Ukraine in München: Es gilt die gefühlte Temperatur
Die vergangenen drei Tage in München, die Tage auf der Sicherheitskonferenz, waren eisig. Allein schon draußen unter dem – meist strahlenden – blauen Himmel. Wie bei den Wetter-Apps auf dem Smartphone zählte im traditionsreichen Bayerischen Hof aber nicht allein die gemessene Gradzahl – sondern die gefühlte Temperatur. Während meine App mir durchgängig dafür zehn Grad weniger anzeigte, minus 13 statt der gemessenen drei Grad, galt ähnliches für das Klima der Sicherheitskonferenz: gefühlt war es viel kälter.
Dafür war natürlich der Krieg in der Ukraine und daraus direkt abgeleitet das Verhältnis des Westens zu Russland ausschlaggebend. Andere, wichtige Themen gerieten dabei völlig in den Hintergrund: Der Kampf gegen die islamistischen ISIS-Milizen (wer hatte schon mitbekommen, dass die Bundesregierung unmittelbar vor dem Wochenende weitere Waffenlieferungen für die Kurden beschlossen hatte?), die Flüchtlingsproblematik, Cyber-Angriffe oder gar der Klimawandel. Die gefürchtete neue Eiszeit eines neuen – oder nur des wieder erwachten alten? – Kalten Krieges bestimmte offizielle wie inoffizielle Reden.
Meine sehr subjektive Wahrnehmung (mit der ich offensichtlich bei Weitem nicht alleine stehe) nach drei Tagen Sicherheitskonferenz: Die Konfrontation West gegen Ost (oder umgekehrt) ist nicht nur wieder da, sie wird so bald nicht verschwinden. Und die Meinungsverschiedenheiten, die zwischen den USA und einem Teil ihrer europäischen Verbündeten auftraten, wenn es zum Beispiel um Waffenlieferungen an die Ukraine geht, sind ein Streit um den richtigen Weg – aber noch keine grundlegende Spaltung des Westens. Dafür wird der Graben zwischen Europa und den USA einerseits und Russland andererseits immer tiefer. Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist seit Jahren Dauergast in München, aber noch nie wurde seine Rede mit so viel Ablehnung aufgenommen. Und ich kann mich nicht erinnern, dass ihn der jeweilige deutsche Außenminister so deutlich öffentlich abgewatscht hätte, wie Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier das in seiner Rede tat.
Ein klein wenig Hoffnung war dann doch dabei, angesichts der Bemühungen vor allem von Bundeskanzlerin Angela Merkel, eine politische Lösung in Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu erreichen. Inhaltlich konnte sie dazu in München wenig mitteilen, und die Nachricht, dass ein Gipfel gemeinsam mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko noch in dieser Woche angestrebt wurde, kam auch erst nach der Konferenz.
Das vorherrschende Gefühl im Bayerischen Hof war deshalb: Ratlosigkeit. Ratlosigkeit, wie es weiter gehen wird (während in der Ukraine unverändert heftig gekämpft wurde) und wie sich der Ost-West-Konflikt in der nächsten Zeit entwickelt. So viel Ratlosigkeit war nicht, als Joschka Fischer den Amerikanern vor ihrem Krieg im Irak entgegenschleuderte I am not convinced, so viel Ratlosigkeit war nicht bei den immer wieder gescheiterten Anläufen für eine Einigung mit dem Iran über sein Atomprogramm.
Nach 15 Jahren regelmäßiger Beobachtung der Münchner Sicherheitskonferenz spüre auch ich einen gefühlten Temperatursturz. Noch nie war es so kalt in München.
(Das mal als persönliche Vorrede zu einem neuen Ukraine-Sammler – damit die Debatte nicht so zerfasert, mache ich die beiden anderen laufenden Ukraine-Threads zu und bitte ums Kommentieren hier. Eine Übersicht über die Reden der Sicherheitskonferenz hier.)
(Foto: Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, links, und US-Vizepräsident Joe Biden – MSC/Müller)
Und Kiew meldet, dass an diesem Wochenende …..“…rund 1500 russische Soldaten ……… mit militärischer Ausrüstung, darunter Raketensysteme, ……mit etwa 300 Rüstungsgegenständen ………… rund 170 Fahrzeuge, darunter Lastwagen und Öltankwagen…..“ (N-TV) die Grenze überquert hätten.
@califax
Sie hätten recht, wenn die Kanzlerin so handeln würde wie sie es tut, weil ihr bewußt ist, dass die Bw nicht schlagkräftig genug wäre. Doch die Regierung handelt unabhängig vom Zustand der Bw und er spielt bezgl der Situation in der Ukraine keine Rolle.
Unser Grundgesetz ist gut und reicht für unsere Interessen aus es muss nur konsequent durchgesetz werden.
Ich verstehe nicht ganz, was sie wollen und was die Bw außer Verteidigung soll?
Glauben sie wirklich, dass die Bürger Frankreichs oder GB sicherer leben?
Warten wir auf die nächste Sanktionsrunden (Deutschland hat seinen Export wieder gesteigert).
Ich denke, dass die Russen wirtschaftlich noch einen langen Atem haben. Genau deswegen hat Moskau propagandistisch ja vor einem Jahr auf Kriegsmodus umgeschaltet. Die Leute wähnen sich anscheinend im großen Vaterländischen Krieg, da besteht eine hohe Einschränkungsbereitschaft.
@all: frage mich nur, wo die Ansätze von Zivilgesellschaft bei dem Thema abgeblieben sind, die vor einigen Jahren noch gegen Putin auf die Straße gegangen sind. Hat Putin die mittlerweile auch mit seiner Kriegs-PR eingefangen???
@Bang50:
„Nun hat Russland zusätzlich das Problem, dass sie von einem Primärgut abhängig sind (Dutch disease).“
Richtig. Im Unterschied zu Holland ist Rußland allerdings durchaus in der Lage, im äußersten Notfall komplett autark zu leben. Die haben alles da – Rohstoffe, Öl, Wasser, besten Ackerboden ohne Ende,… Vielleicht nicht sonderlich kommod, aber bei weitem auch nicht wie in der 3. Welt. Daher ist es eben nicht auf Teufel komm raus gezwungen, so wie eigentlich alle westlichen Industrienationen, zu importieren.
„Russland hat es hier versäumt notwendige Investitionen zu tätigen um die Stückkosten zu reduzieren.“
Wobei man nicht vergessen sollte, daß durch den billigen € oder $ auch gar kein Anreiz bestand, in die heimische Industrie zu investieren. Eine Entwicklung, die übrigens weltweit zu beobachten ist, wenn ausländische Währungen stärker sind als die eigene, der Kurs der eigenen Währung aber auch wieder nicht so niedrig ist, um z.B. schlechtere Qualität auszugleichen. Und durch den hohen Preis für fossile Energieträger und das darauf basierende Wirtschaftswachstum war der Rubel dafür halt doch zu stark.
Die Stückkosten waren auch gar nicht so sehr das Problem, sondern die Qualität im Vergleich zum Preis. zu erhöhen Die ausländischen Produkte waren einfach zu gut und zu billig, um aus den Mißständen der Jelzinjahre heraus gegenhalten zu können. (Und das positivere Image der „Westprodukte“ tat sein übrigens, das kann Ihnen jeder Ossi bestätigen.)
