Offiziell: Deutschland kann NATO-Verpflichtungen wegen Materialproblemen nicht erfüllen
Die Materialprobleme der Bundeswehr, die in den vergangenen Tagen in der politischen Debatte in Deutschland Wirbel machten, werden nun auch zu einem außenpolitischen Thema: Die deutschen Streitkräfte können ihre gegenüber der NATO eingegangenen Verpflichtungen nicht erfüllen. Das hat inzwischen auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen eingeräumt.
Bei den fliegenden Systemen liegen wir im Augenblick unter den vor einem Jahr gemeldeten Zielzahlen, was wir binnen 180 Tagen der Nato im Alarmfall zur Verfügung stellen wollen. (…) Dahinter steckt der Ersatzteilengpass bei den Flugzeugen und der Ausfall von Marinehubschraubern.
zitiert Bild am Sonntag (Link aus bekannten Gründen nicht) die CDU-Politikerin.
Zuvor hatte auch der Spiegel berichtet, dass die Bundeswehr hinter den Verpflichtungen zurückbleibe:
Das Verteidigungsministerium hat eingeräumt, dass die Bundeswehr gegenwärtig den vertraglichen Anforderungen nicht genügt, die sich aus den aktuellen Nato-Verteidigungsplanungen zwingend ergeben.
Auf Anfrage des SPIEGEL erklärte das Ministerium, dass die Zielzahlen des „Nato Defence Planning Process“ für das Jahr 2014 „aktuell bei den fliegenden Systemen nicht erreicht“ werden. Im Ernstfall eines Angriffs etwa auf ein baltisches Nato-Mitglied könnte die Bundeswehr zum Beispiel die 60 angemeldeten Eurofighter nicht stellen.
Die Konsequenzen aus diesen Zahlen, das hat die Ministerin gegenüber BamS betont, betreffen zwar nicht laufende Einsätze oder kurzfristige Krisenreaktionen der NATO wie die verstärkte Luftüberwachung über dem Baltikum. Dennoch ist das im Bündnis eine weitere zumindest politische Schlappe, nachdem Deutschland sich oft genug vorhalten lassen muss, weit unter* den angestrebten Aufwendungen von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung zu bleiben.
Hinter dem Ersatzteilengpass steckt eine Sparrunde vor ein paar Jahren – bei der das Verteidigungsministerium wie alle Ressorts eine globale Minderausgabe erbringen musste. Die wurde durch einen Verzicht auf die Bestellung von Ersatzteilen erwirtschaftet, der sich jetzt zum Beispiel beim Eurofighter auswirkt.
(Die in anderen Threads bereits aufgelaufenen Kommentare dazu verschiebe ich hierher.)
*es muss natürlich unter halten – pardon, durch einen Fehler meinerseits stand da in der ersten Version über...
(Foto: Verteidigungsministerin von der Leyen am 31. August bei einer Pressekonferenz in ihrem Ministerium – ©Thomas Köhler/photothek.net)
Der vergleich mit Frankreich ist ja wohl nicht ernst gemeint ? Mali wurde doch nur gemacht weil Areva seine Abbaugebiete in Gefahr sah. Die wurden gesichert und der Rest sich selber überlassen . Von Syrien, Libyen , Irak und Afghanistan denen die „freie Welt“ die Demokratie bringen wollte reden wir mal nicht. Falls es vergessen wurde schicken wir gerade Waffen und Ausbilder in genau so eine Gegend. Ich denke wir haben aus unserer Geschichte gelernt.
Also: Renovierung der Streitkräfte. Und wer soll´s machen?
Und ich würde so lachen, wenn jetzt die DE Rüstungsindustrie, auf die teilweise berechtigt, aber immer knüppelhart eingeschlagen wird, einen dicken Schmerzensgeldaufschlag für Ersatzteile etc. verlangt – oder aber sagt: aha, das sind aber unerwartet neue Töne innerhalb einer immer gefährlicher gewordenen Welt.
Da wird auch Frau Dr. Suder zurückrudern müssen. Und hinter verschlossener Tür ändert auch Herr Gabriel seine Haltung bei den ach so „bösen“ Rüstungsexporten.
Der Bw ist zu wünschen, dass medial nicht doch noch ein anderes Thema attraktiver wird. Der Druck muss bleiben, sonst gibt es keine spürbaren Effekte.
Am Ende des Tages/ der Legislaturperiode versemmelt es aber die BwOrganisation mit Plg, AIN, PlgABw, BAAINBw und all den anderen von ganz alleine! Und dann?
Das ist doch ein schlechter Witz, dass man das man das nur mit der einen Sparrunde begründen will. Es liegt an grundsätzlichen strukturellen Problemen. Ich hasse eine solche Schwamm-Aussage zwar selbst, jedoch fehlen mir persönlich die sprachlichen Möglichkeiten, die Vielzahl von Problemen und Aspekten besser auszudrücken als mit diesem Satz.
