes Logistikunternehmen geführt und ausgestattet werden kann. Wir werden immer mit „Verlust“ arbeiten. Entscheidend dabei ist, welches Fähigkeitsspektrum benötigt wird, und wie das mit den zur Verfügung stehenden Mitteln am ehesten realisiert werden kann. Wenn sich die Anforderungen ändern, muss sich das zeitnah in der Ausstattung wiederspiegeln, und ggf. auch einmal laufende langfristige Verträge neu verhandelt oder gekündigt werden, oder man verliert im internationalen Vergleich sehr schnell den Anschluss. Wenn sowohl im BMVg wie auch in der Generalität jeder neue Dienstposteninhaber als einziges Ziel vor Augen hat, gegenüber seinem Vorgänger laufende Kosten einzusparen, ist relativ klar wohin das führt. Das Resultat ist mittlerweile im täglichen Dienstbetrieb aller TSK deutlich sichtbar. Das Leben ist unglücklicherweise eben doch keine PowerPoint-Folie.
@chris
Bitte was heißt „einen nutzbaren PzGren …“?
Ist der einzelne SPz in Ihrem Verständnis betroffen, oder der PzGrenZg mit drei SPz?
Von der Schutzstufe A (airportable) zu C (combat) besteht eine Differenz von 11,55t bezogen auf den SPz für sich genommen.
Ich lese daraus den Transportbedarf pro PzGrenGrp von zwei A400M in einem Umlauf einschließlich Besatzung und Zubehör der gesamten Grp.
Im ZgRahmen wären sechs sorties natürlich zutreffend, was allerdings absolut vertretbar ist. Wir haben A400M absehbar auf Jahrzehnte, die Gewichsabstimmungen der kritischen Masse von 31,45 waren von Beginn an so geplant. – Nehmen wir’s wie es ist. –
Falls, -unerwartet-, so etwas wie „expeditionary mindset“ sich herausbilden sollte, bedürfte es ohnehin eines Musters unterhalb und oberhalb A400M um Flexibilität zu generieren. Die „Grenze oberhalb“ ist dann die BPz/PiPz/KPz – MLC.
„Ob der neue Transporter wohl diese Woche zum Materialtransport in die Türkei eingesetzt wird? ;“
Er wird, Donnerstag.
Sind sie dabei Herr Wiegold?
@Fishman53
Sehe auch gerade die Mitteilung dazu (und mache gleich einen neuen Thread auf).
Und, hm, ich glaube, noch mal nach Jagel… eher nein – das ist von Berlin aus schon ’ne Strecke…
@KPK
mit „einen nutzbaren PzGren zu zu transportieren“ war der PzGren Zug mit 4 SPz + voller Panzerung und Mun/Betriebsstoff + 36 Mann samt Ausrüstung und Bewaffnung gemeint.
Betrachtet man nun den üblichen Klarstand deutscher fliegender Systeme wird es scher selbst diese Teileinheit zeitgerecht in den Einsatz zu bringen sofern dafür nicht alles andere eingestellt wird. Es gibt ja noch weiter Truppe die versorgt/bewegt werden muss und die 2. Funktion als Tanker die Flugzeuge bindet.
Problematisch ist dazu natürlich noch jede Form der Kampfwertsteigerung die ja meist auch Gewicht mit sich bringt und was bei einem System im Alter des Pumas (wenn auch noch nicht lange eingeführt) bald anstehen wird. Ich vermute mal das die noch nicht vorhandenen LFK Starter auch abmontiert werden müssen?
Damit ist man aber letztlich wieder bei Problemen aus dem utopischen Ansatz einer reinen Einmusterlösung.
re: Wolfsmond Zitat: „Wir werden immer mit „Verlust“ arbeiten.“
Im Moment zeitigt die geleistete jahrelange Arbeit im BMVg (einschließlich der gescheiterten Reformvorhaben die sich an der Begrifflichkeit der „Kostenoptimierung“ orientiert haben,- aber offensichtlich völlig falsch verstanden wurden!?) im Ergebnis genau das: „Ein desaströser Verlust an Verfügbarkeit von Waffen und Gerät!“
Und im Grunde genommen (zum jetzigen Zeitpunkt!) zusammengefasst: “Ein „Totalverlust an Einsatzfähigkeit „der Bundeswehr an sich!”
Und wir können ja mal nachfragen, welche „Klimmzüge gerade praktisch gemacht werden müssen“, um das Einsatzkontingent für Syrien zusammenzuklauben!
Meiner Meinung nach ist es nur noch der Improvisationsfähigkeit
der Truppe zu verdanken, dass “der Laden überhaupt noch läuft“!
Kann das politisch so gewollt sein und ist das angemessen bezogen auf die Mittel die in den Verteidigungshaushalt fließen?
PS: Ein Student der Betriebwirtschaft im ersten Semester könnte möglicherweise diese Frage schlüssig beantworten ….
er ist heute um 14:15 Uhr in Wunstorft gelandet :)
Mal schauen wann Nummer 3 dann demnächst kommt