„Durch den Verfall des Ölpreises kann Russland somit im Export nicht mehr die ausländischen Devisen rein holen, welche dazu notwendig wären um die nun notwendigen Importe zu finanzieren und einen weitere Abwertung der eigenen Währung zu stoppen. Der Teufelskreis aus notwendigen Importen + abwertende Währung, führt irgendwann zu einer Zahlungsbilanzkrise.“
Mit Verlaub, aber das ist Quatsch. Der Crash des Rubel war in der Hauptsache durch die sanktionsbedingte Verhinderung der Banken und Firmen, Kredite in Auslandswährung aufnehmen zu dürfen, erzeugt. Devisen für fällig gewordene Kredite mußten auf Teufel komm raus eingekauft werden, sonst wären diese Kredite geplatzt. Angebot und Nachfrage: Natürlich mußte Rußland die notwendigen Devisen damit zwangsweise völlig überteuert einkaufen. Was nichts anderes ist, als eine starke Abwertung gegenüber anderen Währungen.
Dies geschah allerdings so plötzlich, daß in vielen Russen sofort die Panik hochkam, noch einmal einen solchen Absturz wie Ende der 90er zu erleben. Die einsetzende Kapitalflucht war daher eher psychologisch und weniger durch die realen wirtschaftlichen Daten zu begründen. So schlecht stand Rußland nämlich gar nicht da, sogar im Vergleich zu westlichen Ländern.
Bezüglich des fehlenden KnowHows mache ich mir keine allzu großen Sorgen. Rußland hat nämlich durchaus fähige Ingenieure und Techniker. Wenn man sich anschaut, wie schnell China aufgeholt hat (und die kamen in den 90ern wirklich aus der Bronzezeit) wird Rußland sicher Jahre brauchen, um anzuschließen, sicher aber keine Jahrzehnte. Erst recht, wenn die heimische Industrie jetzt aufgrund des günstigeren Rubel-Euro Verhältnisses quasi Welpenschutz genießt.
Übrigens, was soll eigentlich das ständige Gekäse mit „Engagement“?
Ich werde weder vom Kreml bezahlt, noch von dort freundschaftlich motiviert. Ich habe aber einen eigenen Kopf zum denken (und keinen Fernseher), Und vielleicht sehe ich auch aus meiner rein weiblichen Sicht der Dinge oft zuvorderst die Situation der Menschen (zum Beispiel auf der Krim und im Donbass) und nicht, daß der Vladimir dem Poro „sein Förmschen weggenommen“ haben soll. Und die Betonung liegt auf „haben soll“!
Daher komme ich oft zu ganz anderen Schlüssen als viele Lemminge mit Scheuklappen nach links und rechts, die mangels weitergehender Informationen am Ende nur noch mit dem Strom schwimmen können.
Bisher hat mir diese Schlüsse aber auch noch keiner ernsthaft argumentativ zerlegen können, was mir schon mal kein schlechtes Zeichen zu sein scheint (Sprechkeulen wie „Antiamerikanismus“, „Autoaggression“ oder „Putinpropaganda“ sind nämlich keine Argumente, sondern nur das armselige Zeugnis der Abwesenheit von selbigen.).
@ Boots on the Ground – Ein interessanter Aspekt von dem ich in diesem Zusammenhang noch nichts gehört habe. Das würde den Weg in einen authoritären sowjetähnlichen Staat zementieren und Russlands Position im Außenhandel nachhaltig schwächen. Die Sehnsucht nach dem Sowjetimperium und alten Tagen?
Das akute Problem bleibt aber meiner Ansicht nach der niedrige Ölpreis und damit die fehlenden Exportgewinne um vereinfacht gesagt die Importe zu bezahlen. Folglich wertet die eigene Währung weiter ab und die Kriegskasse (Außenhandelsüberschüsse) schmilzt schneller dahin durch den Kaufkraftverlust.
Russland muss diese Abwertung stoppen durch Exporte, sonst verringert sich das Zeitfenster in dem Sie den Konflikt bespielen können (Interessant sind gerade auch die Verrenkungen der russichen Zentralbank von kontraktiver Reaktion um der Abwertung zu begegnen zu expasiver Reaktion um Wirtschaft zu stimulieren).
Der Westen hingegen hat zum Ziel die Abwertung noch schneller vorran zu treiben und somit das Zeitfenster für Russland zu reduzieren.
Doch es stellt sich die Frage, was soll danach kommen? Wollen die sich wirklich in eine Zeitblase setzen und die sowjetische Nostalgie feiern (was die Äußerungen „Der Westen ist an allem Schuld, wir sind die armen Verlierer“ nahe legt). Oder spekulieren die darauf, dass der Ölpreis sich bald wieder stabilisiert und unsere Gewinnsucht dazu führt, dass wir wieder munter Handel treiben und Industrieausrüstung liefern?
@Zimdarsen: Könnten Sie kurz darlegen, was Ihre Fragen bezüglich Grundgsetz, Frankreich und GB mit meinem Kommentar zu tun haben sollen?
@StMarc:
Hätten Sie die Auseinandersetzung um den Schauprozeß gegen die Brüder Nawalny verfolgt, wüßten Sie, wo diese Ansätze sind: Im Gefängnis.
Wer jetzt noch versucht zu demonstrieren, wird direkt zusammengeschlagen und verhaftet.
Schon das Niederlegen von Blumen wegen Charlie Hebdo führt zu drastischen Gerichtsurteilen.
@Bang50
Leider habe ich den Eindruck, die denken nicht mehr an Morgen. Mit dem derzeitigen Kriegspropagandamodus kann man das durchaus noch eine Zeitlang durchhalten. Aber was dann? Die arme russische Bevölkerung.
Betreffs „Waffen für die Ukraine“ und „Zustand der Ukrainischen Streitkräfte“:
Die Ukraine hat eine durchaus wettbewerbsfähige Rüstungsindustrie. Defakto kann man alles selbst produzieren bis auf Hightech-Aufklärungskomponenten und Luftkampfeinheiten. Das meiste was dort verschossen wird ist ziemliches Lowtech, d.h. Gewehr- und Artilleriemunition. Allein, es fehlen Geld und Rohstoffe. Mit Rohstoffen für 100 Millionen kann die Ukraine genügend Lowtech-Munition für Monate produzieren UND würde tausende von Ukrainern mit Arbeit versorgen.
Die Fähigkeiten und Strukturen der ukrainischen Streitkräfte (d.h. reguläres Militär und Milizen) sind im Wandel. Ich meinte kurz vor Weihnachten in der Washington Post gelesen zu haben dass die ukranischen Streitkräfte kurz vor der Krimkrise die Schulnote „F+“ (fast total nutzlos) verdient haben, gegen Herbst allerdings ein „B-“ (gut mit leichten Problemen). Eine strenge Trennung zwischen „Milizen“ und „Militär“ existiert inzwischen nicht meh, Personal und Ausrüstung wird nach Bedarf durchgereicht, und die übelsten Schlendriane sind längst aus dem Generalstab entlassen worden. Das grössere Problem dürfte inzwischen die „Combat Fatigue“ sein denn gerade die zuverlässigen Truppen sind teilweise ein halbes Jahr ohne Pause im Einsatz.