Vieleicht ist die Ursachenforschung aber auch gar nicht so schwierig. Im Rahmen der letzten Bundeswehrstrukturreform habe ich Vertreter der Personalleiste im BMVg gefragt, durch welche Effizienzsteigerungen der überproportionale Abbau des Zivipersonals der Bundeswehr ausgegelichen werden sollte, in Anbetracht dessen, dass keine gleichwertige Kernaufgabe, wie die Wehrpflicht bei den Streitkräften, weggefallen ist. Die simple Antwort war, dass es sich bei der neuen Struktur um Design-to-cost handle. Um Missverständnissen vorzubeugen, damit möchte ich nicht ausdrücken, dass die Kürzung bei den Zivilmitarbeitern der Hauptgrund für die im Artikel genannten Defizite ist, sondern auf die eigentliche Triebfeder dieser Reform hinweisen.
Vieleicht ist ja nun das Zeitalter des in die Tasche lügens vorbeit, bei dem man meinte im Rahmen einer Planwirtschaft, marktwirtschaftlich orientierte Prinzipien zur Kosteneinsparung anwenden zu können, bzw. dass globale Minderausgaben nicht zum Verlust von Fähigkeiten führen, nachdem man eh schon Jahrzehnte von der Substanz lebte. Ein konkretes Beispiel für den Irrsinn war für mich die Arbeitsgruppe Wolf, die an unserer Dienststelle jeden einzelnen der ca. 650 Dienstposten verhandelt hat mit dem grundsätzlichen Ergebnis, dass die verbleibenden Dienstposten alle notwendig waren. Zusätzlich wurde anschießend eine weitere Einsparung von 1% der Dienstposten verlangt. Sicher nur ein Beispiel von vielen, aber es spricht Bände.
Na, wer hätte das gedacht. Ich hatte gewettet, dass die Bundeswehr erst in 10 Jahren am Ende ist, weil es kein Personal mehr hat. Aber nachdem jetzt rausgekommen ist, dass nur noch Schrott vorhanden ist, wird das die Bundeswehr als Arbeitgeber nicht attraktiver machen. Ist das die große „Wir machen die Bundeswehr zum attraktiven Arbeitgeber Kampagne? Und, wann ist der „Verein“ am Ende??? Schon in 5 Jahren?
Und jetzt bitte nicht mehr nach oben melden: „Alles ist gut und es gibt keine Probleme!“
Der Letzte macht bitte das Licht aus……
Oha, im ZDF prallten eben die Meinungen aufeinander. Arnold mit Reform der Reform und Otte mit weiterhin Breite vor Tiefe und mehr Mittel ab 2016. Alles unter „bedingt einsatzbereit“.
@all:
Hätten wir denn Waffen für den EF? Ähnlich wie die Partner gegen ISIS? Bomben, Raketen, etc.?
Und das ultimative Salz in der Wunde:
Das alles wurde nur publik weil Frau Ministerin zwei Tage auf einen funktionierenden Flieger warten musste. Oder würde sonst ein Hahn deswegen krähen?
@Closius
| 27. September 2014 – 19:20
War bedingt einsatzbereit nicht der Auslöser der Spiegelaffäre
@Thomsen
vor 20 Jahren wurde unter den Augen der Abnehmenden die Ausrüstung von Fahrzeug zu Fahrzeug durchgereicht
Ein Armutszeugnis für die Bundesrepublik. Da will man immer international mehr Verantwortung übernehmen, kann aber nicht mal seine eigene Armee materiell wie finanziell ausreichend ausstatten.
Wenn es zum Verteidigungsfall käme, könnten wir gleich die weiße Fahne raushängen. Andererseits muss man aber berechtigterweise auch mal fragen, warum denn von den Herrn Parlamentariern keiner sich mal über den Zustand der BW informiert.
Dort handelt man auch nach dem Motto “ Wenn mir keiner was berichtet, weiß ich auch von nichts“.
Es wird Zeit, daß man die Bundeswehr nicht mehr als Unternehmen begreift, das man managen kann, sondern wieder als Streitkraft sieht, die man führen muss (das Fass, daß für viele deutsche Traditionsunternehmen auf kurzfristige Gewinne angelegte und beraterfirmenalimentierende Modemanagementmethoden ebenso verheerend waren, mache ich jetzt mal lieber nicht auf). Es wird Zeit, daß man den Schwerpunkt wieder bei der Fähigkeit zu Hard-Kills statt Soft-Skills sieht. Daß der Staatsbürger zum einsatzbereiten Soldaten erzogen wird, der bereit und fähig ist, seine Freiheit mit der Waffe in der Hand oder in der geistigen Auseinandersetzung zu verteidigen (übrigens der Ursprungsgedanke der Inneren Führung, die vom militärischen Mainstream schon längst nur als Markenzeichen gegen Schikane angesehen wurde). Doch selbst das alles wird nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein, um die dreifache Demobilisierung Deutschlands – strukturell, industriell- intellektuell – zu beenden.
Bundeswehr?
Landwehr?
Bezirkswehr?
Kreiswehr?
Which is the correct term for the German armed forces?
@Marcus:
Naja, ich kenne zig Fälle in denen Parlamentarier Probleme an das BMVg herangetragen haben und dann dort die Probleme schön geredet wurden.
Die auch hier verbreitete Vorstellung von den aufrechten Generalen und den unfähigen Parlamentariern ist ein Zerrbild.
Wie viva hier geschrieben hat:
Der Vors. DBwV beschreibt die Probleme und erläutert sie öffentlich. Das BMVg sagt dann der Ministerin, dass das nicht stimmt. Genauso läuft es auch ggü. dem Parlament.
@Memoria:
Einige wenige Vielleicht ja. Als „Ehemaliger“ steht man eigentlich immer eher auf Seite des Militärs als der Politik.
@Marcus | 27. September 2014 – 23:27
Es ist im parlamentarischen Bereich kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Ich habe an Truppenbesuchen von MdB teilgenommen, bei denen die ganzen Probleme, über die wir hier diskutieren, von der Truppe offen angesprochen wurden. Die einen hat es schlicht nicht interessiert. Da war das Foto „mit Truppe“ für die Lokalpresse im eignen Wahlkreis wichtiger. Andere haben versucht in ihrer Fraktion die Informationen zu transportieren, aber mit geringer bis keiner Resonanz.
Ein junger MdB hat mal sinngemäss gesagt: Wenn du keine politische Karriere machen willst, beschäftige dich mit Sicherheitspolitik.
@ Memoria:
Selbst wenn man die Erlâuterung des BMVg zum Bericht des WB liest wird klar, dass manche Mängel einfach nicht wahrgenommen werden wollen. Andererseits kümmern sich die MdBs nicht wirklich um den Inhalt, was diese Woche im Parlament wieder eindeutig sichtbar wurde. Lediglich MdB Wagner griff sachgerecht das Lügenmärchen des BMVg an. Bei MdB Otte habe ich schon aufgegeben. Vielleicht erkennt MdB Hahn, dass es so nicht weitergehen kann. Er war zuletzt zumindest einer von denen, der die Probleme offen ansprach. Außerdem ist er nur bedingt von der CDU abhängig ;-)
@Viva:
Sowohl Otte und Arnold haben in Teilen Recht. Wir brauchen eine teilweise Korrektur der Bundeswehr. Aber selbst die Abgabe ganzer Fähigkeiten (Will Arnold das wirklich?) wird auf die Schnelle nichts verbessern. Wirklich mehr Geld brauchten wir jetzt in 2016. Wenn der Bundeswehr in den laufenden Haushaltsverhandlungen für 2015 mehr Geld zur Verfügung gestellt werden sollte, so wird der überwiegende Teil der damit verbundenen Maßnahmen nicht zur kassenwirksamen Umsetzung in 2015 führen. Dann wird man sich fragen lassen müssen, warum man Mrd. mehr gefordert hat.
Mehrbedarf in 2015 könnte nur Zustande kommen, wenn man die eigentlich für 2014 erwarteten Verpflichtungen in 2015 tatsächlich durchführt. Durch die im aktuellen Jahr vorherrschende vorläufige Haushaltsführung sind jedoch auch viele für 2015 mal geplante Verpflichtungen etwas im Verzug. 25 Mio. Euro Vorlagen sind ebenfalls etwas verspätet. Ich denke die Effekte gleichen sich mehr oder weniger aus.
Einen Teil der sinnvollen Mehrausgaben würde sich nur dann Fachgerecht durchführen lassen, wenn der Besetzungsstand der Dienstposten in BAAINBw, BAIUDBw, WTDen besser wird. In Teilbereichen bräuchte man wohl sogar zusätzliche Dienstposten.
Es ist nach Presseberichten geplant die Trall durch Leasing zu entlasten. Hatte man den Plan schon letzte Woche und ist dieser bereits im Haushalt 2015ff berücksichtigt?
Ich bezweifle es.
Die Überraschung ist angeblich groß. Ein aufmerksamer Blick in die Berichte des Wehrbeauftragten der letzten Jahre überführt sehr schnell all diejenigen der Lüge, die jetzt aus der Sonne kommen. Sicherlich haben aber auch hohe Militärs die Verantwortung zu tragen, die seit Jahren die Situation schön reden, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass man zumindest noch so lange kaschieren kann, bis man selbst nicht mehr in Verantwortung ist.
1 x im Jahre gedenken wir Stauffenberg aber 364 Tage im Jahr wird Keitel erzogen.
Trotzdem die Materialdebatte ist richtig und wichtig, doch ist auch dies viel zu kurz gesprungen.
Einsatzbereitschaft hängt eben nicht nur vom Material ab.
Personal – Ausbildung – Material, das ist der Dreiklang, den es zu betrachten gilt.
Personal – sicherlich bald kein Problem mehr, wenn wir nur genügend Flachbildschirme und Einbauschränke in den Mannschaftsstuben haben, dann wird die Bw sicherlich den Kampf umd die klügsten Köpfe schnell gewinnen. (oder?)
Ausbildung – Wie viel Flugstunden haben die Piloten tatsächlich, wie viele erfahrene Zielbearbeiter können am Targetingprozess teilnehmen, wie viele Kommandeure haben ihre Verbände tatsächlich schon im System auf Übungen geführt und konnten Fehler machen und aus diesen lernen.