Worauf ich mit dieser langen Einleitung hinaus will: Der Zeitpunkt an dem Russland mit minimalem Aufwand und Risiko „im Blitzkrieg“ die Ukraine überrennen kann sind wohl vorbei und daher behaupte ich dass das auch nie das Ziel Putins war. Dem geht es wirklich nur um „Russen heim in die Föderation“, die einzige offene Frage lautet „wie viel ist ihm das wert“.
„Autonomie für den Osten? Eine neue Demarkationslinie? Vielleicht sogar Uno-Blauhelme? In Berlin verhandeln Diplomaten über eine Lösung des Ukraine-Konflikts. Ohne Einigung dürfte der Gipfel in Minsk mit Putin und Merkel platzen… Beiden Seiten soll klar gemacht werden, dass sie sich in den Verhandlungen noch deutlich bewegen müssen, sonst scheitert alles. Im Kern dreht sich der Diplomatiepoker um einen Katalog, auf den sich beide Seiten bereits im September 2014 im weißrussischen Minsk geeinigt hatten.“
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-und-wladimir-putin-ukraine-gipfel-droht-zu-platzen-a-1017510.html
Der Knackpunkt dürfte hier wieder sein, dass die Seps keine eroberten Gebiete den Ukrainern zurück geben wollen. Das kann der Kreml den Seps aus Politischen Gründen nicht zumuten. Da wird so lange verhandelt, bis Merkel die USA wieder verlassen hat. Dann werden die Gespräche in Minsk abgesagt. Montag Abend reist Merkel ja gleich weiter nach Kanada. Vielleicht kann Poroschenko die Waffen ja dann schon am Dienstag im Empfang nehmen.
@Bang50
Sie schreiben ihre Wirtschaftlichen Träumerreien hier auf!! Durch den Rubelverfall und die Verteuerung ohne Lohnsteigerungen wird einfach weniger gekauft bzw. es gab Panik Käufe und jetzt fehlt den Russen das Geld zu Konsumieren. Der PKW Markt soll nach Bommjahren 2015 um 25-35% einbrechen, wo es besonders die Modelle trifft, mit sehr hohen Zulieferanteile in Hartwährungsländern. Wenn überhaupt wird bevorzugt im eigenen Land nur noch Urlaub gemacht, Ferienwohnungen werden verkauft etc. Statt Fleisch werden billigere Nahrungsmittel gekauft. Alles durch Berichte so bestätigt. Da werden einfach die Importe Reduziert und nicht die Exporte gesteigert.
DE ist auch nur so Exportstark, weil hier Kapital ohne Ende zum Investieren vorhanden ist. In Russland werden wegen der Kapitalknappheit nur Kapazitäten für den Inländischen Markt geschaffen. Schon Theoretisch funktionieren da die Modelle nicht.
@ Benedikt –
Zitat:“Durch den Rubelverfall und die Verteuerung ohne Lohnsteigerungen wird einfach weniger gekauft bzw. es gab Panik Käufe und jetzt fehlt den Russen das Geld zu Konsumieren. Der PKW Markt soll nach Bommjahren 2015 um 25-35% einbrechen, wo es besonders die Modelle trifft, mit sehr hohen Zulieferanteile in Hartwährungsländern. Wenn überhaupt wird bevorzugt im eigenen Land nur noch Urlaub gemacht, Ferienwohnungen werden verkauft etc. Statt Fleisch werden billigere Nahrungsmittel gekauft. Alles durch Berichte so bestätigt.“
Sehr schön wie Sie den von mit skizierten Effekt eines Kaufkraftverlustes durch Abwertung beschreiben ;-)
Zitat:“DE ist auch nur so Exportstark, weil hier Kapital ohne Ende zum Investieren vorhanden ist. In Russland werden wegen der Kapitalknappheit nur Kapazitäten für den Inländischen Markt geschaffen. Schon Theoretisch funktionieren da die Modelle nicht.“
Öhm, da wird sich der Herr Mundell und der Herr Fleming aber freuen, beschreibt deren Modell doch genau was in Folge einer Kapitalflucht passiert ;-)
Jetzt müssen Sie nur noch verstehen was der russische Staat tun sollte um den Kaufkraftverlust zu stoppen und voilà, sie verstehen warum das russische Verhalten eine ziemlich dumme Idee ist.
P.s Ich hätte ja nie gedacht, dass wir mal einer Meinung sind ;-)
@Foxy: Man kann nicht mal schnell Importe durch heimische Produktion ersetzen, wenn diese vorher nicht existiert hat bzw. unbedeutend war, Sie unterschätzen die Problematik erheblich. Zudem führt (quasi-) Autarkie nicht zu Innovation und Produktionssteigerungen, sondern nur Wettbewerb, wie unzählige Versuche von Import Substituting Industrialization in der Dritten Welt gezeigt haben. Von Marktbeschränkungen profitieren i.d.R. immer nur politisch gut vernetzte Unternehmer, Politiker und Beamte, so wie die Oligarchen in Russland, die ihre Einkommen mit Bestechungsgeldern usw. aufbessern.
@Bang50: Der „Modernization Effect“ aus Urbanisierung, beruflicher Spezialisierung und wirtschaftlicher Diversizifierung führt zu einer Ausdifferenzierung der Gesellschaft und zum Entstehen autonomer wirtschaftlicher und sozialer Gruppen wie einer Arbeiterklasse und Unternehmern, mit entsprechenden Forderungen an die Politik. Diese Forderungen sind nicht nur untereinander inkompatibel (z.B. Arbeitsbedingungen), sondern diese Gruppen fordern auch entsprechende Gesetzesänderungen, die ihren jeweiligen Sektoren nützen. In (zumeist autoritären) Staaten, in denen politische und wirtschaftliche Macht eng verknüpft sind, stellen diese autonomen Gruppen und ihre Forderungen eine Gefährdung der Machtbasis des Regimes dar – weshalb die Regime das Entstehen dieser Gruppen zu verhindern versuchen.
Ohne Gegenmaßnahmen verhindert die Dutch Disease diesen Modernisierungseffekt sehr wirksam: Der Anteil der handelbaren Güter, d.h. der verarbeitenden Industrie und der Landwirtschaft, in denen diese autonomen Gruppen vorranging enstehen, sinkt, während der Anteil der nichthandelbaren Güter, darunter der öffentliche Sektor steigt. Die Beschäftigten im öffentlichen Sektor sind ohnehin vom Staat abhängig bzw. profitieren von ihm…
Edit: Ich hoffe das ist einigermaßen verständlich. Acemoglu und Robinson haben in ihrem neuen Buch unzählige Beispiele dafür, wie Regime aus Angst vor kreativer Zerstörung und strukturellem Wandel, der ihre Machtbasis gefährden würde, Innovation verhindert haben. Und eine freie Wirtschaft mit ihren verschiedenen autonomen Interessengruppen, führt genau zu dieser Innovation durch Wettbewerb.
Verfolge gerade im Livestream die PK von Angie & Barry. Leider hat die Kamera nicht ihr Gesicht gezeigt, als Obama erklärte, sowohl er als auch Angela seien sich in ihrem Ziel einig den Islamischen Staat zu „zerstören“ (wobei hier übersetzungstechnisch wohl eher „vernichten“ passend wäre).