Material – derzeit ohne Worte, HIL, dynamisches Verfügbarbkeitsmanagement etc.
Wahrscheinlich wird sich vieles in den nächsten Monaten und Jahren ändern, damit dann doch alles gleich bleibt. Die Erfolgsgeschichte der letzten Bw-Reformen, die alle eine hochmoderne, zeitgemäße Armee zum Ziel hatten spricht dafür Bände.
Der Rückzug aus Afghanistan wird sich wegen fehlender Transportkapazitäten um einige Jahre verzögern.
Im Grunde genommen ist das doch alles nichts Neues. Offensichtlich hat sich seit 1978 kaum etwas verändert in der Bundeswehr. Schon damals waren die Fahrzeuge zum großen Teil älter als die Soldaten, die sie fuhren. Bei der Prüfstufe C wurden am Tag 2 Fahrzeuge pro Zug geprüft. Nach Dienstschluß war dann der halbe Zug im T-Bereich damit beschäftigt alle möglichen Teile von den Fahrzeugen die am Tag geprüft worden waren auf die Fahrzeuge umzubauen, die am nächsten Tag geprüft werden sollten. Das alles, damit sich hinterher der Schirrmeister hinstellen konnte:“Ich bestes Schirrmeister von Bataillon, unsere Kompanie geringste Fehlerquote.“ Der Chef stand dann mit einem strahlenden Lächeln daneben, aber sobald die Kompanie mal aus der Kaserne ausrückte, blieb spätestens nach 500m das erste Fahrzeug liegen.
Anscheinend wird die Bundeswehr noch heute – bis in die höchste Führungsspitze – genauso betrieben.
@ T.W.: Sie können mich gerne löschen wegen „Auch mal gesagt“.
@all: Von 92 bis 05 war ich Soldat, habe in dieser Zeit auch einige Umstrukturierungen mitgemacht, war aber immer der Ansicht das richtige zu tun. Und ich war immer der Ansicht als Vertreter der Bundeswehr selbstbewusst auftreten zu können.
Langsam bezweifle ich das. Denn ob die heute aufgetretenen Probleme damals besser waren bezweifele ich.
Sei es 99 im Kosovo oder 03 in Afghanistan.
Habe eben das BamS-Interview gelesen:
vdL: „Für mich ist entscheidend, wie der GI und die Insp der TSK die Einsatzfähigkeit beurteilen.“
Naja, zumindest in einer TSK ist alles WELTKLASSE und es gibt keine Probleme – zumindest kommuniziert so der betreffende Inspekteur. Daher bin ich gespannt, wie sich die Beratung durch die Insp niederschlägt.
Sonstige Aussagen:
„KURZFRISTIG löst mehr Geld das Problem nicht“ … „Das (Mehrkosten für Beschaffung/Betrieb) wird sich absehbar auch im Etat niederschlagen“
Oha, das wird spannend. Insbesondere weil Frau Merkel keinen höheren EPL 14 will. Da kann vdL zeigen, was sie drauf hat.
kein Nachwuchs, unfähige Politiker, plötzlich altes Material…
Verteidigungsbereitschaft verbessern und im EP14 bleiben geht so:
1.) Bw abschaffen,
2.) Personal ist ausgebildet und kann in Schulen, Kitas, Krankenhäusern eingesetzt werden.
3.) Alles Material an die Kurden verschenken
4.) 1,2X % vom BIP an unsere Natopartner überweisen
Was sagen wir der Bevölkerung wegen dem lästigen Grundgesetz Paragraphen?
Keine Sorge: Mutti bekommt bestimmt eine 2/3 Mehrheit zur GG-Änderung zusammen!
Alles gut.
cw78 | 27. September 2014 – 22:24
Der vergleich mit Frankreich ist ja wohl nicht ernst gemeint ? Mali wurde doch nur gemacht weil Areva seine Abbaugebiete in Gefahr sah. Die wurden gesichert und der Rest sich selber überlassen .
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Ist doch hier unrelevant. Fakt ist das Frankreich es kann! Und das bei 40.000 mehr Soldaten und einem geringerem Haushalt.
Das ist doch das Dilemma. Alles schreit nach mehr Geld, aber was macht die BW mit dem ganzen Geld was Ihr zur Verfügung steht?
“KURZFRISTIG löst mehr Geld das Problem nicht”
Liebe Frau Ministerin,
Das mag für die Großgeräteproblematik (teilweise) zutreffen, zumindest wenn sie hoffen alleine Industrieseitig Besserung zu erfahren. Ein Zukauf von Ersatzteilen und Systemen bei Partnernationen würde dagegen tatsächlich kurzfristig sehr viel helfen.
Nur bitte, bitte lösen sie sich von dem Gedanken „des Problems“ und sagen sie wenn dann ehrlich, wenn auch dann fälschlicherweise die Probleme. Wenn sie sich dann im klaren sind, dass zu wenig einsatzklare Tralls, EF und BHS nur einen Bruchteil der Gesamtproblematik derzeit im Sinne der Einsatzbereitschaft der Streitkräfte darstellen bitte ich Sie um eines:
Wenn Sie ernsthaft wissen wollen wie es um ihre Truppe steht und wo mehr Geld auch kurzfristig sinnvoll gebraucht werden kann, berufen sie mehrere Btl Kommandeurstreffen ein und fragen einfach mal persönlich nach.