Das muss sie doch eigentlich sofort zurückweisen, sonst gibt’s Kritik aus der Opposition.
Beide natürlich kein Wort zum Thema Waffenlieferungen, wobei die erste gestellte Frage das Thema aufgreift. Allgemein das übliche, „wir sind uns größtenteils einig, wir stehen auf der selben Seite, die grundsätzliche Übereinstimmung ist doch da.“
Obama hat das Thema Waffenlieferungen nett mit „taktische Meinungsverschiedenheiten“ umschreiben.
Obama hat, wie zu erwarten, erst einmal gar nichts entschieden. „StrategicPatience“ halt. :)
Russischer Duma-Abgeordneter will Deutschland bombardieren .
(Quelle: Journalist Boris Reitschuster auf facebook)
„Wozu sollen wir Berlin stürmen? Wir müssen ganz Deutschland zerbomben, von unseren Flughäfen aus, bis nichts mehr übrig ist, kein einziger Stein, kein einziger Deutscher! Nur dann können wir uns „Sieger-Land“ nennen! (…) Wer reizt uns heute bis aufs Blut? Merkel, Angela Merkel! Sie ist das wichtigste Instrument der EU und NATO, und wegen ihr haben wir heute die Sanktionen und alles anderen!“
Wladimir Schirinowski, Chef der „Liberaldemokratischen Partei“, in der Staatsduma, und übertragen im Fernsehen.
Schirinowski gilt als Politikclown und ruft regelmäßig zum Zerstören anderer Länder auf. Insofern ist die Aussage kein wirklich neues Phänomen. Andererseits: Wenn so etwas von der Tribüne des Parlaments gesagt und im ganzen Land per Fernsehen verbreitet wird, sollte man es nicht als derart „normal“ auffassen, dass man nicht darüber berichtet. Viele Kreml-Astrologen betrachten Schirinowski, dem enge Verbindungen zum KGB und FSB nachgesagt werden, als eine Art „Hofnarr“ des Kremls, der ausspricht, was sich viele dort denken, aber nicht zu sagen trauen.
Waffenlieferungen erhöhen die Eskalation? Putin eskaliert schon seit Wochen:
Heute neues Video aus Alschewsk. 8 moderne Panzerhaubitzen 2S19 gefilmt.
Die OSZE berichtete zudem vor ca. 2 Wochen von einer Kolonne von 10 T-80 Panzern und vor ein paar Tagen von einem Feldlager mit 14 T-72 Panzern.
Da gibt es bestimmt eine Quelle/einen Link zu dem Video…
@Boots on the Ground:
In vielen Dingen stimme ich absolut mit Ihnen ein, zum Beispiel was die Marktbeschraenkungen angeht und ihren Nutzen fuer gut vernetzte Oligarchen oder skrupellose Aufsteiger. Die Prohibition waere dabei ja durchaus ein anschauliches Beispiel.
Allerdings sehe ich auch Unterschiede in der russischen Situation.
1. Der Wodka wurde nicht verboten ;)
2. Die Russen sind stolz und stehen absolut hinter Putin. Sie betrachten die „Entbehrungen“ nicht als Schuld der Regierung, sondern als Schikane des Westens. Das Murren wird sich daher inGrenzen halten, auch wenn sie voruebergehend auf qualitativ schlechtere einheimische Produkte ausweichen muessen.
3. Es hapert nicht am Wissen. Es hapert an Maschinen, mit denen man eine dem Westen aehnliche Qualitaet produzieren koennte. Dafuer waeren Investitionen notwendig gewesen, die aufgrund der zu starken Konkurrenz aus dem Westen bisher unterblieben. Zumindest im Konsumgueterbereich, aber auch in der Landwirtschaft. Wenn die Industrie den temporaeren Schutz nutzt, kann sich das aber ganz schnell aendern.
et voila
heavy metal gibts ab min 0.40
https://www.youtube.com/watch?v=m8tQCd4afWw&fmt=18
PS: Ich finde die Diskussion mit Ihnen uebrigens durchaus inspirierend. Es wird sicher spannend sein, zu beobachten, wie sich die Lage weiterentwickeln und welche unserer Ueberlegungen eintreffen wird. Oder auch nicht.
Danke! Diese Sichtweise auf die Dutch Disease war mir bisher unbekannt. Ich kenne den Widerstand gegen Außenhandel, durch hohe Funktionäre, eher aus der Richtung des Stolper-Samuelson-Theorem.
Zu Ihren # 3.
Die Russen nutzen noch (Beispiel) handjustierte Revolverdrehbaenke zur Herstellung von E-Duesen fuer Dieselmotore. In DL und Japan ist CNC Standard.
dafuer springen die russischen Diesel auch bei -40GrdC und billigem Brennstoff an, der Nissan versagt.
Will sagen, wenn es nicht auf optimale Effizienz und Kostenminimierung ankommt haben die ‚archaischen‘ Arbeitsprozesse auch ihre Vorteile – und verbessern kann man immer..
Ich stimme ihrer positiven Bewertung der Aufwuchsmoeglichkeiten der russischen Industrie zu. Der ‚Westen‘ wird sich ueber die Symbiose China-Russland noch wundern.
Wenn Ihre Gewaehrsschreiber als Amerikaner Dutch mit German gleichsetzen, das wird es in USA oft, dann sind sie auf dem Holzweg in Bezug auf Russland, welches DE von 1935 aehnlicher ist als andere Staaten .
Da Russland (incl Sibirien) nicht derart wie USA seit den 30ern ausgebeutet wurde und die russische Isolation eine Autarkie notwendiger Weise hervorrufen wird, braucht RUS nicht mit dem Ausland in Konkurrenz zu treten sondern eine bescheidene Weiterentwicklung genuegt.
Es wollen/sollen ja dort keine Investoren schnelles Geld machen, sondern Defizite aufgearbeitet werden.
Link zum Video. Erst LKW, dann die Panzerhaubitzen.
https://www.youtube.com/watch?v=m8tQCd4afWw
(Ich sehe gerade: wacaffe hat schon das gleiche Video verlinkt)
Eskalation: Auf ihrer Fahrt durch das Separatistengebiet begegneten der OSZE gestern allein 16 Kampfpanzer.
On the way to Khartsyzk, on route H21, the SMM observed two unmarked infantry fighting vehicles BMP-1, stationary and facing a westerly direction. On the same route, the SMM observed five tanks T-72 marked. The tanks were stationary and facing a westerly direction.
While traveling to Stepanivka (75km south-east of Donetsk, “DPR”-controlled) the SMM observed 11 military fuel trucks on road H21, in Zuhres (34km east of Donetsk, “DPR”-controlled), moving in a westerly direction; 11 main battle tanks (MBTs), two military trucks and military personnel near Ternove village (56km east of Donetsk , “DPR”-controlled); two MBTs at a checkpoint near Petrovs’ke village (67km east Donetsk, “DPR”-controlled); one self-propelled 122mm howitzer 2S1 Gvozdika in Makiivka (12km east-north-east of Donetsk, “DPR”-controlled), moving in a westerly direction. All vehicles were unmarked.
http://www.osce.org/ukraine-smm/139731
Am 6.2. fuhr die OSZE-Mission an einem Camp mit 14 T-72 Panzern vorbei.
In “DPR”-controlled territory the SMM saw a military camp with 14 tanks (T-72) and 7 BMP 1 infantry fighting vehicles (IFV) all unmarked,
http://www.osce.org/ukraine-smm/139391
Dafür erfüllen die russischen Diesel nicht die Abgas- und Verbrauchsvorschriften „westlicher“ Modelle. Wenn ich als Ingenieur etwas konstruiere, dann gibt es eben manchmal Anforderungen, die gehen nicht zusammen. Und dann muss man eben abwägen, was wichtiger ist. Das hat nur bedingt etwas mit dem Herstellungsprozess zu tun. Sie können die einfache „Russentechnik“ auch mit modernsten Fertigungsmethoden kopieren und sie wird genauso funktionieren. Modernstes Design mit archaischen Fertigungsmethoden zu kopieren wird da schon schwieriger.
Man sollte Chinesen und Russen nicht unterschätzen, aber so toll, wie manche tun sind sie auch (noch) nicht. Zig Jahre Kommunismus haben ihre eigenen Schwierigkeiten und Probleme geschaffen.
Wer wirtschaftlich zusammenarbeiten will, der muss vertrauenswürdig sein. Putin hat in dieser Beziehung viel Porzellan zerschlagen. Selbst die Chinesen werden sich eine wirtschaftliche Zusammenarbeit in Form von Investitionen chinesischer Firmen in Russland durchaus überlegen. Wer staatliche Verträge nicht einhält, hält auch keine wirtschaftlichen Vereinbarungen ein.
@Wait&C:
Die Russen haben selbst inzwischen bemerkt, daß es mit einfachen Durchmarschieren vorbei ist. Nachdem Beginn der Offensive auf Debalzewo, die hier von unseren Kiseljows auch gleich als in wenigen Tagen abgeschlossen bejubelt wurde, gab es ein böses Erwachen auf den Websites der „Novorossia“-Anhänger. Alleine an einer Stelle wurden nach einem Sturmangriff mehr als 300 Tote eingesammelt. Die komplette Angriffswelle scheint nach Anfangserfolgen in den Dörfern drumherum verblutet zu sein.
Die Offensive auf Debalzewo hatte sich bis heute dann erstmal festgefressen. Nach dem Eintreffen von massiven Verstärkungen kam heute wieder etwas Bewegung in die Geschichte.
Dieser wachsende Blutzoll und der sich dagegen regende Unmut an der Heimatfront ist die Achillesferse des Regimes. Auf die Wirtschaft gibt Putin keinen Pfifferling, aber die Verluste werden um jeden Preis verheimlicht.
Wer Druck ausüben will, muß den russischen Blutzoll in die Höhe treiben.
So langsam müsste es einem ja erstaunen wenn bei den Seps überhaupt noch relevante Bestände an ehemals Ukrainischen Großtechnik begegnen würde.
Beide Seiten verlieren auch einiges an Panzern und Schützenpanzern. Auf russischer Seite allein 12+ an einem Tag beim angriff über offenes Feld auf Sanzharivka. Klar, dass da Verstärkung über die Grenze rollen muss.
100% Zustimmung und ich glaube darin sind sich alle einig.
Man muss auch fast nie den Kopf schütteln, weil fast immer ordentlich argumentiert oder zumindest fundiert spekuliert wird.
@ KeLaBe
Ich finde den Großteil Ihrer Ausführungen nicht verkehrt. Nur das Gesamtbild – falls ich Sie richtig verstanden habe – überrascht. Erst fordern Sie vehement die militärische Option, um dann immer deutlicher (und richtigerweise!) herauszuarbeiten, dass andere und vor allem wirtschaftliche Instrumente sehr viel mehr Erfolg gegen die russische Aggression versprechen. Zumindest längerfristig.
Es sind halt zwei verschiedene Ebenen, grob vereinfacht getrennt:
1) Einerseits die Abwehr der militärischen Maßnahmen Russlands in der Ukraine
2) Andererseits die politischen Maßnahmen gegen Russland zum Erzwingen des Kriegsendes und der Rückkehr zum Status Quo
Dass Frau Merkel ihren unsäglichen „Mauervergleich“ bringen kann, und langfristige politische Optionen überhaupt angedacht werden, liegt allein daran, dass in der Ukraine Widerstand geleistet wird, dass es sowas wie eine „Linie“ gibt. Und das gegen einen Angriffskrieg, nicht gegen einen Mauerbau. Nebenbei erkauft mit einem Alltag aus Gewalt, Getöteten, Verkrüppelten und Vertriebenen. Krieg halt.
Wie lange das Bestand hat ist vollkommen offen, über das 1:1 Kräfteverhältnis Russland-Ukraine herrschen wohl keine Illusionen.
Nach einem militärischen Sieg Russlands braucht man sich auch keine Illusionen über den „langen politischen Atem“ des Westens machen. Wenn die Ukraine einknickt und den russischen Forderungen nachgibt (oder gleich ne russiche Junta verpasst bekommt und Teil der GUS wird), dann wird in Europa keiner mehr Prinzipien reiten und langfristigen Druck fordern. Siehe Teilung Deutschlands, siehe Krim.
Die Existenz einer „ukrainischen Ukraine“ ist also Grundvoraussetzung für alle europäischen Maßnahmen zum Schutz der „ukrainischen Ukraine“ vor Russland.
Gerade diese Existenz ist aber derzeit prekär. Europa kann/will in der Ukraine vielleicht nicht militärisch gewinnen, für Russland ist das aber derzeit eine Option. Wie angesprochen sowohl mit dem aktuellen militärisch-wirtschaftlichen Ermüdungskrieg, als auch mit der angeblich möglichen Eskalation auf „Einmarsch in Kiev“.
Solange ein russischer militärischer Sieg eine Option ist, gibt es für Russland keinen Grund mit der Gewalt aufzuhören. Sie wirkt ja.
Und Russland wäre schön blöd, auf dieses militärische Mittel zu verzichten, damit Europa in Seelenruhe seine politischen Maßnahmen in Stellung bringen kann.
So läuft es derzeit auf ein Wettrennen mit angezogener Handbremse hinaus: Entweder Russland siegt mit dem derzeitigen „Bürgerkrieg“ irgendwann militärisch, oder irgendwelche noch unkonkreten niederschwelligen politischen Maßnahmen bauen genug Druck auf, dass Russland einlenkt. Klingt nicht allzu gut, oder?
Wird noch schlimmer, weil Russland in der Ukraine jederzeit die Handbremse lösen könnte. Zumindest theoretisch. Marsch auf Kiev und so.
Und damit lassen sich dann so ziemlich alle europäischen Maßnahmen abschrecken:
– SEPA-Aussschluss -> Marsch auf Kiev
– Kartellklage gegen Gazprom -> Marsch auf Kiev (www.economist.com/blogs/economist-explains/2015/01/economist-explains-2)
etc.
Von daher kann Europa, selbst wenn es auf politische Lösungen setzen will, die militärische Dimension nicht ganz ausser Acht lassen.