Die Inspekteure zu befragen ist ein wenig wie früher in der Schulzeit. Da haben sie als Schüler (Arbeitsebene/Truppe/Flotte) auch bei ihren Eltern (Insp/BMVg) um einen neuen Schulranzen gebettelt weil sie immer mehr Bücher(Einsätze/Übungen) tragen müssen. Und was kam da meistens? „Der alte is doch noch gut. Früher hatten wir auch nicht mehr. Nur weil das die anderen Kinder auch haben? Das kriegst du auch mit dem hin“ und was haben sie sich damals wie heute schon gedacht? „Du hast leicht reden, du musst das schei** Ding ja nich buckeln“ und irgendwann is dann Oma (Kanzlerin) eingesprungen und hat einen neuen spendiert.
Leider hat die Geschichte einen Haken. Wir sind in der Realität nicht gerade der Lieblingsenkel von Oma… Also lassen sie sich nicht wie früher von Muttern aufzeigen was sie für ein schlechtes Elternteil sind und handeln sie zuerst.
Mit besten Grüßen
Ihre uniformierten Kinder
@ht:
Klar kann man hinterfragen, was die Politik mit dem Geld der Bundeswehr macht. Es ist ja nicht „die Bundeswehr“ oder „das Militär“, welche über die Mittel bestimmen. Wir sprechen bekanntlich vom Primat der Politik.
Wenn Politik also festlegt, dass die Bundeswehr
– Industrie subventioniert
– Forschung betreibt
– Miete für ihre Liegenschaften bezahlt
– Geld an ausgelagerte Töchter für betriebswirtschaftlich fragwürdige Dinge überweist
– etc.
Dann kann man das sicherlich hinterfragen, aber man kann es bestimmt nicht „der Bundeswehr“ in die Schuhe schieben.
Das mein kurzer Ausflug – OT. Nebenbei, heute scheint wieder die Sonne. Es wird ein schöner Tag :-))
@ Memoria
Sie nannten gestern das Thema „dyn. Verfügbarkeitsmanagement“ im Heer.
Was ist das denn und warum gehört es in den VA?
@Viva:
Warum sollte die Bundeswehr nicht forschen, bzw. forschen lassen?
Woher sollen sonst Fortschritte in wehrtechnischen Themen kommen? Aus der Industrie? Selbst wenn sie doppelt soviel Geld in der Beschaffung ausgeben. Es würde nicht in dem Maße langfristig investiert werden. Industrie denkt kurz bis Mittelfristig. Genau das sollte der Staat nicht.
Haben die Inspekteure in der Vergangenheit tatsächlich aufrecht / zielgerichtet ihre jeweiligen Aufträge wahrgenommen und auf konkrete Mängel / unkluge Lageentwicklungen hingewiesen? Ein genauer Blick hinter die Kulissen des “ DEU Feldheeres“ offenbart erbärmliche Zustände – nicht nur beim Material. Ab B6 gibt es keine Probleme mehr…
@ Woody: Ich habe nichts gegen Forschung in der Bundeswehr. In der Öffentlichkeit ist das leider nur nicht bekannt. So wie bspw. auch die Tatsache, dass wir seit wenigen Jahren die Pensionslasten aus dem EPL 14 bezahlen etc.pp. Darauf wollte ich im Vergleich zu anderen Nationen lediglich abheben.
@Viva:
Mir ist ehrlich gesagt nicht bewusst wie es in anderen Staaten/Armeen geregelt ist. Meine aber zu Wissen das z.b. die britische Armee für ihre Liegenschaften auch selber aufkommen muss, ein Grund warum man sich aus Deutschland zurückzieht.
Ob diese Länder allerdings auch so viel für ihre Soldaten ausgeben (AVZ) weiß ich nicht, an der Moral scheint es dennoch nicht zu mangeln.
@Viva:
Die ersten beiden Anstriche Ihrer Aufstellung sind fachlich sauber begründbar. Sie werden in anderen Nationen ähnlich gehandhabt.
Die Beteiligungsgesellschaften sind nicht nur betriebswirtschaftlich fragwürdig. Organisatorisch macht es vieles schwerer. Die größten Vorteile der Beteiligungen: Sie sparen scheinbar Personal (inklusive Verlagerung der Kosten von Personal nach Betrieb/IT/Invest) und man kann repräsentable Räume zur Verfügung stellen.
OT:
Für mich immer ärgerlich ist es wenn Mitarbeiter der gebb mit Hausausweisen durch das BMVg laufen dürfen, man selbst als Bundeswehrangehöriger Besucher zweiter Klasse ist.
Ein Staat der sein Gewaltmonopol nicht durchsetzen kann, nach innen wie nach außen, hört auf Staat zu sein.