Nochmal: Europa muss nicht militärisch „gewinnen“. Aber um den Krieg zu beenden oder wenigstens einzufrieren muss auch ein russischer militärischer „Sieg“ über Kiev unwahrscheinlich werden.
Entsprechend sind es wieder zwei Aspekte, die berücksichtigt werden müssen:
– Die immer wieder wiederholten russischen Offensiven dürfen Kiev nicht mehr kosten als Russland. Militärisch braucht es hier nichtmal soviel – die Offensiven sind auch so schon teuer, und ohne Panzer und Artillerie läuft da nicht viel. Panzerabwehrwaffen und das Aufklären von Artilleriestellungen würden hier schon viel erreichen. Auch für Russland ist ein T-72 keine Nullsumme. Wirtschaftlich würde es zynisch gerechnet schon reichen, wenn die ukrainische Wirtschaft nicht ganz so stark abstürzt wie die russische. Derzeit sind beide im freien Fall, die ukrainische geringfügig mehr als die russische. Das würde zwar einige Mrd. im Jahr kosten, im Vergleich zu den Alternativen würde es sich wohl rechnen. (Nur zum Vergleich: Billiger als etwa der Afghanistan-Einsatz wäre es für die europäischen Staaten allemal.)
– Kiev und die West-Ukraine müssen eindeutig off-hands sein, die „Marsch auf Kiev“-Option muss vom Tisch. Hier kommt entgegen, dass die russische Propaganda nicht in diese Richtung thematisiert, dass die Wahrnehmung in Russland auf den Donbass konzentriert ist, und dass Putin wohl nicht wirklich eine Besatzung der Ukraine anstrebt. (Sonst hätte er das getan solange die Gegenseite noch unkoordiniert war, und das Risiko damit minimal. Gleichzeitig ist fraglich, ob die russische Seite dazu militärisch wie politisch überhaupt in der Lage ist.) Ein beispielhaftes Vorgehen wäre hier die Rolle der russischen „Peacekeeper“ im Süd-Ossetien-Konflikt. (Die waren zwar nicht neutral, aber das Bedrohungspotential und mediale Profil war gering. Sollte der Konflikt sich aber soweit verlagern, dass er sie erreicht, wird dies als angekündigter Kriegsgrund für eine „provozierte Reaktion“ der Einsatz der restlichen Streitkräfte genommen.) Genauso könnten bilateral Streitkräfte vor Kiev stationiert werden, abseits des Donbass. Und sollten die trotz der passiven Ausrichtung das Ziel von Kampfhandlungen werden, wäre der Casus Belli für deren massive Verstärkung gegeben. Polen wäre beispielsweise zu einer solchen robusten „Beobachtermission“ weit abseits der aktuellen Frontlinie, unterhalb der aktuellen Eskalationsschwelle, in der Lage. Die Lithuanisch-Polnisch-Ukrainische Brigade zielt glaub genau darauf ab. Und würden polnische Soldaten abseits des Donbass mit Kriegsgerät angegriffen, wäre auch die Nato im Boot um auf diese Eskalation zu reagieren. Mit allem benötigten Propaganda-Vorteil, weil es ja nicht „gegen die armen Menschen im Donbass“.
Ist jetzt nur ganz grob skizziert, aber das Bild wird glaub deutlich: Politische Mittel wirken langsam, mit Militär lassen sich schnell Fakten schaffen. Genau das muss verhindert werden.
@klabautermann
Putin – und das haben er und Lavrow ja nun mehrmals deutschlich gemacht – sieht aber die ganze Entwicklung in Europa nicht aus der prä-WWII-, sondern aus der post-WWII-Perspektive und da ist in der Tat – aufgrund des Engagements der USA in Sachen NATO-Beitritts von Ukraine, Georgien, Moldavien etc sowie des ABM/Global-Strike-ConOps – die Analogie zur Kubakrise viel zutreffender, allein schon deswgen, weil es 1938 eben noch keine Nuklearwaffen und Ballistische Raketen gab.
Da liegen Sie glaub nicht ganz richtig, und die Analogie hapert auch an einigen entscheidenden Punkten.
1) Zum einen ist Russland eben kein „Block“ mehr, sondern schlicht ein isolierter Einzelstaat. Auch gerade aus dem immer wieder bemühten „Umzingelung durch die Nato“-Narrativ wird glaub deutlich, dass die russische Regierung sich dem nur allzu bewusst ist (auch wenn sie sich natürlich lieber in der Tradition der UDSSR sieht).
2) Zum anderen, und das ist wesentlich, geht von Polen und den baltischen Staaten eben keine Bedrohung Russlands aus. Natürlich bemüht Russland dieses Narrativ immer wieder, aber es hat keine Substanz. Das ist ein deutlicher Unterschied zum Kalten Krieg, wo sehr konkrete Bedrohung sehr exakt gegengerechnet wurden. Anders als damals mit den Raketen in der Türkei oder auf Kuba gibt es eben keine in Polen, den baltischen Staaten und erst recht nicht in der Ukraine.
Persönlich glaube ich nicht, dass die Nato-Osterweiterung überhaupt das Thema ist, sondern schlicht das Symptom, dass sich am ehesten medial aussschlachten läßt. Der Euromaidan hatte schlicht nichts mit der Nato zu tun, und eine Nato-Annäherung war bis dahin auch kein Thema. Worum es hingegen sehr grundsätzlich ging war das wirtschaftliche Abwenden von Russland. (Auch weil Russland auf ein Entweder-Oder gepocht hat, und ein Großteil der Bevölkerung nicht bereit war für den russischen Markt auf den europäischen zu verzichten.)
Und das ist doch der wesentliche Punkt: Die „Westwendung“ der ehemaligen GUS-Staaten entspricht dem Willen der jeweiligen Bevölkerungen und ist vor allem wirtschaftlich motiviert.
Gleichzeitig baut Russland wirtschaftlich immer weiter ab, und kann die ehemaligen GUS-Staaten wirtschaftlich nicht mehr in seinem Orbit halten.
An diesem Zustand Russlands wird sich auf Jahre oder Jahrzehnte nichts ändern, trotz Rohstoff-Einnahmen. Und sollte die russische Wirtschaft doch irgendwann erstarkt sein, wäre der Zug schon längst abgefahren, und die Staaten längst fester Bestandteil im europäischen Wirtschaftsgefüge. Polen ist da ein gutes Beispiel, wie schnell das gehen kann, und warum das für andere Ex-GUS-Staaten so attraktiv ist.
Die russische Strategie, und das scheint gerade an der Ukraine sehr deutlich zu sein, scheint also vor allem darauf abzuzielen, auch gerade die wirtschaftliche West-Annäherung der ehemaligen GUS-Staaten auf Eis zu legen. Der wirtschaftliche Schaden an der Ukraine wäre also nicht nur eine Folge des Donbass-Krieges, sondern der Donbass-Krieg ein Mittel um der ukraine wirtschaftlich so sehr zu schaden, dass sie auf absehbare Zeit den Anschluss an das restliche Europa verliert.
Wenn man einen historischen Vergleich bemühen wollte, wäre man dann doch wieder in der Prä-WWII-Ära. Eben als Russland industriell total unterlegen war, und die Staaten zwischen Russland und Deutschland immer selbstständiger wurden. Auch damals hat Russland erstmal militärisch Fakten geschaffen (und ja, da ist der Vergleich mit dem Molotov-Ribbentrop-Pakt). Um die wirtschaftlichen Aspekte, so der Plan, konnte man sich dann „in Ruhe“ in den Folgejahren kümmern.
Und dieses „Wenn ein wirtschaftliches Kräftemessen um die Nachbarstaaten aussichtslos ist, erst die Einflusssphäre um jeden Preis sichern, und dann nach eigenem Zeitplan wirtschaftlich entwickeln“ ist ja durchaus rational. Und anders als damals gegen Hitlerdeutschland hat Russland diesmal nicht mit einem Angriff zu rechnen. Allerdings ist diese Herangehensweise mit dem Völkerrecht und der europäischen Idee vollkommen unvereinbar.
Die Möglichkeit (und imho Wahrscheinlichkeit) einer solchen Rechnung hinter Putins Vorgehen macht mir nicht unbeträchtlich Angst. Denn die liesse sich spieltheoretisch fast nahtlos von der Ukraine auch auf die anderen Ex-GUS-Staaten übertragen.
Die Seps haben die Schnellstraße ein paar Km oberhalb von Debaltseve unter Kontrolle gebracht. In den Kessel verlieren die Ukrainer wohl jeden Tag mehrere Stellungen. In der Stadt Debaltseve sind die auch schon drinnen. Geht wohl schneller wie in Illovaisk. Die Ukrainer sind dort noch sehr weit verteilt. Das mit der Regeneration ist dazu ein großes Problem.
Merkel und Steinmeier schließen jetzt Waffenlieferungen nicht mehr kategorisch aus. Das Minsker treffen wird stattfinden, aber man rechnet nicht mit einer Einigung. Also Waffenlieferungen bis Ende der Woche.
Putins Plan dürfte jetzt sein, dass er Poroschenko seine Forderungen aufzwingt, und es dann zwischen ihm, Jazenjuk oder den Rechten Sektor zu Eskalierenden Streiterreien kommt. Und hoffen das sich das von alleine regelt. Der Empfang in Kiew dürfte für die tlw. sehr kühl ausfallen. Was die Sache sehr sehr schwierig macht. Außerdem ist da die Russische Grenze nicht gerade in der nähe.
Die Moscow Times hat einen Artikel zu Rußlands Problemen, genügend Berufssoldaten für den Krieg in der Ukraine bereitszustellen:
http://www.themoscowtimes.com/opinion/article/russian-army-facing-big-problems-in-ukraine/515636.html
Kommt Putin doch nicht nach Minsk?
Der russische Botschafter in Weißrussland Alexander Surikow sagt, es gibt Informationen das Wladislaw Surkow nach Minsk fliegen wird.
Russian presidential aide Surkov may attend Contact Group talks in Minsk — ambassador http://tass.ru/en/world/776557
Einen Tag vor dem Ukraine-Krisengipfel hat das russische Militär eine Großübung begonnen.
Die Nachrichtenagentur Interfax meldet, rund 2000 Spähtrupp-Soldaten hätten ein Manöver in Südrussland begonnen. Es sei für die Dauer eines Monats angesetzt.
Auch auf der von Russland annektierten Krim hätten mehr als 600 Soldaten eine Militärübung gestartet, meldet die Nachrichtenagentur Ria unter Berufung auf die Schwarzmeerflotte.
Ukraine-Konflikt: Russen starten Truppenübung auf der Krim http://spon.de/aeqTA
Die nächste Stufe des Nervenpokers wird angestoßen. Aus der bereits oben zitierten Moscow Times sinngemäß:
Ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums, der nicht genannt werden will, berichtet, dass Russland US-Waffenlieferungen als indirekte Kriegserklärung auffassen wird, und, dass Moskau would not only up the ante in eastern Ukraine, „but also respond asymmetrically against Washington or its allies on other fronts.“
Genannte Beispiele wären Aktivitäten am Golf (Ölpreis) oder die Lieferung sensibler Waffentechnologie an China. Kein Wort vom Baltikum.
@axel_f …und somit hätte Putin einen Grund nicht direkt einzuwilligen und muss sich nachher wieder nicht dran halten.
Hatten sich zum Thema Öl nicht zuletzt auch die Saudis und Russen getroffen?
Bisher dachte ich immer, die Amis hätten einen Deal mit den Saudis.
Russland spielt die Karte Krieg „gut“ aus, sie gehen einfach davon aus, dass der Westen einknickt. Das Problem wurde ja schon vor einem Jahr aufgegriffen: ob man jetzt oder später dagegen hält, wenn der Aggressor weitermacht, knallt es früher oder später.
@ StMarc
Damit würden die Russen auch die letzte Maske fallen lassen. Die Russen haben sich in ihrem Doppelspiel verfangen und kommen nicht mehr raus. Wirtschaft säuft ab, in der Ukraine werden Menschen verheizt. Dann kann man sich jetzt zum Schluss auch noch bei den Amerikanern dafür Rächen, dass die SU zerfallen ist (was ja Quatsch ist).
Das bekommt langsam irrationale Züge und wird somit brandgefährlich.
Forbes schätzt, dass der Ukraine schon sehr bald das Geld für die ATO ausgehen wird:
“Unless the West steps in to massively aid Ukraine’s economy in the very near future the country will simply not be able to afford the “anti-terror operation” in the East. Someone has to pay the salaries of the soldiers fighting in the Donbas,someone has to buy the gasoline necessary for to get them there, and someone has to pay for the ammunition they use. Given its precarious state finances Ukraine’s ability to do this has always been constrained, but now it’s about to run out.”
http://www.forbes.com/sites/markadomanis/2015/02/09/ukraines-economy-is-collapsing-and-the-west-doesnt-seem-to-care/
Das IWF Programm scheint vorzeitig zu Ende zu sein, die EU Fördertöpfe sind wohl ebenfalls überdehnt worden. Der Staatsbankrott dürfte schneller kommen, als man mögliche US Waffen Flächendeckend an die Front gebracht hätte. Die Privaten Westlichen Gläubiger der Ukraine wollen sicherlich auch keine Fortführung der ATO.
@ Benedikt
Damit geht das russische Spiel zum Teil auf. Die Verschuldungsmisere bricht der Ukraine also quasi das Genick.
Kramatorsk liegt unter russischem Raketenbeschuß (Video und Bilder):
http://www.hromadske.tv/society/kramatorsk-obstrilyali-ye-poraneni—–zmi/
@StMarc: Hatte irgendjemand gedacht, Putin würde nicht mit eigenen Drohungen antworten? Er befindet sich im Krieg mit der NATO. Wie oft muß man das noch wiederholen, ehe es in die Köpfe einsinkt?
Er wird selbstverständlich Terroranschläge gegen den Westen und mit dem Westen verbündete Staaten unterstützen. Das hat Moskau während des Kalten Krieges im großen Maßstab getan, das tut man vermutlich längst wieder. Die iranischen Waffen, die im Irak etliche GIs das Leben gekostet haben, sind dort nicht ohne Moskaus Zustimmung gelandet. Der Führungsstab von ISIS wurde vom KGB ausgebildet, rekrutiert sich zu einem enormen Teil aus Tschetschenien und Dagestan und zeichnete sich bisher durch eine wundersame Arbeitsteilung mit Assads Regime aus.