Die Armee der Berliner Republik wird systematisch kaputt transformiert und kaputt gespart. Die politischen Vertreter, die genau jetzt diesen Zustand kritisieren und lamentieren , haben diesen jedoch herbei geführt.
Unfähigkeit oder gar zersetzender Vorsatz wären fatal, beides gilt es entschieden zu begegnen.
Die militärischen Führungsebenen (Generalstab haben wir ja nicht) haben dazu erst eine Meinung wenn sie mit B9 in Pension sind.
Warum bestellen nicht mal die Herren Inspekteure die Leitung in medias res ein und sprechen mal Klartext.
…ich vergaß, der InspH ist ja mit den Verboten von militärischen Traditionen und Brauchtum beschäftigt!
…ich reite aus……
Gruß
FvS
Wir sind sicherheitspolitisch am Ende
Die Bundeswehr scheitert an ihrem eigenen Anspruch. Im internationalen Vergleich ist das Material meist erstklassig (ohne Ironie) – dafür aber sehr teuer, sehr spät und aufgrund des Haushalts eben nur beschränkt verfügbar.
Würde die Bw mit dem Material („hardware“) von FRA oder GBR deren Aufgaben in AFG oder in Afrika übernehmen wollen? Ich denke, der Aufschrei hier wäre groß.
Größtmögliche Wirkung (Anzahl GefFzg, robuste ROEs, u.a.) bei höchstem Schutz sind eben in der Realität nicht vereinbar. Die Bw ist eben „risk averse“ und schon deutlich in der postheroischen Epoche angekommen.
Schönreden der Situation ist zum einen in der Truppe weit verbreitet, wenn es darum geht Ausbildungsstände oder die Versorgung zu dokumentieren. Andererseits ist dies ebenso ein probates Mittel die eigene Verantwortung des Parlaments zu beschönigen. „Die Soldaten sind gut ausgerüstet!“ Was im Kern auch stimmt. Die pers. Ausrüstung ist besser geworden. Aber nur diese.
Aus meiner Sicht haben wir in der BW tief greifendere Probleme. Die verkehrten Systeme zur Versorgung zum Beispiel. Internationale Ausschreibungen zum Beispiel würden aus meiner Sicht das Geschäft beleben. Aber nein es wird nur auf deutsche Produzenten zurückgegriffen.( grundsätzlich gut sind ja eh Marktführer) aber die Konkurenz bei den Preisverhandlungen fehlt.
Weiter, es werden Fahrzeuge gemietet/geleast (zu horrenden Kosten). Wie will Mann da sparen? Zeitvorgaben für Liefertermine können ohne, Oder mit nur geringer Strafzahlung ablaufen. Die Schuld bei nur einer Person zu suchen ist müßig, auch wenn besagter Behördenleiter maßgeblich an jenen Projekten beteiligt war. Bei der Bündnissverpflichtung ggü NATO geht es um strategische Beiträge, diese sind nunmal nicht mit kurzfristigen Planungen erfüllbar. Hier müssen neue Konzepte her welche die Beschaffung und Bewirtschaftung des Materials reformieren. Als zukünftiger „global player“ und stärkste europäische Wirtschaftsmacht sollte es Mittel und Wege geben dieser Verantwortung gerecht zu werden.
At the end of the day: es bleibt spannend!!!
Na endlich kommt die Diskussion auch in der Öffentlichkeit an.
Ich kann nur hoffen das man sich auch die Fehler eingesteht, die nicht nur durch verzögerte Lieferzeiten, irrsinnigen Verträgen mit der Industrie und zu wenig Haushaltsmittel verursacht wurden. Gerade bei CH 53 muss man sich doch die Frage stellen, wieso der Klarstand im Zusammenhang mit dem Fähigkeitstransfer so eklatant ausfällt.
Ich möchte hier keine neue Diskussion über den Transfer lostreten, nur zeigt sich, wie schon befürchtet und vorhergesagt, das einzige was nicht nicht mit transferiert wurde, war in vielen Bereichen die Fähigkeit.
Und auch die Motivation in der Truppe spielt dabei eine große Rolle, wenn es darum geht, die Mangelverwaltung über eine langen Zeitraum mit zu tragen.
In Allem gesagtem steckt ein Stück Weisheit. Hier sind meine fünfzig Cent zum Thema, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Es hat immer wenig Aussagekraft sich mit den USA oder Ländern wie NOR und DNK zu vergleichen. Daher nehme ich hier die beiden großen europäischen Nachbarn als Referenz.
Wenn man die Nuklearkosten aus den Verteidigungshaushalten GBRs und FRAs herausrechnet (ich meine mal 0,7% des BIP als Faustregel gehört zu haben) sind wir bei etwa vergleichbaren Kosten für die jeweiligen Verteidigungshaushalte angekommen.
@Thomas Melber: Was Sie sagen trifft es eigentlich auf den Punkt. FALLS und WENN wir Material in den Einsatz bringen ist es in der Regel gut. Sei das bei taktischen Fahrzeugen (DINGO mit FLW – bei den MRAPs der Briten und Amerikaner musste der Schütze in der Regel noch aus der Luke schauen) oder beim Eurofighter (bei Red Flag auf Augenhöhe mit F22 bezüglich Abschussquote). Nur bedeutet Einsatzbereit bei uns evtl auch etwas anderes als in anderen Nationen.
Hinzu gesellen sich enorme Ausgaben in Bereichen wie Gebb, BWI, BIMA, Pansionslasten etc.
Entweder wir schrauben unsere Ansprüche hinsichtlich der Leistungsfähigkeit von Waffensystemen herunter und erhalten diese dann zeitgerecht (von wem auch immer) oder wir nehmen mehr Geld in die Hand, um unseren Anspruch auf „mehr Verantwortung“ zu untermauern. Den Status einer „Schweiz innerhalb von NATO und EU“ nimmt uns keiner mehr ab. So oder so sind es strukturelle Probleme die nicht im kommenden Jahr gelöst sein werden, sondern einige Paradigmenwechsel von uns allen, inklusive militärischer und politischer Führung, erfoderlich machen werden.
… sie ist nahe an den gelben Griffen, … Muttis Schleudersitz
Ergänzen möchte ich, daß die Ersatzteilbewirtschaftung auch durch eine im Vergelich „zu früher“ deutlich höhere Zahl an Versorgungsnummern erschwert wird. Zudem sind die Systeme deutlich empfindlicher geworden.
Auch die Zahl von Glkeichteilen hat sicher abgenommen – gab es eine Lkw-Baureihe (MAN 5t / 7t / 10t) stehen heute viele unterschiedliche Modelle auf dem Hof. Heute: MAN, IVECO, DB. Ob daher die Einführung des EAGLE so zielführend war?
Wie heißt es doch: nur das Einfache hat Erfolg. Heute verschießt eine Infanteriegruppe ggf. 4 verschiedene Kaliber (für P8, MP7, G36, G3 / MG3). Und beschäftigt sich mit GLADIUS.
Complexity kills the cat, sag‘ ich ‚mal.
„daß die Ersatzteilbewirtschaftung auch durch eine im Vergelich “zu früher” deutlich höhere Zahl an Versorgungsnummern erschwert wird.“
Jetzt kommen mir aber gleich die Tränen. Dafür gibt es heute IT-Systeme.Die freie Wirtschaft ist jeden Tag vor solche Probleme gestellt und wer da nicht performt, ist eben weg vom Fenster. Das heutige Dilema ist wider besseren Wissens hausgemacht, und in erster Linie dem Versagen der Politik geschuldet. Wenn VMs sich nicht vor ihre Truppe stellen, sondern nur an ihrer eigenen political personality show interessiert sind, dann kommt am Ende so was raus.
@TomCat
Wissen Sie, warum der deutsche Maschinenbau gegenüber dem japanischen in den 90er Jahren ins Hintertreffen geraten ist? Bei uns konnte der Kunde alles bis ins kleinste konfigurieren, es wurde alles gemacht, was technisch machbar war, auch wenn es wenig Nutzen versprach und am Markt nicht unbedingt abzusetzen war. Und die Japaner? Solide Grundmodelle mit Baukastensystem, dabei Großserie mit den am meisten georderten Konfigurationen.
Klar lassen sich Listen beinahe beliebigen Umfangs in SAP führen, aber wie wollen Sie das alles bevorraten? Und wo – zentral, dezentral?
Aus dem Heer nur ‚mal zwei alte Erfolgsmodelle: M113 und FUCHS.
Die Ersatzteilwirtschaft ist nicht durch die Zahl an Versorgungsnummern schwieriger geworden (Dann hätten ja alle innerhalb der NATO die gleichen Probleme..NATO-Stock Number = Versorgungsnummer und somit gleiche Kodierung..) sondern all die Softwarelösungen erschweren einem das Ganze. Vor allem mit IETD und SAP-basierten Lösungen, die nicht dem entsprechen was Truppenteile brauchen, mit nur begrenzten Lizenzen kann ich ganze Bereiche lahm legen. Die Software muss sich den Anforderungen der Materialwirtschaftund des Materialerhalts der TSK anpassen (und da gibt es ja Unterschiede, wie man hier auch immer wieder feststellen kann…) und nicht umgekehrt.
Daher Vorsicht vor den IT-Systemen.
“ aber wie wollen Sie das alles bevorraten? Und wo – zentral, dezentral?“
na, dynamisch verfügbar, …lautet auch hier das Zauberwort.
„Daher Vorsicht vor den IT-Systemen.“
Mit Block und Kuli, geht DVM ganz sicher überhaupt nicht …
Ich kann mir nicht helfen:
Ich freue mir ein LOCH IN DEN BAUCH, dass diesen ganzen Schönrednern, Totschweigern, Schönwetter-Sicherheitspolitikern und ungedienten Schlauschwätzern ihr jahrelanges substanzloses Polit-Geblubber ENDLICH um die Ohren fliegt.
Das ist – wie in meinem Fall aus der INNENperspektive – natürlich in der Sache überaus DRAMATISCH, aber vielleicht ist eine solche „Schocktherapie“ tatsächlich die einzige Möglichkeit, den „Primaten der Politik“ verständlich zu machen, dass Militär nicht 364 Tage pro Jahr „igitt“ ist und dann „auf Knopfdruck 1a funktioniert“.