Und das von ISIS geschaffene Machtvakuum nutzt die von Iran aus operierende Hisbollah mit russischen Waffen, um an einem Landkorridor von Iran bis Libanon zu arbeiten.
Gleichzeitig ist die Hisbolla in Amerika aktiv und erkundet Schmuggelrouten in die USA hinein. Putin wird diese asynchrone anti-westliche Armee nicht nutzlos liegen lassen, bloß weil an ihm in der Ukraine einen schnelleren Sieg schenkt.
Nebenbei:
Die Ukraine bietet den Landkorridor zu Ungarn, Bulgarien, Serbien, Griechenland. Wer mit den Russen redet statt mit ihren deutschen Propagandatüten, weiß, was das orthodoxe Christentum mit russischen Machtansprüchen zu tun hat. Putin will den kompletten Landkorridor an die NATO-Grenze, nicht nur zur Krim.
@Flaxx
Das „russische Spiel“ geht nur deswegen auf, weil die ukrainische Speerspitze der Fracking Offensive von „Exxon-John“ und Co gegen die russische Öl-/Gas-Marktdominanz in Europa durch den Ölpreisabsturz in sich zusammengebrochen ist. Selbst ohne die Schwarzmeer- und die Donbass-Felder hätte Kiew zumindest die Felder bei Liew erschliessen können, aber Kiew hat die Priorität auf die ATO gelegt und die notwendigen Reformen wie insbesondere Privatisierung des Energiesektors und Besteuerung ausländischer Investoren einfach nicht angegangen, und so sind die Investoren auch in Sachen Liew-Felder abgesprungen.
Reuters meldet eine Offensive der ukrainischen Nationalgarde bei Mariupol.
Ukrainische Aktivisten melden, daß auch das Bataillon Asow beteiligt ist.
Bei Taganrog auf der russischen Seite gegenüber Mariupol ist erneut ein Zug mit Panzerfahrzeugen eingetroffen.
Debaltsevo scheint laut Berichten der Seperatisten abgeschnitten zu sein. Die ukrainische Seite bestreitet dies, gibt aber „Nachschubschwierigkeiten“ zu.
Gleichzeitig, wie erwähnt, ist das Battalion Azov in einige Dörfer rund um Mariupol vorgestoßen.
Außerdem gab es einen Raketenangriff auf das Hauptquartier der ATO auf dem Flughafen von Kramatorsk, wohl unter Verwendung von BM-30 „Smersh“ Raketen mit Clustersprengköpfen. Dabei schlugen einige Bomblets auch in Wohngebieten ein, es gab Tote und Verletzte sowohl bei dem Stab der ATO wie auch unter der Zivilbevölkerung.
Kramatorsk ist immerhin fast 60 km hinter der Front.
Focus und andere melden, dass Azov angeblich eine russische SU-25 an der RF/UKR Grenze abgeschossen hat.
Zusammen mit den anderen Meldungen versuchen also die hardliner auf beiden Seiten zum wiederholten Male die morgigen Gespräche in Minsk zu torpedieren. Auf ukrainischer Seite sind das wohl die „Freiwilligen-Btlne“ und auf russischer vermutlich die Kosaken-Fraktion. Solange den Oligarchen der einen wie der anderen Seite die Devisen nicht ausgehen wird dieser Wahnsinn wohl weiter gehen.
Das Btn. Azov sagt nur „sie hätten gehört“ jemand habe eine Su-25 abgeschossen.
Azov selbst ist dort, wo es passiert sein soll (Raum Lugansk), gar nicht im Einsatz.
Die reguläre Ukrainische Armee ist mit dem Versuch, Debaltsevo zu entsetzen wohl zu stark beschäftigt, aus dem Grund blieb es Azov vorbehalten, eine medienwirksame Gegenoffensive zu starten.
Inwieweit das von Erfolg gekrönt ist läßt sich nur schwer abschätzen, aber für einen dauernden Erfolg dürften dem Battalion Azov einfach die schweren Waffen fehlen.
Wobei der halbe Belagerungsring um Mariupol anscheinend nicht sonderlich stark gehalten ist.
Aus Polen haben sich die Fracking Investoren ebenfalls zurückgezogen. Problem waren dort die hohen Auflagen bzw. langen Genehmigungsverfahren und dass die Bohrungen erfolglos verlaufen sind. Chevron hat sich wohl erst aus Polen und dann aus der Westukraine verabschiedet. Wohl wegen den gleichen vorgenannten Gründen. Gazprom hat seine Investitionen drastisch runter gefahren. Da muss sich das Angebot wieder an den geringeren Bedarf anpassen. Das dürfte sicherlich auch einige DE Auftragsnehmer von Gazprom hart treffen. Die Ukraine wird auch auf Dauer sehr viel weniger Gas abnehmen. Die Privaten Verbraucher werden Energiesparen auf die harte Tour lernen und Teile der Schwerindustrie werden bestimmt still gelegt.
Die nicht mehr erhöhbare Verschuldung in Verbindung mit fehlenden Reformen hatte schon Yanu das Genick gebrochen. Den hat Putin finanziell fallen gelassen und ihm Exil gewährt. Gleiches droht Poroschenko und Jazenjuk jetzt vom Westen. Wirtschaftliche Reformen werden in Kiew nicht mal Diskutiert. Ist schon blöd, wenn man nicht einmal aus der Jüngsten Geschichte Lernen kann.
Poroschenkon und Jazenjuk führen Krieg gegeneinander. Das ist der Grund warum die Ukraine gegen Russland verliert. Nicht weil Russland so stark ist. Mit guten Kompromissen und kluger Politik hätte man gegen den Kreml sehr viel mehr reißen können.
Mariupol ist für die Seps wohl ein Abnehmer für ihre Kohle. Daher werden die dort kein großen Angriff jetzt starten. Die liefern Kohle dafür liefert Achmetow Lebensmittel. Asow hat wohl die Macht in Teilen von Mariupol von der Ukraine übernommen. Die stecken da mit drinnen. Der Vorstoß kann auch mit den Seps einfach abgesprochen sein. Teile eines anderen Geschäftes eben.
@JCR
Danke für die Klarstellung, ich hatte mich schon gewundert.
Ihre Einschätzung zu Mariupol teile ich, der Schwerpunkt der Seps ist eindeutig bei Debaltsevo, da werden die wohl so ziemlich alle Reserven von anderen Frontabschnitten abgezogen haben.
In der Süddeutschen gibt es heute online was zu den „Separatisten“: Moskaus Marionetten.
wer wahlweise frustrationsresistent bzw. masochistisch veranlagt ist sollte sich mal den SPON artikel von Gebauer “ US-Arsenal für die Ukraine: Was sind „tödliche Verteidigungswaffen“?“ durchlesen.
Leseprobe:
so geht es nahtlos weiter. so kann man natürlich auch demonstrieren das man den anpruch auf qualifizioerten journalismus schon lange aufgegeben hat.
Keine Militärbasis auf Zypern
„There is no talk about any military bases in Cyprus. All media reports on this subject are nonsense,“
Cyprus not to offer military bases to Russia — Foreign Ministry
http://tass.ru/en/world/776745