Äußere Sicherheit als VOLKSwirtschaftliches Gut ist ein Investment OHNE sichtbare Rendite. Man muss unablässig „reinbuttern“ und man hat erst DANN „alles richtig gemacht“, wenn man das Instrument NICHT benutzen muss.
DAS aber ist den betriebswirtschaftlich verschulten, in schneller Folge wechselnden, temporären Okkupanten von Minister- und Staatssekretär/innen-Büros nicht verständlich zu machen.
Als der gegelte Freiherr seine „Neuausrichtung“ anschob, habe ich in diversen Online-Foren gesagt, dass diese „Reform“ die Truppe absehbar innerhalb von fünf Jahren als einsatzunfähigen Torso zurücklassen wird. Manchmal hasse ich es wirklich, wenn ich Recht habe.
P.S.: Hat Flinten-Uschi eigentlich den Ersatzteil-Bestellstop des Freiherrn mittlerweile wieder aufgehoben oder wird jetzt wieder nur die Durchführungsebene gefeuert, weil man nicht in der Lage war, ohne Ersatzteile kaputtes Gerät zu reparieren …?
@TomCat
Da Sie ja mich mit dem Zitat angesprochen haben…Ich habe nicht von Block und Kuli gesprochen sondern von etwas anderem. Lesen Sie nochmal folgenden zentralen Satz:
„Die Software muss sich den Anforderungen der Materialwirtschaftund des Materialerhalts der TSK anpassen (und da gibt es ja Unterschiede, wie man hier auch immer wieder feststellen kann…) und nicht umgekehrt.“
Derzeit ist es aber umgekehrt. Es werden irgendwelche Systeme beschafft, die hinten und vorne nicht funktionieren. Es wird IETD eingeführt die keine Erleichterung ist und nur Geld kostet (Bereich Marine). Alles kleine Baustellen in der Nutzung des vorhandenen Etats, die Geld fressen und für die Truppe an Land, in der Luft und auf See nicht viel bringen.
Genau da sehe auch ich das Problem, denn auf was für Verträge, bzw wie man auf Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen reagiert, konnten wir ja auch schon eindrucksvoll hier bei AG in dem veröffentlichten Fragekatalog verfolgen
@NMWC,
bin da vollkommen bei Ihnen, man kann auch mit IT Lösungen produzieren, die nicht zum Problem passen. Aber vielleicht muss die Karre noch tiefer in den Dreck fahren, bevor die Verantwortlichen aufwachen. Denn die sind ja schon wieder auf der Suche nach der politisch korrekten Worthülse …
Mich wundert, dass die offizielle Argumentationslinie nicht mehr hinterfragt wird. Dafür muss man nicht mal viel von der Bundeswehr verstehen.
Man hat ab 2010 nicht genug Ersatzteile bestellt, daraufhin ging der Klarstand zurück. Trotzdem hat man auch im Jahr 2013 für 2014 der NATO völlig unrealistische Beiträge versprochen.
Trotz IPP (Fähigkeitslage, etc) hat man das alles verpönt?!
Konsequenzen?
@ memoria
„Dafür muss man nicht mal viel von der Bundeswehr verstehen.“
Ich wollte zum Verstehen noch mal auf meine Frage nach dem sogenannten „dyn. Verfügbarkeitsmanagment“ zurückkommen.
Ich kenne dies nicht, daher die Bitte noch einmal:
Was ist das? Warum gehört dies in den VA ?
Das dynamische Verfügbarkeitsmanagement macht den Mangel zum System. Das DVM sieht vor, dass die Truppenteile keine Vollausstattung mehr erhalten. Stattdessen wird Großgerät nur noch für 70% des Gesamtbedarfes beschafft. Truppenteile in der Einsatzvorbereitung haben dann 100% Material andere theoretisch 30%. Im Ergebnis leidet der Ausbildungsstand und die Motivation erheblich hierunter.
Der InspH hätte die Chance nutzen müssen und diese Zusammenhänge bei der VA-Sitzung thematisieren müssen.
Man hat offenbar es nicht mal geschafft das Thema in den letzten Tagen in den Medien zu lancieren.
Aber in Strausberg ist man halt Weltklasse.
Da macht der Insp Lw einen weitaus besseren Job.
Ich bin kein Fachkenner sondern nur ein Interessierter und bin gespannt auf die Fähigkeiten von Fr. von der Leyen diese Krise zu lösen. Die Zeiten der schönen Bilder sind jetzt vorbei – jetzt muss für die BW gekämpft und gearbeitet werde. Ob sie ein Kandidat fürs Kanzleramt ist wird sich jetzt zeigen.
Bei der Bundeswehrverpflegung dürfte jedoch absolut nichts zum aussetzen sein! Bei einem Kasernenbesuch zum Tag der offenen Tür sind mir sofort die vielen bestens genährten Feldwebel und Offiziere aufgefallen. Gibt es hier keine Checks mehr? Was ist mit dem Berufsethos? Wer hat den Laden überhaupt noch im Griff?